VNW-Magazin - Ausgabe 2/2019
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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Neue IFB-Studie<br />
Vermehrte Elementarschäden an Gebäuden<br />
sind Folgen des Klimawandels<br />
69<br />
Eine innerhalb eines Gemeinschaftsprojektes vom Bauherren-<br />
Schutzbund e.V., der VHV-Allgemeine Versicherung AG (VHV)<br />
und dem Institut für Bauforschung e.V. erstellte Studie befasst<br />
sich mittels Auswertung von Schadendaten zu Schadenhäufigkeit<br />
und Schadendurchschnitt bei Sturm-, Hagel- und Elementarschäden<br />
mit der Frage, ob zum jetzigen Zeitpunkt der viel zitierte Klimawandel<br />
anhand dieser Daten schon belegt werden kann. Ein<br />
derartiger Nachweis lässt sich derzeit insgesamt noch nicht führen.<br />
So dokumentieren insbesondere die ausgewerteten Daten<br />
Abb. 1: Schadenhäufigkeit gemäß VHV-Daten, 2007 bis 2016<br />
Daten: VHV, Grafik: IFB<br />
Abb. 2: Schadendurchschnitt Elementarschäden 1999 bis 2016<br />
Daten: GDV, Grafik: IFB<br />
des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />
(GDV) zur Schadenhäufigkeit durch Sturm- und Hagelereignisse<br />
sowie die damit verbundenen Schadenhöhen bislang keinen entsprechenden<br />
Anstieg. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Auswertung<br />
der Daten zur Schadenhäufigkeit von Elementarschäden<br />
durch Rückstau, Starkniederschläge, Überschwemmung und<br />
Schneedruck.<br />
Allerdings finden sich erste Indizien für ein zukünftiges Ansteigen<br />
durch Wetterereignis-bedingte Bauschäden und ihre Beseitigungskosten.<br />
Die ausgewerteten Daten<br />
verdeutlichen in diesem Zusammenhang,<br />
dass das Elementarschadengeschehen<br />
immer mehr geprägt ist von Starkregenereignissen<br />
und dass diese zusammen mit<br />
den Flutereignissen (Überschwemmung<br />
durch Ausuferung) diejenigen Schadenarten<br />
sind, die den Schadendurchschnitt im<br />
Bereich der Elementargefahren zukünftig<br />
sehr wahrscheinlich in die Höhe treiben.<br />
Die Auswertungen der Abbildung 2<br />
zeigen für die Jahre 1999 bis 2016 einen<br />
durchschnittlichen Regulierungsbetrag je<br />
Schaden (Gesamtdurchschnittswert) von<br />
3279 Euro sowie die Entwicklung des<br />
Schadendurchschnitts von 1999 bis 2012<br />
nahezu linear. Für die Jahre 2013 bis 2016<br />
ist dagegen ein Schadendurchschnitt von<br />
durchschnittlich 5645 Euro zu verzeichnen.<br />
Dieser Wert liegt mit mehr als 70<br />
Prozent über dem Gesamtdurchschnittswert<br />
und verdeutlicht, dass in den besagten<br />
Jahren vergleichsweise wenige Schadenereignisse<br />
einen deutlich erhöhten<br />
Schadenbeseitigungsaufwand nach sich<br />
gezogen haben. In dieser Tatsache findet<br />
sich ein erstes Indiz für eine Zunahme der<br />
Intensität von Elementarschadenereignissen<br />
in Deutschland.<br />
Die Studie analysiert zudem anhand<br />
von Schadenhäufigkeitsdaten der VHV<br />
aus den Jahren 2007 bis 2016 die Verhältnismäßigkeit<br />
des Auftretens der einzelnen<br />
Schadenarten, befasst sich mit einschlägigen<br />
Schadenbildern sowie der Frage<br />
einer möglichen Abhängigkeit zwischen<br />
Schaden häufigkeit und Gebäudealter.<br />
Letztlich wird der Frage nachgegangen,<br />
ob in bestimmten Regionen Deutschlands<br />
mit bestimmten Schadenarten vermehrt<br />
gerechnet werden muss.<br />
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