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VNW-Magazin - Ausgabe 2/2019

Das VNW-Magazin erscheint fünf Mal im Jahr. Neben Fachartikeln enthält es Berichte und Reportagen über die Mitgliedsunternehmen des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen - den Vermietern mit Werten.

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Fensterbänder, weiße Flächen<br />

und Dachgärten<br />

Nicht die Kurve der Bahn, sondern die<br />

des Straßenverkehrs greift das 1927 von<br />

Karl Schneider errichtete Großwohnhaus<br />

Burmeister an der Maria-Louisen-Straße<br />

63 bis 67 auf. „Schneider, der zeitweise<br />

bei Gropius im Büro gearbeitet hat, war<br />

der wichtigste Exponent des neuen Bauens<br />

in Hamburg“, sagt Expertin Niethammer.<br />

Das Winterhuder Wohnhaus, das auf einer<br />

Plattform fünf Stufen über dem Gehwegniveau<br />

liegt, fällt durch vier vertikale Treppenhaus-Fensterbänder<br />

auf, die die horizontalen<br />

Flächen gliedern. Ansonsten gilt es als<br />

eher zurückhaltende Interpretation des<br />

modernen Bauens. Ganz anders dagegen<br />

das ebenfalls von Schneider entworfene<br />

Landhaus Michaelsen am Falkenstein.<br />

1923 erbaut, erregte das eigenwillige,<br />

L-förmige und collagenartig aus mehreren<br />

Gebäudeteilen zusammengesetzte Ensemble<br />

großes Aufsehen. Heute ist in dem weißen<br />

Gebäudekomplex über der Elbe das<br />

Puppenmuseum untergebracht.<br />

Neben weißen Flächen und langen<br />

Fensterbändern gehörten nach Meinung<br />

des Architekturpioniers Le Corbusier zu<br />

den typischen Merkmalen eines modernen<br />

Gebäudes auch Dachgärten und Elemente<br />

aus der Schiffsarchitektur. Der Düsseldorfer<br />

Architekt Emil Fahrenkamp griff<br />

das 1931 für die Kruspig-Villa am Harvestehuder<br />

Weg 45 auf, die heute zum Sitz<br />

des Verlags Hoffmann und Campe gehört.<br />

Ein rundes Fenster erinnert an ein Bullauge,<br />

Freitreppen führen gangwayartig zur<br />

Haustür und in den Garten, und auf dem<br />

Flachdach der Backstein-Villa thront einer<br />

Kommandobrücke gleich ein turmartiger<br />

Aufbau. Eine „Komposition aus sachlichen<br />

Kuben“ nennt Architektin Niethammer<br />

das Gebäude. Sie freut sich, dass es<br />

in gutem Zustand ist und noch immer als<br />

Solitär dasteht, obwohl auch die umliegenden<br />

Häuser zum Verlag gehören und,<br />

da sie nicht denkmalgeschützt ist, mit der<br />

Villa hätten verbunden werden können.<br />

Weniger erfreut ist sie beim Anblick<br />

eines Gebäudes an der Ecke Lerchenfeld/<br />

Oberaltenallee, direkt neben den U-Bahn-<br />

Gleisen. Errichtet wurde es 1929 von Ar-<br />

„Komposition aus<br />

sachlichen Kuben“

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