VNW-Magazin - Ausgabe 2/2019
Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.
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58 Wohnungsmarkt<br />
Hedonische Angebotsmieten,<br />
Referenzobjekt:<br />
3 Zimmer, 80 qm,<br />
mittlere Ausstattungsqualität,<br />
mittlere Wohnlage,<br />
Baualter 30 Jahre<br />
*Veränderung III-2018<br />
gegenüber III-2017<br />
Abb. 1: Entwicklung der Mietpreise, I-2007 bis III-2018 Quelle: ImmobilienScout24, GEWOS<br />
und Braunschweig (8,10 Euro / qm) sowie diverse Landkreise im<br />
Hamburger Umland mit Mieten von mehr als 8 Euro / qm. Neben<br />
Hamburg, wo die Neuvertragsmieten binnen Jahresfrist um<br />
5,7 Prozent zulegten, war die größte Mietendynamik im vergangenen<br />
Jahr erwartungsgemäß in den größeren norddeutschen<br />
Städten zu beobachten. In Osnabrück erhöhte sich die mittlere<br />
Neuvertragsmiete innerhalb eines Jahres um 6,6 Prozent auf 7,99<br />
Euro / qm im dritten Quartal 2018. Auch in Oldenburg, Lübeck,<br />
Kiel und Bremen lagen die Zuwachsraten oberhalb der bundesweiten<br />
Steigerungsrate von 3,9 Prozent (vgl. Abb. 1).<br />
Auch die Kaufpreise für Eigentumswohnungen sind in<br />
Deutschland im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Im dritten<br />
Quartal 2018 kosteten Bestandswohnungen im bundesweiten<br />
Mittel rund 1 875 Euro / qm, gegenüber dem dritten Vorjahresquartal<br />
ergibt sich damit eine Preissteigerung von 8,2 Prozent.<br />
Bereits im Jahr zuvor waren die Preise für Eigentumswohnungen<br />
mit der gleichen Rate gestiegen. Mittlerweile zeichnet sich<br />
jedoch eine leicht abnehmende Preisdynamik ab. So legten die<br />
Wohnungspreise im ersten Quartal 2018 noch um 2,5 Prozent<br />
gegenüber dem Vorquartal zu, im dritten Quartal 2018 lag die<br />
Steigerungsrate gegenüber dem Vorquartal nur noch bei 1,8 Prozent.<br />
Seit Beginn der Zeitreihe im ersten Quartal 2007 sind die<br />
Kaufpreise für Eigentumswohnungen bundesweit um 77,1 Prozent<br />
gestiegen.<br />
Der Anstieg der Wohnungspreise stützt sich auf eine breite<br />
regionale Basis. Die wenigen festgestellten Preisrückgänge betreffen<br />
mehrheitlich ostdeutsche – insbesondere thüringische<br />
und sachsen-anhaltinische –, aber auch einige norddeutsche<br />
Landkreise (beispielsweise die niedersächsischen Kreise Helmstedt<br />
und Uelzen). Wie das Mietniveau so variiert auch das Niveau der<br />
Kaufpreise für Eigentumswohnungen regional stark. Mehr als die<br />
Hälfte der deutschen Kreise weist ein Kaufpreisniveau unterhalb<br />
des bundesdeutschen Mittels auf. Vielerorts werden Eigentumswohnungen<br />
für weniger als 1 500 Euro / qm angeboten, in weiten<br />
Teilen Ostdeutschlands sowie im südwestlichen Niedersachsen, im<br />
nordöstlichen Bayern sowie in einigen Kreisen in Rheinland-Pfalz<br />
liegen die Wohnungspreise sogar unterhalb der Marke von 1 000<br />
Euro / qm. Am oberen Ende des Wertespektrums befinden sich<br />
seit Jahren überwiegend süd- und südwestdeutsche Städte und<br />
Landkreise. Die Stadt München weist mit 6 390 Euro / qm bundesweit<br />
weiterhin das mit Abstand höchste Preisniveau für Eigentumswohnungen<br />
auf. Auf den weiteren vorderen Rangplätzen<br />
folgen diverse Kreise im direkten Münchner Umland sowie weitere<br />
A-Städte und oberbayrische Landkreise. Der Umstand, dass<br />
sich unter den 50 teuersten Kreisen mit Hamburg lediglich eine<br />
norddeutsche Stadt befindet, ist Ausdruck der allgemeinen Tendenz<br />
von einem in Süd-Nord- sowie West-Ost-Richtung verlaufenden<br />
Preisgefälle. In den fünf nördlichen Bundesländern weist<br />
Hamburg mit 3 850 Euro / qm das höchste Preisniveau auf, gefolgt<br />
von der Stadt Hannover mit 2 630 Euro / qm (jeweils III-2018). Ein<br />
Kaufpreisniveau von mehr als 2 000 Euro / qm erreichen weiterhin<br />
große Städte wie Bremen, Braunschweig, Kiel, Lübeck und<br />
Rostock sowie einige Kreise im Hamburger Umland und an Nordund<br />
Ostsee (Nordfriesland, Ostholstein, Landkreis Rostock). Die<br />
stärksten Preissteigerungen waren im vergangenen Jahr wiederum<br />
in den großen norddeutschen Städten zu verzeichnen. Besonders<br />
kräftig erhöhten sich die Kaufpreise für Eigentumswohnungen<br />
in Rostock (+13,5 Prozent auf 2 440 Euro / qm) und Lübeck<br />
(+12,7 Prozent auf 2 190 Euro / qm). In Hamburg erhöhten sich<br />
die Wohnungspreise innerhalb eines Jahres um 10,4 Prozent (jeweils<br />
III-2018 gegenüber III-2017). Hohe Zuwachsraten oberhalb<br />
der bundesweiten Preissteigerung waren auch für Bremen und<br />
Hannover festzustellen (vgl. Abb. 2).