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Berliner Zeitung 18.05.2019

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Trotz Raketen: In TelAviv steigt das ESC-Finale – Panorama Seite 32<br />

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Wetter Seite 16<br />

AM WOCHENENDE<br />

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Sonnabend/Sonntag,18./19. Mai 2019<br />

Nr.114 HA -75. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 2.00 €<br />

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Im Magazin:<br />

Ach, Europa!<br />

SarahWiener will nach Brüssel<br />

Seiten 2und 3<br />

NewYork, NewYork<br />

Dieletzten Juden vonWashington Heights<br />

Seiten 4und 5<br />

Miami Vice<br />

Derneue Roman vonThomas Harris<br />

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Maxim Leo will<br />

Europa retten<br />

Magazin Seite 10<br />

Auf geht’s!<br />

Nur ein Sieg zählt: Der 1. FC Union kann am<br />

Sonntag in die Bundesliga aufsteigen. Seiten 2, 3und 22<br />

IMAGO IMAGES<br />

Menschen und<br />

Tiere: Olms Welt<br />

Berlin Seiten 10 und 11<br />

Auf dem Hof der Grundschule<br />

in der Köllnischen<br />

Heide fällt auf, dass nicht<br />

wenige junge Schülerinnen<br />

bereits das Kopftuch tragen.<br />

Hier in der Neuköllner Highdeck-<br />

Siedlung wohnen viele arabischstämmige<br />

Familien „Leider tragen<br />

immer mehr Schülerinnen Kopftücher,<br />

inzunehmendem Maße auch<br />

diese schwarzen Kopftücher, die als<br />

streng islamisch gelten“, sagte<br />

Schulleiterin Astrid-Sabine Busse,<br />

die auch Vorsitzende des Interessenverbandes<br />

<strong>Berliner</strong> Schulleitungen<br />

ist, der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Das Gesetz<br />

in Österreich, das Grundschülerinnen<br />

das Tragen vonKopftüchernverbietet,<br />

sieht sie dennoch skeptisch.<br />

„Ich bin gegen Schnellschüsse, ein<br />

solches Vorhaben müsste intensiv<br />

vorbereitet und geplant werden“,<br />

sagte Busse. Damüssten auch liberale<br />

Islamgelehrte, Elternverbände<br />

und viele andere Gruppen einbezogen<br />

werden. „Prinzipiell sehe ich es<br />

nicht gerne, wenn schon junge<br />

Grundschülerinnen das Kopftuch<br />

tragen“, führte die Schulleiterin aus.<br />

„Denn ich weiß, dass das nicht ihr<br />

persönlicher Wille ist, sondern von<br />

Elternund Familie bestimmt ist.“ Als<br />

erfahrene Schulleiterin stellt sie sich<br />

auch die Frage, wie ein solches Verbot<br />

vor Ort überhaupt umgesetzt<br />

werden könnte.„Ichkann ja schlecht<br />

eine Art Kopftuch-Scharia einführen,<br />

die den Mädchen das Tuch wegnimmt.“<br />

Die Würde der Mädchen<br />

müsse stets im Mittelpunkt stehen.<br />

DieEntscheidung des Parlaments<br />

am Mittwoch in Wien hat die in den<br />

vergangenen Jahren in Deutschland<br />

immer wieder geführte Debatte neu<br />

entfacht. „Dass kleine Mädchen<br />

Kopftuch tragen, ist absurd –das sehen<br />

auch die meisten Muslime so“,<br />

sagte die Integrationsbeauftragte der<br />

Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz<br />

(CDU), der Bild-<strong>Zeitung</strong>.<br />

„Alle Maßnahmen, die Mädchen<br />

davor schützen –vom Elterngespräch<br />

bis zumVerbot –sollten geprüft<br />

und angegangen werden.“<br />

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister<br />

Lorenz Caffier (CDU)<br />

äußerte sich ähnlich. „Das ist ein<br />

Thema, das die Bevölkerung bewegt“,<br />

sagte er der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

(Redaktionsnetzwerk Deutschland).<br />

„Und wir sind gut beraten, solche<br />

Themen aufzunehmen.“ Er habe<br />

sich kein abschließendes Urteil gebildet,<br />

fügte Caffier hinzu. „Aber ich<br />

glaube, gerade an Grundschulen<br />

spricht vieles dafür,dass man solche<br />

Wege gehen könnte.“<br />

Leni Breymaier,Familienpolitikerin<br />

inder SPD-Bundestagsfraktion,<br />

ist ebenfalls dafür und nannte dies<br />

„eine Frage der Gleichstellung“ –anders<br />

als ihr Unions-Kollege Marcus<br />

Weinberg, der auf „das im Grundgesetz<br />

verankerte Recht“ verwies,<br />

„seine Religion frei ausüben zu können“.<br />

Nordrhein-Westfalens Landesregierung<br />

wertet derzeit ein Gutachten<br />

zu den entwicklungspsychologischen<br />

und theologischen Aspekten<br />

aus.<br />

Kopfsache<br />

Österreich hat Grundschülerinnen<br />

das Tragen von Kopftüchern verboten.<br />

Nun wird auch hierzulande darüber<br />

debattiert –gerade in Berlin<br />

VonMarkus Decker und Martin Klesmann<br />

„Ein siebenjähriges Mädchen sollte nicht<br />

für etwas sanktioniert werden, was die<br />

Eltern zu verantworten haben.“<br />

TomErdmann, Vorsitzender der <strong>Berliner</strong> GEW<br />

Thüringens Ministerpräsident<br />

Bodo Ramelow(Linke) lehnt ein Verbot<br />

ab. „Es gibt verschiedenste Formen<br />

vonKopfbedeckung, die mal religiös,<br />

mal kulturell motiviert sind<br />

und manchmal einfach nur Nützlichkeitserwägungen<br />

folgen“, sagte<br />

er. „Jetzt ein bestimmtes Kleidungselement<br />

staatlicherseits zu verbieten,<br />

würde von den Muslimen nur<br />

alsantimuslimisch verstanden.“<br />

DieVorsitzende des Grundschulverbandes,<br />

Maresi Lassek, sagte,<br />

Kopftücher an Grundschulen kämen<br />

eher selten vor. In Großstädten gebe<br />

es sie aber häufiger.„Dort haben die<br />

Grundschulen manchmal durchaus<br />

Mühe damit, darauf zu achten, dass<br />

ein Kind mit Kopftuch die anderen<br />

nicht ,ansteckt‘.“ Zwar sollten muslimische<br />

Mädchen erst dann Kopftücher<br />

tragen, wenn es in Richtung Pubertät<br />

gehe und sie ihre erste Menstruation<br />

hätten, fuhr Lassek fort –<br />

also nach der Grundschule. Doch<br />

manchen Eltern sei es wichtig, ihre<br />

Töchter möglichst früh an das Kopftuch<br />

zu gewöhnen, um spätere Auseinandersetzungen<br />

zu vermeiden.<br />

„Ein generelles Verbot von Kopftüchern<br />

anGrundschulen halte ich<br />

für nicht angemessen und auch<br />

nicht für durchsetzbar“, sagte Lassek<br />

gleichwohl. „Kinder würden in eine<br />

Sonderrolle gedrängt, die wir nicht<br />

wollen.“ Sierate eher zum Gespräch<br />

mit Elternund Kindern.<br />

Der <strong>Berliner</strong> GEW-Chef TomErdmann<br />

räumt ein, dass man in der Bildungsgewerkschaft<br />

schon einmal<br />

ein Vollverschleierungsverbot an<br />

Schulen diskutiert hat. Ein Kopftuchverbot<br />

für Grundschülerinnen<br />

hält Erdmannaber für unverhältnismäßig.„Ein<br />

siebenjähriges Mädchen<br />

sollte nicht für etwas sanktioniert<br />

werden, was die Elternzuverantworten<br />

haben.“ Maja Lasic, SPD-Bildungspolitikerin<br />

im Abgeordnetenhaus,<br />

betonte, dass eine Debatte<br />

über den österreichischen Vorstoß<br />

hierzulande Ressentiments auf beiden<br />

Seiten schüren würde.Das Problemgebe<br />

es allerdings.„Eine Lösung<br />

muss immer das Kind in den Mittelpunkt<br />

stellen“, sagte Lasic.<br />

Die Entscheidung in Österreich<br />

fiel mit den Stimmen der konservativen<br />

ÖVP und der rechten FPÖ. Von<br />

demKopftuchverbot an Grundschulen<br />

ausgenommen sind dort Verbände<br />

aus medizinischen Gründen<br />

oder Kopfbedeckungen als Schutz<br />

vorRegen oder Schnee.Die jüdische<br />

Kippableibt erlaubt, da sich das Verbot<br />

auf Kleidungsstücke bezieht,<br />

„welche das gesamte Haupthaar<br />

oder große Teiledessenverhüllen“.<br />

Als Begründung wird imGesetzestext<br />

genannt, dass einVerbot„der<br />

sozialen Integration vonKinderngemäß<br />

den lokalen Gebräuchen und<br />

Sitten, derWahrung derverfassungsrechtlichen<br />

Grundwerte sowie der<br />

Gleichstellung von Mann und Frau“<br />

diene. Sollten sich Kinder nicht an<br />

das Verbot halten, droht Eltern eine<br />

Geldstrafe von bis zu440 Euro oder<br />

eine Ersatzfreiheitsstrafe von zwei<br />

Wochen. Kommentar Seite 8<br />

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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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·<br />

Report<br />

Eskönnte ein Datum werden, das für<br />

immer in Stein gemeißelt bleibt in<br />

Köpenick. Das soeisern manifestiertist<br />

wie der 20. Januar 1966 oder<br />

der 9. Juni 1968. Vielleicht auch wie der 28.<br />

Mai 1988. All das sind Meilensteine in der<br />

Vereinsgeschichte des 1. FC Union Berlin. Sie<br />

liegen lange zurück, denn sie bilden die<br />

Klubgründung der Rot-Weißen ab, den<br />

wahrhaft sensationellen 2:1-Sieg im Finale<br />

des FDGB-Pokals gegen den frischgebackenen<br />

Meister FC Carl Zeiss Jena und die nahezu<br />

märchenhafte Rettung vordem eigentlich<br />

sicheren Abstieg aus der DDR-Oberliga.<br />

Dazu könnte jetzt, eine politische Wende,<br />

einen Stadionneubau, viele Spieler-, Trainerund<br />

Präsidentengenerationen später und 30<br />

Jahreohne Erstligafußball, ein neues Datum<br />

kommen, das einen historischen Moment<br />

festhält: 19. Mai 2019, das Zweitliga-Auswärtsspiel<br />

beim VfL Bochum, bei dessen<br />

Schlusspfiff gegen 17.20 Uhr der erste Aufstieg<br />

der einstigen Schlosserjungs aus Oberschöneweide<br />

in die Fußball-Bundesliga perfekt<br />

sein könnte.<br />

Steiniger Weg<br />

Einlanger Wegist es bis hierhin gewesen, bis<br />

einen Schritt vor die Tür zum vorläufigen<br />

Fußball-Himmel. Ein steiniger zumal, vollgepflastert<br />

mit Hürden und Schikanen, mit<br />

Lizenzverweigerungen und massiven Geldproblemen,<br />

mit allerlei Sanktionen und Stolpersteinen.<br />

Aber auch einer voller abgöttischer<br />

Liebe und Zuneigung jedweder Art, endend<br />

in magischen Rettungsaktionen, erlösenden<br />

Geldflüssen des damaligen<br />

Kinowelt-Giganten Michael Kölmel und einer<br />

regelrecht mythischen Auferstehung. Ein<br />

Leben und Geben für den Verein, der für<br />

manchen mehr ist als die Familie,der einem<br />

alles bedeutet und dem man treu ist, bis dass<br />

der Toduns scheidet.<br />

Aus dieser Harmonie und diesem Gefühl<br />

der Innigkeit ist der legendäreGrußentstanden,<br />

der die ewige Freundschaft und Verbundenheit<br />

symbolisiert, dieses U.N.V.E.U.,<br />

das mehr ist als ein Programm, das ein Lebensgefühl<br />

bedeutet. Und niemals vergessen:<br />

EisernUnion!<br />

Einwenig ist es die Geschichte vonDavid<br />

und Goliath, wenn auch nicht ganz biblischen<br />

Ausmaßes. Sie sind die Kleinen, die<br />

Unterschätzten, die Bemitleideten und Bemitleidenswerten,<br />

als sie sich vor 53Jahren<br />

im Klubhaus „Karl Liebknecht“ des Transformatorenwerkes<br />

in Oberschöneweide treffen,<br />

um ihren 1. FC Union aus der Taufe zu heben.<br />

Es ist, und darauf sind sie sagenhaft<br />

stolz, neben dem FC Vorwärts Berlin, dem<br />

Fußballverein der Nationalen Volksarmee,<br />

und dem <strong>Berliner</strong> FC Dynamo, dem Verein<br />

der nationalen Sicherheitskräfte,der einzige<br />

zivile Fußballklub der DDR-Hauptstadt. HerbertWarnke<br />

sei Dank, dem Vorsitzenden des<br />

Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />

(FDGB), der seinen Einfluss geltend macht<br />

und die besondere Rolle der Metropole ins<br />

Spiel bringt.<br />

Zweite Liga spielen sie nur und laufen sozusagen<br />

unterm Radar. Längst nicht jedes<br />

Spiel gewinnen sie,das ist aber nicht ganz so<br />

wichtig, am Ende der Saison steigen sie trotzdem<br />

als 1. FC Union erstmals in die Oberliga<br />

auf. Wichtiger ist, dass da etwas wächst und<br />

gedeiht, das winzig beginnt, trotzdem aber<br />

mehr als 500 Vorschläge hervorbringt, wie<br />

die Anhänger und Sympathisanten sich das<br />

Vereinsemblem ihres Herzensklubs vorstellen.<br />

Paul Fettback, als Klubsekretär der Mann<br />

der ersten Stunde,ist hin und weg. Noch am<br />

Gründungsabend verspricht er: „Allein die<br />

Anteilnahme der Öffentlichkeit an unserer<br />

Namensgebung, die vielen Anregungen und<br />

Vorschläge verpflichten uns, injeder Beziehung<br />

zu einer besseren Qualität zu kommen.<br />

Dazu gehört ebenfalls der ständige Kontakt<br />

zu den Fußballfreunden.“<br />

Die zarten Anfänge einer Fan-Kultur<br />

kommen für heutigeVerhältnisse etwas sperrig<br />

daher, ehrlich gemeint sind sie allemal.<br />

Doch ohne politisch führende Köpfe kommt<br />

der Verein nicht aus. Außer Warnke gehört<br />

neben Generaldirektoren der Trägerbetriebe<br />

Kabelwerk Oberspree (KWO) und Transformatorenwerk<br />

Oberschöneweide (TRO), Ministern<br />

und Sekretären der SED-Bezirksleitung<br />

zum ersten Vorstand auch ein Politiker,<br />

der am „Abend der Republik“, bei der friedlichen<br />

politischen Wende im Herbst 1989,<br />

Großes leistet: Hans Modrow. Der gebürtige<br />

Mecklenburger,der eigentlich letzte Spitzenpolitiker<br />

der DDR und 1990 Mitglied des ersten<br />

gesamtdeutschen Bundestages, ist damals<br />

38-jährig 1. Sekretär der SED-Kreisleitung<br />

Köpenick. Als der 1. FC Union mit dem<br />

2:1 im Pokalfinale 1968 seinen größten Erfolg<br />

feiert, ist inzwischen auch Modrow auf der<br />

Karriereleiter aufgestiegen. Der gelernte<br />

Schlosser ist seit einem Jahr Mitglied des<br />

Zentralkomitees der SED und damit einer<br />

der Bestimmer im Lande.<br />

Nur: DieKontinuität, mit der der Politiker<br />

seinen Weggeht, fehlt den Fußballern noch.<br />

Und niemals vergessen<br />

VonAndreas Baingo<br />

Daran sind sie nicht immer selbst schuld.<br />

Einmal mehr, 1968, macht ihnen die Politik<br />

einen Strich durch die Rechnung. Weil sie als<br />

Pokalsieger international startberechtigt<br />

sind, ist die Freude auf die Tour durch Europa,<br />

und wenn sie nur eine Runde dauern<br />

sollte, riesengroß. Wie bitter ist die Enttäuschung,<br />

als die Auslosung, die die Eisernen<br />

nach Jugoslawien zum FK Bor führen soll,<br />

wegen des Einmarsches der Staaten desWarschauer<br />

Pakts in die Tschechoslowakei annulliert<br />

wird, es mit Dynamo Moskau einen<br />

neuen Gegner gibt und die DDR-Mannschaften<br />

auf ihre Spiele auf höchste politische<br />

Anweisung verzichten müssen. Kurze<br />

Zeit nur nach ihrem größten Coup werden<br />

die Fußball-Götter zu Opfern des „Kalten<br />

Krieges“. Erst 33 Jahre später, imSeptember<br />

2001, können die Enkel der damaligen Helden<br />

als DFB-Pokalfinalist doch noch auf Europatour<br />

gehen.<br />

Lausige Bedingungen<br />

Da ist ebenso die Geschichte von Auf- und<br />

Abstiegen, vonder Hin- und Hergerissenheit<br />

der Anhänger, die natürlich lieber Dynamo<br />

Dresden und Carl Zeiss Jena empfangen als<br />

eine Saison später und eine Liga tiefer Stahl<br />

Finow und Dynamo Fürstenwalde. Das Damoklesschwertschwebt<br />

über demVerein bereits<br />

in ganz frühen Jahren, das ist kein Makel<br />

der Nachwendezeit. Als nämlich weder 1974<br />

noch 1975 der Wiederaufstieg in die Oberliga<br />

gelingt, braucht es politische Fürsprache,<br />

damit der Klubstatus nicht verloren geht.<br />

Drei Spieljahre hintereinander in der Zweitklassigkeit,<br />

das ist nicht der Anspruch der Eisernen<br />

und schon gar nicht jener Anspruch,<br />

den die Funktionäre anden Verein haben.<br />

Dabei sind die Bedingungen eher lausig. Alte<br />

Baracken dienen als Umkleiden, Duschen,<br />

Sekretariat, Trainerzimmer und Küche in einem.<br />

Zum Physiotherapeuten, der damals<br />

noch Masseur heißt, geht es in ein anderes<br />

Gebäude,das ebenso viele Jahreauf dem Buckel<br />

hat und kaum besser ausgestattet ist.<br />

Schon damals, dafolgt man ganz dem<br />

Mainstream, werden Trainer gefeuert und<br />

Präsidenten ausgetauscht. Nicht immer<br />

kommen als Klubvorsitzende die kompetentesten<br />

ins Amt, immer aber die, die die führende<br />

Rolle des Arbeiter-und Bauern-Staates<br />

verinnerlichen. Dass darunter auch manche<br />

vermutet werden, die im Auftrag des nunmehr<br />

großen lokalen Rivalen BFC Dynamo<br />

sozusagen eingeschleust werden, ist sehr<br />

wahrscheinlich. Nicht in der ersten Reihe<br />

tauchen sie auf, eher in der zweiten und dritten<br />

unter. Sogar Trainer kommen, wenn<br />

auch nur in eine Richtung –vom BFC zu<br />

Union. Mancher wirdals Maulwurfgesehen,<br />

mancher als Helfer, als einer, der frischen<br />

Wind bringen möge.<br />

Es gibt alle Facetten, vor allem aber Animositäten<br />

bis hin zu offener Feindschaft zwischen<br />

Alter Försterei und Sportforum, selbst<br />

wenn die nach außen dokumentierte Zusammenarbeit<br />

anderes vorgaukeln soll. Doch es<br />

geht auch halbwegs normal zu. Spieler wechseln<br />

die Seiten und laufen dabei nicht unbedingt<br />

Spießruten. Rainer Rohde, Olaf Seier<br />

und Ralf Sträßer zum Beispiel kommen aus<br />

Hohenschönhausen in die Wuhlheide. Sie<br />

werden mit Sympathie aufgenommen und<br />

gehen als Aufstiegsheld, Mannschaftskapitän<br />

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vom PublicViewing in der<br />

Alten Försterei. Die App<br />

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und Torschützenkönig. Mario Maek, gleichfalls<br />

von den Weinroten gekommen, genießt<br />

nach seinem legendären Last-Minute-Tor<br />

1988 zum 3:2-Klassenerhaltswunder in Karl-<br />

Marx-Stadt eine Zeit lang sogar Kultstatus.<br />

Umgekehrt machen Waldemar Ksienzyk, vor<br />

allem aber Pokalheld Reinhard„Mäcki“ Lauck<br />

im Sportforum Karriere, sie werden Nationalspieler,<br />

Meister und Mäcki sogar WM-Teilnehmer<br />

und Olympiasieger.<br />

Zugleich ist das die Zeit, als die Eisernen<br />

nach ihrem Oberliga-Aufstieg 1976 in beiden<br />

Duellen gegen die Dynamos sensationell 1:0<br />

gewinnen, als sie fragwürdigen Feldverweisen<br />

und diskutablen Elfmeternzum Trotz triumphieren.<br />

Besser können sie ihre Rolle als<br />

David gegen Goliath nicht wahrnehmen.<br />

Nur gibt es in diesem langjährigen zähen<br />

Ringen auch ein paar „Rückspiele“, in denen<br />

es dem Außenseiter mächtig an den Kragen<br />

geht. Sechs,sieben, gar acht Gegentorein90<br />

Minuten sind nahezu an der Tagesordnung.<br />

Wasjubelt da die geschundene Union-Seele,<br />

als viele Jahre später der Erzrivale, ineiner<br />

viel tieferen Liga zwar, mit 8:0 aus dem Stadion<br />

gefegt wird und das Ergebnis über Monate<br />

an der kultigen Anzeigetafel vom Triumph<br />

kündet. Rache ist süß, diese Rache indes<br />

schmeckt wie Honig.<br />

Wasjedoch wäreder 1. FC Union ohne die<br />

Geschichte mit der Pistole, selbst wenn es<br />

keine Revolverstory ist. Munition gehört<br />

auch dazu. Fein säuberlich getrennt, aber<br />

miteinander verwahrt. Was nach Wildwest<br />

klingt, spielt sich tief im Osten vonBerlin ab,<br />

in Köpenick eben, in der Hämmerlingstraße<br />

88, obereEtage,damalige Geschäftsstelle des<br />

hoch ambitionierten damaligen Drittligisten,<br />

auch wenn die Pistole dortnicht liegt.<br />

Zugleich ist da Horst Kahstein, der Mann,<br />

dem die Pistole gehört: promoviert, dennoch<br />

ziemlich rustikal, ein großer Kerl ist er und<br />

seine Ansichten sind nicht selten durchaus<br />

hemdsärmelig. Seine Wurzeln liegen in Litauen,<br />

wo seine Vorfahren etliche Ländereien<br />

besessen haben sollen.<br />

Es treibt Kahstein recht oft nach Vilnius.<br />

Geschäfte sind es, die den einstigen Abteilungsleiter<br />

im Staatssekretariat für Körperkultur<br />

und Sportinder DDR, der unmittelbar<br />

nach dem Mauerfall mit dem in wirtschaftliche<br />

Schieflage gekommenen Sport- und Erholungszentrum<br />

an der damaligen Leninallee<br />

zu tun hat, mit der litauischen Hauptstadt<br />

verbinden. Hat erdeshalb, wenige Jahre nur<br />

nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion,<br />

die Pistole, die in Kahsteins Haus in<br />

Grünau aufbewahrtist?<br />

Kahstein also, imFebruar 1994 seit wenigen<br />

Wochen erst Manager des 1. FC Union,<br />

der den Sprung in die Zweite Bundesliga<br />

mehrfach angepeilt, aber nie geschafft hat,<br />

wähnt sich als Retter des Arbeitervereins aus<br />

der Alten Försterei. Andere, Pedro Brombacher<br />

vielleicht, der sein Herz bereits zu Zeiten<br />

an den Verein verloren hat, als der noch<br />

im Fahrstuhl zwischen DDR-Oberliga und<br />

Liga steckt, wollen die Wuhlheide auch salonfähig<br />

machen, vor Kahstein schon, nur<br />

mit anderen Mitteln. Dummerweise mit einer<br />

gefälschten Bankbürgschaft über eine<br />

Million D-Mark. Einer vergleichsweise läppischen<br />

Summe in der Welt des Profi-Fußballs,<br />

dessen kommerzielles Rad sich immer<br />

schneller und schneller dreht. Auch damals<br />

schon. Viele, auch der 1. FC Union, wollen<br />

am Radmitdrehen.<br />

Nur fliegt das Ding auf und dem Verein<br />

derart umdie Ohren, dass die Existenz gefährdet<br />

ist. VonBrombacher, der einst Frank<br />

Pagelsdorf als Trainer engagiert und es mit<br />

seiner Artzumindest in die Nähe der Zweiten<br />

Bundesliga gebracht hat, bleibt unfairerweise<br />

kein gutes Stück. Eher sind es Altlasten<br />

wie irrwitzige Verträge,mit denen Spieler einerseits<br />

und Trainer andererseits im wahrsten<br />

Sinne des Wortes geködert werden, von<br />

denen später niemand gewusst haben will.<br />

Deshalb die Pistole, die Kahstein von zu<br />

Hause holt, als er mit 250 000 D-Mark, aufgetrieben<br />

in allerletzter Sekunde vor Fristende<br />

zur Lizenzeinreichung beim Deutschen Fußball-Bund<br />

(DFB), zu einer Bank fährt, um das<br />

Geld am Abend noch einzuzahlen. „Es sind<br />

Leute schon für viel weniger umgebracht<br />

worden“, sagt er.<br />

Dass der Manager, nicht viel später auch<br />

Präsident, vorrangig eigene Interessen vertritt,<br />

weil er mit Spekulationen über Grund<br />

und Boden Kasse machen will und ihm dabei<br />

eine Funktion im Verein zumindest nicht<br />

schadet, wird erst viel später klar. Esist ein<br />

Auswuchs jener vermeintlichen Goldgräberzeit,<br />

die manchen, so auch den 1. FC Union,<br />

eher an den Abgrund schiebt.<br />

Diese Zeit Anfang der 90er-Jahremarkiert<br />

so etwas wie die Mitte zwischen Gesternund<br />

Heute beim Verein, der sich nun doch anschickt,<br />

in die Beletage des deutschen Fußballs<br />

aufzusteigen. Ein Verein, der von sich<br />

immer überzeugt ist auch in schwierigsten<br />

Zeiten und der sich oft gefällt in der Rolle des<br />

Kämpfers gegen das Establishment. Der Robin<br />

Hood aus den Wäldernder Wuhlheide.<br />

So fühlen sich auch die Anhänger. Auch<br />

sie wollen es den Großen zeigen, den Reichen,<br />

den Pfeffersäcken. Schon immer,<br />

schon seit 1966. Noch mehr nach dem Sensationstriumph<br />

im FDGB-Pokal 1968, als<br />

Jimmy Hoge und Ulrich Prüfke, Meinhard<br />

Uentz und Wolfgang Wruck, Hartmut Felsch<br />

und Hajo Betke, Rainer Ignaczak und Wolfgang<br />

Hillmann, Ralf Quest und Jürgen<br />

Stoppok, HarryZedler,Mäcki Lauck und natürlichWerner<br />

Schwenzfeier,dessen Trainerdiplom<br />

von Sepp Herberger unterschrieben<br />

ist, den frischgebackenen Meister Carl Zeiss<br />

Jena mit 2:1 aufs Kreuz legen.<br />

Viele der Älteren verbinden diesen Tag,<br />

den 9. Juni 1968, mit jenem Moment ihrer<br />

Rot-Weiß-Werdung, des Augenblicks, Unioner<br />

geworden zu sein. Es kann gut auch der<br />

Tagsein, an dem die eisernen Anhänger das


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 3· 8./19. Mai 2019 ·<br />

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Report<br />

Tagdes Triumphs: Meinhard<br />

Uentz (mit freiem Oberkörper)<br />

und Wolfgang Wruck rechts<br />

neben ihm halten 1968 den<br />

FDGB-Pokal in den Händen.<br />

Der 1. FC Union Berlin hatte<br />

das DDR-Pokalfinale gegen<br />

den FC CarlZeiss Jena sensationell<br />

mit 2:1 gewonnen.<br />

Die treuesten der treuen Fans<br />

stehen im Stadion an der Alten<br />

Försterei auf der Waldseite<br />

(Foto links).<br />

IMAGO IMAGES; DPA/HANNS-PETER BEYER<br />

Sie sind immer schon mehr gewesen als nur ein Verein, die Eisernen des 1. FC Union.<br />

Und oft genug sind sie unterschätzt worden. Am Sonntag könnten die Fußballer endlich in die<br />

Bundesliga aufsteigen. Und damit ihre stets treu ergebenen Fans selig machen<br />

Wort „Fußball-Gott“ für ihre Lieblinge entdeckt<br />

haben.<br />

Aufnäher knallen sie sich fortan auf Parkas<br />

und Jeansjacken, als die Gegner abseits<br />

des Fußballplatzes noch Walter Ulbricht und<br />

dann Erich Honecker, Sozialistische Einheitspartei<br />

und BFC Dynamo heißen. Von<br />

Mutti oder lieber noch von Oma lassen sie<br />

sich Schals in den Vereinsfarben stricken, als<br />

diese Utensilien noch gar nicht den Status eines<br />

Fanartikels haben. DasWortMerchandising<br />

ist noch nicht erfunden, doch erkannt<br />

haben sie sich trotzdem auf viele Meilen gegen<br />

den Wind an den oft winzigen Details<br />

und an dem Schriftzug auf demVereinsemblem,<br />

der sie alle vereint. Union! Derhochbetagte<br />

einstige Klubpräsident Günter Mielis<br />

staunt noch heute,dass das bürgerlich angehauchte<br />

„Union“ im Vereinsnamen es durch<br />

die sozialistische Zensur schaffte.<br />

Eisern (sie sind ja alte Schlosserjungs)<br />

Union! Es ist die Klammer gegen die Gesellschaft,<br />

es macht sie zu Verbündeten, zu einer<br />

Clique.Sie wollen eben schon damals anders<br />

sein. Dassind sie heute noch, selbst wenn es<br />

an manchen Orten und bei manchen Gegnern<br />

zuSchlägereien und Randale kommt,<br />

zu Feindseligkeiten und Bösartigkeiten.<br />

Doch welche Fangemeinde darf von sich<br />

behaupten, das eigene Stadion, das Wohnzimmer<br />

für die Profis,eigenhändig aufgebaut<br />

zu haben? Auferstanden aus Ruinen sozusagen.<br />

Wer, wenn nicht die Fans aus Köpenick,<br />

dürfen für sich das Patent fürdasWeihnachtssingen<br />

im eigenen Stadion beanspruchen?<br />

Gerade als es dem Verein gnadenlos dreckig<br />

geht, sind die Anhänger da. Das steckt in der<br />

DNA eines jeden Fans aus der Wuhlheide.<br />

„Wir haben immer,injeder Zeit, nach Mitteln<br />

und Wegen gesucht, aus allem das Beste zu<br />

machen“, hat Günter Mielis festgestellt, der<br />

große alte Mann der Eisernen, „deshalb sind<br />

wir auch kein Klageverein.“<br />

Ganz im Gegenteil! Ein stolzer Verein ist<br />

aus den Schlosserjungs geworden, einer mit<br />

mehr als 22 000 Mitgliedernund damit einer<br />

der 25 mitgliederstärksten Vereine in<br />

Deutschland.<br />

Dirk Zingler hat das geschafft, einst einer<br />

der glühendsten Anhänger, ein Stadiongänger<br />

und Eisern-Junkie und seit fast 15 Jahren<br />

Präsident: „Es gab immer ein Hoch und ein<br />

Runter. Aber das haben wir ausgehalten.<br />

Warum haben wir das ausgehalten? Weil<br />

Fußball immer Spaß gemacht hat und weil<br />

Union immer Spaß gemacht hat.“<br />

So wächst der Verein weiter und weiter.<br />

Lauerten in der schlimmsten Zeit die Gerichtsvollzieher<br />

an den Kassenhäuschen<br />

des Stadions, umausstehende Beiträge für<br />

Krankenkassen und Zahlungen an Finanzämter<br />

einzufordern, wurden die wenigen<br />

Sponsoren eher belächelt, dass sie Gelder<br />

in einem Fass ohne Boden versenken würden,<br />

ist für die zu Ende gehende Saison bei<br />

Einnahmen von 47,076 Millionen Euro ein<br />

Gewinn von 70000 Euro prognostiziert. In<br />

Bezug auf die Lizenzspielerabteilung steigen<br />

die Ausgaben gegenüber der Vorsaison<br />

um 1,713 auf 16,325 Millionen Euro. Aus<br />

dem armen Schlucker ist auch dank des<br />

Baustofflogistikers Zingler ein ziemliches<br />

Zweitliga-Schwergewicht geworden, das<br />

seine Arena von jetzt 22 012 Besuchern auf<br />

eine Kapazität von 37000 Besucher ausbauen<br />

will.<br />

„Mittelfristig“ in die Bundesliga<br />

„Das Stadion ist ein Projekt für die nächsten<br />

Jahrzehnte des Vereins“, sagt der Präsident<br />

und setzt die Senatsverwaltung unter Druck,<br />

wie es ihm schon mit dem jetzigen Stadion,<br />

als es noch nicht demVerein gehörthat, allen<br />

Widerständen zum Trotz gelungen ist. Außerdem<br />

hat er auf der jüngsten Mitgliederversammlung<br />

versprochen: „Wir wollen weiterhin<br />

in die Infrastruktur investieren und<br />

mittelfristig in die Erste Bundesliga aufsteigen.<br />

Dasaber geht nicht auf Knopfdruck.“<br />

Vielleicht ja doch. Am Sonntag eventuell,<br />

wenn in Bochum der 15. Saisonsieg gelingt<br />

und Dynamo Dresden gegen den SC Paderborn<br />

Schützenhilfe leistet. Womöglich auch<br />

erst am 27. Mainach dem Relegations-Rückspiel<br />

zu Hause gegen den VfB Stuttgart, der<br />

als Drittletzter der Ersten Bundesliga gegen<br />

den Drittplatzierten der Zweiten Bundesliga<br />

das letzte Ticket für die Erstklassigkeit ausspielt.<br />

Dann würde die Alte Försterei, wie<br />

schon bei fünf ausverkauften Punktspielen<br />

in dieser Saison, ein sechstes Mal aus allen<br />

Nähten platzen.<br />

Waswürde Bundesliga bedeuten für den<br />

„grünen“ Stadtbezirk Köpenick mit seinen<br />

gut 65 000 Einwohnern, die schon jetzt bei<br />

Heimspielen über einen Verkehrskollaps<br />

nach dem anderen stöhnen? Noch mehr Aufmerksamkeit,<br />

noch mehr Umsatz, noch<br />

mehr Augenmerk auf Sicherheit, noch mehr<br />

Verkehr,noch mehr Stau –vor allem aber ein<br />

noch viel größeres Abenteuer.<br />

In diesem Sinne: Undniemals vergessen!<br />

Andreas Baingo<br />

hat in den 70er-Jahren bei Union<br />

Fußball gespielt.<br />

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4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Trump verschiebt<br />

Entscheidung über Autozölle<br />

US-Präsident Donald Trump hat<br />

seine Entscheidung über angedrohte<br />

Sonderzölle auf Auto-Einfuhrenaus<br />

der Europäischen Union und<br />

Japan für ein halbes Jahr aufgeschoben.<br />

Trump veröffentlichte am Freitag<br />

eine entsprechende Proklamation.<br />

Demnach soll nun zunächst<br />

über entsprechende Handelsabkommen<br />

verhandelt werden. (dpa)<br />

Bundestag beschließt<br />

Wahlrecht für Behinderte<br />

Behinderte unter gerichtlich bestellter<br />

Betreuung können künftig an<br />

Wahlen teilnehmen. DieBundestagsabgeordneten<br />

stimmten am Freitag<br />

mehrheitlich für die Gesetzesänderung,<br />

mit der ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

umgesetzt wird.<br />

DieVerfassungsrichter hatten die<br />

pauschalenWahlrechtsausschlüsse<br />

für bestimmte Behinderte gekippt.<br />

Bisher erlaubt das Bundeswahlgesetz<br />

einen Ausschluss vonderWahl für<br />

denjenigen,„für den zur Besorgung<br />

aller seiner Angelegenheiten“ ein Betreuer<br />

bestellt ist. (AFP)<br />

Jugendstrafen im<br />

Köthen-Prozess<br />

Mehr als acht Monate nach dem Tod<br />

eines 22-Jährigen im sachsen-anhaltischen<br />

Köthen hat das Landgericht<br />

Dessau zwei Angeklagte zu Jugendstrafen<br />

verurteilt. DieRichter sprachen<br />

die beiden Afghanen am Freitag<br />

der Körperverletzung mit Todesfolge<br />

schuldig. Ein17-jähriger Angeklagter<br />

erhielt ein Jahr und fünf<br />

Monate,sein 19-jähriger Mitangeklagter<br />

ein Jahr und acht Monate<br />

Haft. DasGericht sah es als erwiesen<br />

an, dass die Angeklagten den schwer<br />

herzkranken 22-Jährigen geschlagen<br />

und getreten hätten, wie ein Gerichtssprecher<br />

sagte. (AFP)<br />

Taiwans Parlament stimmt<br />

für Einführung der Homo-Ehe<br />

Immer wieder ziehen Unfälle Schaulustige an. Im schlimmsten Fall behindernsie die Rettungskräfte.<br />

Strafbare Sensationsgier<br />

Das Fotografieren Verletzter ist bereits verboten, nun sollen Tote vor Gaffern geschützt werden<br />

VonMarkus Decker<br />

Bundesjustizministerin Katarina<br />

Barley (SPD) will<br />

dem Beschluss des Bundesrates<br />

folgen und jetzt<br />

härter auch gegen Gaffer vorgehen,<br />

die Tote fotografieren.„Wer bei Unfällen<br />

gafft und Rettungskräften im Weg<br />

steht, lässt jedes Mitgefühl vermissen“,<br />

sagte sie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

(Redaktionsnetzwerk Deutschland).<br />

„Das ist pureSensationslust.“ DieBehinderung<br />

von Rettungskräften und<br />

das Fotografieren Verletzter sei schon<br />

strafbar, die Polizei könne hier sofort<br />

eingreifen, fügte Barley hinzu. „Aber<br />

eine Lücke gibt es, wenn Gaffer Verstorbene<br />

fotografieren. Wir sind uns<br />

in der Koalition einig, diese Schutzlücke<br />

jetzt zu schließen.“<br />

Die im Koalitionsvertrag vereinbarte<br />

Erweiterung von Paragraph<br />

201a Strafgesetzbuch werde derzeit<br />

vonden Strafrechtsexperten des Hauses<br />

erarbeitet, erläuterte ein Sprecher.<br />

Das Bundesjustizministerium werde<br />

hierzu bald einen entsprechenden<br />

Gesetzentwurfvorlegen.<br />

StrengereGesetzegefordert<br />

Zuvor hatte Baden-Württemberg im<br />

Bundesrat einen Antrag eingebracht,<br />

der mit Mehrheit beschlossen<br />

wurde. Darin fordert die Länderkammer<br />

den Bundestag auf, strengere<br />

Gesetze gegen Schaulustige zu<br />

beschließen. Sie beklagt, dass der<br />

Bundestag bei diesem Thema zu<br />

langsam arbeite. Indem jetzt verabschiedeten<br />

Antrag steht: „Seit annähernd<br />

einem Jahr liegt dem Bundestag<br />

der Gesetzentwurfdes Bundesrates<br />

vor.“ Maßgebliche Schritte auf<br />

dem Weg zueiner abschließenden<br />

Behandlung seien aber bisher nicht<br />

zu erkennen.<br />

Erst im Mai 2017 war ein neues<br />

Gesetz in Kraft getreten, das Gaffen<br />

unter Strafe stellt. Seither droht<br />

Schaulustigen bis zu ein Jahr Haft,<br />

wenn sie etwa Einsatzkräfte behindernoder<br />

die Unfallgefahr erhöhen.<br />

Niedersachsens Innenminister<br />

Boris Pistorius (SPD) mahnte den<br />

Bund am Freitag noch einmal ausdrücklich.<br />

„Niedersachsen hat den<br />

Antrag erstmals bereits vor drei Jahren<br />

inden Bundesrat eingebracht“,<br />

sagte er.„Dass so lange nichts passiert<br />

ist, ärgertmich sehr.Der erneuteVorstoß<br />

nun vonBaden-Württembergist<br />

daher nur folgerichtig. Bundesregierung<br />

und Bundestag müssen jetzt<br />

endlich tätig werden.“ Es sei verwerflich<br />

und inakzeptabel, wenn „aus reiner<br />

Sensationsgier und Wichtigtuerei“<br />

nach schweren Unfällen gefilmt<br />

und fotografiert und das Material im<br />

schlimmsten Fall sogar in sozialen<br />

Netzwerken veröffentlicht werde.<br />

Undeshandele sich um„eine klassische<br />

Gesetzeslücke“ auch zulasten<br />

von Angehörigen, „die wir insbesondere<br />

vor dem Hintergrund abdecken<br />

IMAGO IMAGES<br />

müssen, dass inzwischen jeder ein<br />

Smartphone bei sich trägt und mit einem<br />

bloßen Fingerdruck alles aufnehmen<br />

und sofortversenden kann“.<br />

DieProblememit Gaffernund der<br />

Behinderung von Polizei und Einsatzkräften<br />

haben in den letzten Jahrenimmer<br />

mehr zugenommen. Teilweise<br />

werden Rettungskräfte auch<br />

offen attackiert.<br />

In der Länderkammer heißt es,<br />

das Bundesjustizministerium habe<br />

vermutlich aufgrund von Überlastung<br />

bisher keinen Gesetzentwurf<br />

präsentiert. Die Bundestagsfraktionen<br />

von Union und SPD hätten ihrerseits<br />

die Initiative ergreifen können,<br />

dies aber wie gewohnt dem Ministerium<br />

überlassen wollen.<br />

Markus Decker<br />

findet, dass Gaffer keine<br />

Nachsicht verdient haben.<br />

Finanzielle<br />

Hilfe aus<br />

Deutschland<br />

Opfer der Colonia Dignidad<br />

werden entschädigt<br />

VonTimot Szent-Ivanyi<br />

Es passiert nicht oft, dass sich<br />

Union, SPD, Grüne, FDP und<br />

Linkspartei völlig einig sind. Doch im<br />

Fall der deutschen Sektensiedlung<br />

Colonia Dignidad in Chile eint Parlamentarier<br />

dieser Parteien die Überzeugung,<br />

die die Grünen-Politikerin<br />

Renate Künast am Freitag auf den<br />

Punkt brachte: „Deutschland hat<br />

Schuld auf sich geladen.“ Vonunendlichem<br />

Leid der Opfer war die Rede,<br />

von einem völligen Versagen deutscher<br />

Behörden. Rein rechtlich sei die<br />

Bundesrepublik nicht zur Wiedergutmachung<br />

verpflichtet, stellte die vor<br />

einem Jahr eingesetzte Kommission<br />

vonBundesregierung und Bundestag<br />

fest.Wohl aber moralisch. Deshalb erhalten<br />

die Opfer nun eine finanzielle<br />

Unterstützung vomdeutschen Staat.<br />

Nach dem am Freitag vorgestellten<br />

Hilfskonzept sollen Betroffene<br />

möglichst schnell und unbürokratisch<br />

bis 10 000 Euro pro Person aus<br />

einem Hilfsfonds bekommen. Mit<br />

dem Geld können zum Beispiel medizinische<br />

Behandlungen oder berufliche<br />

Weiterbildungen bezahlt<br />

werden. Daneben wird ein zweiter<br />

Fonds eingerichtet, aus dem Pflegeleistungen<br />

für Betroffene gezahlt<br />

werden, die nicht in Deutschland<br />

versichert sind. Die Gesamtkosten<br />

werden auf 3,5 Millionen Euro für<br />

fünf Jahrebeziffert.<br />

In der Colonia Dignidad hatte der<br />

ehemalige Jugendpfleger Paul Schäfer<br />

ab 1961 eine kriminelle Sekteaufgebaut,<br />

die sich nach außen als harmonische,<br />

gottesfürchtige Gemeinschaft<br />

gab. Tatsächlich wurden Familien<br />

auseinandergerissen, die<br />

Einwohner zur Sklavenarbeit gezwungen<br />

und Kinder sexuell miss-<br />

Befürworterinnen der Homo-Ehe freuen<br />

sich in Taipeh über die Entscheidung. GETTY<br />

Als erstes Land in Asien ermöglicht<br />

Taiwan die gleichgeschlechtliche<br />

Ehe.Das Parlament der Inselrepublik<br />

stimmte am Freitag für ein entsprechendes<br />

Gesetz. Demnach können<br />

sich homosexuelle Partner ab<br />

dem 24. Maifür eine Hochzeit registrieren<br />

lassen. Nach der Abstimmung<br />

bejubelten mehrereZehntausend<br />

Befürworter im Zentrum der<br />

Hauptstadt Taipeh die Entscheidung.<br />

(dpa)<br />

Labour bricht<br />

Brexit-Gespräche mit Mayab<br />

Diewochenlangen Gespräche zwischen<br />

der britischen Regierung und<br />

der Opposition über einen Kompromiss<br />

im Brexit-Streit sind vorerst gescheitert.<br />

„Wir waren nicht in der<br />

Lage,gewichtige politische Differenzenzwischen<br />

uns zu überbrücken“,<br />

sagte Labour-Chef Jeremy Corbyn<br />

am Freitag in London. Premierministerin<br />

Theresa Mayhatte die Gespräche<br />

mit Labour Ende Märzindie<br />

Wege geleitet, nachdem sie mit ihremmit<br />

der EU ausgehandelten Austrittsabkommen<br />

zum dritten Malim<br />

Parlament gescheitertwar. (dpa)<br />

Liebe Yael,<br />

vor vier Jahren habe ich in einem<br />

Kibbuz an der GrenzezuGaza einen<br />

Dokumentarfilm über einen Raketenangriff<br />

gesehen. Den Film hatte<br />

eine Mutter aus dem Kibbuz während<br />

des letzten Gaza-Krieges gedreht.<br />

Man hört die Sirenen heulen,<br />

sieht, wie alle in die Luftschutzbunker<br />

rennen und sie, die Mutter, versucht,<br />

ihre Tochter zu erreichen, die<br />

gerade mit dem Bus auf einem<br />

Schulausflug ist. Dann erhält sie die<br />

Nachricht, dass ein Busvon einer Rakete<br />

getroffen wurde. Sie fährt los,<br />

sucht ihre Tochter, immer die Kameradabei.<br />

Ich war damals mit einer deutschen<br />

Delegation zu Besuch in dem<br />

Kibbuz, ich fand den Film schrecklich,<br />

schrecklich verstörend, aber<br />

auch schrecklich präsentiert. Die<br />

Tochter, vielleicht acht, neun Jahre<br />

alt, saß bei der Vorführung neben ihren<br />

Eltern und musste alles noch<br />

einmal erleben. Ich fragte mich, wie<br />

sie so etwas zulassen können, was<br />

das mit dem ohnehin traumatisierten<br />

Kind macht, warum die Frau das<br />

Leid ihrer Familie so zur Schau stellt.<br />

Dann –vor anderthalb Wochen –<br />

stand ich selbst in einem Luftschutzbunker.<br />

Der Bunker war die Speisekammer<br />

eines Hauses in Aschkelon,<br />

in dem vor wenigen Stunden ein<br />

Mann bei einem Raketenangriff ums<br />

Leben gekommen war. Ich war hier,<br />

um eine Reportage zu recherchieren,<br />

die Sirenen platzten mitten in ein Interview.Esgab<br />

Explosionen, die Erde<br />

bebte.<br />

Kaum war der eine Angriff vorbei,<br />

ging es wieder los –wieder Sirenen,<br />

wieder Raketen. Ichrannte zurück in<br />

die Speisekammer, ich rannte um<br />

mein Leben, und irgendwann in diesen<br />

Minuten dachte ich an die Familie<br />

im Kibbuz. Erst hier,erst jetzt, verstand<br />

ich ihrenWunsch, der Welt zu<br />

zeigen, wie es ist, wenn nichts mehr<br />

sicher ist.<br />

Keine Angst, ich bin jetzt nicht<br />

Anhängerin der Rechten geworden.<br />

Dafür sorgen schon die TelAviver.Als<br />

Itay, unser Nachbar, von meinen Erlebnissen<br />

in Aschkelon erfuhr,lud er<br />

Alex undmich sofortauf einen Drink<br />

ein. Die erste Hälfte des Abends<br />

sprachen wir über Ängste und Therapien,<br />

die zweite über Netanjahus<br />

Versuche, Palästinenser aus dem<br />

TelAviv –Berlin<br />

Ach, ihr<br />

Europäer!<br />

Anja Reich<br />

Westjordanland nicht zur gemeinsamen<br />

Gedenkfeier zum Tagder gefallenen<br />

Soldaten über die Grenze zu<br />

lassen. Und Einat, eine Freundin,<br />

sagte nur:Ach,ihr Europäer,seid immer<br />

gleich so aufgeregt, wenn mal<br />

ein paar Raketen fliegen.<br />

So ähnlich hätte es auch deine<br />

Mutter sagen können. Oder Aharons<br />

Mutter.Oder andere, die Angehörige<br />

im Krieg verloren haben, ständig damit<br />

rechnen müssen, dass es wieder<br />

losgeht und trotzdem nicht rechts<br />

wählen, kein härteres Durchgreifen<br />

fordern, sondern sich vehement für<br />

die Demokratie in ihrem Land und<br />

die Rechte der Palästinenser einset-<br />

zen. Es sind nicht viele,aber sie sind<br />

da, sie kämpfen, gerade hier, inTel<br />

Aviv,und noch nie habe ich sie so dafür<br />

bewundertwie jetzt.<br />

Vorfast genau einem Jahr waren<br />

wir mit deiner und Aharons Mutter<br />

auf dem Habima-Platz bei der Anti-<br />

Netanjahu-Demo. Wir beide waren<br />

die Jüngsten, die anderen Demonstranten<br />

waren 60, 70 Jahre alt, Grauhaarige,<br />

die mit selbst gebastelten<br />

Transparenten über den Platz liefen<br />

und kämpferische Losungen riefen.<br />

Deine Mutter, die jeden Zweiten<br />

kannte, sagte mir, viele hier seien<br />

Kinder von Holocaust-Überlebenden.<br />

Ihre größte Angst sei, das Land,<br />

das sie und ihreElternaufgebaut haben,<br />

zu verlieren und nicht zu wissen,<br />

wo sie, ihre Kinder und Enkelkinder<br />

in Sicherheit leben sollen.<br />

Vorein paar Tagen habe ich diese<br />

Angst erneut gespürt. Meine Kollegin<br />

Alexandravon der Süddeutschen<br />

<strong>Zeitung</strong> hat ihr Buch über Holocaustüberlebende<br />

im TelAviver Goethe-Institut<br />

vorgestellt. Einige der<br />

Protagonisten waren selbst da. Zwischen<br />

Christa-Wolf- und Arnold-<br />

Zweig-Werken sprachen sie über<br />

ihre Zeit in den Konzentrationslagernund<br />

ihreSorgenvor neuem Antisemitismus<br />

in Europa. Dabei fiel<br />

der Name von Angela Merkel. Eine<br />

Frau sagte, solange sie Bundeskanzlerin<br />

sei, mache sie sich keine Sorgen<br />

um Deutschland. Die anderen nickten.<br />

Da fallen mir die kaputten Scheiben<br />

deines Salons in Friedrichshain<br />

ein. Ich hoffe, sie sind wieder ganz.<br />

Ich drücke dir die Daumen, dass alles<br />

gut wird. MazelTov,liebe Yael!<br />

DeineAnja<br />

Angehörige verschwundener Colonia-Dignidad-Mitglieder<br />

demonstrieren in Chile.AFP<br />

braucht. Schäfer arbeitete zudem<br />

mit der Militärdiktatur in Chile<br />

(1973–1990) zusammen und stellte<br />

das Lager dem Geheimdienst als Folterzentrum<br />

zur Verfügung.<br />

Deutsche Diplomaten waren im<br />

Bilde, schauten aber weg. Erst 2006<br />

wurde Schäfer wegen Kindesmissbrauchs<br />

in Chile zu 20 Jahren Haft<br />

verurteilt. Inzwischen hat sich die<br />

Siedlung in „Villa Baviera“ umbenannt.<br />

DerBundestag hatte 2017 beschlossen,<br />

ein Hilfskonzept auf den<br />

Wegzubringen.<br />

Der Staatsminister im Auswärtigen<br />

Amt, Niels Annen (SPD), sagte,<br />

die Kommission habe alle ihr zur Verfügung<br />

stehenden Möglichkeiten für<br />

Hilfsleistungen ausgereizt. Kommissionsmitglied<br />

Michael Brand (CDU)<br />

räumte ein, es handele sich bei den<br />

Geldsummen um symbolische Beträge.<br />

Es gehe aber insbesondere<br />

auch um die Anerkennung der Leidensgeschichte<br />

derOpfer.<br />

Das Hilfsangebot können deutsche<br />

Bewohner der Colonia Dignidad<br />

nutzen sowie chilenische Staatsbürger,<br />

die als Kinder dorthin verschleppt<br />

wurden. Insgesamt leben<br />

derzeit noch etwa 240 deutsche Betroffene,rund160<br />

vonihnen wohnen<br />

noch in Chile, 80wieder in Deutschland.<br />

Straftäter sind vonden Leistungen<br />

ausgeschlossen. WerTäter und<br />

wer Opfer ist, entscheidet die Kommission<br />

aufgrund der Einschätzung<br />

von Experten. Künast sprach von einem<br />

schwierigen Prozess,daesmehrere<br />

Bewohner gebe, die sowohl Täter<br />

als auch Opfer seien.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 5 *<br />

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Politik<br />

„Der Ernst der Lage müsste inzwischen allen klar sein“<br />

Bundesumweltministerin Svenja Schulze über Deutschlands Wegzur Klimaneutralität, Bremser bei der Energiewende und „Fridays for Future“<br />

Es gibt auch gute Nachrichten:<br />

Der Plastiktüten-Verbrauch<br />

ist im vergangenen<br />

Jahr in Deutschland erneut<br />

gesunken. Trotzdem fallen hierzulande<br />

jährlich noch mehr als sechs<br />

Millionen Tonnen Plastikmüll an. Die<br />

Menge zu reduzieren, ist nur eins der<br />

Probleme,die Ministerin Schulzeund<br />

ihreKollegen lösen müssen.<br />

Frau Schulze, Kanzlerin Angela Merkel<br />

will, dass Deutschland bis 2050<br />

klimaneutral wird. Erleben wir nun<br />

die Rückkehr der „Klimakanzlerin“?<br />

Angela Merkel sendet ein sehr<br />

wichtiges Signal aus. Diesem Signal<br />

müssen jetzt in der Regierung Taten<br />

folgen. Im Klimakabinett der Bundesregierung<br />

werden die einzelnen Ministerien<br />

Ende Mai konkrete Maßnahmen<br />

zur Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes<br />

vorstellen.<br />

Deutschland verfehlt die Klimaziele<br />

für 2020. Zehn Jahre später darf uns<br />

das nicht wieder passieren. Also muss<br />

2019 das Jahr des Handelns werden.<br />

Klimaneutral leben –wie soll das gehen,<br />

wo wir doch bei jeder Ausatmung<br />

Kohlendioxid ausstoßen?<br />

CO 2 -neutral und CO 2 -frei ist nicht<br />

Dasselbe.Natürlich können wir nicht<br />

CO 2 -frei leben. Beim Klimaschutz<br />

geht es darum, dass das CO 2 ,das über<br />

Millionen Jahreals Kohle,Ölund Gas<br />

unter der Erde ruhte, nicht in die Atmosphäre<br />

gelangt und den Planeten<br />

aufheizt. Die meisten Treibhausgasemissionen<br />

können wir vermeiden –<br />

und müssen dies auch: Der Weltklimarat<br />

IPCC sagt klar: Umdie Erderwärmung<br />

auf 1,5 Grad zu begrenzen,<br />

dürfen wir zur Mitte des Jahrhunderts<br />

nur noch so viel CO 2 ausstoßen, wie<br />

wir binden können. Um den unvermeidbaren<br />

CO 2 -Rest zu binden, müssen<br />

wir uns einiges einfallen lassen.<br />

Verlässlichkeit soll das Klimakabinett<br />

unter Leitung der Kanzlerin vermitteln.Wird<br />

das Klimakabinett noch vor<br />

der Sommerpause Beschlüsse liefern?<br />

Das Klimakabinett wird keine<br />

Sommerpause machen. Wir wollen<br />

2019 ein Klimaschutzgesetz und ein<br />

erstes Maßnahmenprogramm verabschieden,<br />

daher müssen jetzt<br />

Maßnahmen auf den Tisch. Die<br />

müssen dann bewertet und gegebenenfalls<br />

ergänzt werden. Also wirdes<br />

mit ein, zwei weiteren Sitzungen<br />

nicht getan sein. Da muss mehr<br />

Tempo rein. Hoffnungsfroh stimmt<br />

mich, dass die Bundesregierung<br />

nächste Woche Eckpunkte beschließen<br />

wird, wie wir den Kohleregionen<br />

dabei helfen können, neue Jobs und<br />

neue Perspektiven für die Zeit nach<br />

der Kohle zu entwickeln.<br />

Wiekooperativ sind IhreMinisterkollegen<br />

im Klimakabinett?<br />

Der Ernst der Lage müsste inzwischen<br />

all meinen Kollegen klar sein.<br />

Nichthandeln wird teuer – ökologisch,<br />

aber auch ökonomisch.<br />

Deutschland lebt vomExport. Wollen<br />

ZUR PERSON<br />

IMAGO IMAGES<br />

Svenja Schulze wurde 1968 in Düsseldorf geboren. Sie studierte Germanistik und Politikwissenschaften<br />

in Bochum. Seit 1988 ist Schulze Mitglied der SPD.<br />

Sie warNRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung (2010–2017) und ist<br />

seit März 2018 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.<br />

wir außen vor bleiben, wenn China<br />

und Indien auf Elektromobilität umstellen?Wenn<br />

wir nicht die Techniken<br />

liefern, die weltweit gefragt sind, bringen<br />

wir ArbeitsplätzeundWertschöpfung<br />

hierzulande in Gefahr. Aber ich<br />

erkenne an, dass es nicht einfach ist,<br />

einen tiefenWandel herbeizuführen –<br />

ob im Verkehr, bei Gebäuden oder in<br />

der Landwirtschaft.<br />

Machen es sich die Schüler von „Fridays<br />

for Future“ zu leicht?<br />

Nein. Sie sollen demonstrieren<br />

und ihre Meinung kundtun. Es ist<br />

nicht die Aufgabe der Schüler, Antworten<br />

auf die Klimakrise zu finden.<br />

Dasist unser Job.<br />

Wie weit sind Ihre Pläne für eine CO 2 -<br />

Steuer?<br />

Ich werde ein Konzept für einen<br />

wirkungsvollen CO 2 -Preis vorlegen.<br />

Er darf kleine und mittlere Einkommen<br />

nicht belasten. Wer aber viel<br />

Sprit verbraucht, weil er beispielsweise<br />

einen SUV fährt, der kann sich<br />

das auch leisten.<br />

Wirtschaftsminister Peter Altmaier<br />

hat jüngst verkündet: „Die Energiewende<br />

kommt voran.“ Haterrecht?<br />

Minister Altmaier muss beim Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien die<br />

Handbremse lösen. Die Lizenzvergabe<br />

für den Windparkbau stagniert.<br />

Wenn wir die Reduktionsziele für das<br />

Jahr 2030 erreichen wollen, müssen<br />

wir bis dahin auf 65 Prozent erneuerbareEnergien<br />

kommen. Derzeit sind<br />

wir bei unter 40 Prozent. DerFörderdeckel<br />

bei Photovoltaikanlagen auf<br />

Dächern ist ein absurdes Relikt aus<br />

derVergangenheit.Wirbrauchen sehr<br />

viel mehr Stromerzeugung auf den<br />

Dächern–auch weil mancherorts der<br />

Platz für Windanlagen knapp wird.<br />

Der Wirtschaftsminister muss an Industrie<br />

und Investoren das klare Signal<br />

aussenden: Wir wollen die Energiewende!<br />

Genehmigungen fürWindräder scheitern<br />

oft am Bürgerprotest. Schwindet<br />

die Akzeptanz für die Energiewende?<br />

Meine Erfahrung ist: Wo Bürger<br />

frühzeitig eingebunden oder sogar<br />

Anteilseigner an Windparks sind, ist<br />

die Kooperationsbereitschaft da.<br />

Richtig ist aber auch: Das Verfehlen<br />

des Klimaziels für 2020 hat Folgen.<br />

Bei den Bürgern sowie in der Wirtschaft<br />

ist der Eindruck entstanden,<br />

dass manche den Klimaschutz nicht<br />

ernst nehmen. Deswegen ist es ja so<br />

wichtig, dass sich nicht nur die Umweltministerin,<br />

sondern die gesamte<br />

Regierung zum Klimaziel 2030 bekennt.<br />

DerWirtschaftsminister muss<br />

für den Ausbau der Erneuerbaren<br />

werben, der Verkehrsminister für die<br />

Reduzierung des Spritverbrauchs,der<br />

Bauminister für effiziente Gebäudesanierung.<br />

Diese klaren Botschaften<br />

erwarte ich vomKlimakabinett.<br />

DasGespräch führte<br />

Marina Kormbaki.<br />

Staatsaufträge gegen<br />

Wahlkampfunterstützung<br />

©GEPA-pictures<br />

Heimliches Video bringt FPÖ-Chef Strache in Bedrängnis<br />

VonMatthias Röder,Wien<br />

Österreichs<br />

rechtskonservativer<br />

Regierung droht ihre bislang<br />

schwerste Belastungsprobe. Vizekanzler<br />

und FPÖ-Chef Heinz-Christian<br />

Strache soll nach Angaben von<br />

Spiegel und Süddeutscher <strong>Zeitung</strong><br />

vor der Parlamentswahl 2017 bereit<br />

gewesen sein, einer angeblichen russischen<br />

Oligarchin als Gegenleistung<br />

für Wahlkampfhilfe öffentliche Aufträge<br />

zuzuschanzen.<br />

Dies gehe aus heimlich erstellten<br />

Videoaufnahmen hervor, die den<br />

In Erklärungsnot: Österreichs Vizekanzler<br />

Heinz-Christian Strache.<br />

AFP<br />

beiden Medien zugespielt worden<br />

seien. Darauf sei zu sehen, wie die<br />

Runde bei einem Treffen am 24. Juli<br />

2017 auf der Ferieninsel Ibiza auch<br />

die Möglichkeit einer Übernahme<br />

der einflussreichen Kronen <strong>Zeitung</strong><br />

durch die Frau auslote, heißt es. Bei<br />

dem Treffen habe es sich laut SZ offenbar<br />

um eine Falle gehandelt<br />

Die Kronen <strong>Zeitung</strong> könne – so<br />

Strache –imFall einer Übernahme<br />

kurzvor der Wahl zugunsten der FPÖ<br />

Partei ergreifen. Strache meinte,dass<br />

die FPÖ dann nicht mit 27, sondern<br />

34 Prozent rechnen könne. Als Gegenzug<br />

für die Unterstützung sei zum<br />

Beispiel die Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge an zu gründenden Bau-Unternehmen<br />

der Oligarchin denkbar.<br />

Die Frau habe sich als Nichte eines<br />

russischen Oligarchen ausgegeben<br />

und gesagt, sie wolle eine Viertelmilliarde<br />

Euro in Österreich investieren,<br />

berichtete der Spiegel. Sie<br />

habe mehrmals angedeutet, dass es<br />

sich dabei um Schwarzgeld handeln<br />

könne. Trotzdem seien Strache und<br />

der heutige FPÖ-Politiker Johann<br />

Gudenus sechs Stunden lang bei<br />

dem Treffen sitzen geblieben und<br />

hätten über Anlagemöglichkeiten in<br />

Österreich diskutiert.<br />

In Österreich haben die konservative<br />

Österreichische Volkspartei<br />

(ÖVP) und die rechte Freiheitliche<br />

Partei Österreichs (FPÖ) im Dezember<br />

2017 eine Regierungskoalition<br />

gebildet. Nach mehreren Verfehlungen<br />

der FPÖ hatte Österreichs Bundeskanzler<br />

Sebastian Kurz (ÖVP) Anfang<br />

Mai eine rote Linie für die Zusammenarbeit<br />

festgelegt. Zuletzt<br />

hatte die FPÖ mit einem rassistischen<br />

Gedicht und ihrenVerbindungen<br />

zu den rechtsextremen „Identitären“<br />

für Aufsehen gesorgt. Weder<br />

Sprecher der FPÖ noch der ÖVP waren<br />

auf Anfrage für eine Stellungnahme<br />

zu dem Bericht erreichbar.<br />

„Rein privates Treffen“<br />

Strache und der FPÖ-Politiker Johann<br />

Gudenus räumten die Zusammenkunft<br />

gegenüber den beiden<br />

Medien ein. Es sei „ein rein privates“<br />

Treffen in „lockerer, ungezwungener<br />

und feuchtfröhlicher Urlaubsatmosphäre“<br />

gewesen, teilte Strache<br />

schriftlich mit. „Auf die relevanten<br />

gesetzlichen Bestimmungen und die<br />

Notwendigkeit der Einhaltung der<br />

österreichischen Rechtsordnung<br />

wurde von mir in diesem Gespräch<br />

bei allen Themen mehrmals hingewiesen.“<br />

Das gelte auch für „allenfalls<br />

in Aussicht gestellte Parteispenden<br />

bzw.Spenden an gemeinnützige<br />

Vereine im Sinne der jeweiligen Vereinsstatuten“.<br />

Im Übrigen, schrieb Strache,„gab<br />

es neben dem Umstand, dass viel Alkohol<br />

im Laufe des Abends gereicht<br />

wurde, auch eine hohe Sprachbarriere“.<br />

(dpa)<br />

Im<br />

FREE TV<br />

und in<br />

HD<br />

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6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Wirtschaft<br />

DAX-30 in Punkten<br />

18.2.19<br />

18.2.19<br />

MÄRKTE<br />

▼ 12238,94 (–0,58 %)<br />

Rohöl je Barrel BrentinUS-Dollar<br />

Euro in US-Dollar<br />

18.2.19<br />

Stand der Daten: 17.05.2019 (21:50 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

17.5.19<br />

▼ 72,09 (–0,93 %)<br />

17.5.19<br />

▼ 1,1172 (–0,28 %)<br />

Quelle<br />

aus DAXund MDAX vom17.05. zum Vortag<br />

Puma 555,50 +2,49 WWWW<br />

Alstria Office 14,33 +1,63 WWW<br />

AdidasNA 255,50 +1,61 WWW<br />

Osram Licht NA 29,25 +1,56 WWW<br />

Fielmann 63,20 +0,96 WW<br />

Lufthansa vNA 18,25 +0,80 WW<br />

Verlierer<br />

17.5.19<br />

aus DAXund MDAX vom17.05. zum Vortag<br />

freenet NA 18,99 WWWWWWWWWWW –8,57<br />

thyssenkrupp 12,51 WWWWWWWW –5,59<br />

BMW St 66,16 WWWWWWW –5,21<br />

Zalando 37,65 WWWWWWW –5,07<br />

Dürr 32,99 WWWWW –3,40<br />

Vonovia NA 47,26 WWWWW –3,24<br />

Leitbörsen im Überblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 17.05. ±% z. 16.05.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) –0,38<br />

3596/2909 3425,64<br />

CAC 40(FR) –0,18<br />

5657/4556 5438,23<br />

S&P UK (UK) –0,03<br />

1590/1323 1487,11<br />

RTS (RU) –0,53<br />

1285/1033 1254,68<br />

IBEX (ES) –0,26<br />

10221/8286 9280,10<br />

Dow Jones (US) –0,39<br />

26952/21713 25762,18<br />

Bovespa (BR) +1,39<br />

100439/69069 91274,06<br />

Nikkei (JP) +0,89<br />

24448/18949 21250,09<br />

Hang Seng (HK) –1,12<br />

31521/24541 27985,72<br />

Stx Singap. 20 (SG) –0,78<br />

1635/1350 1541,31<br />

Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />

Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />

Effektivzinsen in %für<br />

Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />

PlanetHome<br />

089/76774188 0,61 0,92 1,17<br />

Interhyp<br />

0800/200151515 0,61 0,92 1,17<br />

DTW-Immobilienfinanzierung<br />

0800/1155600 0,61 0,92 1,17<br />

Dr.Klein<br />

0800/8833880 0,61 0,92 1,17<br />

MKIB Online<br />

030/6408810 0,88 1,06 1,31<br />

BBBank<br />

0721/1410 0,78 0,97 1,40<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 1,13 1,16 1,60<br />

Deutsche Bank<br />

069/91010000 1,06 1,18 1,70<br />

ING<br />

069/50500109 0,88 1,21 1,55<br />

Postbank<br />

0228/55002010 1,32 1,29 1,66<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,78 1,00 1,48<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 1,08 1,23 1,64<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 0,97 1,25 1,84<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30363300 1,33 1,27 1,44<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 1,01 1,31 1,72<br />

Mittelwert von 95 Banken 0,91 1,11 1,47<br />

Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />

unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />

ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag),Ratenkredit<br />

(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag),Baudarlehen (Samstag).<br />

Quelle: FMH-Finanzberatung<br />

Bald unterwegs für Amazon:Fahrradkurierdes Lieferdienstes Deliveroo im <strong>Berliner</strong> Stadtverkehr.<br />

Von Frank-Thomas Wenzel<br />

Die E-Roller kommen –auf Radwegen<br />

Der Bundesrat macht den Weg frei für die Zulassung derScooter. Die Fahrer müssen mindestens 14 sein<br />

Von Sascha Meyer<br />

Elektrotretroller können bald in<br />

deutschen Städten starten. Der<br />

Bundesrat machte am Freitag den<br />

Wegfür eine Zulassung sogenannter<br />

E-Scooter mit maximal 20 Kilometernpro<br />

Stunde im Sommer frei –änderte<br />

aber wichtige Sicherheitsregeln:<br />

Fahrer müssen mindestens 14<br />

Jahre alt sein und Radwege nutzen,<br />

auch wenn sie auf langsameren Modellen<br />

unterwegs sind. Gehwege<br />

bleiben für die neuen Gefährte zum<br />

Schutz von Fußgängern tabu. Die<br />

Bundesregierung will die Änderungen<br />

nun zügig umsetzen, nötig ist<br />

noch ein Kabinettsbeschluss.<br />

Bundesverkehrsminister Andreas<br />

Scheuer (CSU) sagte: „Wichtig war,<br />

dass wir eine schnelle und –für alle<br />

Essen fassen mit Amazon<br />

US-Konzern steigt groß beim LieferdienstDeliveroo ein<br />

Großbritannien: Amazon,<br />

weltgrößter Online-händler,<br />

war bisher mit seinen eigenen<br />

Bemühungen, etwa in<br />

Großbritannien Gekochtes<br />

und Gebratenes auszuliefern,<br />

bislang ziemlich glücklos.<br />

Der entsprechende<br />

Dienst wurde Ende des vergangenen<br />

Jahres schließlich<br />

eingestellt.<br />

Die Spekulationen haben<br />

sich bestätigt: Amazon<br />

steigt bei Deliveroo ein.<br />

Der britische Mahlzeitenlieferdienst<br />

teilte am Freitag mit,<br />

dass der Internetgigantander Spitze<br />

einerInvestorengruppe steht,die 575<br />

Millionen Dollar lockermacht. Mit<br />

dem Geld könnte das Geschäft mit<br />

Bringdiensten auch hierzulande umgekrempelt<br />

werden. Die Aktien von<br />

Rivalen verlorendeutlich an Wert.<br />

Ende vorigen Jahres war bekannt<br />

geworden, dass sich sowohl Amazon<br />

als auch der Fahrdienstvermittler<br />

Uber für die in London beheimatete<br />

Firma interessieren. Es war schon<br />

von einer kompletten Übernahme<br />

durch einen der beidenKonzernedie<br />

Rede. Nun ist Amazon mit einer defensiveren<br />

Variante zum Zuge gekommen.<br />

Deliveroo hat mittlerweile<br />

insgesamtrund 1,5 Milliarden Dollar<br />

bei Investoren eingesammelt, zu<br />

denen auch der US-VermögensverwalterFidelity<br />

gehört.<br />

Gleichwohlist der weltgrößteOnlineeinzelhändlernun<br />

derwichtigste<br />

Investor des 2013 in London gegründeten<br />

Unternehmens. „Wir sind von<br />

Deliveroos Konzept beeindruckt und<br />

von der Fokussierung darauf, Kunden<br />

eine wachsende Auswahl von<br />

Restaurants und eine bequeme Belieferung<br />

zu bieten“, sagte Doug<br />

Gurr, Amazon-Chef für Großbritannien.Einekompromisslose<br />

Orientierung<br />

an den Bedürfnissen derNutzer<br />

ist eines der Erfolgsrezepte vonAmazon.<br />

So betont denn auch Will Shu,<br />

Gründer und Chef von Deliveroo,<br />

dass das neue Investment nun ermögliche,<br />

eine größere Auswahl an<br />

Angeboten zu offerieren, die für die<br />

persönlichen Vorlieben der Kunden<br />

maßgeschneidertwürden.<br />

Dassollvor allem mitmehr künstlicher<br />

Intelligenz geschehen. Mit<br />

demGeldvonAmazonwirdmassivin<br />

die IT investiert. Die Briten wollen<br />

künftig noch mehr Daten sammeln<br />

und analysieren, damit ein Algorithmus<br />

namens Frank noch präziser<br />

vorhersagen kann, wann und wo und<br />

auf welche Gerichte die Kunden<br />

hungrig sind. Derartige Prognosen<br />

EFFIZIENTERUND SCHNELLER<br />

Kurzstreckentransporte:<br />

Der Internetgigant könnte<br />

die Essenskuriere mit ihren<br />

Fahrrädernauchfür andere<br />

Kurzstreckentransporte einspannen.<br />

So will Amazon<br />

seinen Lieferdienst Prime<br />

Nowausbauen, der in UK,<br />

aber auch in Berlin vorallem<br />

Lebensmittel innerhalb von<br />

zwei Stunden liefert.<br />

Andere Artikel: Hinzukommen<br />

könnte, dass Amazon<br />

die Deliveroo-Plattformauch<br />

fürdas Ausfahren vonvielen<br />

anderen Artikeln nutzt, die<br />

beim Onlinehändler bestellt<br />

werden. Schließlich arbeiten<br />

die Manager unentwegt daran,<br />

die Belieferung der Kunden<br />

effizienter und schneller<br />

zu machen.<br />

gehören zu den Spezialitäten von<br />

Amazon, etwa umdie Bestände in<br />

den Auslieferungslagern weltweit zu<br />

steuern.<br />

Deliveroo ist in einemstark wachsenden,<br />

aber zugleich schwierigen<br />

Geschäftsfeld unterwegs. Seit einigen<br />

Jahren erleben die Mahlzeitendienste<br />

in den Großstädten einen<br />

heftigen Boom. Teilweise bietet bis<br />

zu ein halbes Dutzend Anbieter Essen<br />

auf Fahrrädernan. Geld ist damit<br />

bislang aber nur schwer zuverdienen.Die<br />

noch junge Branche hateine<br />

erste Durststrecke schon hintersich.<br />

Hierzulande lieferten sich Deliveroo<br />

und Foodora mit identischen Geschäftsmodellenimvorigen<br />

Jahr heftige<br />

Kämpfe –mit demAusfahrenvon<br />

Verkehrsteilnehmer –gute Einigung<br />

erzielt haben.“ E-Roller-Fahrer dürften<br />

sich freuen: „Noch vor der Sommerpause<br />

geht’s für sie nun endlich<br />

richtig los.“ Der Bund will dafür auf<br />

SicherheitsbedenkenderLändereingehen.<br />

Ursprünglich war in der Verordnung<br />

vorgesehen, dass langsamere<br />

E-Tretroller in Schrittgeschwindigkeit<br />

auf Bürgersteigen fahrensollten.Sie<br />

sollten mit einem Maximaltempo<br />

vonunter zwölf Kilometern<br />

pro Stunde auch schon für<br />

Zwölfjährige erlaubt werden. Beides<br />

istnun vomTisch.<br />

Die neuen E-Roller sollen insbesondere<br />

fürkurze Streckenetwa von<br />

der Bushaltestelle ins Bürooder zum<br />

Geschäft ein paar Straßen weiter ein<br />

neues Angebot sein. Sie sind in der<br />

Regel kleiner und leichter als Fahrräder,<br />

oft lassen sie sich auch zusammenklappen.<br />

Anbieter von Leihrollern<br />

stehen in größeren Städten<br />

schon in den Startlöchern. Auch in<br />

ICEs und Intercitys sollen dieGefährte<br />

kostenlosanBord–zusammengeklapptunteroderüberdem<br />

Sitz.<br />

Keine Helmpflicht<br />

Allerdings gibt es weiterhin auch viele<br />

Bedenken, wasSicherheit und Ärger<br />

mit Radfahrern angeht. Forderungen,dieGefährteerstab15Jahren<br />

zu erlauben, fanden im Bundesrat<br />

keine Mehrheit.Einen Helm müssen<br />

die Fahrer nichttragen, siebrauchen<br />

auch keinen Führerschein. Anders<br />

als Fahrräder sollen die neuen Gefährte<br />

versicherungspflichtig sein,<br />

dafür soll es einen Aufkleber geben.<br />

Fahren sollen die Tretroller in der Re-<br />

FOTO: GREGOR FISCHER/DPA<br />

Gerichten der etwas gehobenen<br />

Gastronomie.Dabeiwurde viel Geld<br />

verbrannt. Ende 2018übernahm der<br />

niederländische Konkurrent Takeawaymit<br />

seiner MarkeLieferando für<br />

knapp eine Milliarde Euro die deutschen<br />

Dienste des <strong>Berliner</strong> Unternehmens<br />

Delivery Hero – zu dem<br />

neben Foodora auch Lieferheld und<br />

Pizza.de gehörten. Inzwischen ist<br />

nur noch Lieferando aktiv. Bei diesem<br />

Anbieter müssen die Restaurants<br />

das Ausfahren mit ihren eigenen<br />

Leuten übernehmen, allerdings<br />

mit Rädern und Thermoboxen im<br />

Design des Plattformbetreibers.<br />

Deliveroo ist einen anderen Weg<br />

gegangen. Das Unternehmen arbeitet<br />

nach eigenen Angabenin14Ländern<br />

und 500 Städten nach wie vor<br />

mit 60000 eigenen Fahrern. Allerdings<br />

versuchen die Manager die<br />

Auslastung derFahrerzuoptimieren<br />

und die Fahrtstrecken so kurz wie<br />

möglich zu halten. Dafür hat Deliveroodie<br />

PlattformEditionsaufgebaut.<br />

Das sind sogenannte virtuelle oder<br />

Geisterrestaurants: Siehabenkeinen<br />

Gastraum und keine Kellner, sondernnur<br />

eine Küche,die ausschließlich<br />

für denLieferdienst Essen zubereitet.<br />

So lassen sich Ausgaben für<br />

Pacht, Miete und Personal drücken.<br />

Deliveroo ist dabei, mit zumeist erfahrenen<br />

Gastronomen Garküchen<br />

in vielenStädteneinzurichten, deren<br />

Standort und Speisekarte möglichst<br />

genauandie lokale Nachfrage angepasst<br />

wird.<br />

gel aufRadwegen –gibt es keine, darf<br />

die Fahrbahn genutzt werden.<br />

Verkehrssicherheitsexperten warengegen<br />

eine Nutzungvon Gehwegen<br />

Sturm gelaufen. Aber auch viele<br />

Radfahrer sind nun nicht begeistert<br />

von der Aussicht, sich ihre Wege<br />

künftig mit E-Tretrollern zu teilen.<br />

„Wir sagen:Doppelt sovielPlatzund<br />

hohe Wegequalität für den Radverkehr,dann<br />

klappt’sauchmit dem gemeinsamen<br />

Fahren von Fahrrädern,<br />

Pedelecs und E-Scootern“, sagte der<br />

Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen<br />

Deutschen Fahrrad-Clubs<br />

(ADFC), Burkhard Stork. Radwege<br />

seien ohnehin oft schlecht, holprig<br />

oder gar nicht vorhanden. Für<br />

E-Scooter mit kleineren Rädern und<br />

hoher Beschleunigung sei das „richtig<br />

unbequem und gefährlich“. (dpa)<br />

Mehr Geld<br />

für die<br />

Schiene<br />

Bahn und Bund<br />

erzielen Durchbruch<br />

Von Rasmus Buchsteiner<br />

Der Bund will der Deutschen<br />

Bahn deutlich mehr Geld für<br />

den Erhalt der Schienenwege zur<br />

Verfügung stellen. Das wurde dem<br />

RedaktionsNetzwerk Deutschland<br />

(RND) amFreitag inKoalitionskreisen<br />

bestätigt. Für das kommende<br />

Jahrzehnt seien 52Milliarden Euro<br />

eingeplant. Zusammen mit Eigenmitteln<br />

des Bahn-Konzerns soll sich<br />

die Summe, dieinsgesamt für Investitionen<br />

zur Verfügung steht, auf<br />

83 MilliardenEuro belaufen.DerJahresbetrag<br />

steigt den Angaben zufolge<br />

von rund 5,6 Milliarden Euro auf<br />

8,3 Milliarden Euro.<br />

Bund und Bahn verhandeln derzeitübereineneueLeistungs-undFinanzierungsvereinbarung<br />

bis 2029.<br />

Nunhabe es einen Durchbruchgegeben,<br />

hieß es nach einem Gespräch<br />

von Bundesverkehrsminister Andreas<br />

Scheuer (CSU) und Finanzstaatssekretär<br />

Werner Gatzer mit<br />

Haushalts- und Verkehrspolitikern.<br />

Die Erhöhung der Mittel solle im<br />

Herbst vom Bundestag beschlossen<br />

werden. Bis zur Unterzeichnung der<br />

Vereinbarung mit der Bahn, die ab<br />

2020 gelten soll, können ebenfalls<br />

noch Monate vergehen.<br />

Gespräche laufen<br />

AufAnfrage hieß es bei der Bahn, die<br />

Gespräche mit dem Bund über Einzelheiten<br />

seien noch nicht beendet.<br />

Ähnlich äußerte sich das Verkehrsministerium.<br />

„Die Verhandlungen<br />

sind noch nicht abgeschlossen. Sie<br />

laufen noch und dauern an“, soein<br />

Sprecher. Nach Angaben aus Koalitionskreisen<br />

sind sichVerkehrs- und<br />

Finanzministerium jedoch weitgehendeinig.BereitsimMärzwarendie<br />

jährlichen Mittel für Infrastrukturinvestitionen<br />

der Bahn um eineMilliarde<br />

Euro auf 4,5 Milliarden Euro aufgestockt<br />

worden. Von 2025 bis 2029<br />

sollen es dann 5,5 Milliarden Euro<br />

jährlichsein.<br />

Kürzlicherst hatte sich Bahn-Vorstand<br />

Ronald Pofalla im Gespräch<br />

mit dem RND optimistisch gezeigt.<br />

„Bisher ist klar, dass die Mittel des<br />

Staates für die Instandhaltung des<br />

Netzes im Vergleich zum Zeitraum<br />

2015 bis Ende 2019inden Jahren zwischen<br />

2020und 2024 deutlich steigen<br />

werden. Das halte ich für ein gutes<br />

Zwischenergebnis.“<br />

Nach dem Durchbruch wächst<br />

nun allerdings auch der Druck auf<br />

den bundeseigenen Konzern. „Wir<br />

erwarten von der Deutschen Bahn,<br />

dass sie in den kommenden Jahren<br />

kräftig in den Erhalt investiert und<br />

die Eisenbahnbrücken und Schienenwege<br />

in einem guten Zustand<br />

hält“,sagteSPD-Verkehrsexperte SörenBartol.<br />

Die Grünen fordern weitere<br />

Schritte. „Das Schienennetz der<br />

Deutschen Bahn ist ein angeschlagener<br />

Patient –daran wird auch diese<br />

Finanzspritze nichts ändern“, sagte<br />

Fraktionschef Anton Hofreiter dem<br />

RND. DasaktuelleFinanzierungssystemsie<br />

intransparent und setzeFehlanreize.<br />

Bund,Bundesrechnungshof<br />

und Bundestag bräuchten mehr<br />

Kontrollmöglichkeiten.<br />

DIe Infrastruktur derBahnist sanierungsbedürftig.<br />

FOTO: PRICE/IMAGO IMAGES


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 7· ·<br />

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Wirtschaft<br />

Tsipras droht Erdogan Sanktionen an<br />

Griechenland fordert die Türkei auf, Probebohrungen nach Öl und Gas vor der Küste von Zyperneinzustellen<br />

Von Frank Nordhausen<br />

Im östlichen Mittelmeerraum<br />

steigen die politischen Spannungen.<br />

Im eskalierenden Streit<br />

der Türkei mit Zypern um die<br />

Ausbeutung von unterseeischen<br />

Gasfeldern hat sich der griechische<br />

Ministerpräsident Alexis Tsipras hinter<br />

die Regierung in Nikosia gestellt<br />

und Ankara laut griechischen Medien<br />

mit „wirtschaftlichen Sanktionen“<br />

seitens der EU gedroht, falls die<br />

Türkei ihre Probebohrungen nahe<br />

der geteilten Insel fortsetze. Bereits<br />

am Freitag hatte EU-Ratspräsident<br />

Donald Tusk die Türkei in außergewöhnlich<br />

scharfer Form aufgefordert,<br />

die Souveränität des Inselstaats<br />

zu respektieren. Die Türkei antwortete<br />

mit Säbelrasseln. Seit Montag<br />

hältsieihrhistorischgrößtesMarinemanöver<br />

im Mittelmeer,inder Ägäis<br />

und im Schwarzen Meer ab, andem<br />

131 Kriegsschiffe, 57Flugzeuge und<br />

33Helikopter teilnehmen.<br />

Streit um Nordzypern<br />

Ankaravertrittden Standpunkt, dass<br />

Zypern kein Recht habe, Bohrkonzessionen<br />

zu vergeben, wenn nicht<br />

auch die nur vonAnkaraanerkannte<br />

Türkische Republik Nordzypern an<br />

den Einnahmen beteiligt werde. Daher<br />

gibt es seit Langem Spannungen<br />

mit der griechischen Republik ZypernimSüden<br />

der Insel, die seit 2004<br />

der EU angehört und mit ausländischen<br />

Konzernen Explorationsverträge<br />

abgeschlossen hat. Im vergangenen<br />

Jahr zwangen türkische Fregatten<br />

zweimal ein italienisches Forschungsschiff,<br />

geplante Probebohrungen<br />

abzubrechen. Im Herbst<br />

warnte Ankara sogar den US-Konzern<br />

Exxon Mobil, sich von Zypern<br />

fernzuhalten, allerdings erfolglos.<br />

Nachdem die Drohgebärden aus<br />

der Sicht Ankaras nicht fruchteten,<br />

zündete der türkische Präsident Recep<br />

Tayyip Erdogan vergangene Woche<br />

die nächste Eskalationsstufe. Er<br />

schickte das erste in Dienst gestellte<br />

seismische Forschungsschiff seines<br />

Landes namens „Fatih“ in eine Meeresregion<br />

westlich von Zypern, um<br />

„in Gebieten des türkischen Festlandsockels“<br />

nach Öl und Gaszusuchen.De<br />

factobohrtdie„Fatih“tiefin<br />

die nach international anerkannten<br />

Maßstäben „exklusive Wirtschaftszone“<br />

Zyperns. Doch hat die Türkei<br />

das entsprechende Seerechtsübereinkommen<br />

von 1994 nicht unterzeichnet.<br />

Damit heizt Ankara eine<br />

Krise an, die das Potenzial einer gefährlichen<br />

Eskalation besitzt.<br />

Nachdem der griechisch-zypriotische<br />

Präsident Nikos Anastasiades<br />

dietürkischenBohrungenals„zweite<br />

Invasion“ bezeichnet hatte –unter<br />

Bezug auf die Besetzung des nördlichen<br />

Drittels der Insel durch die Türkei<br />

nach einem griechischen Putsch<br />

1974 –, stellten sich die USA, die EU,<br />

Israel und Ägypten hinter ihn. Der<br />

türkische Schachzug gefährdet auch<br />

die Pläne Israels und Ägyptens, die<br />

Erdgasressourcen des östlichen Mittelmeers<br />

gemeinsam mit Zypern zu<br />

erschließen –eine Zusammenarbeit,<br />

die die Türkei als schweren Affront<br />

betrachtet. Während die EU Nikosia<br />

ihrer „vollen Solidarität“ versicherte,<br />

forderte Erdogan die Nato-Partner<br />

auf, der Türkei volle Unterstützung<br />

für ihre„Rechte“ im Mittelmeerraum<br />

zu gewähren, obwohl deren Mitgliedsstaaten<br />

ihm gerade mitgeteilt<br />

hatten, dass sie sein Land als Rechtsbrecher<br />

ansehen.<br />

Die derzeitigen Bohrungen begründet<br />

Ankara einerseits mit den<br />

Anrechten der türkischen Zyprioten,<br />

andererseits aber mit der eigenwilligen<br />

Ausdehnung ihres maritimen<br />

Wirtschaftsraums auf 200 Meilen vor<br />

der Küste.Nikosia selbst besitzt keine<br />

Mittel, um die militärisch hoch überlegene<br />

Türkei an dem aggressiven<br />

Vorgehen zu hindern, und weder<br />

Brüssel noch Washington sind zu<br />

mehr als starken Worten bereit. Am<br />

DonnerstagbestellteNikosiadenbritischenHochkommissarein,<br />

umoffiziell<br />

gegen „inakzeptable“Kommentare<br />

des Londoner Europaministers<br />

Alan Duncan zu protestieren, der die<br />

Offshore-Bohrrechte Nikosias infrage<br />

gestellt hatte,„solangedie Souveränitätsrechte<br />

umstritten sind“.<br />

Mit einer Erklärung, dass Zypern<br />

jetzt Frankreich gestatte, den Marinestützpunkt<br />

Mari auf der Insel zu<br />

nutzen, goss Nikosia am Donnerstag<br />

Öl ins Feuer. Die Begehrlichkeiten<br />

der rohstoffarmen Türkei sind ohnehin<br />

gewachsen, seit Exxon Mobilvor<br />

drei Monaten den weltweit größten<br />

Erdgasfund der letzten drei Jahrevor<br />

Zypernverkündete.<br />

Da alle Seiten aus verschiedenen<br />

Gründen auf einer harten Haltung<br />

beharren, finden Warnungen von<br />

Wissenschaftlern derzeit kaum Beachtung,<br />

wonach die Energievorkommen<br />

bei Zypernquantitativ und<br />

geopolitisch überschätzt werden.<br />

„Die Euphorie ist verfrüht“, sagt Harry<br />

Tzimitras vomnorwegischen Friedensforschungsinstitut<br />

Prio in Nikosia,<br />

der die Erdgasfunde als „beachtlich,<br />

aber nicht gewaltig“ bezeichnet.<br />

„Hinzu kommt, dass die Gaspreise in<br />

Europa absolut im Keller sind, weil<br />

der Kontinentmit russischem Erdgas<br />

geflutet wird. Es gibt hier keinen<br />

Marktfür das Gas.“<br />

Imponiergehabe<br />

Um mit Russland konkurrieren zu<br />

können, müsste man das Mittelmeergas<br />

rasch über Pipelines zum<br />

Verbraucherbringen, doch da verliefe<br />

die kürzeste und billigste Route<br />

ausgerechnet über die Türkei –was<br />

nicht nur Zypern, sondern auch Israel<br />

ablehnt. „Eine Pipeline durchs<br />

Mittelmeer aber rechnet sich überhaupt<br />

nicht,undihretechnischenRisiken<br />

wären wegen der Meerestiefe<br />

und der Erdbebengefahr unkalkulierbar“,<br />

sagt Tzimitras.<br />

Das alles ist auch Erdogan klar.<br />

Aber er weiß auch, dass er die Wähler<br />

vor der Wiederholung der Kommunalwahlen<br />

in Istanbul mit seinem<br />

Imponiergehabe beeindrucken<br />

kann, und er verschafft sich zugleich<br />

einen strategischen Vorteil. Falls die<br />

EU und die Nato darauf keine überzeugende<br />

Antwortfinden, gefährden<br />

sie das fragile militärische Gleichgewicht<br />

im östlichen Mittelmeerraum.<br />

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01. Warnemünde 19.00<br />

02. Erholung auf See - -<br />

03. Stockholm/Schweden 09.00 16.00<br />

04. Tallinn/Estland 09.00 16.00<br />

05. St. Petersburg/Russland 07.00 19.00<br />

06. Erholung auf See - -<br />

07. Kopenhagen/Dänemark 09.00 18.00<br />

08. Warnemünde 07.00<br />

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TagHafen An Ab<br />

01. Anreise<br />

01. Warnemünde 19.00<br />

02. Erholung auf See - -<br />

03. Bergen/Norwegen 07.00 16.00<br />

04. Flam/Norwegen 07.00 17.00<br />

05. Hellesylt/Geiranger/Norw. 08.00 18.00<br />

06. Erholung auf See - -<br />

07. Kopenhagen/Dänemark 08.00 18.00<br />

08. Warnemünde 08.00<br />

08. Abreise<br />

Termin 04.08.19 statt Bergen: Stavanger<br />

Termin 07.07.19 statt Bergen: Alesund<br />

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TagHafen An Ab<br />

01. Anreise<br />

01. Hamburg 22.00<br />

02. Erholung auf See - -<br />

03. Molde/Norwegen 15.00 22.00<br />

04. Erholung auf See - -<br />

05. Tromso/Norwegen 14.00 22.00<br />

06. Erholung auf See - -<br />

07. Longyearbyen/Spitzbergen/Nor. 08.00 22.00<br />

08. Erholung auf See - -<br />

09. Honningsvag/Nordkap/Nor. 13.00 -<br />

10. Honningsvag/Nordkap/Nor. - 02.00<br />

11. Erholung auf See - -<br />

12 Hellesylt/Geiranger/Norw. 07.00 17.00<br />

13. Stavanger/Norwegen 12.00 21.00<br />

14. Erholung auf See - -<br />

15. Hamburg 06.00<br />

15. Abreise<br />

Termin 04.08.19 statt Molde: Alesund &statt Stavanger: Haugesund<br />

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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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·<br />

Meinung<br />

Nahverkehr<br />

AUSLESE<br />

Eine reichlich späte<br />

Entscheidung<br />

Papst Franziskus<br />

und sein Scheitern<br />

Peter Neumann<br />

hätte sich gewünscht, dass die<br />

neuen U-Bahnen jetzt schon rollen.<br />

Auf den ersten Blick ist es eine Nachricht,<br />

die uneingeschränkt positiv ist.<br />

Das größte Vergabeverfahren in der Geschichte<br />

der <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

(BVG) ist zu Ende. Nun steht fest, wer bis<br />

zu 1500 U-Bahn-Wagen bauen und die<br />

betagte Fahrzeugflotte des Landesunternehmens<br />

verjüngen wird. Wenn der Zeitplan<br />

eingehalten wird, soll die Lieferung<br />

2021 beginnen. Die Fahrgäste des vor der<br />

S-Bahn wichtigsten Verkehrsmittels dieser<br />

Region können also hoffen, dass der<br />

Wagenmangel gelindert wird und künftig<br />

mehr Züge als derzeit eingesetzt werden.<br />

Doch es gibt einen schalen Beigeschmack<br />

–zum Beispiel, weil das Verfahrenerst<br />

jetzt zu Ende gegangen ist. Schon<br />

seit Jahren ist bekannt, dass die U-Bahn<br />

zu wenig Züge hat. Trotz steigender Fahrgastnachfrage<br />

war die Zahl der Wagen sogar<br />

verringertworden. Doch das Vergabeverfahren<br />

für neue U-Bahnen begann erst<br />

Ende 2016. Begründet wurde das damit,<br />

dass erst die Finanzierungszusage des Senats<br />

zu klären war.Auch sei es nötig gewesen,<br />

innerhalb der BVG die Zuständigkeit<br />

für die Ausschreibung neu zu vergeben.<br />

Mitarbeiter, die zuvor mit Herstellern zu<br />

tun gehabt hatten, sollten dafür nicht verantwortlich<br />

sein. Trotzdem: DieEntscheidung<br />

über die Vergabe kommt sehr spät.<br />

Fraglich ist auch, ob die Ausschreibung<br />

richtig gestaltet war.Aus der Branche ist zu<br />

hören, dass der Preis offenbar das mit Abstand<br />

wichtigste Kriterium bei der Entscheidung<br />

über die Auftragsvergabe war –<br />

und die Technik weit abgeschlagen auf<br />

Platz zwei folgt. Freiwillige Zusatzangebote,<br />

die zu mehr Zuverlässigkeit und<br />

Fahrgastkomfort führen könnten, waren<br />

demVernehmen nach nicht erlaubt. Berlin<br />

erhält neue U-Bahnen –aber mehr als normaler<br />

Standardist wohl nicht zu erwarten.<br />

Kopftuchverbot<br />

Kein guter<br />

Vorschlag<br />

Tobias Peter<br />

hält es für wichtiger,mit den Eltern<br />

ins Gespräch zu kommen.<br />

Für viele ist es ein beklemmendes Bild,<br />

wenn muslimische Grundschülerinnen<br />

bereits mit Kopftuch zur Schule kommen.<br />

Muss das sein, dass sie sich auf<br />

Wunsch ihrer Eltern bereits so jung optisch<br />

von allen anderen in der Klasse abgrenzen?<br />

Wäre esnicht besser, wenn sie<br />

die Entscheidung für oder gegen das<br />

Kopftuch erst später treffen würden? Das<br />

sind ohne Zweifel berechtigte Fragen.<br />

Deshalb ist es verständlich, wenn die<br />

Debatte nach einem Kopftuchverbot in<br />

den Grundschulen jetzt einmal mehr Fahrt<br />

aufnimmt. Dennoch ist ein solches Verbot<br />

nicht die geeignete Lösung. Das fängt damit<br />

an, dass einVerbot in Deutschland verfassungsrechtlich<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

nicht zulässig wäre, wie unter anderem<br />

ein Gutachten des Wissenschaftlichen<br />

Dienstes des Bundestags nahelegt.<br />

Grundsätzlich steht auch Kindern der<br />

Schutz der Religionsfreiheit nach Artikel 4<br />

zu, zudem könnte das Erziehungsrecht der<br />

Eltern verletzt werden. Mit einem Verbot<br />

würde sich der Staat auf äußerst wackeliges<br />

juristisches Terrain begeben.<br />

Gleichzeitig stellt sich die Frage, obes<br />

der beste Wegist, mit einem Verbot Mädchen<br />

in einen Loyalitätskonflikt mit ihren<br />

Eltern zustürzen, die auf das Tragen des<br />

Kopftuchs bestehen. Die weniger spektakuläre,<br />

aber nachhaltigere Lösung wäre,<br />

mit den Eltern das Gespräch zu suchen.<br />

Im Mittelpunkt muss das Wohl der Mädchen<br />

stehen. Wichtig ist zum Beispiel,<br />

dass sie später auch am Schwimmunterricht<br />

teilnehmen –und sei es notfalls im<br />

Burkini. Denn das Ziel sollte immer tatsächliche<br />

Teilhabe sein –und damit Integration.<br />

So kann die Schule im besten Fall<br />

selbstbewusste Frauen erziehen, die ihre<br />

eigenen Entscheidungen treffen.<br />

Nachvollziehbare Einschätzung<br />

So könnte sie aussehen, die schöne<br />

neue Mobilitätswelt. Ein Angestellter<br />

wohnt im Speckgürtel einer<br />

deutschen Großstadt. Morgens<br />

macht er sich mit dem Fahrrad auf den Weg<br />

zum nächsten Bahnhof. Mitder Schnellbahn<br />

geht es in 20 Minuten in die City.Dortangekommen<br />

greift unser Berufspendler zum<br />

Smartphone und bucht sich einen E-Roller<br />

für „die letzte Meile“ ins Büro.<br />

Soweit die Theorie.<br />

DieEntscheidung des Bundesrates,künftig<br />

in Deutschland sogenannte „Elektrokleinstfahrzeuge“<br />

zuzulassen, wird begleitet<br />

voneinem beispiellosen medialen Hype.Bei<br />

den Anbietern herrscht Goldgräberstimmung,<br />

und es gibt die Hoffnung auf eine klimaschonendere,<br />

weniger aufs Auto fixierte<br />

Mobilität. Doch auch wenn sich Aufbruchstimmung<br />

breitmacht und E-Roller gerade<br />

zum Sinnbild hipper Urbanität werden: Von<br />

der so oft beschworenen neuen Verkehrsrevolution<br />

ist Deutschland noch weit entfernt.<br />

Das jedenfalls zeigt schon die Vorgeschichte<br />

der E-Roller-Entscheidung in der Länderkammer.<br />

Erst sollten nämlich zumindest die langsameren<br />

Modelle auf Fußgängerwegen fahren<br />

dürfen. Als das angesichts berechtigter<br />

Sicherheitsbedenken im Bundesrat zu scheitern<br />

drohte, machte Bundesverkehrsminister<br />

Andreas Scheuer plötzlich einen Rückzieher.<br />

Nun sollen die E-Roller eben auf die<br />

Fahrradwege.Und wo es keine gibt, bleibt ihnen<br />

noch die Straße,jedenfalls dort, wo kein<br />

anderweitiges Verbot besteht.<br />

DieFrage ist nur,wie praktikabel das alles<br />

ist und welche Gefahren es mit sich bringt.<br />

Um den Platz auf Deutschlands Innenstadt-<br />

Straßen tobt ohnehin bereits ein heftiger<br />

Kampf. Der dürfte sich mit jedem E-Roller,<br />

Das Schlimmste am Leben mit kleinen<br />

Kindernist das Aushalten der ständigen<br />

Gefühlstsunami. In anderen unangenehmen<br />

Situationen kann man sich entziehen,<br />

schnell rausgehen, eine rauchen, Kaffee trinken<br />

gehen, gucken, was bei Facebook los ist.<br />

Wenn einen der Freund nervt, kann man sich<br />

trennen, für kurz oder für immer. Wenn die<br />

Mutter ihr Unglück bei einem ablädt, kann<br />

man den Kontakt abbrechen. Bei den eigenen<br />

Kindernist das schwierig.<br />

Einmal wollte mein Sohn sein Gesicht bemalt<br />

haben, ich holte die Farben raus und<br />

tunkte den Pinsel ein. Als ich anfangen<br />

wollte mit dem Malen, schüttelte er den<br />

Kopf. Ichlegte den Pinsel auf den Tisch. Lieber<br />

doch nicht, fragte ich. Doch, sagte er.Ich<br />

nahm den Pinsel, mein Sohn zog den Kopf<br />

wegund brüllte,als handele es sich um eine<br />

Machete. Ich blieb ruhig, legte den Pinsel<br />

hin. Mein Sohn war hin- und hergerissen,<br />

sein Gesicht zerbrach fast unter der Entscheidung,<br />

ob er sich jetzt anmalen lassen<br />

sollte oder nicht. Alle existenziellen Fragen<br />

der Welt schienen sich auf diese Frage zu<br />

konzentrieren. Ich blieb ruhig, distanziert.<br />

Irgendwann stand er auf und spielte Lego.<br />

Kleinkinder haben diese Fähigkeit, die<br />

mächtigsten Gefühle aus einem hervorzuholen,<br />

Freude, Stolz, Liebe, aber auch Ohnmacht,<br />

Aggressivität, Wut, Scham. An manchen<br />

Tagen streiten wir uns,dann ist alles ein<br />

Kampf; Aufstehen, Frühstück, Anziehen. Ich<br />

habe all dieTipps versucht, die man in Ratgebernliest,<br />

Kleidung selbst aussuchen lassen,<br />

Verkehrswende<br />

Jetzt<br />

wird’seng<br />

Rasmus Buchsteiner<br />

glaubt, dass die Zulassung vonElektrorollernauf Radwegen<br />

mehr Probleme bringt, als sie löst.<br />

der zusätzlich unterwegs ist, weiter verschärfen.<br />

Jeder wird auf seinem Recht beharren:<br />

Fahrradfahrer, die sich von manchem, der<br />

mit dem Roller unterwegs ist, ausgebremst<br />

fühlen. Autofahrer, die sich darüber aufregen,<br />

dass auf der Fahrradspur nebenan nun<br />

auch noch die Elektro-Flitzer Platz für sich<br />

beanspruchen und womöglich Räder auf die<br />

Fahrbahn drängen.<br />

„Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert<br />

ständige Vorsicht und gegenseitige<br />

Rücksicht“, heißt es im ersten Artikel der<br />

Straßenverkehrsverordnung. Angesichts des<br />

täglichen Wahnsinns auf unseren Straßen<br />

klingt das wie ein frommer Wunsch. Wenn<br />

verhindernwerden soll, dass Chaos,Aggression<br />

und Rücksichtslosigkeit weiter um sich<br />

KOLUMNE<br />

Wäre Siri<br />

eine bessere<br />

Mutter?<br />

Sabine Rennefanz<br />

einen Countdown geben („noch fünf Minuten“),<br />

einen Kompromiss bieten, mit Belohnungen<br />

locken. Eine Freundin erzählte,dass<br />

sie ihren Sohn jeden Morgen komplett anzieht,<br />

weil sie keine Kraft für das Theater<br />

habe. Erist fünf. Eine andere sagte, dass sie<br />

ihren Sohn mit Gummibärchen besticht, damit<br />

er sich selbst anzieht. Ich kann das gut<br />

verstehen. Nach einer halben Stunde turnt<br />

das große Kind immer noch in Unterhosen<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

greifen, schlägt spätestens nach Zulassung<br />

der E-Roller die Stunde kluger Planer in den<br />

Kommunen.<br />

Vor wenigen Tagen erst hat Bundesverkehrsminister<br />

Andreas Scheuer gefordert,<br />

Fahrradwege dürften künftig nicht mehr<br />

plötzlich an der nächsten Kreuzung enden.<br />

Wie wahr! Der Nachholbedarf, vor dem die<br />

Städte stehen, ist gewaltig. Radwege auszubauen,<br />

heißt im Zweifelsfall allerdings auch,<br />

dem Autoverkehr Platz wegzunehmen. Jede<br />

Entscheidung in diese Richtung erfordertMut<br />

und birgt für die politisch Verantwortlichen<br />

das Risiko,Ziel der Empörung zu werden.<br />

Ein möglichst lückenloses Radverkehrsnetz<br />

in den Innenstädten ist allerdings die<br />

Voraussetzung dafür, mit dem E-Roller einigermaßen<br />

sicher von Anach Bzukommen.<br />

Bleibt es beim Status quo, wäre diese Form<br />

der Mobilität nur eine Sache für Lebensmüde<br />

und der Boom schnell vorbei. So groß<br />

die Hoffnungen, die mit ihrer Zulassung verbunden<br />

sind, auch sein mögen: E-Roller allein<br />

machen noch keine Mobilitätswende.<br />

Ihr Reiz besteht darin, dass sie mit anderen<br />

Verkehrsträgern kombinierbar sind. Sie<br />

lassen sich schnell zusammenklappen. Man<br />

kann sieuntermArm mitnehmen in Busund<br />

Bahn oder vorübergehend im Kofferraum<br />

des Autos lagern. Und sie lassen sich auch<br />

flexibel und vergleichsweise günstig leihen.<br />

Das spricht für gewaltiges Potenzial, zumindest<br />

in den Ballungsgebieten. Für Regionen<br />

fernab der Großstädte müssen andere Lösungen<br />

für neue Mobilität her. Dazu zählt<br />

neben klugen, plattformbasierten Carsharing-Angeboten<br />

auch ein massiver Ausbau<br />

des öffentlichen Nahverkehrs –ein enormes<br />

Vorhaben, das der Bundesverkehrsminister<br />

und seine Kollegen endlich in Angriff nehmen<br />

müssen.<br />

herum. Die Zeit tickt, das andere Kind steht<br />

bereits angezogen an der Tür und drängelt:<br />

„Kita, Kita.“ Ich werde wütend und möchte<br />

am liebsten schreien oder weglaufen oder<br />

beides.Einmal habe ich den Kühlschrank geöffnet<br />

und die Joghurtbecher angeschrien,<br />

das hatte ich als Tipp gelesen. Während ich<br />

die Joghurtbecher anschrie,kam ich mir sehr<br />

dumm vor, was mich vomÄrger über meinen<br />

Sohn ablenkte. Ich atmete tief durch, lockerte<br />

meine Kiefermuskeln und sah nach<br />

meinem Sohn.„Zack, anziehen“, sagte ich zu<br />

ihm, so freundlich wie Siri im Telefon. Wäre<br />

Siri eine bessere Mutter, immer gut gelaunt,<br />

gut organisiert, immer erreichbar,nie müde?<br />

Vielleicht geht es mit der Entwicklung bald<br />

voran, so dass man künstliche Intelligenz<br />

auch bei der Aufzucht von Kindern anwenden<br />

kann.<br />

BeiWelt.de habe ich vorein paar Wochen<br />

einen Text über den Umgang mit Wutanfällen<br />

bei Kindern gelesen, in den Kommentaren<br />

darunter waren erstaunlich viele Eltern<br />

fürs Schlagen. Ganz offen. EinVater war stolz<br />

darauf, seine kleine Tochter eiskalt abgeduscht<br />

zu haben, wenn sie nicht das machte,<br />

was er sagte. Erschrieb mit vollem Namen,<br />

als sei er stolz drauf. Da schreie ich vielleicht<br />

doch lieber Joghurtbecher an.<br />

Neuerdings spielen mein Sohn und ich<br />

ein Spiel: Er versteckt sich unter der Decke,<br />

ruft: „Ich bin nicht angezogen.“ Ichmusssagen:<br />

„Zieh dich bitte an.“ Dann schiebt er die<br />

Deckeweg, sitzt in Pulli und Hose da.„Bist du<br />

überrascht, Mama?“. Jedes Mal. Sehr.<br />

Auf der Rückseite des Buches wirdgroß<br />

und fett aus ihm zitiert: „In den fünf<br />

Jahren seines Pontifikats hat Franziskus<br />

keine einzige Reform durchgesetzt.“ Der<br />

1963 inTuringeborene MarcoMarzano ist<br />

seit 2006 Ordinarius für Organisationssoziologie<br />

an der Universität Bergamo. Natürlich<br />

interessiertihn die wahrscheinlich<br />

älteste Bürokratie der Welt, die katholische<br />

Kurie, sehr. Die<br />

Versuche, sie zu reformieren,<br />

sind höchst<br />

willkommenes Anschauungsmaterial<br />

für<br />

den Soziologen.<br />

Marco Marzano betreibt<br />

keine Seelenforschung.<br />

Er beobachtet<br />

nur akribisch, was<br />

Papst Franziskus tut. Er<br />

erinnert an dessen<br />

frühe Erklärungen über<br />

die Erfordernis einer<br />

Marco Marzano:<br />

Die unbewegliche<br />

Kirche, Herder,<br />

239 Seiten,<br />

22 Euro.<br />

grundlegenden Reform der katholischen<br />

Kirche und stellt fest, dass davon keine<br />

Rede mehr ist, dass im Gegenteil engste<br />

Vertraute des Papstes festhalten, dass die<br />

Kirche der Pflege der Tradition, nicht aber<br />

der Reformbedürfe.<br />

Alte Strukturen sind nicht über Nacht<br />

zu verändern. Es sei denn, sie geraten in<br />

eine wirklich existenzielle Krise, aus der<br />

sie nur mittels drastischerVeränderungen<br />

herauskommen können. In einer solchen<br />

Krise sieht die Kurie sich nicht. Wo keine<br />

Krise ist, gibt es keine Reform, stellt der<br />

Organisationssoziologe fest.<br />

Marzano analysiert die wichtigen Erklärungen<br />

des Papstes und kommt zu<br />

dem Schluss. dass auch Franziskus alles<br />

dafür tut, die Einheit der Kirche zu wahren.<br />

Er schlägt sich nicht auf die Seite der<br />

Reformer.Ergeht auf sie zu, wie er auf die<br />

Traditionalisten zugeht, und bisher ist er<br />

den Traditionalisten stets weiter entgegen<br />

gekommen.<br />

Franziskus mag die Theologen nicht.<br />

Am liebsten würde er sie, soerklärte er in<br />

einem Interview, alle auf eine Insel stecken,<br />

wo sie dann ihreZeit mit Diskussionen<br />

verbringen können, ohne die Organisation<br />

oder gar die Öffentlichkeit aufzuschrecken.<br />

Zu dem einfachen Leben, das<br />

Franziskus predigt, gehörtauchder einfache<br />

Geist. Das mag die besonders raffinierte<br />

Wende eines Jesuiten sein, aber<br />

Franziskus trägt sie vor, als Politik in der<br />

Nachfolge Christi: „Lasset die Kindlein zu<br />

mir kommen“. Arno Widmann<br />

PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

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Seite 3/Report: Bettina Cosack.<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2018 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 274 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 9 *<br />

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Berlin<br />

Ein Netzwerk<br />

für mehr<br />

Zivilcourage<br />

Seite 15<br />

Vorder Wahl: Ein Gespräch mit dem CDU-Politiker Kai Wegner Seite 12<br />

Nach dem Umzug: Die Allianz hat die Treptowers verlassen Seite 13<br />

MORRIS PUDWELL (2)<br />

Rettungsweste für den Molecule Man<br />

Aus Protest gegen die europäische Flüchtlingspolitik haben Aktivisten<br />

der 30 Meter hohen Molecule-Man-Statue an der Elsenbrücke eine riesige<br />

orangefarbene Rettungsweste übergestreift. DieAktion am Freitag in<br />

der Spree sollte Solidarität mit der Seenotrettung im Mittelmeer zeigen,<br />

wo immer wieder zahlreiche Flüchtlinge beim Untergang ihrer oft nicht<br />

seetüchtigen Boote ertrinken, die meisten beim Versuch der Überfahrt<br />

von Libyen indie EU. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht deshalb<br />

von „der tödlichsten Meeresüberquerung der Welt“. Die Organisation<br />

Seebrücke sieht in der Aktion ein Zeichen mit Blick auf die bevorstehende<br />

Europawahl. Sierufe die Mitgliedsstaaten der EU dazu auf, „dem Sterben<br />

auf dem Mittelmeer endlich ein Ende zu bereiten und nicht weiter wegzuschauen“.<br />

DiePolizei war bei der Aktion anwesend und hatte die Situation<br />

im Blick, wie ein Sprecher sagte. Der Molecule Man wurde im Mai<br />

1999 vondem amerikanischen Bildhauer Jonathan Borofsky geschaffen.<br />

Es handelt sich um eine Drei-Personen-Skulptur, die in der Spree zwischen<br />

Elsenbrücke und Oberbaumbrücke nahe dem Schnittpunkt der<br />

drei Ortsteile Kreuzberg, Alt-Treptow und Friedrichshain aufgestellt<br />

wurde.Sie soll nach Auskunft seines Schöpfers daran erinnern, „dass sowohl<br />

der Mensch als auch die Moleküle in einerWelt derWahrscheinlichkeit<br />

existieren und es das Ziel aller kreativen und geistigen Traditionen ist,<br />

Ganzheit und Einheit innerhalb der Welt zu finden.“<br />

Pankower sollen die neuen U-Bahnen bauen<br />

Die größte Ausschreibung in der Geschichte der BVG ist zu Ende. Stadler soll den Zuschlag bekommen, doch Brancheninsider sehen das Verfahren mit Skepsis<br />

VonPeter Neumann<br />

Die Entscheidung ist gefallen.<br />

Stadler Pankow soll<br />

die neuen U-Bahnen für<br />

Berlin bauen – bis zu<br />

1500 Wagen. So wurde es dem Vernehmen<br />

nach beim größten Vergabeverfahren<br />

in der 90-jährigen Geschichte<br />

der <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

(BVG)entschieden. Aber noch<br />

ist nicht klar, obeszuder Auftragsvergabe<br />

kommt. Angeblich hat der<br />

Mitbewerber Alstom bei der Vergabekammer<br />

eine Rüge eingereicht. In<br />

Branchenkreisen wird diskutiert, ob<br />

die BVG bei der Ausschreibung die<br />

richtigen Schwerpunkte gesetzt hat.<br />

Im Vergleich zum Preis spielte die<br />

Technik eine zu kleine Rolle. Bekommt<br />

Berlin eine Einfach-U-Bahn?<br />

Noch halten die Beteiligten dicht.<br />

Noch ist top secret, werden auf mehr<br />

als drei Milliarden Euro taxierten<br />

Auftrag des Landesunternehmens<br />

erhält. „Sorry, ich darf dazu gar<br />

nichts sagen“, wehrte die BVG-Sprecherin<br />

Petra Nelken am Freitag ab.<br />

„Zu laufenden Verfahren äußern wir<br />

uns nicht“, pflichtete Ellen<br />

Schramke von Siemens bei. Kein<br />

Wunder: Wirtschaftssenatorin Ramona<br />

Pop,Vorsitzende des BVG-Aufsichtsrats,hat<br />

während der entscheidenden<br />

Sitzung des Gremiums Plaudertaschen<br />

mit ernsten strafrechtlichen<br />

Konsequenzen gedroht.<br />

Doch die Schweigepflicht gilt nur<br />

noch kurze Zeit. Anfang kommender<br />

Woche darf dann endlich offiziell<br />

verkündet werden, werdie neuen U-<br />

Bahnen liefern soll. Denn dann endet<br />

die Frist, innerhalb derer ein Bewerber<br />

das Ergebnis des Verfahrens<br />

bei der Vergabekammer rügen darf.<br />

Immer mehr Fahrten fallen aus<br />

Stadler Pankow ist Ableger des boomenden<br />

Schweizer Schienenfahrzeugherstellers<br />

Stadler Rail, der seinen<br />

Umsatz binnen kurzer Zeit verdoppelt<br />

hat. Er baut bereits die neue<br />

S-Bahn-Generation für Berlin, zusammen<br />

mit Siemens.Wenn Stadler<br />

Pankowtatsächlich den Zuschlag für<br />

die neue U-Bahn bekommt, wirddas<br />

Unternehmen ernsthaft über weitere<br />

Produktionsflächen nachdenken<br />

müssen. Aufdem früheren Bergmann-Borsig-Gelände<br />

an der Lessingstraße<br />

dürfte es eng werden.<br />

Mitte 2021, so hofft der Senat, sollen<br />

die ersten 24 U-Bahn-Wagen geliefert<br />

werden. Im darauffolgenden<br />

Jahr sollen 76 Wagen geliefert werden,<br />

von2023 an 138Wagen proJahr.<br />

Es ist ein ehrgeiziger Zeitplan. Für<br />

Stadler Pankowbedeutet er,dass das<br />

Unternehmen die Herausforderungen,<br />

die bereits jetzt durch das starke<br />

Wachstum entstehen, in den Griff<br />

bekommen muss.<br />

Viele <strong>Berliner</strong><br />

warten sehnlichst<br />

darauf, dass die<br />

Wagenflotte der U-<br />

Bahn wächst. Seit<br />

Jahren steigt die<br />

Zahl der Fahrgäste.<br />

Weit vor der S-<br />

Bahn ist die U-<br />

Bahn das bedeutendste<br />

Nahverkehrsmittel<br />

in dieser<br />

Region. Allein<br />

im vergangenen<br />

Jahr wurden die sonnen- und orangegelben<br />

Züge für 583 Millionen<br />

Fahrten genutzt. Doch obwohl die<br />

Nachfrage steigt, wurde im Zeichen<br />

des Sparens die Zahl der U-Bahn-<br />

Wagen in Berlin sogar verringert.<br />

Die jetzige Flotte ist überaltert –<br />

das Durchschnittsalter beträgt mehr<br />

als 28 Jahre. Das erfordert einen hohen<br />

Instandhaltungsaufwand, mit<br />

dem die BVGzuweilen überfordertzu<br />

sein scheint. Sichtbares Zeichen ist,<br />

dass die Zuverlässigkeit abnimmt.<br />

Fanden 2015 noch 98,2 Prozent der<br />

vorgesehenen Fahrten statt, sank die<br />

Quote im vergangenen Jahr auf 96,7<br />

Prozent, so das Center Nahverkehr.<br />

Doch obwohl sich die Probleme<br />

schon vorlängerer<br />

Zeit abgezeichnet<br />

hatten, begann<br />

das große Vergabeverfahren,<br />

das<br />

jetzt zu Ende ging,<br />

erst Ende 2016.<br />

Die BVG argumentiert,<br />

dass vieles<br />

zuvor noch zu<br />

regeln war –etwa<br />

die Finanzierung<br />

durch das Land.<br />

Auch war Sorgezu<br />

tragen, dass Mitarbeiter, die zuvor<br />

mit Herstellern zutun hatten, beim<br />

Vergabeverfahren nicht an entscheidenden<br />

Stellen sitzen – Stichwort<br />

Korruption. Interne Umsetzungen<br />

waren erforderlich, hieß es.<br />

Nunist die Entscheidung da. Aber<br />

einem Bericht zufolge kann der Auftrag<br />

noch nicht vergeben werden,<br />

weil der Mitbewerber Alstom vordie<br />

Die aktuelle U-Bahn-Generation –<br />

auch von Stadler Pankow<br />

BVG<br />

<strong>Berliner</strong> Vergabekammer gezogen<br />

ist. Diese Rüge muss geprüft werden.<br />

Fällt das Ergebnis nicht so aus, wie<br />

vom Antragsteller gewünscht,<br />

könnte ein Verfahren vor dem Kammergericht<br />

folgen. Auch das dauert.<br />

Berichtet wurde, dass Siemens<br />

ebenfalls eine Nachprüfung verlangen<br />

will. Doch in Branchenkreisen<br />

hieß es dazu am Freitag, dass der<br />

Konzern dies keinesfalls plant. „Siemens<br />

wirddefinitiv nicht vordieVergabekammer<br />

ziehen“, hieß es.<br />

Klimaanlagen gibt es nicht<br />

Dafür habe der Konzern, der sich für<br />

den U-Bahn-Auftrag zusammen mit<br />

Bombardier beworben hat, einen<br />

plausiblen Grund. Offenbar teile<br />

man dort die Bedenken, die Brancheninsider<br />

hegen – und die Annahme,<br />

wonach es sich um einen<br />

sehr attraktiven Auftrag handele, infrage<br />

stellen. Denn nach Informationen<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> möchte die<br />

BVG den Hersteller dazu verpflichten,<br />

mehr als 30 Jahre lang den zuverlässigen<br />

Betrieb der neuen U-<br />

Bahnen zu garantieren. Normal<br />

seien Fristen vonwenigen Jahren.<br />

Außer durch die Lieferung vonErsatzteilen<br />

kann der Hersteller die Instandhaltung<br />

aber nicht beeinflussen,<br />

dafür soll weiterhin die BVGverantwortlich<br />

sein. Unterm Strich<br />

drohe ein schwer kalkulierbares Risiko,solautet<br />

eine Analyse.<br />

In Branchenkreisen heißt es zudem,<br />

dass der Preis der neuen U-<br />

Bahnen ein sehr großes Gewicht –70<br />

Prozent –bei der Vergabeentscheidung<br />

hatte. Die Technik zählte nur<br />

zu 30 Prozent. Hinzu kam, dass freiwillige<br />

Zusatzangebote für moderne<br />

Anzeige<br />

Tag der offenen Tür<br />

Gymnasium Panketal<br />

Spreestr.2,16341 Panketal,S2Ri. Bernau<br />

T. 030-94418124, gymnasium-panketal.de<br />

Freitag<br />

24.05.<br />

15-19Uhr<br />

Technik oder für Neuerungen, die<br />

über das von der BVG Gewünschte<br />

hinausgingen, nicht gewollt waren.<br />

Einschätzungen zufolge sei zu befürchten,<br />

dass die U-Bahn hinter den<br />

Möglichkeiten zurückbleiben wird.<br />

Berichtet wird auch, dass die neuen<br />

Züge keine Klimaanlagen haben<br />

werden –obwohl dies während des<br />

heißen Sommers im vergangenen<br />

Jahr immer wieder von Fahrgästen<br />

gefordert worden war. Das sei technisch<br />

schwer machbar,hieß es.


10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Berlin<br />

Harmsens Berlin<br />

Ach, du fette<br />

Bulette<br />

Torsten Harmsen<br />

singt einem kugelig-knusprigenNahrungsmittel<br />

sein<br />

Loblied.<br />

Meine über 80-jährige Tante aus<br />

Lichtenbergwünscht sich, dass<br />

ich ihr mal wieder Buletten mitbringe.Und<br />

zwar selbstgemachte.Offenbar<br />

kann ich das ganz gut. Siewerden<br />

zwar jedes Mal anders, weil ich<br />

ganz nach Gefühl würze und auch<br />

den Brötchen-Anteil variiere. Aber die<br />

Tante hat sich noch nie beschwert.<br />

Wenn ich ein <strong>Berliner</strong> Nationalgericht<br />

küren müsste, dann wäre esdie<br />

Bulette und nicht die Currywurst.<br />

Schon weil eine Currywurst mit<br />

Pommes tausend Kalorien hat. Und<br />

weil im Namen Bulette der typische<br />

französische Einfluss steckt, der Berlin<br />

lange prägte. Bulette hört sich<br />

auch appetitlicher an als„Frikadelle“,<br />

„Gehacktesklops“, „Fleischpflanzerl“<br />

oder „Bratklops“, wie die Dinger anderswo<br />

heißen. Und Bulette klingt<br />

nicht so gefährlich wie andereRegionalspeisen.<br />

„Labskaus“ und „Saumagen“<br />

–das erinnert anwas Rausgemoppeltes<br />

oder eine Krankheit. „Oh,<br />

ich habe Saumagen.“ –„Ach wat. Tut<br />

dit weh? Jehmaschnell zum Arzt!“<br />

Die Bulette muss leider auch für<br />

vieles herhalten. Im Westteil der Stadt<br />

soll man zum Polizeiwagen „Bulette“<br />

gesagt haben. Icherinneremich auch<br />

an so manche frühere Hänselei auf<br />

dem Schulhof, bei der man übergewichtige<br />

Mitschüler „dicke fette<br />

Arschbulette“ gerufen hat –jasorry,<br />

so sind Kinder nun mal. DiegemeinstenWesen<br />

auf dieserWelt.<br />

Die Bulette selbst, als konkretes<br />

Nahrungsmittel, wirdallerdings auch<br />

manchmal kritisch betrachtet. Zumindest<br />

die,die man nicht selbst gemacht<br />

hat. EinWörterbuch listet Synonyme<br />

auf, die der <strong>Berliner</strong> für seine<br />

Bulette geprägt hat: „Bäckerbraten“,<br />

„Semmeltörtchen“ oder„Kampfbrötchen“<br />

–wenn mal wieder zu wenig<br />

Fleisch drin ist.<br />

Der<strong>Berliner</strong> weiß schon lange,wie<br />

man tricksen kann –obbei Buletten,<br />

Wurst, Brot oder Kaffee. Erhat ja genügend<br />

Notzeiten erlebt. Mitunter<br />

übten sich Verkäufer auch gleich in<br />

vorauseilender Selbstoffenbarung.<br />

Folgenden Vers soll 1780 der Budiker<br />

Friebel am Molkenmarkt an sein Geschäft<br />

gepappt haben: „Meine Wurst<br />

is jut –/ Wo keen Fleesch is,daisBlut<br />

–/ Wo keen Blut is,dasind Schrippen<br />

–/ An meineWurst is nich zu tippen!“<br />

Nämliches traf gewiss auch auf die<br />

Bulette zu. In unserer Gegend soll es<br />

sogar einen Schlächter gegeben haben,<br />

der „Katzen-Krause“ genannt<br />

wurde. Woher der Name kam,<br />

möchte man lieber nicht wissen.<br />

Ja, und richtig gehört: Den Fleischer<br />

nannte man in Berlin sehr oft<br />

„Schlächter“. Dieser kam – wie es<br />

scherzhaft hieß –sogar in dem alten<br />

Volkslied „Das Wandern ist des Müllers<br />

Lust“ vor, und zwar in der Zeile:<br />

„Es muss ein Schlächter Müller sein,<br />

dem niemals fiel das Wandern ein“.<br />

Doch das nur am Rande.<br />

Da ich als Schulkind ein „dürret<br />

Hemde“ war, musste ich ordentlich<br />

Buletten essen. „Iss tüchtig, du hast<br />

lange Seiten. Da muss wat ran“, hörte<br />

ich des öfteren. „Wenn de nischt isst,<br />

fällste noch vomFleesche.“<br />

Das erste Mal richtig überfressen<br />

habe ich mich allerdings nicht an Buletten,<br />

sondern anKartoffelpuffern,<br />

die mein Opagemacht hat. Nach dem<br />

zehnten knusprigen Stück lag ich auf<br />

dem Sofa und stöhnte unter Krämpfen.<br />

Ich dachte, ich muss sterben.<br />

Dies war der Moment, in dem ich –<br />

gerade zwölf Jahrealt –meinen ersten<br />

Schnaps bekam: einen ekelhaft nach<br />

Medizin schmeckenden Boonekamp.<br />

Mit dieser Erinnerung mache ich<br />

mich jetzt an die Buletten für die<br />

Tante.Nicht dass sie am Ende zu viel<br />

davon isst. Zur Sicherheit packe ich<br />

den Schnaps gleich mit ein.<br />

Schneeleopardennachwuchs,<br />

2004<br />

MUSEUM LICHTENBERG/WULF OLM (14)<br />

Orang-<br />

Utan-Mann<br />

Kevin,<br />

2004<br />

Angela<br />

Merkel,<br />

damals Umweltministerin,<br />

in der Wuhlheide,<br />

22. März<br />

1998<br />

Musiker<br />

Gerhard<br />

Gundermann,<br />

1995<br />

VonMenschen und Tieren<br />

Seine Bilder sind exzellente und spektakuläre Fotos, ästhetisch und ohne Schnörkel, in denen<br />

sich sein ganzes Können beweist. So beschreibt Kuratorin Petra Schröck die Aufnahmen<br />

unseres ehemaligen Kollegen Wulf Olm, der 2007 im Alter von 64 Jahren gestorben ist. Viele<br />

Jahre arbeitete Wulf Olm als Fotograf für die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Nach der Wende<br />

dokumentierte er den Wandel des Landes und porträtierte mit Leidenschaft Menschen. Er<br />

war ein begeisterterTier- undSportfotograf. Jetzt zeigt das Museum Lichtenberg zahlreiche<br />

seiner Fotos in der Ausstellung „Tiere –Menschen –Sensationen“. Hier eine kleine Auswahl<br />

in Erinnerung an einen großen Fotografen und wunderbaren Kollegen<br />

DIE AUSSTELLUNG<br />

Ausstellung: „Tiere –Menschen –Sensationen: der<br />

Fotograf Wulf Olm“ ist Motto einer Sonderausstellung<br />

des Museums Lichtenberg im Stadthaus in der Türrschmidtstraße<br />

24. Sie ist bis zum 3. November zu sehen.<br />

Dem Museum wurde der fotografische Nachlass<br />

vonWulfOlm überlassen. Die Beschriftung der Fotos<br />

stammt vonihm.<br />

Der Fotograf: Wulf Olm wurde in Karlshorst geboren und<br />

lebte viele Jahre in Neu-Hohenschönhausen. Ausgebildet<br />

wurde er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />

in Leipzig.Erarbeitete für die JungeWelt, ab 1986<br />

für die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.Ergewannmit seinen Fotos viele<br />

Preise.<br />

Öffnungszeiten: Geöffnet ist das Museum dienstags bis<br />

freitags und sonntags von11bis 18 Uhr. DerEintritt ist<br />

frei. Informationen gibt es im Internet unter<br />

www.museum-lichtenberg.de<br />

Kattaaffenmutter<br />

mit Jungen,<br />

2003<br />

Giraffenjunges<br />

Kalle,<br />

2005<br />

ZumWeiterlesen: TorstenHarmsen: Neulich in<br />

Berlin –Kurioses aus dem Hauptstadt-Kaff, be.bra<br />

verlag,Berlin 2018, 14 Euro, 224 Seiten.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 11<br />

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Berlin<br />

Schauspieler<br />

Axel Prahl,<br />

2006<br />

Sand-<br />

männchen-<br />

Demo,<br />

Prerower<br />

Platz,<br />

Mai 1991<br />

Jetzt bis zu 20 %Rabatt.<br />

Nur bis 21. Mai 2019 –<br />

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*Der Rabatt gilt für Reisen auf ausgewählten Streckenabund nach Deutschland vom 04.06.19 bis26.10.19 und One-way p.P., basierend auf zwei Passagieren, die mit der gleichen Buchung reisen. DerSale endet am 21.05.19 um Mitternacht. Stand: 16.05.19.<br />

In der<br />

Kaufhalle<br />

Fischerkiez,<br />

Juni 1990<br />

Motoball,<br />

1970er-Jahre<br />

Chef<br />

des<br />

Protokolls,<br />

1977<br />

Schlosser<br />

Olaf Buse,<br />

1993<br />

Abschied<br />

der russischen<br />

Streitkräfte<br />

in<br />

Treptow,<br />

31. August<br />

1994


12 ** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Berlin<br />

Ab jetzt<br />

heißt es:<br />

Müller-san<br />

Der Regierende<br />

reist nach Tokio<br />

VonElmar Schütze<br />

Der Titel des Regierenden Reisemeisters<br />

ist vergeben. Klaus<br />

Wowereits Ausflüge in die weite Welt<br />

waren legendär –das kam nicht bei<br />

allen <strong>Berliner</strong>ngleich gut an. Einmal,<br />

es war im Jahr 2002, weilte Wowereit<br />

als amtierender Bundesratspräsident<br />

just zu dem Zeitpunkt in Australien,<br />

als der damalige US-Präsident<br />

George W. Bush Berlin besuchte.<br />

Die CDU forderte, Wowereit<br />

müsse zurücktreten, „entweder von<br />

der Reise oder von seinem Amt“. Er<br />

hat bekanntlich weder das eine noch<br />

das andere getan –und ist stattdessen<br />

immer wieder und gerne gereist.<br />

Rücktrittsforderungen drohen<br />

Wowereits Nachfolger Michael Müller<br />

sicher nicht, wenn er am Sonnabend<br />

zu einer viertägigen Reise<br />

nach Tokio aufbricht. Sein Programm<br />

ist vollgepackt mit Arbeitsterminen.<br />

Anlass der Reise ist der<br />

„Urban 20 Mayors Summit“ – ein<br />

mehrtägiges Gipfeltreffen von Bürgermeistern<br />

20großer Städte weltweit<br />

–ja, da ist Berlin dabei! –, das<br />

sich um Klimaschutz, Nachhaltigkeit<br />

und soziale Integration dreht.<br />

Müller wirdamDienstag auf dem<br />

Podium sitzen, wenn er zusammen<br />

mit Vertreternvon Paris, Mexiko City<br />

und dem südafrikanischen Durban<br />

zum Thema Kreislaufwirtschaft<br />

sprechen wird.<br />

Der Regierende Bürgermeister<br />

will seinen Trip aber vor allem zur<br />

Belebung der Städtepartnerschaft<br />

mit Tokio nutzen –diese besteht seit<br />

25 Jahren, jedoch meist nur auf dem<br />

Papier. Müller will nun zusammen<br />

mit der Gouverneurin vonTokio,Yuriko<br />

Koike, einen neuen Anlauf nehmen.<br />

Gleich mehrereTreffen mitVertretern<br />

der Stadt stehen auf dem<br />

Stundenplan.<br />

Zusammen mit Müller reist eine<br />

34-köpfige Delegation der Industrieund<br />

Handelskammer (IHK) nach Tokio.<br />

Mit dabei sind Manager von<br />

27 <strong>Berliner</strong> Unternehmen sowie Vertreter<br />

vonBerlin Partner,der Flughafengesellschaft,<br />

aber zum Beispiel<br />

auch BVG-Chefin Sigrid Nikutta. So<br />

wird unter anderem das Unternehmen<br />

First Sensor dabei sein, eine<br />

Ausgründung aus dem VEB Schöneweide,<br />

das heute noch in Oberschöneweide<br />

sitzt. Das mittelständische<br />

Unternehmen mit seinen 800 Mitarbeitern<br />

verdient sein Geld mit Sensortechnik,<br />

etwa für autonom fahrende<br />

Autos.<br />

Urbanisierung und digitale Wirtschaft,<br />

aber auch die Gesundheitswirtschaft<br />

sind Schwerpunkte des<br />

Wirtschaftsforums Berlin–Tokio. Auf<br />

dem Programm stehen Unternehmensbesuche,<br />

aber auch Gespräche<br />

mit Vertreterndeutscher Firmen mit<br />

Sitz in Tokio.<br />

Mit anBord wird IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Jan Eder sein. „Tokio<br />

und Berlin stehen vor ähnlichen<br />

Herausforderungen“, sagt er. Hier<br />

wie dort arbeite man an „Lösungen<br />

für Fragen der Infrastruktur für eine<br />

wachsende Stadt, an Mobilitätskonzepten<br />

oder Ideen für den Umgang<br />

mit dem demografischen Wandel“.<br />

Und ums Geldverdienen darf es<br />

wohl auch gehen. Aktuell steht Japan<br />

nur noch auf Platz 12 der wichtigsten<br />

<strong>Berliner</strong> Exportmärkte.Doch das<br />

Volumen wuchs voriges Jahr gegenüber<br />

2017 auf knapp 370 Millionen<br />

Euro.Vor allem Pharmaerzeugnisse,<br />

Datenverarbeitungsgeräte sowie<br />

elektronische und optische Erzeugnisse<br />

aus Berlin verkauften sich gut.<br />

ZumVergleich: In die USA exportierten<br />

<strong>Berliner</strong> Firmen 2017 Waren im<br />

Wert von1,74 Milliarden Euro.<br />

2018 wurden aus Japan Waren im<br />

Wert von 143 Millionen Euro nach<br />

Berlin importiert. Die wichtigsten<br />

Importgüter sind elektrische Ausrüstungen,<br />

chemische, elektronische<br />

und optische Erzeugnisse sowie Maschinen<br />

und sonstige Fahrzeuge.<br />

2005: Angela Merkelwird Kanzlerin –und Kai Wegner<br />

zieht erstmals in den Bundestag ein.<br />

DPA/SETTNIK<br />

90er-Jahre: Heinrich Lummer will von Spandau aus in<br />

den Bundestag –Kai Wegner unterstützt ihn. PRIVAT<br />

2001: Klaus Wowereit löst Eberhard Diepgen ab –erwerde<br />

das nie vergessen, sagt Wegner.<br />

DPA/KUMM<br />

März 2019: Kai Wegner will CDU-Chef werden –was<br />

Monika Grüttersdavon hält, sieht man.<br />

DPA/SOEDER<br />

1989: Die Mauer fällt –Wegner betritt erstmals Ost-Berlin.<br />

Eine spannende Erfahrung,sagt er.<br />

BLZ/WÄCHTER<br />

70er-Jahre: Damit Moppyvon den DDR-Grenzernnicht<br />

zerschlitzt wird, versteckt ihn Wegner jedesmal. PRIVAT<br />

„Ich stehe nicht für Ideologien“<br />

Kai Wegner will am Sonnabend CDU-Parteichef werden. Ein Gespräch über Ost und West und über Vorbilder<br />

Aufstand der Gartenzwerge.“<br />

„Zu klein für dieses Amt.“<br />

„Eine zerstörerische Kandidatur.“<br />

Das Echo auf Kai<br />

Wegners Ankündigung, Kulturstaatsministerin<br />

Monika Grütters aus dem<br />

Amt der <strong>Berliner</strong> CDU-Vorsitzenden<br />

zu vertreiben und sich selbst auf den<br />

Thron zu setzen, fand in der hauptstädtischen<br />

CDU und drumherum<br />

ein verheerendes Echo. Seitdem sind<br />

zwei Monate vergangen. Monika<br />

Grütters hat aus Einsicht in ihre<br />

Chancenlosigkeit zurückgezogen.<br />

Am Sonnabend stellt sich der Bundestagsabgeordnete<br />

Wegner auf einem<br />

Parteitag im Estrel-Hotel zur<br />

Wahl, die als sicher gilt. Der 46-Jährige<br />

hat keinen Gegenkandidaten.<br />

Zwischen den letzten Wahlvorbereitungen<br />

war Zeit für ein Telefoninterview,<br />

indem es auch um seinen persönlichenWerdegang<br />

gehen sollte.<br />

Herr Wegner,2019 ist ein Jahr der Gedenktage:<br />

70 Jahre Grundgesetz, 70<br />

JahreLuftbrücke, 30 JahreMauerfall.<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> hat vorige Woche<br />

eine ganzeAusgabe den gefälschten<br />

Wahlen im Mai 1989 in der DDR<br />

gewidmet. Für viele galten diese<br />

Wahlen als Anfang vom Ende des<br />

Staates. Sie waren beim Mauerfall<br />

17 Jahre alt und lebten in Spandau,<br />

tief im <strong>Berliner</strong> Westen. Welche Erinnerungen<br />

haben Sieandie DDR?<br />

Diewaren beklemmend. Wirsind<br />

jedes Jahr mit dem Auto nach Österreich<br />

in den Urlaub gefahren. Am<br />

Übergang Dreilinden hatte ich immer<br />

Angst. Ich hatte ein Kuscheltier,<br />

Moppy, irgendetwas zwischen Hund<br />

und Hase. Meinem Cousin war auf<br />

dem Transit einmal das Kuscheltier<br />

aufgeschnitten worden, weil die<br />

Grenzer darin Drogen unterstellten.<br />

Ich habe Moppy immer versteckt,<br />

damit das nicht passiert. Moppy<br />

„lebt“ heute noch.<br />

Undwie haben Sie den Mauerfall in<br />

Erinnerung?<br />

Eine tolle Erfahrung. Diese Aufbruchstimmung,<br />

diesen Optimismus<br />

würde ich uns heute auch wieder<br />

wünschen. Ichwar noch in der Nacht<br />

an der Mauer und bin in den Ostteil<br />

gegangen. Das erste Mal inmeinem<br />

Leben, mit unserer Spandauer Schule<br />

sind wir nie rübergefahren. Im Rückblick<br />

finde ich es schade,keine Familie<br />

in der DDR gehabt zu haben. Es<br />

wäre sicher interessant gewesen,<br />

diese Erfahrung zu machen –auch<br />

wenn ich niemandem aus meiner Familie<br />

gewünscht hätte, ineinem Unrechtsstaat<br />

aufzuwachsen. Heute<br />

freue ich mich umso mehr, dass unzählige<br />

Familien wieder vereint in einer<br />

freien Stadt leben können.<br />

Wiesind Siezur CDU gekommen?<br />

Ichbin 1989 eingetreten. DieSPD<br />

hatte mit der Alternativen Liste eine<br />

Koalition gebildet und anstelle von<br />

Eberhard Diepgen Walter Momper<br />

zum Regierenden Bürgermeister gewählt.<br />

Ich habe das als Katastrophe<br />

empfunden. Für mich waren die ALler<br />

vor allem Steineschmeißer und<br />

Hausbesetzer. Später, als Grüne, hat<br />

sich diese Partei enormweiterentwickelt.<br />

Wieich mich übrigens auch.<br />

Werwar Ihr Vorbild?<br />

Ich fand immer wichtig, in einer<br />

Volkspartei zu sein, die unterschiedliche<br />

Interessen ausgleicht<br />

und Strömungen abdeckt. Damals<br />

war Heinrich Lummer eine starke<br />

Persönlichkeit der <strong>Berliner</strong> CDU. Er<br />

stand für innere Sicherheit und<br />

Konsequenz – das fand ich stark.<br />

Und erwar bürgernah. Als Heinrich<br />

Lummer dann in Spandau für den<br />

Bundestag kandidierte, war ich<br />

Kreisvorsitzender der Jungen<br />

Union. Wir haben viel miteinander<br />

diskutiert, wir hatten auch unterschiedliche<br />

Ansichten. Aber ich<br />

habe ihn gerne unterstützt.<br />

Als 2001 die <strong>Berliner</strong> CDU erneut die<br />

Macht verlor, saßen Sie gerade seit<br />

zwei Jahren im Abgeordnetenhaus.<br />

Brach eine Welt zusammen?<br />

Es war schlimm. Dasfür mich Unvorstellbare<br />

war eingetreten: Die<br />

SPD wählte mithilfe der PDS Eberhard<br />

Diepgen ab. Ein Tabubruch,<br />

vondem ich dachte,dass die SPD ihn<br />

nie begehen würde. Und das am<br />

16. Juni, einen Tagvor dem Jahrestag<br />

des niedergeschlagenen Volksaufstands<br />

in der DDR. Ichwerde diesen<br />

Tagnie vergessen.<br />

VON SPANDAU AN DIE SPITZE<br />

Sie selbst wollten dann früh in den<br />

Bundestag. Beim ersten Mal hat’s<br />

nicht geklappt, 2005 dann schon.<br />

Warum sind Sie so früh gegangen,<br />

Ihre Karriere inBerlin hatte doch gerade<br />

erst begonnen?<br />

Mir geht es auch im Bundestag<br />

darum, etwas für Berlin zu bewegen.<br />

Ichhabe nie die Kontakte in die Landespolitik<br />

verloren. Berlin ist meine<br />

Heimatstadt, meine Herzensangelegenheit.<br />

Okay,aber warum sind Siesofrüh gegangen?<br />

Politik ist nicht langfristig berechenbar.<br />

Manchmal muss man den<br />

Mut haben und springen, wenn es<br />

sich ergibt. Wir haben damals als<br />

Spandauer CDU überlegt, wer kandidieren<br />

kann. Die Wahl fiel auf<br />

mich. Ich habe lange überlegt und<br />

dann zugesagt. ZumGlück, denn ich<br />

habe viel gelernt.<br />

Kai Wegner ist Spandauer durch und durch. Im westlichsten <strong>Berliner</strong> Bezirk ging er zur Schule,<br />

dorttrat er mit 17 Jahren der Jungen Union und der CDU bei. Seit 2005 sitzt er im Bundestag.<br />

In der <strong>Berliner</strong> CDU war Wegner Generalsekretär,ehe ihn Monika Grütters 2016 absägte.<br />

Jetzt will er Parteichef werden, für die Kulturstaatsministerin bliebe ein Posten als Beisitzerin.<br />

DPA<br />

Seit 1989 ist Berlin aus derWeltpolitik<br />

verschwunden. Schade?<br />

West-Berlin war als Frontstadt<br />

des Kalten Krieges ein weltweites<br />

Symbol für die Kraft der Freiheit.<br />

Nach der Wiedervereinigung wurde<br />

Berlin die starke Stimme eines geeinten<br />

Deutschlands und eine pulsierende<br />

Metropole in einem starken<br />

Europa. Dasist mir viel lieber.Heute<br />

ist Berlin so bunt, so vielfältig und so<br />

attraktiv wie nie.Das finde ich toll.<br />

Am Sonnabend ist Ihre Krönungsmesse.<br />

Mit welchem Wahlergebnis<br />

könnten Siesagen: Dasist gut?<br />

Ich bewerbe mich als Landesvorsitzender<br />

zusammen mit einem starken<br />

Team. Wie sind am Anfang eines<br />

Prozesses und schon gut vorangekommen.<br />

Wirwollen spätestens 2021<br />

Rot-Rot-Grün ablösen. Es herrscht<br />

gute Stimmung. Ich blicke optimistisch<br />

auf den Parteitag.<br />

Undwie häufig sprechen Sieindiesen<br />

Tagen mit Monika Grütters?<br />

Häufiger, als Sie vielleicht denken.<br />

Erst am Dienstag haben wir bei<br />

der Wahlvorbereitung nebeneinander<br />

gesessen und miteinander gescherzt.<br />

Wirwerden auch in Zukunft<br />

gut zusammenarbeiten.<br />

Sie haben eine Jamaika-Koalition,<br />

also Schwarz-Grün-Gelb,als mögliche<br />

Machtoption für die CDU ins<br />

Spiel gebracht. Nun galt Monika<br />

Grütters immer als diejenige, die für<br />

so ein Bündnis stehen könnte, ja als<br />

Hoffnungsträgerin des Bürgertums.<br />

Wie wollen ausgerechnet Sie Jamaika<br />

in Ihrer Partei hoffähig machen?<br />

Und wie wollen Sie sich den<br />

Grünen schmackhaft machen?<br />

Ichhabe stets vielfältige Kontakte<br />

zu den Grünen gehabt. Die will ich<br />

wieder pflegen, Vertrauen aufbauen.<br />

Ich weiß, dass viele in meiner Partei<br />

sehr skeptisch sind. Aber ich bin<br />

Realist: Es wirdschwer,2021 als CDU<br />

die absolute Mehrheit zu holen, also<br />

brauchen wir Koalitionsoptionen.<br />

Welche Optionen sind möglich, welche<br />

schließen Sieaus?<br />

Der rechte und der linke Rand<br />

kommen nicht infrage, alles dazwischen<br />

sehr wohl. Koalitionen scheiternmeistens<br />

nicht an Inhalten, sonderndaran,<br />

dass man einander nicht<br />

mehr vertraut. Undwie man miteinander<br />

umgeht. DerUmgang der SPD<br />

mit ihren wechselnden Partnern in<br />

den vergangenen Jahren ist sicher<br />

abschreckend.<br />

In Ihrer Partei gelten sie als konservativ<br />

und kleinbürgerlich. Also noch<br />

einmal: Sieund die Grünen –das soll<br />

gehen?<br />

Was gesellschaftspolitische Fragen<br />

angeht, bin ich sehr liberal. Da<br />

gilt für mich: Jeder nach seiner Fasson.<br />

Das sehen Sie zum Beispiel bei<br />

der Frage nach der Homo-Ehe, wo<br />

ich als einer der ersten in der Union<br />

klar Position bezogen habe.Wenn es<br />

um den Zusammenhalt der Gesellschaft,<br />

um Gerechtigkeit oder den<br />

Mieterschutz geht, finden Sie mich<br />

auf dem sozialen Flügel der Union.<br />

Wenn aber jemand Gesetze überschreitet,<br />

muss er mit einer ganz klaren<br />

Antwort des Rechtsstaates rechnen.<br />

Da lasse ich mich gerne als Konservativer<br />

bezeichnen. Das alles zusammen<br />

zeigt: Ich stehe nicht für<br />

Schubladen und Ideologien, sondern<br />

für pragmatische Politik, die<br />

den Menschen nützt.<br />

DasInterviewführte Elmar Schütze.<br />

NACHRICHTEN<br />

Pflegebedürftige nachts mit<br />

Horror-Maskeerschreckt<br />

Vordem Amtsgericht Tiergarten hat<br />

ein Pfleger einer Einrichtung in Spandau<br />

am Freitag gestanden, mit einer<br />

Horror-Maske verkleidet einen 53-<br />

jährigen Bewohner nachts aufgeweckt<br />

und massiv erschreckt zu haben.„Es<br />

war ein großer Fehler,estut<br />

mir sehr leid“, erklärte der 38-Jährige.<br />

Sein Anwalt sagte,sein Mandant sei<br />

nachts für 55 Bewohner zuständig gewesen.„Dasind<br />

Aussetzer vorprogrammiert.“<br />

Derdamalige Pflegehelfer<br />

und ein Kollege sollen das Erschrecken<br />

des psychisch kranken Mannes<br />

im November 2015 mit einem Handy<br />

gefilmt und in einerWhatsApp-<br />

Gruppe verbreitet haben. DerAngeklagte<br />

sagte,erhabe keine Erklärung<br />

für seinVerhalten. DieAnklage gegen<br />

den 38-Jährigen lautet auf Misshandlung<br />

vonSchutzbefohlenen und Körperverletzung.<br />

DerProzess gegen den<br />

Mann, der nicht mehr als Pflegehelfer<br />

arbeiten und und eine Umschulung<br />

beginnen möchte,wirdam24. Mai<br />

fortgesetzt. (dpa)<br />

Bauarbeiter bei<br />

Abrissarbeiten verschüttet<br />

DieFeuerwehr hat zwei verschüttete<br />

Bauarbeiter gerettet. Einer vonihnen<br />

wurde am Freitagvormittag mit<br />

schweren Verletzungen per Hubschrauber<br />

in eine Klinik gebracht,<br />

wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte.<br />

DerandereArbeiter erlitt „mittelschwereVerletzungen“,<br />

auch er<br />

wurde in ein Krankenhaus transportiert.<br />

Zu dem Unfall kam es in der<br />

Jörsstraße in Konradshöhe,einem<br />

Ortsteil im BezirkReinickendorf. Die<br />

Männer waren laut Angaben mit<br />

dem Abriss eines Gebäudes beschäftigt.<br />

Sieseien durch Bauteile in einem<br />

Graben eingeklemmt gewesen,<br />

hieß es. (dpa)<br />

Feuerwehr bei der Rettung von zwei Verschütteten<br />

in Konradshöhe PRESSEFOTO WAGNER<br />

Mann stürzt auf Baustelle<br />

sechs Meter in die Tiefe<br />

EinBauarbeiter ist im BezirkMitte bei<br />

einem Arbeitsunfall schwer verletzt<br />

worden. DerMann sei auf einer Baustelle<br />

an der Oranienburger Straße<br />

sechs Meter tief gestürzt und dadurch<br />

schwer verletzt worden, sagte ein<br />

Sprecher der Feuerwehr am Freitagabend.<br />

DerMann mittleren Alters sei<br />

ansprechbar gewesen und in ein<br />

Krankenhaus gebracht worden. Der<br />

Unfall habe sich gegen 17 Uhrinder<br />

Nähe des ehemaligen alternativen<br />

Kulturzentrums Tacheles ereignet.<br />

DieFeuerwehr war mit Kräften der<br />

Höhenrettung im Einsatz.Wieeszu<br />

dem Unfall kam, war zunächst unklar.Ein<br />

Sprecher der Polizei sagte,<br />

das Landesamt für Arbeitsschutz sei<br />

mit der Aufklärung betraut. (dpa)<br />

Warnstreik: Jede zweite<br />

Sparkassen-Filiale zu<br />

Rund 800 Bank-Beschäftigte haben<br />

sich am Freitag an einem Warnstreik<br />

beteiligt, zu dem die Gewerkschaft<br />

VerdiMitglieder in Berlin und Brandenburgaufgerufen<br />

hatte.Jede<br />

zweite Sparkassen-Filiale sei deshalb<br />

geschlossen geblieben, hieß es.Verdi<br />

fordertinTarifverhandlungen unter<br />

anderem höhereLöhne.AmHackeschen<br />

Marktvor dem Gebäude des<br />

Bundesverbands deutscher Banken<br />

versammelten sich die Streikenden<br />

zu einer Kundgebung. (dpa)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 13 *<br />

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Berlin<br />

Anonymer<br />

Krankenschein<br />

kommt<br />

Senatorin: Verträge kurz<br />

vor dem Abschluss<br />

Esist nur ein kleiner Absatz im Koalitionsvertrag<br />

von Rot-Rot-<br />

Grün, doch seine Umsetzung könnte<br />

für etwa 50 000 Menschen eine<br />

wohltuende Wirkung haben. So viele<br />

Menschen leben schätzungsweise in<br />

Berlin, die keine anderen Papierehaben<br />

oder aus anderen Gründen nicht<br />

krankenversichert sind. Der Senat<br />

hat sich bei seiner Gründung vor<br />

zweieinhalb Jahren vorgenommen,<br />

für sie den sogenannten anonyme<br />

Krankenschein einzuführen, finanziert<br />

aus einem Notfallfonds. Jetzt<br />

meldet die zuständige Senatorin Dilek<br />

Kalayci (SPD): „Die Verträge mit<br />

Kassenärztlicher Vereinigung und<br />

einzelnen Krankenhäusern stehen<br />

kurz vor dem Abschluss. Das ist ein<br />

Erfolg.“ Über den Fortschritt hatte<br />

zuerst die Tageszeitung (taz) berichtet.<br />

Die Charité soll die Verträge<br />

schon unterschrieben haben und<br />

wird bald die anonymen Krankenscheine<br />

annehmen. Dieneun Vivantes-Kliniken<br />

stehen offenbar kurz<br />

vor der Unterzeichnung. Die<br />

Scheine werden in der Lehrter Straße<br />

68 verteilt. Ab wann sie genau erhältlich<br />

sein werden, blieb am Freitag<br />

unklar.<br />

In der Lehrter Straße 68, in den<br />

Räumen der Stadtmission, gibt es<br />

schon seit Oktober 2018 eine Beratungsstelle<br />

für Menschen mit ungeklärtem<br />

Aufenthaltsstatus und ohne<br />

Krankenversicherung. Nach Angaben<br />

der Gesundheitsverwaltung<br />

konnten 25 bis 50 Prozent der Klienten,<br />

die sich hilfesuchend dorthin<br />

wandten, in Krankenversicherungen<br />

vermittelt werden. Wenn die Vermittlung<br />

nicht klappt, bleibt der anonyme<br />

Krankenschein.<br />

Mit der Einführung des anonymen<br />

Krankenscheins kommen auf<br />

das Land höhere Ausgaben zu: Die<br />

Beratungsstelle kostet im Jahr<br />

750 000 Euro, für die Behandlung<br />

mit anonymen Krankenschein veranschlagt<br />

die Senatsgesundheitsverwaltung<br />

1,5 Millionen Euro. (chg.)<br />

VonJulia Haak und Martin Klesmann<br />

Über der Tür ist alles noch<br />

so, wie es war. Allianz<br />

steht in großen blauen<br />

Buchstaben dort geschrieben.<br />

Hinter derTür hat sich die<br />

Welt jedoch verändert. VonAllianz-<br />

Mitarbeitern keine Spur mehr. Der<br />

Versicherungskonzern ist aus den<br />

Treptowers ausgezogen. Neben einer<br />

Wachschutzmitarbeiterin ist am<br />

Freitag kaum noch jemand da.<br />

Vor21Jahren sind die Gebäude<br />

am Spreeufer mit dem markanten<br />

Turm am Wasser extra für den Versicherer<br />

gebaut worden. Dann verkaufte<br />

der Konzern, blieb Mieter,<br />

räumte aber den Turm und zog sich<br />

in die flacheren Gebäude zurück.<br />

Zum auslaufenden Mietvertrag<br />

Mitte 2019 wurde schließlich der<br />

Umzug angepeilt. Jetzt ist es soweit.<br />

Ab sofort arbeiten die Mitarbeiter<br />

von Allianz in Adlershof. Am Freitag<br />

war der lange geplante Umzug abgeschlossen.<br />

Bis auf einen klitzekleinen Rest<br />

vielleicht. Ein Kleinwagen parkt am<br />

Freitag vorder Tür.Eine Allianz-Mitarbeiterin<br />

trägt eine Topfpflanzeheraus.<br />

Ein bisschen traurig sei sie<br />

schon, sagt sie. Anihrem letzten Arbeitstag<br />

in ihrem Büromit Blick aufs<br />

Wasser habe sie auch ein paar Tränen<br />

vergossen.<br />

Moderne Arbeitswelt<br />

DerUmzug wirdmit der veränderten<br />

Arbeitswelt begründet. „Die Digitalisierung<br />

hat die Arbeitsabläufe verändert“,<br />

erklärt Marion Zauner, eine<br />

Sprecherin des Allianz-Konzerns in<br />

München. „Die Arbeitswelten in den<br />

Treptowers haben unseren aktuellen<br />

Anforderungen leider nicht mehr<br />

entsprochen“, sagt sie. Statt geschlossener<br />

Büros gebe es nun moderne<br />

Open Spaces, vulgo: Großraumbüros.<br />

Vermietet werden die Büros in<br />

den Treptowers von der Officefirst<br />

Immobilien AG &Co. KG. Sie ist im<br />

Auftrage des eigentlichen Besitzers<br />

tätig, dem aber denVernehmen nach<br />

nur die vier Flachbauten, nicht aber<br />

das Hochhaus gehören. Am Freitag<br />

blieb unklar, obfür die Flachbauten<br />

Keine Allianz fürs Leben<br />

Die letzten Mitarbeiter des Versicherungskonzerns verlassen die Treptowers<br />

Der Büroturmmit dem Allianzschriftzug ist das höchste Gebäude Berlins.<br />

bereits ein Nachmieter gefunden ist.<br />

„Der Vermieter hat meines Wissens<br />

nach Unternehmen gesucht, die<br />

dort einziehen wollen“, bestätigte<br />

Oliver Igel (SPD), Bezirksbürgermeister<br />

von Treptow-Köpenick, am<br />

Freitag. „Bei der hohen Nachfrage<br />

nach Büroräumen ist sicher bald mit<br />

einer Nachnutzung zu rechnen.“<br />

Tatsächlich lag die Leerstandsquote<br />

für Büroimmobilien im ersten Quartal<br />

2019 sensationell niedrig bei<br />

1,3 Prozent. Überall sonst in<br />

Deutschland stehen mehr Büroräume<br />

leer.Inbesten <strong>Berliner</strong> Lagen<br />

kostet ein Quadratmeter<br />

bereits 35 Euro<br />

Miete monatlich. Was<br />

einen möglichen<br />

IMAGO<br />

Nachmieter angeht,<br />

hielt man sich bei Officefirst<br />

bedeckt.„Wir sagen<br />

Journalisten nicht<br />

einmal Guten Tag“, scherzte<br />

ein Mitarbeiter.<br />

Nicht betroffen vom Allianz-Umzug<br />

ist das 125 Meter hohe Turmgebäude<br />

der Treptowers. Das Gebäude<br />

ist noch heute das höchste Haus in<br />

Berlin und hat viele verschiedene<br />

Mieter.Beamte des Bundeskriminalamtes<br />

haben dort Büros gemietet,<br />

ebenso die Firmen ThyssenKrupp<br />

und Siemens. Am Freitag herrscht<br />

dort im Eingangsbereich reges Leben.<br />

Mitarbeiter der Firmen gehen<br />

ein und aus. Ganz anders als in den<br />

fünfstöckigen Flachbauten nebenan,<br />

wo das Foyer menschenleer<br />

ist und vomgroßen Allianz-Konzern<br />

nur noch ein paar bunte Heftchen<br />

über Kunst am Bau liegen geblieben<br />

sind.<br />

Das Hochhaus war zusammen<br />

mit der Drei-Personen-Skulptur Molecule<br />

Man, die Bezug nimmt auf die<br />

drei Ortsteile Kreuzberg, Alt-Treptow<br />

und Friedrichshain, zu einem Symbol<br />

des wiedervereinigten Nachwende-Berlins<br />

geworden. Noch<br />

prangt die Leuchtreklame des Versicherungskonzerns<br />

samt Logo auf<br />

dem Dach des Turms. Beim Erstbezug<br />

im Jahr 1998 waren diese Leuchtbuchstaben<br />

stolze15Meter hoch, sie<br />

mussten aber –weil sie zu hell strahlten<br />

–auf acht Meter Höhe verkleinert<br />

werden.<br />

Neue Büros in Adlershof<br />

Im Neubau in Adlershof am östlichen<br />

Rande des Wissenschafts- und<br />

Wirtschaftsstandortes (Wista) hat<br />

Allianz 60 000 Quadratmeter angemietet.<br />

Das geschwungene Bürogebäude<br />

an der Rudower Chaussee<br />

wurde vonder Corpus SireoProjektentwicklung<br />

fertiggestellt.<br />

Im alten Haus ist ein letzter Bewohner<br />

zurückgeblieben. Beim Auszug<br />

des Versicherungskonzerns<br />

Allianz aus den<br />

Treptowers ist er zurückgelassen<br />

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den. Es ist eine<br />

Topfpflanze – ein<br />

südländisches Gewächs,<br />

palmenartig<br />

und sehr groß.<br />

Zu groß jedenfalls für<br />

einen Umzug nach Adlershof.<br />

Vielleicht passen<br />

Büropflanzen aber auch einfach<br />

nicht in die moderne Arbeitswelt.<br />

Ganz allein steht die Pflanzeam<br />

Fenster zum Innenhof in einer der<br />

oberen Etagen und harrt nun der<br />

Dinge,die da kommen werden.<br />

POLIZEIREPORT<br />

Überfall mit Machete.<br />

Einmaskierter und mit einer Machete<br />

bewaffneter Mann hat in der<br />

Nacht zum Freitag ein Wettbüroin<br />

Moabit überfallen. DerUnbekannte<br />

war gegen 22.45 Uhrindas Geschäft<br />

in der Oldenburger Straße gestürmt.<br />

Er bedrohte den 35 Jahrealten Mitarbeiter<br />

und forderte Geld. Anschließend<br />

flüchtete er mit den Einnahmen.<br />

Kinder bei Unfällen schwer verletzt.<br />

In Lankwitz und Buch sind am Donnerstag<br />

zwei Kinder bei Verkehrsunfällen<br />

schwer verletzt worden. Gegen<br />

17.50 Uhrwar ein Zwölfjähriger zwischen<br />

zwei geparkten Autos auf die<br />

Fahrbahn des Thaliawegs gerannt.<br />

DerJunge hatte mit Freunden Fangen<br />

gespielt und dabei den VW eines<br />

34-Jährigen übersehen. Zurselben<br />

Zeit wurde ein Neunjähriger auf der<br />

Schönerlinder Straße voneinem<br />

Auto erfasst. DasKind stürzte von<br />

seinem Fahrrad. Der51-jährige Fahrerdes<br />

Mercedes Benz hatte den Jungen<br />

zu spät bemerkt. DerAufprall<br />

war so heftig, dass das Fahrrad auseinanderbrach<br />

und Bauteile mehrere<br />

Meter weit weggeschleudertwurden.<br />

Autofahrer bedroht.<br />

EinUnbekannter hat am Donnerstag<br />

in Lichtenbergeinen 56 Jahrealten<br />

Autofahrer mit einer abgebrochenen<br />

Bierflasche bedroht. Der56-<br />

Jährige saß an der Möllendorffstraße<br />

in seinem Opel und und wartete auf<br />

Grün. DerUnbekannte riss die Beifahrertür<br />

auf und forderte den Fahrerauf,<br />

auszusteigen. Als die Ampel<br />

geschaltet hatte,fuhr der 56-Jährige<br />

los.Der Unbekannte flüchtete in einer<br />

Straßenbahn. (ls.)<br />

Fahrzeuge angezündet.<br />

In Hellersdorf, Pankowund Neukölln<br />

sind in der Nacht zum Freitag<br />

mehrereAutos angezündet worden.<br />

In der Maxie-Wander-Straße ging ein<br />

Wohnmobil in Flammen auf und<br />

brannte aus.Inder Neumannstraße<br />

brannte einVW.Die Flammen griffen<br />

auf einen Hyundai und einen Kia<br />

über.AmWildenbruchplatz musste<br />

die Feuerwehr einen BMW und einen<br />

Opel löschen. In allen Fällen<br />

geht die Polizei vonBrandstiftung<br />

aus.Verletzt wurde niemand. (ls.)<br />

bekanntmachungen<br />

finanz- und<br />

geschäftsmarkt<br />

berliner adressen<br />

Wir geben bekannt!<br />

Beabsichtigte Änderung<br />

der Wasserschutzgebietsverordnung Johannisthal<br />

vom 15.05.2019 –SenUVK II B1–<br />

Telefon: (030) 9025 –2004 oder 9025 –2130<br />

Auf Grund des §51des Wasserhaushaltsgesetzesvom 31. Juli 2009 (BGBl.IS.<br />

2585), das zuletzt durch Artikel 2des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. I<br />

S. 2254) geändert worden ist,und des §22des <strong>Berliner</strong> Wassergesetzes in der<br />

Fassung der Bekanntmachung vom 17. Juni 2005 (GVBl. S. 357, 2006 S. 248,<br />

2007 S. 48), das zuletzt durch Artikel 27 des Gesetzes vom 2. Februar 2018<br />

(GVBl. S. 160) geändert worden ist, beabsichtigen wir das bisherige Wasserschutzgebiet<br />

Johannisthal in eine Vorbehaltsflächeumzuwandeln.<br />

Gemäߧ22 Absatz 3BWG wird hiermit dieÖffentlichkeit über dievorgesehene<br />

Festsetzungder Vorbehaltsflächeinformiert und ihr Gelegenheit zurStellungnahmegegeben.<br />

DieVorbehaltsfläche fürdie künftige Wasserförderung befindetsichimBezirkTreptow-Köpenick<br />

in den OrtsteilenSpäthsfelde,Niederschöneweide,<br />

Johannisthalund Adlershof.<br />

Der Verordnungsentwurf sowie der Entwurf der Vorbehaltsflächenkarte, aus<br />

demdie Begrenzung der Vorbehaltsfläche im Einzelnenzuersehen ist, werden<br />

bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Abteilung II,<br />

Zimmer 2.008, Brückenstraße 6, 10179 Berlin, während der Dienststunden<br />

Montag bis Donnerstag von 9bis 15 Uhr und Freitag von 9bis 14 Uhr in der<br />

Zeit<br />

öffentlich ausgelegt.<br />

vom27.05.2019bis 27.06.2019<br />

DerVerordnungsentwurf unddie Vorbehaltsflächenkarte könnenwährend der<br />

angegebenen Zeit sowienach besonderer telefonischer Vereinbarung (Telefon<br />

wie vor) außerhalb der angegebenen Dienststunden kostenfrei eingesehen<br />

werden.<br />

DieBekanntmachungund die zurEinsichtausliegenden Unterlagen (während<br />

derAuslegungszeit) sind ebenfalls im Internetunter:<br />

https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/wasser/schutzgebiete-auslegung/<br />

veröffentlicht. Fürdie Vollständigkeitund dieÜbereinstimmungder im Internet<br />

veröffentlichten Unterlagen mit den amtlichen Auslegungsunterlagen wird<br />

keine Gewähr übernommen. Der Inhalt der zur Einsicht ausgelegten Unterlagen<br />

istmaßgebend.<br />

Stellungnahmen zu der beabsichtigten Umwandlung des Wasserschutzgebietes<br />

Johannisthal in eine Vorbehaltsfläche sind spätestens innerhalb von zwei<br />

Wochennachdem Ende der Auslegungsfrist schriftlich, zurNiederschriftoder<br />

elektronisch (Email-Anschrift: wsg-johannisthal@senuvk.berlin.de) bei der<br />

Abteilung II, Referat Wasserwirtschaft,Wasserrecht und Geologie einzureichen.<br />

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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Dübelproblem? Welches Dübelproblem?<br />

Flughafenchef Lütke Daldrup geht weiterhin davon aus, dass der BER im kommenden Jahr öffnet –und er kann es im Aufsichtsrat auch begründen<br />

von Peter Neumann<br />

Auch wenn die Skepsis<br />

wächst, ob es die Planer<br />

und Techniker tatsächlich<br />

schaffen: Flughafenchef<br />

EngelbertLütke Daldrup und Rainer<br />

Bretschneider, der Vorsitzende des<br />

Flughafen-Aufsichtsrats, halten es<br />

weiterhin für möglich, dass der BER<br />

wie angekündigt im Oktober 2020 eröffnet<br />

wird. Das bekräftigten sie<br />

nach der Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrats<br />

am Freitag. „Meine Einschätzung<br />

ist: Wir werden den Termin<br />

halten“, sagte Bretschneider.<br />

„Wir glauben, wir schaffen das.“<br />

Natürlich sei dies „keine leichte<br />

Aufgabe“. Doch gemessen an dem,<br />

was dem Aufsichtsrat Ende 2017 zugesagt<br />

wurde,sei man im prognostizierten„Korridor“,<br />

so Lütke Daldrup.<br />

„Das ist heute noch gültig.“ Der finale<br />

große Techniktest, die Wirk-<br />

Prinzip-Prüfung, werde wie vorhergesagt<br />

im Sommer 2019 starten.<br />

Dübelproblem? Was für ein Dübelproblem?<br />

Berichten zufolge ärgert<br />

sich der Flughafenchef darüber, dass<br />

bei der Kommunikation über das vermeintlich<br />

jüngste Problem im neuen<br />

Terminal einiges schiefgelaufen ist.<br />

Damit meint Lütke Daldrup auch<br />

sich selbst, anfangs sprach er ebenfalls<br />

vonKunststoffdübeln –und Plastik<br />

hält Bränden nicht so gut stand wie<br />

Metall. Nun betont er: Esgehe ausschließlich<br />

um Stahldübel, mit denen<br />

viele Kabeltrassen in Stahlbetonwänden<br />

befestigt sind. „Mit den Dübeln<br />

gibt es aus technischer Sicht gar kein<br />

Problem“, so Lütke Daldrup. Die<br />

technischen Systeme funktionieren.<br />

„Kein Hexenwerk“<br />

Hier gehe es stattdessen um ein<br />

rechtliches Thema. Denn im vergangenen<br />

Jahr habe sich die Sichtweise<br />

der Juristen geändert. Anlass war ein<br />

Rundschreiben, das im August vom<br />

Deutschen Institut für Bautechnik<br />

versandt wurde.Danach seien nachträgliche<br />

Zulassungsverfahren erforderlich<br />

–die nun vorbereitet würden.<br />

Allerdings hat die FBB,die Berlin,<br />

Brandenburgund dem Bund gehört,<br />

dem Vernehmen nach die nötigen<br />

Anträge noch nicht beim Landesamt<br />

für Bauen und Verkehr eingereicht.<br />

Begründet wird dies damit, dass die<br />

Prüfberichte, die den Systemen die<br />

Unbedenklichkeit bescheinigen,<br />

EngelbertLütkeDaldrup bleibt optimistisch und vorsichtig.<br />

2006<br />

wurde der Baubeginn des<br />

neuen Schönefelder<br />

Flughafens gefeiert.<br />

TERMINE, TERMINE<br />

2019<br />

soll im Juli der großeTechniktest<br />

starten, die sogenannte<br />

Wirk-Prinzip-Prüfung.<br />

GETTY IMAGES/MICHELE TANTUSSI<br />

2020<br />

geht der BER im Oktober in<br />

Betrieb,bekräftigt Flughafenchef<br />

LütkeDaldrup.<br />

noch nicht fertig sind. Aber auch das<br />

wirdbei der FBB nicht als K.o.-Kriterium<br />

gesehen. Verfahren für vorhabenbezogene<br />

Bauartgenehmigungen,<br />

wie sie nun anstehen, habe es<br />

beim Projekt BER schon dutzendfach<br />

gegeben. „Das ist kein Hexenwerk“,<br />

hieß es.<br />

Umbauten seien nicht nötig –abgesehen<br />

von einem 25 Meter langen<br />

Kabelträger,der von20auf 30 Zentimeter<br />

verbreitertwerden soll.<br />

Weiterhin keine Garantie<br />

Nicht jeder im Aufsichtsrat sieht das<br />

so entspannt. „Die Flughafengesellschaft<br />

braucht mehr Zeit, als sie<br />

dachte“, ist aus dem Umfeld des Gremiums<br />

zu hören. Der Prüfaufwand<br />

sei groß, und mit ihm sei ein weiteres<br />

Mengen- und Zeitproblem aufgetaucht.<br />

BER-Insider haben inzwischen<br />

leidvolle Erfahrungen damit,<br />

dass sich Themen, die angeblich<br />

leicht abzuarbeiten sind, auswachsen<br />

und Sprengkraft entfalten.<br />

Sie nehmen auch zur Kenntnis,<br />

dass Lütke Daldrup weiterhin keine<br />

Garantie für 2020 abgeben will. Der<br />

Flughafenchef scheut die rechtlichen<br />

Implikationen, die eine solche Zusage<br />

hätte.Obder Flughafen wirklich<br />

im kommenden Jahr eröffnen kann,<br />

liege auch an anderen Beteiligten.<br />

Zwei Unternehmen, Bosch (Brandmeldeanlagen)<br />

und ROM(Kabeltrassen),<br />

müssten ihreArbeiten noch beenden.<br />

Dann folgten Prüfungen und<br />

Abnahmen, bei denen der TÜV und<br />

das Bauordnungsamt des Landkreises<br />

Dahme-Spreewald die Entscheidungen<br />

treffen. Auf diese Akteure<br />

habe die Flughafengesellschaft keinen<br />

Einfluss,hieß es.<br />

Positiv sah Lütke Daldrup aber,<br />

dass es keine wesentliche Differenzenzuden<br />

Einschätzungen des TÜV<br />

mehr gebe. Die Prüfer hätten am<br />

Freitag zudem angekündigt, dass die<br />

Sprinkleranlagen und zwei andere<br />

Anlagen bald freigegeben würden.<br />

2020 soll der BER mit einer Jahreskapazität<br />

von36Millionen Passagieren<br />

starten. 2018 wurden in Tegel<br />

und Schönefeld insgesamt 34,7 Millionen<br />

Fluggäste gezählt.<br />

Peter Neumann<br />

hofft, dass der Eröffnungstermin<br />

diesmal hält.<br />

Traueranzeigen<br />

Wir trauern über das Ableben von Herrn<br />

Dipl.-Kfm. Michail Petkov<br />

Unser Andenken gilt unserem ehemaligen<br />

Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzenden<br />

und Gesellschafter.<br />

Er hat das Unternehmen durch die Wende geführt und damit die<br />

Voraussetzungen für unser erfolgreiches Arbeiten geschaffen.<br />

Wir werden seinem verdienstvollen Wirken stets ein<br />

ehrendes Andenken bewahren.<br />

BRF Friedrichshain GmbH<br />

(vormals Baureparaturen Friedrichshain)<br />

Nach einem langen, erfüllten Leben ist unsere<br />

herzensgute Muer undOma vonuns gegangen.<br />

Irmgard Dreßler­Scha<br />

*10. April 1937 †29. April 2019<br />

In stillemGedenken und imNamen aller Angehörigen<br />

Sascha, Anja &Leoni<br />

Die Trauerfeier findet am Miwoch, dem29. Mai 2019,<br />

um 14.00 Uhr in der Trauerhalle auf dem Friedhof in<br />

15732 Eichwalde, Max­Liebermann­Str.4sta.<br />

Jetzt bin ich leicht, jetzt fliegeich, jetzt sehe ich mich unter mir,<br />

jetzt tanzt ein Gott durch mich.<br />

Also sprach Zarathustra, Friedrich Nietzsche<br />

Wir verabschieden uns von unserem Kollegen,<br />

dem Leiter der Abteilung Beleuchtung<br />

Torsten König<br />

(29.10.1961 –26.04.2019)<br />

Volksbühne Berlin<br />

Was ein Mensch an GuteM in die Welt hinausGibt,<br />

Geht nicht verloren. (a. schWeitzer)<br />

Wir nehmen Abschied von<br />

Erhard ANDERS<br />

*7.Mai 1936 †23. April 2019<br />

In stiller Trauer Ute &Holger ANDERS<br />

mit Uta, Lisa &Carolin<br />

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />

findet am 3. Juni um 13:00 Uhr in Berlin-Mahlsdorf<br />

auf dem Ev. Waldkirchhof Rahnsdorfer Str. 33 statt.<br />

Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.<br />

Ganz unerwartet müssen wir Abschied nehmen von meiner lieben Mama,<br />

unserer Schwester, Schwägerin, Tante, Cousine und Freundin<br />

ursula emmrich<br />

*11.04.1954 †08.04.2019<br />

ln Liebe und tiefer Trauer<br />

deine tochter franziska mit morten<br />

deine schwester eva mit uwe<br />

dein Bruder stefan mit familie<br />

deine nichten Katja, lisa-marie und<br />

dein neffe paul<br />

sowie alle Verwandten und freunde<br />

Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet amMittwoch, 22. Mai 2019, um 11 Uhr auf<br />

dem Waldfriedhof Brieselang statt.<br />

Traueranzeige<br />

Und irgendwo sind immer Spuren Deines<br />

Lebens, unseres gemeinsamen Weges,<br />

Gedanken, Bilder, Gefühle, Augenblicke.<br />

Sie werden mich immer an Dich erinnern<br />

und Dich dadurch nie vergessen lassen.<br />

ursula emmrich<br />

*11.04.1954 †08.04.2019<br />

ln tiefer Liebe und inniger Verbundenheit<br />

schließe ich Dich ganz fest in mein Herz,<br />

meine liebste Mama.<br />

Deine Dich ewig liebende<br />

Tochter Franziska<br />

Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am<br />

Mittwoch, 22. Mai 2019, um 11 Uhr auf dem<br />

Waldfriedhof Brieselang statt.<br />

Das schönste, was ein Mensch<br />

hinterlassen kann, ist ein Lächeln im<br />

Gesicht derjenigen, die anihn denken.<br />

Anzeigenannahme: (030) 2327-50<br />

Nach langer, schwerer Krankheit<br />

verstarb unsere langjährige<br />

liebe Freundin<br />

Helga Riese<br />

†23.04.2019<br />

Du bleibst in unseren Herzen<br />

Dieter und Christa<br />

Ihr Berater Im trauerfall<br />

Tag&Nacht 49 10 11<br />

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Bestattungen seit 1879<br />

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Plötzlich und unerwartet ist Frau<br />

Andrea Fuchs<br />

im Alter von 34 Jahren verstorben.<br />

Frau Fuchs gehörte dem Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Energie seit dem 15. März 2015 an.<br />

Wir verlieren mit ihr eine sehr beliebte, hoch motivierte<br />

Mitarbeiterin, die innerhalb und außerhalb des Hauses immer<br />

große Anerkennung und Wertschätzung erfahren hat.<br />

Wir sind sehr betroffen und werden Frau Fuchs<br />

ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Berlin, im Mai 2019<br />

Der Bundesminister Für den Für den<br />

für Wirtschaft und Energie Personalrat Hauptpersonalrat<br />

Peter Altmaier Beate Grunewald Klaus Ruppert<br />

BSW-Partner<br />

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Wir beraten Sie gern.<br />

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☎ 6775443<br />

Ihr Berater<br />

Im trauerfall<br />

am Samstag,<br />

dem 25.05.2019<br />

wieder in Ihrer


Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 41|20. Mai 2019<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 15 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Zivilcourage beginnt mit Empathie<br />

Jonny K. wollte einen Streit schlichten und wurde getötet. Seine Schwester gründete daraufhin den Verein „I am Jonny“, der junge Leute ermutigen soll<br />

VonKatrin Bischoff<br />

Der Eindruck täuscht<br />

enorm. Der Eindruck,<br />

dass der Verein „I am<br />

Jonny“ nicht mehr so aktiv<br />

ist wie nach dem Todvon Jonny K.<br />

Tina K., die den Verein nach ihrem<br />

Bruder benannt hat, ist nur nicht<br />

mehr so sehr in der Öffentlichkeit<br />

präsent wie damals.Ihr Bruder hatte<br />

im Oktober 2012 am Alexanderplatz<br />

einen Streit schlichten wollen und<br />

war dabei zu Tode geprügelt und getreten<br />

worden. Er wurde 20 Jahrealt.<br />

Noch im Krankenhaus, indem ihr<br />

Bruder starb, hatte Tina K. gedacht,<br />

dass sie etwas machen müsse. Sie<br />

gründete den Verein, um Menschen<br />

aufzurütteln, um Zivilcourage zu zeigen.<br />

„Denn wir alle können Jonny<br />

sein“, sagt Tina K.<br />

Die 34-Jährige sitzt an diesem<br />

Montag im Büro des Vereins in der<br />

Potsdamer Straße. Sie will noch immer<br />

nicht ihren vollen Namen in der<br />

<strong>Zeitung</strong> lesen. Es<br />

liegt am Schicksal<br />

ihres Bruders,<br />

der in allen <strong>Zeitung</strong>en<br />

nur<br />

Jonny K. genannt<br />

wurde. „Und ich<br />

bin Tina K., die<br />

Schwester von<br />

Tina K. verlor ihren Jonny K.“, erklärt<br />

Bruder durch eine sie. Die Abkürzung<br />

habe einst<br />

Gewalttat.<br />

auch ihre Familie<br />

schützen sollen, die nach der Tat<br />

von Journalisten belagert worden<br />

sei.<br />

Tina K. ist an diesem Tagnicht allein<br />

in dem hellen Büro. Am Konferenztisch<br />

sitzt auch der 16-jährige<br />

Tim Möcks. Beide koordinieren die<br />

nächsten Termine, die Workshops<br />

zum Thema Zivilcourage, indenen<br />

Tina K. auch über den Todihres kleinen<br />

Bruders sprechen wird, der nur<br />

helfen wollte. Die 34-Jährige hat<br />

montags frei, muss als Mutter eines<br />

eineinhalb Jahre alten Jungen nicht<br />

arbeiten. Tina K. ist Übersetzerin.<br />

Und bei Tim Möcks ist wegen Lehrermangels<br />

der Unterricht ausgefallen.<br />

Die gebürtige Spandauerin hat<br />

seit dem Tod von Jonny K. vor<br />

300 Schulklassen geredet. Nunist sie<br />

dabei, zusammen mit TimMöcks an<br />

Spandauer Schulen ein Netzwerkfür<br />

CHRISTIAN SCHULZ<br />

Alexanderplatz<br />

Zivilcourage aufzubauen. Möcks ist<br />

Schülersprecher der Spandauer<br />

Wolfgang-Borchert-Schule und Vorsitzender<br />

des Bezirksschülerausschusses<br />

in Spandau. Ziel des Netzwerkes<br />

sei es, an jeder Schule ein<br />

„I am Jonny“- Team mit engagierten<br />

Schülern aufzubauen, sagt Tina K.<br />

„Es gibt sehr viele junge Leute, die<br />

sich heute engagieren. Aber es läuft<br />

auch viel falsch an Berlins Schulen.“<br />

Mobbing, Schulschwänzer – alles<br />

Themen, die man nicht totschweigen<br />

dürfe, sondern hinterfragen<br />

müsse. Warum kommen schon<br />

Grundschüler nicht zur Schule? Was<br />

läuft schief? Werden sie in der Schule<br />

gemobbt, oder sind sie zu Hause Gewalt<br />

ausgesetzt? Fragen, mit denen<br />

sich die Teams befassen sollen.<br />

Tim Möcks hat Tina K. bei einem<br />

Workshop im vergangenen Jahr kennengelernt.<br />

Er habe sofort gewusst,<br />

dass derVerein„I am Jonny“ sehr viel<br />

bewegen könne, erzählt er. Tina sei<br />

authentisch, wenn sie von ihrem<br />

Bruder erzähle. Sie könne die Mädchen<br />

und Jungen überzeugen, das<br />

Gewalt nichts bringe, sagt der Ju-<br />

Zivilcourage<br />

Um den eigenen Wohnort sicherer zu machen, würden ...<br />

DIE SERIE<br />

Kriminalität und Prävention: Die Zahl der Gewalttaten ist weiter gestiegen, ebenso die Angst<br />

der Menschen, Opfer eines Verbrechens zu werden. Wasbedeutet das für das<br />

Zusammenleben in unserer Stadt? Wiekönnen Politik, Sicherheitsbehörden und Bürger<br />

dieser Entwicklung entgegensteuern? Diese Fragen werden am 20. und 21. Mai beim<br />

24. Deutschen Präventionstag (DPT) im Estrel Congress Center in Neukölln erörtert.<br />

Teilnehmer: 600 Vortragende und Fachinstitutionen und mehr als 3000 Teilnehmende aus<br />

den Bereichen Präventionspraxis, -politik und -wissenschaft sind beim DPT vertreten.<br />

Serie: Anlässlich des Deutschen Präventionstages beschäftigte sich die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> in<br />

dieser Woche mit Fragen rund um Kriminalität und Vorsorge. Es ging um Wohnungseinbrüche,<br />

Drogendelikte, Gewalt auf dem Schulhof und Extremismus. Mit diesem Teil endet die Serie.<br />

gendliche. Wie groß die Resonanz<br />

auf die Workshops sei, habe sich an<br />

einem Freitagnachmittag im vergangenen<br />

Oktober gezeigt. 70 Schülerund<br />

Klassensprecher seien zur Auftaktveranstaltung<br />

für das Courage-<br />

Netzwerk gekommen, erzählt<br />

Möcks.<br />

15%<br />

Fragt man Tina<br />

K., was für sie eigentlich<br />

Zivilcourage<br />

bedeutet, dann<br />

antwortet sie,dass es<br />

nicht nur darum gehe,<br />

Gewalt zu stoppen. „Zivilcourage<br />

fängt bereits<br />

Zivilcourage zeigen/<br />

bei Straftaten nicht wegsehen<br />

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der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

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In der Rathausstraße<br />

erinnerteineTafel an Jonny<br />

K. Die App gibt es<br />

gratis im Apple oder Google<br />

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POLIZEI<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: FORSA 2018<br />

mit Achtsamkeit und Empathie gegenüber<br />

anderen an“, sagt Tina K. Sie<br />

stellt bei ihren Workshops den Schülern<br />

häufig zuallererst eine Frage:<br />

Wofür seid ihr dankbar? „Und es ist<br />

erstaunlich, wie viele junge Menschen<br />

plötzlich in sich gehen und<br />

über diese Frage nachdenken“, sagt<br />

die junge Frau. Auch darüber, dass<br />

man dankbar sein könne,zuleben.<br />

Für Tim Möcks beinhaltet Zivilcourage<br />

auch die Hilfe für den anderen.<br />

Er erzählt davon, dass Schüler<br />

aus Spandau und Wedding im vorigen<br />

Jahr einer wohnungslosen vietnamesischen<br />

Familie geholfen hätten.<br />

Die alleinerziehende Mutter<br />

und deren zwei Kinder bekamen<br />

nach seinen Worten<br />

eine völlig heruntergekommene<br />

Bleibe zugewiesen.<br />

„Wir haben<br />

die Wohnung tapeziert,<br />

Möbel besorgt<br />

– und es hat<br />

echt Spaß gemacht“,<br />

erzählt Tim Möcks.<br />

Auch das sei „I am<br />

Jonny“.<br />

In den Workshops wird nicht selten<br />

auch über Politik geredet, über<br />

das,was falsch läuft in diesem Land.<br />

„Darüber, dass die Schere zwischen<br />

Arm und Reich immer weiter auseinandergeht“,<br />

sagt Tina K. Die Schüler<br />

überlegen dann, was man tun<br />

könne,umdiesen Trend zu stoppen.<br />

„Es stimmt nicht, dass sich junge<br />

Leute immer weniger für Politik interessieren.<br />

Dassieht man an der Fridays-for-future-Bewegung“,<br />

ist die<br />

34-Jährige überzeugt. Und Tim<br />

meint: „Die Politik von heute ist aus<br />

meiner Sicht völlig realitätsfern.“<br />

Darummüsse man sich engagieren.<br />

Tina K. weiß, dass sie das Schicksal<br />

ihres Bruders nie loslassen wird.<br />

Und auch ihre Familie werde damit<br />

leben müssen, sagt die fröhliche<br />

junge Frau, die keinesfalls verbittert<br />

wirkt. In ihrer Wohnung hänge ein<br />

großes Bild von ihrem kleinen Bruder<br />

Jonny. Es schmerze sie immer<br />

wieder, wenn sie daran denke, dass<br />

er seinen Neffen niemals habe kennenlernen<br />

dürfen.<br />

Tina K. hat<br />

ihren Sohn, der<br />

zwei Tage nach<br />

Jonnys Todestag<br />

zur Welt kam,<br />

Rajon genannt.<br />

Ra steht für den<br />

ägyptischen<br />

Sonnengott, jon<br />

für Jonny.<br />

Tina K. sucht<br />

für den Verein,<br />

CHRISTIAN SCHULZ<br />

TimMöcks<br />

engagiertsich in<br />

Tina K.s Verein<br />

der sich immer noch aus Spenden finanziert,<br />

derzeit nach einer neuen<br />

Bleibe. „IamJonny“ sei dabei, sich<br />

neu aufzustellen, größer zu werden,<br />

erzählt sie.Nach Spandau sollen auch<br />

an den Schulen der anderen Bezirke<br />

„I am Jonny“-Teams für Zivilcourage<br />

entstehen. Dann soll die Bewegung<br />

deutschlandweit ausgebaut werden.<br />

Es gebe Anfragen aus Bayern, Nordrhein-Westfalen,<br />

Hamburg.<br />

Tim Möcks macht derzeit den<br />

mittleren Schulabschluss und will<br />

danach in der Altenpflege arbeiten.<br />

„Später will ich der älteren Generation<br />

helfen“, sagt er.AmNachmittag<br />

haben Tina K. und Tim Möcks noch<br />

einen Termin, auf dem sie ihr Zivilcourage-Netzwerk<br />

bekannt machen<br />

wollen. Beim Deutschen Präventionstag<br />

ist „I am Jonny“ auch vertreten.<br />

Der Verein will Gesicht zeigen<br />

und für Zivilcourage werben.<br />

BERLIN<br />

BEWEGER<br />

BERLIN BEWEGER<br />

www.berliner-zeitung.de/sonderbeilagen<br />

SICHERHEIT<br />

SICHERHEIT<br />

Die Themen in dieser Beilage<br />

Wie sicher ist Ihr Zuhause?<br />

DerrichtigeSchutz gegenunerwünschten Besuch<br />

Lesen Sie<br />

am Montag, den<br />

20.05.2019,<br />

in Ihrer<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Augenauf! 04<br />

Gefahren rechtzeitig erkennen<br />

Runder Tisch 06<br />

Sicherheit aus vielen Perspektiven<br />

Abgesichert 10<br />

So schützen Sie Ihr Zuhause<br />

Sommerzeit ist Urlaubszeit<br />

WieSie sich optimal auf einesichereReise vorbereiten<br />

Gefahr erkannt,Gefahr gebannt<br />

Mehr Sicherheit durch Achtsamkeit<br />

Herausforderungen 02<br />

Obwohl die Fallzahlen der Straftaten in Berlin sinken, fühlen<br />

sich viele Menschen unsicher. Worin liegen die Ursachen und<br />

was sind die dringendsten Aufgaben der <strong>Berliner</strong> Polizei?


16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Leserbriefe<br />

So erreichen Sie uns<br />

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Leserbriefe<br />

Alte Jakobstr.105,<br />

10969 Berlin<br />

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Die Stimme<br />

der Leser<br />

In den sozialen Medien<br />

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PerE-Mail<br />

leser-blz@dumont.de<br />

Am Telefon<br />

Mo–Fr10–16 Uhr<br />

(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Hier mal eine kleine Flugreise<br />

und da mal ein Wochenendtrip<br />

Reise: „Fliegen mit gutem Gewissen“<br />

von Klaus Kronsbein<br />

(11. Mai)<br />

Leider wurde wieder einmal ein anderer<br />

wichtiger Punkt, der gegen das<br />

Fliegen spricht, vergessen: der Höllenlärm.<br />

Darunter leiden überall auf<br />

der Welt Menschen, die wie ich in<br />

den Flugschneisen leben müssen.<br />

Daher gibt es nur eine Lösung –so<br />

wenig wie nur möglich fliegen. Und<br />

wenn, dann ein langer Urlaub und<br />

nicht hier mal eine kleine Flugreise<br />

und da mal ein Wochenendtrip.<br />

Innerdeutsche Flüge sollte es gar<br />

nicht geben. Dieses Land ist flächenmäßig<br />

so klein. Als Anschluss an<br />

Langstreckenflüge ist die Bahn gut<br />

geeignet.<br />

Sabine Bräuer,<br />

Berlin-Spandau<br />

Ist für das Baugeschehen<br />

denn niemand verantwortlich?<br />

Berlin: „Die Hauptstadt hängt am Dübel“<br />

von Peter Neumann<br />

(11. Mai)<br />

Man kann nur den Kopf schütteln<br />

zur Berichterstattung über das Baugeschehen<br />

am Flughafen BER. Da<br />

kann noch so viel Mist produziert<br />

werden – ist denn niemand dafür<br />

verantwortlich?<br />

Wolfgang Merker,<br />

Berlin-Mitte<br />

Wir brauchen kein Denkmal,<br />

sondernZusammenleben<br />

Berlin: „Ein bisschen abstauben“ von<br />

Maritta Tkalec (11. Mai)<br />

Der Plagiatsvorwurf –obberechtigt<br />

oder nicht –ist das Beste,was der sogenannten<br />

„Einheitswippe“ passieren<br />

konnte. So kann sie auf diese<br />

Weise endlich ad acta gelegt werden!<br />

Wirbrauchen kein Denkmal der Einheit,<br />

sondern gelebtes Zusammenwachsen.<br />

Das Geld kann sinnvoller<br />

für Schulen, Kitas und Obdachlose<br />

eingesetzt werden!<br />

Christa Kunis,<br />

Berlin-Marzahn<br />

Kiffer sollen härter bestraft werden.<br />

Drogen bleiben Drogen, egal ob hart oder weich<br />

Facebook: „500 Euro Strafe für Kleinstmengen: <strong>Berliner</strong> AfD forderthöhere<br />

Bußgelder für Kiffer“ von Annika Leister<br />

(15. Mai)<br />

Wenn Cannabis legalisiert werden soll, dann bitte auch Koks, Speed<br />

und alles andere. Mankann nicht eins erlauben und das andereverbieten.<br />

Drogen bleiben Drogen, egal ob hartoder weich. Andreas Jänsch<br />

Und Kaffee, grünen Tee, Mate-Tee, schwarzen Tee, Energydrinks? Zucker<br />

ist ebenfalls eine Droge,esgibt genug Süchtige. Melli Be<br />

Oder Legalisierung vonCannabis über lizenzierte Shops.<br />

Jens Vogel<br />

Wohngeld gekürzt: Ehrlich gesagt ist das eine Frechheit<br />

Meinung: „Eine gerechte Entscheidung“<br />

von Philippe Debionne<br />

(15. Mai)<br />

Da müssten sie doch jeden überprüfen,<br />

der zur Tafel geht und irgendwelche<br />

Sozialleistungen in Anspruch<br />

nimmt. Genauso müsste allen<br />

Hartz-4-Empfängern, Migranten/Flüchtlingen,<br />

Rentnern, die die<br />

Tafel in Anspruch nehmen, die entsprechenden<br />

Leistungen gekürzt<br />

werden! Das wäre der bürokratische<br />

Wahnsinn. Immer alles zu Lasten der<br />

Armen. Ehrlich gesagt ist das eine<br />

Frechheit. Ulf Keil, Wiesbaden<br />

Der eigentliche Skandal liegt doch<br />

darin, dass diese Form der willkürlichen<br />

Anrechnung von Almosen auf<br />

Sozialleistungen genau so auch anderen<br />

Personen widerfahren könnte.<br />

Nämlich armen Rentnern, die auf<br />

Wohngeld angewiesen sind und sich<br />

ehrenamtlich engagieren. Eigentlich<br />

sollte der Staat Ehrenamtlichen einen<br />

Zuschuss zahlen, wenn sie sich<br />

trotz eigener Bedürftigkeit auch<br />

noch um andere Opfer des gesellschaftspolitischen<br />

Vollversagens<br />

kümmern. Stattdessen nimmt man<br />

ihnen die Butter vomBrot.<br />

Stefan Klein, Berlin-Köpenick<br />

Siewissen wahrscheinlich nicht, wie<br />

schwierig es ist, einen Jobzufinden,<br />

der sich mit dem Studium verbinden<br />

lässt. Entweder muss man zu viel arbeiten,<br />

was einen zwar über die Runden<br />

bringt, aber das Studium leiden<br />

lässt und es unnötig verlängert. Oder<br />

man findet einen Job, der die Miete<br />

und die übrigen Kosten zahlt, aber<br />

zum Leben nichts mehr übrig lässt.<br />

Warum dieser junge Mann mit 32<br />

Jahren noch studiert, auch dafür<br />

habe ich mehr als eine Erklärung.<br />

IMAGO/BILDWERK<br />

Vermutlich geht’s ihnen dabei gar nicht so sehr um gesundheitliche Aspekte.Laut<br />

Schablone sind Kiffer eher links. Kathrin Berger<br />

Es ist ein ordnungspolitisches Fiasko,wenn linke Kiffer tun und lassen<br />

können, was ihnen in den Kopf kommt. Dazu kommt, dass viele psychisch<br />

Kranke die Folge dieser Politik sind. Erik Wille<br />

So ein Quatsch. Es sollte so sein wie in Amsterdam. Wo ist das Problem?<br />

Haben die keine anderen Sorgen? Martina Sommer<br />

Wieviele Tote gibt es durch Alkohol und Tabak? Es wäresinnvoller,Cannabis<br />

zu legalisieren, als härtereStrafen einzuführen! Daniel Lemitz<br />

Vielleicht war das immer sein Traum,<br />

den er sich nun endlich erfüllt hat?<br />

Cornelia Braunsburger-Härtel,<br />

per E-Mail<br />

Wie kann man behaupten, dass ein<br />

Student, der schon einen 450-Euro-<br />

Job hat, den Lebensunterhalt neben<br />

dem Studium noch weiter bestreiten<br />

soll? Der Hauptinhalt ist schließlich<br />

das Studium. Nicht umsonst soll der<br />

Bafög-Satz von derzeit 750 Euro in<br />

Zukunft angehoben werden.<br />

Christine Baden, per E-Mail<br />

Wir leben sicher in<br />

einer anderenZeit<br />

Magazin: „Er wares“ von Andreas Molitor<br />

(4. Mai)<br />

DerArtikel hat mich tief berührt. Ich<br />

gehöre zu jener Generation (Jahrgang<br />

1922), die als Kind in den 20erund<br />

als Jüngling in den 30er-Jahren<br />

die Entwicklung des Faschismus in<br />

Deutschland zwar nicht politisch<br />

bewusst, wohl aber in seinen<br />

scheußlichen Äußerlichkeiten<br />

miterlebt hat. Wenn ich nun Äußerungen<br />

von durchaus angesehenen<br />

Politikern lese, wie „Wehret<br />

den Anfängen“ oder „Wir leben in<br />

einer anderen Zeit“, dann wirdmir<br />

angst und bange. Einmal, weil wir<br />

über die Anfänge der Wiederkehr<br />

faschistischer Ideologie längst<br />

hinaus sind. Zum anderen, weil<br />

wir sicher in einer anderen Zeit leben.<br />

Aber der Kapitalismus mit<br />

seinen unvermeidbaren Erscheinungsformen<br />

wie Ausbeutung des<br />

Menschen, Korruption, Kriegshetze,<br />

Waffenexporte ist noch immer<br />

existent.<br />

Helmuth Hellge, Berlin-Köpenick<br />

Susanne Dübber<br />

will wissen,was Sie denken.<br />

Eine ungewöhnlich heftige Leser-<br />

Diskussion ergab sich in dieser<br />

Woche zum Thema Impfpflicht. Am<br />

vergangenen Wochenende mutmaßte<br />

eine Leserin:„Sind wir auf dem<br />

Wegineine Diktatur?“<br />

Dasschockierte viele Leser.Wie Johannes<br />

Fiedler: „Ich habe mich<br />

furchtbar über den Beitrag geärgert.<br />

Nur in einer gut funktionierenden<br />

Demokratie ist es möglich, einem absolut<br />

richtigen staatlichen Vorschlag<br />

zur Rettungvieler Menschenleben für<br />

sich persönlich ohne Angabe von<br />

Gründen zu widersprechen. Daraus<br />

die vorgenannte Frage abzuleiten<br />

zeigt nur,dassmanche Menschen gar<br />

keine Vorstellung haben, was Diktatur<br />

bedeutet, aber trotzdem mit dem<br />

Wort leichtfertig hausieren gehen.“<br />

Regina Webert meint:„Da Freiwilligkeit<br />

weder bei der Impf- noch der<br />

Spenderbereitschaft was bringt, muss<br />

die Pflicht her.Das hatnichts mit Diktatur<br />

zu tun, sondern mit gesundem<br />

Menschenverstand und Empathie.<br />

Bitte schlagen Sie das Stichwort Herdenimmunität<br />

nach. Sie und Ihre<br />

Kinder profitieren davon.“ Ebenfalls<br />

so eindrücklich argumentierte Elena<br />

Rieder,Marienfelde: „Wenn die Leserindie<br />

richtige Richtung mit Diktatur<br />

gleichsetzt, sollte sie sich umfassender<br />

informieren. Ich rate dazu, mit<br />

Angehörigen zu sprechen, dieein Familienmitglied<br />

durch Masern verloren<br />

haben.“ Die ihm wichtige Botschaft<br />

kleidete Torsten Preußing,<br />

Marzahn, in Ironie: „Bloß nicht zurück<br />

zur DDR! Da warenMasern, Pocken<br />

undTbc ausgerottet. Furchtbar.<br />

Scheiß-Diktatur!“ Sehr brüsk reagierte<br />

auch Jana Lahl: „Ich wünsche<br />

Ihnen, dass weder Sie noch jemand<br />

aus Ihrer Familie jemals mit den Folgen<br />

deutscher Impfmüdigkeit konfrontiertwerden.<br />

Allerdings empfehle<br />

ich Ihnen dringend, Ihre Kenntnisse<br />

in Bezug auf den Unterschied zwischen<br />

Demokratie und Diktatur aufzufrischen!“<br />

Das tat ich mit Hilfe von Prof. Dr.<br />

BerndLadwig vomOtto-Suhr-Institut<br />

für Politikwissenschaften an der FU-<br />

Berlin. Er erklärte mir:„In der Diktatur<br />

entscheidet einer oder eine,ohne<br />

Berücksichtigung rechtlicher Grenzen,<br />

über die Bürger. Inder<br />

Demokratie entscheidet die<br />

Mehrheit der Bürger auf der<br />

Grundlage gleichen Stimmrechts.<br />

Allerdings setzen die<br />

Grundrechte von Individuen<br />

der Entscheidung der Mehrheit<br />

Grenzen. Da es um<br />

Schutz und Gesundheit anderer<br />

Menschen wie Kinder<br />

oder Kranker geht, könnte<br />

eine Impfpflicht in einer Demokratie<br />

gerechtfertigt sein.“<br />

BLZ/REEG<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute gibt es Sonne, Wolken sowie an wenigen Stellen auch Regenschauer<br />

oder Gewitter, und die Höchsttemperaturen steigen auf 22 bis<br />

24 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost. Inder Nacht funkeln<br />

die Sterne, immer wieder begleitet von Wolken. Die Tiefsttemperaturen<br />

liegen bei 12 bis 10 Grad.<br />

Biowetter: Die Wetterlage ruft Blutdruckschwankungen<br />

und Kopfschmerzen<br />

hervor. Dadurch fühlen<br />

sich einige Menschen unwohl und<br />

Wittenberge<br />

haben wenig Elan. Ihre Leistungsfähigkeit<br />

ist<br />

9°/24°<br />

unterdurchschnittlich.<br />

Pollenflug: Die Belastung durch Kiefern-,<br />

Sauerampfer-, Spitzwegerichund<br />

Gräserpollen ist mäßig. Die<br />

Konzentration von Ulmen-, Eichenund<br />

Buchenpollen ist gering.<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 24Grad.<br />

Wind: schwach aus Südost.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

8°/23° 11°/24°<br />

Luckenwalde<br />

8°/22°<br />

Cottbus<br />

8°/24°<br />

Sonntag<br />

Montag<br />

Dienstag<br />

wolkig Gewitter Gewitter<br />

13°/26° 14°/27° 16°/23°<br />

Prenzlau<br />

10°/23°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

10°/24°<br />

Das Hochdruckgebiet über Skandinavien verlagert seinen Schwerpunkt weiter<br />

nach Nordosten. Derweil liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss tieferen Luftdrucks.<br />

Dabei entstehen infeucht-warmer Luft vermehrt Gewittergüsse. In Oberitalien<br />

sind einzelne Unwetter durch Starkregen möglich. Über der Iberischen<br />

Halbinsel sickert aus Nordwesten kühlere Luft ein.<br />

Sylt<br />

9°/23°<br />

Hannover<br />

8°/22°<br />

Köln<br />

9°/25°<br />

Saarbrücken<br />

9°/20°<br />

Konstanz<br />

9°/19°<br />

Hamburg<br />

8°/23°<br />

Erfurt<br />

7°/20°<br />

Frankfurt/Main<br />

9°/26°<br />

Stuttgart<br />

9°/21°<br />

Rügen<br />

Rostock<br />

9°/20°<br />

12°/22°<br />

Magdeburg<br />

9°/21°<br />

Nürnberg<br />

8°/24°<br />

München<br />

8°/20°<br />

Dresden<br />

9°/21°<br />

Deutschland: Heute gehen bei meist<br />

wolkigem Himmel gelegentlich Regenschauer<br />

nieder. Dabei werden im<br />

Tagesverlauf 19bis 26 Grad erreicht,<br />

nachts kühlt esdann auf<br />

13 bis 9Grad ab. Der Wind weht nur<br />

schwach aus Südost. Morgen betragen<br />

die Höchstwerte 17 bis<br />

24 Grad. Dazu treten gebietsweise<br />

Gewitterschauer auf. Der Wind weht<br />

nur schwach aus östlichen Richtungen.<br />

Meerestemperaturen:<br />

Ostsee: 10°-13°<br />

Nordsee: 10°-13°<br />

Mittelmeer: 15°-24°<br />

Ost-Atlantik: 11°-17°<br />

Mondphasen: 18.05. 26.05. 03.06. 10.06.<br />

Sonnenaufgang: 05:06 Uhr Sonnenuntergang: 21:00 Uhr Mondaufgang: 20:25 Uhr Monduntergang: 05:20 Uhr<br />

Lissabon<br />

21°<br />

Las Palmas<br />

24°<br />

Madrid<br />

19°<br />

Reykjavik<br />

13°<br />

Dublin<br />

16°<br />

London<br />

18°<br />

Paris<br />

20°<br />

Bordeaux<br />

13°<br />

Palma<br />

21°<br />

Algier<br />

24°<br />

Nizza<br />

19°<br />

Trondheim<br />

21°<br />

Oslo<br />

14°<br />

Stockholm<br />

18°<br />

Kopenhagen<br />

18°<br />

Berlin<br />

24°<br />

Mailand<br />

17°<br />

Tunis<br />

25°<br />

Rom<br />

18°<br />

Warschau<br />

24°<br />

Wien<br />

22° Budapest<br />

25°<br />

Palermo<br />

23°<br />

Kiruna<br />

20°<br />

Oulu<br />

21°<br />

Dubrovnik<br />

20°<br />

Athen<br />

27°<br />

St. Petersburg<br />

19°<br />

Wilna<br />

23°<br />

Kiew<br />

25°<br />

Odessa<br />

25°<br />

Varna<br />

23°<br />

Istanbul<br />

20°<br />

Iraklio<br />

22°<br />

Archangelsk<br />

8°<br />

Moskau<br />

22°<br />

Ankara<br />

21°<br />

Antalya<br />

23°<br />

Acapulco 34° heiter<br />

Bali 33° wolkig<br />

Bangkok 38° heiter<br />

Barbados 30° heiter<br />

Buenos Aires 24° wolkig<br />

Casablanca 20° heiter<br />

Chicago 27° bewölkt<br />

Dakar 28° Schauer<br />

Dubai 39° heiter<br />

Hongkong 32° Gewitter<br />

Jerusalem 28° sonnig<br />

Johannesburg 23° sonnig<br />

Kairo 34° sonnig<br />

Kapstadt 20° wolkig<br />

Los Angeles 20° wolkig<br />

Manila 35° heiter<br />

Miami 31° heiter<br />

Nairobi 24° bewölkt<br />

Neu Delhi 38° wolkig<br />

New York 24° wolkig<br />

Peking 28° bedeckt<br />

Perth 18° sonnig<br />

Phuket 34° heiter<br />

Rio de Janeiro 24° Gewitter<br />

San Francisco 13° Regen<br />

Santo Domingo 31° wolkig<br />

Seychellen 30° Gewitter<br />

Singapur 33° bewölkt<br />

Sydney 23° heiter<br />

Tokio 24° bewölkt<br />

Toronto 14° wolkig


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 17 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

AM WOCHENENDE<br />

Unter einer Schicht Farbe:<br />

Wieman ein Blue Man wird<br />

Schönes Wochenende Seite 19<br />

Gegen die Wand:<br />

Wielernt man Squash spielen<br />

Berlin bewegt sich Seite 20<br />

Aromen<br />

im Spagat<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Hätte ich nicht diesen Beruf<br />

und würde nur ab<br />

und an zu meiner puren<br />

Freude essen gehen, ich<br />

würde wohl nicht in dem Restaurant<br />

landen, das ich Ihnen gleich empfehlen<br />

werde. Es nennt sich Blend<br />

und soll für den geschmacklichen<br />

„Melting Pot“, also den Schmelztiegel<br />

Berlin stehen. „Ob türkisch, italienisch,<br />

asiatisch oder typisch<br />

deutsch –die <strong>Berliner</strong> Küche ist wild,<br />

multikulturell und unkonventionell“,<br />

heißt es in der Selbstbeschreibung.<br />

Definitiv sei sie nicht einfach<br />

in nur eine Schublade zu stecken.<br />

Ich weiß gar nicht mehr, was genau<br />

mich bewog,<br />

das Blend aufzusuchen.<br />

Der geschmackliche<br />

„Melting<br />

Pot“ war es<br />

nicht. Um ehrlich zu<br />

sein, wollte ich wissen,<br />

wie man daran<br />

scheitert, denn so<br />

ein Versprechen ist<br />

kaum einzulösen.<br />

Ich bin sehr froh,<br />

dass wir das Pizza-<br />

mit-Würstchen-<br />

Zeitalter –ja, so sahen<br />

die strafrechtlich leider nicht relevanten<br />

Versuche einer Fusion-Küche<br />

in Deutschland aus –<br />

überwunden haben. Größtenteils zumindest.<br />

Diese sogenannte Fusion-<br />

Küche ist längst nicht mehr wegzudenken,<br />

doch sie bleibt nach wie vor<br />

ein sensibles Ding, eine Kunst, die extreme<br />

Kenntnis von Aromenkomposition,<br />

Kochstilen und Produkten erfordert.<br />

Die Steigerung „Melting Pot<br />

Cuisine“, die auf einer einzigen Speisekarte<br />

all die verschiedenen Foodtrends<br />

und Einflüsse einer Metropole<br />

vereinen will, überforderte bis<br />

dato meine Fantasie.<br />

Ich gebe daher gern zu, dass ich<br />

skeptisch im Blendankam, auch weil<br />

es sich im HotelPullman Schweizerhof<br />

befindet. Hotelgastronomie<br />

muss naturgemäß vieleWünsche abdecken,<br />

was kulinarisch oft im heillosen<br />

Durcheinander endet.<br />

Die erste positive Überraschung<br />

war jedoch, wie lebendig es im Blend<br />

an einem Montagabend zugeht und<br />

dass man trotz etwas viel Bling-<br />

Bling-Deko hier entspannt sitzt. Die<br />

nächste war die Karte. Erwartungsgemäß<br />

ist sie sehr global aufgestellt,<br />

dabei aber angenehm übersichtlich,<br />

weil sie nur sechs, sieben kleinere<br />

und ebenso viele größere Gerichte<br />

listet, die allerdings von Miso-Brathering<br />

oder auch polnischem Blumenkohl<br />

über Spaghetti Vongole,einem<br />

Poke-Bowl-Frikassee bis hin zu<br />

Heilbutt mit Bündnerfleisch in Kokosmilch<br />

reichen. Meine Favoriten<br />

als Vorspeisen waren schnell klar:<br />

AUFGETISCHT<br />

Tina Hüttl<br />

war im Blend.<br />

DasSpring RollVitello Tonnato klang<br />

zu schräg, um es nicht zu probieren.<br />

Ebenso derMiso-Brathering.<br />

Bis auf ein paar handwerkliche<br />

Kleinigkeiten begeisterten mich<br />

beide Kreationen. Beim Vitello hatte<br />

der Küchenchef SteffenSinzinger,der<br />

vom Sternekoch Matthias Buchholz<br />

lernte und offensichtlich weiß, was er<br />

tut, das gängige Prinzip auf den Kopf<br />

gestellt: Statt eines Kalbstafelspitzes<br />

als Carpaccio wurde das Fleisch püriert<br />

und zur Sauce für den Tunfisch<br />

umfunktioniert. Dieser wurde roh in<br />

Soja mariniert und zusammen mit<br />

Salat und der Sauce in hauchdünnes<br />

Reispapier gewickelt, wie man es von<br />

vietnamesischen<br />

Sommerrollen<br />

kennt. Pinienkerne<br />

und frittierte Kapern<br />

sorgten für ein mediterranes<br />

Aroma. Leider<br />

war auch etwas<br />

Pesto auf der Rolle,<br />

das die Zartheit des<br />

asiatischen Twists<br />

störte. Lieber hätte<br />

ich mehr vonder pürierten<br />

Kalbfleisch-<br />

Cremegehabt.<br />

Doch diesen gewagten<br />

Spagat hinzukriegen, zeigt<br />

das Können des Küchenchefs, der<br />

zuletzt im Restaurant Le Faubourg<br />

am eigenen Stil feilte. ImBlend gelingt<br />

ihm definitiv eine vollkommen<br />

neue Aromensprache. Zwar hätte<br />

dem klassischen Brathering, der in<br />

zuckriger Essig-Zwiebel-Senfsamen-<br />

Mischung mariniert wurde, mehr<br />

Mut beim Miso gutgetan, aber die<br />

Kombination mit einem zitronigen<br />

Blumenkohlpüree und zarten,<br />

knusprig frittierten Kohlblättern sowie<br />

einem Fruchtmus ist toll. Melting<br />

Pot Cusine ist im Blend keine<br />

Ausrede für Willkür, sondern ein<br />

spannendes Konzept, an dem hier<br />

und da noch etwas getüftelt werden<br />

kann. Aber deutlich weniger, als ich<br />

je gedacht hätte.<br />

BlendBerlinKitchen &Bar, BudapesterStr.25,<br />

Tiergarten, Restaurant geöffnet 12–14 und<br />

18–23Uhr,Bar geöffnetbis 1Uhr.<br />

Kleinere Gerichte 9–15 Euro,größererGerichte<br />

14–22 Euro,Desserts6–7,50Euro.<br />

Zoologischer<br />

Garten<br />

Tauentzienstr.<br />

Budapester Str.<br />

50 m<br />

Blend Berlin<br />

Kitchen &Bar<br />

Kurfürstenstr.<br />

BLZ/TIEDGE<br />

BLZ/TIEDG<br />

Fusion-Küche ist selten das, was sie<br />

verspricht, darum war Tina Hüttl<br />

skeptisch, als sie das Blend besuchte.<br />

Das wäre nicht nötig gewesen<br />

Familienausflug<br />

Die Welt in Buch<br />

und Bild<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

Die Bilderbuch-Hyäne Kleopatra, gezeichnet von Tobias Kreitschi<br />

PETER HAMMER VERLAG<br />

Natürlich kann man an derVielfalt<br />

auch verzweifeln, etwa voreiner<br />

Eis-Theke. Nicht so Betty im Buch<br />

„Als die Esel Tango tanzten“ von Stefanie<br />

Harjes.Betty isst zu jeder Mahlzeit<br />

eine andere Sorte, und weil sie<br />

sich nicht entscheiden kann, ob sie<br />

einen weißen oder schwarzen Mann<br />

heiraten soll, nimmt sie einfach eine<br />

krachbunte Kreatur zum Gatten.<br />

DieTüpfel-Hyäne Kleopatrawäre<br />

lieber gestreift. Auf der Illustration<br />

vonTobias Kreitschi hält sie sich deshalb<br />

ein rot-weiß-geringeltes Shirt<br />

vor die Brust und lacht ihr Spiegelbild<br />

so breit an, dass man sofortmitlachen<br />

muss. Ihr Freund ist ein kleiner<br />

Junge.<br />

Auch Pinguin Gordon und sein<br />

Gefährte,ein Tapir,bilden ein buntes<br />

Gespann. Den Geschirr-Berg bewältigen<br />

sie nicht, aber sonst verstehen<br />

sie sich famos. Verschiedenheit als<br />

Geschenk zu begreifen, ist also auch<br />

die Botschaft der Geschichte von<br />

Stefan Meschenmoser.<br />

Bilder dieser drei und weiterer Illustratoren<br />

zeigt die Ausstellung<br />

„Vielfalt im Kinderbuch“, die der Verein<br />

Kulturkind sich –und uns! –zum<br />

10. Jubiläum der „<strong>Berliner</strong> Bücherinseln“<br />

schenkt. Zu sehen sind die Bilder<br />

in der Humboldt-Bibliothek. Sie<br />

sind so bunt wie eine Eis-Theke.<br />

Vielfalt im Kinderbuch Ausstellung von<br />

Kulturkind Berlin. Humboldt-Bibliothek,<br />

Karolinenstr.19, Reinickendorf, Sa 10–16 Uhr,<br />

Mo–Fr 11–18 Uhr.Bis 31. 7.


18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Schönes Wochenende<br />

WARENKUNDE<br />

FUNDSTÜCKE<br />

VonJulia Grass und Kirsten Herrmann<br />

Haben Sie auchetwas Neues in der Stadt entdeckt?<br />

Bitte schreibenSie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />

VonBettina Cosack<br />

MARCEL MAFFEI<br />

IMAGO IMAGES/PANTHERMEDIA<br />

Shop<br />

Mehr als<br />

Zucker und Salz<br />

Restaurant<br />

Japanisch<br />

unaufgeräumt<br />

Braucht man einen<br />

Outdoor-Teppich?<br />

Wozugibt es Outdoor-Teppiche? Undbrauche ich vielleicht<br />

auch einen? Dasfragte ich mich neulich, als ich<br />

durch meine liebste Frauenzeitschrift blätterte und mein Blick<br />

an einer sehr schön bunten Seite zum Thema Balkon hängen<br />

blieb.Auf dieser Seite waren sie zu sehen, die Outdoor-Teppiche.Ein<br />

klassisch-sisalfarbener,ein blau-weiß-gemusterter,<br />

ein rot-lila-beigefarbener,eher die wilde Variante.„Outdoor-<br />

Teppiche machen Balkons zu Sommerzimmern“, stand da<br />

noch. Unddass sie robust und in aller Regel wetterfest seien. In<br />

mir regte sich ein leises Kauf- und Testinteresse.<br />

Einwichtiges Mitglied der engeren Familie beantwortete<br />

meine bescheidene Anfrage,obdie Verwandlung unseres Balkons<br />

in ein wunderbares Sommerzimmer erwünscht sei, mit<br />

einem entgeisterten Blick. DerBalkon sei doch eigentlich recht<br />

ordentlich gefliest, hieß es dann mündlich. Ichverwies darauf,<br />

dass das Outdoor-Teppich-Verlegen und -Besitzen der Trend<br />

der Saison überhaupt sei. Dass so ein Teppich nach Angaben<br />

vonGarten-Stil-Seiten im Internet die „gemütliche Atmosphäredes<br />

Wohnzimmers nach draußen transportiere“, dass<br />

diese Teppiche,aus Polyester oder Polypropylen gefertigt, wetterfest<br />

und sogar UV-beständig seien, dass man frühmorgens<br />

schon barfuß auf den Balkon treten könne,ohne sich kalte<br />

Füße zu holen. Manschaute weiter mehr als skeptisch.<br />

Ichgebe selten vorschnell auf, wenn sich in mir eine Sehnsucht<br />

geregt hat, grübelte und kam auf die elegante Idee,den<br />

Erwerb eines Outdoor-Teppichs zur Verschönerung der Datsche<br />

im Schrebergarten vorzuschlagen. Dazu muss man wissen,<br />

dass es sich um eine urige Ein-Raum-Hütte in stets verbesserungswürdigem<br />

Zustand handelt, der Betonboden darin<br />

ist grau und oll und kalt. Wiesoll ich sagen –nach einigen Tagen<br />

der Debatte bestellte ich im Internetshop wayfair.de den<br />

Teppich meiner Wahl. DieDesign-Auswahl ist gewaltig, weres<br />

schlicht mag, nimmt eine unifarbene Variante,esgibt aber<br />

auch Modelle,die so aussehen wie ein abgeschabter Orientteppich.<br />

Ichwählte ein bieder-bürgerliches Modell vonder<br />

FirmaSafavieh, es heißt Courtyardund ist mittelblau mit eingewebten<br />

Mosaiklinien. Ichbestellte den Teppich, den es in<br />

verschiedenen Größen und Farbvarianten gibt, in der Größe<br />

160 x230 Meter,Kostenpunkt 130 Euro.Erkam mit der Post als<br />

Rolle,erist sehr leicht, wiegt 6,3 Kilo.Schnell mal draufgestellt,<br />

fühlt sich gut an, der Flor,schön weich ist dieses Polypropylen,<br />

das in einer speziellen Sisal-Webartgefertigt wird. DieRückseite<br />

ist eher sisal-hart. Kaum zu glauben, dass man diesen feinen<br />

Teppich mit dem Gartenschlauch reinigen kann.<br />

Er residiertjetzt im Gartenhaus.DieTochter hat ihn als Erstes<br />

nach draußen getragen, auf dem Rasen ausgebreitet und sich<br />

darauf für ein Nickerchen in der Sonne niedergelegt. Keine Ahnung,<br />

wie wir je ohne Outdoor-Teppich leben konnten.<br />

Süßes oder salziges Popcornoder,wenn man Glück hat und<br />

an einen netten Menschen an der Kinokasse gerät, auch<br />

mal gemischt. Mitdiesen Optionen ist das Popcornangebot in<br />

den meisten <strong>Berliner</strong> Filmtheatern erschöpft. Da muss doch<br />

aber geschmacklich noch mehr gehen. Und esgeht. Das beweist<br />

der Friedrichshainer Laden Knalle Popcorn, Deutschlands<br />

erste Popkornditorei. Hier oder auch im Knalle Online-<br />

Shop können sich Popcornliebhaber und Neugierige mit allerhand<br />

verrückten Popcorn-Kreationen eindecken. Das Sortiment<br />

reicht vonLavendelblüte Grapefruit über Butterkaramell<br />

Tahiti-Vanille bis hin zu weiße Schokolade Salzbrezel –und<br />

seit dieser Woche gibt es auch die Sommersorte Earl Grey Limette.<br />

Sogar veganes Popcorn wird hier angeboten. Wersich<br />

nicht entscheiden kann, muss nicht verzweifeln. Es gibt ein<br />

Probierpaket mit allen sieben Sorten.<br />

KnallePopcorn–Popkornditorei Mühsamstraße 41, Friedrichshain.Montag<br />

bis Freitag 14–19Uhr,Sonnabend 11–18Uhr.knalle.berlin/shop/<br />

Roman<br />

Klischee<br />

ohne Klischees<br />

Ich habe nicht viel Zeit zum Lesen. Bücher, die mich nicht<br />

packen, lege ich deshalb schnell aus der Hand. Manchmal<br />

zu schnell. So wäre esmir fast mit „Licht über dem Wedding“<br />

ergangen. Schon auf dem Klappentext erschien die Geschichte<br />

platt: Ein alkoholabhängiger Mann. Eine Modebloggerin.<br />

Ein schroffes Teenager-Mädchen, das vom Vater (dem<br />

Alkoholiker) geschlagen wird. Drei Leben in der Stadt für verlorene<br />

Seelen. Ja, auf den ersten Seiten wirkt dieses Buch tatsächlich<br />

platt. Doch aus drohenden Klischees wird etwas Feineres.<br />

Ein Einblick in Existenzen, wie es sie eben durchaus in<br />

der Stadt gibt und Schilderung einer Hoffnungslosigkeit und<br />

Einsamkeit, die ohne Überdramatisierung auskommt, die berührt,<br />

sodass man doch immer wieder zu diesem Buch greift.<br />

Undwas,wenn nicht das,macht einen Roman lesenswert.<br />

Lichtüberdem Wedding Nicola Karlsson, Roman erschienenimPiper Verlag,<br />

20 Euro<br />

JULIA GRASS<br />

Marie Kondo,Sushi, auf die Sekunde pünktliche Züge –alles<br />

Japanische scheint ein Synonym für Aufgeräumtheit<br />

zu sein. Okonomiyaki fällt dabei etwas aus der Reihe und hat<br />

es dennoch –oder vielleicht gerade deswegen –nach Berlin geschafft.<br />

Das Harapeco in Friedrichshain hat sich auf die beliebte<br />

Speise spezialisiert. Okonomiyaki ist eine Art Bratling<br />

auf der Basis von Kohl und Teig, manchmal auch Nudeln, der<br />

mit gebratenem Gemüse, Fleisch oder auch Meeresfrüchten<br />

belegt und mit verschiedenen Saucen getoppt wird und sich<br />

hervorragend zum Teilen eignet. Traditionell werden die Fladen<br />

von den Gästen selbst zubereitet. Bei Harapeco kommen<br />

sie zwar schon fertig an den Tisch, schmecken aber nach Aussagenvon<br />

Freunden mit japanischen Wurzeln exakt so,wie sie<br />

schmecken sollen. Daneben gibt es diverse Vorspeisen, Beilagen,<br />

japanisches Curryund natürlich Sake.<br />

Harapeco –Okonomiyaki andSakeBar Neue Bahnhofstraße 3, Friedrichshain.Dienstagbis<br />

Sonntag 12–22.30 Uhr<br />

Flohmarkt<br />

Die Entdeckung der<br />

Langsamkeit<br />

Bewusster und regionaler Konsum –was einst mit der Slow-<br />

Food-Bewegung begann, greift heute auf viele andereBereiche<br />

über. ObKleidung, Alltagsgegenstände, Schmuck oder<br />

sogar Kunst und Dekorationsgegenstände, all das ist schnell<br />

gekauft und bei großen Ketten auch schnell und günstig im<br />

Ausland produziert. Aber auch diese Dinge können regional,<br />

nachhaltig und mit viel Kreativität in Berlin produziert werden.<br />

Undumdiese Dinge geht es am Sonntag auf dem dritten<br />

Slowmarkt im Kreuzberger Club Birgit&Bier. Neben Kleidung<br />

und Schmuck von <strong>Berliner</strong> Designern können Besucher dort<br />

zum Beispiel Alltagsgegenstände aus recyceltem Müll oder<br />

auch Sonnenbrillen im Retrolook erstehen. Natürlich gibt es<br />

zur Stärkung zwischendurch auch Slow Food. Unduntermalt<br />

wirdder Bummel vonpassender Downtempo-Musik.<br />

BirgitsSlowmarkt #3 –Kreatives ausBerlin Birgit&Bier,Schleusenufer3,<br />

Kreuzberg.Sonntag13–22 Uhr, Eintritt frei<br />

ITSNOTANOTHERSHOT<br />

WOHIN AM WOCHENENDE?<br />

Wo aus<br />

Isolation<br />

Idylle wird<br />

Ort der Erinnerung<br />

und der Erholung: In Moabit<br />

erinnert ein Geschichtspark<br />

an das einstige Gefängnis<br />

VonIda Luise Krenzlin<br />

Berlin ist eine geschichtsträchtige<br />

Stadt und so müssen die Bewohner<br />

auch mit vielen geschichtsträchtigen<br />

Orten leben. Mauer, Todesstreifen,<br />

Stolpersteine, Topographie<br />

des Terrors,Holocaust-Mahnmal, irgendein<br />

Ort erinnert injedem Kiez<br />

an die Vergangenheit der Stadt. In<br />

Moabit könnte man das Wehklagen<br />

von Häftlingen im Geschichtspark<br />

Zellengefängnis Moabit noch hören,<br />

denn auf dem Gelände einer ehemaligen<br />

Haftanstalt erinnert seit 2006<br />

eine besondere Parkanlage an die<br />

Geschichte des Ortes.<br />

DerParkist vonfünf Meter hohen<br />

Gefängnismauern umgeben. Beklemmend.<br />

Durch einen der drei<br />

Eingänge (über Lehrter Straße,Invalidenstraße<br />

und Minna-Cauer-<br />

Straße) muss man sich erst einmal<br />

trauen hindurchzugehen. Sie erinnernanGefängnistore,<br />

Pforten in die<br />

Isolation. „Von allem Leid, das diesen<br />

Bau erfüllt, ist unter Mauerwerk<br />

Jeder Eingang in den Park erinnertanein Gefängnistor.<br />

IMAGO IMAGES/OLAF WAGNER<br />

und Eisengittern ein Hauch lebendig,<br />

ein geheimes Zittern …“ Der<br />

Dichter Albrecht Haushofer<br />

(1903–1945) schrieb die „Moabiter<br />

Sonette“ während seiner Haft im<br />

Zellengefängnis. Noch am 23. April<br />

1945, kurz vor der Befreiung Berlins,<br />

wurde er gemeinsam mit dem Widerstandskämpfer<br />

Klaus Bonhoeffer<br />

hinterrücks erschossen. Die Zeile<br />

aus dem Sonett „In Fesseln“ zieht<br />

sich wie ein mahnendes Laufband<br />

über die lange Gefängnismauer, die<br />

den Park vom Lärm des nahen<br />

Hauptbahnhofsabschirmt.<br />

Als das Mustergefängnis Preußens<br />

wurde die Haftanstalt zwischen<br />

1842 und 1849 von dem Schinkel-<br />

Schüler Carl Ferdinand Busseerrichtet.<br />

Kriminalität galt als ansteckende<br />

Krankheit und somit sollte mit dem<br />

neuen Gefängnisbau die Isolation<br />

der Häftlinge erreicht werden. Das<br />

moderne Gefängnis bestand daher<br />

nicht mehr aus den bisher üblichen<br />

Gemeinschaftszellen, sondern aus<br />

rund 520 Einzelzellen. Auch bei den<br />

Freigängen im Gefängnishof gab es<br />

keine Möglichkeiten für ein Gespräch.<br />

Drei runde Spazierhöfe waren<br />

jeweils in 20 Ein-Mann-Pferche<br />

unterteilt. Hohe Trennmauern verhinderten<br />

den Austausch. Selbst in<br />

den Freistunden waren die Insassen<br />

streng abgeschirmt.<br />

Diese Enge ist noch heute spürbar,<br />

gärtnerisch sind die drei Gefängnishöfe<br />

erlebbar.Auf einem Hofverdeutlichen<br />

Hainbuchen-Hecken Lage<br />

und Größe einzelner Zellen. DasKonzept,<br />

die Vergangenheit des Ortes<br />

durch gärtnerische Elemente wachzuhalten,<br />

ist durchweg gelungen.<br />

Eine Haftzelle ist durch Betonwände<br />

nachgebildet und kann betreten werden.<br />

Dortertönen die Zeilen aus dem<br />

Moabiter Sonett „Von allem Leid, das<br />

diesen Bau erfüllt, ist unter Mauerwerk<br />

und Eisengittern ein Hauch lebendig,<br />

ein geheimes Zittern…“Und


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 19<br />

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Schönes Wochenende<br />

STADT, LAND, MENSCH<br />

Jeden<br />

Abend<br />

blau<br />

KOCHSTUNDE<br />

Rezept der Woche<br />

Pfefferpotthast<br />

Vor15Jahren feierte<br />

die Blue Man Group<br />

in ihrem Theater am<br />

Potsdamer Platz Premiere.<br />

Pete Starrett war<br />

schon damals dabei –<br />

und steht noch heute als<br />

einer der drei blauen<br />

Männer auf der Bühne<br />

VonFlorian Thalmann<br />

DORLING KINDERSLEY VERLAG/MANUELA RÜTHER<br />

Wer Pete Starrett auf der<br />

Straße trifft, würde ihn<br />

nie erkennen, auch<br />

wenn er ihn schon mal<br />

auf der Theaterbühne gesehen hat.<br />

Kein Wunder: Jeden Abend wird das<br />

Gesicht des 48-Jährigen unter einer<br />

dicken Schicht blauer Farbe versteckt.<br />

„Und das ist nicht der<br />

schönste Teil der Show“, sagt er.<br />

„Man wirddick eingepackt und fühlt<br />

sich wie eine Mumie.“ Doch die<br />

blaue Farbe gehört dazu, sie ist seit<br />

Jahrzehnten das Markenzeichen der<br />

Blue Man Group. Und sicher einer<br />

der Gründe, warum die skurrile<br />

Show-Inszenierung rund um die<br />

blauen Männer, die auf der Bühne<br />

trommeln, irreStunts vollführen, mit<br />

Farbe spritzen und Marshmallows<br />

mit dem Mund fangen, seit Jahren<br />

auf der ganzen Welt Erfolge feiert.<br />

In Berlin wirddie Show nun stolze<br />

15 Jahrealt, die PremiereimBluemax<br />

Theater am Marlene-Dietrich-Platz<br />

wurde im Mai 2004 gefeiert. Und<br />

Starrett, der immer noch mit Leidenschaft<br />

als blauer Mann auf der<br />

Bühne steht, war schon damals dabei.„Ich<br />

hätte nicht gedacht, dass ich<br />

die Show so lange spielen kann“, sagt<br />

er.„Manwirdjaauch nicht jünger.“<br />

Zum Engagement kam er durch<br />

einen Zufall. „Ich ging in Denver in<br />

Colorado zur Schauspielschule,<br />

war gerade mit der Ausbildung fertig“,<br />

sagt er. Ein Freund besuchte<br />

die Blue Man Group und wies<br />

Starrett darauf hin. „Er sagte: Das<br />

ist was für dich.“ Also ging er zum<br />

Casting –und bekam die Rolle für<br />

die NewYorker Aufführung. „Es gefiel<br />

mir. Die blauen Männer sprechen<br />

nicht, sie haben etwas Mysteriöses<br />

an sich. Unddie Kunststücke<br />

und die Ästhetik der Show sind<br />

komisch.“<br />

Drei Monate lang trainierte er,<br />

dann sprang er ein, als sich ein anderer<br />

blauer Mann verletzte. Alles<br />

klappte auf Anhieb. Als die Show im<br />

Jahre2014 ihreerste Premiereaußerhalb<br />

der USA in Berlin feierte, zog<br />

der Amerikaner her.<br />

Ohne Schminkegibt’sihn nur privat: Pete Starrett zog vor fünf Jahren nach Berlin.<br />

Die drei blauen Männer –Pete Starrett steht rechts.<br />

Auf der Bühne vollbringen er<br />

und seine Kollegen Höchstleistungen<br />

–jeden Abend. Wichtig ist vor<br />

allem gutes Training. „Das Trommeln<br />

ist sehr intensiv, die Show<br />

wahnsinnig sportlich“, sagt er.„Jeden<br />

Abend müssen wir uns gut<br />

aufwärmen, danach wird heiß gebadet,<br />

um die Muskeln zu entspannen.<br />

Außerdem gehe ich<br />

zweimal proWoche ins Fitnessstudio.“<br />

Morgens startet er mit 15 Minuten<br />

Yoga in den Tag.<br />

Die Essenz der Inszenierung hat<br />

sich in all den Jahren kaum verändert.<br />

Zum Jubiläum wurde das Programm<br />

etwas ausgebaut –doch die<br />

Farben, die Trommeln, die skurrilen<br />

Instrumente aus PVC-Rohren sind<br />

geblieben. Und ein Grund, dass die<br />

Show zu Berlin gehört. „Hier suchen<br />

die Leute doch nach Dingen, die sich<br />

STAGE ENTERTAINMENT<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

abseits normaler Pfade bewegen.“<br />

Für den normalen Theaterbesucher<br />

sei das Programm nicht immer geeignet.<br />

Einmal sei eine Frau, erinnert<br />

sich Starrett, während der Show aufgestanden,<br />

habe laut „Furchtbar!“ geschrien<br />

und den Saal verlassen. Anderereagieren<br />

positiv.„Wirhaben Besucher,die<br />

die Show als Kind mit den<br />

Eltern sahen. Unddie nun, wenn die<br />

Eltern verstorben sind, davon emotional<br />

gepackt werden.“<br />

Große Gefühle braucht es aber<br />

nicht immer –die Show atmet vorallem<br />

die Freude am Leben. Dabei helfen<br />

pro Monat 585 Liter Farbe, 103<br />

Kilo blaue Schminke, 180 Schlagzeugstöcke<br />

und 4,7 Kilometer Papierschlangen.<br />

Langeweile kommt<br />

damit nicht auf, auch nicht für einen<br />

Darsteller, der seit fünfzehn Jahren<br />

dabei ist. „Ein Pilot muss das Flugzeug<br />

schließlich auch jeden Tagabheben<br />

und landen –und wenn er es<br />

nicht richtig macht, knallt es.“<br />

Blue Man Group im StageBluemax Theater,<br />

Marlene-Dietrich-Platz 4. Sa 17 und 20.30 Uhr,<br />

So 18 Uhr,Di– Fr 20 Uhr.Ab55,90Euro<br />

UnsereStadt ist ein kulinarischer Schmelztiegel. Jeder<br />

zweite <strong>Berliner</strong> kommt vonwoanders,aus der ganzen<br />

Welt –und aus ganz Deutschland; Prenzlauer Berger wissen,<br />

wovondie Rede ist. Undseien wir ehrlich: Viele können sehr<br />

weltmännisch beim Koreaner Bibimbap bestellen, haben aber<br />

keine Ahnung, was in ein Leipziger Allerlei gehörtoder in eine<br />

Frankfurter Grie Soß. Nelson Müller –das ist der Sternekoch,<br />

den BorisPalmer neulich auf den Bahnwerbeplakaten nicht<br />

erkannt hat –nimmt uns in seinem neuen Buch„Heimatliebe“<br />

(DK Verlag, 24,95 Euro)mit auf eine Reise durch die deutsche<br />

Küche.Dafindet sich unter anderem ein Rezept für das Dortmunder<br />

Nationalgericht Pfefferpotthast. Damit können sich<br />

die BVB-Fans in Berlin am Wochenende wahlweise trösten<br />

oder feiern. (alm.)<br />

Zutaten<br />

1kgRindfleisch aus der Rippe<br />

4Zwiebeln<br />

40 gButter<br />

40 gMehl<br />

75 gButterschmalz<br />

1lRinderbrühe<br />

1Gewürzsäckchen (3 Lorbeerblätter,4Pimentkörner,<br />

1TLPfefferkörner)<br />

1ELKapern<br />

1–2 EL Zitronensaft<br />

2–3 EL gehackte Petersilie<br />

Zubereitung<br />

DasFleisch waschen, trocken tupfen und in etwa 3cmgroße<br />

Würfel schneiden. DieZwiebeln schälen und in feine Würfel<br />

schneiden. Butter und Mehl mit einer Gabel verkneten. Die<br />

Mehlbutter zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln<br />

und kalt stellen. DasButterschmalz in einem Bräter erhitzen<br />

und die Zwiebelwürfel darin bei mittlerer Hitzeglasig anschwitzen.<br />

DasFleisch dazugeben, die Temperatur etwas erhöhen<br />

und das Fleisch kurzanbraten. DieRinderbrühe angießen,<br />

das Gewürzsäckchen hinzugeben und das Fleisch mit geschlossenem<br />

Deckel etwa eineinhalb Stunden weich garen.<br />

Wenn das Fleisch schön weich ist, das Gewürzsäckchen wieder<br />

entfernen, die Mehlbutter einrühren und alles noch einmal<br />

aufkochen. Dieabgetropften Kapernhinzugeben und die<br />

Sauce mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzig abschmecken.<br />

DenPfefferpotthast am besten in einer großen Schüssel servieren<br />

und mit der Petersilie garnieren. Salzkartoffeln und<br />

saureGurken passen gut dazu. Nelson Müller serviertdazu<br />

noch einen Rote-Bete-Salat nach altem Rezept, welches er uns<br />

in seinem sehr lehrreichen Buch natürlich ebenfalls verrät.<br />

dieses Zittern spürt der Besucher<br />

noch heute. Nichts haben die Architekten<br />

TIPPS<br />

bei der Planung des Parksdem<br />

Zufall überlassen. Wacholderbäume<br />

stellen die Häftlinge in ihren Höfen<br />

dar.Blutbuchenhecken deuten einen<br />

weiteren Gefängnisflügel an. Abdrücke<br />

vonSchlüsseln erinnernauf Sitzmauern<br />

andie Ausweglosigkeit, an<br />

dasWeggesperrtsein.<br />

Großzügige Rasenflächen, Spielplätze<br />

und Bänke unter schattenspendenden<br />

Der Park:<br />

Das Geschichtspark Zellengefängnis<br />

Moabit: Eingängegibt es an der Lehrter<br />

Straße, der Invalidenstraße und der<br />

Minna-Cauer-Straße.<br />

Im Sommer täglich bis 21 Uhr geöffnet.<br />

Eintritt frei.<br />

Bäumen laden zum<br />

Verweilen ein. Der Park mit dem Die Kultur:<br />

sperrigen Namen Geschichtspark Das Red Square Festival:<br />

Zellengefängnis Moabit lässt Besucherndie<br />

Möglichkeit, Erholung und<br />

Erinnerung zu verbinden. Die Seufzerbrücke<br />

in Venedig wurde nach<br />

dem Wehklagen benannt, das fortwährend<br />

aus den dunklen Fenstern<br />

des angrenzenden Stadtgefängnisses<br />

zu hören waren. Vielleicht finden<br />

Die Veranstaltung findet am<br />

Sonnabend im Fabriktheater in der<br />

Kulturfabrik Moabit statt<br />

(Lehrter Straße 35, Moabit).<br />

Aufdem Programm: Lesungen, Familienprogramm,<br />

Küche, Konzerte, Theater,<br />

Film. Ab 11 Uhr bis open end.<br />

Tickets ab 12 Euro.<br />

die <strong>Berliner</strong> auch noch einen eigenen<br />

Namen für den Park. Würfel-Skulptur im Geschichtspark IMAGO/PEMAX Aus dem Sonett „In Fesseln“ von Albrecht Haushofer IMAGO IMAGES


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Berlin bewegt sich<br />

Gegen die Wand<br />

Nach 20 Jahren zurück im Squash-Court:<br />

Unsere Autorin entdeckt die<br />

Trendsportart der 80er-Jahre neu<br />

VonSusanne Rost<br />

Alexander Korsch spielt nicht nur seit 30 Jahren Squash, er ist auch Trainer und seit 20 Jahren Präsident des Squash-Landesverbandes. Bei der Schnupperstunde mit unserer Autorin kam er nicht ins Schwitzen.<br />

SABINE GUDATH<br />

Fangen wir ausnahmsweise<br />

mal hinten an. Am Po. Er<br />

schmerzt ziemlich am Tag<br />

nach dem Squash-Schnuppertraining.<br />

Aber Experte Alexander<br />

Korsch hatte mich vorgewarnt: Ich<br />

werde gehörig Muskelkater haben,<br />

sagte der 55-Jährige, als wir nach<br />

eineinhalb Stunden das „Court“ genannte<br />

Spielfeld verlassen.<br />

Doch von vorne: An diesem Vormittag<br />

haben wir die freieWahl unter<br />

den sieben Courts im Insel Sports<br />

Club Marienfelde, kein anderer will<br />

zu diesem Zeitpunkt den kleinen<br />

Gummiball gegen die Wand donnern.<br />

Bevor wir loslegen, steht<br />

Warmmachen auf dem Programm.<br />

Nicht nur für uns, sondern auch für<br />

den Ball. Alexander Korsch rollt ihn<br />

unter seiner Schuhsohle hin und her.<br />

DerTrainer bekommt was ab<br />

Ein kalter Ball springt nicht so gut,<br />

erklärt der Mann, der diesen Sport<br />

seit 30 Jahren betreibt, mit seinem<br />

Verein Fitfun gerade in die Regionalliga<br />

–die zweithöchste Spielklasse –<br />

aufgestiegen ist und dem Berlin-<br />

Brandenburger Squash-Verband seit<br />

20 Jahren als Präsident vorsteht.<br />

Der Ball ist warm und weich, als<br />

Alexander Korsch ihn unter seiner<br />

Schuhsohle hervorholt und mir<br />

reicht. Die kleine Kugel würde auch<br />

im Spiel weich werden, bei jedem<br />

Aufprall an der Wand ein bisschen<br />

mehr. Vom englischen Verb squash<br />

für zusammenpressen hat die Sportart<br />

ihren Namen. Der Ball kommt<br />

aber auch anderweitig zum Einsatz:<br />

Nachwuchsspieler bekämen ihn unter<br />

die Achsel geklemmt, damit sie<br />

lernen, den Oberarmeng am Körper<br />

zu halten und mit dem Schläger<br />

nicht –wie beim Tennis –zuweit<br />

auszuholen.<br />

Dass Alexander Korsch das relativ<br />

früh zu Beginn unseres Trainings erklärt,<br />

hat einen Grund: Beieinem der<br />

ersten Ballwechsel erwische ich ihn<br />

prompt mit meinem Schläger, er<br />

steckt den Klaps ohne Klagen weg.<br />

Squash ist eine der wenigen Rückschlagsportarten,<br />

bei dem sich die<br />

Spieler nicht gegenüberstehen, sondern<br />

nebeneinander. Und manchmal<br />

eben auch nah beieinander.<br />

Zum Glück muss ich mir keine<br />

Bälle unter die Achsel klemmen. Das<br />

hätte es schwieriger gemacht, die<br />

Bälle zu treffen. Zwar erreiche ich<br />

viele der Bälle,die mir der Trainer zuspielt,<br />

aber nicht immer fliegen sie –<br />

zum Leidwesen der Fotografin –in<br />

die Richtung, die ich angepeilt habe.<br />

Wobei es unwichtig ist, an welcher<br />

der vier Wände der Ball landet,<br />

Hauptsache er berührteine.Ziel des<br />

Spiels ist es,den Ball so zu platzieren,<br />

dass der Gegner ihn nicht mehr erreichen<br />

kann, bevor er zum zweiten<br />

Malden Boden berührt.<br />

Mein Ziel ist erst einmal, halbwegs<br />

richtige Vorhand- und Rückhand-Ballwechsel<br />

hinzubekommen.<br />

Alexander Korsch zeigt mir, wie ich<br />

den Schläger richtig halte und wie<br />

ich Bälle am besten annehme. Wir<br />

üben erst die Vorhand, dann die<br />

Rückhand, die erstaunlicherweise<br />

besser klappt als gedacht.<br />

ORTE & PREISE<br />

Squashcenter gibt es immer noch einigeinBerlin, auch wenn ihre Zahl in den vergangenen<br />

Jahren zurückgegangen ist. Nachfolgend eine Übersicht, die nicht zwingend vollständig ist. Die<br />

Preise beziehen sich auf 45 Minuten und, falls nicht anders genannt, pro Court. Meist ist es<br />

vormittags günstiger als abends und werktags billiger als am Wochenende.<br />

Insel Sports Club, Motzener Straße 5, 12277 Berlin-Marienfelde, Tel. 030/721 10 90,<br />

Website: www.insel-sports-club.de; Preise: zwischen 14 und 18 Euro.<br />

Squash House, Vulkanstraße 3, 10367 Berlin-Lichtenberg,Tel. 030/559 77 27, Website:<br />

www.squash-house.de; Preise: zwischen 6und 10 Euro.<br />

Squash 2000, Persiusstraße 7a, 10245 Berlin-Friedrichshain, Tel. 030/291 29 11, Website:<br />

www.squash2000-paramount-fitness.de; Preise: zwischen 7und 20 Euro.<br />

AirportSquash, Rue Charles Calmette 11D,13405 Berlin-Tegel, Tel. 030/32 51 26 36,<br />

Website: http://www.airportsquash.de; Preise zwischen 6und 9Euro.<br />

Fitness Galerie, Hubertusdamm 45/47, 13125 Berlin-Weißensee, Tel.<br />

030/941 31 49, Website: http://www.fitness-galerie-karow.de; Preise 9bis 11 Euro.<br />

Preußenpark, Kamenzer Damm 34, 12249 Berlin-Steglitz, Tel. 030/775 10 51, Website:<br />

http://preussenpark-berlin.de; Preise 13 bis 19 Euro.<br />

Sportcenter Wittenau, Wittenauer Str.82–86, 13435 Berlin-Reinickendorf, Tel.<br />

030/403 50 60, Website http://sportcenter-wittenau.de; Preise 13 bis 16 Euro<br />

SportFactory, Warener Str.5,12683 Berlin–Marzahn, Tel. 030/563 85 85, Website<br />

www.sportfactory-berlin.de; Preis 5Euro pro Person.<br />

Squash-Tennis-Nord,Treuenbrietzener Str.36, 13439 Berlin-Reinickendorf,Tel.030/<br />

415 30 11, Website http://squash-tennis-nord.de; Preise 12 bis 14 Euro (60 Minuten).<br />

Wellness Club in den Spreehöfen, Wilhelminenhofstr.89, 12459 Berlin-Köpenick,<br />

Tel. 030/ 530 140 70, Website http://derwellnessclubberlin.de; Preis 5bis 6Euro.<br />

„Squash ist vergleichsweise leicht<br />

zu erlernen“, sagt der Mann aus dem<br />

brandenburgischen Mahlow, die Regeln<br />

könne man sich gut alleine aneignen.<br />

Etwa dass der obere rote<br />

Strich, der sich über alle vier Wände<br />

des Courts zieht, die Auslinie ist und<br />

der Ball folglich darunter aufkommen<br />

sollte. Oder dass der Ball beim<br />

Aufschlag über die mittlere Linie an<br />

der Frontwand zu spielen ist. Freizeitspieler<br />

bräuchten nicht zwingend<br />

einen Lehrer, sagt Korsch, der<br />

selbst über eine Trainerlizenz der<br />

zweithöchsten Kategorie Bverfügt.<br />

Ein Trainer sei aber sofort empfehlenswert,<br />

wenn man merke, dass<br />

man Squash ernsthaft, vielleicht sogar<br />

wettkampfmäßig betreiben will.<br />

„Falsch gelernte Technik zu korrigieren,<br />

bedeutet einen siebenmal höheren<br />

Aufwand, als es gleich richtig zu<br />

lernen“, sagt Korsch.<br />

Es ist 20 Jahre her, dass ich mit<br />

Freunden Squash gespielt habe,<br />

fachkundige Anleitung hatten wir<br />

nie. Inden 2000er-Jahren habe ich<br />

meinen Squashschläger dann auf einem<br />

Kreuzberger Flohmarkt verkauft,<br />

nachdem er jahrelang ungenutzt<br />

herumgelegen hatte.Das ist typisch:<br />

In den 90er-Jahren hat der<br />

Hochtemposportgeboomt, nach der<br />

Jahrtausendwende ging es bergab.<br />

„Etwa die Hälfte der Squashcenter in<br />

Berlin hat in den vergangenen Jahren<br />

geschlossen“, berichtet Alexander<br />

Korsch. Die Eigentümer vieler<br />

Immobilien mit derartigen Sportanlagen<br />

merkten, dass etwa eine Nutzung<br />

als Einkaufscenter für sie lukrativer<br />

ist, besonders in zentralen Lagen.<br />

Die Randlagen der Squashcenter<br />

machten es fortan nicht<br />

einfacher,neue Spieler zu gewinnen.<br />

Ob ich zu dem Sportzurückfinde?<br />

Alexander Korsch gibt sich große<br />

Mühe: Er berichtet, dass das Verletzungsrisiko<br />

niedriger sei als vielfach<br />

kolportiert, dass Frauen hochwillkommen<br />

sind in dieser vonMännern<br />

dominierten Sportart, und er verweist<br />

auf den Kalorienverbrauch, der<br />

deutlich höher sei als etwa beim Joggen.<br />

Dass das stimmt, merke ich gegen<br />

Ende des Schnuppertrainings.Da<br />

spielen wir 20 Minuten richtig, zumindest<br />

fühlt es sich für mich so an.<br />

Falscher Fuß, ständige Sprints<br />

Malkommt der Ball auf derVorhand,<br />

mal auf der Rückhand, mal weit<br />

vorne imFeld, mal eher hinten, mal<br />

vonder Seite.Alexander Korsch ist so<br />

freundlich, mir zuzurufen, was mich<br />

erwartet. So kann ich versuchen, das<br />

zu Beginn des Schnuppertrainings<br />

Erlernte abzurufen. Dasklappt nicht<br />

immer. „Falscher Fuß vorn“,<br />

schimpfe ich mich selbst. Manchmal<br />

bin ich einfach zu langsam, obwohl<br />

das Spielfeld mit 9,75 Metern Länge<br />

und 6,40 Metern Breite ja nun wirklich<br />

nicht groß ist. Die ständigen<br />

Sprints,das rasche Abbremsen bringen<br />

mich schnell außer Atem. Aber<br />

Spaß macht es auch, vorallem wenn<br />

der Ball mit Wumms gegen die Wand<br />

donnert. „Das gibt aber Muskelkater“,<br />

warnt mich der Trainer.<br />

Doch das ist mir in dem Moment<br />

egal, ein paar Minuten gehen noch.<br />

VomKnast zum Court<br />

Ballspiele im Hof des Londoner Gefängnisses<br />

Fleet, festgehalten von Augustus<br />

Pugin und Thomas Rowlandson. ARCHIV<br />

England, 18. Jahrhundert<br />

Als Vorläufer des Squash gelten die<br />

Ballspiele „Fives“ und „Rackets“.<br />

Bei„Fives“ –inEngland bis zum Ende<br />

des 18. Jahrhunderts sehr beliebt –<br />

sind die Regeln simpel: Ein Ball wird<br />

mit der Hand oder einem Handschuh<br />

so gegen eine oder mehrere Wände<br />

geschlagen, dass der Gegner ihn nicht<br />

mehr erreicht. Bei „Rackets“ kamen<br />

bereits Schläger zum Einsatz.<br />

Sporthistoriker halten ein Londoner<br />

Gefängnis, das Fleet Prison, für<br />

die Keimzelle dieses Sports.Dortsollen<br />

Häftlinge um 1800 begonnen haben,<br />

sich in ihren Zellen und im Hof<br />

mit dem Ballspiel die Zeit zu vertreiben.<br />

AndereQuellen berichten Ähnliches<br />

von Mönchen. Das Spiel<br />

wurde bald zum Volkssport, auf<br />

Schulhöfen entstanden von vier Seitenwänden<br />

begrenzte und mit Parkettboden<br />

ausgestattete Rackets-<br />

Courts. Die erste Squash-Halle soll<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts in London<br />

errichtet worden sein. (ost.)<br />

Die „Wandballhalle“ in Siemensstadt (Foto<br />

von 1953) warhierzulande die erste<br />

Squash-Anlage.<br />

SIEMENS<br />

Berlin, 30er-Jahre<br />

In Deutschland wurde 1934 die<br />

erste – wie man damals sagte –<br />

Wandballhalle eröffnet, und zwar in<br />

Berlin, auf dem Siemens-Gelände.<br />

Ernst von Siemens, damals Leiter<br />

des Bereichs Fernmeldetechnik bei<br />

Siemens, soll den Sport inEngland<br />

kennengelernt und veranlasst haben,<br />

dass in Siemensstadt eine Anlage<br />

mit vier Feldernerrichtet wird.<br />

Nach dem ZweitenWeltkrieg nutzten<br />

andere Sportvereine die Halle,<br />

erst in den 70er-Jahren kehrten die<br />

Squashspieler dorthin zurück. Damals<br />

wurde der Rückschlagsport im<br />

Westen der Republik populär. Medienberichten<br />

zufolge sollen sich in den<br />

80er-Jahren fast drei Millionen Deutsche<br />

den Gummiball um die Ohren<br />

gedroschen haben, soll es fast 700<br />

Squash-Anlagen und 30 000 in Vereinen<br />

organisierte Spieler gegeben haben.<br />

Offizielle Zahlen zu jenen Jahren<br />

gibt es nicht. In den 2000er-Jahren<br />

kam Squash aus der Mode. (ost.)<br />

Mitglieder in Squash-Vereinen<br />

19 000<br />

18 020<br />

17 425<br />

17 000<br />

15 000<br />

13 000<br />

14 860<br />

13 825<br />

11 340<br />

11 000<br />

2002 ’07 ’11 2017<br />

BLZ/GALANTY<br />

Deutschland, heute<br />

Der Deutsche Squash-Verband<br />

sieht seinen Sport aktuell in einer<br />

Phase der Konsolidierung, die<br />

Zahl der Mitglieder nehme seit 2012<br />

nicht weiter ab, heißt es. Nach der<br />

aktuellsten Statistik (2017) gab es<br />

11 340 in Vereinen organisierte Spieler<br />

sowie schätzungsweise 1,5 Millionen<br />

Hobby-Spieler. Dass es vorrangig<br />

Männer sind, die sich für diesen<br />

Sportbegeistern, zeigt sich in der<br />

Liga-Struktur. Esgibt keine Damen-<br />

Bundesliga, nur Herren-Mannschaften<br />

messen sich in der obersten<br />

Klasse. Unter den 18 dort vertretenen<br />

Vereinen ist seit 2017 auch ein<br />

<strong>Berliner</strong>: der in Tegel ansässige Airport<br />

Squash e.V. Insgesamt gibt es<br />

ein Dutzend Vereine in der Region.<br />

In der Weltspitze spielen zwei<br />

Deutsche mit: Simon Rösner rangiertauf<br />

Platz 5derWeltrangliste,Raphael<br />

Kandraauf Platz 13. (ost.)<br />

Mehr Infos: dsqv.de und berlin.dsqv.de


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 21 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Seider<br />

fehlt gegen<br />

Kanada<br />

Foul bei Eishockey-WM<br />

bleibt für Nagy folgenlos<br />

Das brutale Foul am deutschen<br />

Eishockey-Nationalspieler Moritz<br />

Seider bleibt für den Slowaken<br />

Ladislav Nagy bei der WM folgenlos.<br />

Der Disziplinarausschuss des Weltverbandes<br />

IIHF leitete kein Verfahren<br />

ein. Nagy hatte Seider beim 3:2<br />

der deutschen Mannschaft gegen<br />

denWM-Gastgeber am Mittwoch extrem<br />

hartindie Bande gecheckt.<br />

Die Schiedsrichter Max Sidorenko<br />

(Weißrussland) und Martin<br />

Frano (Tschechien) hatten lediglich<br />

zwei Minuten wegen Bandenchecks<br />

und eine zehnminütige Disziplinarstrafe<br />

gegen den Slowaken verhängt.<br />

Wegen der Verletzung hätte es laut<br />

Regelwerk eine Spieldauerdisziplinarstrafe<br />

mit fünfminütiger Überzahl<br />

für Deutschland geben müssen.<br />

Bei Seider bestand der Verdacht<br />

auf eine Gehirnerschütterung. Er<br />

nahm am Freitag am Training nicht<br />

teil. Im nächsten Vorrundenspiel am<br />

Sonnabend (16.15 Uhr/Sport1) gegen<br />

Kanada wird der junge Verteidiger<br />

fehlen. (sid)<br />

Wo die Zitronen blühen<br />

Warum bei den SuperFinals derChampions LeagueinBerlin dreider vierVolleyballteams aus Italien kommen<br />

VonKarin Bühler<br />

In der Hotellobby am<strong>Berliner</strong><br />

Alexanderplatz hielten sich am<br />

Freitag ungewöhnlich viele ungewöhnlich<br />

große Männer und<br />

Frauen in Trainingsanzügen auf. Fast<br />

alle trugen auf ihren Jacken ein Emblem<br />

der italienischen Fahne. Die<br />

Volleyballer und Volleyballerinnen,<br />

die diesen Sonnabend bei den Super<br />

Finals in der Max-Schmeling-Halle<br />

eine Premiere erleben, wohnen alle<br />

im selben Hotel, Team für Team verteilt<br />

auf verschiedene Stockwerke.<br />

Zum ersten Mal spielen Europas<br />

beste Männer- und Frauenmannschaften<br />

am selbenTagamselben Ort<br />

um den Champions-League-Titel<br />

und ein Rekordpreisgeld in Höhe von<br />

1,2 Millionen Euro. Drei der vier<br />

Teams kommen aus Italien, was den<br />

Schluss nahe legt, dass sich der italienischeVolleyball<br />

nach einer mehrjährigen<br />

Delle,inder Spieler immer wieder<br />

über ausbleibende Gehälter klagten,<br />

wieder Platz eins unter Europas<br />

Ligen einnimmt. „Die Euphorie ist<br />

scheinbar in der Liga wieder da. Seit<br />

zwei, drei Jahren merken wir,dass der<br />

italienische Markt wieder unglaublich<br />

nach oben geht“, sagt BRVolleys-<br />

Wollen Kasan den Titel wegnehmen: die Spieler von Lube Civitanova IMAGO IMAGES/M. ZUBRZYCKI<br />

Manager, Kaweh Niroomand, der<br />

maßgeblichen Anteil daran hat, dass<br />

die Super Finals in Berlin stattfinden.<br />

Beiden Frauen treffen Imoco Volley<br />

Congliano und Igor Gorgonzola<br />

Novara aufeinander (16 Uhr). Am<br />

Abend (19 Uhr, beides Eurosport)<br />

wirdeszwischen Cucine Lube Civitanova<br />

und den Russen von Zenit Kasan<br />

eine Neuauflage des Vorjahresfinales<br />

geben, das Kasan im Tiebreak<br />

für sich entschied. DasTeam mit den<br />

russischen Stars Alexander Butko und<br />

Maxim Michailow sowie US-Nationalspieler<br />

Matt Anderson und dem<br />

Franzosen Earvin Ngapeth, strebt<br />

den fünften Champions-League-Titel<br />

hintereinander an. Ob es wieder so<br />

ein knappes Finale wird?„Bestimmt“,<br />

sagt Lubes Trainer Ferdinando de Giorgi,<br />

um grinsend anzufügen: „Ich<br />

hoffe nur, dass es andersherum ausgeht.“<br />

Schließlich will Lube versuchen,<br />

den wichtigsten Klubtitel erstmals<br />

seit 2011 wieder nach Italien zu<br />

holen. In der Champions League hat<br />

das Team von der Adriaküste diese<br />

Saison kein einziges Spiel verloren.<br />

Die 9 000 Plätze in der Max-<br />

Schmeling-Halle, die die BR Volleys<br />

alsVolleyballtempel vermarkten, sind<br />

ausverkauft. Die italienischen Klubs<br />

ließen wissen, sie hätten die doppelte<br />

Menge des Kartenkontingents loswerden<br />

können. „Es ist erfreulich,<br />

dass mehr als 50 Prozent der Zuschauer<br />

vonaußerhalb Deutschlands<br />

kommen“, findet Niroomand,„das ist<br />

touristisch für Berlin wichtig und gut.<br />

Der Volleyballtempel hat sich in Europa<br />

einen Namen gemacht –begleitet<br />

vonder Faszination Berlins.“<br />

Die Halle wird in italienischer<br />

Hand sein. „Bei uns ist der Volleyball<br />

ein wichtiger Sport. Wir haben nicht<br />

nur gute Spieler, sondern auch gute<br />

Trainer und gut organisierte Vereine.<br />

Zahlungsprobleme gibt es nicht<br />

mehr“, meint de Giorgi. „Dieses Jahr<br />

war unsereLiga die beste derWelt.“<br />

In dieser Liga ist Lube Civitanova<br />

gerade Meister geworden, mit den<br />

drei gebürtigen Kubanern Osmany<br />

Juantorena, Yoandy Leal und Robertlandy<br />

Simon im Kader, Zuspieler<br />

Bruno aus Brasilien, dem bulgarischen<br />

Angreifer Tsvetan Sokolov und<br />

dem Serben Dragan Stankovic als Kapitän.„Dakommen<br />

die bestenVolleyballer<br />

der Welt zusammen“, sagt Niroomand.<br />

„Ich freue mich auf das<br />

Aufeinandertreffen.“<br />

NACHRICHTEN<br />

Hamburger SV trennt sich<br />

von Trainer Hannes Wolf<br />

FUSSBALL. Nach wochenlangen Bekenntnissen<br />

zum Trainer wirdsich<br />

Zweitligist Hamburger SV nun doch<br />

vonHannes Wolf trennen. Nach der<br />

verpassten Rückkehr in die Bundesliga<br />

zogen der Vorstandsvorsitzende<br />

BerndHoffmann und Sportvorstand<br />

Ralf Becker die erwarteten Konsequenzen.<br />

Kruse verlässt Werder<br />

nach drei Jahren<br />

FUSSBALL. MaxKruse verlässt nach<br />

der Saison Werder Bremen. DerKontrakt<br />

des ehemaligen Nationalspielers<br />

läuft zum 30. Juni aus,Werder<br />

hatte bis zuletzt auf eine Verlängerung<br />

mit dem Stürmer gehofft.„Wir<br />

haben immer betont, dass wir die<br />

Zusammenarbeit mit Maxgerne<br />

fortgeführthätten. Er hat sich jedoch<br />

dazu entschieden, nach drei Jahren<br />

eine neue Herausforderung suchen<br />

zu wollen“, sagte Sport-Geschäftsführer<br />

Frank Baumann. Kruse wird<br />

zudem in letzten Saisonspiel gegen<br />

RB Leipzig fehlen. Er sagte:„Ich habe<br />

mit großer Freude drei Jahrelang für<br />

den Verein gespielt.“<br />

herzenswünsche<br />

Partnerschaften<br />

sie sucht ihn<br />

Beatrix lebt inBerlin. Mit Mitte 60<br />

und einer schönen Figur wirkt<br />

sie wesentlich jünger. Es wäre<br />

schön, wenn ich einen Partner<br />

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Musik, Sport mit mir teilt. Bin<br />

gut situiert, habe alle Zeit der<br />

Welt und fühle mich s. einsam.<br />

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Mai –der Monat zum Verlieben?<br />

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BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Einfühlsame Frau,62, schlank, bewegungs-<br />

u. tanzfreudig, unkompliziert,<br />

schöne dunkle<br />

Haare, Topfigur, möchte mit einem<br />

ehrlichen Partner eine lebendige<br />

Gemeinsamkeit eingehen.<br />

Agt. 60 plus t 89 04 94 51<br />

Schöne Weiblichkeit mit Herz u.<br />

Verstand, eine verführerische<br />

Frau mit Rubensfigur, 63, eine<br />

humorvolle Natur- u. Kulturliebhaberin,<br />

su. den Partner für<br />

einen fröhl. Neubeginn. Agt. 60<br />

plus t 89 04 94 51<br />

Marina,67, verw., e. wirklich hübsche<br />

Frau, schlank, m. Eleganz<br />

u. viel Weiblichk., herzl. gewinnd.<br />

Art, geheimnisvollem<br />

Lächeln mö. sich wieder verlieben.<br />

PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

SIE, eine noch immer sehr schöne<br />

Frau, 69 Jahre, führt ein interessantes<br />

Leben, in dem das<br />

Wichtigste fehlt: ein Mann! Sie<br />

freut sich auf Gemeinsamkeit<br />

ohne einzuengen! „Angela“.<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Christel, 68/1.62, kleine blonde<br />

Witwe, häuslich, mag Natur, su.<br />

aufrichtigen Mann m. Herzenswärme.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Kulturpsychologin, 75/1,62, sucht<br />

Zweisamkeit mit Wärme und<br />

Lachen. Genuss durch Kultur<br />

und Liebe. o ZU4000139799<br />

BLZ, PF, 11509 BLN<br />

Bin leider auf der Suche unerfahren,<br />

suche das Glück z. Anfassen<br />

und Lieb haben. Julia, 50,<br />

Angest., hübsche Mädchenfrau<br />

mit lachenden Augen, sucht den<br />

ganz normalen Mann! HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

SIE, eine natürliche Mädchenfrau,<br />

(58 J.) Intr. für Haus u. Garten,<br />

su. ehrl. Partner, wagt den 1.<br />

Schritt für ein 2. schö. Glück.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Bildhübsche Vietnamesin, 52, Designerin<br />

mit Herzenswärme<br />

und Niveau, möchte mit einem<br />

klugen Mann, gern älter, glücklich<br />

werden. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Mit 73 hat man noch Träume!<br />

Hübsche Witwe aus Wien, kultiviert,<br />

mag Ausflüge, Garten,<br />

Blumen, Gemeinsamkeit, su.<br />

den Mann an ihrer Seite. Singlecontact<br />

Berlin: t 2823420<br />

Anna, 62J., dunkle Haare, schöne<br />

Figur, hat Sehnsucht nach Liebe<br />

u. Vertrauen, mag Garten, Rad,<br />

kocht u. kuschelt gern, su. ehrl.<br />

Mann, dem es auch so geht.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Hanna, Hausfrau, 64J., liebe Witwe<br />

mit Pkw, finanziell versorgt,<br />

mag Natur, ist familiär, su. offenherzigen<br />

u. aufrichtigen<br />

Mann. Glücksbote: t 27596611<br />

Lisa, 45, schlank, sportl. Eleganz,<br />

mag Sonne u. Meer, vertraut<br />

ihrem Herzen und sucht Dich.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Hübsche schl., Frau sucht großz.<br />

Mann für Begleitung/Rendev.,<br />

f. WE. u.s.w. Tel. 0152-02789838<br />

er sucht sie<br />

Kann gleiches Schicksal eine<br />

Brücke sein? Witwer, graumeliertes<br />

Haar, sportl., schlanke<br />

Figur, 79/180, Konzertmusiker<br />

a.D., möchte gern wieder eine<br />

Frau in meine Arme nehmen,<br />

bin ein romantischer Mann, der<br />

Nähe vermisst. Ein gemeinsamer<br />

Spaziergang, eine Autotour<br />

zu zweit, eine schöne Musik<br />

hören u.v.m. Jedoch bleibt<br />

jeder in seiner gewohnten Umgebung.<br />

Agt. 60 plus t 89049451<br />

Achim, 72/1,78, gepfl. Betriebsleiter,<br />

großzügig im Denken<br />

und Handeln, mag Kultur, Nahu.<br />

Fernreisen, hat ein Wohnmobil,<br />

schwingt auch noch das<br />

Tanzbein, sucht Partnerin mit<br />

natürl. Ausstrahlung, welche<br />

noch etwas vom Leben erwartet.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Glück…. Ja, das wü. ich mir! Aber<br />

ich warte nicht auf den Schornsteinfeger,<br />

weil ich näml. Zentralheizg.<br />

habe. Marc, 59/182,<br />

öD, mit Witz u. Hirn, privat gern<br />

m. Jeans u. Sneakers, Naturmensch,<br />

Optimist, mö. wieder<br />

zu zweit sein. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Internet interessiert mich sehr –<br />

aber nicht bei der Partnersuche!<br />

<strong>Berliner</strong> Mann Ronald,<br />

59/1,83, Qulitätsmanager, modisch,<br />

mag Reisen, gemütliche<br />

Abende, Pläne schmieden, lebt<br />

in gesicherten Verhältnissen,<br />

su. genau Dich! Agt. Neue Liebe:<br />

t 2815055<br />

Ab und zu ein liebes Wort<br />

wünscht sich ehem. Polizeikommissar,<br />

90j. Kultur- u. Reisefreund.<br />

HERZBLATT-BER-<br />

LIN: t 20459745<br />

Joachim, 68 J., gepfl. Ing. mit<br />

PKW, ehrlich, zuverlässig, naturverbunden,<br />

handwerkl. begabt,<br />

su. nette Frau bis ca. 70 J.<br />

mit Inter. für ein gemütl. Heim,<br />

Reisen, Ausflüge, gem. Unternehmungen.<br />

Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Klaus, 70, 1,82, Pkw., mö. Bewährtes<br />

bewahren, aber auch Neues<br />

anstoßen -Freizeit gemeins.: ab<br />

wechseln, reich mit Lebensqualit.<br />

bei Reisen, Kultur, Ausflügen….<br />

PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Akademiker 82+ in gutem Allgemeinzustand<br />

sucht passend<br />

eine liebevolle, gebildete und<br />

gütige Frau zur Lebenspartnerschaft.<br />

Anruf zur Terminvereinbarung<br />

unter: 030/ 9333415.<br />

Haben Sie Mut!!!<br />

Beziehg.? Naklar! Spaß u. Zuverlässigk.<br />

unbedingt! Ben, 50+/<br />

185, m. tollem Charme, empathisch<br />

und nicht langweilig, su.<br />

nette, optim. Frau, die ehrl. Beziehg.<br />

möchte. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Noch einer von den Guten! Ist<br />

wieder zu haben. Stefan, 63, guter<br />

Beruf, natürlicher Typ, den<br />

Du niemals im Internet finden<br />

würdest. Lass Dich überraschen!<br />

Agt. 60 plus<br />

t 89 04 94 51<br />

Dynamische 63/1.80, Akademiker,<br />

gepfl. kultivierte Erscheinung,<br />

gut situiert, Intr. für Reisen,<br />

Rad, Natur, su. e. liebevolle<br />

Partnerin passenden Alters.<br />

HERZBLATT-BERLIN:<br />

t 20459745<br />

Thomas, 57/1.86, mag Kurz- u.<br />

Städtereisen, ist naturverbunden,<br />

sportl. Hobbykoch u. Optimist,<br />

wü. sich lebensfrohe Frau,<br />

möchte wieder gemeinsam Zukunftspläne<br />

schmieden. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Großer Optimist Jürgen, 63/180,<br />

verw., sehr gepflegt, mit Humor,<br />

Herz u.Verstand, schlank,<br />

su. Sie -auf was wollen wir noch<br />

warten? Jetzt sind doch die<br />

schönen Jahre. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

ER, 53/1.81, IT-Manager, su. etwas<br />

sportl. Partnerin m. Natürlichkeit<br />

u. Herz. Hast Du Verständnis<br />

für manchmal lange<br />

Arbeitstage, dann habe bitte<br />

Mut! Glücksbote: t 27596611<br />

Er, 65+, 1.84, erfolgreich, weiss<br />

was er will, Initiative ergreifen -<br />

na klar! - humorv., Mann m.<br />

Charakter u. innerer Stärke, der<br />

für Herzklopfen sorgt. PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Bodo, 77 J., gepflegter, verw.<br />

Meister, positiv im Denken,<br />

fährt Pkw, mag klass. Musik,<br />

Natur, Spaziergänge, su. unternehmungsl.<br />

Sie, nur Mut.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Dieter, 60, Historiker, kultiviert u.<br />

vital, mit Intr. für Musik, Kultur,<br />

schönes Wohnen, sucht nette<br />

„Sie“ ohne Gewohntes gleich<br />

aufzugeben. Glücksbote:<br />

t 27596611<br />

Dynamische 71/1.80, Fred, promoviert,<br />

ein gepfl. humorvoller<br />

Mann, charmant, großzügig im<br />

Denken u. Handeln, weltoffen,<br />

will nicht im Internet suchen.<br />

Glücksbote: t 27596611<br />

Peter, 76/180, mit sehr gepfl. Äußerem,<br />

Bewegungsmensch,<br />

Pens., noch spontan u. gesund,<br />

su. Sie für viele schöne Jahre!<br />

PS Harmonie t 0151/20126923<br />

Lachenu.Lieben, Reden u. Radeln,<br />

Monet u. Mozart –das Leben<br />

noch gemeinsam leben u. erleben<br />

möchte Dr. med., 68. Der<br />

Weg zu einer Gemeinsamkeit<br />

sollte ohne Enge mit Aufrichtigkeit<br />

u. achtsames Miteinander<br />

erfolgen. Agt. 60 plus<br />

t 89 04 94 51<br />

WelcheFrauhat Lust, meine Interessen<br />

zu teilen? War Geschäftsführer,<br />

bin 71, ein verlässlicher,<br />

humorvoller u. spontaner<br />

Mann, gehe gern wandern,<br />

liebe Musik, Cabarett,<br />

Theater, Reisen, möchte mich<br />

nicht an das Alleinsein gewöhnen.<br />

Agt.60plus t 89 049451<br />

Hannes, 64/1,83, ltd. Angest. ö.D.,<br />

figurbemüht, gepflegt u. modisch,<br />

volles Haar mit grauen<br />

Schläfen, guter Unterhalter,<br />

immer lustig, mag Kino, Musik,<br />

gute Gespräche, zusammen kochen,<br />

su. passende Sie! Agt.<br />

Neue Liebe: t 2815055<br />

Kuscheltyp mit starken Schultern!<br />

Wolfgang, 72/1,81, gebildet<br />

u. niveauvoll, graumelierte<br />

Schläfen, mö. sich verlieben,<br />

mit „Dir“, gern mit etwas mehr<br />

Figur, über alles reden, verreisen,<br />

zusammen ausgehen...<br />

Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />

Glücklich aber einsam, Dieter, 74<br />

(verw.) mit vollem Haar, Bau-<br />

Ing. i. R., mit Format, vital, mit<br />

Pkw, su. Partnerin, z. gem. Erleben,<br />

Lachen, Tanzen, getr.<br />

Wohnen angenehm. HERZ-<br />

BLATT-BERLIN: t 20459745<br />

Ich wünsche mir ein beschauliches<br />

Leben in einer harmon.<br />

Partnerschaft mit einer Frau,<br />

bin 77, war in meinem Berufsleben<br />

in verantwortungsvoller<br />

Position. Bin naturverbunden,<br />

liebe Frankreich, Bücher, freue<br />

mich auf gemeinsame Unternehmungen<br />

zu zweit. Agt. 60<br />

plus t 89 04 94 51<br />

“Hans i. Glück?” Ich suche es<br />

noch! Auch mit 74, 180, PKW,<br />

kann man noch fit sein! Bin<br />

verw. Pens., modisch, mag Spaziergänge,<br />

große und kleine<br />

Ausflüge, wü. mir von ganzem<br />

Herzen junggebl. Frau, die sich<br />

traut, dem Glück eine Chance<br />

zu geben! Nur Mut! PS Harmonie<br />

t 0151/20126923<br />

Warten wirnicht! Die Zeit läuft davon!<br />

Vertraute Zweisamkeit u.<br />

Kuschelzeit verbunden mit diversen<br />

Unternehmungen ist<br />

unsere Zukunft. Prom. Akademiker,<br />

72/183, Witwer, freut<br />

sich auf Sie, eine aufgeschlossene<br />

Frau mit Sehnsucht nach<br />

Nähe. Agt. 60 plus t 89 04 94 51<br />

Auch mit 76/180 noch offen für<br />

Neues, Unerwartetes, Außergewöhnliches.<br />

Romantischer<br />

Realist, ansehnlich, gebildet,<br />

verw. denkt an eine aufgeschlossene,<br />

warmherzige<br />

Partnerin mit Empathie u. wachen<br />

Interessen an Kultur u.<br />

Natur. Agt. 60 plus t 89 04 94 51<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

Vorgezogener<br />

Anzeigenschluss<br />

Himmelfahrt 2019<br />

Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />

Mittwoch, 29.05.2019 Montag, 27.05., 16 Uhr Veranstaltungen, Kulturkalender<br />

Freitag, 31.05.2019 Mittwoch, 29.05., 10 Uhr alle Rubriken<br />

Sonnabend, 01.06.2019 Mittwoch, 29.05., 10 Uhr Automarkt &Boote<br />

Mittwoch, 29.05., 12 Uhr<br />

Mittwoch, 29.05., 15 Uhr<br />

Stellenmarkt<br />

Reisemarkt<br />

Bildungsmarkt<br />

Immobilienmarkt<br />

Am 30. Mai 2019<br />

erscheint die<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> nicht<br />

Freitag, 31.05., 10 Uhr Bauen, Dienstleistungen u. a.<br />

Veranstaltungen<br />

Traueranzeigen<br />

redaktionelle Anzeigen<br />

Jetzt Anzeige buchen!<br />

Telefon: 030 2327-50, Fax: 030 2327-6697, E-Mail: berlin.anzeigen@dumont.de<br />

Gebildeter u. belesener Pensionär,<br />

Anf. 80, vielseitig interessiert.<br />

Wenn man wieder allein ist, arrangiert<br />

man sich mit der Einsamkeit,<br />

akzeptieren kann man<br />

sie nicht. Bin gesund, fit u. aktiv,<br />

freue mich auf ein unverbindliches<br />

Kennenlernen. Agt. 60<br />

plus t 89 04 94 51<br />

Jurist,65, von sportl. Eleganz, erfolgsgewohntes<br />

Privatleben, interessiert<br />

an allem Schönen,<br />

mit Tatendrang u. Lebensfreude,<br />

nur der Platz neben mir<br />

ist leer. Wünsche mir nochmals<br />

eine erfüllte Zweisamkeit. Agt.<br />

60 plus t 89 04 94 51


22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Mit 25<br />

hat man<br />

noch Träume<br />

Biathletin Laura Dahlmeier<br />

beendet ihre Karriere<br />

Im iranischen Hochgebirge erlag<br />

Laura Dahlmeier endgültig dem<br />

verlockenden Rufder Freiheit. Keine<br />

strapaziösen Biathlonrennen mehr,<br />

kein Terminstress – die Entscheidung<br />

für das Ende der Karriere glich<br />

einer Erlösung. „Es ist Zeit, Servus zu<br />

sagen! Nach einer unfassbar harten<br />

Saison voller Höhen und Tiefen verspüre<br />

ich nicht mehr die hundertprozentige<br />

Leidenschaft, die für den<br />

Profisport erforderlich ist“, schrieb<br />

die Doppel-Olympiasiegerin und<br />

siebenmaligeWeltmeisterin am Freitag<br />

in den Sozialen Netzwerken:„Aus<br />

diesem Grund habe ich nach längerem<br />

Überlegen entschieden, meine<br />

aktiveBiathlonkarrierezubeenden.“<br />

Nach 152 Weltcupstarts, 20Weltcupsiegen<br />

als Solistin und 13 Erfolgen<br />

mit der Staffel, nach 18 Medaillen<br />

bei Großereignissen und einem<br />

Triumph im Gesamtweltcup zog<br />

Dahlmeier aus Partenkirchen einen<br />

Schlussstrich unter ihre soerfolgreiche<br />

Laufbahn. „Sie hat in nur wenigen<br />

Jahren außergewöhnliche Kapitel<br />

Sportgeschichte geschrieben und<br />

den populären Biathlonsport auf<br />

eindrucksvolle Weise bereichert“,<br />

sagte Alfons Hörmann, Präsident<br />

des Deutschen Olympischen Sport-<br />

Bundes,zuDahlmeiers Schritt.<br />

DasImmunsystem schwächelt<br />

Die Biathletin hatte zuletzt immer<br />

wieder gesundheitliche Probleme,<br />

vor allem das Immunsystem schwächelte.Doch<br />

der Abschied hat offenbar<br />

andere Gründe. „Ich bin über-<br />

Jubel gern. Heiterkeit auch. Trubel? Lieber<br />

nicht: Sagt Laura Dahlmeier. DPA/KAPPELER<br />

zeugt, dass man Ziele braucht.<br />

WahreZiele,die einen antreiben, die<br />

einem alles bedeuten und für die<br />

man alles in die Waagschale werfen<br />

würde“, schrieb die Bayerin: „Solche<br />

Ziele durfte ich mir während meiner<br />

Karriereerfüllen. So viele,dass heute<br />

kein Biathlonziel mehr auf meiner<br />

Liste steht.“<br />

Beim Deutschen Skiverband<br />

(DSV) hatten die Verantwortlichen<br />

nach zahlreichen Gesprächen in den<br />

vergangenen Wochen auf eine Fortsetzung<br />

der Karriere gehofft, vergebens.„Es<br />

ist natürlich schade“, sagte<br />

BerndEisenbichler,der neue Sportliche<br />

Leiter beim DSV: „Aber es wäre<br />

schön, wenn uns LauraimBiathlonsystem<br />

in irgendeiner Funktion erhalten<br />

bleibt.“<br />

Dass Dahlmeier, die im Dezember<br />

bei der World Team Challenge<br />

auf Schalke offiziell verabschiedet<br />

wird, dem Biathlon auf höchster<br />

Ebene die Treue hält, darfzumindest<br />

bezweifelt werden. Schon zuletzt<br />

war sie bei den Weltcups genervt<br />

vom stetigen Trubel um ihre Person,<br />

davon, dass sie auf Schritt und Tritt<br />

verfolgt wurde. Die permanente Angabe<br />

ihres Aufenthaltsortes für mögliche<br />

Dopingkontrollen engte sie zudem<br />

extrem ein.<br />

„Am allermeisten freue ich mich,<br />

dass ich mich nun nicht mehr jede<br />

Minute an- und abmelden muss“,<br />

schrieb LauraDahlmeier weiter:„Ich<br />

freue mich auf die kommende Zeit,<br />

neue Blickwinkel, Herausforderungen<br />

und viele Erlebnisse rund um<br />

den Globus.“ Aufeine Zeit ohne Leistungssport.<br />

Mit 25 hat man noch<br />

Träume. (sid)<br />

Und so beginnt es…<br />

Die letzten Worte vor dem wichtigsten Spiel in der jüngeren Geschichte des 1. FC Union<br />

VonMax Ohlert<br />

Ausgerechnet in Bochum, möchte<br />

man sagen. Dieser grauen, kleinen<br />

Großstadt im Herzen des Ruhrgebiets,<br />

umzingelt von Orten wie<br />

Herne, Essen und Mettmann, die am<br />

Sonntag um 15.30 Uhrzur Bühne für<br />

das wohl größte und wichtigste Spiel<br />

in der jüngeren Vereinsgeschichte<br />

des 1. FC Union wird.<br />

Um nicht weniger als den erstmaligen<br />

Aufstieg in die Bundesliga geht<br />

es für die Köpenicker.Zumindest im<br />

zweiten Schritt. Im ersten wollen die<br />

Eisernen den VfL Bochum zunächst<br />

erst mal besiegen. Dasist ihrePflicht,<br />

die „Hausaufgabe“, wie es Trainer<br />

Urs Fischer mit feinstem Schweizer<br />

Akzent sagen würde.„Wir brauchen<br />

da noch einmal eine Topleistung.<br />

Natürlich hoffen wir, dass es am<br />

Ende reicht, aber vorher müssen wir<br />

unsere eigene, schwere Hürde überwinden“,<br />

gab der 53-Jährige vordem<br />

Spiel zu Protokoll.<br />

Wasfür eine Saison!<br />

Ohne diesen Sieg könnte die Konkurrenz<br />

aus Paderbornihr Match im<br />

fernen Dresden auch blind und einbeinig<br />

bestreiten −solange sie nicht<br />

mit 0:8 (Null zu acht? Dynamo?<br />

Unioner,war da nicht mal was?) verlieren,<br />

würde es für die Eisernen<br />

trotzdem bestenfalls zum Relegationsplatz<br />

drei reichen. Dass dieser<br />

dritte Rang vor dem letzten Spieltag<br />

„nur“ der Trostpreis sein würde −<br />

hätte man Trainer,Spielernund Fans<br />

das vor der Saison prophezeit, hätten<br />

viele wohl ungläubig gelacht.<br />

Doch den Köpenickern gelang,<br />

nach einer verkorksten Saison im<br />

Abstiegskampf und einem massiven<br />

Umbruch, mit neuem Trainer,neuer<br />

sportlicher Leitung und elf neuen<br />

Spielern eine Saison für die Geschichtsbücher.<br />

Mit einer Hinrunde<br />

ohne Niederlage und einer Rückserie,<br />

in der die Mannschaft mehrfach<br />

bewies −beweisen musste! −, dass<br />

sie in der Lage ist, Rückschläge zu<br />

verkraften, stärker zurückzukommen.<br />

In den richtigen Momenten<br />

war sie fokussiert, wie in den Topspielen<br />

gegen die übermächtigen<br />

Teams aus Köln und Hamburg, gegen<br />

die die Eisernen kein einziges<br />

der vier Spiele verloren.<br />

„Es war eine kräfteraubende Saison“,<br />

resümierte Trainer Fischer<br />

folgerichtig vor deren Finale, umjedoch<br />

gleich hinten dranzusetzen:<br />

„Und trotzdem haben die Jungs in<br />

dieser Woche noch mal alle Kräfte<br />

mobilisiert und sehr gut trainiert.<br />

Hoffen und beten könnte Akaki Gogia und Union am Sonntag helfen.<br />

Hamburger SV −Duisburg So., 15.30<br />

Arm. Bielefeld −Kiel So., 15.30<br />

Regensburg−Sandhausen So.,15.30<br />

VfL Bochum−Union Berlin So., 15.30<br />

Darmstadt 98−Erzg.Aue So., 15.30<br />

Heidenheim−Ingolstadt So., 15.30<br />

Dyn. Dresden −SCPaderborn So., 15.30<br />

Gr.Fürth−FCSt. Pauli So., 15.30<br />

Magdeburg−1.FCKöln So., 15.30<br />

1 1. FC Köln 33 83: 4662<br />

2 SC Paderborn 33 75: 4757<br />

3 Union Berlin 33 52: 3156<br />

4 Hamburger SV 33 42: 4253<br />

ZWEITE BUNDESLIGA<br />

GETTY IMAGES<br />

5 Heidenheim 33 51: 4352<br />

6 Kiel 33 60: 5049<br />

7 FC St. Pauli 33 45: 5149<br />

8 Regensburg 33 53: 5248<br />

9 Arm. Bielefeld 33 51: 5046<br />

10 VfL Bochum 33 47: 4843<br />

11 Darmstadt 98 33 44: 5343<br />

12 Erzg.Aue 33 43: 4640<br />

13 Dyn. Dresden 33 38: 4739<br />

14 Gr.Fürth 33 35: 5539<br />

15 Sandhausen 33 43: 5037<br />

16 Ingolstadt 33 41: 5135<br />

17 Magdeburg 33 34: 5230<br />

18 Duisburg 33 39: 6228<br />

Blumen und andere Nettigkeiten<br />

Am Ende zählt aber nur, was wir davonamSonntag<br />

aufs Feld bringen.“<br />

Dabei liegt der Fokus, das versichern<br />

Spieler und Trainer, nur auf<br />

dem Spiel im Ruhrstadion.Weder die<br />

Parallelpartie im Stadion in Dresden<br />

noch eine Saisonverlängerung in der<br />

Mercedes-Benz-Arena, in der der<br />

potenzielle Relegationsgegner VfB<br />

Stuttgart zuHause ist, beschäftigen<br />

das Team. „Das Spiel in Bochum ist<br />

so wichtig, dass überhaupt keine Kapazität<br />

da ist, in irgendeiner Form an<br />

den VfB Stuttgart zudenken“, verdeutlichte<br />

UrsFischer.<br />

Für ihn besonders, weil es gegen<br />

die von ihm in der Winterpause als<br />

„am unangenehmsten zu bespielende<br />

Mannschaft der Zweiten Liga“<br />

vor allem um die richtige Strategie<br />

geht. Klar ist: DerVfL ist kein Team,<br />

das den eigenen Strafraum verbarrikadiertwie<br />

zuletzt der SV Darmstadt<br />

98, denn die Bochumer können richtig<br />

gut kicken. Fakt ist aber auch,<br />

dass das Heimteam kaum mehr<br />

Druck verspüren muss. Die Saison<br />

des VfL ist seit geraumer Zeit gelaufen.<br />

Umso mehr appelliert Fischer<br />

an die Fußballer-Ehre der Blauen:<br />

„Ich bin mir sicher,dass sie sich noch<br />

einmal gebührend von ihrem Heimpublikum<br />

verabschieden wollen.“<br />

Knallrote Wand<br />

Dieses Publikum muss allerdings am<br />

Sonntag gegen eine knallrote Wand<br />

aus mindestens 5100 Unionern im<br />

Ruhrstadion ansingen. Gerüchten<br />

zufolge sollen es sogar noch so einige<br />

mehr sein, die sich im Heimbereich<br />

mit Karten eingedeckt haben. Kein<br />

Gerücht ist hingegen, dass am Stadion<br />

An der Alten Försterei zum Wochenende<br />

hin Platz für ein Public<br />

Viewing mit 12 000 Fans geschaffen<br />

wurde. Eswürde nicht verwundern,<br />

wenn noch mehr in die Wuhlheide<br />

strömen, um diesen Moment gemeinsam<br />

zu erleben. „Was für ein<br />

fantastisches Zeichen von unseren<br />

Fans an die Spieler, dass sie uns erneut<br />

so sehr unterstützen“,<br />

schwärmte Urs Fischer und bestätigte:„Inschwierigen<br />

Momenten, die<br />

es in diesem Spiel geben kann, wird<br />

uns das unheimlich helfen.“<br />

DieMannschaft ist fokussiert, der<br />

Sonderzug der Fans nach Bochum<br />

ist startklar und das Bier für das Public<br />

Viewing wurde am Freitag angeliefert.<br />

Man kann guten Gewissens<br />

sagen: Der1.FCUnion ist bereit, seiner<br />

beeindruckenden Geschichte<br />

ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.<br />

Ist bereit aufzusteigen. Und sobeginnt<br />

es.Ausgerechnet in Bochum.<br />

Herthas Saisonfinale gegen Leverkusen steht im Zeichen des Abschieds. Drei Trainer und drei Spieler sagen Tschüss<br />

VonPaul Linke<br />

Beginnen wir heute mal mit einem<br />

dringenden Anreisehinweis:<br />

Werandiesem Sonnabend, der<br />

ja verheißt, auch ein sonniger Nachmittag<br />

zu werden, einen Ausflug ins<br />

Olympiastadion plant, sollte zeitiger<br />

aufbrechen. DasSpiel zwischen Hertha<br />

BSC und Bayer Leverkusen beginnt<br />

zwar klassisch um halb vier,<br />

doch einerseits werden die treuesten<br />

Fans mit ihrem traditionellen Saisonabschlussmarsch<br />

– startet zwei<br />

Stunden vor dem Anpfiff am Theodor-Heuss-Platz<br />

– die Anfahrt mit<br />

dem Auto erschweren; andererseits<br />

sollte man besser schon vorder Aufwärmphase<br />

der Spieler den Platz<br />

einnehmen, um nicht die ersten Höhepunkte<br />

des Tages zu verpassen.<br />

Es wird Blumen geben, dazu gerahmte<br />

Bildcollagen, sehr netteWorte<br />

und wahrscheinlich auch Tränen,<br />

denn das letzte Spiel dieser Saison<br />

steht im Zeichen des Abschieds.Verabschiedet<br />

werden die Trainer Pal<br />

Dardai, Admir Hamzagic (beide für<br />

ein Jahr?) und Rainer Widmayer (VfB<br />

Stuttgart), dazu die Spieler Fabian<br />

Lustenberger (Young Boys Bern), Julius<br />

Kade (Union Berlin) und Jonathan<br />

Klinsmann (Zukunft ungewiss).<br />

Unterbrochen wird die Abschiedsparty<br />

von einem Fußballspiel,<br />

dass Hertha natürlich<br />

gewinnen will; es wäreaber<br />

auch nicht so dramatisch,<br />

sollte ein Saisonende im<br />

<strong>Berliner</strong> Olympiastadion<br />

an die jüngere Geschichte<br />

anknüpfen.<br />

Die Stimmung war<br />

nämlich selten ausgelassen,<br />

als Mannschaft und<br />

Fans sich nach einer Erstligasaison<br />

gegenseitig in die Sommerpause<br />

entließen. Hier noch mal zur<br />

Erinnerung: 2:6 gegen Leverkusen<br />

(2018), 2:6 gegen Leipzig (2017), 0:4<br />

gegen Dortmund (2014), 3:1 gegen<br />

Hoffenheim (2012, dann Relegation<br />

und Abstieg), 1:3 gegen die Bayern<br />

(2010, direkt in die Zweite Liga), 0:0<br />

gegen Hannover(2005, doch noch die<br />

Qualifikation für die Champions<br />

League verpasst). Das letzte gelungene<br />

Maifest gab es 2003, als Hertha<br />

2:0 gegen Kaiserslauterngewann und<br />

gerade noch so auf den Europapokal-<br />

Vordem Abschied:<br />

PalDardai<br />

platz sechs rutschte.Eswar der letzte<br />

Auftritt des heutigen Managers Michael<br />

Preetz als Stürmer.<br />

Es gab damals viele Botschaften<br />

im Stadion: „Preetz danke<br />

für alles“, „Preetz Fußballgott“,<br />

„Danke Langer“ und<br />

in der Ostkurve, die gerade<br />

ein neues Dach bekam,<br />

hatten die Fans eine riesige<br />

Choreografie ausgerollt:<br />

„Die Köpfe einer glorreichen<br />

Ära“ stand oben, unten<br />

„Immer ein Teil von<br />

uns“ und dazwischen<br />

prangten die Konterfeis<br />

von Preetz, damals 35 Jahre alt, und<br />

Mitabschiedsgast Jolly Sverrisson.<br />

Eine ähnlich pompöse Liebesbekundung<br />

wird auch Dardai bekommen,<br />

die Ultras haben es bereits angekündigt.<br />

Aber erst nach dem Spiel<br />

wird man sehen, ob der scheidende<br />

Trainer wirklich so gefühlskalt ist,<br />

wie er es seit vier Wochen behauptet.<br />

Am Donnerstag wiederholte er jedenfalls:<br />

„Ich habe das gleiche Gefühl<br />

wie immer.Ich spürenicht, dass<br />

es etwas Besonderes ist. Dassage ich<br />

ganz ehrlich, wirklich.“<br />

BERND KÖNIG<br />

Einen Hinweis gibt es allerdings<br />

schon, dass dieses Spiel ein ganz<br />

bisschen ehrlich und wirklich und<br />

besonders ist für Dardai. Er hat ja<br />

dreißig Karten bestellt, sonst waren<br />

es um die zehn, die er manchmal<br />

selbst bezahlte. „Dieses Mal“, gab<br />

Dardai zu, „war ich frech, wirklich<br />

frech –VIP sogar.“ Undumsonst.<br />

Familie,Freunde und die anderen<br />

Wegbegleiter sollten bei all dem<br />

Druck auf die Tränendrüsen nicht<br />

vergessen, dass Dardais Abschiedsspiel<br />

durchaus noch eine sportliche<br />

Relevanz hat. Tabellenplatz zehn soll<br />

es am Ende noch werden. Und:<br />

„Fünfzig Tore“, sagte der Trainer,<br />

„das ist ein Ziel, ein Reiz, Männer,<br />

machen wirddas.“ Zwei fehlen noch,<br />

dann hätte Hertha sogar mehr geschossen<br />

als unter Lucien Favre(48),<br />

der im Mai 2009 Platz vier erreichte.<br />

Undübrigens auch damals –nach einem<br />

0:4 gegen den Absteiger aus<br />

Karlsruhe –war die Saisonabschlussparty<br />

eine miese; ein Sieg hätte<br />

Platz drei, womöglich die Teilnahme<br />

an der Champions League bedeutet.<br />

Im Mittelfeld spielte ein gewisser Pal<br />

Dardai.<br />

Ein<br />

kolossaler<br />

Kraftakt<br />

Die Füchse Berlin stehen im<br />

Endspiel um den EHF-Pokal<br />

VonCarolin Paul<br />

Esertönte ein gellendes Pfeifkonzert<br />

als Silvio Heinevetter vor<br />

dem Spiel der Füchse Berlin gegen<br />

FC Portovorgestellt wurde.Doch für<br />

den <strong>Berliner</strong> Schlussmann scheinen<br />

derartige Aktionen im Moment nur<br />

zusätzlicher Antrieb zu sein. Mitinsgesamt<br />

sechszehn Paraden war er<br />

ein Garant für den 24:20 (12:8)-Erfolg<br />

gegen der Füchse und sicherte seinem<br />

Team somit den Einzug ins heutige<br />

Endspiel (20.45 Uhr).<br />

Ausbaufähige Wurfquote<br />

Zusammen mit der starken Abwehr<br />

gelang es dem 34-Jährigen seinen<br />

Kasten bis zur siebenten Minute sauber<br />

zu halten. Dabei glänzte er nicht<br />

nur mit drei Paraden aus dem Spiel<br />

heraus, sondern verschaffte sich<br />

auch bei den Gegnern aus Portugal<br />

gehörig Anerkennung.<br />

Die versagten gleich dreimal hintereinander<br />

beim Strafwurf. Zunächst<br />

warfAntonio Rodrigues Areia<br />

den Ball über das Tor, dann folgte ein<br />

Pfostentreffer bis schließlich Heinevetter<br />

hielt und das Triple perfekt<br />

machte.<br />

Trotz der starken Defensivleistung<br />

gelang es den Füchsen zunächst<br />

jedoch nicht, sich abzusetzen.<br />

Einerseits langten die Portugiesen<br />

kräftig zu und stellten das Team<br />

von Velimir Petkovic vor allem körperlich<br />

auf die Probe. „Das waren<br />

echte Kolosse“, gab Silvio Heinevetter<br />

nach dem Spiel deshalb auch be-<br />

Paul Drux (l.) versucht mit seinem Wurf<br />

Alexis Borges zu überwinden. DPA/MOLTER<br />

eindruckt zu. Zum anderen war die<br />

Wurfquote der <strong>Berliner</strong> durchaus<br />

ausbaufähig. Erneut war es ihr Torwart,<br />

der vonhinten den Takt vorgab.<br />

Teils trieb er seine Teamkameraden<br />

schnell nach vorn, teils ermahnte er<br />

zur Ruhe. Kurz vor Ende der ersten<br />

Halbzeit stimmte dann auch der<br />

Rhythmus und die Füchse konnten<br />

sich mit einem Vier-Tore-Vorsprung<br />

in die Pause verabschieden.<br />

Portobäumte sich in den zweiten<br />

dreißig Minuten noch einmal auf, bis<br />

auf mehr als zwei Treffer kam die<br />

Mannschaft aber nicht mehr heran.<br />

DerAußenseiter bekam zwar tatkräftige<br />

Unterstützung des Kieler Publikums,<br />

hatte allerdings keine Chance<br />

mehr die Partie wieder zu drehen.<br />

Dasmussten die Spieler nach Abpfiff<br />

neidlos anerkennen und zollten<br />

nicht nur Silvio Heinevetter beim<br />

Abklatschen Respekt. Damit geht es<br />

für die Füchse weiter auf der Mission<br />

Titelverteidigung. Im Finale treffen<br />

Heinevetter und Co. dann auf den<br />

THW Kiel.Wieerwartet konnten sich<br />

die Hausherren zuvor gegen Holstebrodurchsetzen<br />

(32:26).<br />

Das Endspiel ist damit nicht nur<br />

ein deutsches Duell, sondern gleichermaßen<br />

das Aufeinandertreffen<br />

zweier Trainer-Legenden. Während<br />

Alfred Gislasson seinen 20. Titel mit<br />

dem THW holen will, könnte Velimir<br />

Petkovic mit dem fünften EHF-Pokal<br />

in die Geschichte des Turniers eingehen.<br />

Egal welcher der beiden Trainer<br />

mit seinem Team die Oberhand behält,<br />

der Pott wird weiter in deutscher<br />

Hand bleiben. Seit 2014 gelang<br />

es keiner anderen Nation den Europapokal<br />

zu erobern.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 23 *<br />

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Sport<br />

Werwill Deutscher Meister werden? Iiiiich, zeigt Bayern-Stürmer RobertLewandowski an.<br />

GETTY IMAGES/STUART FRANKLIN<br />

Druck auf dem Kessel<br />

Die Titelentscheidung in der Bundesliga wird vor allem für den FC Bayern zur Nervenprobe, denn Psychologie und Fußball halten sich oft nicht an die Stochastik<br />

VonMaik Rosner,München<br />

AnSamuel Kuffour wirddieser<br />

Tage in München oft erinnert,<br />

an jenen Sammy,<br />

der zwischen 1993 und<br />

2005 für den FC Bayern verteidigte,<br />

abgesehen von einer Leihe an den<br />

1. FC Nürnberg. Kuffour hat den<br />

Fans bei der Meisterfeier 2000 aus<br />

der Seele gesungen, als er zum Mikro<br />

griff und die Zuhörer mit der leicht<br />

verunglückten Forderung beglückte:<br />

„Rot-weiße Trikot, wir wolle rotweiße<br />

Trikot, rot-weiße Triiikooot,<br />

wir wolle rot-weiße Triiikooot.“<br />

Sein Singsang ist ins Liedgut der<br />

Bayern eingegangen, immer wieder<br />

erinnern sie an die Zeilen des Ghanaers,<br />

damit der Verein diesem<br />

Wunsch bei der Gestaltung der Arbeitskleidung<br />

nachkommen möge.<br />

Das hat auch diesmal nicht ganz geklappt.<br />

Das neue Trikot der kommenden<br />

Saison werden die Kicker<br />

des FC Bayern an diesem Sonnabend<br />

beim Ligafinale gegen Eintracht<br />

Frankfurt erstmals tragen,<br />

wenn es darum geht, den 29. Meistertitel<br />

der Münchner zu erringen.<br />

Doch weil das neue Trikot, abgesehen<br />

von den weißen Sponsorenlogos,<br />

ganz in Rot gehalten ist, sind<br />

nicht alle Anhänger zufrieden.<br />

An Kuffour wird dieser Tage aber<br />

auch erinnert, weil sich am 26. Mai<br />

die Mutter aller Niederlagen aus Bayern-Sicht<br />

jährt. Vor20Jahren verloren<br />

sie das Finale der Champions<br />

League gegen Manchester United<br />

und gegen alleWahrscheinlichkeiten<br />

durch zwei Tore in der Nachspielzeit<br />

1:2. Den Fanliebling Kuffour, 42, hat<br />

das Bayern-Magazin „51“ aus diesem<br />

Anlass in Ghana besucht und<br />

dabei eine DVDdes Dramas vonBarcelona<br />

mitgebracht. Doch Kuffour<br />

blieb dabei, er wollte sich das Finale<br />

auch jetzt nicht noch mal ansehen.<br />

Es wäre das erste Mal gewesen.<br />

„Neinneinnein, geht nicht – es<br />

macht mir noch immer so viel weh“,<br />

zitierte ihn das Klubheft. Unddamit<br />

zum Bundesligafinale, zum Fernduell<br />

um den Meistertitel zwischen<br />

dem FC Bayern und Dortmund.<br />

Nüchtern betrachtet gehört<br />

schon viel Fantasie zu der Annahme,<br />

dass die Münchner ihresiebte Meisterschaft<br />

in Serie noch verspielen.<br />

Die Mannschaft von Trainer Niko<br />

Kovac hat zwei Punkte und 17 Tore<br />

Vorsprung auf den BVB. Ein Unentschieden<br />

gegen Frankfurt genügt<br />

also für den nächsten Gewinn der<br />

Schale und für den ersten vonKovac<br />

als Trainer, auch wenn Dortmund in<br />

Gladbach gewinnt, da ein 17:0 des<br />

BVB nun wirklich ausgeschlossen<br />

werden kann. Kovac wäre damit<br />

nach Franz Beckenbauer der zweite<br />

Münchner,der sowohl als Spieler als<br />

Hertha BSC -Leverkusen Sa., 15.30<br />

Mönchengladbach -Dortmund Sa., 15.30<br />

Düsseldorf -Hannover Sa., 15.30<br />

Freiburg -Nürnberg Sa., 15.30<br />

Mainz -Hoffenheim Sa., 15.30<br />

Bremen -RBLeipzig Sa., 15.30<br />

Schalke-Stuttgart Sa., 15.30<br />

Wolfsbrug -Augsburg Sa., 15.30<br />

FC Bayern-Frankfurt Sa., 15.30<br />

1 FC Bayern München 33 83: 3175<br />

2 Borussia Dortmund 33 79: 4473<br />

3 RB Leipzig 33 62: 2766<br />

4 Bor.Mönchengladbach 33 55: 4055<br />

5 Bayer04Leverkusen 33 64: 5155<br />

auch als Chefcoach deutscher Meister<br />

geworden ist.<br />

Nur wenn die Bayern verlieren<br />

und Dortmund gewinnt, dürfen sie<br />

beim BVB ihren neunten deutschen<br />

Meistertitel feiern. Das Problem dabei,<br />

das zeigt auch die Niederlage gegen<br />

Manchester vor 20Jahren: Die<br />

Psychologie und der Fußball halten<br />

sich oft nicht an die Wahrscheinlichkeitslehre.<br />

Undvor allem für die vom<br />

Erfolg verwöhnten und zu diesem<br />

verpflichteten Bayern wirddas Fernduell<br />

mit dem BVBzur Nervenprobe.<br />

ERSTE BUNDESLIGA<br />

6 Eintracht Frankfurt 33 59: 4354<br />

7 VfL Wolfsburg 33 54: 4952<br />

8 1899 Hoffenheim 33 68: 4851<br />

9 SV Werder Bremen 33 56: 4850<br />

10 Hertha BSC 33 48: 5243<br />

11 Fortuna Düsseldorf 33 47: 6441<br />

12 1. FSV Mainz 05 33 42: 5540<br />

13 SC Freiburg 33 41: 6033<br />

14 FC Augsburg 33 50: 6332<br />

15 FC Schalke04 33 37: 5532<br />

16 VfB Stuttgart 33 32: 7027<br />

17 Hannover96 33 30: 6921<br />

18 1. FC Nürnberg 33 25: 6319<br />

Es geht diesmal um die Kopf-Salatschüssel,<br />

wenn man so will. Für die<br />

Münchner ist das eine sehr ungewohnte<br />

Ausgangslage – in der die<br />

kleine Chance der Dortmunder liegen<br />

könnte.Beim BVBsetzen sie genau<br />

auf diese Komponente.<br />

Hans-Joachim Watzke hatte den<br />

Psychokrieg vor einer Woche angefangen.<br />

Nunsagte der Geschäftsführer:„Meine<br />

Hoffnung wirdjeden Tag<br />

größer.“ Er sei darüber „selber ganz<br />

verwundert, weil ich eigentlich ein<br />

Skeptiker bin“. Doch diesmal habe<br />

er das „unerklärliche Gefühl, dass<br />

wir vor großen Dingen stehen.“<br />

Sportdirektor Michael Zorc ergänzte:<br />

„Das ist keine mathematische Kalkulation.<br />

Da geht es um Dynamiken,<br />

die entstehen. Wenn wir in Führung<br />

gehen würden, könnte das etwas<br />

auslösen.“<br />

Beim FC Bayern geben sie sich<br />

natürlich selbstgewiss. Nur einmal,<br />

1971, wurde der Klub am letzten<br />

Spieltag noch abgefangen. Allerdings<br />

nicht zu Hause,sonderndurch<br />

eine Niederlage in Duisburg. „Ich<br />

werde sechs oder sieben Tage wunderbar<br />

schlafen, weil ich weiß: Wenn<br />

die Mannschaft so spielt wie heute,<br />

so kämpft, sich so reinhaut, dann<br />

sind wir am Samstag deutscher<br />

Meister“, sagte Präsident UliHoeneß<br />

nach dem 0:0 bei RB Leipzig.<br />

Andererseits ist bei den Bayern<br />

mächtig Druck auf dem Kessel, nicht<br />

nur wegen der Dauerdebatte um den<br />

angezähltenTrainer Niko Kovac.Den<br />

Titel zu verspielen, wäre gewissermaßen<br />

die GAB,die größte anzunehmende<br />

Blamage.Und ein Drama wie<br />

1999. Oder wie 2012 im Finale „dahoam“<br />

der Champions League gegen<br />

den FC Chelsea. Oder wie im Pokalfinale<br />

2018 gegen Frankfurt, als<br />

Kovac noch die Eintracht coachte<br />

und gegen den FC Bayern gegen alle<br />

Wahrscheinlichkeiten 3:1 triumphierte.Nun<br />

könnten „seine“ Frankfurter<br />

ihm und den Münchnern erneut<br />

einen Strich durchs angepeilte<br />

Double machen, mit ähnlich erstaunlichen<br />

Großtaten wie zuletzt in<br />

Europa.<br />

Wahrscheinlich ist das zwar<br />

nicht. Aber auch an dieser Stelle<br />

kann an Kuffour und seinen Singsang<br />

erinnertwerden, an eine seiner<br />

vielen positiven Erinnerungen.„Rotweiße<br />

Trikot“ forderte er, nachdem<br />

die Bayern nach sogar drei Punkten<br />

Rückstand am letzten Spieltag noch<br />

Platz eins erklommen, weil der bisherige<br />

Tabellenführer Leverkusen in<br />

Haching verlor. Ein gutes Omen?<br />

Und wenn ja, für München oder<br />

Dortmund?<br />

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Zauberer oder Zauderer?<br />

Dortmunds Trainer Lucien Favre geht die spannende Meisterschaftsentscheidung mit Pragmatik an. Ein Titelgewinn des BVB könnte sein Image stark verändern<br />

VonDaniel Theweleit, Dortmund<br />

Auch vordem großen Saisonfinale<br />

sind alle Versuche vergebens, ein<br />

paar emotionale Worte aus Lucien<br />

Favreherauszukitzeln, lieber kramt er<br />

eine seiner Standardfloskeln hervor.<br />

„Alles ist möglich“, erwidertder Trainer<br />

von Borussia Dortmund nüchtern<br />

auf die Frage nach der Spannung,<br />

die die Fußballnation vor dem<br />

aufregendsten Titelkampf seit zehn<br />

Jahren elektrisiert. Nur im Strahlen<br />

seiner Augen, in seinem Lächeln ist<br />

Vorfreude zu erkennen, was die Frage<br />

aufwirft, ob ein Trainer in einem derart<br />

besonderen Moment nicht fordernder,lauter,extrovertierter<br />

auftreten<br />

sollte.Wäre esnicht wünschenswert,<br />

Favre würde den Klub in einen<br />

emotionalen Ausnahmezustand versetzen<br />

und den Spektakelfaktor fürs<br />

Publikum herausheben, so wie es<br />

Hans-Joachim Watzke probiert? „Ich<br />

glaube, dass die Möglichkeit nicht so<br />

klein ist, wie der ein oder andere<br />

glaubt“, sagt der Geschäftsführer zu<br />

den Titelchancen, er spüre, „dass der<br />

BVB vor großen Dingen steht“, Favre<br />

hingegen merkt an: „Wir müssen das<br />

Spiel in Mönchengladbach gewinnen.<br />

Punkt.“<br />

Der Schweizer Fußballlehrer ist<br />

ein wunderbarer Spielerentwickler,<br />

an guten Tagen können seine Mannschaften<br />

Ästheten begeistern, allerdings<br />

wurde zuletzt viel über Favres<br />

vermeintliche Schwächen debattiert:<br />

Wenn klassische Faktoren des Fußballsports<br />

wie Härte, Widerstandskraft<br />

und Testosteron gefragt sind,<br />

dann sei der Feingeist kein Spitzentrainer<br />

mehr, monieren Kritiker. In<br />

Fachzeitschriften wurde über die<br />

„verschenkte Meisterschaft“ gespottet,<br />

und als Dortmunds Chefcoach in<br />

den Stunden nach der Heimniederlage<br />

im Revierderby gegen Schalke<br />

zum Titelrennen sagte,„es ist vorbei“,<br />

festigte sich das Bild vom Zauderer,<br />

dem die Widerstandskraft im Umgang<br />

mit Rückschlägen fehlt. EinKo-<br />

lumnist der Bild forderte den Rücktritt,<br />

Insider raunten sich zu, die Klubführung<br />

habe bereits begonnen, für<br />

die mittelfristige Zukunft, Bremens<br />

Florian Kohfeldt zu umwerben.<br />

Dabei gibt es sogar ein Buch über<br />

einen magischen Augenblick,<br />

der beweist, dass Favres<br />

Stil sehr wohl für große<br />

Titelkämpfe taugt. In „Die<br />

93. Minute“ wird opulent<br />

nacherzählt, wie dieser<br />

Trainer am 13. Mai2006 mit<br />

dem Tabellenzweiten FC<br />

Zürich in der Schweiz zum<br />

Ersten nach Basel reiste, er<br />

brauchte einen Sieg, um<br />

Meister zu werden. Als die<br />

Nachspielzeit begann, stand es 1:1,<br />

einige Spieler auf der Basler Bank hatten<br />

schon ihreMeister-Shirts übergezogen,<br />

als Iulian Filipescu Favres<br />

junge Mannschaft doch noch zum<br />

ersten Zürcher Titelgewinn nach 22<br />

Jahren schoss. Dramatischer kann<br />

man keine Meisterschaft gewinnen.<br />

Bleibt nüchtern:<br />

Lucien Favre<br />

Sollte Favre amSonnabend zum<br />

zweiten Mal einen solch dramatischen<br />

Titelkampf gewinnen, würde<br />

sich sein Image wandeln. Er wäre<br />

plötzlich der Zauberer,der es schaffte,<br />

gleich im ersten Jahr eines über mindestens<br />

zwei Spielzeiten<br />

GETTY IMAGES/LARS BARON<br />

angelegten Umbruchs<br />

Meister zu werden. Mit einer<br />

extrem unerfahrenen<br />

Mannschaft. Wenn dagegen<br />

die Bayern Meister<br />

werden, würde er als jener<br />

Mann gelten, der neun<br />

Punkte Vorsprung auf den<br />

FC Bayern vergeudete, der<br />

die seltene Chance, eine<br />

Schwäche des Dauermeisters<br />

zu nutzen, verstreichen ließ; als<br />

Mann, der Krisen nicht unter Kontrolle<br />

bekam. So nah liegen die Extreme<br />

in derWelt des Fußballs oft beieinander.Wobei<br />

dieVerantwortlichen<br />

beim BVB sich naturgemäß gegen<br />

diese Art der Geschichtsschreibung<br />

wehren.<br />

Team und Trainer haben unabhängig<br />

vom großen Finale „eine tolle<br />

Saison gespielt“, sagt Watzke. Zahlen<br />

untermauerndieseThese.Schon jetzt<br />

hat Favre deutlich mehr Punkte gesammelt<br />

als der unvergessene Ottmar<br />

Hitzfeld in seinem Meisterjahren<br />

1995 und 1996, und sollte der BVB in<br />

Gladbach gewinnen, hätte selbst Jürgen<br />

Klopp nur in einem seiner sieben<br />

Dortmunder Jahre mehr Zähler erspielt.<br />

Dennoch ist die große Klopp-<br />

Sehnsucht ein Problem für jeden<br />

Trainer beim BVB. Vonder Zeit mit<br />

dem heutigen Liverpool-Coach werden<br />

die großen Momente erinnert,<br />

längst ist vergessen, dass der Fußball<br />

im Alltag zwar mit dem Parole „Vollgas“<br />

überschrieben war, der Stil der<br />

Mannschaft aber oft mühsam wirkte.<br />

Dass FavredenVergleichen mit Klopp<br />

nur so schwer standhält, liegt daran,<br />

dass seine vermeintliche Schwachstelle<br />

genau jener Teil der Trainerarbeit<br />

ist, den die Öffentlichkeit am<br />

klarsten sehen kann: die Wirkung seinerWorteingrößerer<br />

Runde.Favreist<br />

kein Typ, der mit Leichtigkeit Menschen<br />

mitreißen kann.<br />

DerBauernsohn aus einem walisischen<br />

Bergdorf halte nun mal „nicht<br />

ständig proklamatische Ansprachen<br />

an die ganzeMannschaft, sondernarbeitet<br />

auch sehr starkmit Vieraugengesprächen,<br />

in denen er den Spielern<br />

immer wieder das gute Gefühl gibt:<br />

Ichkümmere mich um dich“, erklärt<br />

Sportdirektor Michael Zorc. Reza Fazeli<br />

bestätigt das. „Meiner Meinung<br />

nach gibt es nicht nur einenWeg, eine<br />

Mannschaft mitzunehmen und zu<br />

motivieren“, sagt Favres Berater. „Es<br />

gibt viele Trainer, die Floskeln verwenden,<br />

zu diesen Kollegen gehörter<br />

nicht. Er ist sehr authentisch, gerade<br />

durch die Arbeit an fußballerischen<br />

Details bereitet er die Spieler so vor,<br />

dass sie Woche für Woche hoch motiviert<br />

sind.“ Womöglich ist diese Art<br />

der Erdung in der emotionalen Extremsituation<br />

dieses letzten Saisonspiels<br />

genau der richtige Ansatz.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 24<br />

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Sport<br />

Martin Hermannsson ist<br />

überpünktlich. Acht<br />

Minuten vor der vereinbarten<br />

Zeit ist Alba<br />

Berlins Aufbauspieler am vereinbarten<br />

Treffpunkt. Seine Wohnung liegt<br />

nur einen Steinwurfvon dem Café in<br />

Berlin Mitte entfernt. Hermannsson<br />

entscheidet sich für Cappuccino.<br />

Nieselregen und dunkle Wolken erinnern<br />

ihn an seine Heimat Island.<br />

Seit August lebt er mit Frau und Sohn<br />

in Berlin. Zwei Endspiele hat er mit<br />

Albas Basketballern erreicht, im Eurocup<br />

und im BBL-Pokal. Am Sonnabend<br />

beginnen gegen Ulmdie Playoffs<br />

um die Deutsche Meisterschaft<br />

(18 Uhr). Hermannsson ist dabei einer<br />

der Schlüsselspieler.Als der Cappuccino<br />

fertig ist, kann das Gespräch<br />

beginnen.<br />

Herr Hermannsson, wie wichtig ist<br />

gesunde Ernährung für Sie?<br />

Es ist Teil meines Jobs, inbestmöglicher<br />

Verfassung zu sein. Ich<br />

trinke viel Wasser, esse viel Lachs<br />

und Hähnchen. Vor zwei Wochen<br />

habe ich entschieden, bis zum Saisonende<br />

auf Süßigkeiten zu verzichten.<br />

Ichliebe eigentlich Süßigkeiten.<br />

Welche?<br />

Gummibären. Ichliebe aber auch<br />

Eis, ich habe immer Eis imGefrierfach.<br />

Ich trinke aber keine Limonade,<br />

schon seit zwei, drei Jahren<br />

nicht mehr.<br />

Sie sind hierhergelaufen. Wie bewegen<br />

Siesich sonst in der Stadt?<br />

Deutschland hat eins der besten<br />

öffentlichen Verkehrssysteme in der<br />

Welt. In Island ist es schrecklich, da<br />

gibt es nur Busse.Damusst du schon<br />

mal 40 Minuten warten, wenn du einen<br />

Busverpasst hast. Hier brauchst<br />

du eigentlich kein Auto. Ganz oft<br />

nehme ich die U-Bahn, um zum<br />

Training zu kommen. Dasist schneller.Ich<br />

liebe es,die Straßenbahn zum<br />

Alexanderplatz oder zum Hackeschen<br />

Markt zunehmen. Auch, weil<br />

es in Berlin schrecklich ist, einen<br />

Parkplatz zu finden.<br />

So wie vorder Alba-Trainingshalle in<br />

der Schützenstraße?<br />

Da gibt es immer einen kleinen<br />

Wettstreit um den besten Platz.<br />

Wenn man der Erste oder der Letzte<br />

ist, der zum Training kommt, kann<br />

man als Erster fahren, wenn man<br />

aber irgendwo dazwischen in der<br />

Mitte kommt, muss man auf alle<br />

warten.<br />

Haben Sieein LieblingsortinBerlin?<br />

Ich finde es rund um den Hackeschen<br />

Markt sehr schön. Da kann<br />

man hinlaufen und auch gut einkaufen.<br />

Das mache ich aber nicht am<br />

Wochenende, dasind dort zuviele<br />

Menschen. Mir gefällt es aber auch<br />

im Prenzlauer Berg. Mit unserem<br />

Sohn waren wir im Zoo. Es war großartig,<br />

ihm hat es dortsehr gefallen.<br />

Dann müssen Sie unbedingt in den<br />

Tierpark, die kleine Eisbärin anschauen.<br />

Es gibt noch einen zweiten Zooin<br />

Berlin?Wieweit ist das weg? Da müssen<br />

wir unbedingt hin, wenn das<br />

Wetter besser wird. Ich habe noch<br />

nie einen Eisbären gesehen. In Island<br />

gibt es im Zoonur Kühe,Ziegen<br />

und Pferde, aber keine Elefanten<br />

oder Eisbären.<br />

Auf ihrem Instagram-Account war<br />

Ihr Sohn zuletzt auf einem Foto mit<br />

„Ich<br />

habe<br />

noch nie<br />

einen<br />

Eisbären<br />

gesehen“<br />

Geht Martin Hermannsson<br />

nach Hause, wenn sein Team in<br />

die Verlängerung muss? Warum<br />

will Albas Guard unbedingt in<br />

den Tierpark? Und wie wichtig<br />

ist dem Isländer die<br />

Euroleague? Ein Gespräch<br />

zum Auftakt der Play-offs<br />

Nach dem Wurf ist vor dem Treffer:Martin Hermannsson wird in Albas Play-offs gegen Ulm einer der Schlüsselspieler sein.<br />

vielen Schallplatten zu sehen. Sind<br />

Sienebenbei noch als DJ unterwegs?<br />

Mein Vater hat eine Musikanlage<br />

gekauft, weil er noch viele Schallplatten<br />

aus seiner Jugendzeit hatte.<br />

Er hat diese Anlage und die Schallplatten<br />

im Wohnzimmer und mein<br />

Sohn mag die Schallplatten, er weiß<br />

nicht, was es ist, aber er fasst sie an,<br />

packt sie aus. Ich bin kein DJ, aber<br />

ich liebe Musik. Ich spiele ein bisschen<br />

Gitarre. MitLukeSikma bin ich<br />

hier in Berlin auch zum Karaoke gegangen,<br />

wir hatten eine Menge Spaß.<br />

Am Sonnabend findet der Eurovision<br />

Song Contest statt. Das müsste Sie<br />

doch interessieren, oder?<br />

Island hat es ins Finale geschafft,<br />

zum ersten Mal seit ein paar Jahren.<br />

ZUR PERSON<br />

Über Frankreich nach Berlin: Martin Hermannsson, wurde am 16. September 1994 in Reykjavik<br />

geboren. Mit Knattspyrnufelag gewann er 2011 und 2014 die isländische Meisterschaft.<br />

2014 ging er ans Collegeund spielte dortfür die Brooklyn Blackbirds in der NCAA. Nach zwei<br />

Jahren engagierte ihn der französische Zweitligist Charleville-Mézières, er wechselte 2017 in<br />

die erste LigazuChâlons Reims Basket und ist nun seit 2018 bei Alba Berlin. In seinen 15<br />

Bundesligaspielen dieser Saison erzielte er im Schnitt 11,7 Punkte und gab3,6 Assists.<br />

Über Ulm ins Bayern-Duell:Zum Auftakt der entscheidenden Saisonphase trifft Martin Hermannsson<br />

mit seinem Alba-Team aufUlm. Auftakt ist an diesem Sonnabend um 18 Uhr in der<br />

Arena am Ostbahnhof. Sollte es zu einem fünften und entscheidenden Spiel kommen, hätte<br />

Alba ebenfalls Heimvorteil. Hermannssons <strong>Berliner</strong> werden zu den aussichtsreichsten Herausfordererndes<br />

Titelverteidigers FC Bayern Basketball gerechnet. Auch Oldenburg hat Chancen,<br />

spielt bisher eine durchweg überzeugende Saison.<br />

IMAGO IMAGES/WIEDENSOHLER<br />

Die Leute in Island sind verrückt<br />

nach dem Eurovision Song Contest.<br />

Ich habe das Halbfinale am Dienstagabend<br />

auch nebenbei geschaut,<br />

während ich mit meinem Sohn gespielt<br />

habe.<br />

Sie haben Glück, dass Ihr erstes Playoff-Spiel<br />

am Sonnabend schon um 18<br />

Uhr beginnt. Da schaffen Sie es ja<br />

pünktlich zum Start vom Eurovision<br />

Song Contest.<br />

Das ist perfekt. Ich hätte auf das<br />

Spiel verzichtet, wenn es zur selben<br />

Zeit gewesen wäre. Wenn wir eine<br />

Verlängerung spielen, gehe ich eher.<br />

(lacht)<br />

MitAlbaBerlin sind Sieindieser Saison<br />

in Europa viel herumgekommen.<br />

Wo hat es Ihnen denn am meisten gefallen?<br />

An Malaga erinnereich mich sehr<br />

gerne. Wir hatten ein Hotel am<br />

Strand, das Wetter war schön, und<br />

wir haben ein Spiel, in dem wir eigentlich<br />

mit dem Rücken zur Wand<br />

standen, gewonnen.<br />

Als Sie in Andorra gespielt haben,<br />

fand parallel auch ein Fußballländerspiel<br />

zwischen der dortigen Auswahl<br />

und Island statt. Haben SieIhre<br />

Landsleute besucht?<br />

Meine Mutter arbeitet für den isländischen<br />

Fußballverband. Als sie<br />

gesehen hat, dass wir dort spielen,<br />

hat sie mich sofort angerufen. Die<br />

Fußballer waren in einem anderen<br />

Hotel als wir, aber ich konnte ein<br />

paar Jungs sehen, einen Kaffee mit<br />

ihnen trinken und mit ihnen sprechen.<br />

Aber wir hatten nicht genug<br />

Zeit, um uns länger zu sehen. Es<br />

wäregroßartig gewesen, das Spiel zu<br />

sehen. Aber wir haben exakt zur selben<br />

Zeit gespielt.<br />

Gibt es in einem so kleinen Land engere<br />

Verbindungen zwischen Profisportlern<br />

aus unterschiedlichen<br />

Sportarten?<br />

Es ist ein kleines Land. Basketballer<br />

kennen die Fußballer, Fußballer<br />

kennen die Basketballer. Die meisten<br />

Fußballnationalspieler sind in<br />

meinem Alter. Wir sind zur selben<br />

Schule gegangen oder haben für den<br />

selben Verein gespielt. Irgendwie<br />

kennt jeder jeden.<br />

Kannten Sie auch den jungen Mann,<br />

den Sievor ein paar Wochen nach einem<br />

Interview umarmt und danach<br />

gesprochen haben?<br />

Er besitzt eine Hilfsorganisation<br />

für Parkinson-Erkrankte in Island.<br />

Ichhabe ihm ein Alba-Trikot vonmir<br />

gegeben und damit wurden 1500<br />

Euro eingenommen, welche ich der<br />

Stiftung zur Verfügung gestellt habe.<br />

Ich wusste nicht, dass er bei dem<br />

Spiel ist und er wusste nicht, dass ich<br />

wegen einer Verletzung nicht spiele.<br />

Ich habe so eine Sache zum ersten<br />

Mal gemacht. Mein Großvater hat<br />

Parkinson, ich habe also auch eine<br />

Verbindung zu dieser Krankheit und<br />

wollte etwas zurückgeben. Das ist<br />

eine Sache, die ich auch in Zukunft<br />

machen möchte.<br />

SehenSie Ihre Zukunft in Berlin?<br />

Ich habe einen Vertrag für das<br />

nächste Jahr. Meine Familie und ich<br />

lieben es hier. ImMoment gibt es<br />

keinen Grund, irgendwo anders hinzugehen.<br />

Erst recht nicht, wenn Alba im kommenden<br />

Jahr in derEuroleague spielt.<br />

Wie wichtig ist dieses Argument für<br />

Sie?<br />

Es ist das Ziel für alle Spieler im<br />

Team, auf dem höchsten Niveau zu<br />

spielen. Ich habe gehört, dass wir<br />

Meister oder Zweiter hinter Bayern<br />

München werden müssen, um sicher<br />

dabei zu sein. Das ist eine weitere<br />

Motivation für uns. Ich mache<br />

kein Geheimnis daraus, dass ich in<br />

der Euroleague spielen möchte, das<br />

ist mein Ziel. Und eswäre unglaublich,<br />

wenn ich das mit Alba Berlin im<br />

nächsten Jahr tun darf. Besonders<br />

mit dieser Mannschaft, mit diesen<br />

Spielern. Es wäre interessant zu sehen,<br />

was wir mit diesem Team dort<br />

erreichen können.<br />

DasGespräch führte<br />

Christian Kattner.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 25<br />

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Feuilleton<br />

Das fliegende Auge:<br />

Wilhelm Dieterle, ein<br />

vergessener Filmstar<br />

Seite 28<br />

„Was wurde aus dem Summer of Love?“<br />

Markus Schneider und Jens Balzer reden über den verlorenen Schwung und die Folgen der 70er-Jahre-Utopien Seiten 26, 27<br />

Die Zeughaus-Erweiterung warfür Peieher eine Fingerübung. INGO SCHULZ/IMAGO Einst heiß umstritten, heute heiß geliebt: die Louvre-Pyramide ED RHODES/IMAGO Ieoh Ming Pei(1915−2019) IMAGO<br />

Meister der Wahrzeichen<br />

Zum Toddes großen Architekten Ieoh Ming Pei, dem Paris die Louvre-Pyramide und Berlin die Zeughaus-Erweiterung verdankt<br />

VonNikolaus Bernau<br />

Bei sehr alten Menschen vergessen<br />

wir oft, welche Zeitsprünge<br />

sie überwunden<br />

haben. Etwa Ieoh Ming Pei,<br />

der Architekt der Pariser Louvre-Pyramide.<br />

Als er am 26. April 1917 im<br />

südchinesischen Guangzhou geboren<br />

wurde, tobte der Erste Weltkrieg,<br />

saßen Kaiser Nikolaus II., Kaiser Wilhelm<br />

und Kaiser Karl noch auf ihren<br />

Thronen, lebte der 1911 gestürzte<br />

letzte Kaiser Chinas Puji noch in der<br />

Verbotenen Stadt. Walter Gropius<br />

und Henri van der Velde hatten das<br />

Bauhaus in Weimar noch nicht gegründet.<br />

Als Pei1934 das Architekturstudium<br />

in den USA begann, gab es<br />

dieses Bauhaus schon nicht mehr,<br />

mussten seine vorden Nazis geflohenen<br />

Lehrer in Amerika um Asyl bitten.<br />

Damals war nicht ahnbar,dass Frank<br />

LloydWright in den 50er-Jahren als alter<br />

Mann wieder zu großer Form auflaufen<br />

würde –noch Jahrzehnte später<br />

berichtete der überaus selbstbewusste<br />

Peibelustigt, wie er ehrfürchtig<br />

um eine Audienz beim Meister der<br />

amerikanischen Moderne gebeten<br />

habe, aber dann nach einigen StundenWartens<br />

beschloss: Ichgehe.<br />

Die Lehredes Westens<br />

Nicht nur diese Freiheit nahm er<br />

sich. Peisah wie viele seiner Generation<br />

seit den Vierzigern hin zu den<br />

Modernisten Europas der 20er-<br />

Jahre. Er studierte in Pennsylvania<br />

und in Harvard Architektur, pflegte<br />

Freundschaften mit Walter Gropius<br />

oder Marcel Breuer, bewunderte<br />

Ludwig Mies van der Rohe und Le<br />

Corbusier. Von ihnen lernte er, wie<br />

man Baukonstruktion in Kunstformen<br />

umsetzen kann, große Baumassen<br />

organisiert, dass sie nicht überschwer<br />

werden, und wie der Weg<br />

durch einen Bau zum Raumerlebnis<br />

werden kann.<br />

Seit 1942 mit der Sino-Amerikanerin<br />

Eileen Loo verheiratet, arbeitete<br />

PeiimZweiten Weltkrieg für die amerikanische<br />

Armee. 1948 wurde er<br />

Chefarchitekt des Immobilienunternehmens<br />

Webb &Kapp,und als Mao<br />

Tsetung 1949 in Peking die kommunistische<br />

Volksrepublik proklamierte,<br />

war die Rückkehr des Sohnes aus sehr<br />

guter,einflussreicher Familie endgültig<br />

unmöglich. Pei machte nun eine<br />

genuin amerikanische Karriere. Präsident<br />

Henry Truman hatte nämlich<br />

nicht nur Millionen für den Wiederaufbau<br />

Europas im Rahmen des Marshall-Plans<br />

bereitgestellt. Er wollte<br />

auch die amerikanischen Städte modernisieren.<br />

Seit 1949 wurden<br />

breite Autoschneisen in die<br />

Stadtzentren geschlagen,<br />

das Ideal des frei<br />

stehenden Einfamilienhauses<br />

etabliert −<br />

aus heutiger Sicht<br />

eine der größten urbanen<br />

und ökologischen<br />

Katastrophen<br />

überhaupt.<br />

Ieoh Ming Pei und sein<br />

1953 begründetes eigenes Büro<br />

planten viel. 1964 gelang ihm der<br />

Durchbruch zu einem der wichtigsten<br />

Architekten der liberalen Eliten<br />

Amerikas: Jaqueline Kennedy engagierte<br />

Pei für den Bau der Kennedy-<br />

Gedächtnisbibliothek in Boston.<br />

Ihre Verbindung aus populärem<br />

Glanz, effizienten Grundrissen, monumentaler,<br />

aber immer an die<br />

Maße der Menschen gebundener<br />

Größe, viel Naturstein und scharfkantiger<br />

Geometrie wurde sein Erfolgsrezept.<br />

Es folgten viele Kulturzentren<br />

und vor allem der Ostflügel<br />

der National Gallery inWashington<br />

mit ihrem Riesenfoyer.<br />

Doch weltweit bekannt wurde Pei<br />

erst 1981 mit der radikalen Neukonzeption<br />

des „Grand Louvre“. Der<br />

neue französische Präsident Francois<br />

Mitterand gab Pei den Direktauftrag<br />

für das wichtigste seiner<br />

„Grand Projects“. Nur dank dieser<br />

Rückendeckung konnte Peisein Projekt<br />

durchsetzen, obwohl der Chef<br />

des Louvre zurücktrat, zeitweise<br />

über 90 Prozent der Pariser gegen die<br />

Glaspyramide mitten im Cour Napoleon<br />

waren und die Kunstkritik sie<br />

verdammte. Man streitet immer<br />

noch: Ist diese Glaspyramide nun<br />

nur ein Werbezeichen –oder ein adäquater<br />

städtebaulicher Abschluss<br />

der großen Pariser Achse zum<br />

Werden SieTeil<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> und<br />

holen Sie sich unsereApp: Berlin<br />

verdankt Ieoh Ming Pei<br />

die Zeughaus-Erweiterung.DieApp<br />

bekommen<br />

Sie kostenlos imApple Store<br />

oder Google PlayStore. Runterladen!<br />

Loslegen!<br />

Machen Sie mit<br />

Triumphbogen? Sie<br />

wurde jedenfalls zum<br />

massentouristischen<br />

und museumskommerziellen<br />

Ereignis,<br />

zum Vorbild der Radikalumbauten<br />

von<br />

Museen in Berlin, St.<br />

Petersburg oder Peking.<br />

Dabei scheiterte<br />

der Grand Louvreletztlich:<br />

Die Funktion des Museums,<br />

seine Besucher auch klüger zu machen,<br />

kann er mit inzwischen mehr<br />

als sieben Millionen Besuchern im<br />

Jahr kaum noch erfüllen.<br />

Pei nahm nie an Wettbewerben<br />

teil. Es war ein Glück für Berlin, dass<br />

Bundeskanzler Helmut Kohl und der<br />

Direktor des Deutschen Historischen<br />

Museums, Christoph Stölzl,<br />

ihm trotzdem den Auftrag für die Erweiterung<br />

des Zeughauses gaben.<br />

Für Pei eher eine Fingerübung, die<br />

aber zeigt, das auch in einer historisch<br />

geprägten Umgebung moderne<br />

Architektur wirken kann. Und<br />

dann ist da dieser Beton, in dem<br />

Sand aus der Champagne gemischt<br />

wurde! Genau die richtige Körnung<br />

und richtige Farbe: Peis Erfolg besteht<br />

auch darin, dass er die Details<br />

unnachsichtig durchsetzen konnte.<br />

Rückkehr nach China<br />

Dreißig Jahre nach der Ausrufung<br />

der Volksrepublik durfte der längst<br />

zum Amerikaner gewordene Pei<br />

1975 zurückkehren: Zunächst nur<br />

mit dem Baueines längst wieder verfallenden<br />

Hotels,dann 1982 mit dem<br />

der grandiosen Bank of China in<br />

Hongkong. Der Bau wurde eine<br />

Machtdemonstration, aber auch<br />

eine Sensation: mit ineinander geschobenen<br />

Dreiecken ist er eines der<br />

elegantesten Bürohäuser überhaupt.<br />

Undwas lernten wir nicht alles<br />

an seinen scharf gegen die Konkurrenten<br />

gerichteten Spitzen über<br />

die Bedeutung des Feng Shui, der auf<br />

Ausgleich der Kontraste bedachten<br />

chinesischen Lehre.<br />

Peikehrte nach China zurück, mit<br />

dem Höhepunkt des 2006 eingeweihten<br />

Kunstmuseums in der herrlichen<br />

Garten- und Gelehrten-Stadt Suzhou:<br />

ein Bau mit klug verschachtelten<br />

Räumen, raffinierter Lichtführung,<br />

angelegt um einen idyllischen Teich.<br />

Dass diese Methode,eine behauptete<br />

kulturelle Tradition durch Abstraktion<br />

zu modernisieren, auf andereRegionen<br />

übertragbar ist, zeigte Pei<br />

dann 2008 mit dem Museum für Islamische<br />

Kunst in Katar. Auch hier sind<br />

Assoziationen zu frühislamischer<br />

Baukunst möglich: mit Höfen, Kuppeln<br />

und dem reichen Spiel vonLicht<br />

und Schatten. Wenn man sie denn so<br />

sehen will. Mankönnte dasWerk aber<br />

ohne weiteres auch als Teil einer späten<br />

Tradition der Klassischen Moderne<br />

analysieren.<br />

Peis Leben beweist auch den ökonomischen,<br />

sozialen und kulturellen<br />

Blödsinn nationalistischer Eingrenzung.<br />

Heutige Trumpisten, Indentitäre<br />

oder AfDler hätten ihn 1932<br />

wohl sofort ausgewiesen. Sie hätten<br />

unter anderem den Aufbau eines Bürosmit<br />

zeitweilig mehr als 200 Mitarbeitern<br />

und Milliarden-Portefeuilles<br />

verhindert. Pei gelang, woran viele<br />

Architekten scheitern: eine internationale<br />

Marke zuetablieren. Das lag<br />

nicht zuletzt daran, dass er bei allem<br />

Selbstbewusstsein immer selbstkritisch<br />

blieb.Understatement nämlich<br />

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23. –25.05.19 · 20.00 UHR<br />

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LEOŠ JANÁČEK Sinfonietta<br />

KONZERTHAUS<br />

ORCHESTER<br />

BERLIN<br />

gehörte genau wie die gerne gespielte<br />

Rolle des heiteren Großen<br />

Weisen aus dem Osten zum Geschäftsmodell.<br />

I. M. Pei, wie er genannt<br />

werden wollte, war einer der<br />

ganz Großen unserer globalen Architektur.<br />

Wie seine Familie gestern bekannt<br />

gab, verstarb er in der Nacht<br />

auf Donnerstag im Alter von102 JahreninNew<br />

York City.<br />

Nikolaus Bernau<br />

verabschiedet sich von<br />

einem der Größten.<br />

JURAJ<br />

VALČUHA<br />

Dirigent<br />

TICKET-HOTLINE<br />

030 · 20 30 92101<br />

PROGRAMM<br />

konzerthaus.de


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Feuilleton<br />

SONNTAGSKRIMI<br />

Friede<br />

den<br />

Toten<br />

VonFrank Junghänel<br />

Eine Frau um die vierzig sitzt vor<br />

dem Telefon und spricht ihrer<br />

Chefin auf den Anrufbeantworter,<br />

sie müsse sich krankmelden, so eine<br />

Art Brechdurchfall. Danach ruft sie<br />

ihren Sohn an, Doppelschicht, kann<br />

man nichts machen, der Auflauf von<br />

gestern steht im Kühlschrank. Die<br />

Kamera fährt zurück, und man sieht<br />

diese Frau auf dem Kommissariat<br />

sitzen. Wie lange das hier dauern<br />

werde, möchte sie wissen. Kommt<br />

drauf an, wenn es sein muss bis zum<br />

nächsten Abend. Und dann beginnt<br />

ein Film, der sich nicht nur formvollendet<br />

der Kunst der Vernehmung<br />

widmet, sondern zugleich eines der<br />

großen gesellschaftlichen Themen<br />

dieser Zeit auf eine ebenso spannende<br />

wie tief deprimierende Weise<br />

behandelt. Es geht um das, was in<br />

den Nachrichten Pflegenotstand genannt<br />

wird. Wobei sich das Wort Not<br />

nicht nur auf Personalmangel und<br />

Zeitdruck bezieht.<br />

Anne Werner (großartig: Katharina-Marie<br />

Schubert) arbeitet bei einem<br />

mobilen Pflegedienst und wird<br />

verdächtigt, zwei ihrer Patienten getötet<br />

zu haben. Beweise gibt es nicht,<br />

allenfalls Indizien, Vermutungen.<br />

Nichts, was vor Gericht Bestand<br />

hätte. Lannert und Bootz haben 48<br />

Stunden, die Frau zu einem Geständnis<br />

zu bewegen. Sie beginnen<br />

ihreBefragung ruhig und bestimmt –<br />

genauso fallen die Antworten aus.<br />

Für alles, was die Kommissare misstrauisch<br />

macht, hat Anne Werner<br />

eine Erklärung. Es entspinnt sich ein<br />

Kammerspiel, in dem jedesWort sein<br />

spezifisches Gewicht gewinnt.<br />

Das Drehbuch zu diesem hoch<br />

verdichteten „Tatort“ stammt von<br />

Wolfgang Stauch, der sich schon in<br />

einem früheren Fall mit dem Thema<br />

Altenpflege beschäftigt hatte. Ohne<br />

große Erklärungen gelingt es ihm in<br />

wenigen Szenen, härter als in jedem<br />

Drogenkrimi, zum Kern der Sache<br />

vorzudringen. Niemand weiß, wie es<br />

mit ihm einmal zu Ende geht. Mit<br />

seinen oft nur sekundenlangen<br />

Rückblenden, die in das Verhör<br />

montiert wurden, hat der Regisseur<br />

Jens Wischnewski eine Erzählweise<br />

gefunden, die ihn mit seinem ersten<br />

Sonntagskrimi auf Anhieb für die<br />

Galerie der Besten qualifiziert.<br />

Tatort–Anne und derTod So, 20.15 Uhr,ARD<br />

Lannert(RichyMüller,l.) und Bootz (Felix<br />

Klare) mit der verdächtigen Anne Werner<br />

(Katharina-Marie Schubert)<br />

ARD<br />

TOP 10<br />

Donnerstag,16. Mai<br />

1 Tagesschau ARD 4,43 16 %<br />

2 Hirschhausens Quiz ARD 3,78 13 %<br />

3 SOKOStuttgart ZDF 3,43 18 %<br />

4 heute ZDF 3,34 15 %<br />

5 heute-journal ZDF 3,06 11 %<br />

6 RTL aktuell RTL 2,94 14 %<br />

7 Notruf Hafenkante ZDF 2,91 11 %<br />

8 GZSZ RTL 2,76 10 %<br />

9 Quizduell ARD 2,62 12 %<br />

10 Bares für Rares ZDF 2,57 22 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />

Jens Balzer und Markus Schneider<br />

haben sich nicht zu einem<br />

gewöhnlichen <strong>Zeitung</strong>sinterview<br />

verabredet. Sie kennen<br />

einander seit langem. In der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>, wo Jens Balzer bis 2016<br />

Feuilletonredakteur war, haben sie<br />

mehr als 15 Jahre zusammengearbeitet.<br />

Anlass für ihr Treffen waren<br />

gleich zwei neue Bücher von Jens<br />

Balzer über Popkultur. Herausgekommen<br />

ist aber auch einWerkstattgespräch<br />

über populäreKultur.<br />

Nach dem großen „Pop“-Panorama<br />

der Jetztzeit nun der historische Blick<br />

auf die 70er.Was war der Anlass?<br />

Mir fiel auf, dass es unglaublich<br />

viel Literatur zum politischen und<br />

kulturellen Vermächtnis der 68er<br />

gibt, auch zum Zusammenhang mit<br />

der Popmusik, der ja eigentlich gar<br />

nicht so eng ist. Undzuletzt erschien<br />

viel zu den 80er-Jahren. Die Siebziger<br />

scheinen weithin unerkundet,<br />

und werden allenfalls als Zeit zwischen<br />

den schwungvollen Sechzigern<br />

und der Punk-Explosion behandelt.<br />

Eine Popkulturgeschichte,<br />

die Entwicklungen von Kultur, Politik<br />

und Lifestyles unterschiedlichster<br />

Art miteinander in Beziehung<br />

setzt, gab es bisher nicht.<br />

Allerdings tauchen die Meistererzählungen<br />

–von Böll und Grass zum Kalten<br />

Krieg, von Helmut Schmidt bis<br />

zum „Tatort“ −fast nicht auf.<br />

Die Hochkultur, das Theater der<br />

70er-Jahre, Böll und Grass, interessieren<br />

mich in diesem Zusammenhang<br />

auch nicht. Ich wollte anhand<br />

einiger exemplarischer und eklektischer<br />

Fälle einen roten Faden finden:<br />

Waswurde aus den Emanzipationshoffnungen,<br />

aus den Hippies und<br />

dem Summer of Love –die große Ernüchterung<br />

am Ende des Jahres<br />

1969. Wozu führt sie? Wie fächern<br />

sich all die planetarischen Utopien<br />

auf? In Feminismus,indie Ökologiebewegung?<br />

All das, was man später<br />

als Identitätspolitik bezeichnet hat.<br />

Der Schwerpunkt liegt dabei auf der<br />

westdeutschen Gesellschaft. Warum?<br />

Ichschaue schon auf die transnationale<br />

Popkultur, Disco, die amerikanische,feministische<br />

Science-Fiction-Literatur,<br />

die Underground Comics.<br />

Aber die Siebziger waren das<br />

Jahrzehnt, in dem die US-amerikanische<br />

Popkultur in Westdeutschland<br />

wirklich voll angekommen ist. Es gab<br />

zum ersten Mal soetwas wie eine<br />

Rockmusik eigener Prägung, im<br />

Krautrock, mit Can, Kraftwerk usw.<br />

Afroamerikanische Kultur fehlt weitgehend,<br />

weil sie imWestdeutschland<br />

der 70er-Jahre noch nicht wirklich<br />

angekommen war; dass migrantisch<br />

geprägte Kulturen sichtbar und bestimmend<br />

werden, vollzieht sich<br />

hier zunächst nicht in der Musik,<br />

sonderninderVeränderung der Gastronomie,<br />

den Essensgewohnheiten<br />

und den dazugehörigen sozialen<br />

Praktiken.<br />

Wenn du die Hochkultur zitierst,<br />

dann mit wuchtigen Fehleinschätzungen<br />

von „Star Wars“ als Untergang<br />

des Kinos oder des Science Fiction.<br />

Späte Rache für die läuternde<br />

Strafarbeit fürs Perry-Rhodan-Lesen<br />

im Unterricht?<br />

EinTeil der Geschichte der Siebziger<br />

besteht ja gerade dahin, dass von<br />

den Lesern Perry Rhodans, immerhin<br />

eineinhalb Millionen Leser pro<br />

Woche – oder Tolkiens „Herr der<br />

Ringe“, der erfolgreichste Roman<br />

des Jahrzehnts –beiläufig, aber entschieden<br />

die Deutungshoheit der alten<br />

kulturellen Eliten herausgefordertwurde.<br />

Die haben sich dafür nicht interessiert?<br />

Da haben sich Kulturen ausgebildet,<br />

die an dem, was in den klassischen<br />

Feuilletons verhandelt wurde,<br />

komplett vorbeiging. Die reagierten,<br />

wenn überhaupt, mit Aggressivität<br />

und Verachtung. Die Zeit etwa<br />

schreibt über die Besucher von<br />

Science-Fiction-Conventions wie<br />

Tolkien über Orks –teilweise spektakulär<br />

menschenverachtend. Oder<br />

die völlige Fehleinschätzung von<br />

„Star Wars“, einem Film, der die<br />

westliche Kulturgeschichte massiv<br />

umgekrempelt hat. Daswurde abgetan<br />

wie ein redundantes Videospiel,<br />

an das sich sechs Monate später keiner<br />

erinnernwird.<br />

Schon im Einstieg verweigerst du<br />

dich der klassischen Erzählung des<br />

Siebziger-Pop,die meist mit dem Desaster<br />

von Altamont beginnt, wo ein<br />

Fan bei einem Konzert der Rolling<br />

Stones getötet wurde. Undwie bist du<br />

auf 1969 sowie die Parallelerzählung<br />

von Woodstock und der Mondlandung<br />

der Apollo 11 als Startsignal für<br />

das anbrechende Jahrzehnt gekommen?<br />

Obwohl beide ja im Abstand von<br />

wenigen Wochen stattgefunden haben,<br />

habe ich nichts gefunden, das<br />

sie in Beziehung zueinander setzt,<br />

bis ich dann auf diesen Text von der<br />

rechten Autorin AynRand gestoßen<br />

bin. Die feiert mit Rückgriff auf<br />

Nietzsche in der Mondlandung den<br />

Disco<br />

ist bis heute<br />

prägend<br />

Der Popkritiker Jens Balzer<br />

im Gespräch über Donna Summer und Perry Rhodan,<br />

rechte Strömungen im Punk und die 70er-Jahre als<br />

unterschätztes kulturelles Kraftwerk<br />

VonMarkus Schneider<br />

ZUR PERSON<br />

Jens Balzer gilt als einer der führenden<br />

Autoren der deutschen Popkritik, der mit<br />

intimer Kenntnis, scharfer Beobachtungsgabe<br />

und Lust an der Zuspitzung<br />

das internationale Geschehen der populären<br />

Musik und Kultur seziert. Er wurde<br />

1969 in Buchholz/Nordheide geboren<br />

und hat an der Universität Hamburg eine<br />

Magisterarbeit über die Ästhetik des Comics<br />

geschrieben. Balzer war seit 2000<br />

Popkritiker der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> und bis<br />

2016 stellvertretender Leiter des Feuilletons.<br />

Er ist Autor für Die Zeit, den Rolling<br />

Stone und Radio 1. Zusammen mit Tobi<br />

Müller veranstaltet er den monatlichen<br />

Pop-Salon im Deutschen Theater.<br />

Das entfesselte Jahrzehnt (430 S.;26<br />

Euro) erscheint nächste Woche bei Rowohlt<br />

Berlin, wo 2016 sein Buch „Pop.<br />

Ein Panorama der Gegenwart“ erschien.<br />

„Pop und Populismus. Über Verantwortung<br />

in der Musik“ heißt ein kürzlich von<br />

der Körber-Stiftung veröffentlichter Essay<br />

Jens Balzers. Es umfasst 208 Seiten und<br />

kostet 17 Euro.<br />

Sieg der apollinischen Technokraten<br />

gegen die bedröhnt im Schlamm hockenden,<br />

dionysischen Hippies von<br />

Woodstock. Diese Parallelmontage<br />

ist einfach schlagend: zwei riesige<br />

Menschenmengen, die eine glaubt,<br />

sie guckt dem Aufbruch der Menschheit,<br />

des planetarischen Subjektes<br />

ins All zu. Die andere steht in Bethel<br />

in einer unüberschaubaren Masse,<br />

und Janis Joplin sagt: Ich hätte nie<br />

gedacht, dass wir so viele sind –eine<br />

Kollektiverfahrung.<br />

Dann kommen Altamont und die<br />

Manson-Morde in den Medien?<br />

Die großen Enttäuschungen: Der<br />

Hippie wird plötzlich zu einer unheimlichen<br />

Gestalt. Und die Mondlandung<br />

kostet irrsinnig viel Geld,<br />

bringt aber nichts –dreiJahrespäter<br />

war es damit schon wieder vorbei.<br />

Aber der verlorene utopische<br />

Schwung verstreut sich das ganze<br />

Jahrzehnt über in kleine Formen. Da<br />

werden zum Beispiel bei Perry Rhodan<br />

und generell in der Science-Fiction<br />

alle relevanten kulturellen Debatten<br />

verhandelt, vom frühen<br />

Second-Wave-Feminismus über die<br />

Bücher zum drohenden ökologischen<br />

Kollaps bis hin zu John Brunner,<br />

der 1975 in „Shock Wave Rider“<br />

das Internet vorwegnimmt. SF ist als<br />

Medium ganz zentral.<br />

Ähnlich wie Perry Rhodan wurde<br />

auch Disco in der hohen wie der alternativen<br />

Hippiekultur als Agentin einer<br />

seelenlosen Kulturindustrie gesehen.<br />

Bei dir dagegen wird Disco zum<br />

Orteiner diversen Utopie, ein universeller<br />

Ortvon Peace, Love and Understanding.<br />

Gerade wenn man Disco vonNew<br />

York aus sieht, von David Mancusos<br />

nicht-kommerziellen Loftparties seit<br />

1970, dann erkennt man die Idee der<br />

Schutzräume, wo sich Weiße mit<br />

Schwarzen und Schwulen und Lesben,<br />

und eben anders als im Alltag<br />

auf der Straße,als sie selbst austoben<br />

können –das ganze minderheitenpolitische<br />

Ding. Diese Utopie zieht<br />

sich mit personellen Kontinuitäten<br />

bis zu House und Techno.<br />

Tatsächlich kam Mancuso aus der<br />

linken Hippiebewegung, und das<br />

Sounddesign der Discos –eine schöne<br />

Fußnote –besorgte der jüdische Tontechniker<br />

Alex Rosner, der im Dritten<br />

Reich von Schindler gerettet wurde.<br />

Muss man Disco vonheute aus als die<br />

entscheidende Popkultur der Zeit verstehen?<br />

Ja. Auch in ästhetischer Hinsicht<br />

prägt Disco noch heute nahezu jegliche<br />

populäre Musik: Die Feier der<br />

Repetition, die Kunst des DJ-Wesens,<br />

das Mixen vonPlatten –und letztlich<br />

auch die Erfindung des Breakbeats,<br />

der Hip-Hop vorausweist. In<br />

Deutschland wurde das vorallem als<br />

Name dieser ZDF-Sendung mit Ilja<br />

Richter wahrgenommen, aber die<br />

Form war fundamentaler und wirksamer<br />

als alles, was sich damals als<br />

Progressive Rock und alles drumherum<br />

entfaltete.<br />

Und bei Donna Summer und ihrem<br />

Tiroler Produzenten Giorgio Moroder<br />

gibt es einen ersten weiblichen<br />

Charts-Orgasmus und dann den<br />

bahnbrechendenVibrator-Beat von„I<br />

Feel Love“ aus der Münchner Disco.<br />

Fand da die eigentliche sexuelle Revolution<br />

statt?<br />

Disco ist einfach eine extrem sexualisierte<br />

Musik, in der auch die Geräusche<br />

von Donna Summer ein<br />

konstitutives Motiv werden. Es geht<br />

viel sexualisierter zu als im Soundtrack<br />

der 68er-Bewegung oder der<br />

Hippies.Wenn man sich den Woodstock-Film<br />

anguckt: Das ist weder<br />

besonders sexy, noch spielt in der<br />

Musik der Hippies-Sex oder sexueller<br />

Verkehr eine auffällige Rolle.<br />

Derdeutsche Sexfilm wurde zum populärsten<br />

und zugkräftigsten Kinogenre,<br />

vomFeuilleton unbemerkt hat<br />

er mitunter fast 50 Prozent der deutschen<br />

Filmproduktion ausgemacht.<br />

Haben die verschwiemelten Sex-Reports<br />

die deutsche Lust befreit?<br />

Das hat mit dem Pornografie-Paragrafen<br />

zu tun, der erst 1973 gelockertwurde.Vorher<br />

war diese Artder<br />

Entblößung nur erlaubt, wenn damit<br />

ein pädagogischer, dokumentarischer<br />

Anspruch verfolgt wurde. In<br />

den USA entsteht zum Beispiel –das<br />

kommt im Buch nicht vor – seit<br />

„Deep Throat“ von 1972 eine Hardcore-Industrie,<br />

die sehr auf den Geschlechtsakt<br />

fixiert ist. Da herrscht<br />

eine andere Selbstverständlichkeit<br />

im Umgang mit dem entblößten<br />

Körper. In Deutschland blieb das<br />

meist auf einem klamaukigen Niveau,<br />

die Obszönität immer eingebunden<br />

in zotige Scherzhaftigkeit.<br />

Aber dass dies in der TV-Kindererziehung<br />

nachgeholt wurde, wird auch<br />

dich überrascht haben, oder?<br />

Ich war tatsächlich ganz glücklich,<br />

dass ich die „Rappelkiste“ gefunden<br />

habe, die es seit 1973 als<br />

linkspädagogisches Gegenprogramm<br />

zur US-Sesamstraße gab. Da<br />

gibt es die Figuren Ratz und Rübe,<br />

die sich unter anderem darüber un-


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 27<br />

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Feuilleton<br />

NACHRICHTEN<br />

Kreuzsäule von Cape Cross<br />

an Namibia übergeben<br />

DieRückgabe der Kreuzsäule von<br />

Cape Cross an Namibia ist aus Sicht<br />

der Bundesregierung ein„markantes<br />

Zeichen“ in der Diskussion um die<br />

Restitution vonKolonialobjekten.<br />

„Das ist eine zukunftsweisende und<br />

wichtige Entscheidung“, sagte Kulturstaatsministerin<br />

Monika Grütters<br />

am Freitag in Berlin. Viel zu lange sei<br />

die Auseinandersetzung mit der Kolonialzeit<br />

Deutschlands ein „blinder<br />

Fleck“ gewesen. DasKuratorium des<br />

Museums hatte einemVorschlag von<br />

Museumspräsident Raphael Gross<br />

zugestimmt, die Säule an Namibia<br />

zurückzugeben. (dpa)<br />

Leben des KünstlersMax<br />

Pechstein wird verfilmt<br />

VOTOS/ROLAND OWSNITZKI (2)<br />

DieLebensgeschichte des in<br />

Zwickau geborenen Malers Max<br />

Pechstein (1881–1955) kommt in die<br />

Kinos.Der Dokumentarfilm über<br />

den Expressionisten spielt in<br />

Zwickau, Berlin, Paris, NewYorkund<br />

an der Ostsee,sagte Regisseur Wilfried<br />

Hauke bei der Projektvorstellung<br />

am Freitag. DieIdee für den<br />

Film hatte Enkel Alexander Pechstein,<br />

der den Maler noch persönlich<br />

erlebte.AbdemWochenende wirdin<br />

der Geburtsstadt des „Brücke“-<br />

Künstlers gedreht. Premiereist voraussichtlich<br />

Ende des Jahres. (dpa)<br />

terhalten, warum sie nicht mit der<br />

Eisenbahn und er nicht mit Puppen<br />

spielen darf. Sehr modern. Sie kommen<br />

irgendwann darauf, was ihreEltern<br />

zuderen Geschlechtsteilen sagen,<br />

eben Pimmel und Muschi, aber<br />

auch Gartenschlauch und Pflaume.<br />

Dasmündet in einer Folge,inder sie<br />

sich obszöne Bezeichnungen für Penis<br />

und Vulva umdie Ohren hauen,<br />

was in keinem von diesem X-rated<br />

Lederhosen-Sexfilmen denkbar gewesen<br />

wäre, wo diese Begriffe gerade<br />

nicht vorkamen.<br />

Warum wirkte die „Sesamstraße“<br />

trotzdem aufgeschlossener?<br />

In Sesamstraße und Muppets-<br />

Show sah man anarchische Figuren,<br />

die alles fließen lassen, aufbrechen<br />

und ironisieren. Aber neben dem<br />

spielerischen Ansatz waren auch die<br />

Musik, die Puppen, die Dekors der<br />

Sesamstraße viel kunstfertiger als<br />

diese Ernst-Busch-Märsche. Inden<br />

USA wurden Kinder ernst genommen<br />

als Rezipienten und auch Konsumenten,<br />

denen dann auch was geboten<br />

wurde.Wegen des schädlichen<br />

Konsumaspekts sollte das im öffentlich-rechtlichen<br />

deutschen Fernsehen<br />

ja auch erstmal nicht ausgestrahlt<br />

werden.<br />

DieBedenkenträger wiederum hatten<br />

weniger Probleme mit der RAF-Gewalt.<br />

Es herrschte –von Böll bis zu den<br />

Post-Punks –eine gewisse Akzeptanz<br />

der Haltung. Hätte ein popkulturell<br />

geschulter Blick die Sicht auf die<br />

kämpferische Rhetorik verändert?<br />

Dasgehörte auch für mich zu den<br />

Aha-Erlebnissen. Sie waren auch in<br />

meiner Generation und der Popkultur<br />

bis in die 80er-Jahre hinein immer<br />

noch mit diesem Glamour des<br />

einsamen Rebellen umgeben, der<br />

gegen den militärisch-industriellen<br />

Komplex kämpft, bei den Fehlfarben-Vorläufern<br />

Mittagspause etwa.<br />

Aber je näher man hinschaut, desto<br />

mehr erkennt man den unglaublichen<br />

Stuss, den die erzählt haben,<br />

den krassen Antisemitismus, der<br />

jede palästinensische Terrortat begrüßt.<br />

Aber die frühe Manson-Begeisterung,<br />

die in West-Berlin bei<br />

Leuten wie Bommi Baumann und<br />

der Bewegung 2. Juni rumschwirrt,<br />

war mir vorher auch nicht klar.<br />

Der Sektenführer und Mörder<br />

Charles Manson zieht sich als Popfigur<br />

durch das Buch, im Kontext von<br />

Schurken wie Sauron aus „Der Herr<br />

der Ringe“ oder mit ironischem Drall<br />

bei DarthVader. Ein heimliches Leitmotiv?<br />

Es gab den Glamour des Bösen.<br />

Von Manson an sieht man in der<br />

Subkultur eine ganz komische Verschränkung<br />

zwischen dem Anspruch,<br />

emanzipatorisch aufzutreten<br />

und dem Flirtmit tendenziell reaktionärer<br />

und dem Okkulten flirtender<br />

Symbolik, mit NS-Emblemen<br />

und dem satanistischen Hitlerbewunderer<br />

Aleister Crowley zum Beispiel.<br />

Das wurde dann, wie der Hitlertrip<br />

des Koks-Bowies, immer so<br />

wegempfunden. IanStuart, der Sänger<br />

von Skrewdriver, ist beim Konzert<br />

der Sex Pistols auf die Idee gekommen,<br />

diese Band zu gründen.<br />

Und Skrewdriver haben die Bloodand-Honour-Bewegung<br />

ins Leben<br />

gerufen, als deren deutscher Armam<br />

Ende der NSU aufgetreten ist –eine<br />

direkte Linie. Wie im okkulten und<br />

esoterischen Hippietum gab es auch<br />

im Punk eine reaktionäreUnterseite,<br />

dieses männliche, aggressive Anti-<br />

Hippietum, die ihn auch für Rechtsradikale<br />

sehr attraktiv gemacht hat.<br />

Dass die Popkultur in den 70ern immer<br />

irgendwie links und emanzipatorisch<br />

und „die Kids noch alright“<br />

waren, stimmt, wenn man genauer<br />

hinguckt, leider nicht.<br />

Zu den beliebten Feindbildern gehörte<br />

TV-Ekel Alfred Tetzlaff, der paradigmatische,<br />

rechte Spießer, der<br />

gleichsam die AfD vorwegnimmt.Wie<br />

konnte es denn in diesem Klima dazu<br />

kommen, ausgerechnet Tolkiens<br />

Hobbits, die ja nichts anderes sind als<br />

Helden für die alternative Szene, zu<br />

besetzen?<br />

Ich finde „Herr der Ringe“ bis<br />

heute ganz gut. Aber es ist auf mehreren<br />

Ebenen widersprüchlich. Es<br />

gibt einerseits genau die Vorlage<br />

für die frühe Ökobewegung, deren<br />

Kommunen die Sehnsucht nach<br />

dem Auenland schon in den Namen<br />

trugen, kleine Hobbit-Kolonien,<br />

die vom technologischen<br />

Gang der Dinge, also Sauron und<br />

Mordor, möglichst weit weg sein<br />

sollten. Natürlich war die Ökobewegung<br />

einerseits progressiv, aber<br />

es gab –das sieht man auch bei den<br />

frühen Grünen –einen reaktionären<br />

Kern, der sich nach solchen irgendwie<br />

authentischen Naturzuständensehnt.<br />

Zum Ende hin findest du dazu einen<br />

spannenden Twist. Die authentischen<br />

Hippie-Ideale überleben in der<br />

Cyber-Euphorie von Techno-Hippies.<br />

Ist die Geschichte der 70er-Jahre eine<br />

Möbius-Schlaufe?<br />

VonWoodstock verläuft eine Erzählung<br />

über Disco in musikalisch<br />

geprägte popkulturelle Identitätspolitiken<br />

hinein; eine andere verläuft<br />

in die Garage von Steve Jobs und<br />

seinem Apple-Partner Steve Wozniak.<br />

Da gibt es die frühe Vernetzung<br />

gegenkultureller Hippies,<br />

quasi die libertären Anfänge der<br />

digitalen Kultur.Das Wissen soll so<br />

geteilt werden, dass man es gegen<br />

die bürgerliche Gesellschaft in<br />

Stellung bringen kann. Bis zum<br />

Apple II von 1977 und den Videospielen<br />

ist diese Schrauber-Nerd-<br />

Szene auch in personeller Kontinuität<br />

von der Woodstock-Generation,<br />

vom Summer of Love, auch<br />

den Prankstern aus den SDS-Kreisen<br />

geprägt, gegenkulturell.<br />

telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />

Disco,Krautrock, Apple als bleibende<br />

Errungenschaften, Sexfilm, Perry<br />

Rhodan, Herr der Ringe als Leitkultur,dazu<br />

Nazitum sowie harte identitätspolitische<br />

und sozialhygienische<br />

Grabenkämpfe – warum erinnert<br />

mich das an die jüngste Vergangenheit?<br />

Man erkennt in den Siebzigern<br />

die große Euphorie, dass man sexuelle<br />

Verhältnisse vielleicht auch mal<br />

anders denken kann, dass man auch<br />

in einer Wohngemeinschaft und<br />

selbstgewählten Gemeinschaften leben<br />

kann. Das war ein ganz großer,<br />

befreiender Schub. Esging darum,<br />

die Enge hinter sich zu lassen. Aber<br />

wenn man etwa in Feminimus und<br />

kultur pur<br />

bei den Softies die Geschlechterrollen<br />

infragestellt, gibt es halt auch<br />

Probleme mit Liebe und Beziehungskisten.<br />

Ich glaube, heute ist<br />

das auch so. Esgibt diese identitätspolitische<br />

Entfesselung, die aber<br />

auch anstrengt und nervt, und die<br />

genauso zu Verhärtungen führen<br />

kann. Und dann kommt halt –nach<br />

dem ganzen Hippiegerede, der<br />

Langsamkeit, dem Ausdiskutieren –<br />

Punk mit seiner maskulinen 4-3-2-1-<br />

Attitüde und räumt mit dem ganzen<br />

Scheiß auf. Nur stimmt auch die<br />

These vonPunk als Vorläufer dessen,<br />

was heute die neue Rechte will –<br />

nämlich mit dem ganzen Gelaber<br />

aufzuhören.<br />

JETZT IM NEUEN MUSEUM<br />

ZUKÜNFTIG IM HUMBOLDT FORUM<br />

Dresden beteiligt Bürger an<br />

Kulturhaupstadtbewerbung<br />

DieStadt Dresden will ihreBewerbung<br />

um denTitel„Kulturhauptstadt<br />

Europas 2025“ Ende September abgeben.<br />

ZumAuftakt der „heißen<br />

Phase“ wurde am Freitag eine Kampagne<br />

vorgestellt, bei der Elbestädter<br />

ihr persönliches Bild ihrer Heimat<br />

auf Postkarten beschreiben sollen.<br />

Sachsens Landeshauptstadt bereitet<br />

sich seit 2016 auf die Bewerbung vor<br />

und wirdihreIdeen und Konzepte<br />

im Dezember der Jury präsentieren,<br />

die daraufhin eine Vorauswahl trifft.<br />

Mitbewerber sind auch Chemnitz<br />

und Zittau. (dpa)


28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Tagestipp<br />

Konzert<br />

Es regnet auch Frösche<br />

Klassisch, voluminös und hochdramatisch –sosieht sie aus, diese schön<br />

radikale Alternativezum Europäischen Songcontest: das Oratorium „Israel<br />

in Egypt“ im Kammermusiksaal der Philharmonie.Ohne Glamour,dafür<br />

ist anders als beim ESCVerlass auf die Musik: Händels Oratorium hat Bestand<br />

seit 280 Jahren. Es erzählt die Geschichte aus dem Alten Testament, wie das<br />

Volk der Israeliten glücklich in Ägypten lebt, versklavt wirdund den Rückzug<br />

antritt –mit Gott als Verbündetem. Er straft die Ägypter mit Plagen –schickt<br />

nicht nur Hagel nieder, auch Mücken, Läuse, Blattern, Heuschrecken und<br />

Frösche.Und Händel lässt jede Mücke durch tausend Streicherbewegungen<br />

flirren, setzt die Flucht des Volkes in erregte Chorsätze um, meist achtstimmig.<br />

Es singen der Chor studiosi cantandi und vier Solisten, es spielt die Junge<br />

Philharmonie Kreuzberg. NorbertOchmann dirigiertdas grandios-wuchtige<br />

Werk mit akribischer Liebe zum Detail. Birgit Walter<br />

IsraelinEgypt Sa 20 Uhr,Kammermusiksaal Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Str.1<br />

BÜHNE<br />

Akademie der Künste Hanseatenweg<br />

(& 200 57 20 00) 21.30: Wo kommen wir hin: winzig<br />

und der Elefant<br />

Ballhaus Ost (& 44 03 91 68)<br />

20.00: Dogs of Love (Once We Were Islands)<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

18.00: Galileo Galilei.Das Theater und die Pest<br />

20.00: heiner 1-4 (engel fliegend, abgelauscht)<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />

20.00: Die Mausefalle<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Turandot<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

20.00: In der Sache J. RobertOppenheimer<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.30: Theatertreffen: Persona<br />

Galli Theater Berlin (& 27 59 69 71)<br />

20.00: Der Beziehungscoach<br />

GarnTheater (& 78 95 13 46)<br />

20.30: Die Sanfte<br />

Grips Hansaplatz (& 39 74 74 77)<br />

19.30: Linie 1<br />

Halle Tanzbühne Berlin (& 44 04 42 92)<br />

20.30 großer Saal: momentum (cie. toula limnaios)<br />

Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00,<br />

21.30: Flying Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />

HAU2(&25 90 04 27)<br />

20.00: Borborygmus (Lina Majdalanie, Mazen Kerbaj<br />

&Rabih Mroué)<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

20.00: Switzerland<br />

KollegSchöneberg (Nürnberger Str.63)<br />

20.00 Aula: Der Besuch der alten Dame (Theater<br />

Diamant)<br />

Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Unterleuten<br />

Kulturhaus Spandau (& 33 34 02 1/ 22)<br />

20.00: DieKleinbürgerhochzeit (Magma Theater<br />

Spandau)<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

20.30 Studio R: The Sequel<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: 9Tagewach<br />

Prerower Platz (PrerowerPlatz 1)<br />

17.00 vordem Linden-Center:Auf Empfang<br />

(K.I.E.ZToGo)<br />

Prime Time Theater (& 49 90 79 58)<br />

20.15: Die Weddingers –Eine Superheldenkomödie<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Vier SternStunden<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

20.00: Hedda Gabler<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

20.00: Charlys Tante<br />

Sophiensaele (& 283 52 66)<br />

20.00 Festsaal: Die Zukunft vongestern–Menschenbilder<br />

2-0 (Nico And The Navigators)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

19.30: Balanchine |Forsythe |Siegal<br />

Theater im Delphi (& 70 12 80 20)<br />

19.00, 20.30: Cyborg-City 2/odysseus.maschine<br />

(Borgtheater –Cyborg Performing Theater)<br />

Theater im Nikolaiviertel (& 017 6/ 40 53 11)<br />

19.30: Zille sein Milljöh<br />

Theater untermDach (& 902953817)<br />

20.00: Untertan- Wirsind dein Volk<br />

Vaganten Bühne (& 3131207)<br />

20.00: DerNazi &der Friseur<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00: Unendlicher Spaß<br />

21.00Grüner Salon: EinAbend mit Starship und<br />

Gästen: Die nahe Zukunft<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

20.00: Ausser der Rand und der Band (DerPopolski-<br />

Wohnzimmershow) (PawelPopolski)<br />

<strong>Berliner</strong> Schnauze (& 017 95 34 66 96) 20.00:<br />

Männer über 40 (MargaBach)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Jutta –leider geil! (Bob Schneider)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00, 21.30: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

17.00, 20.00: Wohin mit Mutti?<br />

19.30 Studio: Hauptquartier (Melanie Haupt)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

15.30, 19.30: Vivid<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.30: West Side Story<br />

Kookaburra (& 48 62 31 86)<br />

20.00: Entschiedenzuhart! (Helmuth Steierwald)<br />

23.30: Midnight Fun(DrewPortnoy&Friends)<br />

Mehringhof-Theater (& 691 50 99)<br />

20.00: Aufstand! (Nils Heinrich)<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

20.00: Die LiveShow<br />

Scheinbar Varieté (& 784 55 39)<br />

20.00: Open StageVarieté (Anne Kraft, Mod.)<br />

SONNABEND<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

20.00: Stachelschweinerei<br />

StageBluemax Theater (& 018 05 44 44)<br />

17.00, 20.30: Blue Man Group –The Show<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

15.00, 19.30: The Band –Das Musical<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

20.00: Dee Frost Welt –Lieder<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

20.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Hurra, ab Montag ist wiederWochenende!<br />

(Bernd Stelter)<br />

KLASSIK<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

20.00: DirkElsemann(Orgel), Hansjörg Fink<br />

(Posaune), Orgel trifft Posaune, Improvisationen in<br />

verschiedenenStilrichtungen<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (& 218 50 23)<br />

18.00: Jericho Brass Berlin, Ltg.Matthias Jann, Chorvesper,Werkevon<br />

Schütz, Buxtehude und Bach<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

20.00 Kl. Saal: Dvorák String Quartet, Dvorák Quartett<br />

Zyklus #Interaktiv II, Antonín Dvorák: Streichquartett<br />

Nr.7a-Moll op. 16, Streichquartett Nr.12F-Dur op.<br />

96 „Amerikanisches“<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

19.00: <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Ltg.HerbertBlomstedt,<br />

Yefim Bronfman (Klavier), Ludwig vanBeethoven:<br />

Konzertfür Klavier und Orchester Nr.2B-Dur op. 19;<br />

Wilhelm Stenhammar:Symphonie Nr.2g-Moll op. 34<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

20.00: studiosi cantandi Berlin, JungePhilharmonie<br />

Kreuzberg,Emma Moore, Caroline Schnitzer,Joseph<br />

Schnurr, Manuel Nickertu.a., Ltg.NorbertOchmann,<br />

Georg Friedrich Händel: „Israel in Egypt –Israel in<br />

Ägypten“, Oratorium in drei Teilen<br />

Schwartzsche Villa (& 902 99 22 12)<br />

19.00: Eine musikalische Reise: Rita D’Arcangelo<br />

(Flöte), Jakub KoSciuszko(Gitarre), J. S. Bach: Sonata<br />

in C-Dur,Partita in a-Moll für Solo-Flöte, Chaconne in<br />

d-Moll aus der 2. Partita für Solo-Gitarre; F. Schubert:<br />

Sonata „Arpeggione“; M. Ravel: Pièce en formede<br />

Habanera; G. Fauré: Pavane op. 50; N. Paganini:<br />

Cantabile; M. Giuliani: Scherzo und Allegro aus Grand<br />

Duo Concertante op. 85<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />

11.00: Zwei für mich, einer für dich, (ab 3J.)<br />

16.00: Rico, Oskar und die Tieferschatten (ab 8J.)<br />

FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (& 53 07 12 50)<br />

15.00: Du hast angefangen! Nein, du!, puppen.etc,<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

10.00: MakerFaire.Das Festival für Inspiration,<br />

Kreativität und Innovation<br />

Friedenskirche Niederschönhausen (& 476 29 00)<br />

16.00: Das Goldene Kalb –Kindermusical mit den<br />

Kinderchören der Friedenskirche<br />

Galli Theater Berlin (& 27 59 69 71)<br />

16.00: Schneewittchen, Märchentheater (ab 4J.)<br />

Grips Hansaplatz (& 39 74 74 77)<br />

16.00: Anton macht’sklar (ab 8J.)<br />

Jaro Theater (& 341 04 42)<br />

16.00: VonDinos, Seehunden und Kamelen, Theater<br />

Jaro, Puppen und Schauspiel (ab 2bis 7J.)<br />

Juxirkus Schöneberg (& 215 58 21)<br />

17.30: Die Wunder der Natur (ab 4J.)<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

15.30: FamilienkonzertPeter und der Wolf (ab 5J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Oranienstraße<br />

14.00: LangeBuchnacht in der Oranienstraße<br />

MUSIK<br />

Columbiahalle (& 69 81 28 14)<br />

20.00: VonWegen Lisbeth<br />

Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />

20.00: Kasalla, Liebe, Fantasie &Dynamit<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: Catfish and the Bottlemen<br />

Kiste (& 998 74 81)<br />

22.45: Franky Dickens Band, Andi Valandi Band<br />

Kulturbrauerei/Maschinenhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00: D-Drone, VollmondSession<br />

Parkbühne Biesdorf (& 998 74 81)<br />

17.45: East Blues Experience, Vanja Sky Band, Franky<br />

Dickens Band, Andi Valandi Band<br />

Parkbühne Wuhlheide (An der Wuhlheide)<br />

18.00: Wu-Tang Clan, Public Enemy,DeLaSoul, Gods<br />

of Rap<br />

Quasimodo (& 318 04 56 70)<br />

22.30: NewYorkVoices<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

20.00: Cornamusa<br />

ufaFabrik (& 75 50 30)<br />

20.00 Varieté-Salon: The MurphyBeds<br />

Yaam (& 615 13 54)<br />

19.00: The Skatalites, Betrayers Of Babylon<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) VanGogh 14.45, So a.<br />

12.30; Der Fall Collini 17.30, Sa a. 20.30, So a. 20.15<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Das Familienfoto –Photo de<br />

famille (OmU) 13.30; Das Familienfoto 15.45, 20.30; Der<br />

Flohmarkt vonMadame Claire 18.15; Matinee: Exhibition on<br />

Screen: Rembrandt: Aus der National Gallery, London und<br />

dem Rijksmuseum, Amsterdam So 11.30<br />

Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Nur eine Frau Sa 15.50,<br />

18.10, 20.30, So 14.30, 20.00; Matinee: Gundermann So<br />

11.45; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite<br />

/ Petrushka So 17.00<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Das Ende der Wahrheit<br />

13.30, 15.50, 18.15, 20.40; Trautmann So 11.00; Nur eine<br />

Frau So 16.00, 18.15; Klasse Deutsch 14.30; Teawith the<br />

Dames (OmU) 16.40; Greta (OmU) 18.45, 21.00; Matinee:<br />

Kleine Germanen So 12.30; Der Boden unter den Füßen<br />

14.30, 17.00, 19.30; Green Book (OmU) So 11.45; Der<br />

Flohmarkt vonMadame Claire 15.30, 20.00; Das schönste<br />

Paar Sa 17.45, So 13.15; Matinee: Free Solo So 11.00;<br />

Border 14.30, 19.00, Sa a. 21.50; Die Kinder der Utopie<br />

17.00; Liebesfilm21.20; Matinee: Ayka So 12.00; VanGogh<br />

18.00, 20.30, Saa.15.30; Matinee: RBG –Ein Leben für<br />

die Gerechtigkeit (OmU) So 11.00; Vice (OmU) So 13.15;<br />

Atlas 14.45, 17.00, 19.15, Sa a. 21.30; Mid90s (OmU) Sa<br />

22.15, So 21.30; Matinee: Christo (OmU) So 12.30<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Laurel &Hardy: Das verrückte<br />

Klavier /Stan &Ollie 15.30; Stan &Ollie 18.00, 20.00;<br />

WirSa22.15; Asterix 15.00; Gestorben wird morgen (OmU)<br />

Sa 16.45; Ein letzter Job Sa18.15; Under the Tree 20.15,<br />

Sa a. 22.15; Gestorben wird morgen So 16.45; Teawith the<br />

Dames So 18.15<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Urfin 14.00; Monsieur Claude II<br />

16.00, 18.15, 20.30; Matinee: Wieich lernte, bei mir selbst<br />

Kind zu sein So 11.00; Stan &Ollie (m. Kurzfilm) 14.50,<br />

17.40, 20.30; Green Book So 12.00; Teawith the Dames<br />

14.50, 16.50, 18.50, So a. 11.00; The Favourite 20.50;<br />

Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten So<br />

13.00; Alfons Zitterbacke 13.30; Das Ende der Wahrheit<br />

15.30, 17.50,20.15; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />

So 11.00; Drachenzähmen leicht gemacht 313.20;<br />

RoyalCorgi 15.30; Gundermann 17.20; Ein Gauner &Gentleman<br />

20.00; Matinee: Der illegale Film So 11.15<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu11.30,14.00;3D: Avengers: Endgame 16.30,<br />

20.30;Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 11.00, 13.15; 3D:<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 15.30; Glam Girls 18.00,<br />

20.20, 22.45; Glam Girls 12.40, 15.00; Der Fall Collini<br />

17.20; The Sun Is Also aStar 20.10; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 23.00; The Sun Is Also aStar 12.00, 14.45;<br />

3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.30, 20.00; 3D:<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu (OF) 22.30; Willkommen<br />

im Wunder Park 12.30; 3D: Avengers: Endgame 14.45,<br />

18.30, 22.30; Dumbo 11.00, 13.20; After Passion 15.40;<br />

Greta (2019 USA) 18.10, 20.35, 23.00; Teawith the Dames<br />

12.45, 14.50; The Sun Is Also aStar 17.00; Der Fall Collini<br />

19.45; 3D: Avengers: Endgame (OF) 22.30<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Prinzessin Emmy<br />

11.00; Antiporno Sa 12.15; Willkommen im Wunder Park<br />

13.45; Drachenzähmen leicht gemacht 315.15; Das schönste<br />

Paar 17.15; Berlin Bouncer (OmenglU) 18.45; Border<br />

(OmU) 20.15; Der Goldene Handschuh 22.10; Die sagenhaften<br />

Vier So 12.15; Ein letzter Job(OmU) Sa 11.00; Another<br />

Day ofLife (OmU) Sa 12.45; Weil Du nur einmal lebst<br />

Sa 14.15, So 11.00; Once Again (OmU) Sa 18.15; Dave<br />

Made aMaze (OmU) 20.00; Atlas (OmenglU) Sa 21.30;<br />

Beach Bum (OF) Sa 23.15; Pettersson und Findus So<br />

12.45; The LegoMovie II So 14.00; The Favourite (OmU) So<br />

16.15; Once Again So 18.15; Ray &Liz (OmU) So 21.30;<br />

Antiporno (OmU) So23.15; Die Wiese Sa 11.00; Vice<br />

(OmU) Sa 12.30; Der Jungemuss an die frische Luft 14.50;<br />

Green Book (OmU) 16.30; Free Solo (OmU) 18.45; Van<br />

Gogh (OmU) 20.30; The Hole in the Ground (OmU) Sa<br />

22.30; Royal Corgi So 11.00; Bohemian Rhapsody (OmU)<br />

So 12.30; Streik (OmU) So 22.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Die Wiese 12.00; Free<br />

Solo (OmU) 14.00; Christo (OmU) 16.00; VanGogh (OmU)<br />

18.00; Wieich lernte, bei mir selbst Kind zu sein 20.10; Ein<br />

Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun (OmU) Sa<br />

22.45; The Sisters Brothers (OmU) So 22.45; This Mountain<br />

Life (OmU) 13.00; Winter in Havanna (OmU) 14.30; Der<br />

Funktionär 16.15; Kleine Germanen 17.45; Macht das alles<br />

einen Sinn? 19.30; Christo (OmU) Sa 21.30; Bildbuch<br />

(OmU) So 21.30<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Die sagenhaften Vier<br />

11.00; IMAX 3D: Avengers: Endgame 11.00, 15.00, 19.00,<br />

23.00; Dumbo 11.15, Sa a. 14.15, 17.15, So a. 17.30;<br />

Avengers: Endgame 11.15, 15.15, 16.30, 19.30, 22.30;<br />

Alfons Zitterbacke 11.15; Willkommen im Wunder Park<br />

11.30, 13.45; The LegoMovie II 11.30; Shazam! 11.30, Sa<br />

a. 13.45; Asterix 14.45, Sa a. 11.30; Royal Corgi 11.45,<br />

14.15; Rocca verändertdie Welt 11.45; Urfin 12.00, 14.30,<br />

Sa a. 17.00, So a. 17.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.00, 14.30; Ostwind 412.00; Wenn du König wärst<br />

14.00; 3D: Avengers: Endgame 14.00, 16.00, 18.15,<br />

20.15; Der Fall Collini 14.15, 19.45, 22.45; Avengers: Endgame<br />

(OF) 14.30; Monsieur Claude II 20.30, Sa a. 14.45,<br />

So a. 14.30; Greta (2019 USA) 20.00, 22.45, Sa a. 16.45,<br />

So a. 17.00; After Passion 16.45; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 17.00, 19.45, 22.30; The Sun Is Also aStar<br />

17.15, 20.00; The Silence 17.15, 20.30, 23.00; Nur eine<br />

Frau 20.15, Saa.17.30; 3D: Avengers: Endgame (OF)<br />

18.45; Im Netz der Versuchung 19.15; Das Ende der Wahrheit<br />

20.15; The Silence (OF) 22.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />

22.30; Lloronas Fluch22.45; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu (OF) 23.00; 3D: Alita 23.00; Hellboy 23.15;<br />

Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir So<br />

11.00, 13.00, 13.30, 15.00, 15.30; Maquia So 17.00<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) #Female Pleasure (OmU)<br />

16.00; Free Solo (OmU) 18.00; Border (OmU) 20.00; Lords<br />

of Chaos (OmU) Sa 22.10; Der Goldene Handschuh<br />

(OmenglU) So 22.10; Berlin Bouncer (OmU) 16.15; Jibril Sa<br />

18.00; Under the Tree (OmU) 19.45; Dave Made aMaze<br />

(OmU) 21.30; One Cut of the Dead (OmU) Sa 23.00; Liebesfilm<br />

(OmenglU) So 18.00<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00)Avengers: Endgame 13.00,<br />

16.00, Sa a. 19.10, So a. 19.30; Royal Corgi 13.30, So a.<br />

11.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.00, Sa a.<br />

13.40, So a. 11.00, 14.10; 3D: Avengers: Endgame 14.00,<br />

16.20, 20.15,Saa.22.20; Die Goldfische Sa 14.10; Willkommen<br />

im Wunder Park 14.15, So a. 11.45; Glam Girls<br />

17.50, 20.00, Sa a. 14.20, 22.50, So a. 13.40; The Silence<br />

20.20, Sa a. 16.40, 23.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 17.00, 20.00, Sa a. 22.30; After Passion Sa 17.15;<br />

Monsieur Claude II 19.50; Der Fall Collini 20.10; Friedhof<br />

der Kuscheltiere Sa 22.40; Lloronas Fluch Sa 23.00; Alfons<br />

Zitterbacke So11.00; Ostwind 4So11.20; Dumbo So<br />

11.30; Maquia So 17.00<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Der Funktionär Sa 14.00; Manou<br />

–flieg‘ flink! 16.00; Der Fall Collini Sa 17.35, So 13.45; Wie<br />

ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein Sa 19.45, So 17.40;<br />

Weil Du nur einmal lebst So 20.15<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 11.50, 14.30, 17.10; Alfons Zitterbacke<br />

11.50; Royal Corgi 12.00, 14.10; Willkommen im Wunder<br />

Park 12.15, 14.20; Prinzessin Emmy 12.20; Ostwind 4Sa<br />

12.20; Avengers: Endgame 14.00, 16.30, 19.45, Saa.<br />

22.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.15, 16.45,<br />

19.30; Glam Girls 14.50, 17.15, 19.40,Saa.22.10; 3D:<br />

Avengers: Endgame 16.10, 20.00; After Passion 17.15; The<br />

Silence 17.50, 20.10, Sa a. 22.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

19.50; Monsieur Claude II 20.20; Lloronas Fluch Sa<br />

22.20; The Hole in the Ground Sa 22.50; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 3So12.10; Die sagenhaften Vier So 12.10;<br />

Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir So<br />

12.45; Wenn du König wärst So 14.30; Dumbo So 14.40;<br />

Fighting with My Family So 17.20; Der Fall Collini So 20.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A Nur eine Frau 17.15, 19.30,<br />

21.45, So a. 15.00; B VanGogh (OmU) 16.40, 19.00, 21.20<br />

fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Streik (OmU) 13.15;<br />

Der Boden unter den Füßen 13.45, 19.30, 21.45; AMan of<br />

Integrity (OmU) 15.30; Frauen bildet Banden –Eine Spurensuche<br />

zur Geschichten der Roten Zora 16.00; Jibril 17.45;<br />

Klasse Deutsch 18.00; Ray&Liz (OmU) 19.45, 21.45<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) Der kleine Maulwurf (1963-<br />

1975) Sa 10.00; Greta (OmU) Sa 11.30, 13.45, 16.00,<br />

18.15, 20.30, 22.45, So10.15, 12.30, 14.45, 17.00,<br />

19.15, 21.30; Die sagenhaften Vier Sa 11.15, So 11.00;<br />

Unheimlich perfekte Freunde Sa 13.30, So 13.15; Checker<br />

Tobi und das Geheimnis unseres Planeten Sa 15.45, So<br />

15.30; Under the Tree Sa 17.45, 19.45, So 17.30, 19.30;<br />

Under the Tree (OmU) Sa 21.45, So 21.30; Cold War: Der<br />

Breitengrad der Liebe –Zimna wojna (OmenglU) Sa 23.45;<br />

Monsieur Claude II –Qu‘est-ce qu‘on aencore fait au Bon<br />

Dieu? (OmU) 10.15, 19.00; Under the Tree (OmU) 12.30;<br />

Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 14.30; Alfons Zitterbacke<br />

16.45; Border (OmU) Sa 21.15; Climax (OmU) Sa<br />

23.45; Birds Of Passage: Das grüne Gold der Wayuu –Pajaros<br />

de verano (OmU) So 21.15<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Die Maske –Twarz<br />

(OmU)20.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Die kleinen Hexenjäger Sa 14.00;<br />

Klasse Deutsch (OmU) Sa 15.30; Macht das alles einen<br />

Sinn? (m. Gespräch) Sa 17.15, 18.00; Ein Gauner &Gentleman<br />

–The Old Man &the Gun (OmU) Sa 19.15; Bohemian<br />

Rhapsody(OmU) Sa 21.00; One Cut of the Dead (OmU)<br />

Sa 23.15; Janoschs Komm wir finden einen Schatz! So<br />

14.30; Die Wiese So 15.45; Ray &Liz (OmU) So 17.30;<br />

Border (OmU) So 21.30; Die Wiese Sa 14.00; Jibril Sa<br />

15.30, So 19.15; Waskostet die Welt Sa 17.00, So 17.45;<br />

Von Bienen und Blumen (OmenglU) Sa 18.30; Border<br />

(OmU) Sa 20.15; Ray &Liz (OmU) Sa 22.15; Klasse<br />

Deutsch So 16.00; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man<br />

&the Gun (OmU) So 20.45; One Cut of the Dead (OmU) So<br />

22.15; Kinobar im Sputnik Berlin Bouncer So 19.45<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Alfons Zitterbacke 13.30; Nur eine<br />

Frau 15.30, 17.45, 20.00; New RoyalCorgi 14.00; Der Boden<br />

unter den Füßen 15.50; Das Familienfoto 18.15; Van<br />

Gogh 20.30<br />

KINO<br />

Stets mit Stil<br />

Claus Löser über den einst in Hollywood gefeierten Schauspieler<br />

und Meister-Regisseur Wilhelm Dieterle, der nach seiner Rückkehr<br />

nach Deutschland in Vergessenheitgeriet<br />

Seinen letzten Film drehte Wilhelm Dieterle<br />

1966 für das österreichische Fernsehen.<br />

„Samba“ war eine fiebrig-flirrende Emigrations-Parabel,<br />

in der sich europäische<br />

Flüchtlinge in einem verwunschen wirkenden Hotel<br />

im brasilianischen Urwald aufzehrende Kleinkriege<br />

liefern. Mit dem auf einem autobiografischen<br />

Text von Ulrich Becher basierenden Stoff<br />

schloss sich für den Regisseur ein Kreis. Invielen<br />

seiner Arbeiten ging es um Entwurzelung und<br />

Identitätssuche. Obwohl er selbst nicht aus politischen<br />

oder „rassischen“ Gründen Deutschland<br />

verlassen hatte, sondern<br />

schlicht um der Karriere<br />

willen, fühlte er sich doch<br />

zeitlebens denjenigen verbunden,<br />

denen keine andere<br />

Wahl als die Flucht<br />

blieb. Bereits 1930 war Dieterle<br />

von Babelsberg nach<br />

Hollywood gewechselt, wo<br />

er seinen kaisertreuen Vornamen<br />

in William wechselte<br />

und binnen Kürze zu<br />

einem der einflussreichsten<br />

Regisseure der Unterhaltungsindustrie<br />

aufstieg.<br />

Nachdem sich wenig später<br />

die Karawane der Flüchtlinge<br />

vonEuropa aus in Bewegung<br />

setzte, wurde er<br />

zum Mentor der in Not geratenen<br />

Kollegen, soweit<br />

dies im streng kommerziell<br />

ausgerichteten System der<br />

US-amerikanischen Filmproduktion<br />

möglich war.<br />

In vielen seiner teuren<br />

und teilweise ungeheuer erfolgreichen<br />

Leinwandspektakel beschäftigte er<br />

Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold und<br />

Max Steiner sowie Schauspieler wie Curt Bois, Alexander<br />

Granach, Akim Tamiroff und Paul Muni. Das<br />

waren Menschen, die in Europa kaum überlebt hätten.<br />

Dieterle selbst kehrte Ende der 50er-Jahrenach<br />

(West-)Deutschland zurück und fand sich plötzlich<br />

selbst in der Rolle des Entwurzelten wieder. Als die<br />

Bundesrepublik begann, Verdienstkreuze an exilierte<br />

Künstler zu verteilen, wurde 1956 auch er bedacht.<br />

1970 erhielt er das „Filmband in Gold“. Bitter<br />

beklagte er sich, dass sich dafür die Öffentlichkeit<br />

nicht interessiert hätte. Zwei Jahre später verstarb<br />

der einst gefeierte Schauspieler,Filmemacher,Theaterregisseur<br />

und Intendant weitgehend vergessen<br />

in Ottobrunnunweit vonMünchen. Zwischen 1913<br />

und 1966 war er an hunderten Filmproduktionen<br />

beteiligt gewesen, allein sein Oeuvre als Regisseur<br />

umfasst zirka 90 Werke. Diese Menge zeigt, dass er<br />

kein elitärer Autorenfilmer war,sondernauch oft für<br />

die Stange produzierte, doch stets mit Stil. Für die<br />

seit langer Zeit erste <strong>Berliner</strong> Retrospektive zuDieterle<br />

wählte Gastkurator HerbertSpaich 30 Beispiele<br />

aus.Das Spektrum gewährtdabei sowohl Einblicke<br />

in seine schauspielerischen als auch inszenatorischen<br />

Leistungen.<br />

Wilhelm Dieterle warein echter Selfmade-Man.<br />

1893 in Ludwigshafen am Rhein als siebtes von elf<br />

Kindern geboren, schien ihm seine glanzvolle<br />

DAS FLIEGENDE AUGE<br />

Der deutsch-amerikanische Schauspieler und<br />

Regisseur Wilhelm William Dieterle<br />

IMAGO<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 5389590) UrfinSa13.30, So 10.00,<br />

14.00; Royal Corgi Sa 14.00, So 12.00, 15.15; Avengers:<br />

Endgame 14.00, 19.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

14.45, So a. 10.30, 13.00; Alfons ZitterbackeSa15.15, So<br />

10.15; 3D: Avengers: Endgame 15.30, 19.30; Glam Girls<br />

16.00, 18.00, 20.15; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

17.15, 20.00, So a. 12.45; Monsieur Claude II 17.30; Stan<br />

&Ollie 17.45;Der Fall Collini 20.00;Willkommen im Wunder<br />

Park So 10.00, 12.00; Rocca verändert die Welt So 10.15,<br />

12.30<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) 3D: Dumbo Sa 13.00,<br />

17.45, So 15.30; Das Familienfoto Sa 13.15, 20.30, So<br />

18.00; Niemandsland Sa13.30; Greta (2019 USA) Sa<br />

15.30, 20.15, So 20.30; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

Sa 15.40, So 18.15; Under the Tree Sa 16.00, So<br />

15.45; DasEnde der Wahrheit Sa 17.45, 22.30, So 13.30,<br />

20.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu Sa 18.15, So<br />

14.45; Der Junge muss an die frische Luft Sa 20.30, So<br />

13.00; Green Book Sa 21.00, So 20.00; Weil Du nur einmal<br />

lebst Sa 22.45, So 21.00; Gestorben wird morgen So<br />

13.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite<br />

/Petrushka So 17.00<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) Avengers:<br />

Endgame 11.15, 15.15, 19.30; Dumbo 11.30; Willkommen<br />

im Wunder Park 11.45, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 11.45, 14.30; Mia und der weiße Löwe 11.45; Alfons<br />

Zitterbacke 11.45, Sa a. 14.15; Royal Corgi 12.00,<br />

14.30, 17.00;Glam Girls14.45,17.15, 20.15,Saa.12.00,<br />

23.00; 3D: Avengers: Endgame 14.00, 16.15, 19.45, Sa a.<br />

22.30; Shazam! Sa 14.10; Die Goldfische Sa 16.45; 3D:<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.00, 20.15, Sa a.<br />

23.00; After Passion Sa 17.15;<br />

Laufbahn nicht in die Wiege gelegt. Doch früh<br />

fühlte er sich für die Bühne berufen. Der Fabrikarbeitersohn<br />

lernte zunächst Schreiner und Glaser,<br />

finanzierte sich später vom schmalen Lohn seine<br />

Schauspielausbildung selbst. Der ständig nach<br />

neuen Begabungen suchende MaxReinhardt holte<br />

ihn ans Deutsche TheaternachBerlin, wo er durch<br />

sein Talent, aber auch durch seine Körpergröße<br />

vonfastzweiMeternsofortauffiel und bald für das<br />

Kino entdeckt wurde. Ander Seite von Emil Jannings,<br />

Conrad Veidt und Werner Kraußetwaspielte<br />

er im expressionistischen Schauermärchen „Das<br />

Wachsfigurenkabinett“<br />

(1924) oder 1926 in Murnaus<br />

„Faust“-Adaption. Ab<br />

1923 inszenierte er eigene<br />

Filme, besetzte selbstbewusst<br />

meist sich selbst in<br />

der Hauptrolle. Sein Regie-<br />

Debüt war der an Tolstoi<br />

angelegte Heimatfilm „Der<br />

Mensch am Wege“. Neben<br />

dem grandiosen Alexander<br />

Granach war auch ein 22-<br />

jähriges Mädchen namens<br />

Marlene Dietrich in ihrer<br />

ersten Rolle zu erleben.<br />

Dieterle,Granach und Dietrich<br />

sollten sich in denWarner-Studios<br />

an der amerikanischen<br />

Westküste wiedersehen.<br />

Parallel zur Einführung<br />

des Tonfilms,die in<br />

Hollywood arbeitende,<br />

deutsche Schauspieler wie<br />

Emil Jannings arbeitslos<br />

machte, nahm seine Laufbahn<br />

ungeheure Fahrt auf.<br />

1934 konnte er den als<br />

knauserig bekannten Studiochef JackWarner überreden,<br />

viel Geld in die Hand zu nehmen, um Shakespeares<br />

„Sommernachtstraum“ zu verfilmen. Dieterle<br />

bekam dadurch die Chance, sich bei seinem<br />

einstigen Förderer MaxReinhardt zu revanchieren,<br />

dem die Gesamtregie übertragen wurde. Ergebnis<br />

war einer der bis heute manieristischsten Leinwand-Exzesse,<br />

ein überreiches Füllhorn anKostümen,<br />

Choreographien, Massenszenen und Inszenierungsideen<br />

ausschüttend. In seinen eigenständigen<br />

Regiearbeiten fokussierte Dieterle mehrfach<br />

auf Biografien „großer Männer“, auf Louis Pasteur<br />

(1935), Émile Zola (1937) oder Paul Ehrlich (1940).<br />

Seine vielleicht schönste und bleibendste historische<br />

Inszenierung ist jedoch „Der Glöckner von<br />

Notre Dame“ mit Charles Laughton als Quasimodo.<br />

Der Film ist ein einziger, menetekelhafter<br />

Aufruf zu Toleranz. Im Jahr des Kriegsausbruchs<br />

entstanden, ließ Dieterle in schierer Verzweiflung<br />

über die aktuelle Entwicklung alle Glocken läuten.<br />

Derfilmende Humanist. Retrospektive Wilhelm/William Dieterle<br />

Zeughauskino,noch biszum 30.Juni.<br />

Claus Löser<br />

ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />

kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />

The Silence 18.00, 20.15, Sa a. 23.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />

Sa 20.00; Der Fall Collini 20.00; Monsieur Claude<br />

II 20.15; Captain Marvel Sa22.45; Lloronas Fluch Sa<br />

23.00; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />

So 12.30, 15.00; Maquia So 17.00; The Silence (OF) So<br />

20.00<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine Drache Kokosnuss –Auf<br />

in den Dschungel! 15.00; Die Wiese 16.30; Wie ich lernte,<br />

bei mir selbst Kind zu sein Sa 18.30; Der Jungemuss an die<br />

frische Luft Sa 21.00, So 18.30; Under the Tree So 20.30;<br />

Kommissar Gordon &Buffy 16.00; Hotel Jugoslavija (OmU)<br />

Sa 17.30; Under the Tree Sa 19.15; Liebesfilm (OmenglU)<br />

Sa 21.15, So 20.45; Die sagenhaften Vier So 17.15; Another<br />

DayofLife So 19.00<br />

Babylon (✆ 242 59 69) Anime Berlin: Digimon Adventure<br />

tri. I: Wiedervereinigung Sa 13.00; Anime Berlin: Digimon<br />

Adventure tri. II: Bestimmung Sa 14.45; IndoGerman Film:<br />

De de pyaar de (OmenglU) Sa 15.00, So 14.00; Anime Berlin:<br />

Little Nemo: Abenteuer im Schlummerland Sa 16.00;<br />

Anime Berlin: Digimon Adventure tri. III: Confession Sa<br />

16.30; Anime Berlin: Kimi no suizo otabetai –Iwant to eat<br />

your pancreas (OmU) Sa 18.00; Anime Berlin: Digimon Adventure<br />

tri. IV: Lost Sa 18.45; Anime Berlin: Ghost in the<br />

Shell –Kokaku kidotai (OmenglU) Sa 19.45; Anime Berlin:<br />

Isle of Dogs –Ataris Reise (OmU) Sa 20.00; Anime Berlin:<br />

Digimon Adventure tri. V: Coexistence Sa 20.30; Anime Berlin:<br />

Star Blazers 2199: Space Battleship Yamato: AVoyageto<br />

Remember –Uchu senkan Yamato 2199: Hoshi-meguru<br />

hakobune (OmU) Sa 21.30; Anime Berlin: Redline (OmU)<br />

Sa 22.00; Anime Berlin: Digimon Adventure tri. VI: Our Future<br />

Sa 22.15; Anime Berlin, Stummfilm um Mitternacht: Kagirinaki<br />

hodo –Die Straße ohne Ende (OmenglU; m. Live-<br />

Musikbegleitung) Sa 0.00;


Anime Berlin: Big Fish & Begonia: Zwei Welten, ein Schicksal<br />

So 14.00; Anime Berlin: Kusama: Infinity (OmU) So 15.00;<br />

Anime Berlin: Detektiv Conan: Die Sonnenblumen des Infernos<br />

–Meitantei Conan: Goka no himawari (OmU) So 15.45;<br />

CinemAperitivo: Ich habe sie gut gekannt –Iolaconoscevo<br />

bene (OmenglU; m. Diskussion) So 16.00; Anime Berlin:<br />

Loving Vincent (OmU) So 17.00; Anime Berlin: Mirai: Das<br />

Mädchen aus der Zukunft –Mirai no Mirai (OmU) So 18.00;<br />

Anime Berlin: Maquia So 18.30; Anime Berlin: The Seven<br />

Deadly Sins: Prisoners of the Sky –Nanatsu no taizai (OmU)<br />

So 18.45; Anime Berlin: Pom Poko –Moderner Waschbärkrieg<br />

(OmU) So 20.00; Anime Berlin: Vampire Hunter D:<br />

Bloodlust (EnglF) So20.45; Anime Berlin: Yu-Gi-Oh!: The<br />

Dark Side of Dimensions So 20.45<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Der kleine<br />

Maulwurf (1963-1975) Sa 10.00, So 10.15; Greta (OmU)<br />

Sa 11.15, 13.15, 15.15, 17.15, 19.30, 21.45, So 11.30,<br />

17.00, 19.15, 21.30; Alfons Zitterbacke 10.15, 16.30;<br />

Monsieur Claude II –Qu‘est-ce qu‘on aencore fait au Bon<br />

Dieu? (OmU) 12.15, 18.45; Border (OmU) 14.15, 21.00;<br />

Taiwan Film Festival Berlin: Lokah Laqi (OmenglU) So 14.00<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers: Endgame<br />

11.00, 12.00, 15.00, 16.00, 19.10, 20.00, 22.20;<br />

Mascha und der Bär –Die neuen Abenteuer 11.10; Royal<br />

Corgi 11.15, 13.30, 15.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

11.30, 14.10; Alfons Zitterbacke11.30; Willkommen<br />

im Wunder Park 11.50; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

11.50; Breakthrough –Zurück ins Leben Sa12.20, So<br />

14.20; Avengers: Endgame 13.00, 17.00, 21.00; Shazam!<br />

13.50; Glam Girls 14.15, 17.45, 20.15, 23.00; After Passion<br />

17.10, Sa a. 14.30; Monsieur Claude II 15.15, Sa a.<br />

20.20, So a. 16.45; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

16.50, 19.30, 23.15; Greta (2019 USA) 19.50, 22.30, Sa<br />

a. 16.55; Der Fall Collini 19.40, Sa a. 17.10; The Silence<br />

18.00, 20.30, 23.00; The Hole in the Ground Sa 22.40;<br />

Lloronas Fluch Sa 22.50; 3D: Dumbo So 12.10; Maquia So<br />

17.00; Im Netz der Versuchung So 22.40; Friedhof der Kuscheltiere<br />

So 22.50<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Der Flohmarkt von Madame<br />

Claire 14.45; Klasse Deutsch (DFmenglU) 17.00, So<br />

a. 10.45; Under the Tree (OmU) 19.00, 21.00,Soa.12.45;<br />

Berlin Babylon (Omdt+englU) 14.30, So a. 10.30; VanGogh<br />

(OmU) 16.30; Der Boden unter den Füßen 19.00; Berlin<br />

Bouncer (OmU) 21.30, So a. 12.30; Nur eine Frau (OmU)<br />

15.15, 19.30, So a. 11.00; Das schönste Paar 17.30; Free<br />

Solo (OmU) 21.45, So a. 13.00; Der Funktionär 15.30, So<br />

a. 11.00; Das Familienfoto –Photo de famille (OmU) 17.15,<br />

19.30, So a. 13.00; Atlas (DFmenglU) 21.45; Wieich lernte,<br />

bei mir selbst Kind zu sein (DFmenglU) 14.30; Kleine Germanen<br />

(DFmenglU) 17.30, So a. 10.30; Das Ende der Wahrheit<br />

19.30, 21.45, So a. 12.30<br />

International (✆ 24 75 60 11) Nur eine Frau Sa 15.00,<br />

17.15, 19.30, So 14.45, 17.00; Greta (OmU) Sa 21.40;<br />

Matinee: Gundermann So 12.00; Ocean Film Tour So 19.30<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Bilder vonDrüben: PostlagerndTurteltaube<br />

Sa 19.00; Wilhelm Dieterle: Der Glöckner<br />

von Notre Dame (OF) Sa 21.00; Bilder von Drüben: Das<br />

verurteilte Dorf So 17.30; Wilhelm Dieterle: 6Hours to Live<br />

(OF) So 20.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Willkommen<br />

imWunder Park 14.30, Saa.12.00; The Lego<br />

Movie II12.00; Royal Corgi 12.00, 14.00, 16.00; Rocca<br />

verändertdie Welt 12.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.00, 14.35, 16.00, 17.10, 19.45, Sa a. 22.45; Avengers:<br />

Endgame 12.00, 14.50, 18.40,20.00, Sa a. 22.00; Asterix<br />

12.00; Alfons Zitterbacke Sa12.00; Urfin 12.15, 14.25;<br />

Rafadan Tayfa: Dehliz Macerasi (OmU) 14.00; Dumbo<br />

14.10; Glam Girls 14.30, 17.00, 19.30,Saa.22.15; 3D:<br />

Avengers: Endgame 16.00, 19.00; The Silence 17.00,<br />

19.45, Sa a. 22.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu (OF)<br />

17.00; Kapi (OmU) 17.00, 19.30;Greta (2019 USA) 18.05,<br />

20.30, Sa a. 23.00; Avengers: Endgame (OF) 19.50; Greta<br />

(OF) Sa 22.00; The Silence (OF) Sa 23.00; Miraculous: Geschichten<br />

vonLadybug und Cat Noir So 12.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Supa Modo (DF) Sa 14.00, So<br />

12.00; AMan of Integrity (OmU) Sa 15.30; VanGogh (OmU)<br />

Sa 17.45, So 20.30; Greta (OmU) Sa 20.00, So 17.45;<br />

Birds Of Passage: Das grüne Gold der Wayuu –Pajaros de<br />

verano (OmU) Sa21.50, So 15.30; Free Solo (OmU) Sa<br />

23.55, So 13.30; Disobedience –Ungehorsam (USA 2016)<br />

So 19.30; Border (OmU) So 22.30<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Greta (OmU) 17.10, 19.30,<br />

21.50<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Das Ende der Wahrheit 15.40,<br />

18.00, 20.30; Der Boden unter den Füßen 15.30, 18.00,<br />

20.30; Liebesfilm 14.45, 19.00; Atlas 16.45, 21.00; Das<br />

schönste Paar 16.45; Border 19.00; The Favourite (OmU)<br />

21.20<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) The Sisters Brothers (OmU)<br />

14.15; Avengers: Endgame (OF) 16.45, 19.45; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu (OF) 14.50, 17.10, 19.30, 21.50;<br />

Stan &Ollie (OmU; m. Vorfilm) 15.00, 17.45, 20.30; Free<br />

Solo (OF) 15.20; Border (OmU) 17.45, 20.10; CreepyCrypt:<br />

Preview: Lloronas Fluch –The Curse of La Llorona (OF) Sa<br />

22.30; Another Day of Life (OmU) 14.30; Tea with the<br />

Dames (OmU) 16.30; Vice (OmU) 18.30; Wir –Us(OF)<br />

21.20<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Dumbo Sa<br />

11.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 11.50, 14.30; 3D:<br />

Avengers: Endgame 12.00, 16.15, 19.50, Sa a. 22.15; Alfons<br />

Zitterbacke Sa 12.20; RoyalCorgi Sa 12.30, 14.40, So<br />

12.25, 14.50; Rocca verändert die Welt 12.30; Glam Girls<br />

Sa 14.20, 17.35, 20.05, 22.40, So 17.45, 20.15; Willkommen<br />

im Wunder Park Sa14.50; Avengers: Endgame Sa<br />

15.15, 19.30, So 13.45, 19.40; Der Fall Collini Sa 16.50,<br />

So 16.45; Greta (2019 USA) 17.00, 19.40, Sa a. 22.45;<br />

3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.15, 20.15; After<br />

Passion 20.00; Lloronas Fluch Sa 23.00; Miraculous: Geschichten<br />

von Ladybug und Cat Noir So13.00, 15.00,<br />

15.15; Maquia So 17.00<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Ray &Liz (OmU) 12.10, 19.00;<br />

Liebesfilm (OmenglU) 12.20, So a. 21.10; VonBienen und<br />

Blumen (OmenglU) 14.10, Sa a. 21.10; Mid90s (OmU)<br />

14.20; Border (OmU) 16.10, Saa.22.50; Pippi Langstrumpf<br />

16.20; Oberhausen On Tour 2019 –Muvi-Preis (OF)<br />

Sa 19.00; Studio 6Screening: Mid90s (OmU) Sa 20.00;<br />

Under the Tree (OmU) 21.00; Antiporno (OmU) Sa 23.10;<br />

Oberhausen On Tour 2019 –Artist Film (OF) So 19.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Alfons Zitterbacke<br />

13.45; Urfin 15.45; Nur eine Frau 17.45, 20.00; Matinee:<br />

Gundermann So 11.00; Royal Corgi 13.40; Der Fall Collini<br />

15.30, 20.30; Das Familienfoto 18.15; Matinee: VanGogh<br />

So 11.15<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) RoyalCorgi 13.40;<br />

Das Familienfoto 15.30, 17.45, 20.00; Matinee: Exhibition<br />

on Screen: Rembrandt: Ausder NationalGallery, Londonund<br />

demRijksmuseum,Amsterdam So 11.45; Alfons Zitterbacke<br />

Sa 14.00, So 14.45; Der Boden unter den Füßen Sa 16.00,<br />

So 12.15; Greta (OmU) Sa 18.30, 20.45, So 19.40; Das<br />

Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka<br />

So 17.00; Rocca verändert die Welt 13.30; Das Ende der<br />

Wahrheit 15.40, 18.00,20.20; Matinee: Zwei Familien auf<br />

Weltreise So 11.15;Stan&Ollie(m. Kurzfilm)15.00,20.00;<br />

Stan &Ollie (OmU; m. Kurzfilm) 17.45; Matinee: Die Kinder<br />

der Utopie So 11.00; Asterix So 13.00; Urfin 13.30, 15.30;<br />

VanGogh 17.30, 20.30; Matinee: Zu jeder Zeit: Lernwegein<br />

der Pflege–Dechaque instant (OmU) So 11.15<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Royal<br />

Corgi 13.45, 15.50; Stan &Ollie Sa 14.00; Das Familienfoto<br />

14.00, 20.15; Was kostet die Welt Sa 14.15; Dumbo<br />

14.20; Der Flohmarkt von Madame Claire Sa 14.45; Van<br />

Gogh Sa 15.00, 19.50, So 14.00; Avengers: Endgame<br />

(OmU) 15.30, 17.00, 19.45, 21.00; Nur eine Frau 16.30,<br />

19.00; Monsieur Claude II 16.30; Das Ende der Wahrheit<br />

16.45, 20.15; Border 17.15; Greta (2019 USA) 21.30, Sa<br />

a. 17.45, Soa.17.15; Teawith the Dames (OmU) 18.00;<br />

Once Again 19.00; Der Fall Collini 19.30; Under the Tree<br />

21.30; Van Gogh (OmU) 22.30; Border (OmU) 22.30; Wir<br />

–Us(OmU) Sa 22.40; Im Netz der Versuchung –Serenity<br />

(OmU) Sa 22.50; Asterix So 11.30; Willkommen im Wunder<br />

Park So 11.40; Alfons Zitterbacke So11.40; Checker Tobi<br />

und das Geheimnis unseres Planeten So 11.50; Unheimlich<br />

perfekte Freunde So 12.00; Wenn du König wärst So 12.30;<br />

Das schönste Paar So 14.00; Maquia –Sayonara no asani<br />

yakusoku no hana okazaro (OmU) So 20.00; Berlin Bouncer<br />

So 22.40; Stan&Ollie (OmU) So 22.50<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) VonBienen und Blumen 15.15;<br />

Svideteli Putina –Putin‘s Witnesses: Putins Zeugen (OmU)<br />

17.00; Der Funktionär 18.45; Macht das alles einen Sinn?<br />

20.00; Die Maske–Twarz (OmU) 21.45<br />

Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Kommissar Gordon &<br />

Buffy Sa 15.00; Gundermann Sa 16.15; Berlin, Prenzlauer<br />

Berg –Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli<br />

1990 Sa 18.30; Get Me Some Hair! Sa 20.00, So 18.00;<br />

Ray &Liz (OmU) Sa 22.00, So 21.45; Casablanca (OmU)<br />

Sa 23.59; Tito, der Professor und die Aliens So 14.00; Der<br />

Himmel über Berlin (OmenglU) So 15.45; Sneak PreviewSo<br />

19.30<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 12.00, 14.20; Dumbo 12.00; Rocca<br />

verändert die Welt 12.05; Glam Girls 12.05, 17.05, 19.45,<br />

22.35, Sa a. 14.30, So a. 14.35; Willkommen im Wunder<br />

Park 12.10, 14.30; RoyalCorgi Sa 12.10, 14.20, So 14.35;<br />

Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel!<br />

12.10; Urfin 12.15, 14.35; Avengers: Endgame 12.15,<br />

15.15, 19.30; Asterix 14.15; Monsieur Claude II 19.30, Sa<br />

a. 14.25; Alfons Zitterbacke Sa14.35; 3D: Avengers: Endgame<br />

16.15, 19.45, 22.20; Der Fall Collini Sa 16.30,<br />

19.25, So 17.00, 20.00; 3D: RoyalCorgi 16.45; The Silence<br />

16.50, 19.40, 22.45; Die Goldfische Sa16.50; Captain<br />

Marvel 16.50; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.05,<br />

20.15, 23.00; Greta (2019 USA) 17.05, 19.40, 22.40; Im<br />

Netz der Versuchung 19.40; After Passion 19.40; Fighting<br />

with My Family Sa 22.25, So 23.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />

22.40; The Hole in the Ground 22.45; Miraculous:<br />

Geschichten von Ladybug und Cat Noir So 12.00, 15.00,<br />

15.15; Maquia So 17.00<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Whale Rider Sa<br />

16.30; Kon-Tiki Sa 21.00, So 17.30<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Wenn du König wärst<br />

11.00; The Lego Movie II 11.00; 3D: Avengers: Endgame<br />

11.10, 15.15, 16.10, 18.30, 19.30, Sa a. 21.50; Alfons<br />

Zitterbacke 11.20; Royal Corgi 11.30, 13.40, Sa a. 17.40;<br />

Rocca verändertdie Welt 11.30; Shazam! 11.45; Drachenzähmen<br />

leicht gemacht 311.45; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 12.00, 14.00; Avengers: Endgame 13.30, 16.40,<br />

20.15; Glam Girls 13.45, Sa a. 16.50, 19.20, 23.00, So a.<br />

17.30, 19.50; The Sun Is Also aStar 14.10, 20.10; Die<br />

Goldfische Sa 14.20; Dumbo 14.40; Willkommen im Wunder<br />

Park 15.00; After Passion Sa 15.50; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 17.00, 19.50, Sa a. 22.40; Der Fall<br />

Collini 17.20, 20.00; Monsieur Claude II Sa 17.30, So<br />

14.30; Greta (2019 USA) 20.15, Sa a. 23.00; The Silence<br />

20.45, Saa.23.15; Captain Marvel Sa22.40; Lloronas<br />

Fluch Sa 22.50; Maquia So 17.00; Das Ballett des Bolshoi-<br />

Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka So 17.00<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Alfons<br />

Zitterbacke12.30; Der Fall Collini 14.35, 17.30, 20.30<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02) Monsieur Claude II 15.30; Van<br />

Gogh 18.00; Der Fall Collini 20.15<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Stan &Ollie (OmU) 15.45, 20.30;<br />

VanGogh (OmU) 18.00<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) Der Boden unter den Füßen Sa<br />

18.00, So 20.15; Free Solo (OmU) So 18.00<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Willkommen im<br />

Wunder Park 10.00, 14.00, Sa a. 12.00; Unheimlich perfekte<br />

Freunde 10.00; Royal Corgi 10.00, 14.00, Sa a. 12.30;<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 10.00, 12.20, 14.50,<br />

17.20, 20.00; Avengers: Endgame 10.00, 15.00, 16.20,<br />

19.00, 22.40; Drachenzähmen leicht gemacht 3Sa12.10;<br />

Glam Girls 14.40, 17.15,19.50,Saa.22.20; 3D: Avengers:<br />

Endgame 16.10, 20.15, Sa a. 23.00; Monsieur Claude II<br />

20.15; Lloronas Fluch Sa 23.00; Miraculous: Geschichten<br />

vonLadybug und Cat Noir So 12.00, 12.15<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Ein Gauner<br />

&Gentleman 14.00; Monsieur Claude II 16.00; Van Gogh<br />

Sa 18.00, So 20.15; Ein letzter JobSa20.15, So 18.00<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/505 07 11)Van Gogh 12.15; Stan &Ollie<br />

15.00; Monsieur Claude II 17.40, 20.15, Sa a. 22.45<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Willkommen<br />

im Wunder Park 10.00, 12.00; Royal Corgi 10.00,<br />

12.30, 14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 10.00,<br />

12.40, 13.50, 14.20, 14.45, 17.30, 19.45, 22.40; Misfit<br />

10.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />

10.00; Avengers: Endgame 18.00, 20.15, 22.00, Saa.<br />

10.00, 15.30, 16.30, So a. 16.20; Rocca verändertdie Welt<br />

11.30; Asterix Sa 11.50; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

12.00; Glam Girls 14.00, 16.30, 20.20, 22.45; Dumbo<br />

15.00; 3D: Avengers: Endgame 19.00, 22.20, Sa a. 16.20,<br />

So a. 16.30; The Sun Is Also aStar 17.00, 19.55; Avengers:<br />

Endgame (OF) 20.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

(OF) 23.00; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat<br />

Noir So 12.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen<br />

Suite /Petrushka So 17.00<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Avengers: Endgame Sa<br />

13.00, So 14.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 15.45,<br />

Sa a. 13.30, So a. 12.00; Willkommen im Wunder Park Sa<br />

13.45, So 11.00; Alfons Zitterbacke Sa13.45; Royal Corgi<br />

Sa 15.45, So 14.45; Glam Girls 18.00, 20.30, Sa a. 15.45,<br />

So a. 13.30; 3D: Avengers: Endgame 16.45, 20.15; 3D:<br />

Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 18.00, 20.30; Der Fall<br />

Collini 18.00; Greta (2019 USA) 20.30; Die sagenhaften<br />

Vier So 11.00; Das fliegende Klassenzimmer So 11.00; Miraculous:<br />

Geschichten vonLadybug und Cat Noir So 13.00;<br />

Monsieur Claude II So 15.45<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Commedia all‘italiana: Der<br />

Ehekandidat – La visita (OmU) Sa 19.00; Commedia<br />

all‘italiana: Ich habe sie gut gekannt –Iolaconoscevo bene<br />

(OmenglU) Sa 21.00; Ryans Tochter –Ryan‘s Daughter<br />

(70mm) So 19.00; Premiere: Frozen Conflict (m. Gast) Sa<br />

20.00; Magical HistoryTour: Abschied So 19.30<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Willkommen<br />

im Wunder Park 12.30, 16.30; 3D: Avengers: Endgame<br />

12.30, 14.00, 16.00, 18.00, 20.30, 22.00; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 12.50, Sa a. 13.30, So a. 13.10;<br />

Bollywood: De de pyaar de (OmU) Sa 12.50; Royal Corgi<br />

13.00, 15.30; Ostwind 413.30, Sa a. 13.00; Avengers:<br />

Endgame 13.00, 15.00, 17.00, 19.10, 22.20; Dumbo<br />

16.20, Sa a. 13.10, So a. 13.40; Van Gogh 13.30, Sa a.<br />

16.15, So a. 16.40; Der Fall Collini 13.30, 16.40, 19.50;<br />

The Sun Is Also aStar 13.50, 16.40, Sa a. 13.45, 19.40, So<br />

a. 14.00, 19.30; Misfit 14.00; Glam Girls 14.00, 17.10,<br />

19.30, 23.00; Die Goldfische Sa 14.05, So 13.45; Monsieur<br />

Claude II 16.40, 19.15, Sa a. 14.10, So a. 14.00;<br />

Captain Marvel 20.45, Sa a. 15.50, 22.40, So a. 22.45;<br />

Stan &Ollie Sa 16.20, So 16.50; 3D:Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 22.50, Sa a. 16.30, 19.40, Soa.16.50,<br />

19.50; After Passion Sa 16.30, 19.30, So 16.50, 19.50;<br />

The Silence 16.50, 19.30, 22.10; Nur eine Frau 16.50,<br />

19.40, 22.30; Der Jungemuss an die frische Luft Sa 17.00,<br />

So 16.25; Der Flohmarkt vonMadame Claire 18.00; Green<br />

Book 19.15; Im Netz der Versuchung 19.30, 22.40; Bohemian<br />

Rhapsody 22.00, Sa a. 19.30, So a. 20.10; Greta<br />

(2019 USA) 19.50, 22.40; Das Ende der Wahrheit Sa<br />

19.50, So 19.40; Friedhof der Kuscheltiere 20.00, Sa a.<br />

23.10;Fighting with My Family 22.00; WirSa22.30; Lloronas<br />

Fluch Sa 22.30, So 22.40; Hellboy 22.30; Escape<br />

Room Sa 22.45, So 22.20; Maquia (OmU) So 14.00; The<br />

Hole in the Ground So 23.00<br />

CineStar im SonyCenter (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers:<br />

Endgame (OF) 13.30, 16.00, 16.30, 20.15, 22.00;<br />

Dumbo (OF) 13.40; Glam Girls –The Hustle (OF) 14.15,<br />

17.30, 19.30, 23.15; After Passion (OF) Sa 14.15; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu (OF) Sa14.20, So 14.00;<br />

Avengers: Endgame (OF) 14.45, 19.00, Sa a. 22.30, So a.<br />

22.40; The Sun Is Also aStar (OF) 14.55, 20.30; VanGogh<br />

(OF) Sa 16.45; Greta (OF) 19.35, 23.15, Sa a. 16.55,Soa.<br />

16.50; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu (OF) 17.00,<br />

23.00, Sa a. 19.45, So a. 20.00; 3D: Captain Marvel (OF)<br />

17.30; Wir–Us (OF) 20.00; Stan &Ollie (OF) 20.30; Captain<br />

Marvel(OF) 22.15; Shazam! (OF) 23.05; Breakthrough<br />

–Zurück ins Leben (OF) So 14.00; Das Ballett des Bolshoi-<br />

Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka So 17.00<br />

CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers: Endgame<br />

Sa 10.00, So 14.15; 3D: Avengers: Endgame (OF)<br />

18.30, 22.40, Sa a. 14.15, So a. 10.00<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 4344) Antiporno (OmU) So<br />

18.30; Greta (OmU) So 20.00; One Cut of the Dead (OmU)<br />

So 22.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Willkommen im Wunder Park Sa<br />

10.00, 12.00; Urfin 10.00, 12.15, 14.30; Royal Corgi<br />

10.00, 12.00, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

10.00, 12.30, 14.00, 16.30; Alfons Zitterbacke 14.00, Sa<br />

a. 10.00, 12.00; Avengers: Endgame 15.00, 19.00; Glam<br />

Girls 16.00, 18.00, 20.15, 22.30; 3D: Avengers: Endgame<br />

16.00, 20.15, 21.30; Monsieur Claude II 17.00; 3D: Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 19.00, 21.30; Der Fall Collini<br />

19.00, 22.30<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Alfons Zitterbacke Sa14.15,<br />

So 14.00; Teawith the Dames Sa 16.15; Gundermann Sa<br />

18.00; Monsieur Claude II Sa 20.30; Die kleine Filmreihe<br />

–Leander Haußmann: NVA So16.00; VanGogh So 18.15;<br />

Atlas So 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Ostwind<br />

411.30; Avengers: Endgame 11.30, 16.00, 20.00; Alfons<br />

Zitterbacke11.40; Unheimlich perfekte Freunde 11.45; Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 11.45, 14.15; Royal Corgi<br />

11.50, 13.55, 16.40; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />

12.00; Asterix 12.00; Rocca verändert die Welt 12.15; 3D:<br />

Avengers: Endgame 14.00, 15.30, 18.00, 19.30, Sa a.<br />

22.30; Wenn du König wärst 14.15; Willkommen im Wunder<br />

Park 14.20; Captain Marvel 14.20; Dumbo 14.30; Glam<br />

Girls15.00, 17.30, 20.15, Sa a. 22.30; 3D:Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 19.40, Sa a. 17.00, 23.00, So a.<br />

17.10; Monsieur Claude II 19.45, Sa a. 17.10;<br />

The Silence 17.15, 19.50, Sa a.22.30;After Passion Sa<br />

17.15; Der Fall Collini Sa 19.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />

20.15, Sa a. 22.45; Fighting with My Family Sa 22.30; Wir<br />

Sa 22.45; Maquia So 17.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater<br />

in HD: Carmen Suite /Petrushka So 17.00; Breakthrough<br />

–Zurück ins Leben So 19.30<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Willkommen im<br />

Wunder Park 12.00, 14.00; Wenn du König wärst Sa 12.00;<br />

Royal Corgi 12.00, 14.20, 16.10; Rafadan Tayfa: Dehliz<br />

Macerasi (OmU) 12.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

12.00, 14.00, 15.00, 16.45, 17.40, 19.30; Avengers: Endgame<br />

12.00, 15.00, 20.15, Sa a. 22.10; Alfons Zitterbacke<br />

Sa 12.00; Glam Girls 14.20, 16.50, 19.30, Saa.23.00;<br />

3D: Avengers: Endgame 16.00, 19.00; Dumbo 16.40; The<br />

Silence 18.20, 20.40, Sa a. 23.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu (OF) 19.30; Kapi (OmU) 20.10, Sa a. 23.00; The<br />

Silence (OF) Sa 22.00; Avengers: Endgame (OF) Sa 22.20;<br />

Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir So<br />

12.00<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Free Solo Sa<br />

17.00; Der Boden unter den Füßen Sa 19.00; Border Sa<br />

21.15; Der Junge muss an die frische Luft So 14.00; Supa<br />

Modo So 16.00; Roma (OmU) So18.00; So finster die<br />

Nacht So 20.30<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Ray &Liz (OmU) 18.00;<br />

Under the Tree (OmU) 20.00; Antiporno (OmU) 21.45;<br />

Ukrainischer Kinoklub: The Dragon Spell (OmenglU) So<br />

16.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Das Familienfoto 10.45,<br />

17.15, 19.30; Asterix 13.00; Kinderfilm des Monats: Die<br />

Wiese 15.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />

Sa 11.15; Der Flohmarkt von Madame Claire Sa<br />

13.15, So 12.30; Alfons Zitterbacke Sa15.30, So 14.45;<br />

Monsieur Claude II Sa 17.45, So 17.00; Der Fall Collini Sa<br />

20.00, So 10.00, 19.15<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Das Ende der Wahrheit<br />

20.30, Sa a. 15.30; Der Flohmarkt von Madame Claire<br />

18.00; Macht das alles einen Sinn? So 11.00; Die Wiese So<br />

13.30; HommageGisela Uhlen: Annemarie. Die Geschichte<br />

einer jungen Liebe (m. Gast) So 15.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) RoyalCorgi 13.15; Monsieur<br />

Claude II 15.15; Van Gogh 17.30; Der Fall Collini<br />

20.15; Teawith the Dames So 11.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 4678) Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in<br />

denDschungel! 16.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />

18.00; Vice 20.30<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Der Flohmarkt von Madame Claire<br />

13.30; Nur eine Frau 15.45, 20.30; VanGogh 18.00; Matinee:<br />

Exhibition on Screen: Rembrandt: Aus der National<br />

Gallery, London und dem Rijksmuseum, Amsterdam So<br />

11.30<br />

FREILUFTKINOS<br />

Freilichtbühne Weißensee (✆ 24 72 78 01) Snowpiercer<br />

–Seolguk-yeolcha (OmU) Sa 21.30<br />

Freiluftkino Insel im Cassiopeia (✆ 35 12 24 49) Free<br />

Solo (OmU) So 21.30<br />

Freiluftkino Kreuzberg ESC –Eurovision Song Contest Sa<br />

20.00; Der Junge muss an die frische Luft (DFmenglU) So<br />

21.30<br />

Freiluftkino Rehberge Green Book Sa 21.30; AStar Is Born<br />

So 21.30<br />

Open Air Kino Mitte (✆ 28 59 99 73) Bohemian Rhapsody<br />

(OmU) So 21.15<br />

Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain Bohemian RhapsodySa21.30;<br />

Christo (OmU) So 21.30<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Die Wiese<br />

15.00; Asche ist reines Weiß Sa 17.00; Westfront 1918 Sa<br />

19.30; Vice (OmU) Sa 21.15; Asche ist reines Weiß –Ash Is<br />

Purest White (OmU) So 17.00; Vice So 19.30<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Kleine Germanen<br />

Sa 14.00, So11.00; Urfin 14.15; Alfons Zitterbacke Sa<br />

14.15, So 14.30; Monsieur Claude II Sa 14.45, So 10.00;<br />

Das Ende der Wahrheit 16.15, Sa a. 21.00, So a. 20.45;<br />

Asterix Sa 16.30, So 16.45; Klasse Deutsch Sa 16.45, So<br />

12.45; Der Boden unter den Füßen Sa 18.30, So 10.35; Van<br />

Gogh Sa 18.30, So10.45; Nur eine Frau 18.45, So a.<br />

16.45; DasFamilienfoto 18.45, So a. 14.30; Das schönste<br />

Paar 20.45; Under the Tree 21.00; Der Fall Collini Sa 21.00,<br />

So 20.15; Exhibition on Screen: Rembrandt: Ausder National<br />

Gallery, London und dem Rijksmuseum, Amsterdam<br />

(OmU) So 12.00; VonBienen und Blumen So 12.45; Das<br />

Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka<br />

So 17.00; Preview: All My Loving So 18.30<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33) Royal<br />

Corgi 11.00, Sa a. 14.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

11.00, 14.00; Mia und der weiße LöweSa11.00; Avengers:<br />

Endgame 11.00, 14.15, 15.15, 16.00, 19.30, 20.15;Willkommen<br />

im Wunder Park 11.15, Sa a. 13.45; Dumbo<br />

11.15; 3D: Avengers: Endgame 11.20, 15.50, 20.00, Sa a.<br />

22.45; Urfin 11.30, 14.30; Glam Girls 20.15, Sa a. 14.00,<br />

17.00, 23.00, So a. 17.15; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 17.00, 19.45, Sa a. 22.45; Monsieur Claude II Sa<br />

17.00; The Silence 20.15, Sa a. 17.30, 23.00; Der Fall Collini<br />

Sa 19.30; After Passion 19.45; Friedhof der Kuscheltiere<br />

Sa 22.45; Miraculous: Geschichten vonLadybug und Cat<br />

Noir So 11.30, 14.00, 15.00;Maquia So 17.00;The Silence<br />

(OF) So 20.00<br />

UMLAND<br />

ALAFalkensee (✆ 033 22/279 88 77) Pokemon Meisterdetektiv<br />

Pikachu 14.30, 17.00, Sa a. 12.00; Der Fall Collini<br />

19.30; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />

So 12.00<br />

Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />

Trautmann Sa 17.15, So 20.00; Die Goldfische Sa 20.00,<br />

So 17.15<br />

CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) Urfin 14.00, So a.<br />

12.30; Avengers: Endgame 14.00, 17.00, 20.00; The Sun Is<br />

Also aStar 14.25, 19.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />

14.30, So a. 12.00; Glam Girls 14.30, 17.10, 20.15, Sa a.<br />

23.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3Sa14.30, So<br />

12.30; Dumbo 14.50; Royal Corgi 15.00, 17.15, So a.<br />

12.45; Die Goldfische 15.00; 3D: Avengers: Endgame<br />

15.30, 16.15, 19.30, Sa a. 22.10; Der Fall Collini 20.00, Sa<br />

a. 17.10; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.15,<br />

19.50, Sa a. 22.45; After Passion 17.40; The Silence 17.45,<br />

20.50, Sa a. 23.15; Monsieur Claude II 17.50, 20.20; Im<br />

Netz der Versuchung Sa 20.10; Greta (2019 USA) 20.30, Sa<br />

a. 23.00; 3D: Captain Marvel Sa22.45; Friedhof der Kuscheltiere<br />

Sa 22.50; Escape Room Sa 23.00; The Hole in<br />

the Ground Sa 23.30; Willkommen imWunder Park So<br />

12.00; Wenn du König wärst So 12.00; Ostwind 4So12.00;<br />

Misfit So 12.00; Asterix So 12.00; Alfons Zitterbacke So<br />

12.30; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />

So 15.00; Maquia So 17.00; Maquia –Sayonara no asa ni<br />

yakusoku no hana okazaro (OmU)So20.00<br />

Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Pokemon MeisterdetektivPikachu<br />

13.00, 15.30; Dumbo Sa 13.30; Alfons<br />

Zitterbacke Sa13.30; Royal Corgi 15.45; Avengers: Endgame<br />

16.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 18.00,<br />

20.30; Glam Girls 18.00, 20.30; 3D: Avengers: Endgame<br />

20.15; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />

So 13.00<br />

Linden-Kino Wusterhausen (✆ 03 39 79/145 93) Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu 15.00, Sa a. 17.00; 3D: Pokemon<br />

Meisterdetektiv Pikachu Sa 19.00, So 17.00; Der Fall<br />

Collini Sa 20.45, So 19.00<br />

Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Avengers: Endgame<br />

15.00, 20.00; Royal Corgi 15.30; After Passion 17.30; Der<br />

Fall Collini Sa 18.30, So 21.00; Van Gogh Sa 21.00, So<br />

18.30<br />

KINO<br />

SONNTAG<br />

Heimat in die Tonne<br />

J emehr Heimatliebe,desto ausgeprägter die rassistische Gesinnung, lautet<br />

eine Erkenntnis, die Thomas Ebermann und Thorsten Mense ihrem Anti-<br />

Heimatabend vorausschicken. „Heimat –eine Besichtigung des Grauens“<br />

verheißt eine bitterböse Inspektion, die nicht auf filigrane Unterscheidungen<br />

aus ist. Weretwa das H-Wortaus Blochs „Prinzip Hoffnung“ zitiert, dem unterstellen<br />

die Polit-Kabarettisten, es ginge ihnen darum, sich ein gutes Gewissen<br />

zu verschaffen. „Das und vieles mehr“, heißt es zum Programm, „– das<br />

Absurde und das Gefährliche –wird andiesem Abend auf Bühne und Leinwand<br />

besichtigt und vorgeführt, nachgespielt und kommentiert, analysiert<br />

und in die Tonne getreten.“ Dabei bietet gerade das breite Hamburgisch des<br />

früheren Grünen-Politikers und Pferderennstallbesitzers Thomas Ebermann<br />

denvielen Norddeutschen in der Stadtdie Möglichkeit, sich heimisch zu fühlen.<br />

Aber dasist wohl gerade nicht gemeint. HarryNutt<br />

Heimat –eine Besichtigung des Grauens Sonntag,19.30Uhr,FestsaalKreuzberg,AmFlutgraben 2<br />

Bühne<br />

Beim Diktat, im Hintergrund die Lehrerin Ute Vecchio.<br />

FLORIAN HEINZEN-ZIOB<br />

Klasse Deutsch<br />

Dieser berührende Schwarzweiß-Film ist ein Film über das Lernen<br />

und das Leben. DerRegisseur Florian Heinzen-Ziob begleitet<br />

eineVorbereitungsklasse an einer Kölner Realschule.Hier werden<br />

Kinder aus aller Welt auf den Eintritt ins deutsche Schulsystem<br />

vorbereitet. DieWelt ist das Klassenzimmer, esgibt nur den Unterricht,<br />

die Gespräche dazwischen, man muss zuhören, sich einen<br />

Reim machen. Niemand wirdvorgestellt, eingeordnet. Vieles<br />

erfährt man wie beiläufig, es entfaltet vielleicht gerade deshalb<br />

große Wirkung.<br />

Tagestipp<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 29 · ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

BÜHNE<br />

Akademie der Künste Hanseatenweg<br />

(& 200 57 20 00) 21.30: Wo kommen wir hin: winzig<br />

und der Elefant<br />

Ballhaus Ost (& 44 03 91 68)<br />

20.00: Dogs of Love (Once We Were Islands)<br />

<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />

16.00: Galileo Galilei. Das Theater und die Pest<br />

18.00: heiner 1-4 (engel fliegend, abgelauscht)<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />

20.00: Die Mausefalle<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: La Sonnambula<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

19.00: Die Glasmenagerie<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.00 Box: Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park<br />

19.30: Theatertreffen: Persona<br />

Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00: Flying<br />

Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />

Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />

20.00: Theatertreffen: Das große Heft (Staatsschauspiel<br />

Dresden)<br />

Kleines Theater (& 821 20 21)<br />

18.00: Switzerland<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

19.00: Ball im Savoy<br />

Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />

(& 88 59 11 88) 18.00: Unterleuten<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00: 9Tagewach<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

18.00: Vier SternStunden<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

18.00: Hedda Gabler;19.00 Studio: Das Kalkwerk<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

18.00: Charlys Tante<br />

Theater im Delphi (& 70 12 80 20)<br />

19.00, 20.30: Cyborg-City 2/odysseus.maschine<br />

(Borgtheater –Cyborg Performing Theater)<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

18.00: Unendlicher Spaß<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

19.00: Verklärungsbedarf (Lennart Schilgen)<br />

<strong>Berliner</strong> Schnauze (& 017 95 34 66 96)<br />

19.00: Dit kannste unter Ulk verbuchen<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: Jutta–leider geil! (Bob Schneider)<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

18.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />

Distel (& 204 47 04)<br />

18.00: Alles in bester Verfassung? (Gastspiel Martin<br />

Buchholz)<br />

Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />

19.30: Vivid<br />

Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />

19.00: Die LiveShow<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

14.30: The Band –Das Musical<br />

TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />

19.00: Dee Frost Welt –Lieder<br />

Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />

18.00: Let’sTwist Again!<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!<br />

(Bernd Stelter)<br />

KLASSIK<br />

Französische Friedrichstadtkirche<br />

(& 20 64 99 22) 16.00: Dresdner Motettenchor,Ltg.<br />

Matthias Jung,Singet dem Herrn ein neues Lied –Musikalische<br />

Vesper,Werkevon HugoDistler,Heinrich von<br />

Herzogenberg,Colin Mawbyu.a.Dazu Lesungen<br />

Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />

20.00 Gr.Saal: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin,<br />

ensemble unitedberlin, Ltg.Vladimir Jurowski, Jean-<br />

Claude Velin (Viola), Gérard Grisey: „Les espaces<br />

acoustiques“<br />

20.00 Kl. Saal: Marc-André Hamelin (Klavier), <strong>Berliner</strong><br />

Klavierfestival 2019, Bach: Chaconne aus der Partita<br />

für Violine solo d-Moll; Prokofjew: „Sarkasmen“ op.<br />

17; Chopin:Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61, Scherzo<br />

E-Dur op. 54; Debussy: Préludes, 2. Heft<br />

Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt<br />

(& 81 70 47 26) 17.00: Antonio Formaro (Klavier),<br />

Sonntagsmusik,Felix Mendelssohn Bartholdy: Präludien<br />

und Fugen op. 35 und 37<br />

Parochialkirche (& 247 59 50)<br />

18.00: Carl-von-Ossietzky-Chor Berlin, Juliane<br />

Laake(Viola da Gamba), Ltg.Berit Kramer,Singet!,<br />

F. Mendelssohn Bartholdy: Richte mich, Gott; Herr,<br />

nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren;J.<br />

Bach: Unser Leben ist einSchatten; J. S. Bach/T.<br />

Gravenhorst: Wernur den liebenGott lässt walten; J.<br />

S. Bach: Komm, Jesu, komm; Singet dem Herrn ein<br />

neues Lied u. a.<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

16.00: Akademisches Orchester Berlin e.V., Akademischer<br />

Orchesterverein Wien, Ltg.Peter Aderhold, Schumann:<br />

Symphonie Nr.4d-Moll op. 120; Tschaikowsky:<br />

Symphonie Nr.6h-Moll op. 74 „Pathétique“<br />

20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin,<br />

Ltg.Osmo Vänskä, Martin Fröst (Klarinette), Barber:<br />

SymphonyinOne Movement op. 9; Copland: Konzert<br />

für Klarinette und Orchestra; Sibelius: Symphonie Nr.<br />

4a-Moll op. 63<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />

18.00: Omar Massa (Bandoneon), Jelena Milojevic<br />

(Akkordeon), Duo Aspera, Vitaliy Schall (Gitarre) u. a.,<br />

Streichorchester,Ltg.Symeon Ioannidis, Akkordeon-<br />

Festival PhilHarmonika 2019, Musik vomAstor<br />

Piazzolla, Alessandro Marcello, Franck Angelis,Petri<br />

Makkonen und Omar Massa<br />

Schloss Köpenick (& 266 42 42 42)<br />

16.00 Aurorasaal: Recital Victoria Litsoukova(Klavier),<br />

Beethoven: Sonate C-Dur op.53„Waldstein“; Schubert:<br />

Sonate A-Dur;Brahms: Drei Intermezzi op. 117<br />

Schloss Schönhausen (& 033 19 69 42 00)<br />

16.00: Havelland Ensemble, Fontanesche Landpartie,<br />

Werkevon Mozart, Brahms, Chopin u. a.<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />

11.00: Zwei für mich, einer für dich, (ab 3J.)<br />

15.00 Studio: Hans im Glück (ab 6bis 10 J.)<br />

FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (& 53 07 12 50)<br />

15.00: Du hast angefangen! Nein, du!, puppen.etc,<br />

FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />

10.00: Maker Faire. Das Festival für Inspiration,<br />

Kreativität und Innovation<br />

Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />

15.00: Im Walde vonToulouse, JungeStaatsoper &<br />

Kinderopernhaus Berlin<br />

Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />

15.00: Unter meinem Bett4,Musikfür Kinder (ab1<br />

bis 16 J.)<br />

Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />

10.00, 12.00, 14.00, 16.00: Theaterfestival der Erika-<br />

Mann-Grundschule: Gegensätze, Schüler*innen der<br />

Erika-Mann-Grundschule (ab 6bis 13 J.)<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

14.00: Kinderchor und Opernkinderorchester,Rolando<br />

Villazón (Tenor), Serena Sáenz Molinero (Sopran),<br />

Ltg.Daniel Barenboim, Max Renne, Werkevon Mozart,<br />

Humperdinck, Prokofjew(ab 8J.)<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

16.00: Bambi. Eine Lebensgeschichte aus demWalde<br />

(ab 8bis 12 J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Festsaal Kreuzberg (& 551 50 65 87)<br />

19.30 Festsaal: Ebermann, Mense: Heimat–Eine<br />

Besichtigung des Grauens, Thomas Ebermann,<br />

Thorsten Mense<br />

HeimathafenNeukölln (& 56 82 13 33)<br />

20.00: Literatur Live: Die letztenTagedes Patriarchats,<br />

Margarete Stokowski, Lesung &Konzertmit Jens<br />

Friebe am Klavier<br />

Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />

11.00: Benefiz-Lesung,mit Harald Martenstein,<br />

Rainer Erlinger &Jochen-Martin Gutsch, Lesung und<br />

Musik, am Flügel: Prof. Michael Theede, für das Hospiz<br />

Schöneberg-Steglitz<br />

Theater im Palais (& 201 06 93)<br />

16.00: Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends, mit Blanche<br />

Kommerell, Lesung und Musik<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

20.00 RoterSalon: Reformbühne Heim &WeltMit:<br />

Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot, Hauck &<br />

Bauer<br />

KONZERT<br />

Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />

19.00: Glen Hansard, support: Nina Hynes<br />

AstraKulturhaus (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Peter Doherty &The Puta Madres<br />

b-flat (& 283 31 23)<br />

21.00: Brüning &Betancor –Primäre, Ich mein dich –<br />

Jazzstandards Germanized<br />

Britzer Garten (& 700 90 60)<br />

15.00 Festplatz am See: Manchester trifft Berlin –<br />

Rochdale CommunityWindBand und Blasorchester<br />

Hastetöne<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

20.00 Tischlerei: Mitglieder der BigBand undGäste,<br />

Ltg.Manfred Honetschläger,Jazz &Lyrics<br />

Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />

20.00: GiantRooks<br />

Kulturbrauerei/Maschinenhaus (& 44 31 51 00)<br />

20.00: Delirium Elephants, Zyprische Miniaturen 2<br />

Lido (& 69 56 68 40)<br />

20.00: Flo Mega<br />

Monarch (Skalitzer Str.134)<br />

20.00: Mile Me Deaf<br />

Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />

20.00 Blaues Zimmer:Triple One<br />

20.00 Schwarzes Zimmer:Fit foranAutopsy,Venom<br />

Prison, Vulvodynia, Justice for the Damned<br />

Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />

20.00: Thomas Quasthoff &Trio<br />

Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />

16.30: Fantasy<br />

UdK Hardenbergstraße (& 31 85 23 74) 20.00:<br />

Sevenmit Band &Gast Mieze Katz, Soulmate


30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonnabend<br />

Tagesschau 24<br />

12.15 Die Macho-Republik? WieFrauen um mehr<br />

Macht in derPolitikkämpfen 13.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 13.15 Aristoteles Onassis 14.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 14.15 Feindbild Brüssel –<br />

WaswollenEuropas Rechtspopulisten? 15.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 15.30 Plusminus 16.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 16.30 Weltbilder 17.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 17.30 Panorama 18.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 18.30 Auto-Ikonen 19.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 19.30 Deutschland-Reportage<br />

20.00 Tagesschau 20.15 Menschen hautnah<br />

21.02 Gespräch 21.30 betrifft 22.15 Tagesthemen<br />

22.30 extra 3 23.15 Deutschland-Reportage<br />

23.45 Die Story 0.30 betrifft<br />

ONE<br />

7.30 Schicksalstage in Bangkok. TV-Drama, D<br />

2009 9.00 PartyofFive 9.45 PartyofFive 10.30<br />

KrügersOdyssee. TV-Komödie, D2017 12.00<br />

kinokino 12.15 Brisant 12.55 extra 3Spezial<br />

13.25 Großstadtrevier 14.15 Lindenstraße 14.45<br />

Lindenstraße 15.15 Lindenstraße 15.45 Lindenstraße<br />

16.15 Lindenstraße 16.45 Lindenstraße<br />

17.15 The Magic of Belle Isle –Ein verzauberter<br />

Sommer. Drama, USA2012 19.00 Spektakulär<br />

und schräg 19.45 Brisant extra 20.15 Eurovision<br />

Song Contest. Live 21.00 Eurovision Song Contest.<br />

Live 0.40 Eurovision Song Contest. Live 1.35<br />

Agatha Christies Poirot. Die Katze im Taubenschlag.TV-Kriminalfilm,GB2008<br />

3.10 Doctor Who<br />

ZDF NEO<br />

9.10 TerraX9.55 TerraX10.40 TerraX11.20<br />

Frauen, dieGeschichte machten 12.05 Frauen, die<br />

Geschichte machten 12.50 TerraX13.35 TerraX<br />

14.20 TerraX15.05 TerraX15.50 TerraX16.30<br />

Die glorreichen10. Die beschwerlichsten Berufe<br />

der Geschichte 17.15 Dieglorreichen 10.Die<br />

größtenWagnisse der Geschichte 18.00 Sketch<br />

History 18.25 Topfgeldjäger 19.20 Topfgeldjäger<br />

20.15 Hallo, Mr.President. Politkomödie,USA<br />

1995.Mit Michael Douglas, Annette Bening,Martin<br />

Sheen 22.00 The Glass House. Thriller,USA<br />

2001. Mit Leelee Sobieski, Diane Lane 23.35<br />

Stay. Kriminalfilm, USA 2005. MitEwanMcGregor,<br />

Naomi Watts 1.05 Tabula Rasa 4.40 Im Knast<br />

ZDF INFO<br />

7.00 (für HG)Türkenund Deutsche 7.45 (für HG)<br />

Bella Germania –Die Dokumentation 8.30 Unter<br />

Beobachtung –Muslimische Männer in Deutschland<br />

9.15 AchtungPolizei! –Willkür, Pannen, Personalnot<br />

10.00 (für HG)Der Fall desFlüchtlings AliB.<br />

10.30 Codebreakers–Auf der Jagd nach Hitlers<br />

Geheimcode 11.15 Böse Bauten 15.00 Albert<br />

Speer 15.45 (für HG) Geheimnisse des Dritten<br />

Reichs 20.15 Die SS.Heydrichs Herrschaft 21.00<br />

Die SS. Der Machtkampf 21.45 DieSS. Himmlers<br />

Wahn 22.30 DieSS. Totenkopf 23.15 DieSS. Die<br />

Waffen-SS 00.00 Die SS.MythosOdessa 0.45 Die<br />

Jahreschronik desDritten Reichs 3.45 „Brennt<br />

Paris?” –Kampf gegen HitlersBefehl<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kammermusik Felix Mendelssohns Streichquartette<br />

(3). Mit Dirk Hühner,ca. 56 Minuten<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Stanisław Moniuszko: „Paria” Oper in drei<br />

Akten., Orchester der Philharmonie Poznan,<br />

Łukasz Borowicz (Leitung), ca. 145 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Konzert amSamstagabend Beethoven: Klavierkonzert<br />

Nr. 4G-Dur op. 58; C. Nielsen: Sinfonie<br />

Nr.4op. 29 „Das Unauslöschliche”<br />

(Martin Helmchen, Klavier; Deutsches Sinfonie-Orchester<br />

Berlin, Leitung: Andrew Manze),<br />

ca. 176 Minuten<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Die besondere Aufnahme Krenek: „Pallas<br />

Athene”, Sinfonie op. 137; „Tricks and Trifles”<br />

für Orchester; „Potpourri” für großes Orchester<br />

op. 54 (Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,<br />

Leitung: Karl-Heinz Steffens),<br />

ca. 90 Minuten<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Atelier neuer Musik Vorfrühling seufzt in weiter<br />

Nacht. Dem Komponisten und Interpreten<br />

Heinz Holliger zum 80. Von Georg Beck,<br />

ca. 45 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

„Mysterien” Hörspiel nach dem gleichnamigen<br />

Roman von Knut Hamsun. Mit Paul Hoffmann,<br />

Robert Dietl, Xenia Pörtner u.a., Regie:<br />

Hellmuth von Cube, ca. 115 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Literatur Die Republik vonTournon. Joseph<br />

Roths letzte Jahre in Paris, ca. 55 Minuten<br />

MAGAZIN<br />

16.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Forschung aktuell Computer und Kommunikation,<br />

ca. 30 Minuten<br />

18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Feature Tamtam unserer Wünsche. Begleitmusik<br />

zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland,<br />

ca. 55 Minuten<br />

23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Lange Nacht Zwischen Königsberg und Kaliningrad.<br />

Eine Lange Nacht über Ostpreußen.<br />

Von Margot Litten, ca. 175 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Camille Bertault. Mit Ortrun Schütz,<br />

ca. 30 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Late Night Jazz Jazz aus Berlin –The Art of<br />

Solo. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten<br />

ARD<br />

8.50 (für HG) Abenteuer Wilder Westen (4/10)<br />

9.40 (für HG) Panda, Gorilla &Co. Junior 9.50<br />

(für HG) Tagesschau 9.55 (für HG) Giraffe, Erdmännchen<br />

&Co. 10.45 (für HG) HalloSchatz –<br />

VomPlunder zumPrachtstück 11.30 (für HG)<br />

Quarks im Ersten 12.00 (für HG) Tagesschau<br />

12.05 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungen<br />

Ärzte 12.55 (für HG) Tagesschau 13.00 (für HG)<br />

Gräfliches Roulette. TV-Komödie, D2010 14.30<br />

(für HG) Alles Chefsache! TV-Komödie, D2013<br />

16.00 (für HG)Wwie Wissen 16.30 (für HG)<br />

Deutschland-Reportage 17.00 (für HG) Tagesschau<br />

17.10 (für HG) Brisant 17.30 (für HG)<br />

Sportschau. 3. Liga 18.00 (für HG)Sportschau.<br />

Fußball: Bundesliga 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Eurovision Song Contest<br />

Countdown für TelAviv<br />

Moderation: Barbara Schöneberger<br />

20.55 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />

21.00 (für HG) Eurovision Song Contest<br />

AusTel Aviv (ISR)<br />

0.45 (für HG) Eurovision Song Contest<br />

Moderation: Barbara Schöneberger<br />

Von der Reeperbahn in Hamburg<br />

1.35 (für HG) Tagesschau<br />

1.40 (für HG) Music of the Heart<br />

Drama, USA 1999. Mit Meryl Streep,<br />

Aidan Quinn, Gloria Estefan u.a.<br />

RTL<br />

5.25 Exclusiv spezial. Let's Dance 6.20 Betrugsfälle.<br />

Doku-Soap. In der Spielhölle 6.50<br />

Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.50 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 8.50 Familien im<br />

Brennpunkt. Doku-Soap 9.55 Der Blaulicht-<br />

Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />

von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />

10.55 Der Blaulicht-Report 11.50 Der<br />

Blaulicht-Report 12.50 Der Blaulicht-Report<br />

13.45 Der Blaulicht-Report 14.45 Die Superhändler<br />

–4Räume,1Deal. Show 15.40 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 16.45 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 17.45 Best<br />

of ...! Show 18.45 aktuell 19.05 Life –Menschen,<br />

Momente, Geschichten<br />

20.15 Die 100 ...<br />

größten Überraschungen der Welt /<br />

Blinder Surfer /Brautstrauß-Antrag /<br />

Paraglider /Prothesen-Vater /Superhelden-Fotoshooting<br />

/Überraschungs-<br />

Tattoo. Unterhaltungsshow<br />

23.00 Die 100 ...<br />

größten Überraschungen der Welt /<br />

Blinder Surfer /Brautstrauß-Antrag /<br />

Paraglider /Prothesen-Vater /Superhelden-Fotoshooting<br />

/Überraschungs-<br />

Tattoo. Unterhaltungsshow<br />

1.35 Willkommen bei Mario Barth<br />

TV-Tipps<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

Anzeige<br />

MDR WDR Arte<br />

13.15 (für HG) Fußball: 3. Liga. Eintracht<br />

Braunschweig –FCEnergie Cottbus 16.00 MDR<br />

vor Ort16.25 (für HG) Aktuell 16.30 (für HG)<br />

Sport imOsten 18.00 (für HG) Heute imOsten<br />

18.15 (für HG) Unterwegs in Thüringen 18.45<br />

(für HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für<br />

HG) Aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15 (für<br />

HG) Ein Kessel Buntes 22.15 (für HG) Aktuell<br />

22.20 (für HG) Kanzleramt Pforte D 23.05 (für<br />

HG) Eva über Bord. TV-Komödie,D2016 0.45<br />

(für HG) Brisant 1.05 MDR vor Ort<br />

Bayern<br />

16.15 (für HG) Zurück zum Urwald –Nationalpark<br />

Kalkalpen 17.00 Gernstl in Griechenland<br />

17.15 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG) Zwischen<br />

Spessartund Karwendel 18.30 (für HG) Rundschau<br />

19.00 (für HG) Gutzuwissen 19.30 (für<br />

HG) Kunst &Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) DieDiebin &der General. TV-Komödie,<br />

D2005 21.45 (für HG) Rundschau Magazin<br />

22.00 (für HG) FürkeinGeld der Welt. TV-<br />

Komödie, D2011 23.30 (für HG)Drei Väter sind<br />

besser als keiner. TV-Komödie, D2016 1.00 (für<br />

HG) Dann kam Lucy. TV-Drama, D2011<br />

Vox<br />

7.30 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

11.00 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

12.00 Shopping Queen 14.00 Shopping<br />

Queen 15.00 Shopping Queen 16.00 Shopping<br />

Queen 17.00 Tierbabys –süß und wild!<br />

18.00 hundkatzemaus 19.10 Der V.I.P.Hundeprofi<br />

20.15 (für HG) The Last Stand. Actionthriller,USA<br />

2013 22.10 (für HG) Medical Detectives<br />

–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />

Familienbande /Tödliche Gefahr0.05 (für HG)<br />

Medical Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />

0.55 (für HG) Medical Detectives<br />

Super RTL<br />

11.30 Spirit: wild und frei 12.00 Barbie als<br />

„Die Prinzessin und das Dorfmädchen”. TV-Animationsfilm,<br />

USA 2004 13.25 Barbie –Traumvilla-Abenteuer<br />

13.55 Spirit: wild und frei<br />

14.20 Friends 14.40 Sally Bollywood 15.00<br />

Ninjago 17.15 Voll zu spät! 17.40 Spirit: wild<br />

und frei 18.05 Bugs Bunny und LooneyTunes<br />

18.40 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />

19.10 Tomund Jerry 19.45 Angelo! 20.15 (für<br />

HG) Asterix &Obelix gegen Caesar. Abenteuerfilm,<br />

F/D/I 1999 22.25 Hauptsache verliebt.<br />

Liebeskomödie, USA 2007 0.25 Infomercials<br />

Sport1<br />

11.00 Motorsport: Porsche Supercup 11.30 Tourenwagen:<br />

ADAC TCR Germany 12.30 Eishockey:<br />

WM. Gruppe A: Dänemark –USA 14.30 Motorsport:ADACGTMasters<br />

15.45 Motorsport:ADAC<br />

GT Masters. Analyse 16.00 Eishockey:WM.<br />

Gruppe A: Deutschland –Kanada 18.30 Fußball:<br />

Champions League derFrauen. Finale: Olympique<br />

Lyon –FCBarcelona 20.10 Eishockey:<br />

WM. Gruppe B: Schweden –Schweiz 22.30 Motorsport:<br />

Porsche Carrera Cup 23.00 Divorcees.<br />

Erotikfilm, USA 2013 (bis 0.20)<br />

SAT.1, 20.15 UHR FAMILIENFILM<br />

Gregs Tagebuch –Böse Falle!<br />

Der jungeGreg(JasonIan Drucker) hat es nunwirklich alles andereals einfach.Nichtnur<br />

in der Schule,auch im Familienkreis fühlt sich der Pfiffikus<br />

die meiste Zeit über wievon Idioten umzingelt.Dawundertesauch nicht, dass<br />

die anstehende Autofahrtquer durch die USA, anlässlichOmas90. Geburtstags,<br />

dem Jungen kein Lächeln abgewinnen kann. Dass Mutter Susanden Familientrip<br />

dann auch noch zur handyfreien Zone ausruft istzuviel für Greg.Gemeinsam<br />

mit seinem großen Bruder Roderickprogrammierterdas Navigationsgerät um,<br />

so dassessie geradewegszueiner Computerspielemesseführt. Es istunnötig<br />

zu erwähnen, dasssich der Familienausflug alsbald zu einem Chaos-Tripentwickelt.Kurzweilige<br />

Komödie,die aufdem neunten Teil der Buchreihe „Gregs Tagebuch“von<br />

Jeff Kinneybasiert. Der Film istder mittlerweile Vierte der „Gregs<br />

Tagebuch“-Reihe,jedochder erste,der in vollständigneuer Besetzunggedreht<br />

wurde.Die Rolle des Greg,die zuvorvon ZacharyGordon gespielt wurde,übernahm<br />

der Newcomer JasonIan Ducker.Free-TV-Premiere.<br />

(USA/2017)<br />

VOX, 20.15 UHR ACTIONTHRILLER<br />

The Glaube, Last Stand Liebe,<br />

Hoffnung, Berlin<br />

LesersHOP<br />

R<br />

030–201 64 004<br />

ay Owens istein beinharter Copaus Schrot und www.berliner-zeitung.de/shop<br />

Korn. Nach abenteuerlichen<br />

Jahren im Drogendezernat der Großstadt LosAngeles freut sich der in<br />

die Jahregekommene Beamte jedoch darauf,esnunmehr etwas ruhigerangehen<br />

zu lassen. In dem Hauptstadtschmuckmit beschaulichen Städtchen HerzSommerton Junction nahe<br />

der mexikanischenGrenzefindet Diestilvolle Verbildlichung der Haudegeneine des„Hoheliedder Anstellungals Liebe“findet ihreSheriff,die<br />

wenigAufregungverspricht. schönste Form Doch in dieser erstenskommtesandersund hochwertigen Edelstahlkette mit zweitens als<br />

verstellbarer Bio-Ziegenlederkordelinschwarz.<br />

mandenktund so soll ausdem ruhigenHerbstdes Lebens vorerstnichts werden:<br />

DemberüchtigtenDrogen-Boss eineeinzigartigeVerbindung GabrielCortezist es gelungen, sichaus<br />

Der<strong>Berliner</strong>Bär verleihtdem Schmuckstück<br />

den Fängen des FBIzubefreien. zur Hauptstadt. Aufseiner Fluchtkommen er undseine Leute<br />

ausgerechnet durch Sommerton Maße:3×1,5 cm Junction. (H/Dicke) Gemeinsam mit dem exzentrischen<br />

WaffennarrLewis Dinkum Lederkordel(biszu1mLänge)<br />

stellt sich Owensdem gefährlichen Drogenbaron<br />

und seiner mörderischen Made in Söldnertruppeentgegen. Germany<br />

FürAction-Ikone Arnold<br />

Art.-Nr. 1311030<br />

Schwarzenegger wardie Rolle des Kleinstadt Sheriffs die ersteHauptrolle nach<br />

seinem<br />

**inkl.<br />

Ausflug<br />

MwSt., zzgl.<br />

in<br />

€3,95Versand,ab€75,–versandkostenfrei.<br />

die Politik.<br />

Ihnen<br />

stehtein gesetzliches Widerrufsrechtzu. Alle Informationenüberdieses<br />

(USA/2013)<br />

Rechtund die Widerrufsbelehrung finden Sieunterwww.berliner-<br />

Foto: VOX<br />

zeitung.de/shop. Ein Angebot der M. DuMont SchaubergExpeditionder<br />

Kölnischen <strong>Zeitung</strong> GmbH &Co. KG,Amsterdamer Str.192,50735 Köln.<br />

BAYERN, 23.30 UHR TV-KOMÖDIE<br />

Drei Väter sind besser als keiner<br />

Der kleine Jasper (SammyO’Leary)<br />

will endlichwissen, wersein Vater ist.<br />

Dies muss Mutter Maikejedoch erst einmalselbstherausfinden.<br />

In Fragekommen<br />

drei Jugendfreunde,der Bauer Hinnerk, der<br />

Mechaniker Oleund der einstige FrauenschwarmTorben.<br />

Keiner vonihnen ahnt<br />

etwas vonder möglichen Vaterschaft,als<br />

Maikemit ihrem Sohn in einem alten Campingwagen<br />

in ihrem alten Heimatdorfanreist.<br />

Während die drei Herren anfangenden<br />

kleinen Jasper ins Herz zu schließen,löstdas<br />

Erscheinen vonMaikebei den Lebensgefährtinnen<br />

ihrer einstigen Verehrer Missmut<br />

und Zorn aus. TV-Familienkomödie vorder<br />

Kulisse der holsteinischen Provinz.<br />

(Dtl./2016)<br />

Foto:Bayern<br />

RBB, 23.40 UHR WESTERN<br />

Die Unbeugsame –Jane Got aGun<br />

New Mexico,1871: FürJanescheintder großeTraum vom sorgenfreien Leben<br />

in Erfüllung gegangen zu sein. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Bill<br />

„Ham“Hammondhat sieeine Familie gegründet und bewirtschaftet eine kleine<br />

Farm.Die Zeitenwaren nichtimmersorosig für Jane: Nachdem ihrVerlobter<br />

DanFrost im Jahr 1864 nichtaus demBürgerkrieg zurückgekehrte,gerietsie<br />

in dieFänge desbrutalen Gangsters John Bishopund seiner Gang, der siezur<br />

Prostitution zwingenwollte.Mit der Hilfevon Ham, damals noch ein Mitglied<br />

vonBishopsBande,konntesie jedoch entkommen. DasGlückder beiden findet<br />

jedoch ein Ende,als Bishop die beidensieben Jahrespäter aufspürt. Nurknapp<br />

überlebt HameineSchießerei. Während ihrMann um sein Leben ringt, braucht<br />

Jane dringend Hilfe im KampfgegenBishops Bande.Diesefindet sieausgerechnet<br />

in demeinst totgeglaubte Dan, dersich mittlerweile alsheruntergekommener<br />

Revolverheld durchschlägt.Unterhaltsamer Neo-Western vonRegisseur<br />

Gavin O’Connor mit Natalie Portman, diesich alsFrauimWilden Westengegen<br />

eine Bande Verbrecher zu behaupten weiß.<br />

(USA/2015)<br />

€29,90 *<br />

Foto:Sat.1<br />

Foto: RBB<br />

7.55 (für HG) 1, 2oder 3 8.20 (für HG) Robin<br />

Hood –Schlitzohr von Sherwood 8.45 heute<br />

Xpress 8.50 (für HG) Bibi Blocksberg 9.15 (für<br />

HG) Bibi und Tina 10.05 (für HG) Club der magischen<br />

Dinge 10.25 heute Xpress 10.30 (für<br />

HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO<br />

Stuttgart 12.00 heute Xpress 12.05 (für HG)<br />

Menschen –das Magazin 12.15 (für HG) Bettys<br />

Diagnose 13.45 (für HG) Inga Lindström: Hochzeit<br />

in Hardingsholm. TV-Liebesdrama,D2008<br />

15.15 (für HG) Stadt, Land, Lecker 16.00 (für<br />

HG) Bares für Rares 17.00 (für HG) heute<br />

Xpress 17.05 (für HG) Länderspiegel 17.35 (für<br />

HG) plan b 18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel<br />

19.00 (für HG) heute 19.25 (für HG) Dr. Klein<br />

20.15 (für HG) München Mord<br />

Leben und Sterben in Schwabing.TV-<br />

Kriminalfilm, D2019. Mit Bernadette<br />

Heerwagen, Marcus Mittermeier,Alexander<br />

Held u.a. Regie: Sascha Bigler<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />

23.15 (für HG) Ein starkes Team<br />

Vergiftet. TV-Kriminalfilm, D2016. Mit<br />

Stefanie Stappenbeck, Florian Martens<br />

u.a. Regie: Jörg Lühdorff<br />

0.45 heute Xpress<br />

0.50 (für HG) heute-show Mit Oliver Welke<br />

5.15 Weibsbilder 5.40 Genial daneben –Das<br />

Quiz. Moderation: Hugo Egon Balder 6.30 Genial<br />

daneben –Das Quiz 7.25 TopChef Germany.<br />

Moderation: Daniel Boschmann. Gast:<br />

Meister Afong. Jury: EckartWitzigmann, Peter<br />

Maria Schnurr, Alexandra Kilian 10.05 Das<br />

große Promibacken 13.00 Tourenwagen: DTM.<br />

Aus Zolder (B) 14.50 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe 16.00 Auf Streife –Die<br />

Spezialisten. Reportagereihe 16.59 So gesehen<br />

17.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />

18.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe 19.00 Grenzenlos –Die<br />

Welt entdecken. Dominica –Unbekannte in der<br />

Karibik 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Gregs Tagebuch –Böse Falle!<br />

Familienfilm, USA 2017.<br />

Mit Jason Drucker,Alicia Silverstone,<br />

TomEverett Scott, Charlie Wright,<br />

Owen Asztalos, Joshua Hoover u.a.<br />

Regie: David Bowers<br />

22.00 Disturbia –Auch Killer haben Nachbarn<br />

Thriller,USA 2007.<br />

Mit Shia LaBeouf, David Morse, Sarah<br />

Roemer u.a. Regie: D. J. Caruso<br />

0.05 Boot Camp<br />

Thriller, CDN/USA 2008.Mit Mila Kunis,<br />

Gregory Smith, Peter Stormare u.a.<br />

13.30 (für HG) Fußball: 3. Liga 15.30 (für HG)<br />

Gefragt –Gejagt 16.15 (für HG) Unser Westen<br />

17.00 (für HG) Beste Heimathäppchen 17.15<br />

(für HG) Land und lecker 17.45 (für HG) Kochen<br />

mit Martina und Moritz 18.15 (für HG)<br />

Westart 18.45 (für HG)Aktuelle Stunde 19.30<br />

(für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D2016<br />

21.45 (für HG) Böse Wetter –Das Geheimnis<br />

derVergangenheit. Drama, D2016 23.15 (für<br />

HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D1989 0.40 (für<br />

HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D2016<br />

NDR<br />

12.45 (für HG) Länder –Menschen –Abenteuer<br />

13.30 (für HG) Fußball: 3. Liga. Eintracht<br />

Braunschweig –Energie Cottbus. 15.30 Springreiten:<br />

Hardenberg Burgturnier. 17.00 Die Tierprofis<br />

17.30 (für HG) Tim Mälzer kocht! 18.00<br />

(für HG) Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30<br />

Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Ohnsorg-Theater. Schauspiel<br />

von Fitzgerald Kusz 21.50 (für HG) Tatort. Mord<br />

hinterm Deich. TV-Kriminalfilm, D1997 23.20<br />

(für HG) Tatort. Finale am Rothenbaum. TV-Kriminalfilm,<br />

D1991 0.45 (für HG) Landpartie<br />

Kabel eins<br />

5.40 Abenteuer Leben Spezial 6.15 Numb3rs<br />

7.05 Numb3rs 8.05 Blue Bloods –Crime<br />

Scene NewYork 9.55 Elementary 10.45 Castle<br />

12.30 Castle 14.20 Castle 15.20 EUReKA –<br />

Die geheime Stadt 16.15 News 16.30 EURe-<br />

KA –Die geheime Stadt 18.20 EUReKA –Die<br />

geheime Stadt 20.15 Hawaii Five-0. Untergetaucht<br />

21.15 Hawaii Five-0. Waikikikalypse<br />

22.15 Scorpion. Die Müllinsel 23.15 Criminal<br />

Minds: Beyond Borders. Der Stierlauf 0.05<br />

Hawaii Five-0. Untergetaucht 1.00 Hawaii Five-<br />

0. Waikikikalypse 1.40 Scorpion. Die Müllinsel<br />

RTL 2<br />

6.35 Infomercial 7.35 Ein Goldfisch an der<br />

Leine. Komödie, USA 1964 10.05 Splash –<br />

Jungfrau am Haken. Komödie, USA 1984<br />

12.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent<br />

zählt 14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt<br />

im Keller 16.15 Zuhause im Glück –Unser<br />

Einzug in ein neues Leben 20.15 Der Weiße<br />

Hai. Horrorfilm, USA 1975 22.50 Der Weiße<br />

Hai –Die Abrechnung. Thriller,USA 1987 0.35<br />

Shark Night. Thriller,USA 2011 2.05 Extraction.<br />

Actionthriller,USA/GB/CDN 2015 3.35<br />

Force of Execution. Actionfilm, USA 2013<br />

Eurosport 1<br />

8.30 Radsport: Giro d'Italia. 7. Etappe: Vasto –<br />

L'Aquila 10.00 Tourenwagen: Weltcup 10.30<br />

WATTS 11.00 Radsport: Tour of California<br />

12.00 Radsport: Giro d'Italia 13.05 Radsport:<br />

Giro d'Italia. 8. Etappe: Tortoreto Lido –Pesaro<br />

17.15 Radsport: Giro extra 17.45 Radsport:<br />

Vier Tage von Dünkirchen 18.30 Volleyball:<br />

Champions League 22.00 Radsport: Tour of<br />

California. 7. Etappe 23.00 Springreiten: Global<br />

Champions Tour 0.00 Radsport: Tour of<br />

California 1.00 Tourenwagen: Weltcup<br />

RBB<br />

5.00 Potsdam erwacht 5.20 Giraffe, Erdmännchen<br />

&Co. 6.10 Schloss Einstein 6.35<br />

Schloss Einstein 7.00 Lindenstraße 7.30<br />

Selbstbestimmt! Das Magazin 8.00 Brandenburg<br />

aktuell /Abendschau 9.00 Unser Papa,<br />

das Genie. TV-Komödie, D2002 10.25 So<br />

fühlt sich Liebe an. TV-Liebesgeschichte, D<br />

2004 11.50 Verrückt nach Meer 13.30 Gartenzeit<br />

14.00 Rund um ... 14.05 Die Hits der 90er<br />

15.35 Alltag in Berlin 16.40 Die legendärsten<br />

<strong>Berliner</strong> TV-Serien 17.25 Kowalski &Schmidt<br />

17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 rbb Kultur –Das Magazin<br />

19.00 Heimatjournal 19.30 Brandenburg aktuell<br />

/Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Berlin –Schicksalsjahre einer Stadt<br />

Das Jahr 1975 Dokureihe<br />

1975: Der West-<strong>Berliner</strong> CDU-Politiker<br />

Peter Lorenz wird entführt und in Ost-<br />

Berlin das Jahr der Frau gefeiert.<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Die 2 Die Vergangenheit des Grafen /<br />

Festival der Mörder.Krimiserie<br />

23.40 Die Unbeugsame –Jane Got aGun<br />

Western, USA 2015. Mit Natalie<br />

Portman, Joel Edgerton u.a.<br />

1.10 French Fries Drama, D2015. Mit<br />

Matthieu Sampeur,Lili Zahavi u.a.<br />

ProSieben<br />

6.00 Twoand aHalf Men 7.10 The Big Bang<br />

Theory 8.50 Fresh off the Boat 9.40 Last Man<br />

Standing 10.30 Baby Daddy 11.30 Superior<br />

Donuts. Wage Against the Machine. Comedyserie<br />

11.55 Die Simpsons. Homer ist ein toller<br />

Hippie/Die große Betrügerin/Grandpas Nieren<br />

explodieren/Der unerschrockene Leibwächter/<br />

Wir fahr'n nach ... Vegas/Allgemeine Ausgangssperre.<br />

Zeichentrickserie 14.40 Twoand aHalf<br />

Men. Strip Poker/Alan Harper,Frauenbeglücker/Wonder<br />

Woman. Comedyserie 16.00 All<br />

About You –Das Fashion-Duell 17.00 taff<br />

weekend 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons.<br />

Auf diese Lisa können sie bauen/The<br />

Lisa Series. Zeichentrickserie 19.05 Galileo<br />

20.15 Last Knights –Die Ritter des<br />

7. Ordens<br />

Actionfilm, USA/COR/CZ 2015.<br />

Mit Clive Owen, Morgan Freeman,<br />

Cliff Curtis, Aksel Hennie u.a.<br />

Regie: Kazuaki Kiriya<br />

22.30 John Wick<br />

Actionthriller,USA/CHN 2014. Mit<br />

Keanu Reeves, Michael Nyqvist, Alfie<br />

Allen u.a. Regie: Chad Stahelski<br />

0.25 Watch Me –Das Kinomagazin Spezial<br />

0.30 Last Knights –Die Ritter des<br />

7. Ordens Actionfilm, USA/COR/CZ 2015<br />

10.50 (für HG) ZuTisch ... 11.20 Ein Tagin.<br />

Dokumentarfilm, F2015 12.55 Der Wert der<br />

Wälder 14.25 Der Wert der Wälder 15.50 Der<br />

Wert der Wälder 16.35 Stadt Land Kunst Spezial<br />

17.15 Arte Reportage 18.10 Mit offenen Karten<br />

18.25 (für HG) 360° Geo Reportage 19.10<br />

Arte Journal 19.30 Die Milch von Madonna<br />

20.15 Ein Tagin.Dokumentarfilm, F2017<br />

21.45 (für HG) Zwischen Lust und Pflicht –<br />

QueenVictoria 22.40 Insekten –die besseren<br />

Schädlingsbekämpfer? 23.35 Streetphilosophy<br />

0.00 Square für Künstler 0.30 KurzSchluss<br />

3Sat<br />

14.00 (für HG) Kunst &Krempel 14.30 Ländermagazin<br />

15.00 Natur imGarten 15.30 (für<br />

HG) Schwedens Westküste 16.00 Stockholm<br />

16.45 (für HG) Sommerhighlights aus Skandinavien<br />

17.30 (für HG) Einmal Bauernhof und<br />

zurück. TV-Komödie, D2014 19.00 (für HG)<br />

heute 19.20 Entdeckungen auf dem Theatertreffen<br />

2019 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

Persona 21.40 Barbara Hannigan –ein Opernstar<br />

auf neuen Wegen 22.40 (für HG) Precht<br />

23.25 (für HG) Maischberger 0.40 lebens.art<br />

1.30 Hallstatt süß-sauer<br />

Phoenix<br />

8.45 (für HG) Evolution Mensch –Wie wir wurden,<br />

was wir sind 9.30 Re: 10.00 China Digital<br />

10.45 24 Stunden Shanghai: Am Puls der<br />

Megacity 11.30 Eine Frage des Gewissens<br />

12.15 (für HG) Das Hohe Haus 13.00 phoenix<br />

plus 14.15 Basare derWelt 17.15 Evolution<br />

Mensch –Wie wir wurden,was wir sind 19.30<br />

Re: 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Alaska –ImLand der Bären 22.30 Auf der<br />

Spur des Gobibären 23.15 ZDF-History 0.00<br />

Konrad Adenauer –Seine fünf Leben 0.45 (für<br />

HG) MenschAdenauer!<br />

Kika<br />

10.45 (für HG) Tigerenten Club 11.45<br />

Schmecksplosion 12.05 (für HG) Lenas Ranch<br />

13.30 Dance Academy –Das Comeback. Drama,<br />

AUS/D 2017 15.00 Mirette ermittelt 15.45<br />

Ein Fall für TKKG 16.35 Kann es Johannes?<br />

17.00 (für HG) Timster 17.20 The GarfieldShow<br />

18.00 (für HG) WirKinder ausdem Möwenweg<br />

18.10 (für HG) Derkleine Drache Kokosnuss<br />

18.35 Beccas Bande 18.50 Sandmann 19.00<br />

(für HG) Lassie 19.25 (für HG) Checker Tobi<br />

19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) KiKA Live<br />

20.10 (für HG) Alarm–die jungen Retter<br />

Dmax<br />

10.15 Mexicanicos –Die Schrauber von Guadalajara<br />

11.15 Las Vegas Hot Rods 12.15 Bad<br />

Chad Customs 13.15 Man vs.Food mit Casey<br />

Webb 14.15 Die Abräumer –Antiquitäten &<br />

Moneten 15.10 Die Stubers –Eine Familie<br />

räumt auf 16.15 Dein bestes Stück –Gebracht,<br />

gemacht 17.10 Die Raritäten-Jäger 18.15 Die<br />

Beckenbauer –Pools der Superlative 19.15 Der<br />

Pool-Profi 20.15 Die Modellbauer –Das Duell<br />

22.15 Concorde –Legende der Luftfahrt 23.15<br />

Supermaschinen 0.10 Ultimate Airport Dubai


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 31<br />

·························································································································································································································································································<br />

TV-Programm am Sonntag<br />

ARD<br />

7.05 (für HG) Tigerenten Club 8.05 (für HG)<br />

Tiere bis unters Dach 9.30 (für HG) Die Sendung<br />

mit der Maus 10.03 (für HG) Immer wieder<br />

sonntags. Gäste: Andy Borg,Patrick Lindner,<br />

Dorfrocker, Paveier u.a. Mod.: Stefan Mross<br />

12.03 (für HG) Presseclub 12.45 (für HG) Europamagazin<br />

13.15 (für HG) Tagesschau 13.30<br />

(für HG) Der Bernsteinfischer. TV-Drama, D<br />

2005 15.00 (für HG) Hindernisse des Herzens.<br />

TV-Melodram, D2008 16.30 (für HG) Wildes<br />

Deutschland 17.15 (für HG) Tagesschau 17.30<br />

(für HG) Promi, Playboy, frommer Pilger 18.00<br />

(für HG) Sportschau 18.30 (für HG) Bericht aus<br />

Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />

HG)Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Tatort Anne und derTod<br />

TV-Kriminalfilm, D2019. Mit Richy<br />

Müller, Felix Klare u.a.<br />

21.45 (für HG) Anne Will<br />

Europa und der Klimaschutz –steht<br />

Deutschland auf der Bremse?<br />

22.45 (für HG) Tagesthemen<br />

23.05 ttt –titel, thesen, temperamente<br />

23.35 (für HG) Affenkönig Komödie,<br />

D2016. Mit Hans-Jochen Wagner u.a.<br />

1.10 (für HG) Die Farben des Herbstes<br />

Drama, USA 2006. Mit Armin Mueller-<br />

Stahl, Trevor Morgan, Ray Liotta u.a.<br />

RTL<br />

7.05 Familien im Brennpunkt 8.05 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal. Zwei Lampen /<br />

Kaiserlampe /Blechpferd /Kaffeeservice<br />

10.00 Undercover Boss. Zoo &Co. 11.00 Undercover<br />

Boss 12.00 Die 100 ... größten Überraschungen<br />

der Welt /Blinder Surfer /Brautstrauß-Antrag<br />

/Paraglider /Prothesen-Vater /<br />

Superhelden-Fotoshooting /Überraschungs-<br />

Tattoo 14.45 Die 25... Vom Brummifahrer zum<br />

Nagel-Designer /Emmy Abrahamson verliebt<br />

sich in Obdachlosen /Beatrice Egli –vom Normalo<br />

zum Superstar 16.45 Explosiv –Weekend.<br />

Mod.: Sandra Kuhn 17.45 Exclusiv –<br />

Weekend. Mod.: Frauke Ludowig 18.45 aktuell<br />

19.05 Martin Rütter –Die Welpen kommen<br />

20.15 (für HG) Avengers: Age ofUltron<br />

Fantasyfilm, USA/D 2015.<br />

Mit Robert Downey Jr.,Chris Hemsworth,<br />

Mark Ruffalo, Chris Evans,<br />

Scarlett Johansson u.a.<br />

Regie: Joss Whedon<br />

23.00 (für HG) John Wick: Kapitel 2<br />

Actionfilm, USA/HK 2017. Mit Keanu<br />

Reeves, Ian McShane, Bridget Moynahan<br />

u.a. Regie: Chad Stahelski<br />

1.10 (für HG) Avengers: Age ofUltron<br />

Fantasyfilm, USA/D 2015. Mit Robert<br />

Downey Jr.,Chris Hemsworth u.a.<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

MDR WDR Doch derPlan gehtnichtauf:Viktor, Ralph Arte<br />

11.50 (für HG) Riverboat 14.00 (für HG) Sagenhaft<br />

15.30 (für HG) Alles Klara 16.20 (für<br />

HG) Aktuell 16.30 (für HG) Sport imOsten<br />

17.10 (für HG) Inaller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />

18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG)<br />

In aller Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann<br />

19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />

Aktuell 19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für HG)<br />

SteimlesWelt 21.45 (für HG) Aktuell 22.15 (für<br />

HG) MDR Zeitreise 22.45 Der große Knall –Bitterfeld<br />

1968 23.30 Wiedersehen in Bitterfeld<br />

1.00 (für HG) Das Fest in der Frauenkirche<br />

Bayern<br />

15.15 (für HG) Mein Job –Dein Job 16.00 (für<br />

HG) Rundschau 16.15 (für HG) Unser Land<br />

16.45 (für HG) Euroblick spezial 17.15 (für HG)<br />

Einfach. Gut. Bachmeier 17.45 Regional 18.30<br />

(für HG) Rundschau 18.45 (für HG) freizeit<br />

19.15 (für HG) Unter unserem Himmel 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Chiemgauer<br />

Volkstheater 21.45 Blickpunkt Sport 22.45 (für<br />

HG) Rundschau Sonntags-Magazin 23.00 (für<br />

HG) Auf bairisch g'lacht! 23.45 (für HG) Die<br />

Diebin und der General. TV-Komödie, D2005<br />

1.15 (für HG) Einfach. Gut. Bachmeier<br />

Vox<br />

9.05 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

10.40 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

12.30 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />

14.10 (für HG) Der Kaufhaus Cop 2. Komödie,<br />

USA 2015 16.00 Schneller als die Polizei erlaubt<br />

16.30 Schneller als die Polizei erlaubt<br />

17.00 auto mobil 18.10 Einmal Camping,immer<br />

Camping 19.10 Ab ins Beet! Die Garten-<br />

Soap 20.15 (für HG) Grill den Henssler 23.35<br />

Prominent! 0.20 (für HG) Medical Detectives –<br />

Geheimnisse der Gerichtsmedizin. Kurzer Prozess<br />

1.15 (für HG) Medical Detectives<br />

Super RTL<br />

13.20 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 13.50<br />

Barbie –Die Prinzessinnen-Akademie. Animationsfilm,<br />

USA 2011 15.10 DieTom und Jerry<br />

Show 15.45 Die Tomund Jerry Show 16.10 Die<br />

Tomund Jerry Show 16.40 Die Tomund Jerry<br />

Show 17.15 Voll zu spät! 17.40 Spirit: wild und<br />

frei 18.10 Bugs Bunny und LooneyTunes 18.40<br />

Woozle Goozle und die Weltentdecker 19.10<br />

Tomund Jerry 19.45 Angelo! 20.15 Snapped –<br />

Wenn Frauen töten 22.05 The Stalker Files –<br />

Der Schatten des Erfolgs 23.00 Snapped –<br />

Wenn Frauen töten 0.45 Infomercials<br />

Sport1<br />

9.00 Bundesliga pur 11.00 Doppelpass. Die<br />

Runde 13.30 Bundesliga pur –Lunchtime<br />

14.40 Motorsport: ADAC GT Masters 15.45<br />

Motorsport: ADAC GT Masters. Analyse 16.00<br />

Eishockey:WM.Gruppe A: Deutschland –USA<br />

18.30 Basketball: BBL. Viertelfinale, Spiel 1:<br />

Rasta Vechta –Brose Bamberg 20.15 Sky<br />

Sport News –Die 2. Bundesliga 22.00 Eishockey:WM.Gruppe<br />

A: Frankreich –Finnland<br />

22.30 Tourenwagen: DTM 23.00 Motorsport:<br />

Porsche Carrera Cup 23.30 Motorsport<br />

7.50 (für HG) Mako 8.35 (für HG) Löwenzahn<br />

9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für HG) Katholischer<br />

Gottesdienst 10.15 (für HG) Bares für<br />

Rares –Lieblingsstücke 11.45 heute Xpress<br />

11.50 (für HG) ZDF-Fernsehgarten 13.55 Duell<br />

der Gartenprofis ontour 14.40 (für HG) heute<br />

Xpress 14.45 (für HG) Ein Pyjama für zwei. Komödie,<br />

USA 1961 16.30 (für HG) planet e.<br />

Hektarweise Geld: Die europäischen Agrar-Milliarden<br />

17.00 (für HG) heute 17.10 (für HG)<br />

Sportreportage 18.00 (für HG) ZDF.reportage.<br />

Europäische Arbeitnehmer in Deutschland<br />

18.30 (für HG) Terra Xpress 19.00 (für HG)<br />

heute 19.10 (für HG) Berlin direkt 19.30 (für<br />

HG) Terra X.Faszination Wasser (2/2)<br />

20.15 (für HG) Marie fängt Feuer<br />

Lügen und GeheimnisseTV-Heimatfilm,<br />

D2019. Mit Christine Eixenberger,<br />

Wolfgang Fierek, Saskia Vester u.a.<br />

Regie: Marcus Weiler<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) Mord im Mittsommer<br />

In guten wie in schlechten Zeiten<br />

TV-Kriminalfilm, S2019. Mit Jakob<br />

Cedergren, Alexandra Rapaport u.a.<br />

23.45 (für HG) ZDF-History Wahr oder<br />

falsch? Die großen Mythen der Bundesrepublik.<br />

Dokumentationsreihe<br />

5.00 Watch Me –das Kinomagazin. The Science<br />

&weitere Neustarts 5.15 Auf Streife. Reportagereihe<br />

5.55 Auf Streife. Reportagereihe<br />

7.05 Auf Streife. Reportagereihe 8.00 So gesehen<br />

–Talk am Sonntag 8.20 Auf Streife. Reportagereihe<br />

9.20 Auf Streife. Reportagereihe<br />

10.15 Knallerfrauen. Sketch-Comedy mit Martina<br />

Hill 10.45 Luke! Die Schule und ich –VIPs<br />

gegen Kids 13.00 Tourenwagen: DTM. Aus Zolder<br />

(B) 14.55 33 völlig verrückte Clips 15.25<br />

33 völlig verrückte Clips 15.55 Gregs Tagebuch<br />

–Böse Falle! Familienfilm, USA 2017.<br />

Mit Jason Drucker,Alicia Silverstone, TomEverett<br />

Scott 17.40 Das große Backen –Die Profis<br />

19.55 Nachrichten<br />

20.15 Der Hobbit –Eine unerwartete Reise<br />

Fantasyfilm, USA/NZ 2012.<br />

Mit Martin Freeman, Ian McKellen,<br />

Richard Armitage, James Nesbitt, Ken<br />

Stott, Cate Blanchett,Elijah Wood u.a.<br />

Regie: Peter Jackson<br />

0.00 Der Hobbit –Eine unerwartete Reise<br />

Fantasyfilm, USA/NZ 2012.<br />

Mit Martin Freeman, Ian McKellen,<br />

Richard Armitage, James Nesbitt u.a.<br />

Regie: Peter Jackson<br />

3.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />

Reportagereihe Doku-Soap<br />

15.05 (für HG) Der grüne Gaumen 15.50 (für<br />

HG) Lecker an Bord –Eine kulinarische Sommerreise<br />

16.35 (für HG) Meuchelbeck 18.15<br />

(für HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für<br />

HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Westpol<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Wunderschön! 21.45 (für HG) Jürgen Beckers:<br />

Isch glaub' et Disch! 22.15 (für HG) Asche,<br />

Foul und Pfeife 22.45 (für HG) Zeiglers wunderbare<br />

Welt des Fußballs 23.15 Dittsche –<br />

Das wirklich wahre Leben 23.45 (für HG) So<br />

lacht NRW Extra 0.30 Rockpalast<br />

NDR<br />

12.00 Der Wunderknabe. Komödie, I1955<br />

13.25 (für HG) Familie Dr.Kleist. Eine schwere<br />

Geburt 14.15 Springreiten: Hardenberg Burgturnier<br />

15.45 Lieb und teuer 16.15 DAS!<br />

Kochstudio 17.00 Bingo! 18.00 (für HG) Hanseblick<br />

18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Treckerfahrer dürfen das! 21.45 (für HG)<br />

Die NDR-Quizshow 22.30 (für HG) Sportclub<br />

23.15 (für HG) Sportclub Story 23.45 Luz<br />

Long –Jesse Owens: Eine Geste für die Ewigkeit<br />

0.15 Dittsche –Das wirklich wahre Leben<br />

Kabel eins<br />

8.30 EUReKA –Die geheime Stadt 9.25 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 11.20 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 13.10 Mein<br />

Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 14.10<br />

Abenteuer Leben Spezial 16.05 News 16.15<br />

Rosins Restaurants –Ein Sternekoch räumt auf!<br />

18.15 Achtung Abzocke –Wie ehrlich arbeitet<br />

Deutschland? 20.15 Bus Babes 22.15 Abenteuer<br />

Leben am Sonntag. Die Garten-Kumpel<br />

räumen auf 0.15 Mein Revier –Ordnungshüter<br />

räumen auf. Ordnungshüter räumen auf 2.20<br />

Achtung Kontrolle! Wir kümmern uns drum<br />

RTL 2<br />

6.00 Der Weiße Hai. Horrorfilm,USA 1975 8.20<br />

Infomercial 9.20 X-Factor: Das Unfassbare<br />

11.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />

vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />

–Jeder Cent zählt 14.15 Zuhause im<br />

Glück –Unser Einzug in ein neues Leben 16.15<br />

Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller 17.15<br />

Mein neuer Alter 18.15 GRIP –Das Motormagazin<br />

20.15 Seelen. Sci-Fi-Film, USA/CH 2013<br />

22.35 Mr.und Mrs.Smith. Actionfilm, USA<br />

2005 0.55 Taxi 4. Actionkomödie, F2007 2.30<br />

Hit and Run. Romantikkomödie, USA 2012<br />

Eurosport 1<br />

8.30 Radsport: Giro d'Italia. 8. Etappe: Tortoreto<br />

Lido –Pesaro 10.00 Radsport: Tour of California<br />

11.00 Tourenwagen: Weltcup 12.00 Radsport:<br />

Giro d'Italia 13.05 Radsport: Giro d'Italia.<br />

9. Etappe: Riccione –San Marino 17.15 Radsport:<br />

Giro extra 17.45 Radsport: Vier Tage von<br />

Dünkirchen 18.45 Leichtathletik: Diamond<br />

League. Golden Grand Prix 19.55 News 20.05<br />

Radsport: Giro Today 22.00 Tourenwagen: Weltcup<br />

23.00 News 23.05 Radsport: Giro d'Italia.<br />

9. Etappe 0.30 Tourenwagen: Weltcup<br />

RTL, 20.15 UHR FANTASYFILM<br />

Avengers: Age of Ultron<br />

Captain America(Chris Evan) und der SuperheldentruppeAvengersist es<br />

geglückt eine Hydra-Festung in Osteuropa zu erobern und dasvon Loki<br />

entwendete Zepterzurückzuholen. Dieses Alien-Artefaktverwendet Tony Stark<br />

dafür,die künstliche Intelligenz Ultron zu erschaffen. Ultron soll zum Schutz der<br />

Menschheit eingesetzt werden, doch der Schuss geht nach hinten und der vermeintliche<br />

Beschützerwendet sichgegenseine Schöpfer und drohtdie Erde zu<br />

vernichten. Regisseur und DrehbuchautorJoss Whedonsetztebei seiner Comicverfilmungauf<br />

temporeiche Action und reichlichSpezial-Effekte.„Avengers:<br />

AgeofUltron“ istdie Fortsetzungdes 2012 in den Kinos laufenden „Marvel’sThe<br />

Avengers“und baut inhaltlich aufdiesem auf. Auch hier zeichnetesich Whedon<br />

bereits für die Regie und dasDrehbuch verantwortlich.<br />

(USA/D/2015)<br />

Anzeige<br />

Foto: RTL<br />

ARD, 23.35 UHR KOMÖDIE<br />

prisma<br />

Affenkönig<br />

TV-Magazin<br />

Dem Lebemann Wolfi (Hans-Jochen<br />

Wagner) gehtesrundum gut: DerBonvivantgenießt<br />

dasLeben und hat Geld wie<br />

Heu. Zu seinem 45. Geburtstag lädt er drei<br />

alte Schulfreunde in seine Villa nach Südfrankreich<br />

ein, um alteZeitenaufleben, und<br />

es malwiedertüchtigkrachenzulassen.<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />

und Martin folgenzwarseinem Rufinsein<br />

Herrschaftliches Anwesen, haben jedoch<br />

auch ihre Familien mit im Schlepptau. Die<br />

Partylaune ist schnell im Keller und bald<br />

kochen längstverdrängte Animositäten und<br />

Befindlichkeiten wieder hoch.BitterböseSatirevon<br />

Filmemacher Oliver Rihs.<br />

(Dtl./2016)<br />

1 2 4<br />

6 4 8<br />

9 7<br />

8 6 9<br />

1 5<br />

2 9 3<br />

4 5 8<br />

3<br />

6 1<br />

8<br />

SUDOKU<br />

MitDIAGONALEN MIT –SCHWER -schwer<br />

6 2<br />

7<br />

1 4 8<br />

1<br />

5 9<br />

9 6<br />

7<br />

2 3 4<br />

Dienstag<br />

neu!<br />

Foto: ARD<br />

Auflösung<br />

AUFLÖSUNG<br />

vom VOM17.5.2019<br />

mittel MITTEL<br />

3 4 9 2 1 6 8 5 7<br />

1 8 6 5 7 4 9 3 2<br />

5 7 2 3 9 8 1 4 6<br />

9 3 7 8 4 2 5 6 1<br />

2 1 5 7 6 9 3 8 4<br />

8 6 4 1 5 3 7 2 9<br />

7 2 8 4 3 1 6 9 5<br />

6 5 3 9 2 7 4 1 8<br />

4 9 1 6 8 5 2 7 3<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 17. 5. 2019<br />

vom 17.5.2019<br />

schwer<br />

SCHWER<br />

2 9 6 4 1 3 8 5 7<br />

4 5 7 8 6 9 3 1 2<br />

1 8 3 5 2 7 9 6 4<br />

7 1 4 6 3 5 2 9 8<br />

8 2 9 7 4 1 5 3 6<br />

3 6 5 2 9 8 7 4 1<br />

5 4 8 9 7 6 1 2 3<br />

9 3 2 1 8 4 6 7 5<br />

6 7 1 3 5 2 4 8 9<br />

5.05 Gartenzeit 5.35 rbb UM6 6.05 Potsdam<br />

erwacht 6.20 Hördur –Zwischen den Welten.<br />

Drama, D2015 7.40 Brisant 8.00 Brandenburg<br />

aktuell /Abendschau 9.00 Wehe, wenn<br />

sie losgelassen. Musikkomödie, D1958 10.20<br />

Die Westentaschenvenus. TV-Liebeskomödie, D<br />

2001 11.45 Rentnercops 12.35 Landschleicher<br />

12.40 Heimatjournal 13.05 Berlin –<br />

Schicksalsjahre einer Stadt 14.35 Die 2<br />

15.25 Die 2 16.15 In aller Freundschaft –Die<br />

jungen Ärzte 17.05 In aller Freundschaft<br />

17.50 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />

18.30 Gartenzeit 19.00 Täter –<br />

Opfer –Polizei 19.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Wer weiß denn sowas?<br />

Gäste: Cordula Stratmann, Chris Tall<br />

Moderation: Kai Pflaume<br />

21.00 Wer weiß denn sowas?<br />

Gäste: Donald Bäcker, Sven Plöger<br />

21.45 rbb24<br />

22.00 Das Europa-Drama<br />

Hinter den Kulissen der Macht<br />

23.30 radioeins-Talk im Tipi<br />

0.50 Kowalski &Schmidt<br />

Deutsch-polnisches Journal<br />

1.20 Weltspiegel<br />

Auslandskorrespondenten berichten<br />

ProSieben<br />

5.35 How IMet Your Mother. Säulen der<br />

Menschheit/Das Montagsspiel. Comedyserie<br />

6.15 Twoand aHalf Men. Strip Poker/Alan<br />

Harper,Frauenbeglücker/Wonder Woman. Comedyserie<br />

7.25 Fresh off the Boat. Läuse für<br />

alle/Jessica Place. Comedyserie 8.20 Eine<br />

schrecklich nette Familie. Das Beste von den<br />

Bundys/Buck wird alt. Comedyserie 9.10 Galileo<br />

12.20 Mit Schirm, Charme und Melone.<br />

Actionfilm, USA 1998. Mit Ralph Fiennes,Uma<br />

Thurman 13.55 Frequency. Thriller,USA 2000.<br />

Mit Dennis Quaid 16.05 Fantastic 4. Fantasyfilm,<br />

USA/D/GB 2015. Mit MilesTeller 17.55<br />

Newstime 18.05 Galileo 360°. Ranking: Crazy<br />

Hobbies 19.05 Galileo. Mod.: Stefan Gödde<br />

20.15 Assassin's Creed<br />

Abenteuerfilm, USA/F/GB/HK/TWN/<br />

MLT 2016. Mit Michael Fassbender,<br />

Marion Cotillard, Jeremy Irons, Brendan<br />

Gleeson, Charlotte Rampling u.a.<br />

Regie: Justin Kurzel<br />

22.25 Mad Max: Fury Road<br />

Actionthriller,AUS/USA 2015. Mit Tom<br />

Hardy, Charlize Theron, Hugh Keays-<br />

Byrne u.a. Regie: George Miller<br />

0.40 Assassin's Creed<br />

Abenteuerfilm, USA/F/GB/HK/TWN/<br />

MLT 2016. Mit Michael Fassbender u.a.<br />

12.05 Die großen Mythen 12.30 Nilpferde in<br />

der Nacht 13.15 Das Krokodil –Innenansichten<br />

eines Kraftpakets 14.00 Tutanchamun, Neues<br />

aus dem Grab. Dokumentarfilm, F2018 15.35<br />

36.000 Jahre moderne Kunst 16.30 Augenschmaus<br />

16.55 Metropolis 17.40 Alexandre<br />

Desplat dirigiert seine Filmmusik 18.25 Zu Tisch<br />

... 18.55 Karambolage 19.10 Arte Journal<br />

19.30 Kräuter der Welt 20.15 (für HG) Enemy<br />

Mine –Geliebter Feind. Sci-Fi-Film, D/USA<br />

1985 21.55 Babel. Drama, USA/MEX/F 2006<br />

0.15 (für HG) Wiegenlied und Schlachtgesang<br />

3Sat<br />

13.30 Der Charme Andalusiens 13.50 (für HG)<br />

TerraX14.35 (für HG) TerraX15.20 (für HG)<br />

TerraX16.05 (für HG) TerraX16.45 (für HG)<br />

Die Legende vonPaulund Paula. Liebesdrama,<br />

DDR 1973 18.30 Schweizweit 19.00 (für HG)<br />

heute 19.10 NZZ Format 19.40 Schätze der<br />

Welt 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Pufpaffs<br />

HappyHour 21.00 (für HG)Nuhr im Ersten<br />

21.45 (für HG) Bettgeflüster. Komödie, USA<br />

1959 23.25 (für HG) Polizeiruf 110. Unter Brüdern.<br />

TV-Kriminalfilm, D1990 1.00 (für HG) Tiger<br />

&Dragon. Actionfilm, TWN/HK/USA/CHN 2000<br />

Phoenix<br />

14.00 KonradAdenauer –Seine fünf Leben<br />

14.45 (für HG) Mensch Adenauer! 15.30 Konrad<br />

Adenauer im Gespräch mit Günter Gaus<br />

16.05 Skandal!! 16.50 (für HG) Vilnius –Spurensuche<br />

im Jerusalem des Nordens 17.00<br />

(für HG) Alaska –ImLand der Bären 19.15 Auf<br />

der Spur des Gobibären 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 Geheimnisvoller Garten 21.45<br />

Besseres Leben? Junge Ukrainer in Polen<br />

22.30 Hochzeit mit Hindernissen –Wie junge<br />

Polen um ihr Glück kämpfen 23.15 Ach, du<br />

liebes Abendland! 0.00 die diskussion<br />

Kika<br />

12.00 (für HG) Siebenschön. TV-Märchenfilm, D<br />

2014 13.00 MeinFreund, die Giraffe. Familienfilm,<br />

NL/B/D 2017 14.10 Nils Holgersson<br />

15.00 (für HG) Yakari 15.45 SimsalaGrimm<br />

16.35 (für HG) Anna unddie wilden Tiere 17.00<br />

(für HG) 1, 2oder317.25 The Garfield Show<br />

18.00 (für HG) WirKinder aus dem Möwenweg<br />

18.10 (für HG) Der kleine Drache Kokosnuss<br />

18.35 Beccas Bande 18.50 Sandmann 19.00<br />

(für HG) Lassie 19.25 (für HG) pur+ 19.50 (für<br />

HG) logo! 20.00 (für HG) Erde an Zukunft 20.15<br />

Stark! 20.30 (für HG) Schau in meine Welt!<br />

Dmax<br />

8.55 Die Zwangsvollstrecker 9.55 Infomercial<br />

10.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />

12.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />

14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />

17.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />

19.15 Helden der Lüfte 20.15 Alaskan Bush<br />

People 21.15 Die Schatzsucher –Goldrausch<br />

in Alaska 22.15 Outback Opal Hunters –Edelsteinjagd<br />

in Australien 23.15 Die Blockhaus-<br />

Profis 0.10 Die Schatzsucher –Goldrausch in<br />

Alaska 1.10 Alaskan Bush People<br />

12.00 Tagesschau-Nachrichten 12.15 Mex –Das<br />

Marktmagazin 13.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

13.15 Die Story 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

14.15 Presseclub 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

15.30 Europamagazin 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

16.30 Wwie Wissen 17.00 Tagesschau-<br />

Nachrichten 17.30 Panorama 3 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

18.30 extra 3Spezial 19.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 19.30 Urlaub von der<br />

Straße 20.00 Tagesschau 20.15 Wie dieKohle<br />

aus demRuhrgebietverschwand 21.02 Der lange<br />

Abschied vonder Kohle. Dokumentarfilm, D2017<br />

22.30 Berichtaus Berlin 22.50 Extra 23.00 Tagesthemen<br />

23.20 Weltspiegel 0.00 Tagesthemen<br />

ONE<br />

8.00 The MagicofBelle Isle –Ein verzauberter<br />

Sommer. Drama, USA 2012 9.40 EurovisionSong<br />

Contest 13.20 DerjungeKarlMarx. Biografie,<br />

F/B/D 2017 15.10 Close Up 15.40 Der Dicke(1)<br />

16.30 Der Dicke 17.20 DerDicke 18.05 DerDicke<br />

18.55 Der Dicke 19.45 Lindenstraße 20.15<br />

Die Sache mitder Wahrheit. TV-Drama, D2014.<br />

Mit Christiane Paul, Jule Ronstedt,HendrikDuryn<br />

21.45 Tatort. Anne undder Tod. TV-Kriminalfilm, D<br />

2019. Mit RichyMüller,Felix Klare, Katharina Marie<br />

Schubert 23.15 Lindenstraße 23.45 Tatort. Anne<br />

und derTod. TV-Kriminalfilm, D2019 1.15 Großstadtrevier<br />

2.00 Großstadtrevier 2.50 Simon<br />

Pearce 3.35 extra 3 4.20 Close Up 4.45 Close Up<br />

ZDF NEO<br />

12.50 TerraX13.35 TerraX.Ein Tagin...: Paris<br />

1775 14.20 TerraX.Ein Tagin...:Köln 1629<br />

15.05 TerraX.Ein Tagin... Berlin 1926 15.50 Die<br />

glorreichen 10 16.35 Sketch History 17.00 Death<br />

in Paradise 18.45 (für HG)Lewis. Die Geister,die<br />

ich rief. TV-Kriminalfilm, GB 2010 20.15 (für HG)<br />

Bella Block. Falsche Liebe. TV-Kriminalfilm,D<br />

2008. Mit Hannelore Hoger,Rudolf Kowalski, Devid<br />

Striesow 21.45 Rufmord. TV-Drama, D2018. Mit<br />

RosalieThomass,Johann von Bülow 23.15 Druck<br />

00.15 Druck 01.15 Druck 2.40 heute-show 3.10<br />

(für HG)Lewis. DieGeister,die ichrief. TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2010 4.45 (fürHG) Inspector Barnaby.<br />

Grab desGrauens.TV-Kriminalfilm, GB 2004<br />

ZDF INFO<br />

11.15 Balkan-Stories 12.00 (für HG) Der große<br />

Betrug –Wie Kriminelle undTerroristen Europa<br />

plündern 12.45 (für HG)Laut, forsch, national –<br />

Wie Salvini, Orbán&Co. Europa spalten 13.30 Die<br />

großen Irrtümer derGlobalisierung–Handel, Kriege,Flüchtlinge<br />

14.15 ZDF-History 15.00 (für HG)<br />

TerraX19.40 (für HG) heute-show 20.15 Mit 500<br />

PS durch Europa 21.00 (fürHG) Diesiebengrößten<br />

Gefahrenfür die EU 21.45 (für HG)Wut auf<br />

Brüssel –Polen, Ungarn und die EU 22.45 (für HG)<br />

SchafftEuropa sich ab?EU-Gegnerauf dem Vormarsch<br />

23.30 Angriffauf die Demokratie –Wurde<br />

der Brexit gekauft? 0.15 Die großen Irrtümer der<br />

Globalisierung –Handel, Kriege, Flüchtlinge<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Sonntagskonzert Mit Howard Griffiths (Leitung)<br />

A. Wranitzky: Violinkonzert C-Dur op. 11;<br />

Brahms: Sinfonie Nr.2D-Dur op. 73; Hummel:<br />

Trompetenkonzert E-Dur; Elgar: Cellokonzert<br />

e-Moll op. 85; Spohr: Sinfonie Nr.1Es-Dur<br />

op. 20; W.A. Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV<br />

467, ca. 176 Minuten<br />

15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Franz Schubert Krankheit als Metapher: vom<br />

Leiden an der Welt. Von Christine Lemke-Matwey,<br />

ca. 116 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

394. Wartburgkonzert Telemann: „Liebe, was<br />

ist schöner als die Liebe”, Hochzeitskantate;<br />

Telemann: „Der Weiberorden”, Kantate;<br />

J. F. Fasch: Concerto F-Dur für Blockflöte, Streicher<br />

und Basso continuo; Telemann: „Lieben<br />

will ich”, Kantate, ca. 117 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Prokofjew: Sinfonie<br />

Nr.1D-Dur op. 25 „Symphonie classique”;<br />

Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3c-Moll op. 37;<br />

Mussorgski: Bilder einer Ausstellung; Rachmaninow:<br />

Sinfonie Nr.2e-Moll op. 27, ca. 176<br />

Minuten<br />

22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Musikfeuilleton „Musik machen, um zu überleben”.<br />

Der Oboist, Komponist und Dirigent<br />

Heinz Holliger.Von Bettina Brand, ca. 30 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Wendemarke” Hörspiel nach William Faulkner.<br />

Mit Fritz Benscher, Otto Arneth, Heinz Klingenberg<br />

u.a., Regie: GertWestphal, ca. 90 Min.<br />

0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Wir sind schön, für hässliche Leute” Hörspiel<br />

nach Dany Boudreault. Mit Hanna Plass,<br />

Julian Greis, Lina Hoppe u.a., ca. 55 Min.<br />

MAGAZIN<br />

9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Essay und Diskurs Wie durch „kreative” Preisgestaltung<br />

Shopping-Impulse ausgelöst werden,<br />

ca. 30 Minuten<br />

14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Feature Rückkehr nach Kambodscha.Mit Martin<br />

Engler,Naomi Krauss u.a., ca. 56 Minuten<br />

20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Freistil Dieses obskure Objekt des echt Falschen.<br />

Fakes als Kunst, ca. 55 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Rock et cetera Gut ausbalanciert zwischen Alt<br />

und Neu. Die kalifornische Band The Dream<br />

Syndicate. VonAnke Behlert, ca. 55 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 32 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Uli Hoeneß (67) ist der kleine Sonnenkönig<br />

des FC Bayern München.<br />

Als solcher hat er nicht nur einen<br />

hohe Meinung vonsich, sondern<br />

lässt uns gnädig an ihr teilhaben. Das<br />

geht dann so: Beieiner Podiumsdiskussion<br />

in Bonn erklärte der Bayern-<br />

Präsident jetzt, dass er nach seiner<br />

Haftstrafe –erwurde 2014 wegen<br />

Steuerhinterziehung in Millionenhöhe<br />

zu dreieinhalb Jahren Gefängnis<br />

verurteilt –mehr denn je versuche,„keinen<br />

Grund zu geben, kritisiertzuwerden“.<br />

Hoeneß beließ es<br />

nicht bei der Absichtserklärung, sondernmeldete<br />

Vollzug: „Das ist mir,<br />

glaube ich, im Großen und Ganzen<br />

auch ganz gut gelungen.“ Überhaupt,<br />

so König Uli, spüreereine immens<br />

steigende Beliebtheit.<br />

Kim Kardashian (38) erfreut sich<br />

nicht nur immens großer,schlicht:<br />

weltweiter Beliebtheit, dem Reality-<br />

Star geht es auch noch saugut. Wenige<br />

Tage vorihrem 5. Hochzeitstag<br />

(24. Mai) meldete sich die Frau von<br />

Kaney West (41) auf Instagram zu<br />

Wort:„5Jahreund 4Kinder,das Leben<br />

könnte nicht besser sein!“ Hach,<br />

einmal so toll sein wie die Kim!<br />

Vanessa Stanat (22) war die vielversprechendste<br />

Kandidatin bei der<br />

Castingshow„Germany’sNext Topmodel“<br />

(Pro7) und ist seit Donnerstagabend<br />

leider nicht mehr dabei.<br />

Dierothaarige Schönheit tritt „aus<br />

persönlichen Gründen“ nicht mehr<br />

bei GNTM an, wie sie erklärte.Aber:<br />

„Es ist noch zu früh, um über die<br />

Gründe zu sprechen.“ Schade …<br />

Kelly Clarkson (37) störtsich an Medienberichten,<br />

wonach sie wieder mal<br />

eine Diät mache,umihr Gewicht zu<br />

reduzieren. AufTwitter teilte die US-<br />

Sängerin bündig mit:„Ich<br />

esse das gleiche Zeug wie<br />

immer.“ Außerdem<br />

nerve sie,dass allenthalben<br />

darüber<br />

geredet<br />

werde, ob jemand<br />

zu dick oder zu dünn<br />

sei:„Allerdings nur<br />

dann, wenn es um<br />

Frauen und nicht um<br />

Männer geht.“ So isses.<br />

(schl./mit dpa)<br />

Sie macht keine Diät und<br />

will auch nicht darüber<br />

sprechen. AP/RICHARD SHOTWELL<br />

TIERE<br />

Im Herzen warsie sicherlich immer<br />

blendend gelaunt. DPA/RICHARD VOGEL<br />

Es hat sich ausgegrummelt. Dieneben<br />

Lil Bubwohl berühmteste Katze<br />

der Galaxie ist vonuns gegangen.<br />

WieihreBesitzer via Twitter vermeldeten,<br />

ist GrumpyCat, die eigentlich<br />

auf den Namen Tardar Sauce hörte,<br />

im Alter vonsieben Jahren gestorben.<br />

Ihrenmürrischen Gesichtsausdruck<br />

verdankte Grumpyeinem<br />

Gendefekt, der sie zuerst zum Star im<br />

Netz und dann zu einer einträglichen<br />

Geldquelle für ihreBesitzer<br />

werden ließ. Es gibt nichts,das das<br />

Antlitz des Vierbeiners nicht ziert:<br />

Tassen, T-Shirts,Handyhüllen, Pullover,Krawatten<br />

etc.Nun erlag die<br />

Katzeeiner Harnwegsinfektion.<br />

Ruhe in Frieden, Crumpy! (mpw.)<br />

Selbst in TelAviv lebt der ESC-<br />

Veranstalter, die European<br />

Broadcasting Union (EBU)<br />

weiter mit der Selbstlüge,<br />

eine gänzlich unpolitische Fernsehshow<br />

zu produzieren. Auch wenn<br />

noch vor vierzehn Tagen Hunderte<br />

vonRaketen rund 60 Kilometer südlich<br />

niedergegangen sind. UndMenschen<br />

starben, in Israel wie im Gazastreifen.<br />

Die ESC-Blase blubbert dagegen<br />

unbeirrtvor sich hin.<br />

DieEBU reagiertauch nicht, wenn<br />

es bereits bei den Vorentscheiden in<br />

den Teilnehmerländern zu kleinen<br />

politischen Skandalen kommt. Da<br />

hetzt in Italien Innenminister Matteo<br />

Salvini von der fremdenfeindlichen<br />

Lega gegen Mahmood, Sohn eines<br />

ägyptischen Vaters und einer sardischen<br />

Mutter. Soeiner könne doch<br />

Italien nicht vertreten. In Frankreich<br />

wiederum siegt Bilal Hassani, ein<br />

schwuler 19-Jähriger mit marokkanischen<br />

Wurzeln, und schon wird auf<br />

allen Netzwerken gegen ihn geschossen,<br />

seinTodgefordert, ihm das Recht<br />

abgesprochen, für sein Heimatland<br />

zu singen.<br />

Dasalles müssen die Künstler mit<br />

sich alleine austragen. Aber der isländischen<br />

Gruppe Hatari, die sich<br />

im Vorfeld des Festivals kritisch zur<br />

politischen Situation in Israel geäußerthat,<br />

zeigt die EBUdie rote Karte:<br />

Noch ein böses Wort und die Band<br />

fliegt aus dem Wettbewerb. Schließlich<br />

will man nur unterhalten und<br />

ein friedliches Europa zelebrieren.<br />

Ein Highlight soll der Auftritt von<br />

Madonna sein, sozusagen als „Pausen-Act“.<br />

Die60-Jährige wird„Like a<br />

Prayer“ singen und einen Titel ihres<br />

neuen Albums.<br />

1. MALTA<br />

Michela: „Chameleon“<br />

Anpassungsfähig wie ein Chamäleon,<br />

so soll das Pop-Girl sein. Bereit,<br />

in jede Farbe zu wechseln, von einem<br />

Gefühl zum nächsten.<br />

2. ALBANIEN<br />

Jonida Maliqi: „Ktheju tokës“<br />

Ein schwarzes Kleid mit Goldapplikationen,<br />

die Diva weiß sich ihrer<br />

Heimat gemäß anzuziehen. Mit voller<br />

Stimmkraft bittet sie die Albaner,<br />

die ihr Land verlassen haben, wieder<br />

nach Hause zurückzukehren.<br />

3. TSCHECHIEN<br />

LakeMalawi: „Friend of aFriend“<br />

Jetzt folgt gute Laune! DerMann mit<br />

den dünnen Beinen und dem gelben<br />

Pullover zappelt sich spitzbübisch<br />

lachend durch eine leicht überdrehte<br />

Indie-Pop-Nummer.<br />

4. DEUTSCHLAND<br />

S!sters: „Sister“<br />

Solidarität unter Frauen, beschworen<br />

von einer Blonden und einer<br />

Brünetten. EinLied mit Message,wie<br />

der für die Auswahl des Titel zuständige<br />

NDR mitteilt: „Deutschlands<br />

Beitrag zur Me-Too-Debatte.“ Ernsthaft!<br />

5. RUSSLAND<br />

Sergej Lazarev: „Scream“<br />

Ganz großes Kino auf der Bühne,mit<br />

Blitz und Donner, einem geklonten<br />

Sänger auf acht LED-Wänden und in<br />

einer Duschkabine. Die Russen lassen<br />

sich die Show was kosten, das<br />

Lied trieft nur so vorehrgeizigem Pathos.<br />

6. DÄNEMARK<br />

Leonora: „Love Is Forever“<br />

„Liebe ist für alle da“, eine simple<br />

Botschaft, kindlich-naiv vorgetragen<br />

in vier Sprachen, von einer charmanten<br />

Sängerin mit zauberhaftem<br />

Gebiss. Ein Kita-Song, so hyggelig<br />

wie ganz Dänemark.<br />

Unbeirrt<br />

in der<br />

Blubberblase<br />

Raketenangriffe, Hass und rechte Hetze:<br />

Nichts hält den ESC davon ab, am Sonnabend<br />

über den Schirm zu flimmern.<br />

7. SAN MARINO<br />

Serhat: „SayNaNaNa“<br />

Ein türkischer Zahnmediziner singt<br />

bereits zum zweiten Mal für den<br />

Kleinstaat San Marino. Diesmal einen<br />

Disco-Titel, geklaut aus den späten<br />

1970er Jahren. Will man „Na Na<br />

Na“mitzählen, kommt man auf weit<br />

über einhundert.<br />

8. NORDMAZEDONIEN<br />

Tamara Todevska: „Proud“<br />

Eine klassische Pianoballade, hinter<br />

der sich eine feministische<br />

Selbstbehauptung verbirgt. Eine<br />

großartige Stimme für alle Frauen<br />

dieser Welt.<br />

9. SCHWEDEN<br />

John Lundvik: „Too Late ForLove“<br />

Skandinavische Pop-Ware von der<br />

Stange, perfekt dargeboten und geeignet<br />

für die Tanzfläche wie für das<br />

Autoradio. Aufgewertet von vier<br />

großartigen Gospel-Sängerinnen.<br />

10. SLOWENIEN<br />

Zala Kralj &Gašper Šantl: „Sebi“<br />

Mindestens ein Beitrag proJahr muss<br />

dabei sein für die vernachlässigte<br />

Minderheit der Heterosexuellen. Er<br />

spielt die Gitarre, sie singt dazu mit<br />

leichtem Vibrato, und dann schauen<br />

sich beide ganz tief in die Augen.<br />

11. ZYPERN<br />

Tamta: „Replay“<br />

Eine Georgierin aus Griechenland<br />

singt für Zypern, lässt sich dabei ihr<br />

Hier die Finalisten<br />

VonElmar Kraushaar<br />

Sie hat da mal wasvorbereitet: Madonna.<br />

IMAGO<br />

Lackjäckchen vomKörper reißen für<br />

einen simplen Dance-Pop-Song.<br />

Undsteht dann da wie dereinst Cher<br />

in ihren Videos.<br />

12. NIEDERLANDE<br />

Duncan Laurence: „Arcade“<br />

Der Favorit bei Buchmachern und<br />

Fans.Junger Mann mit gebrochenem<br />

Herzen beklagt elegisch sein Schicksal,<br />

begleitet von sphärischem Engelsgesang.<br />

Im Bewerbungsvideo<br />

zeigt er sich nackt unter Wasser, ein<br />

Augenschmaus für das schwule ESC-<br />

Publikum.<br />

13. GRIECHENLAND<br />

Katerine Duska: „Better Love“<br />

Fechtende Ballerinas und Background-Sängerinnen<br />

im Negligé<br />

umschwirren die kanadischstämmige<br />

Sängerin mit der eindrucksvollen<br />

tiefen Stimme. Zwischendrin<br />

wirdein Ballon ins Publikum geworfen.<br />

Verstehe einer die Inszenierung!<br />

14. ISRAEL<br />

Kobi Marimi: „Home“<br />

Wasfür ein Kontrast zur Vorjahressiegerin<br />

Netta. Statt quietschbunter<br />

Knutschkugel ein durch und durch<br />

sympathischer Sänger mit markanter<br />

Stimme in feinem Zwirn. Sein<br />

Thema: die Heimkehr, vorgetragen<br />

mit viel Kraft und Gefühl.<br />

15. NORWEGEN<br />

KEiiNO: „Spirit in the Sky“<br />

Nordlichter tanzen und die Dämonen<br />

sind unterwegs, insimpler Pop-<br />

Manier. Zum Glück wird zwischendrin<br />

kraftvoll gejoikt, der gutturale<br />

Gesang der Samen: „He-lo eloi-la“.<br />

Dergroße Blonde im Trio kommt aus<br />

Berlin-Friedrichshain.<br />

16. GROSSBRITANNIEN<br />

Michael Rice: „Bigger Than Us“<br />

Einwahres Nichts vonSong im Breitwandformat,<br />

auch beim ESC bleibt<br />

Brexitannien im Krisenmodus. Da<br />

hat man Mitleid mit einer guten<br />

Stimme, die einen solchen Quatsch<br />

singen muss.<br />

17. ISLAND<br />

Hatari: „Hatrið mun sigra“<br />

Dielupenreine Bondage-Showinvollem<br />

Geschirr erinnert anRammstein<br />

und ist von hohem Unterhaltungswert,falls<br />

man sich keine Angst einjagen<br />

lässt. Um dem Titel –„Der Hass<br />

wirdsiegen“ –gerecht zu werden, gucken<br />

die Jungs ganz, ganz böse.<br />

18. ESTLAND<br />

Victor Crone: „Storm“<br />

Der Sänger, ganz ohne Fortune in<br />

seiner schwedischen Heimat, darf<br />

für Estland den Smartie geben, unterstützt<br />

vonStreichernund Elektrobeats<br />

und mit dünner Stimme, die<br />

kaum einen Tontrifft.<br />

19. WEISSRUSSLAND<br />

Zena: „LikeIt“<br />

Die 16-jährige Sängerin ist die<br />

Jüngste im Wettbewerb und hat sich<br />

alles abgeguckt bei Britney Spears,<br />

weiße Plateaustiefel inklusive. Ihre<br />

Tänzer bieten dazu astreine Artistik.<br />

20. ASERBAIDSCHAN<br />

Chingiz: „Truth“<br />

Der Poser hat sich bereits im Vorfeld<br />

halbnackt im Internet präsentiert, als<br />

Referenz an die schwulen ESC-Fans.<br />

Auf der Bühne berühren zwei Roboterarme<br />

sein Herz vor einem großen<br />

LED-Dreieck. Dazu düsterer Elektro-<br />

Popimflackernden Neonlicht.<br />

21. FRANKREICH<br />

Bilal Hassani: „Roi“<br />

Ein junger Franzose, der sein Geschlecht<br />

längst hinter sich gelassen<br />

hat, auf den Spuren von Conchita<br />

Wurst. Stimmliche Schwächen<br />

gleicht er spielend aus mit Leidenschaft,<br />

Engagement und ganz viel<br />

Selbstbewusstsein.<br />

22. ITALIEN<br />

Mahmood: „Soldi“<br />

Mein Favorit! Keiner im Wettbewerb<br />

ist so wütend wie der junge Mann,<br />

der sich mit Reibeisenstimme den<br />

Ärger mit dem Vater von der Seele<br />

singt und rappt. Gegen Ende klatschen<br />

alle mit im Takt.<br />

23. SERBIEN<br />

Nevena Božovic: „Kruna“<br />

Eine klassische ESC-Ballade,dramatisch<br />

und bei bester Stimme vorgetragen<br />

in der Landessprache,mit ein<br />

paar englischen Zeilen für das große<br />

Publikum. Undnoch ein Zugeständnis:<br />

DieSängerin zeigt ein Bein.<br />

24. SCHWEIZ<br />

Luca Hänni: „She Got Me“<br />

Eine junge Frau verführt den smarten<br />

DSDS-Sieger von 2012 zu<br />

schmutzigem Tanz –und er fällt darauf<br />

rein, mit ganzem Körpereinsatz.<br />

Hossa!<br />

25. AUSTRALIEN<br />

Kate Miller-Heidke: „Zero Gravity“<br />

Festgebunden an einer Stange fünf<br />

Meter hoch über dem Bühnenboden<br />

schwankt die Opernsängerin mit<br />

Dornenkrone durch das Weltall. Ihre<br />

Begleiterinnen schwanken mit, dass<br />

einem angst und bange wird. Mehr<br />

Budenzauber geht nicht.<br />

26. SPANIEN<br />

Miki: „La Venda“<br />

Ein Latino-Stimmungslied mit der<br />

Aufforderung, endlich zu leben.<br />

Ohne Augenbinde, ohne Scheuklappen.<br />

Passt für den Kindergeburtstag<br />

ebenso wie für die Sause am Ballermann.<br />

NACHRICHTEN<br />

TÜV Süd darf in Brasilien<br />

keine Dämme mehr prüfen<br />

Nach dem verheerenden Dammbruch<br />

an einer Eisenerzmine in Brasilien<br />

mit zahlreichen Toten darfdie<br />

brasilianische Tochter des TÜV Süd<br />

in dem südamerikanischen Land<br />

vorerst keine Sicherheitszertifikate<br />

für Dämme mehr ausstellen. Zudem<br />

werden 60 Millionen Reais (etwa 13,3<br />

Mio. Euro)des Unternehmens eingefroren,<br />

um mögliche Schadenersatzforderungen<br />

zu begleichen, wie<br />

ein Gericht im Bundesstaat Minas<br />

Gerais entschied. DerDamm an der<br />

Mine Córrego do Feijão war am 25.<br />

Januar gebrochen. Eine Schlammlawine<br />

begrub Menschen, Häuser und<br />

Tiereunter sich. Mindestens 240<br />

Menschen kamen bei dem Unglück<br />

ums Leben. (dpa)<br />

Anklage im Fall Lügde wirft<br />

Verdächtigem 293 Fälle vor<br />

Nach dem massenhaften Missbrauch<br />

auf einem Campingplatz in<br />

Lügde werden dem Hauptverdächtigen<br />

vonder Staatsanwaltschaft in<br />

der Anklage 293 Fälle vorgeworfen.<br />

Dasteilte das Landgericht Detmold<br />

am Freitag mit. Demnach soll sich<br />

der 56-Jährige unter anderem wegen<br />

sexuellen Missbrauchs vonSchutzbefohlenen,<br />

schweren sexuellen<br />

Missbrauchs vonKindernsowie des<br />

Besitzes vonkinderpornografischen<br />

Schriften verantworten. (dpa)<br />

Trauerfeier für Hannelore<br />

Elsner in München<br />

Ist Ende April gestorben: Die Schauspielerin<br />

Hannelore Elsner.<br />

DPA/TOBIAS HASE<br />

Für die Schauspielerin Hannelore<br />

Elsner gibt es am 31. Maieine öffentliche<br />

Trauerfeier in München. Um 12<br />

Uhrwürden in der katholischen Jesuitenkirche<br />

St.Michael in der Altstadt<br />

Familie,Freunde undWeggefährten<br />

erwartet, hieß es am Freitag<br />

aus dem Umfeld der Familie.Das Gedenken<br />

wirdallgemein zugänglich<br />

sein. Anders sieht es bei der Beisetzung<br />

aus.Diese werdeimkleinen<br />

Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />

stattfinden. Auch der Ortvon Elsners<br />

Grab soll geheim bleiben. (dpa)<br />

US-Promis kritisieren<br />

Abtreibungsgesetze scharf<br />

Immer mehr Prominente reagieren<br />

auf die geplanten, strikten Abtreibungsgesetzeinmehreren<br />

US-Bundesstaaten.<br />

„Seht her.Diese Idioten<br />

treffen Entscheidungen für FRAUEN<br />

in Amerika“, schrieb die R&B-SängerinRihanna<br />

(31) auf Instagram. Dazu<br />

zeigte sie Bilder der 25 männlichen<br />

Politiker,die in Alabama zusammen<br />

mit der Gouverneurin KayIveyfür<br />

das neue Gesetz stimmten, das Abtreibungen<br />

in den meisten Fällen<br />

verbietet und unter Strafe stellt. Lena<br />

Headey aus „Game of Thrones“, der<br />

Sänger Charlie Puth, das Model Gigi<br />

Hadid oder der Rapper P. Diddy posteten<br />

den Spruch „Männer sollten<br />

keine Gesetzemachen, die den Körper<br />

vonFrauen betreffen“. Einige<br />

prominente Frauen berichteten in<br />

der Debatte über eigene Abtreibungen,<br />

wie etwa die Schauspielerin<br />

Milla Jovovich. (dpa)


MAGAZIN<br />

Es ist<br />

unsere<br />

Zukunft,<br />

es sind<br />

unsere<br />

Kinder<br />

Gesundes Essen<br />

gegen Rechts: Die <strong>Berliner</strong><br />

Gastronomin Sarah Wiener<br />

will ins Europaparlament.<br />

Ihr Motto: Mehr als scheitern<br />

kann man nicht –„es gar nicht<br />

versucht zu haben, würde ich<br />

viel schlimmer finden“<br />

SEITEN 2/3<br />

Hessisch<br />

am Hudson<br />

Nicht schimpfen<br />

–sprechen!<br />

Nach 13 Jahren:<br />

Ein neuer Roman<br />

von Thomas Harris<br />

Seite 8<br />

Und jeder trägt<br />

sein Päckchen<br />

Im Norden Manhattans fanden viele deutsche<br />

Juden einst Zuflucht und Heimat. Doch ihre Spuren<br />

verwischen, die Erinnerungen verblassen<br />

SEITEN 4/5<br />

Im Eifer des Gefechts schimpfen Eltern oft los.<br />

Das hilft jedoch keinem. Es gibt bessere Methoden,<br />

um Konflikte mit den Kindern zu lösen<br />

SEITE 7<br />

Eine riesige Halle, Millionen Produkte, Tausende<br />

Meter Regalfläche: Ein Rundgang durch das Lager<br />

von Amazon in Brieselang im Havelland<br />

SEITE 10<br />

IMAGO IMAGES


2 18./19. MAI 2019<br />

Sie ist eine berühmte Fernsehköchin,<br />

eine erfolgreiche Geschäftsfrau, sie<br />

leitet eine Stiftung, und jetzt will SarahWiener,56,<br />

auch noch in die Politik<br />

einsteigen: DieGrünen in Österreich haben<br />

sie für die Wahl zum Europaparlament<br />

nominiert. Ein langer Weg, seitdem sie im<br />

Restaurant ihres Vaters, des Künstlers und<br />

Agent Provocateurs Oswald „Ossi“ Wiener,<br />

die Kartoffeln schälte. Heute lebt sie zwischen<br />

ihrem Gut Kerkow inder Uckermark<br />

und Berlin, betreut mal ihren Hof auf dem<br />

Land, mal ihreRestaurants in der Stadt. In einem<br />

ihrer Restaurants, am Hamburger<br />

Bahnhof in Berlin, treffen wir sie zum Gespräch,<br />

das allerdings sogleich unterbrochen<br />

wird, als ein Fuchs am Fenster vorbeiläuft.<br />

Obwohl die Zeit knapp ist, zieht das Tier ihre<br />

ganze Aufmerksamkeit auf sich. Wasmacht<br />

ein Fuchs vor ihrem Restaurant? „Sehr jugendlich<br />

schaut er nicht aus“, sinniert sie,<br />

„eher wie ein armer Rentner, der sich abgemagert<br />

durch den Müll schnorren muss. Ich<br />

hoffe für ihn und für uns, dass er keine Tollwut<br />

hat.“ Woraufhin wir meinen, Tollwut sei<br />

keine aktuelle Gefahr. „Wir sind hier eher<br />

Zeugen der Urbanisierung der Wildtiere:<br />

Waschbär,Wildschwein, Fuchs.“ Apropos urbanes<br />

Leben …<br />

Sie sind in Wien aufgewachsen, in den 60er-<br />

Jahren. Wiesind IhreErinnerungen?<br />

Ich habe weniger Erinnerungen an Wien,<br />

sondern eher punktuell an meinen Kindergarten.<br />

DieStraße,woich aufgewachsen bin,<br />

das Glockenläuten, was ich immer noch<br />

liebe. Anden Greißler, wowir aufschreiben<br />

ließen.<br />

DenGreißler?<br />

Greißler sind Tante-Emma-Läden, die es<br />

leider alle nicht mehr gibt. Im Laufe der Zeit<br />

habe ich gesehen, wie diese Läden zugemacht<br />

haben. Immer anonymere Ketten<br />

sind stattdessen reingezogen. VonSchönheit<br />

und Ästhetik her war das kein Fortschritt.<br />

Sie haben anschreiben lassen, sagen Sie? Das<br />

heißt, es war nicht immer genug Geld da?<br />

Meine Mutter ist bildende Künstlerin und<br />

hat drei Kinder in zweieinhalb Jahren bekommen.<br />

Als das dritte da war,hat mein Vater<br />

sie verlassen. Sie ist ja Deutsche und war<br />

sozusagen im fremden Land, hatte nicht<br />

viele Freunde und als Künstlerin mit drei<br />

Kindern auch kein Geld. Die Musik meiner<br />

Kindheit war: „Können wir die Miete zahlen?“<br />

und: „Haben Siereduzierte Ware?“<br />

Ihr Vater ist Oswald Wiener, der berühmte<br />

Schriftsteller, Jazzmusiker und Theoretiker<br />

der Kybernetik. Wie haben Sie das verfolgt,<br />

den Wirbel, den er entfacht hat?<br />

Garnicht. Binjabei meiner Mutter aufgewachsen.<br />

Das spielt als Kind überhaupt<br />

keine Rolle, wie Eltern inder Außenwahrnehmung<br />

gesehen werden.<br />

Undheute?<br />

Ich habe mit beiden ein gutes Verhältnis.<br />

Mein Vater lebt nach vielen Jahren im Yukon<br />

Territory inder Wildnis nun in der Steiermark.<br />

Meine Mutter wohnt in Wien.<br />

Nach dem Mädcheninternat sollen Siebekifft<br />

durch ganz Europa gereist sein. Stimmt der<br />

THC-Wertdieser Aussage?<br />

Quatsch. Ich habe mir nie selber Dope<br />

oder Gras gekauft, ich war auch nicht jemand,<br />

der sich bekifft durch den Taggehangelt<br />

hat. Daswar für mich nie so ein Reiz, das<br />

ist starkübertrieben.<br />

Stimmt der Teil mit Europa?<br />

Nur zum Teil. Eigentlich war es nur Italien,<br />

Frankreich, dann wirdesschon dünn.<br />

Obwohl Sie bei der Mutter groß geworden<br />

sind, folgten Sieaber dem Vater nach Berlin.<br />

Ich bin ihm nicht gefolgt. Er hat in Berlin<br />

gewohnt. Ich bin durch Deutschland getrampt.<br />

Und bin in Berlin gelandet. Damals<br />

stand die Mauer noch, und Berlin war für<br />

junge Leute ein sehr aufregendes Pflaster,<br />

ohne Sperrstunde und mit vielen Freiheiten.<br />

Außerdem haben die <strong>Berliner</strong> die Wiener<br />

auch immer sehr gemocht.<br />

Die Wiener mögen auch die <strong>Berliner</strong>.<br />

Das ist nicht mit allen Deutschen so. Die<br />

Österreicher per se haben ein bisserl<br />

Angst vor dem großen Bruder. Alleine von<br />

der schieren Größe und der Effizienz und<br />

Disziplin der Deutschen fühlen sie sich<br />

auch ab und zu in die Ecke gedrängt. Aber<br />

das Verhältnis Berlin und Wien war immer<br />

etwas Besonderes.<br />

Ihr Vater hat nicht nur das Restaurant Exil in<br />

Berlin gehabt, der hat ja hier im Exil gelebt. Er<br />

hatte in Wien Vorlesungen gehalten, während<br />

Aktivisten dazu masturbiertund urinierthaben.<br />

Haben Siedas mitbekommen?<br />

Nein, da war ich zu jung.<br />

Siehaben dann aber bei ihm im „Exil“ und im<br />

„Axbax“ gearbeitet.<br />

Ja, ich habe bei ihm und bei seiner zweiten<br />

Frau Ingrid gelebt, und bei Ingrid habe<br />

ich dann kochen gelernt. Als Küchenhilfe angefangen,<br />

mich hochgearbeitet, weil ich das<br />

spannend fand.<br />

Sehen Siesich überhaupt als Köchin?<br />

Jeder, der professionell kocht, ist in meinen<br />

Augen Koch.<br />

Sarah Wiener …<br />

…kam 1962 in Halle, Westfalen zur Welt, als<br />

Tochterdes österreichischen Schriftstellers,<br />

Kybernetikers und Gastwirts Oswald Wiener und<br />

der deutschenKünstlerinLore Heuermann.<br />

…wuchs in Wien auf und verließ mit 17 die<br />

Schule. Seit Mitte der 80er-Jahre lebt sie in<br />

Berlin, kellnerte im „Axbax“ in der Leibnizstraße<br />

und arbeitete als Küchenhilfe im „Exil“ am<br />

Paul-Lincke-Ufer,das ihrem Vater gehörte.<br />

…machte sich 1994 mit einem umgebauten<br />

Küchenwagen der NVAselbstständig als<br />

Film-Caterer.1999 eröffnete sie ihr erstes<br />

Restaurant. Seit 2015 bewirtschaftet sie auf<br />

dem uckermärkischen Gut Kerkow einen Biobauernhof<br />

mit eigener Schlachtung,sie führt<br />

ein Restaurant in Berlin mit ausschließlich<br />

regionalen Zutaten, eine Bio-Holzofenbäckerei<br />

sowie einen Event-Catering-Service.<br />

…wurde bundesweit durch die 2004 ausgestrahlte<br />

Doku-Soap „Abenteuer 1900 –Leben<br />

im Gutshaus“ bekannt. Danach war sie jahrelang<br />

Stammgast in „Kochen bei Kerner“ und<br />

„Lanz kocht“. Seit 2007 ist sie, in wechselnden<br />

Formaten, die Hausköchin bei Arte.<br />

…engagiertsich für artgerechte Tierzucht und<br />

biologische Vielfalt und in der „Sarah Wiener<br />

Stiftung –Für gesunde Kinder und was Vernünftiges<br />

zu essen“. Bei der Europawahl kandidiert<br />

sie für die österreichischen Grünen.<br />

…veröffentlichte zuletzt die Bücher<br />

„Bienenleben“ (Aufbau Verlag) und „Gerichte,<br />

die die Welt veränderten“ (edition a).<br />

Wird man in der eitlen und hochprofessionalisierten<br />

Gourmet-Branche nicht schief angeschaut<br />

als Quereinsteigerin?<br />

Nein. Das schließt sich nicht aus. Die<br />

meisten Sterneköche sind Quereinsteiger.In<br />

dem Sinne bin ich Köchin, ich habe das den<br />

größten Teil meines Lebens gemacht.<br />

Sie scheinen generell am liebsten nach dem<br />

Prinzip Learning by Doing vorzugehen: So<br />

haben Sie eszur Köchin, zur Geschäftsfrau,<br />

zuletzt auch zur Imkerin gebracht.<br />

Das ist mein Schicksal, und mein Leben<br />

ist so. Ich denke, was man braucht in jeder<br />

Arbeit ist Erfahrung. Gerade im Handwerk,<br />

da muss man nicht unbedingt eine Ausbildung<br />

haben, aber der Wegüber Erfahrungen<br />

ist mühsamer und länger.Vielleicht ist man<br />

als Quereinsteiger nicht in jedem Detail so<br />

gut ausgebildet wie in einer staatlichen Ausbildung.<br />

Aber dafür auf einem bestimmten<br />

Gebiet vielleicht sogar besser. Ich will das<br />

nicht beurteilen, Bildung ist wichtig –sagt<br />

die Schulabbrecherin. Ich kenne aber unglaublich<br />

tolle Handwerker und Köche, die<br />

keinen Abschluss haben. Und eben auch<br />

hochintelligente Leute, die nur die Grundschulausbildung<br />

haben.<br />

Als alleinerziehende Mutter und Aushilfsköchin<br />

sind Sie 1991 und 1992 nebenher auch<br />

noch <strong>Berliner</strong> Taekwondo-Meisterin geworden<br />

–wie haben Siedas alles geschafft?<br />

Ichhabe Artur,meinen Sohn, einfach mitgenommen<br />

und auf eine Decke gesetzt. Oder<br />

die Mutter meines türkischen Trainers hat<br />

auf ihn aufgepasst. Ich war bei denen auch<br />

sehr oft privat zu Hause, sie war sozusagen<br />

auch seine Bezugsperson, als er ganz klein<br />

war.Und dann habe ich trainiert.<br />

Anscheinend mit viel Ehrgeiz. <strong>Berliner</strong> Meisterin<br />

im Taekwondo wird man nicht nebenbei.<br />

Ich war auch schleswig-holsteinische<br />

Meisterin und hatte noch ein paar andereTitel.<br />

Das ist schon mein Wesen, wenn mir etwas<br />

gefällt, wenn ich für etwas Leidenschaft<br />

entwickle,dann mache ich das ganz und gar.<br />

Würden Siesagen, der Ankauf eines W50- Küchenwagens<br />

der ehemaligen NVA, um damit<br />

Filmcatering anzubieten, ist bis heute Ihr<br />

größter unternehmerischer Schritt nach<br />

vorne gewesen?<br />

Bis vor kurzem hätte ich darauf „Ja“ geantwortet.<br />

Das war damals für mich ein unabsehbar<br />

großes Risiko, von der Sozialhilfe<br />

mich auf einmal mit 10 000 DM zu verschulden.<br />

Ich wirke manchmal so chaotisch, aber<br />

ich bin extrem diszipliniert, und wenn ich zu<br />

etwas „Ja“ sage, dann mache ich das auch.<br />

Das hat mir damals wirklich Angstschweiß<br />

verursacht: dieses Geld vielleicht nicht zurückzahlen<br />

zu können und mich ein Leben<br />

lang zu verschulden.<br />

DerW50 soll der letzte seiner Artgewesen sein.<br />

Diehatten nur einen, ich habe an der Kfz-<br />

Stelle damals angerufen und gesagt, haben<br />

Sie nicht eine mobile Küche, weil ich ja kein<br />

Geld hatte und wusste, ich brauche ein gebrauchtes<br />

Teil. Und dann hab ich den gekauft,<br />

obwohl ich gar keinen Lkw fahren darf,<br />

weil ich einen Sehfehler habe und auch keinen<br />

Führerschein dafür hatte. Aber manchmal<br />

muss man sich dem Leben auf unkonventionelle<br />

ArtundWeise nähern, wenn man<br />

Träume hat, weil das sonst nix wird. Wenn<br />

man immer im Voraus sagt, das ist Blödsinn,<br />

du kannst nicht einmal das Teil fahren, du<br />

weißt überhaupt nicht, was in der Film-<br />

Szene los ist! – klar, dann macht man es<br />

nicht. Aber mehr als scheitern und es versucht<br />

zu haben, kann man ja eh nicht. Es<br />

aber nicht versucht zu haben, würde ich<br />

schlimmer finden.<br />

Existiertder Wagen noch?<br />

Sicher nicht. Ich habe ihn nach ein paar<br />

Jahren dann getauscht gegen einen anderen<br />

Wagen, und ich habe dann kurz darauf gehört,<br />

dass die W50 für die Straßenverkehrsordnung<br />

verboten wurden.<br />

Die jüngste Aktivität unter den vielen ist, für<br />

die österreichischen Grünen fürs EU-Parlament<br />

zu kandidieren.<br />

Die österreichische Grünen-Spitze hat<br />

mich gefragt, ob ich mir das vorstellen kann.<br />

Nach einigem Überlegen habe ich mir gedacht,<br />

das ist stringent und logisch, dass ich<br />

versuche, den Wählern dieses Angebot zu<br />

machen. Ich bin überzeugt, dass agrar- und<br />

ernährungspolitische Impulse nicht nur von<br />

unten, nicht nur von den Graswurzelbewegungen<br />

und NGOs kommen müssen –und<br />

dass auch normale Menschen in die Politik<br />

gehören und nicht nur Karrierepolitiker.<br />

Sofort kam die Kritik, die Wiener geht jetzt<br />

auch noch in die Politik. Noch einen Quereinsteiger<br />

in der Politik braucht es aber nicht.<br />

Was heißt, noch einen Quereinsteiger<br />

braucht man nicht? Erstens ist jeder Mensch<br />

anders. Auch die Intention oder die Fähigkeiten<br />

sind anders. Mein Leben lang war ich<br />

ein Quereinsteiger, insofern passt das alles.<br />

Wir brauchen jeden Engagierten, der versucht,<br />

Politik nicht nur für Lobbyisten und<br />

für die Großkonzerne zu machen, sondern<br />

für die Menschen.Wirbrauchen gerade jetzt,<br />

wo die EU über eine Ernährungswende und<br />

über die Landwirtschaft bestimmt, wirklich<br />

jeden. Erst recht angesichts des Rechtsrucks<br />

und der Befürchtung, dass sich die extreme


18./19. MAI 2019 3<br />

werdendas<br />

Wirselbst<br />

Desaster noch voll mitkriegen<br />

Sarah Wiener,<strong>Berliner</strong>Gastronomin und Fernsehköchin, engagiert sich seit Jahren für Vielfalt –biologische wie kulturelle<br />

gleichermaßen. Doch alles Engagement hat seine Grenzen, wenn sich in der Politik nichts tut. Deshalb will sie jetzt selbst in die<br />

Politik –und kandidiert bei der Europawahl kommende Woche für die österreichischen Grünen<br />

Interview: Johannes Paetzold<br />

IMAGO IMAGES (2)<br />

Rechte verdoppeln wird imEU-Parlament.<br />

Da müssen wir sagen: Nein, das ist unser Leben,<br />

es ist unsere Zukunft, es sind unsere<br />

Kinder.Wir selbst –soalt bin ich auch nicht –<br />

werden noch das Desaster voll mitkriegen,<br />

und ich finde es unverantwortlich und beschämend<br />

und desaströs, dass wir immer<br />

nur Interessen von Splittergruppen im Auge<br />

haben und nicht das große Bild, von Ökologie,<br />

von Vielfalt, von Artenschutz. Wir brauchen<br />

auch Schutz vor der Digitalisierung<br />

und vor Großkonzernen, die unsere Daten<br />

abgreifen, um uns dann ganz sicher in fünf<br />

Jahren zu sagen: Du machst das alles nicht<br />

freiwillig mit und machst dich nicht nackig?<br />

Dann bist du eben nicht mehr versichert.<br />

Sie haben zwar Listenplatz zwei und ganz<br />

gute Chancen, aber bei den deutschen Grünen<br />

wären Sie besser untergebracht. Die sind im<br />

Aufwind–während die österreichischen Grünen<br />

nicht mehr im Nationalrat sitzen, finanzschwach<br />

sind und nicht das beste Image mit<br />

sich tragen.<br />

Gerade deswegen. Diedeutschen Grünen<br />

würden mich nicht unbedingt brauchen.<br />

Wirhaben so viele tolle Leute hier,die sind<br />

so gut aufgestellt. Aber bei den österreichischen<br />

Grünen schaut es wirklich traurig<br />

aus. Sie haben sich zerspragelt („zerteilt“,<br />

Anm. d. Red) in den letzten zwei Jahren,<br />

nicht einmal ein Mandat ist sicher. Zwei<br />

Mandate sind sportlich, das ist mir auch<br />

klar, das ist eine Herausforderung. Aber es<br />

ist wichtig, eine Aufmerksamkeit für Themen<br />

zu schaffen, die mir am Herzen liegen.<br />

Schauen wir mal, wie das ausgeht. Objektiv<br />

muss man sagen, es sieht nicht wirklich gut<br />

aus. Aber es nicht versucht zu haben, wäre<br />

eben noch viel schlimmer.<br />

Sie müssen sich mit dogmatischen Veganern<br />

auseinandersetzen in der eigenen Partei. Erst<br />

unlängst ernteten Sie einen Shitstorm, als Sie<br />

auf Facebook posteten, Mandelmilch sei<br />

keine gute AlternativezuKuhmilch.<br />

Nur zu. Es gibt so viele Ernährungsstile,<br />

wie es Menschen gibt. Und ich finde das<br />

grundsätzlich toll, wenn es Leute gibt, die etwas<br />

ändern wollen, auch mit ihrem Essverhalten,<br />

weil wir wissen, dass wir nicht so weitermachen<br />

können wie bisher. Erst einmal<br />

werden wir immer kränker, aber die Natur<br />

wird auch immer kränker, und die Ressourcen<br />

werden verbraucht. Das wird sich so<br />

nicht ausgehen. Das sagt die Vernunft. Nur<br />

bin ich sicher nicht diejenige, die jemanden<br />

sein Tofu-Schnitzel oder die Wurst aus der<br />

Hand schlagen wird. Ichglaube,dass nur liebevolle<br />

Überzeugungen und gute Argumente<br />

die Menschen dazu bringen, am Ende<br />

das Richtige zu tun. Am Ende wollen wir das<br />

doch alle.<br />

Sie haben jede Menge Kochbücher geschrieben,<br />

zuletzt: „Gerichte, die die Welt veränderten“,<br />

vomWildschweinbraten, den Julius Cäsar<br />

seinen Truppen nach dem Sieg über die<br />

Gallier servierte, bis hin zu den Pfannkuchen<br />

der Bürgerrechtlerin Rosa Parks. Wie kamen<br />

Siedenn auf diese Idee?<br />

Ich war nach so vielen persönlichen<br />

Kochbüchern ein bisschen müde, noch mal<br />

ein Kochbuch zu machen, wo es um regionale<br />

oder nachhaltige Küche geht. Ich hatte<br />

den Eindruck, ich bin egoman leer gequatscht.<br />

Und so eine kulinarische Reise<br />

durch die Geschichte fand ich wahnsinnig<br />

spannend.<br />

Es ist auch eine Geschichte der Köche. Unddie<br />

waren und sind vor allem weiß und männlich.<br />

Ja. Aber das ist nicht nur die Geschichte<br />

der Köche, das ist die Geschichte der<br />

Menschheit. Denn die Sieger schreiben Geschichte,und<br />

das heißt erst einmal, die Frau<br />

kommt gar nicht vor, auch nicht die weiße<br />

Frau. Bis vor kurzem durften Frauen nicht<br />

studieren. Bis vor kurzem durften wir auch<br />

nicht Kunst machen. Durften nicht einmal<br />

beim Marathonlauf teilnehmen. Wirdurften<br />

eigentlich gar nichts und durften auch in der<br />

Ehe vergewaltigt werden, und bei Scheidungen<br />

hat der Mann das Sorgerecht gekriegt.<br />

Das ist der Boden, auf dem wir stehen, das<br />

dürfen wir nicht vergessen. Und dann<br />

kommt natürlich noch dazu, dass vondieser<br />

weißen männlichen Gesellschaft indigene<br />

Völker und andere Völker unterdrückt worden<br />

sind, kolonialisiert, umgebracht, diffamiert,<br />

Kulturen wurden zerstört. Dassind die<br />

Fakten, die wir anerkennen und aufarbeiten<br />

müssen.<br />

Der Kabarettist Hagen Rether hat jüngst gesagt,<br />

unser Thema seien nicht drei Jahre Migrantenströme<br />

vom Mittelmeer –esgeht hier<br />

um die Aufarbeitung von 600 Jahren Kolonialgeschichte.<br />

Die Flüchtlingsproblematik haben wir<br />

uns selber eingebrockt, die hat viel früher anderweitig<br />

angefangen mit unserer Usurpation.<br />

So einfach ist es nicht, dass wir weder<br />

für die Vergangenheit noch für die Gegenwartund<br />

jetzt auch nicht für die Zukunft für<br />

unsere eigenen Kinder die Verantwortung<br />

übernehmen wollen.<br />

<strong>Berliner</strong> Foodies schwärmen ja, der Zustrom<br />

von Menschen aus dem Mittelmeerraum, ob<br />

arabisch, afrikanisch oder vomBalkan, habe<br />

die Stadt kulinarisch extrem aufgewertet.<br />

Zum Mauerfall war Berlin eine kulinarische<br />

Einöde –das muss man dazu auch sagen.<br />

Andere Kulturen befruchten nicht nur<br />

die Kulinarik, sondern sie befruchten uns<br />

„Andere<br />

Kulturen<br />

befruchten nicht<br />

nur die Kulinarik,<br />

sondern sie<br />

befruchten uns<br />

auch geistig,<br />

und sie befruchten<br />

uns auch oft<br />

seelisch.“<br />

auch geistig und oft auch seelisch. Wie<br />

dumm sind wir denn eigentlich, dass wir<br />

nicht versuchen, Menschen, die schon da<br />

sind, zu integrieren? Ihnen die Möglichkeit<br />

zu geben, Teil der Gesellschaft zu sein, damit<br />

sie sich auch so fühlen und diese Gesellschaft<br />

unterstützen? Und man darf janicht<br />

vergessen, dass diese Leute nicht freiwillig<br />

hierherkommen, weil es hier so witzig ist und<br />

man die Alpen noch nicht gesehen hat.<br />

Undwer könnte motivierter sein als jemand,<br />

der Heim und Hofverlässt, um sich anderswo<br />

ein neues Leben aufzubauen?<br />

Es gibt natürlich auch Berührungsängste<br />

und wahrscheinlich auch Probleme, sowie<br />

es auch unter Deutschen Probleme gibt oder<br />

mit anderen Völkern–wie mit uns Ösis.Aber<br />

es nutzt uns überhaupt nichts,das zu dramatisieren.<br />

Ich weiß selber als Unternehmerin,<br />

wie viele Leute wir suchen. Wir finden sie<br />

nicht, wir finden keine Bäcker, keine Fleischer,keine<br />

Köche,keine Kellner,keine Bauern<br />

–wir suchen seit Jahren Lehrlinge. Wir<br />

würden mit Handkuss engagierte junge<br />

Leute nehmen, die sagen „Ja, interessiert<br />

mich!“ Nur wenn wir darauf achten und<br />

Menschen integrieren, schaffen wir auch<br />

Vielfalt und schaffen wir Zukunft und schaffen<br />

wir, dieses ganze Kulturgut und diese<br />

wichtigen Berufszweige auch zu retten.<br />

Siesind vorein paar Jahren in die Uckermark<br />

gezogen und haben dann einfach so mit dem<br />

Imkern angefangen.<br />

Ichwar schon vorJahren beim Imkerndabei.<br />

Aber das war eher so,wie ein Marsmännchen<br />

dazustehen, Waben zu ziehen, Bienen<br />

abzufegen und dann Honig zu schleudern.<br />

Und erst vor sieben Jahren, für meine Fernsehserie<br />

„Sarah Wieners Erste Wahl“, wollte<br />

ich unbedingt eine Dokumentation über Honig<br />

machen. Weil ich ja immer zum Ursprung<br />

gehe. Wir haben einen guten Imker<br />

gesucht. Das war damals die Fischermühle<br />

bei der Forschungs- und Versuchsanstalt<br />

Mellifera. Ich habe da eine Woche mit Norbert<br />

Poeblau mitgeimkert. Und zwar nicht<br />

im Schutzanzug, sondern einfach im Sommerkleidchen.<br />

Obwohl Sie als Kind gestochen wurden, dreimal<br />

in den Bauch ...<br />

Wahrscheinlich sogar öfter. Aber ich<br />

richte mich ja immer nach meinen Meistern<br />

und Vorbildern. Und der Norbert hat eben<br />

ohne Netz und Schutzanzug gearbeitet. Ich<br />

habe gemerkt, dass nur, wenn der Schutz<br />

wegfällt, ich auf einmal ganz anders mit den<br />

Bienen kommuniziereund auch vorsichtiger<br />

mit denen umgehen muss. Und das war so<br />

ein ganz tiefes Erlebnis,das hat mich einfach<br />

gepackt.<br />

Unddeshalb haben Sie sich nicht fünf Pferde<br />

gekauft als Haustiere, sondern Bienen?<br />

Es sind ja keine Haustiere. Das reizt mich<br />

besonders. Bienen sind eigentlich Wildtiere.<br />

Die mich theoretisch nicht brauchen. Das<br />

dürfen wir nicht vergessen. Die Biene<br />

braucht nicht uns, wir brauchen die Bienen.<br />

Die Biene ist so spannend und so vielfältig<br />

und auch so berührend, weil sie schon auf einer<br />

viel weiteren evolutionären Stufe ist als<br />

wir. Ich bin fasziniert von ihrer Zusammenarbeit,<br />

ihrer Sozialisation, vonihrer Kommunikation.<br />

Es macht mich auch so demütig,<br />

weil es im Bienenvolk so viele verschiedene<br />

Persönlichkeiten gibt mit verschiedenen<br />

Aufgaben. Warmduscher bleiben länger im<br />

Stock. Es gibt ungefähr zwei Prozent im Volk,<br />

das sind die Abenteurer, die stürzen sich<br />

raus,auf derSuche nach neuen Höhlen oder<br />

neuen Futterquellen. Undallesind vereint in<br />

einem friedvollen Miteinander und in der<br />

großen Aufgabe desÜberlebens.Das berührt<br />

mich, weil es auch demokratische Diskussionen<br />

unter den Bienen gibt. Da ist nicht einer,<br />

der sagt, wo es langgeht. Unddie Königin ist<br />

die erste Dienerin des Volkes. Sie verbreitet<br />

nur ihren Duft im Stock und harmonisiert<br />

das Volk als Einheit. Aber die Königin –das<br />

arme Mädel –hat nichts anderes zu tun, als<br />

an Hochleistungstagen 2000 Eier zu legen.<br />

Lernen Sie etwa aus Ihren Bienenvölkern für<br />

IhreZeit alsEUAbgeordnete?<br />

Man kann natürlich schon sagen, wir<br />

könnten einen Moment innehalten und<br />

überlegen, wo wir stehen. Unter den Bienen<br />

gibt esriesige Kolonien, die nur für zukünftige<br />

Generationen arbeiten, diesie selbst nie<br />

kennenlernen werden. Egomanie oder Gier<br />

kennen sienicht. Es gibt keine Angeber unter<br />

den Bienen und keine Lügner. Wenn die<br />

Spurbienen nach Hause kommen, um den<br />

anderen vorzutanzen, wo es neue Wohnungen<br />

gibtoder neue Blüten,dannkönnen sich<br />

alle auf sie verlassen. Wir machen uns gern<br />

größer, wenn wir Geschichten erzählen.<br />

Dann wird das Schloss noch zwei Zimmer<br />

größer. Die Spurbienen erzählen die Geschichte,<br />

wie sie ist. Das berührt mich sehr.<br />

Sie zeigen dem Schwarm ihren Enthusiasmus,wenneseine<br />

tolleneueUmgebung ist.<br />

Siefliegen dort wiederhin undkommen wieder<br />

zurück und tanzen wieder. Von Flug zu<br />

Flug nimmt der Enthusiasmus ab. Als würdensie<br />

sagen „Jetzt habich diralle Informationen<br />

gegeben, ich habe euch gesagt, wie<br />

cool dasist,fliegt selber hin!“<br />

Johannes Paetzold versuchte sich an<br />

Cäsars Wildschwein-Festmahl –scheiterte<br />

aber an den Mengenangaben.


4 18./19. MAI 2019<br />

Mina Stern lebt seit 66 Jahren in<br />

NewYork, doch das Englische<br />

macht ihr bisweilen noch immer<br />

Mühe.Manchmal fällt ihr<br />

nicht gleich die richtige Vokabel ein, wenn<br />

sie eine Geschichte erzählt, Worte wie<br />

„Waschküche“, die sie dann einfach auf<br />

Deutsch sagt. Das „th“ bekommt sie auch<br />

nicht so recht hin, und wenn sie Ortsnamen<br />

aus ihrer einstigen Heimat wie „Gedern“<br />

oder „Amöneburg“ sagt, dann klingt noch<br />

immer ein dickes Oberhessisch durch.<br />

Sehnsucht nach Hessen hat Mina Stern<br />

jedoch nicht. Im Gegenteil. Sie ist nicht ein<br />

einziges Mal inDeutschland gewesen, seitdem<br />

sie 1952 hier in NewYorkangekommen<br />

ist. „Ich hasse Deutschland“, sagt sie mit Inbrunst.<br />

Dabei vertiefen sich die Furchen auf<br />

ihrem 96 Jahre alten Gesicht, das ansonsten<br />

eine warme Offenheit ausstrahlt.<br />

Mina Stern sitzt in der Kantine des jüdischen<br />

Gemeindezentrums an der Nagle Avenue<br />

und nippt an ihrem Kaffee. Sie kommt<br />

jeden Taghierher zum Seniorenessen und<br />

bleibt dann oft den Nachmittag. Es gibt Kaffee<br />

und Kuchen, manchmal auch Konzerte<br />

und immer die Gesellschaft ihrer Altersgenossen.<br />

An ihrem Tisch sitzen dann zum Beispiel<br />

Walter Kern und Margot Neuburger, beide<br />

sind wie Mina über90. Auch sie sind als Juden<br />

in Deutschland geboren, in Worms und Berlin,<br />

sind den Nazis entkommen und in jener<br />

Gegend im Norden vonManhattan gelandet,<br />

die Washington Heights heißt. Undwie Mina<br />

sind sie hier hängen geblieben.<br />

Es gibt nicht mehr viele von ihnen, den<br />

Deutsch-Juden von Washington Heights, ein<br />

paar Dutzend vielleicht. Diedeutsche BäckereiGideons<br />

an der Dyckman Street hat Anfang<br />

der 90er-Jahregeschlossen, ebenso das KaufhausWertheimer<br />

und das Lokal„Nasch“. Spuren<br />

deutsch-jüdischen Lebens muss man<br />

heute suchen in den Heights, wozwischen<br />

1936 und 1955 etwa 30 000 deutsche Juden<br />

Zuflucht gefunden haben.<br />

Doch man findet sie noch, die Spuren. In<br />

der Eingangshalle des Hebrew Tabernacle<br />

etwa, der Reformsynagoge an der Fort Washington<br />

Avenue. Dort hängen sepiafarbene<br />

Fotos und Zeichnungen der prachtvollen<br />

deutschen Synagogen, die 1938 zerstört wurden.<br />

Die Fort Washington Avenue läuft als<br />

Hauptader durch dasViertel, das sich, für New<br />

York ganz uncharakteristisch, in zwei felsigen<br />

Höhenzügen zwischen den beiden Flüssen<br />

erhebt, die hier oben rechts und links das nur<br />

wenige Hundert Meter schmale Manhattan<br />

umspülen.VomFortTryon Park,amhöchsten<br />

Punkt der Insel, blickt man mehr als 150 Meter<br />

tief über den Hudson zur einen und den Harlem<br />

River bis zur Bronx auf der anderen Seite.<br />

Nicht unähnlich dem Rhein auf seinem Weg<br />

in die Nordsee rollt der Hudson hier träge<br />

dem Atlantik und der Freiheitsstaue entgegen.<br />

Dasmittelalterliche Kloster,dass der Ölmilliardär<br />

John D. Rockefeller aus Frankreich<br />

geholt und hier oben wieder aufgebaut hat,<br />

verstärkt das Gefühl, in der alten Welt und<br />

nichtinNew York zu sein.<br />

Auch hier oben im Fort TryonParkfinden<br />

sich noch Spuren der deutsch-jüdischen<br />

Einwanderer. Im Schatten großer alter<br />

Ahornbäume sind Messingplättchen in die<br />

Parkbänke eingeschraubt, mit Widmungen<br />

wie jener, die der ehemalige amerikanische<br />

Außenminister Henry Kissinger seinem Vater<br />

Louis hinterlassen hat. Es ist ein Rilke-Zitat,<br />

mit dem der 1923 in Fürth geborene Kissinger,der<br />

auch in Washington Heights seine<br />

Jugend verbracht hat, seiner Eltern gedenkt:<br />

„Sieh: ich fühle, wie ich mich entferne, wie<br />

ich Altes,Blatt um Blatt, verlier.Nur dein Lächeln<br />

steht wie lauter Sterne über dir und<br />

bald auch über mir.“<br />

Kissinger ließ sich von den Nazis seinen<br />

Rilke nicht nehmen. So wie Mina Stern bis<br />

heute das Oberhessische nicht loswird, weil<br />

es doch genauso Teil von ihr ist wie ihr<br />

Judentum. Doch es ist ein Teil, der schmerzt.<br />

Denn wie soll schon eine Frau zu Deutschland<br />

stehen, der im Alter von fünfzehn Jahrendie<br />

Elternweggenommen und ermordet<br />

wurden und die nach einer mehr als zehnjährigen<br />

Odyssee durch Gettos,Konzentrations-<br />

und Flüchtlingslager alleine und mittellos<br />

im NewYorker Hafen ankam.<br />

Dabei zog esMina Stern nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg, den sie im Ghetto von Riga<br />

überlebt hatte,zuerst zurück nach Frankfurt<br />

am Main. „Wo sollten wir auch sonst hin, es<br />

war ja unsereHeimat.“ Doch in der einstigen<br />

Heimat gab es nichts mehr für sie: „Es waren<br />

ja alle tot. Es war keiner mehr übrig.“<br />

Sieben Jahrebrachte sie noch in AuffanglagerninFrankfurtund<br />

Amöneburgzu, dort<br />

lernte sie auch ihren Mann kennen und<br />

brachte zwei Kinder zu Welt. Schließlich bekam<br />

sie die Gelegenheit, in die Vereinigten<br />

Staaten auszureisen.<br />

Doch NewYorkwar für sie alles andereals<br />

das gelobte Land.„Ich habe lange gebraucht,<br />

um einigermaßen die Sprache zu sprechen.<br />

Unddas Klima ist mir gar nicht bekommen.“<br />

Dieschwülwarmen Sommer in NewYork, die<br />

durch die Brise vom Hudson herauf in Washington<br />

Heights nur ein klein wenig gelindertwurden,<br />

waren gar nichts für sie.<br />

Ebenso wenig kam Mina Stern mit der<br />

kargen Existenz zurecht, die sie und ihr<br />

Mann sich in NewYorkhartverdienen mussten.<br />

Er war Möbelschreiner und konnte die<br />

Familie gerade so ernähren. Als Bauern mit<br />

eigenem Land in Hessen war es Mina Sterns<br />

Familie deutlich besser gegangen.<br />

UND DOCH ARRANGIERTE SIE SICH. Was<br />

sollte sie auch sonst tun? Ihre tief empfundene<br />

Heimatlosigkeit, das Unvermögen, sich<br />

mit den deutschen Anteilen ihrer Identität<br />

wirklich zu versöhnen, ist ein Grundgefühl,<br />

mit dem viele deutsche Juden hier in Washington<br />

Heights zu kämpfen haben. Und<br />

die innereSpaltung ist bis heute spürbar.<br />

Manfred Kirchheimer hat über viele Jahre<br />

diesen Identitätsbruch zum Thema und Inhalt<br />

seines Lebens und Schaffens gemacht.<br />

Sein Dokumentarfilm „Weweresobeloved“,<br />

für den er in den 80er-Jahren Dutzende der<br />

in Deutschland geborenen Juden von Washington<br />

Heights interviewt hat, kreist immer<br />

wieder um die Frage, was es bedeutet,<br />

deutsch zu sein und Jude zu sein.<br />

Für Kirchheimer ist die Frage zutiefst persönlich.<br />

Er wurde 1931 als Sohn einesWerbezeichners<br />

in Saarbrücken geboren. Als sein<br />

Vater 1935 seine Arbeit verlor,packte die Familie<br />

ihreSachen und flüchtete.1936 kamen<br />

die Kirchheimers in Washington Heights an,<br />

wo „Manny“, wie er sich in NewYork nennt,<br />

lebte,bis er zur Kunsthochschule ging.<br />

Heute wohnt der 88-Jährige, der Dutzende<br />

hochgelobte Film-Essays über New<br />

York gedreht hat, an der Upper West Side,<br />

fünf Kilometer südlich von Washington<br />

Heights.Erist ein wenig zittrig geworden im<br />

Alter,doch seine Augen sind nach wie vorso<br />

sanft und wach wie damals in seinem Film.<br />

Seine deutsche, brüterische Nachdenklichkeit<br />

ist ebenfalls unverändert.<br />

„Eigentlich“, sagt er, während er sich in<br />

seinem Stamm-Diner am Broadway zum<br />

Lunch niederlässt, „habe ich das Thema<br />

Deutschland für mich abgeschlossen“. Alles,<br />

was er dazu zu sagen gehabt habe,habe er in<br />

dem Film gesagt.<br />

Am Ende des Films,der die Schicksale der<br />

Holocaust-Überlebenden von Washington<br />

Heights erzählt, kommt Kirchheimer zu einer<br />

eher unversöhnlichen Haltung gegenüber<br />

Deutschland. Er erlangt zwar auch einen<br />

distanzierten, intellektuellen Blick auf<br />

das Dritte Reich, der die Ursachen für das<br />

Geschehene nachvollziehen kann, „Verzeihen“,<br />

sagt er jedoch schließlich, „werde ich<br />

es nie können, was die Deutschen gemacht<br />

haben.“<br />

Dennoch bewegt Manny Kirchheimer<br />

sich heute unbefangen durch Deutschland<br />

und begegnet Deutschen, die nach dem<br />

Krieg geboren wurden, offen. Er hat seine<br />

Filme auf Festivals inSaarbrücken, Mannheim<br />

und Berlin gezeigt und dort Freundschaften<br />

geschlossen, zum Beispiel mit<br />

dem ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten<br />

Oskar Lafontaine. „Alles gute<br />

Linke“, sagt er. „Ich habe keine Probleme<br />

mit denen.“<br />

DerWendepunkt, der ihn gegenüber dem<br />

Nachkriegsdeutschland schließlich doch geöffnet<br />

hat, sagt Manny Kirchheimer, sei für<br />

ihn gekommen, als die USA in den Vietnam-<br />

Krieg verwickelt wurden. Wie viele junge<br />

Amerikaner habe er damals heftig gegen den<br />

Krieg und die Grausamkeiten protestiert,<br />

welche die USA dortbegingen. Dabei habe er<br />

erstmals für die durchschnittlichen Deutschen<br />

Verständnis entwickelt. „Plötzlich gehörte<br />

ich als Amerikaner auch zu denen, die<br />

Schuld auf sich geladen haben.“<br />

Die Besuche in Deutschland haben<br />

Manny Kirchheimer aber auch auf andere<br />

Art mit seinem Deutschsein konfrontiert<br />

und bis zu einem gewissen Grad auch versöhnt.<br />

„Ich habe plötzlich begriffen, wie viel<br />

von unserem täglichen Leben deutsch war.“<br />

Der tägliche Nachmittagskaffee, die Vitrine<br />

mit Porzellan-Nippes, der große Esstisch in<br />

Dr.Ruth Westheimer in ihrer Wohnung direkt unterhalb des Fort<br />

Tryon Parks.<br />

„Wosollten wir auch sonst hin?“ Die aus Hessen stammende<br />

Holocaust-Überlebende Mina Stern.<br />

„Sieh: ich fühle, wie ich mich entferne, wie ich Altes, Blatt um Blatt, verlier“: Gedenken an an die verstorbenen<br />

deutschen Mitglieder der Gemeinde in den Fensternder Holy Tabernacle Synagogue.<br />

Dieletzt<br />

In den 30er-und 40er-Jahren begründeten Shoah-Flüc<br />

Gemeinde außerhalb Deutschlands. Doch allmäh<br />

VonSebastian Moll (T<br />

3km<br />

NEW<br />

JERSEY<br />

Washington<br />

Hudson<br />

River<br />

Cent<br />

Par<br />

MANHATTAN<br />

Battery<br />

Park<br />

BLZ/<br />

N


18./19. MAI 2019 5<br />

Deutsche Küche für die Flüchtlinge: Helen Blumenthal, die 1942<br />

in Washington Heights geboren wurde.<br />

en Zeugen<br />

htlinge im Norden Manhattans die größte jüdische<br />

lich verwischen ihre Spuren. Ein Rundgang<br />

ext und Fotos)<br />

Heights<br />

ral<br />

k<br />

EW YORK<br />

GALANTY<br />

BROOKLYN<br />

USA<br />

„Wir dürfen uns gerade heute nicht einigeln“: Rabbi JeffreyGale,<br />

der heute dem HebrewTabernacle vorsteht.<br />

Deutschland ist für die meisten hier nur noch eine dunkle Erinnerung: Straßenszene in Washington Heights mit der<br />

George Washington Bridge im Hintergrund.<br />

der Mitte des Wohnzimmers, die schweren<br />

alten Möbel – Dinge, die in Washington<br />

Heights in seiner Jugend üblich waren, wurden<br />

ihm plötzlich als deutsch erkennbar.<br />

„Ich dachte als Junge immer,das sei jüdisch.“<br />

Im Wohnzimmer von Ruth Westheimer,<br />

die inWashington Heights alle nur„Dr. Ruth“<br />

nennen, sieht es heute noch so aus. Sie<br />

wohnt seit mehr als 50 Jahren im neunten<br />

Stock eines 30er-Jahre-Apartmenthauses<br />

unterhalb des Fort Tryon Parks. Aus ihren<br />

Fenstern hat man einen großartigen Blick<br />

über den Fluss,auf die monumentale George<br />

Washington Bridge,die sich beinahe drei Kilometer<br />

lang hinüber nach New Jersey<br />

spannt und auf die felsige Steilküste auf der<br />

anderen Seite.<br />

Die weltberühmte Sexualtherapeutin Dr.<br />

RuthWestheimer ist die letzte der Prominenten<br />

aus Washington Heights, die noch hier<br />

lebt. Henry Kissinger hat seine politische<br />

Karriere inWashington gemacht, die Künstlerin<br />

Eva Hesse ist schon 1970 verstorben,<br />

der Journalist MaxFrankel, ehemaliger Chefredakteur<br />

der New York Times, lebt inden<br />

Vororten. Ruth Westheimer, 90, nennt Washington<br />

Heights ihre Heimat, sie hat nie<br />

mehr irgendwo anders leben wollen, seitdem<br />

sie 1956 nach einer langen Odyssee hier<br />

ankam. Ihre Eltern wurden im November<br />

1938, am Tagnach der Reichskristallnacht,<br />

aus Frankfurt deportiert. Sie sollte sie nie<br />

wiedersehen. Sie selbst wurde per Kindertransport<br />

in die Schweiz gerettet, wo sie die<br />

Kriegsjahre verbrachte, immer in der Hoffnung,<br />

zu ihrenElternzurückzukommen.<br />

Als Ruth 1945 erfuhr, dass ihre Familie in<br />

den Lagernermordetwordenwar,wanderte<br />

sie nach Palästina aus und kämpfte in der<br />

Haganah als Scharfschützin für den StaatIsrael.Wirklich<br />

heimisch wurde sie da jedoch<br />

nicht: „Immer nur Orangen ernten wurde<br />

mir irgendwann ziemlich langweilig“, sagt<br />

sie in ihrem markanten Frankfurter-Amerikanisch.<br />

Sie ging nach Paris, um Psychologie<br />

zu studieren, doch sie blieb rastlos. Als<br />

sie in der deutsch-jüdischen <strong>Zeitung</strong> Aufbau<br />

vonWashington Heights las, entschloss<br />

sie sich deshalb, eseinmal mit NewYork zu<br />

versuchen.<br />

ERST HIER, IM NORDEN MANHATTANS,hatte<br />

Ruth Westheimer das Gefühl, anzukommen.<br />

DieHeights funktionierten wie viele Einwandererviertel<br />

von New York: Diejenigen, die<br />

schon da waren, halfen den Neuankömmlingen,<br />

Fuß zu fassen. Man wurde untergebracht,<br />

bekam Jobs vermittelt und hatte vor<br />

allemeineGemeinschaft vonMenschen, die<br />

einen verstanden. „Jeden Freitag“, erinnert<br />

sie sich ,„hat der Kantor unserer Synagoge<br />

alle die zu sich nach Hause eingeladen, die<br />

keine Familiemehr hatten.“<br />

Ruth Westheimer genoss aber auch die<br />

deutschen Kaffeekränzchen in Washington<br />

Heights, die Musikabende mit Mozart und<br />

Beethoven und den deutschen Gurkensalat<br />

mit Essig bei Spritzers an der 175th Street.<br />

Und sie genoss die Tatsache, dass man das<br />

merkwürdige Gespaltensein zwischen dem<br />

Deutschsein und dem Jüdischsein hier verstand.<br />

Dieses Gespaltensein teilte sie auch<br />

mit ihrem späteren Ehemann FredWestheimer,<br />

der in Karlsruhe geboren wurde. Die<br />

beiden lernten sich bei einem Ski-Ausflug<br />

der deutsch-jüdischen Gemeinde von Washington<br />

Heights kennen. Unddas Deutsche<br />

bliebTeil ihrer Ehe, bis ihr Mann 1997 starb.<br />

„Immer wenn wiruns gestritten haben, sind<br />

wir ins Deutsche verfallen.“<br />

Als Ruth Westheimer ankam, waren die<br />

deutschen Juden in Washington Heights<br />

längst etabliert. Ab Anfang der 50er-Jahreflossen<br />

die Reparationszahlungen aus der Bundesrepublik,<br />

die den Einwanderern, die oft<br />

mit nichts im Hafenvon NewYorkangekommen<br />

waren, zum ersten Malein gewisses Maß<br />

an Sicherheit boten. Ein Komplex vonEigentumswohnungen,<br />

der damals gebaut wurde,<br />

heißt heute noch„Adenauer Houses“.<br />

Die vorangegangenen zwanzig Jahre waren<br />

für die deutschen Juden in Washington<br />

Heights jedoch alles andere als einfach gewesen.<br />

Wervor 1938 von den Nazis die Ausreise<br />

bewilligt bekam, durfte nicht mehr als<br />

zehn Mark mitbringen –der Gegenwert von<br />

gerade einmal vier Dollar.Wohlhabende Familien,<br />

die sich rechtzeitig zur Emigration<br />

entschlossen hatten, konnten zumindest<br />

noch einen Container mit Möbeln und Privatgegenständen<br />

mitnehmen.<br />

In Washington Heights angekommen,<br />

teilten sich oft zwei oder drei Familien eine<br />

Wohnung. Arbeit war nicht leicht zu bekommen,<br />

in Deutschland erlernte Berufe zählten<br />

hier meist nur wenig, die Sprachbarriere tat<br />

das Übrige.<br />

Doch die Deutschen taten klaglos,was sie<br />

eben tun mussten. So erinnert sich Helen<br />

Blumenthal, die 1942 hier geboren wurde,<br />

dass ihre Mutter jeden Tagfür ein Dutzend<br />

alleinstehender Männer kochte, denen sie<br />

jeweils 50 Cent für das Abendessen abnahm.<br />

Der Drahtwarenfabrikant Ernst<br />

Wert-heimer aus Ludwigsburgnahm einen<br />

Kredit auf und eröffnete in New Jersey, auf<br />

der anderen Seite des Flusses, eine Hühnerfarm.<br />

Manny Kirchheimers Vater Bert<br />

hatte Glückund fand bald Arbeit als Zeichner<br />

für eine Frauen-Illustrierte.<br />

DerStoizismus,der sprichwörtliche Fleiß<br />

und der rasche soziale Aufstieg machten die<br />

Deutschen bei ihren Nachbarnteilweise unbeliebt.<br />

„Die osteuropäischen Juden und die<br />

irischen Katholiken, die in der Gegend<br />

wohnten, waren oft neidisch und argwöhnisch“,<br />

sagt der Historiker RobertSnyder,der<br />

selbst in der Gegend aufgewachsen ist und<br />

ein Buch über Washington Heights geschrieben<br />

hat. So kam es bisweilen zu Reibereien,<br />

irische Jugendgangs kamen Abends über<br />

den Broadway in die deutsche Gegend und<br />

mischten die Jugendlichen auf, die sich dort<br />

an warmen Abenden an einer Mauer mit<br />

Blick auf den Fluss trafen, um zu flirten und<br />

zu reden und einfach nur jung zu sein.<br />

Wenn man heute den Broadway zwischen<br />

der 155th und der 190th Street hinaufläuft,<br />

findet manjedoch genauso wenig noch Spuren<br />

irischen wie deutsch-jüdischen Lebens.<br />

Bisauf das Coogan’s an der 168th gibt es kein<br />

Irish Pub mehr, und wenn es noch katholische<br />

Kirchen gibt,dann halten sie die Gottesdienste<br />

auf Spanisch ab. Aus den Bodegas<br />

klingt Salsa, die Hühnerbratereien tragen<br />

Namenwie „Malecon“ oder „Tropical“.<br />

Beide Gruppen, die Juden von WashingtonHeights<br />

sowie die Iren,wurdenschon ab<br />

den 60er-Jahren von einer neuen Gruppe<br />

von Flüchtlingen verdrängt: Dominikanern<br />

und Kubanern.<br />

Die Umwälzung spaltete die deutsch-jüdische<br />

Gemeinde. Manche sahen sich bedroht<br />

und beklagten sich, sehr deutsch,dass<br />

es so laut auf der Straße geworden sei und<br />

dass die Hispanics Drogen und Kriminalität<br />

in die Nachbarschaft brächten. Andere, so<br />

wie Manny Kirchheimer selbst, haben schon<br />

damals gesagt, dass man die Neuankömmlinge<br />

so offen aufnehmen müsse, wie man<br />

selbst aufgenommen worden sei. „Das ist<br />

eine klare Verpflichtung, bei unserer Geschichte.“<br />

Das sehen auch die Erben der deutschen<br />

Juden in Washington Heights so. So lädt<br />

Rabbi Jeffrey Gale, der aus Indiana stammt<br />

und heute dem Hebrew Tabernacle vorsteht,<br />

im Frühjahr 2019 zu einer Diskussionsveranstaltung<br />

mit Vertretern der südamerikanischen<br />

Einwanderer inseine Synagoge. Man<br />

bekräftigt die Solidarität mit den Nachbarn<br />

angesichts des Drucks durch die Trump-Regierung,<br />

der auf der Gemeinde lastet. „Wir<br />

dürfen uns gerade heute nicht einigeln“, sagt<br />

der Rabbiner.„Wasauf deranderen Seite des<br />

Broadway passiert, betrifft auch uns. Wenn<br />

undokumentierte Einwanderer zu Sündenböcken<br />

gemacht werden, leidet die ganze<br />

Community darunter.“<br />

Die wenigen Überlebenden der alten<br />

deutsch-jüdischen Gemeinde, die im Saal<br />

sitzen, spenden Rabbi Gale beherzt Beifall<br />

für die feurige Rede. Viele sind es nicht. Dr.<br />

Ruth ist da und Harry Stern, geboren Heinz<br />

Stern aus Stuttgart, der in den 70er-Jahren<br />

für die Stadt New York die Parks verwaltete.<br />

Ein paar Deutsch-Juden der zweiten und<br />

dritten Generation, die noch Bindungen an<br />

das Hebrew Tabernacle haben, sind auch gekommen.<br />

Doch sie verschwinden nach und nach<br />

aus Washington Heights. Eslag den deutschen<br />

Juden am Ende doch nicht, über Generationen<br />

unter sich zu bleiben. „Die deutschen<br />

Juden waren in Deutschland voll in die<br />

Gesellschaft integriert“, sagt Robert Snyder.<br />

„Sie waren hier in NewYork erstmals –ohne<br />

Ansehen des sozialen Status –abgeschottet<br />

und unter sich.“Das hatgut funktioniert, um<br />

in den USA Fuß zufassen und ein neues Leben<br />

zu beginnen. Doch heute ist Deutschland<br />

für die meisten nur noch eine dunkle<br />

Erinnerung. IhrLeben ist hier.<br />

Sebastian Moll lebt seit zwölf Jahren<br />

in Washington Heights und hat dort<br />

ebenfalls eine Heimat gefunden.


6 18./19. MAI 2019<br />

Den Samen in die Erde gesteckt, und dann heißt es warten. Je nach Pflanze zeigt sich nach einer bis mehreren Wochen das erste Grün.<br />

IMAGO IMAGES/PHILIPP DIMITRI<br />

Am eindrucksvollsten machen es<br />

Bohnen: Zuerst wölbt sich ein draller<br />

Stängel aus der Erde, umkurz<br />

darauf zwei kräftige Keimblätter<br />

hochzustemmen. Möhren starten eleganter:<br />

mit schmalen Blättchen, die an Grashalme<br />

erinnern, dazwischen entfaltet sich fedriges<br />

Grün. Radieschen zeigen zuerst zwei rundliche<br />

Ohren, ihreKeimblätter erscheinen vielleicht<br />

am schnellsten von allen, abgesehen<br />

von Kresse, die es noch eiliger hat. Jede<br />

Pflanze hat am Anfang ihres Lebens einen<br />

speziellen Charme, und es macht Spaß, sie<br />

genau dann zu beobachten.Werdas möchte,<br />

muss zuvor nur ein paar Samenkörner in die<br />

Erde legen.<br />

Gesät wird, sagt eine goldene Gartenregel,<br />

sobald die Erde warmgenug ist, um sich mit<br />

heruntergelassener Hose draufzusetzen. Oft<br />

wäre das schon im April nicht allzu unangenehm,<br />

aber im Mai kann es noch sehr kalt<br />

werden, wie in diesem Jahr. Und das mögen<br />

junge Pflanzen gar nicht. Manches Gemüse<br />

verträgt eisige Temperaturen, aber Überleben<br />

und Gedeihen sind zwei unterschiedliche<br />

Phänomene. Und in kalter, nasser Erde<br />

verfaulen Samen schon mal, anstatt zu keimen.<br />

Sind die Eisheiligen vorbei, also jetzt,<br />

steht der Aussaat im Freien, auch Direktsaat<br />

genannt, aber nichts mehr im Wege. Selbst<br />

wärmeliebende Sensibelchen wie Gurken<br />

oder Zucchini können draußen auf den Weg<br />

gebracht werden.<br />

Es braucht aber ein paar Vorarbeiten. Wer<br />

einfach Samenkörner in den märkischen<br />

Sand wirft, wird sie vermutlich zum Leben<br />

erwecken, aber vom weiteren Wachstum<br />

enttäuscht. Sofern esnicht schon im Herbst<br />

geschah –das wäre ideal –wird das Beet daher<br />

mit organischem Material angereichert,<br />

zum Beispiel mit Kompost und humusreicher<br />

Gartenerde.<br />

Werkeinen eigenen Kompost hat, kauft<br />

ihn, zum Beispiel preiswertbei Recyclinghöfen.<br />

Die Gartenerde kommt im Zweifel auch<br />

aus der Tüte,sollte aber auf jeden Fall torffrei<br />

sein. Denn der Torfabbau zerstört Moore,<br />

und die sind nicht nur wertvolle Biotope,<br />

sondern natürliche CO2-Speicher. Die Erde<br />

wirdbehutsam in den Boden gearbeitet, sehr<br />

gut geht das mit einer Grabegabel oder einem<br />

Sauzahn. Beherztes Umgraben ist nicht<br />

zu empfehlen, da es den Mikroorganismen<br />

im Boden überhaupt nicht gefällt, wenn ihre<br />

Welt via Spatenstich auf dem Kopf gestellt<br />

wird. DasZiel ist jedenfalls ein lockeres,feinkrümeliges<br />

Beet. DerKompost wirddraufgestreut<br />

und eingeharkt.<br />

So entspannt es aussieht, die Saat locker<br />

aus dem Handgelenk zu verstreuen, so hilfreich<br />

sind doch schnöde gerade Reihen, wenn<br />

es später ans Jäten geht. Gartenneulinge können<br />

mit ihrer Hilfe außerdem leichter das Gemüse<br />

vomUnkraut unterscheiden. Also säen<br />

Sie inReihen, zwischen die mindestens eine<br />

Kratzkralle passt. Wie tief die einzelnen Körner<br />

liegen müssen und wie groß der Abstand<br />

zwischen ihnen sein sollte,steht meist auf den<br />

Samentüten. Die Faustregel lautet, dass ein<br />

Korn ungefähr so tief in die Erde kommt, wie<br />

es selbst dick ist. Also reicht oft ein Hauch<br />

Erde. Manche möchten so gut wie gar nichts<br />

über sich, Tagetes und Bohnenkraut etwa,<br />

man nennt sie daher Lichtkeimer.Dasoetwas<br />

nicht immer auf der Packung steht, lohnt sich<br />

ein Blick ins Gartenbuch oder das Internet,<br />

um die Bedürfnisse der neuen Gartenbewohner<br />

zu ergründen.<br />

Keimzeit<br />

Garantiert pestizidfrei, einfach und immer wieder faszinierend:<br />

Es gibt viele Gründe, selbst zu säen. Und zwar jetzt<br />

VonSabine Rohlf<br />

Bei feinen Samen ist es nicht einfach, sie<br />

einzeln und im richtigen Abstand in den Boden<br />

zu befördern, aber die Mühe lohnt sich.<br />

Genug Platz sollte eine Pflanze nämlich auf<br />

jeden Fall haben, sonst bleibt sie ihr Leben<br />

lang mickrig. Zwar kann zu eng Stehendes<br />

ausgezupft werden, aber zum einen blutet<br />

dabei vielen Gärtnern das Herz, zum anderenlockt<br />

der Geruch der verletzten Wurzeln,<br />

Stängel und Blätter zuweilen Schädlinge an.<br />

Natürlich kann man die überzähligen<br />

Pflänzchen auch umpflanzen, aber das bedeutet<br />

Stress für sie, und für den Menschen<br />

ist es auch nicht weniger Gefummel als eine<br />

umsichtige Aussaat. Undesmuss ja nicht viel<br />

auf einmal sein: Anstatt eine ganze Samentüte<br />

im Beet zu verteilen, sollte man ohnehin<br />

lieber alle zwei Wochen nachsäen. Denn wer<br />

will schon drei Dutzend Salatköpfe auf einmal<br />

essen?<br />

Das erste Mal gegossen wird vor dem<br />

Säen, denn direkt danach werden Samen<br />

allzu leicht weggeschwemmt. Ist alles in der<br />

Erde und hat sich gesetzt, wird regelmäßig<br />

gewässert, denn neben Wärme und Licht ist<br />

Feuchtigkeit ein wichtiger Impuls für die Keimung.<br />

Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt,<br />

Strohoder kleingezupften Blätternzwischen<br />

dem Gesäten und später den Pflanzen<br />

schützt vor Austrocknung und verbessert in<br />

verrottetem Zustand den Boden.<br />

Je nach Pflanzeund Umweltbedingungen<br />

zeigt sich das erste Grün nach einer bis mehrerenWochen.<br />

Petersilie stellt die Geduld auf<br />

eine besonders harte Probe, sie lässt sich<br />

schon mal vierWochen Zeit. Manchmal auch<br />

länger. Man sollte unbedingt auch Dynamischeres,<br />

etwa Bohnen, Mangold, Salat oder<br />

Radieschen säen, um sich bei Laune zu halten.<br />

Einbisschen schneller geht es,wenn die<br />

Samen über Nacht in Wasser oder Kamillentee<br />

vorquellen dürfen.<br />

Das junge Grün muss vor Schnecken geschützt<br />

werden. Am sichersten ist ein Schneckenzaun<br />

rund ums Beet. Kaffeesatz, zerstoßene<br />

Muschelschalen oder Kupferdrähte dagegen<br />

sind meist kein unüberwindliches<br />

Hindernis. In Hochbeeten bemerken die<br />

Weichtiere das leckere Grün oft nicht. Im<br />

Topf an sicherem Ort vorgezogene Pflanzen<br />

sind manchmal auch eine Lösung. Sie kommen<br />

erst ins Beet, wenn sie nicht mehr ganz<br />

so zart sind. Bei Bohnen, die Schnecken besonders<br />

lieben, kann das sehr sinnvoll sein.<br />

Gärtnereien und Gartenmärkte bieten<br />

Gemüsepflänzchen an, warum sollte man<br />

sich überhaupt die Mühe machen, sie zu<br />

säen? Weil es Spaß macht! Oder um eine<br />

uralte, für unsere Lebensform sehr wichtige<br />

Kulturtechnik zu würdigen. Hätten wir Menschen<br />

nie gelernt, Samenkörner absichtsvoll<br />

in die Erde zu legen, wären wir immer noch<br />

Jäger und Sammler. Aber es gibt auch ganz<br />

praktische Gründe: Zum einen brauchen<br />

auch gekaufte Jungpflanzen einen gut vorbereiteten<br />

Boden, Wasser und Fürsorge, das<br />

heißt, so viel Arbeit ersparen sie gar nicht gegenüber<br />

der Direktsaat. Zum anderen und<br />

vor allem haben wir beim Samenkauf eine<br />

viel größereAuswahl. Alte Sorten und Raritäten<br />

wie Teufelsohren-Salat oder italienischen<br />

Knospenkohl gibt es nicht fertig im<br />

Plastiktopf.<br />

Wernicht nur Gemüse,sondernauch Blütenpracht<br />

aus dem Samenkorn zieht, kann<br />

zudem sicher sein, keine Insekten zu vergiften.<br />

Denn all die Begonien, Löwenmäulchen,<br />

Lavendel, Margeriten, die gerade<br />

massenhaft vor Gartenmärkten und<br />

Discountern stehen, wurden nicht selten<br />

mit Pestiziden behandelt, und das schadet<br />

Bienen und Co. sehr. Der britische<br />

Biologe Dave Goulson, aber auch Greenpeace<br />

belegten das in Studien. ViaSamentüte<br />

kommt man zudem wie beim Gemüse<br />

an besondere Arten und Sorten,<br />

etwa Wildkräuter, viktorianische Wicken,<br />

extravagante Nelkenzüchtungen aus dem<br />

Biedermeier, Studentenblumen, die nicht<br />

streng riechend stramm stehen, sondern<br />

nach Zitrone duften und fröhlich wuchern.<br />

Und dann gibt es noch besonders<br />

hübsche Sommerblumen, die es hassen,<br />

verpflanzt zu werden und daher nicht für<br />

den Handel taugen: Atlas- und Schleifenblume<br />

etwa, Klatsch- und Goldmohn.<br />

Sind die einmal im Garten und fühlen sich<br />

wohl, säen sie sich jedes Jahr ganz allein<br />

wieder aus.Und das macht dann überhaupt<br />

keine Arbeit mehr.<br />

Sabine Rohlf kann jedes Jahr Dutzende<br />

Jungpflanzen verschenken, seitdem<br />

sie im Garten Ringelblumen sät.<br />

MEIN PLATZ<br />

VonJörg Niendorf (Text)<br />

und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />

Kerim Kissing sprayt<br />

am Holzmarkt<br />

AmFluss kann ich meine Gedanken am<br />

besten sammeln. Jeden Vormittag<br />

komme ich von Moabit hier herübergefahren,<br />

dann bleibe ich den ganzen Tag am<br />

Holzmarkt.<br />

Im Moment mache ich Graffiti-Kunst, ich<br />

spraye auf Second-Hand-Lederjacken. Ich<br />

brauche nicht viel: vier Dosen Farbe, eine<br />

Holzpalette, dabreite ich die Klamotten vor<br />

mir aus, und einen Stein zum Sitzen. Viele<br />

Holzmarkt-Besucher gucken mir eine Weile<br />

zu bei dem, was ich da mache. Manche fragen<br />

etwas. Bevor Sie jetzt auch fragen: Nein,<br />

verkaufen will ich die Jacken erst mal nicht.<br />

Ichziehe sie selbst an. Bald stelle ich sie aus,<br />

um Leute zusammenzubringen und mit ihnen<br />

über meine Kunst zu reden. Ich wollte<br />

etwas radikal anderes machen als in meinem<br />

vorherigen Leben. Das hat mich dazu gebracht.<br />

Bis vor einiger Zeit hatte ich einen Job in<br />

den Medien: immer im Büro, auf Terminen.<br />

Jetzt bin ich frei. Gelegentlich mache ich Jobs<br />

zum Geldverdienen, renoviere Wohnungen<br />

oder helfe bei Umzügen. Meistens dauerndie<br />

nicht lange, dann bin ich zurück am Holzmarkt.<br />

Die Regel ist, dass jeder am Eingang<br />

nur Bescheid geben muss,wennereineIdee<br />

hat und sie auf dem Gelände verwirklichen<br />

will. Es gibt das Okay,und man macht los.<br />

WiramHolzmarkt machen die Stadt bunter,finde<br />

ich. Manchmal ist es rappelvoll um<br />

mich herum, zu anderen Zeiten eher ruhig.<br />

Egal wann, gute Begegnungen gibt es immer<br />

mit den anderen, die hier arbeiten. Jeder<br />

nimmt sich viel Zeit, wir reden viel, die meisten<br />

wollen keinen Druck, ganz wie ich. Vielleicht<br />

ist es eine Phase, einfach mal nur zu<br />

sein.<br />

Eine sehr wichtige Phase.<br />

Beruf: Street-Art-Künstler;Alter:30; geboren in: FrankfurtamMain; wohnt in: Berlin-Moabit; Zeit am Platz: jeden Tag


18./19. MAI 2019 7<br />

Mutter und Tochter<br />

im Gespräch: „Das Beste ist, die Kinder<br />

Es gibt Wichtigeres, als perfekt<br />

selbst<br />

herausfinden<br />

zu lassen,wer sie sind und was sie werden wollen.“<br />

zu<br />

sein<br />

Das Kind weigert<br />

sich, zur Schule zu<br />

gehen, trödelt<br />

herum oder hat<br />

wieder unendlich schlechte<br />

Laune. Und man ist eh schon<br />

spät dran. Da bricht es aus einem<br />

heraus: Man schreit los,<br />

meckert und kritisiert. Im gleichen<br />

Moment merkt man schon,<br />

dass das keine gute Idee war.<br />

Denn eigentlich wollte man ja<br />

nicht laut werden. Und das Kind<br />

guckt einen bedröppelt an, wendet<br />

sich ab oder schmollt noch mehr.<br />

Doch wie kann man in solchen Momenten<br />

anders reagieren, besser mit<br />

dem Kind umgehen und die Situation gut<br />

auflösen? Undwie können es Elterngrundsätzlich<br />

schaffen, auch im vollen Alltag die<br />

Bedürfnisse ihres Kindes zu respektieren<br />

und ihm ein gesundes Selbstwertgefühl zu<br />

vermitteln? Die schwedische Erziehungsexpertin<br />

Petra Krantz Lindgren zeigt in ihrem<br />

neuen Buch „Wenn du mit mir schimpfst,<br />

kann ich mich nicht leiden, Mama“ an ganz<br />

praktischen Beispielen, wie allein die Artund<br />

Weise,wie wir uns ausdrücken, wenn wir mit<br />

unserem Kind sprechen, alles verändern<br />

kann. EinGespräch.<br />

Frau Krantz Lindgren, warum ist es so<br />

wahnsinnig wichtig, wie Eltern mit ihren<br />

Kindern sprechen? Hängt die Artund Weise,<br />

wie das Kind sich selbst sieht, wirklich von<br />

so etwas ab?<br />

Wenn ich meinem Kind immer wieder<br />

sage, dass es dumm ist, wird esdas irgendwann<br />

glauben. Wenn ich ihm immer wieder<br />

sage,dass es ein Weichei ist, wirdesdie eigenen<br />

Gefühle infrage stellen.Wenn ich meiner<br />

Tochter dauernd sage, Mathe ist nichts für<br />

sie,wirdsie vermutlich keine KarriereinMathematik<br />

anstreben. Das bedeutet nicht, wir<br />

sollten unseren Kindern immer sagen, dass<br />

sie klug, starkoder zukünftige Mathe-Genies<br />

sind. Das Beste was wir tun können, ist, sie<br />

selbst herausfinden zu lassen, wer sie sind<br />

und was sie werden wollen.<br />

Und doch wählen Eltern oft die falschen<br />

Worte. Können Sieein paar Beispiele nennen,<br />

wann sie bei der täglichen Erziehung das Falsche<br />

sagen –und wie sie es besser machen<br />

könnten?<br />

Ob etwas richtig oder falsch ist, hängt davonab,<br />

was man erreichen will. Für mich ist es<br />

wichtig, dass meine Tochter lernt, ihre Gefühle<br />

auszudrücken und ernst zu nehmen.<br />

Deswegen tue ich mein Bestes,ihr zu zeigen,<br />

dass ihre Emotionen wichtig für mich sind.<br />

Wenn sie sagt: „Ich werde nie wieder zur<br />

Schule gehen!“ und ich darauf antworte: „Du<br />

musst aber,indiesem Land gibt es schließlich<br />

eine Schulpflicht!“, dann nehme ich ihre Gefühle<br />

nicht ernst. Stattdessen könnte ich zu<br />

ihr sagen: „Du wirkst aufgebracht. Ist etwas<br />

passiert?“ Wenn mein Kind sagt: „Ich hasse<br />

Jake,erist ein Idiot“, dann sage ich nicht: „So<br />

redet man nicht über einen Freund.“ Stattdessen<br />

antworte ich nur: „Du klingst echt wütend.“<br />

Vielleicht sollte man schon irgendwann<br />

darüber reden, dass man so etwas nicht<br />

über seine Freunde sagt, aber wenn das Kind<br />

so aufgebracht ist, ist der Zeitpunkt ganz unpassend.<br />

Noch ein weiteres Beispiel dazu:<br />

Wenn das Kind sagt: „Ich glaube,Sophie mag<br />

mich nicht mehr“, und die Eltern antworten<br />

„Natürlich mag sie dich!“, dann drücken sie<br />

damit aus: „Deine Gefühle sind falsch.“ Stattdessen<br />

könnten sie einfach erwidern: „Du<br />

klingst traurig. Möchtest du darüber reden?“<br />

Zerstören Eltern manchmal das Selbstbewusstsein<br />

ihrer Kinder, obwohl sie es eigentlich<br />

gut meinen?<br />

Ichwürde hier nicht das Wort „zerstören“<br />

benutzen, das klingt zu hart. Ichglaube aber<br />

Dass zu viel Schimpfen der Entwicklung der Kinder schadet, hat sich<br />

inzwischen rumgesprochen. Erziehungsexpertin Petra Krantz Lindgren<br />

erklärt nun, dass auch übermäßiges Lob zu Selbstzweifel führen kann<br />

schon, dass das wohlmeinende Verhalten<br />

der Eltern für Kinder nicht immer so günstig<br />

ist. Phrasen wie „gut gemacht“ oder “lieber<br />

Junge“ tun Kindern zum Beispiel nicht gut.<br />

Wenn wir ein Kind nur danach beurteilen,<br />

was es tut, hat es das Gefühl, dass es nur darüber<br />

definiertwird–und nicht über das,was<br />

es ist, also was es fühlt, denkt und hofft.<br />

Wenn ihm dann etwas nicht gelingt, bekommt<br />

es schnell den Eindruck, ein Versager<br />

zu sein. Eltern sollten ihr Kind also nicht<br />

ständig für etwas preisen, sondern sich einfach<br />

ernsthaft für ihr Kind interessieren. Natürlich<br />

darf auch mal gelobt werden. Aber<br />

warum sollten Eltern Kinder bewerten? Kinder<br />

werden durchandereDinge angetrieben.<br />

Sie malen und bauen, weil sie sich kreativ<br />

ausdrücken wollen. Sie klettern, weil sie Bewegung<br />

und eine Herausforderung brauchen.<br />

Sielernenmit Messer und Gabel zu essen,<br />

um selbstständig zu werden.Wir Eltern<br />

können einfach an ihren Erfahrungen teilnehmen.<br />

Unddann mit ihnen jubeln, wenn<br />

ihnen etwas gelingt oder mittrauern, wenn<br />

es einmal nicht gelingt.<br />

Wie wichtig ist es, dass Eltern ihre Kinder<br />

dabei genau beobachten und ihnen wirklich<br />

zuhören?<br />

Das ist unglaublich wichtig! Wie sollen<br />

Kindern lernen, ihre Bedürfnisse und Gefühle<br />

ernst zu nehmen, wenn die Eltern das<br />

nicht tun? Heute gibt es so viele Menschen,<br />

die unglücklich sind, weil sie den Traum anderer<br />

Leute leben statt ihren eigenen. So<br />

viele sind ausgebrannt, weil sie zuden Forderungen<br />

anderer nicht „Nein“ und zu den<br />

eigenen Bedürfnissen nicht „Ja“ sagen gelernt<br />

haben. Unseren KindernAufmerksamkeit<br />

zu schenken heißt aber nicht, sie machen<br />

zu lassen, was sie wollen. Es geht vielmehr<br />

darum, ihre Gefühle und Bedürfnisse<br />

anzuerkennen –genau so wie wir unsere eigenen<br />

und die des Partners anerkennen. Eltern<br />

sollten sich deshalb immer fragen: Wie<br />

Interview: Isabell Wohlfarth<br />

PetraKrantz Lindgren ...<br />

…ist eine der bekanntesten Familientherapeutinnen<br />

in Schweden. Sie bietet Kurse und<br />

Vorträgefür Erwachsene an, die ihre Beziehung<br />

zu ihren Kindernentwickeln möchten.<br />

…beantwortet auf ihrem Blog „En annan du“<br />

(Ein anderes du) http://petrakrantzlindgren.se/<br />

regelmäßig Fragen über Erziehung und richtige<br />

Kommunikation mit Kindern.<br />

…veröffentlichte zuletzt das Buch „Wenn du<br />

mit mir schimpfst, kann ich mich nicht leiden,<br />

Mama.“ (Trias Verlag,152 S.,14,90 Euro).<br />

IMAGO IMAGES, G. LILJEVALL<br />

würde ich mich fühlen, wenn mich jemand<br />

so behandeln würde, wie ich mein Kind behandele?<br />

Es ist wichtig, ihnen beizubringen,<br />

dass siedie Gefühle anderer berücksichtigen<br />

undeine Lösung finden, diefür alle Beteiligten<br />

funktioniert. Sie sollten lernen, wie sie<br />

kooperieren und Konflikte lösen können.<br />

Das sind entscheidende Überlebensstrategien<br />

in unserer heutigen Gesellschaft.<br />

Und wie kann man dem Kind imAlltag zeigen,<br />

dass man seine Gedanken und Gefühle<br />

für wichtighält?<br />

Man könnte dem Kind zum Beispiel Fragen<br />

stellen, zu dem, was estut –und zwar<br />

ohne zu bewerten oder loben. Das könnten<br />

Fragen sein wie: „Erzähl mir etwas über dieses<br />

Bild.“ oder „Wie fühlt es sich an, wenn du<br />

so hoch schaukelst?“ oder „Was denkst du<br />

über die Ergebnisse des Mathe-Tests?“ Solche<br />

Fragen stoßen weitereGespräche an und<br />

zeigen, dass man sich für die Gedanken und<br />

Gefühle des Kindes interessiert. Dabei sollten<br />

Eltern nicht immer die gleichen Fragen<br />

stellen. Täglich geäußerte Sätze wie „Wie<br />

war’s in der Schule?“ oder „Mit wem hast du<br />

gespielt?“ hören sich eher wie ein Pflichtprogramm<br />

an. Stattdessenkönnten Erwachsene<br />

einfach mal Neugier zeigen und Neues fragen.<br />

„Wenn du unsichtbar sein könntest –<br />

was würdest du tun?“ Oder:„Heute habe ich<br />

in der <strong>Zeitung</strong>gelesen, dass Lehrer Jungs und<br />

Mädchen anders behandeln. Wie ist das an<br />

eurer Schule?“<br />

MancheEltern loben ihr Kind nur,wennesetwas<br />

Besonderes erreicht. Wie können sie ihm<br />

stattdessen auch im Alltag immer wieder Bestätigung<br />

geben?<br />

Eltern können ihren Kindernzeigen, dass<br />

sie ihnen wichtig sind, wenn sie Zeit mit ihnen<br />

verbringen. Undsie auch spüren lassen,<br />

wie sehr sie das genießen. Gerade Müttern<br />

und Vätern, die viele Konflikte mit ihren Kindernhaben,<br />

empfehle ich, jedenTag10bis 15<br />

Minuten Spaß zu haben mit ihren<br />

Söhnen oder Töchtern.<br />

Verstecken spielen, Tanzen, ein<br />

Spiel spielen –eigentlich egal,<br />

was es ist. Entscheidend ist,<br />

dass sie jeden Tagetwas tun,<br />

das Liebe und Zusammengehörigkeit<br />

ausdrückt. Oft kommt es<br />

so rüber, als würden Eltern ihrem<br />

Kind einen Gefallen tun,<br />

wenn sie Zeit mit ihm verbringen.<br />

Wenn sie etwa sagen: „Ich kann dir<br />

jetzt ein Buch vorlesen, wenn du<br />

willst.“ Dabei sollten sie es umdrehen<br />

und ausdrücken, dass sie gerne<br />

Zeit mit dem Kind verbringen wollen:<br />

„Ich würde furchtbar gerne ein Buch mit<br />

dir lesen. Bist du dabei?“ Das schafft ein<br />

Gefühl vonGemeinschaft.<br />

Sie sagen: Die Art und Weise, wie Eltern mit<br />

Kindern umgehen, beeinflusst maßgeblich,<br />

wie diese sich selbst wahrnehmen. Kann man<br />

dieser riesigen Verantwortung überhaupt jemals<br />

gerecht werden?<br />

Natürlich spielt es eine riesengroße Rolle,<br />

wie wir unsereKinder behandeln. Allerdings<br />

sind sie nicht einfach leere Leinwände, die<br />

von den Eltern bemalt werden. Es gibt viele<br />

andere Faktoren in ihrem Leben, von denen<br />

sie beeinflusst werden. Sie haben immer<br />

noch ihren eigenen Willen und ihre eigene<br />

Persönlichkeit. Ich glaube nicht, dass Eltern<br />

hier einer Verantwortung gerecht werden<br />

müssen. Meine Tochterhat einmal zu mir gesagt:<br />

„Elternsollten ihren Kindernnicht beibringen,<br />

perfekt zu sein, sonderndass sie gut<br />

genug sind, genau so wie sie sind.“ Auch Kinder<br />

brauchen nämlich keine perfekten Eltern,<br />

die immer mit allem zurecht kommen.<br />

Siebrauchen echte Vorbilder.Menschen, die<br />

ihr Bestes geben, Ideale und Ziele haben,<br />

aber auch die Fähigkeit, sich selbst zu vergeben,<br />

wenn sie diese nicht immer erreichen.<br />

Viel wichtiger als perfekt zu sein ist es, KinderninechtenLebenssituationen<br />

zu zeigen,<br />

dass man sie bedingungslos liebt.<br />

Undtrotzdem haben Eltern oft ein schlechtes<br />

Gewissen, weil sie ihreKinder nicht so gut behandelt<br />

haben.Wiekönnen sie besser mit den<br />

Schuldgefühlen umgehen?<br />

Wenn wir uns schuldig fühlen, hängt das<br />

in der Regel damit zusammen, dass wir uns<br />

um etwas kümmern, das uns wichtig ist, aber<br />

in der gleichen Zeit etwas anderes Wichtiges<br />

vernachlässigen. Wenn ich zum Beispiel<br />

mein Kind anschreie, weil es noch aufs Klo<br />

muss und wir fast den Bus verpassen, dann<br />

kann ich mich natürlich nachträglich als<br />

schlechte Mutter fühlen. Ich kann es aber<br />

auch so sehen: Ich habe mein Kind respektiert.<br />

Wenn ich wirklich eine schlechte Mutter<br />

wäre, würde ich mich gar nicht erst<br />

schlecht fühlen, weil ich es angeschrieen<br />

habe.Wir sollten also Schuldgefühle nicht als<br />

etwas Schlechtes betrachten: Es ist einfach<br />

nur eine Nachricht unseres Unterbewusstseins,dass<br />

wir Gutes wollen, aber eben nicht<br />

perfekt sind und manchmal scheitern. Wenn<br />

Elternsich schuldig fühlen, dann können sie<br />

Verantwortung für ihre Fehler übernehmen.<br />

Sich etwa fragen: Was könnte ich morgen<br />

besser machen, um allen Bedürfnissen gerecht<br />

zuwerden? Und sie könnten sich bei<br />

Ihrem Kind entschuldigen: „Tut mir leid,<br />

dass ich dich heute Morgen angeschrieen<br />

habe. Ich war gestresst und wollte den Bus<br />

nicht verpassen. Deshalb hab ich dich so<br />

behandelt. Morgen früh werde ich dich früher<br />

daran erinnern, noch mal aufs Klo zu gehen.<br />

Okay?“<br />

Isabell Wohlfarth denkt sich jetzt<br />

kreativere Fragen aus, wenn sie ihre<br />

Kinder nach deren Tagfragt.


8 18./19. MAI 2019<br />

KINDERBUCH<br />

VonBarbaraWeitzel<br />

FILMMUSIK<br />

VonThomas Klein<br />

Auf beiden Seiten der Mauer<br />

Vorsicht. Wenn Sie den Wünschen des Kindes<br />

nach einem Haustier bisher Widerstand<br />

geleistet haben, beimVorlesen dieses Buches<br />

wird er vermutlich rasant bröckeln. Alles<br />

dreht sich in Noras und Aarons Geschichte<br />

um Meerschweinchen, und wernoch keines<br />

hat, möchte danach womöglich nie mehr<br />

ohne sein. Nora hingegen weiß das schon<br />

lange, doch alles Flehen, Bitten und Werben<br />

stößt bei den Elternauf Granit. Mitviel Kreativität<br />

und ordentlich naiv-krimineller Energie<br />

kommt sie nur zeitweise an einen wuscheligen<br />

Freund. Nora lebt mit ihrer Familie<br />

in der Wolliner Straße 46, im Westen des geteilten<br />

Berlins.Lange weiß sie nicht, was sich<br />

auf der anderen Seite der Mauer abspielt, wo<br />

Aaron wohnt,Wolliner 56. Dorthat eine Familie<br />

„rübergemacht“, und zurück blieb: Bommel.<br />

Damit der nicht als peruanische Spezialität<br />

auf Frau Fischhäuters Teller landet, müssen<br />

sich Aaron und sein Freund Andi etwas<br />

einfallen lassen ... Katja Ludwigs verrücktschönes<br />

Buch „Das Mauerschweinchen“ ist<br />

ein „Wendebuch“ (so der Untertitel) in doppelter<br />

Hinsicht. Um das Geschehen beiderseits<br />

der Mauer zu lesen, muss man es<br />

umdrehen. Die Geschichte<br />

nimmt allerlei bizarreWendungen.<br />

Und man lernt<br />

viel über eine Zeit, die dreißig<br />

Jahrezurückliegt.<br />

Katja Ludwig: Das<br />

Mauerschweinchen<br />

EinWendebuch. Illustriert<br />

vonUwe Heidschötter.<br />

cbj München 2019. 216 S.,<br />

13 Euro.Ab9Jahre<br />

Wasdie Elterngut meinen<br />

Sara hat ganz andere Sorgen. Sie wünscht<br />

sich kein weiteres Familienmitglied, sondern<br />

kommt mit dem jüngsten Zuwachs überhaupt<br />

nicht klar.IhreElternhaben den kleinen<br />

Einar aufgenommen, dessen Mutter,<br />

die beste Freundin vonSaras Mutter,gestorben<br />

ist. DenFünfjährigen aufzufangen, ihm<br />

Halt zu geben und ein Heim: Für die Erwachsenen<br />

eine Ehrensache und große Aufgabe,der<br />

sie sich mit Wärme und Kraft widmen.<br />

Für Sara,die vonnun an die Liebe der<br />

Eltern und auch noch ihr Zimmer teilen<br />

soll, ist Einar „Ein Bruder zu viel“, so der<br />

ruppige Titel dieser zarten Geschichte von<br />

Linde Hagerup. Die knappen Sätze, in denen<br />

Sara ihreWahrnehmung der veränderten<br />

Lage schildert, beschönigen nichts und<br />

erzählen doch auf jeder der außergewöhnlich<br />

gestalteten Seiten (Illustrationen vonFelicitas<br />

Horstschäfer) von der Innigkeit, dem<br />

Humor und den großen Herzen einer Familie,<br />

die sich ganz neu zusammenraufen<br />

muss. AmAnfang dieses Weges steht eine<br />

mehr als ungewöhnliche Entscheidung: Sara<br />

beschließt, Alfred zu werden. Weil Einar einen<br />

großen Bruder haben soll. Und sie<br />

ihn als solcher vielleicht lieben<br />

kann. Man will sie ständig<br />

umarmen, diese Sara, so<br />

nah geht einem ihr Ringen<br />

mit sich selbst.<br />

Linde Hagerup:<br />

Ein Bruderzuviel<br />

Ausd.Norwegischen vonGabriele<br />

Haefs, ill.von FelicitasHorstschäfer.<br />

Gerstenberg,Hildesheim2019.<br />

144 S.,14,95 Euro.Ab9Jahre.<br />

Unter dem schönsten Himmel lauertbei Thomas Harris, dem Erfinder von Hannibal Lecter,das Grauen.<br />

Hannibal heißt jetzt Hans-Peter<br />

Thomas Harris hat dreizehn Jahre seit dem letzten Roman verstreichen lassen<br />

Cari Mora, 25, ist aus Kolumbien<br />

nach Miami gekommen; sie arbeitet<br />

auf einer Rettungsstation für<br />

versehrte Seevögel; Tierärztin<br />

möchte sie gerne werden. Manchmal macht<br />

sie einen Zweitjob als Haushälterin in einem<br />

Haus am Meer, das einmal dem legendären<br />

Drogenboss Pablo Escobar aus ihrer Heimat<br />

gehörte,jetzt wirdesgernanFilmcrews vermietet.<br />

Noch ist nicht sicher, obsie in Amerika<br />

bleiben darf.<br />

Ein halbes Jahrhundert zuvor waren in<br />

diesem Amerika die Dinge aus dem Lot geraten.<br />

Der Präsident hatte sich als notorischer<br />

Lügner entpuppt (man musste damals weit<br />

ins 19. Jahrhundert zurückgehen, um auf<br />

ähnliche Spitzbuben imWeißen Haus zu stoßen);<br />

viele Kinder zeigten nur noch wenig Interesse<br />

am AmericanWayofLife; dann verlor<br />

man den Vietnamkrieg, und die Ölkrise<br />

brachte die Wirtschaft ins Wanken. Gleichzeitig<br />

begann ein gewisser Stephen King zu<br />

zeigen, dass unter der glänzenden, chromverzierten<br />

Oberfläche das Grauen lauerte:<br />

Autos entwickelten terroristische Eigenleben,<br />

Hotels waren alles andere als zuverlässige<br />

Orte, und mit dem Nachbarn stimmte<br />

auch etwas nicht, man hörte plötzlich so viel<br />

vonPsychopathen.<br />

Besonders für Letztere interessierte sich<br />

ein anderer Schriftsteller,Thomas Harris aus<br />

Florida, und lieferte 1981 mit „Roter Drache“<br />

einen Thriller über die Jagd auf einen Serienkiller,<br />

der ganze Familien abschlachtete. Bei<br />

der Suche war die Polizei auf die Hilfe eines<br />

kannibalischen Psychiaters mit großem Einfühlungsvermögen<br />

und einem ungeahnt<br />

weit entwickelten Hang zur Grausamkeit angewiesen:<br />

Dr. Hannibal Lecter. Der Roman<br />

war ein Meisterwerk, Lecter ging in Serie,<br />

und seit der Verfilmung des zweiten Teils,<br />

„Das Schweigen der Lämmer“, wissen wir<br />

alle, wie er aussieht und dass manchmal die<br />

bloße Präsenz des Bösen nicht nur der FBI-<br />

Agentin Clarice Starling den kalten Schweiß<br />

VonGünther Grosser<br />

Thomas Harris: Cari Mora<br />

Thriller.Deutsch vonImkeWalsh-Araya.Heyne,<br />

München 2019. 336 S.,22Euro<br />

auf die Haut treibt. Als detailbesessener und<br />

weit ausholender Erzähler feierte Harris mit<br />

zwei weiteren Romanen, fünf Filmen und einer<br />

Fernsehserie um Dr. Lecter Riesenerfolge,<br />

denn Amerika hatte sich dann doch<br />

wieder auf sein Kerngeschäft, das Geldverdienen,<br />

besonnen, jedenfalls der Teil, der<br />

wusste, wie man den kleinen Leuten dasselbe<br />

aus der Tasche zieht.<br />

Thomas Harris hat dreizehn Jahre seit<br />

dem letzten Roman verstreichen lassen; er<br />

ist jetzt 79 und milder geworden. Hannibal<br />

heißt jetzt Hans-Peter und ist Deutscher aus<br />

Paraguay, er handelt mit Frauen und mit<br />

menschlichen Organen, und wenn beim<br />

Ausweiden der Opfer eine Niereübrig bleibt,<br />

isst er sie schon mal roh. Hape hat jedoch bei<br />

weitem nicht das Format Hannibals, sondernetwas<br />

getrieben Trottelhaftes,und man<br />

traut ihm die Abscheulichkeiten und die ab-<br />

GETTY<br />

grundtiefe Hinterhältigkeit kaum zu.Wirverraten<br />

hier sicher nicht zu viel, wenn wir sagen,<br />

dass er am Ende sterben muss, imGegensatz<br />

zu Dr. Lecter, der bekanntermaßen<br />

irgendwo mit Clarice Starling glücklich<br />

wurde. Aber die Grausamkeit ist im neuen<br />

Roman nur plakativ und aufgesetzt, denn<br />

im Kern geht es Harris um einen großen<br />

Coup und um das Seelenleben der titelgebendenCariMora.<br />

Der Coup ist das Gold des Pablo Escobar.<br />

Es steckt in einem Safe unter derVeranda des<br />

Strandhauses und ist 25 Millionen Dollar<br />

wert. Hape will es, Don Ernesto will es, aber<br />

wie man den Safe aufkriegt, ohne dass er einem<br />

um die Ohrenfliegt, weiß nur der in einer<br />

Klinik in Kolumbien vor sich hin röchelnde<br />

Jesús,und der will Geld und Sicherheit<br />

für seine Nachkommen. Also wird viel<br />

gegraben und viel zwischen Miami und Kolumbien<br />

hin- und hertelefoniert und gefaxt.<br />

Ja, gefaxt –denn vermutlich mag Harris das<br />

Digitale nicht so.Und das Grausame und das<br />

Geschlachte, die ewigen Schießereien und<br />

die ganzen Blödmänner, die es dafür<br />

braucht? Vermutlich mag er das alles gar<br />

nicht mehr so sehr, erledigt er es doch eher<br />

lustlos und beiläufig, um sich dann am liebsten<br />

den Vögeln und Cari zuzuwenden.<br />

Thomas Harris gibt Cari Mora eine breite<br />

Lebensgeschichte als Kindersoldatin der<br />

Guerillatruppe FARC, wosie alles lernt, was<br />

ihr später hilft, gegen das Böse zu bestehen;<br />

er gibt ihr eine gute Seele und viel Mut, und<br />

wir ahnen, dass sie alles überstehen wird.<br />

Und so schwankt dieser Roman zwischen<br />

den grotesken Brutalitäten der Männer und<br />

der Sehnsucht und Größe Caris. Schlecht ist<br />

das nicht, und Spannung hat es auch, aber<br />

verglichen mit den geschmackssicheren<br />

Grausamkeiten des Dr. Lecter ist es ist ein<br />

bisschen dünn.<br />

Man darf gespannt sein, welche Schauspieler<br />

sich Hollywood für Hape und Cari<br />

aussucht.<br />

Spannung und Anspannung<br />

Früher oder später landen heute alle Hollywood-Größen<br />

bei Streaming-Produktionen,<br />

bei Netflix’„The Highwaymen“ sind das Kevin<br />

Costner und Woody Harrelson. In John<br />

Lee Hancocks Film spielen sie zwei Texas-<br />

Ranger, die Anfang der 30er-Jahre aus dem<br />

Ruhestand geholt werden, um die Diebesbande<br />

um Bonnie Parker und Clyde Barrow<br />

zur Strecke zu bringen. Die Stars sind dabei<br />

nicht nur vorder Kamera–die Musik stammt<br />

ebenfalls aus prominenter Hand: Thomas<br />

Newman ist nicht nur Spross des größten<br />

Filmmusik-Clans überhaupt (siehe Vater Alfred,<br />

Onkel Lionel, Bruder David und Cousin<br />

Randy), sondern auch selbst ein gefeierter,<br />

mit Preisen und Oscar-Nominierungen<br />

überhäufter Komponist. Das Werk des 63-<br />

Jährigen umfasst alle Genres und Tonarten,<br />

von „Die Verurteilen“ über „American<br />

Beauty“, vonPixar („Wall-E“) bis Bond („Skyfall“)<br />

ist alles dabei. Für „The Highwaymen“<br />

wählt Thomas Newman klanglich keinen<br />

historischen, sondern einen modernen Ansatz:<br />

Auf flächig wabernden Klängen entwickeln<br />

sich mit kleinem Orchester oder auch<br />

zeitgemäß kratziger Western-Fidel hübsche,<br />

subtile Motive und Momente. Wie im Film<br />

selbst steht bei der Musik nicht Action, sonderngrüblerische<br />

(An-)Spannung im Mittelpunkt.<br />

Und für so<br />

was ist Thomas<br />

Newman eigentlich<br />

immer die beste<br />

Wahl.<br />

In Sachen Henry<br />

ThomasNewman:<br />

The Highwaymen<br />

SonyClassical<br />

Es gibt unter Soundtrack-Fans ja die These,<br />

dass die besten Scores für schlechte Filme<br />

gemacht werden: Der Komponist soll B-<br />

Ware musikalisch zum Spektakel veredeln<br />

oder eine zusammenhanglos erzählte Geschichte<br />

doch wenigstens klanglich verbinden.<br />

Ein Beleg: „The Book of Henry“. Das<br />

Thriller-Drama hat 2017 derartvernichtende<br />

Kritiken kassiert, dass Regisseur Colin Trevorrow<br />

–nach dem gewaltigen Erfolg von<br />

„Jurassic World“ 2015 Hoffnungsträger –erst<br />

einen„StarWars“-Auftrag verlor und seitdem<br />

auf der Ersatzbank sitzen muss.Ander Musik<br />

kann der Reinfall aber nicht gelegen haben:<br />

Michael Giacchino, Oscar-prämierter Filmmusik-Superstar,<br />

gelang ein angesichts des<br />

desaströsen Films erstaunlich schöner<br />

Score. Erst aufbrausend, warm, orchestral,<br />

im späterenVerlauf düster und brütend –wie<br />

bei „Doctor Strange“ oder „Planet der Affen:<br />

Survival“ kitzelt Giacchino auch aus „Henry“<br />

mehr Ideen, als der dazugehörige Film verdient<br />

hat. Zum Filmstart gab es Giacchinos<br />

Musik lediglich als Stream oder Download,<br />

doch jetzt hat das spanische Label Quartet<br />

Records auch eine limitierte CD-Version herausgebracht.<br />

Hoch die Hände, Medien-<br />

Wende: Da Filmmusik, auch zu den großen<br />

Blockbustern, oft nur noch digital veröffentlicht<br />

wird, müssen<br />

Technik-Muffel<br />

heutzutage auf ihre<br />

Platten länger warten.<br />

Michael Giacchino:<br />

The Book of Henry<br />

Quartet Records<br />

OL


18./19. MAI 2019 9<br />

Bei Markus Lanz stellte am 8. Mai<br />

2019 die Regisseurin Isa Willinger<br />

ihren Film „Hi, Ai“ vor. Sie zeigt<br />

darin Humanroboter im Einsatz.<br />

Zum Beispiel eine mit sekundären Geschlechtsmerkmalen<br />

reichlich versehene<br />

Roboterfrau, die sich angeregt mit ihrem<br />

„Herrn“ unterhält. Sie bedankt sich höflich<br />

für Komplimente, die er ihr macht, und sie<br />

nennt ihn intelligent und einfühlsam. Mehr<br />

als man in vielen langjährigen Beziehungen<br />

noch erwarten kann.<br />

In einer anderen Szene aus IsaWillingers<br />

Film sieht man, wie zwei Frauen, Japanerinnen,<br />

den mit riesigen Augen ausgestatteten<br />

Kindroboter anstrahlen, der sich mit ihnen<br />

über Hausarbeit unterhält und mit dem sie<br />

ein Kinderlied singen. Markus Lanz findet,<br />

die Damen sollten so allenfalls ihren Enkel<br />

anlächeln, nicht aber einen Roboter.<br />

Mir fiel meine Lieblingstante ein, die, sie<br />

war wohl Ende siebzig, ihr Mann war lange<br />

tot, mir erklärthatte,sie habe sich jetzt einen<br />

Teddy gekauft. Mitihm in den Armen könne<br />

sie endlich wieder gut schlafen. IsaWillinger<br />

meinte zu Lanz’ ostentativem Unbehagen<br />

angesichts so vieler Gefühle einem Automaten<br />

gegenüber: „Man darf nicht vergessen,<br />

die Dame ist in einer ganz anderen Tradition<br />

aufgewachsen. DerShintoismus unterscheidet<br />

nicht so scharf zwischen belebter und<br />

unbelebter Natur. Dinge sind nicht etwas<br />

grundsätzlich anderes als Menschen.“<br />

Aber genau darauf kommt es doch an,<br />

antwortet der europäische Humanismus:<br />

Wirmüssen unterscheiden zwischen Dingen<br />

und Menschen. Der Mensch darf nie nur<br />

Mittel, er muss immer auch Zweck sein.<br />

Dinge dagegen sind stets Mittel für etwas.Sie<br />

haben keine Persönlichkeit, die sie ununterscheidbar<br />

macht vonallen anderen.<br />

WIR STECKEN SO TIEF IM HUMANISMUS,<br />

den wir doch ständig verraten, dass Moralfür<br />

uns darin besteht, Menschen nicht zu behandeln<br />

wie Dinge.Auf die Idee,den Humanismus<br />

auf die Dinge auszudehnen, Dinge<br />

pfleglich wie Menschen zu behandeln, kommen<br />

wir nicht. UnsereMoral lebt davon, dass<br />

es unsere Moral ist. Sie handelt davon, wie<br />

Menschen miteinander umgehen.<br />

Die Japanerin, die das Lächeln des Roboters<br />

erwidert, fällt nicht nur herein auf<br />

ihn und die Werbestrategen der ihn verkaufenden<br />

Firma, sie verrät auch ihr<br />

Menschsein, wenn sie sich auf eine Stufe<br />

stellt mit einem Ding. So kann man das jedenfalls<br />

sehen, wenn man die Situation<br />

durch die Brille der Tradition eines europäischen<br />

Humanismus betrachtet.<br />

In dieser Tradition spielt eine gewichtige<br />

Rolle, dass der Mensch in der Schöpfungsgeschichte<br />

eine so herausgehobene Position<br />

hat. Hinzu kommt, dass er ausdrücklich den<br />

Auftrag bekam, sich „die Erde untertan“ zu<br />

machen. Es ist nicht nur –wie Sophokles sagte<br />

–nichts ungeheurer als der Mensch. Er soll es<br />

auch sein.„Search and destroy“sind nicht nur<br />

militärische Taktiken. Es ist seine Daseinsform.<br />

Angst und Schrecken zu verbreiten, ist<br />

seine Mission.<br />

Der Blick auf andere Gesellschaften und<br />

ihreGeschichte lässt nicht den Gedanken aufkommen,<br />

dortginge es humaner zu. DieVernichtung<br />

von Dingen, Tieren und Menschen<br />

scheint überall immer wieder lustvoll betrieben<br />

zu werden. Die Zerstörungsorgien japanischer<br />

Horrorfilme unterscheiden sich kaum<br />

vondenen ihrer europäischen oder amerikanischen<br />

Kollegen. Der Shintoismus scheint<br />

sich nicht in allen Genres pazifizierend auszuwirken.<br />

Der kulturhistorische Blick wird gerne<br />

überbewertet. Man tut so, als erkläre die Vergangenheit<br />

die Gegenwart. Isa Willinger tat<br />

das nicht, sie erinnerte nur daran, dass die Japanerin<br />

möglicherweise dank eines Aspekts<br />

ihrer Tradition anders auf den Roboter sehen<br />

Ein Mann mit einer Frau ganz nach seinen Wünschen. Eine Szene aus dem Film „Hi, Ai“ von Isa Willinger.<br />

könnte als Markus Lanz, ein Mann aus den<br />

katholischen Alpen, es tut.<br />

WirKinder einer Konsumgesellschaft sind<br />

daran gewöhnt, dass uns alles sofort zur Verfügung<br />

steht. Alles, das wir brauchen, fast alles,<br />

das wir begehren, und eine Unzahl von<br />

Dingen, an die wir nicht einmal im Traum<br />

dachten, bevor man sie uns zum Kauf anbot.<br />

Hinzu kommt, dass alles in riesigen Mengen<br />

zur Verfügung steht. Das entwertet den einzelnen<br />

Gegenstand. Er hat keine Chance<br />

mehr. Geht er entzwei, reparieren wir ihn<br />

nicht, sondern ersetzen ihn durch seinen<br />

Klon. Dasist einfacher und oft billiger.<br />

Je mehr Dinge wir haben, desto unvertrauter<br />

werden sie uns.Ich werderegelmäßig<br />

gefragt, ob ich meine Bücher auch alle gelesen<br />

habe. Nein, habe ich natürlich nicht. Ichlese<br />

aber auch so viele,dass ich vergesse,was in ihnen<br />

steht. Noch der verblüffendste Gedanke<br />

wirdschnell ersetzt durch den nächsten. Das<br />

gilt auch für fast alle anderen Lebensbereiche.<br />

Werheute„Pflege“ sagt, denkt oft nur noch<br />

an alte Menschen. Werbetreibt noch Schuh-<br />

„Normal“ ist<br />

nicht normal<br />

Das Bild, das wir uns machen vom Menschen,<br />

wird in die Zange genommen. Auf der einen Seite entdecken wir die<br />

Intelligenz und die Klugheit der Tiere. Auf der anderen schaffen<br />

wir uns die Konkurrenz der Künstlichen Intelligenz<br />

VonArnoWidmann<br />

oder Kleiderpflege? Eine Freundin von mir<br />

besaß ein uraltes Radio, das so siech geworden<br />

war,dass es nur noch einen einzigen Sender<br />

empfangen konnte. Sie lehnte meinen<br />

Vorschlag, den alten riesigen Holzkasten<br />

durch ein modernes, kleines Radio zu ersetzen,<br />

kategorisch ab. „Ich mag es“, war ihre<br />

Antwort. Siewollte es auch nicht instand setzen.<br />

Sie liebte es so, wie es war: alt und gebrechlich.<br />

Kein Botox, kein Silikon sollte die<br />

ihr lieb gewordenen Kratzer beseitigen.<br />

Ich hatte keine Ahnung, was Liebe ist.<br />

Liebe war für mich sexuelle Begierde, vielleicht<br />

noch die Fürsorge vonElternfür Kinder.<br />

Schon Hunde- und Katzenliebhaber waren<br />

mir ein Rätsel. Unddie samstäglichen Stunden,<br />

die viele Männer ihren Autos an Zuwendung<br />

zukommen ließen, reizten mich zu abfälligen<br />

Bemerkungen über die wenigen Minuten,<br />

die sie sich für das Liebesleben mit der<br />

Gemahlin nahmen.<br />

Polymorph-pervers sei das Liebesleben in<br />

einer frühen Lebensphase, hatte ich gelernt.<br />

Wo es das blieb, war etwas schief gelaufen.<br />

RISEANDSHINE-CINEMA.DE<br />

Meine Ahnungslosigkeit war rührend. Meine<br />

Neugierde fast auf dem Nullpunkt. Inzwischen<br />

wissen wir es alle: „Normal“ ist nicht<br />

normal. Die Bundesbahn sucht auf großen<br />

Plakaten„Lokführer (w/m/d)“.<br />

DieLiebe zu Maschinen ist ein altes literarisches<br />

Motiv. Ovid schildert, wie der Bildhauer<br />

Pygmalion sich in die vonihm geschaffene<br />

Statue verliebt. DieHauptfigur vonHoffmanns<br />

Erzählung „Der Sandmann“ verliebt<br />

sich in Olimpia, eine Holzpuppe.<br />

DieAutomaten veränderndas Menschenbild.<br />

Man konnte den Menschen als eine besonders<br />

geschickt gebaute Maschine betrachten.<br />

„L’Homme Machine“ des französischen<br />

Aufklärers Julien Offray de La Mettrie<br />

(1709–1751) erschien 1748, gefolgt von dem<br />

heute weniger bekannten Band „L’Homme<br />

Plante“. Im selben Jahr kam übrigens noch<br />

„L’Homme plus que Machine“. Friedrich der<br />

Große nannte ihn seinen„Hofatheisten“.<br />

La Mettries Zweifrontenangriff auf den<br />

Menschen war eine harmlose Veranstaltung<br />

im Vergleich zu dem, wie weit uns die wissenschaftliche<br />

Forschung heute aus dem, was<br />

wir früher für unsere Stellung im Kosmos<br />

hielten, hinauskatapultiert hat. Der Bereich<br />

des spezifisch Menschlichen hat<br />

sich radikal verengt.<br />

Inzwischen wissen wir, dass der<br />

Mensch im Wesentlichen aus Sauerstoff<br />

und Wasserstoff besteht. Wer 80 Kilo<br />

wiegt, bringt etwa die Hälfte davon als extrem<br />

verdichteten Sauerstoff mit auf die<br />

Waage. 2,15 Prozent Stickstoff stecken in<br />

uns und 0,06 Prozent Eisen. Man geht davon<br />

aus, dass 90 Prozent aller Atome im<br />

Weltall Wasserstoffatome sind. Der<br />

Mensch ist das Produkt eines Mischungsverhältnisses.<br />

Pflanzen, Tiere, Steine, alles,<br />

das wir kennen, setzt sich aus denselben<br />

Grundstoffen zusammen. Die Erde<br />

zum Beispiel aus 78 Prozent Stickstoff,<br />

20,95 Prozent Sauerstoff. Der Mensch hat<br />

nichts Apartes für sich.<br />

Das sei nichts als Chemie. Ersei doch<br />

ein denkendes Wesen und darum etwas<br />

ganz Besonderes, wird eingewandt. Aber:<br />

Wie immer man Denken definierte in den<br />

vergangenen Jahrzehnten, sehr schnell<br />

wurden Tiere, immer öfter auch Pflanzen<br />

entdeckt, die dieser Definition entsprechen.<br />

Homo sapiens nannte der Mensch sich<br />

selbst, solange er dumm war. Der Mensch<br />

ist etwas sehr Besonderes,aber auch Äpfel<br />

und Tintenfische, Delphine und Seeanemonen<br />

sind es. Dass wir erst in den letzten<br />

Jahrzehnten begonnen haben zu begreifen,<br />

wie diese Lebewesen als Individuen, als Gesellschaften<br />

und mit ihrer Umgebung kommunizieren,<br />

wirft nicht gerade ein glorioses<br />

Licht auf unsereIntelligenz. VonHundebesitzern<br />

ist zu hören, dass sie,jebesser sie ihr Tier<br />

begreifen, sich immer unklarer werden, wer<br />

wen hält. Evolutionsbiologisch gesehen<br />

scheint tatsächlich der Hund vonder Domestizierung<br />

deutlich mehr profitiertzuhaben als<br />

das„Herrchen“.<br />

VON DER ANDEREN SEITE HER BETRACHTET<br />

sieht die Lage ganz ähnlich aus. Maschinen<br />

und Automaten übernehmen immer mehr<br />

bislang für spezifisch menschlich gehaltene<br />

Leistungen. Logisches Denken –lange eine,<br />

wenn nicht die Domäne des Menschen –können<br />

die Maschinen besser. Sie sind deutlich<br />

exakter und um ein Vielfaches schneller.Nun<br />

hat man die emotionale Intelligenz entdeckt.<br />

Das wird nicht die letzte Bastion sein, hinter<br />

der sich der Mensch verschanzt.<br />

Die menschliche Intelligenz zeigt sich wie<br />

seine chemische Zusammensetzung als spezifisches<br />

Mischungsverhältnis, über dessen<br />

Zusammensetzung wir weit weniger Macht<br />

haben, als wir uns das lange einbildeten. Jeder<br />

von uns ist ein Gemisch. Niemand weiß, wer<br />

Herr darin ist. Die Frage nach Herr und<br />

Knecht ist überholt. Sie führt indie Irre. Die<br />

Jahrhunderte,die wir in unserenTräumen riefen<br />

„Ich bin der König der Welt“, fuhren wir<br />

von einer in die nächste Katastrophe.Wir leben<br />

in Abhängigkeitsverhältnissen, von denen<br />

wir keine Ahnung haben. Wirwissen fast<br />

nichts über unser Innenleben und haben<br />

kaum etwas in Erfahrung gebracht über die<br />

Zusammenhänge,indenen wir leben.<br />

Undjetzt schaffen wir nicht nur Dinge,die<br />

es bisher nicht gab. Wir schaffen Dinge, die<br />

Dinge schaffen, die es nicht gab, die wiederum,<br />

und so weiter.Esist unmöglich, dabei<br />

den Überblick zu behalten.Wirwerden lernen<br />

müssen, mit weniger auszukommen. Denn<br />

wir wissen: Die vielen Dinge machen krank.<br />

Dazu gehörtauch, dass wir begreifen, dass wir<br />

sie ernst nehmen müssen. DieJapanerin, die<br />

ihren Roboter ebenso freundlich begrüßt wie<br />

ihren Enkel, ist auf dem richtigen Weg.<br />

Isa Willingers Film „Hi, Ai“ ist am 20.Mai um<br />

12.45 Uhr im Kino b-ware in der Gärtnerstraße19in<br />

10245 Berlin zu sehen.<br />

RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />

Kriegsspiele und<br />

Pressefreiheit<br />

18. Mai 1848<br />

Deutsches Parlament: Die Frankfurter Nationalversammlung,<br />

ein Ergebnis der Märzrevolution,<br />

tritt erstmals in der Paulskirche<br />

in Frankfurt am Main zusammen. Das<br />

erste Mal gibt es ein demokratisch gewähltes<br />

Parlament für Deutschland. Mehr oder<br />

weniger demokratisch. Nur Männer durften<br />

wählen, nur Männer durften gewählt<br />

werden. An weiteren Restriktionen gab es<br />

keinen Mangel. Am Anfang besteht die Nationalversammlung<br />

aus 585 Abgeordneten.<br />

Immer mehr springen ab, weil sie von<br />

den Regierungen ihrer Heimatstaaten dazu<br />

Der feierliche Einzug zur Nationalversammlung<br />

DPA<br />

aufgefordert wurden. Die Geschichte der<br />

Frankfurter Nationalversammlung ist die<br />

Geschichte ihres Scheiterns, ist die Geschichte<br />

der Zusammenschlagung der Revolution.<br />

18. Mai 1912<br />

Pressefreiheit: In Sankt Petersburg erscheint<br />

erstmals die von Lenin gegründete<br />

Tageszeitung Prawda („Wahrheit“).<br />

Eigentlicher Herausgeber ist Wjatscheslaw<br />

Molotow (1890–1986), der allerdings<br />

als solcher nie in Erscheinung tritt, um die<br />

Arbeit der staatlichen Zensur zu erschweren.<br />

Stattdessen gibt es 40 Pseudoherausgeber,<br />

die regelmäßig inhaftiert und abwechselnd<br />

zur Maximalstrafe von drei<br />

Monaten verurteilt werden. 1917 wird die<br />

Prawda Zentralorgan der Zensoren, der<br />

KPdSU. Seit 1991 nennt sich die Prawda<br />

unabhängig. Finanziert wird sie von der<br />

Kommunistischen Partei der Russischen<br />

Föderation.<br />

Jürgen Schneider,geboren am<br />

30.4.1934 in Frankfurt/Main DPA<br />

18. Mai 1995<br />

Superwessi: In Miami, Florida, wird der geflüchtete<br />

und mit Haftbefehl gesuchte deutsche<br />

Bauunternehmer Jürgen Schneider zusammen<br />

mit seiner Frau Claudia festgenommen.<br />

Durchgeschönte Angaben hat er mehr<br />

als fünf Milliarden D-Mark Bankschulden<br />

aufgehäuft.<br />

Und am 18. Mai 1989 in der<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Kriegsspiele: In geheimen „Kriegsspielen“<br />

amerikanischer Strategen, bei denen man<br />

den taktischen Einsatz von nuklearen Gefechtsfeldwaffen<br />

erprobt, wird die BRD<br />

„routinemäßig zerstört“. Das geht aus einem<br />

Beitrag der Washington Post hervor.<br />

Die Spielanleitungen und Unterlagen unterstünden<br />

der höchsten Geheimhaltungsstufe,<br />

schreibt das Blatt. Selbst NATO-Verbündete<br />

würden nicht zum wichtigsten<br />

Spiel der USA eingeladen.


10 18./19. MAI 2019<br />

In der<br />

Paket-Fabrik<br />

An liebsten Shampoo und Windeln<br />

Ein gigantisches Warenlager ist die Halle in Brieselang.Zuden Topsellerngehörten<br />

Kaffee und Hygieneartikel wie Shampoo, Duschgel, Toilettenpapier<br />

und Windeln, sagt Ali Türk, der stellvertretende Standortleiter<br />

in Brieselang.„Also all jene Dinge, die jeder braucht, die aber<br />

kein Einkaufserlebnis bieten.“ Am „Inbound Dock“ kommen jeden Tag<br />

Lkws an, die die vonAmazon bestellten Artikel liefern. Jeder einzelne<br />

wird voneinem Mitarbeiter der Abteilung „Receive“ erfasst und erhält<br />

einen Barcode, mit dessen Hilfe er in den langen Regalreihen wiedergefunden<br />

werden kann.<br />

Eine riesige Halle, Millionen Produkte, Tausende<br />

Meter Regalfläche. Werkennt sich da noch aus? Ein<br />

Einblick in die Logistik des Onlinehändlers Amazon<br />

Florian Thalmann (Text) und Sabine Gudath (Fotos)<br />

Zuletzt machte Amazon Schlagzeilen, weil<br />

das Unternehmen nun auch noch Supermärkte<br />

eröffnen, also in jene analoge Welt<br />

des Handels vorstoßen will, die es zunehmend<br />

bedroht. Doch das wichtigste Geschäftsfeld ist<br />

weiterhin der Online-Verkauf, weltweit umgesetzt in<br />

riesigen Logistikzentren, eines davon steht nordwestlich<br />

vonBerlin in Brieselang.<br />

„Eigentlich“, sagt Stephan Eichenseher, Sprecher<br />

der deutschen Niederlassung vonAmazon, „sind wir<br />

kein Versandunternehmen. Wirsind eine Fabrik, die<br />

Pakete herstellt.“ Besser kann man kaum beschreiben,<br />

was in der riesigen Halle in einem Gewerbegebiet<br />

passiert, 24 Stunden am Tag. 700 Menschen<br />

arbeiten hier im Schichtsystem, um die 200 sind<br />

gleichzeitig mit den Arbeitsschritten beschäftigt, die<br />

zwischen der Ankunft und dem Verschicken der Produkte<br />

liegen. VonBrieselang aus deckt der Onlineversandhändler<br />

nicht nur den Großraum Berlin ab,<br />

die Pakete reisen in 150 Länder.Das System, mit dessen<br />

Hilfe die Arbeit in der Halle wie ein Uhrwerk<br />

funktioniert, scheint zuerst undurchschaubar –das<br />

Zauberwort lautet „Chaotische Lagerhaltung“. Es<br />

steht nicht DVD anDVD und Buch an Buch, im Gegenteil:<br />

Jeder neue Artikel landet dort, wo gerade ein<br />

Plätzchen frei ist, wiedergefunden wird erper Scan.<br />

Eine moderne, mächtige Fabrik. Eine von 175 weltweit.<br />

VomBand in die Welt<br />

Zuletzt sind die „Packer“ dran, sie verstaunen die Produkte in Kartons<br />

vonangemessener Größe und legen sie auf das Förderband: fertig zum<br />

Verschicken. Am vergangenen Prime Day, ein TagimJahr,andem Amazon<br />

seinen Kunden besonders hohe Rabatte anbietet, hat eine Rekordzahl<br />

von65000 Paketen das LogistikzentrumBrieselang verlassen.<br />

Die Suche nach der Lücke<br />

Nach den „Receivern“ sind die „Stower“ dran –sowie Kevin Gonsior,<br />

26. Er bringt die neu angekommenen Produkte, hier:Bettlaken, zu den<br />

Regalen und räumt sie dortein, wo gerade Platz ist. Wenn er eine Stelle<br />

gefunden hat, scannt er Produkt- und Regalcode, beides wird im System<br />

hinterlegt. Gonsior verteilt die Bettlaken nach dieser Methode in<br />

der ganzen Halle, so kann das Computersystem beim Erstellen des<br />

„Pick-Weges“ später Stellen suchen, an denen gleichzeitig bestellte<br />

Produkte nah beieinander liegen.<br />

Spielzeug neben Knoblauchpresse<br />

Spielzeug neben Gewürzextrakten, Knoblauchpressen neben Taschen und zwischendrin Kekse: „Chaotische Lagerhaltung“ heißt<br />

das bei Amazon. AufOrdnung kommt es nicht an, sonderndarauf, dass die Produkte gefunden werden können. Beim Einräumen<br />

wird der Barcode des jeweiligen Produkts mit dem Barcode des Regals verknüpft –nicht der Mensch, aber das Computersystem<br />

weiß so, wo was steht.<br />

Chaos mit System<br />

Gibt jemand eine Bestellung ab,kommen „Picker“ zum Einsatz -Mitarbeiter,die<br />

die bestellten Artikel an den entsprechenden Regalen abholen.<br />

Weil das Computersystem weiß, wo jeder Artikel steht, berechnet<br />

es für die Mitarbeiter den kürzesten Wegvon Produkt zu Produkt. Mit<br />

einem Scanner suchen die Picker dann in den riesigen Regalen nach<br />

der bestellten Ware. Langweilig? Gar nicht, sagt ein Mitarbeiter:Essei<br />

interessant, zu sehen, was Kunden alles zusammen bestellen. „Zum<br />

Beispiel DVDs mit Sex- und welche mit Kinderfilmen.“<br />

Leo<br />

Gutsch<br />

Meine Frau Catherine ist seit ein paar<br />

Monaten Mitglied einer europäischen<br />

Bürgerbewegung. Sie sagt, wer sich jetzt<br />

nicht für Europa engagiert, der darf sich<br />

nicht wundern, wenn es irgendwann verschwunden<br />

ist. Grundsätzlich bin ich da natürlich<br />

völlig mit ihr einverstanden. Es ist nur<br />

so, dass sich unser Familienleben stark verändert<br />

hat, seit meine Frau Europa rettet.<br />

DerTag beginnt mit dem gemeinsamen Singen<br />

der Europa-Hymne.Während des Frühstücks<br />

darf nicht gesprochen werden, denn<br />

wir hören im Radio die neuesten Europa-<br />

Nachrichten. Dann hat meine Frau ihre Europa-Telefonkonferenz.<br />

Anschließend erzählt mir meine Frau von<br />

der Europa-Telefonkonferenz. Manchmal<br />

dauert die Erzählung länger als die Konferenz.<br />

Ich kenne mittlerweile ihre engsten<br />

vierhundert bis fünfhundert Mitstreiter<br />

ziemlich genau, obwohl ich diese Leute noch<br />

nie gesehen habe.Ich bin auch über aktuelle<br />

und zukünftige Projekte detailliert unterrichtet.<br />

Falls der Chef der Bürgerbewegung<br />

mal krank wird, könnte ich ihn problemlos<br />

ersetzen, auch Urlaubsvertretungen wären<br />

möglich. Es ist übrigens ein riesiger Vorteil,<br />

dass ich so gut informiert bin. Wie sollte ich<br />

sonst mit meiner Frau ins Gespräch kommen?<br />

Auf banale Dinge des Alltags reagiert<br />

sie schon lange nicht mehr. Sage ich zum<br />

Beispiel:„Schatz, wollen wir heute Abend ins<br />

Kino gehen?“, dann guckt sie mich an wie<br />

Fliegendreck. Sage ich hingegen: „Schatz,<br />

würde die kulturelle Identität Europas nicht<br />

gestärkt, wenn wir uns heute Abend einen<br />

spanischen Film mit griechischen Untertiteln<br />

anschauen?“, dann habe ich ihre ungeteilte<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Meine Frau ist in Luxemburg geboren, in<br />

Brüssel aufgewachsen, hat in Paris studiert<br />

und lebt jetzt in Berlin. Viel europäischer als<br />

sie kann man nicht sein. Ich war in meiner<br />

Jugend in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische<br />

Freundschaft, was allerdings vor<br />

allem damit zu tun hatte, dass Juliane, ein<br />

Lasst uns<br />

Europa retten<br />

VonMaxim Leo<br />

schönes Mädchen aus der Nachbarklasse,<br />

dort auch Mitglied war. Später studierte ich<br />

in Paris, lernte meine Frau kennen und<br />

wurde zu einem überzeugten Verfechter der<br />

Deutsch-Französischen Freundschaft. Man<br />

könnte also sagen, dass mein außenpolitisches<br />

Denken nicht unentscheidend vom<br />

weiblichen Geschlecht geprägt wurde.<br />

Aber auch mein Großvater spielte eine<br />

Rolle. Erwar als Kind mit seinen Eltern vor<br />

den Nazis nach Frankreich geflohen, schloss<br />

sich später den Partisanen an und kam als<br />

Leutnant der französischen Armee ins besiegte<br />

Deutschland zurück. Er war, denke<br />

ich, auf seine ArtEuropäer.<br />

Als ich in Paris studierte, regierten<br />

François Mitterrand und Helmut Kohl, die<br />

sich zehn Jahre zuvor in Verdun die Hände<br />

gereicht hatten. Die Geschichte Europas erschien<br />

mir unumkehrbar zu sein. Es war klar,<br />

dass die europäischen Nationen sich nie<br />

wieder gegeneinander wenden würden. Es<br />

war klar,dass kein europäisches Land alleine<br />

bestehen kann. Dass nur die Union Europa<br />

eine Stimme gibt. Undheute? Da scheint das<br />

alles nicht mehr so klar zu sein. Da gibt es immer<br />

mehr Leute, die ernsthaft denken, man<br />

käme alleine besser zurecht. Da wirddie Geschichte<br />

vergessen. Da wird Hass und Angst<br />

geschürt.<br />

Okay, liebe Leser, estut mir leid, irgendwie<br />

ist diese kleine, heitere Geschichte jetzt<br />

auf einmal ins Große, Ernsthafte gerutscht.<br />

Aber so ist das eben manchmal, vorallem in<br />

so seltsamen Zeiten. Wie Sie wissen, findet<br />

nächste Woche die Europawahl statt. Zum<br />

ersten Malkönnten die rechtspopulistischen<br />

Angstmacher und nationalistischen Hetzer<br />

Europa blockieren. Deshalb, liebe Leser, gehen<br />

Siebitte zu dieser Wahl und stimmen Sie<br />

für Europa! Siewürden damit auch mir ganz<br />

persönlich helfen, denn wenn die Bedrohung<br />

abgewendet wird, muss meine Frau<br />

nicht mehr in der Bürgerbewegung mitmachen.<br />

Und mein Familienleben und diese<br />

Kolumne werden wieder normal.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B1<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Service<br />

Wasfür den Urlaub mit<br />

Babybauch zu beachten ist<br />

Reise, Seite B3<br />

Sinnvolle Arbeit –was ist<br />

das eigentlich?<br />

Karriere, Seite B5<br />

Kinder an Bord: Den Nachwuchs<br />

sicher auf dem Rad mitnehmen<br />

Mobile Welten, Seite B9<br />

Ist das der Vorpommersche Humor?<br />

„Radfernweg Berlin-Usedom“<br />

sagt das Schild, und ein<br />

Pfeil deutet auf endlose Treppenstufen,<br />

die einen Berg hinaufführen.<br />

In Kölpinsee, nach rund 300 Rad-Kilometern<br />

von Berlin, soll man nun<br />

den Drahtesel samt Gepäcktaschen<br />

eine Treppenanlage,die einen 58 Meter<br />

hohen Berg hinaufführt, hochwuchten?<br />

Wer auch immer den<br />

„Fernradweg Berlin-Usedom“ (erbaut<br />

im Jahr 2006) plante, ein Radler<br />

kann es nicht gewesen sein. EinBösewicht<br />

war aber auch, der den Schotter<br />

auf einem Abschnitt des Radwegs<br />

kurz vor Anklam streute: der ist so<br />

scharfkantig, dass schätzungsweise<br />

jedes vierte Rad einen Platten bekommt.<br />

In unserer Gruppe,vier Männer<br />

zwischen 30 und 50, betraf es einen<br />

Reifen. Doch abgesehen von<br />

solchen Geringfügigkeiten ist der<br />

Radweg Berlin-Usedom ein Traum!<br />

Besonders Ende Mai, bei Sonnenschein,<br />

22 Grad und viel Rückenwind.<br />

In vier Tagen sind die 335 Kilometer<br />

Streckenlänge auch für Ungeübte zu<br />

schaffen –selbst mit einem alten Damenrad<br />

mit Dreigang-Nabenschaltung.<br />

Oder mit einem Radganz ohne<br />

Gangschaltung.<br />

Geschichtsträchtige Gegend<br />

Durch weite Wiesen, dichte Wälder und vorbei an historischen Orten geht es auf dem Radweg von Berlin nach Usedom. PR Marienkirche in Prenzlau GETTYIMAGESEUROTRAVEL<br />

Dererste Abschnitt –von Berlin nach<br />

Angermünde –führt fast die ganze<br />

Zeit durch den Wald und ist etwas<br />

hügelig. Der Wegkreuzt Lobetal, wo<br />

nach der Maueröffnung Erich<br />

Honecker beim Pastor einige Zeit<br />

Asyl fand. Gregor, Dieter und Ranjid<br />

wollen eigentlich weiterfahren, weil<br />

sie gerade „so im Schwunge“ seien,<br />

aber Holger möchte unbedingt den<br />

Joghurt probieren, der dort produziert<br />

wird und der im Milchladen<br />

verkauft wird. Köstlich!<br />

Die nächste Kaffeepause ist<br />

Joachimsthal, wo ein englisches Pärchen<br />

einen altenWasserturmrestaurierte<br />

und mit einem gläsernen Aufzug<br />

versah. Dieter murrt etwas, weil<br />

„da oben ja nichts Spektakuläres“ zu<br />

sehen sei. Nur Natur, Wälder und<br />

Seen – der Beginn der Uckermark<br />

eben, der am dünnsten besiedelten<br />

Region Deutschlands.<br />

Beim Weiterradeln machen sich<br />

zwei Schrauben an den Rädern<br />

selbstständig, der Gepäckträger<br />

wackelt bedenklich. Werkzeug haben<br />

wir dabei, doch Ersatzschrauben?<br />

Im Ort Joachimsthal gibt es einen<br />

Antiquitätenhändler, der auch<br />

alte Fahrräder verkauft. „Wetten, der<br />

hat ein altes Marmeladenglas mit<br />

Schrauben drin?“, meint Gregor,der<br />

Auskenner.Eine halbe Stunde Pause<br />

vor dem Laden, Punkt 15 Uhr wird<br />

aufgeschlossen. Und schon bald<br />

darauf klimpert eine Schraubensammlung<br />

in einem –naklar! –alten<br />

Marmeladenglas.Für zwei Euro sind<br />

die Räder wieder fit, es geht weiter<br />

Vier Männer, vierRäder,<br />

vierTage<br />

Auf dem Radfernweg von Berlin nach Usedom<br />

legt man 335 Kilometer auf dem Drahtesel zurück.<br />

Eine Strecke zu Genießen im Nordosten<br />

Von Dirk Engelhardt<br />

am malerischen Ufer des Werbellinsees<br />

entlang nach Angermünde.Der<br />

Tagwar kühl, und so ist die Sauna im<br />

Hotel Weiss –vorher gebucht –gut<br />

zum Aufwärmen.<br />

Werdie Radtour durch Brandenburgund<br />

Mecklenburgauch als kulinarische<br />

Reise versteht, wird aller<br />

Voraussicht nach enttäuscht. In Angermünde<br />

hat man zum Abendessen<br />

nur dieWahl zwischen einem Döner-<br />

Imbiss, einem murkelig aussehenden<br />

„Asia-Imbiss“, einem Pizzabäcker<br />

auf ähnlichen Niveau und einem<br />

„Griechen“. Radler,die schließlich<br />

einige Energie verbrauchen, tun<br />

gut daran, nach Hofläden Ausschau<br />

zu halten. Erst auf Usedom bessert<br />

sich das gastronomische Angebot<br />

dann merklich.<br />

Nach Angermünde folgen einige<br />

malerische Dörfer, man sieht hier<br />

tatsächlich noch Dorfbewohner im<br />

alten Trabant herumjuckeln oder auf<br />

dem Schwalbe-Moped vorbeiknattern.<br />

DerglasklareOberuckersee hat<br />

schon Badetemperatur, eine schöne<br />

Abkühlung für die warmgestrampelten<br />

Waden.<br />

Prenzlau, vonder man im Radreiseführer<br />

die imposante Marienkirche<br />

sieht, enttäuscht. Außer der<br />

wirklich beeindruckenden Kirche<br />

besteht das Städtchen fast ausschließlich<br />

aus öden Nachkriegsbauten.<br />

Nicht viel anders sieht es in<br />

den Städten Pasewalk und Anklam<br />

aus. Nach der hügeligen Strecke bis<br />

Angermünde wirdesnun immer flacher,<br />

Windräder auf weiten Feldern<br />

bestimmen das Bild. Immer wieder<br />

sieht man alte Fahrräder anKreuzungen,<br />

die mit einem Schild „Berlin-Usedom“<br />

als Wegweiser dienen.<br />

In Weihernquaken Frösche,von gelben<br />

Rapsfeldern und Holunderhekken<br />

duftet es kräftig herüber.<br />

Kulinarische Highlights<br />

Bei Ueckermünde könnte man den<br />

Wegnach Usedom abkürzen, indem<br />

man die Fähre über das Stettiner<br />

Haff benutzt. Wir möchten jedoch<br />

den Landweg fahren, was uns –wie<br />

schon erwähnt –den ersten platten<br />

Reifen beschert.<br />

Kurz vor dem Wolgastsee neigt<br />

sich der Akku des E-Bikes vonDieter<br />

dem Ende zu –zweiKilometer Reichweite<br />

zeigt das Display. Eine ausgiebige<br />

Pause in einem Restaurant mit<br />

Steckdose wäre jetzt angebracht.<br />

Und wie von Zauberhand taucht an<br />

der nächsten Kurve das „Idyll“ am<br />

Wolgastsee auf, zugleich ein kulinarisches<br />

Highlight der Reise.Nach der<br />

ausgiebigen Mittagspause mit „Freibier“<br />

von Störtebeker ist der Akku<br />

wieder fast voll – startklar für die<br />

Etappe zu den Kaiserbädern.<br />

Der Radweg an den Küstenorten<br />

Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin bis<br />

nach Zinnowitz ist ein Traum, das<br />

Meer ist mit zwölf Grad allerdings<br />

noch etwas kalt zum Baden.<br />

Auf dem letzten Stück nach<br />

Peenemünde stehen am Rande des<br />

Radwegs auffälligeWarnschilder,der<br />

Wald birgt hier immer noch Überreste<br />

von Munition aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Hier wurden 1936 unter<br />

Wernher von Braun neue Waffen<br />

entwickelt, heute noch liegt hier das<br />

„U-461“ U-Boot, 4000Tonnen schwer<br />

und bedrohlich wirkend. Wer von<br />

diesem Endpunkt, dem Mini-Sackbahnhof<br />

Peenemünde, nach Berlin<br />

mit der Bahn zurückfahren will,<br />

muss drei- oder viermal umsteigen<br />

undgut vier Stunden Fahrzeit kalkulieren.<br />

Man kann dabei die Reise<br />

schön Revue passieren lassen: die<br />

Bahn fährt fast exakt die gleiche<br />

Strecke, die man auf dem Radfernweggeradelt<br />

ist, wieder zurück.<br />

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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Reise<br />

Im Frühjahr ist das Seebad Scheveningen mit seinem Riesenrad als Markenzeichen noch nicht so überlaufen. Den Haag ist nah, der Abstecher in die Verwaltungsstadt der Niederlande lohnt sich. KATJA GARTZ (2)<br />

VomStrand ins Hofquartier<br />

Nur einen Katzensprung entfernt vom traditionsreichen niederländischen Seebad Scheveningen liegt Den Haag. Das ist immer noch ein Geheimtipp<br />

VonKatja Gartz<br />

Wendy Trost besteigt<br />

mit drei Freunden<br />

eine Gondel des Riesenrads.<br />

„Es ist immer<br />

wieder eine tolle Aussicht“,sagt<br />

sie.Von oben liegt ihnen Scheveningen<br />

in mildem Sonnenlicht zuFüßen.<br />

Das Kurhaus strahlt inaltehrwürdigem<br />

Glanz, und am Strand<br />

lassen sich Besucher eine frische<br />

Brise um Nase wehen. Nach der<br />

Fahrt schlendern die vier über den<br />

Pier an den vielen Bistros vorbei.<br />

„Am Meer zu wohnen und DenHaag<br />

um die Ecke zu haben, das ist großartig“,<br />

sagt Wendy. ImFrühling und<br />

im Herbst sei das Seebad am schönsten,<br />

wenn es nicht so voll und tagsüber<br />

warmist.<br />

Der Charme der Nebensaison<br />

Der erste Badeort der Niederlande<br />

entstand mit einem kleinen Badehaus.<br />

Umungestört zuplantschen,<br />

wurden die Gäste mit überdachten<br />

Kutschen ins Meer gefahren. An<br />

Stelle des Badehauses folgte zehn<br />

Jahre später das Grand Hotel und<br />

nach einer Erweiterung 1885 das<br />

Kurhaus. Das ehemalige Fischerdorf<br />

entwickelte sich mit der Zeit zu einem<br />

mondänen Kurort.Den elitären<br />

Charakter hat Hollands größtes Seebad<br />

längst verloren. Heute zieht der<br />

sechs Kilometer von Den Haag entfernte<br />

BadeortNiederländer wie Besucher<br />

an. Einen besonderen Charme<br />

hat das 200 Jahrealte Scheveningen<br />

außerhalb der Saison, wenn die<br />

Holzhütten der Restaurants und<br />

Bars abgebaut sind und der Strand<br />

sich in voller Breite fast naturbelassen<br />

zeigt.<br />

Während Wendy mit ihren Gästen<br />

am Strand spazieren geht,<br />

schließt Judith Stibbe im Hofquartier<br />

DenHaags ihr Café de Oude Molauf.<br />

Es ist eine Institution indem zentrumsnahen<br />

Viertel, in dem auch die<br />

Königsfamilie ihre Büros hat. Als sie<br />

die Barvor 24 Jahren übernahm, war<br />

die Gegend ziemlich verlassen. Niemand<br />

ging ins Hofquartier. Doch<br />

nach und nach kamen junge Leute,<br />

um ein Café oder ein Geschäft zu eröffnen.<br />

Für Judith Stibbe ist es ein<br />

besonders Viertel. „Wir kennen uns<br />

untereinander, wir sind Kollegen<br />

Typisch Nordsee: Strandidylle in Scheveningen<br />

und feiern auch zusammen unsere<br />

Geburtstage“,sagt die Barfrau.<br />

Inzwischen gehört das Hofquartier<br />

mit seinen schönen alten Häusern<br />

zum angesagtesten Viertel der<br />

Stadt. Kleine Boutiquen, schicke Läden<br />

mit modernem Design, gemütliche<br />

Cafés und Restaurants, die fast<br />

alle Küchen der Welt bieten, sorgen<br />

für den Charme die Gegend. Auch<br />

Josh Gregg hat hier seinen Laden<br />

gefunden. Er verkauft Bier vonverschiedenen<br />

Brauereien und füllt sie<br />

in Mehrwegflaschen ab.„Es ist eine<br />

tolle Ecke, gute Kneipen und nette<br />

Leute“, sagt der Kanadier aus Calgary,<br />

der seinen Beruf als Grafiker an den<br />

Nagel gehängt hat.<br />

Kunstliebhaber kommen in Den<br />

Haag auch auf ihre Kosten. Die Stadt<br />

besitzt die größte Mondrian-Sammlung<br />

der Welt, das berühmte Gemälde<br />

„Mädchen mit dem Perlenohrring“<br />

vonVermeer und Maurits Eschers optische<br />

Täuschungen. Seine Treppen<br />

gehen gleichzeitig nach unten und<br />

nach oben.<br />

Ein paar kleine Straßen weiter sitzen<br />

Andrea und Peter Remeynse im<br />

Restaurant Jamey Bennet und genießen<br />

den Ausblick auf den Binnenhof<br />

mit dem Parlament und die neue Skyline<br />

amBahnhof. „Wir gehen gerne<br />

essen, und die Auswahl ist riesig “,<br />

sagt der gebürtige Den Haager. Andrea<br />

ist erst ein paar Monate inder<br />

Stadt. „Mir gefällt das internationale<br />

Flair und die Nähe zum Meer“, sagt<br />

dieWissenschaftlerin. Aber besonders<br />

schätzt sie, dass Den Haag noch ein<br />

Geheimtipp und nicht so überlaufen<br />

ist wie Amsterdam.<br />

DenHaag istnicht nur Regierungssitz<br />

und Residenz von König Willem-<br />

Alexander und Königin Maxima,<br />

sondernauch die Stadt des Friedens<br />

und des Rechts. Den Haag beherbergt<br />

beispielsweise den Internationalen<br />

Gerichtshof der UN für völkerrechtliche<br />

Konflikte, den Internationale<br />

Strafgerichtshof, der sich mit<br />

Verbrechen gegen die Menschlichkeit,<br />

Kriegsvergehen und Völkermord<br />

befasst, sowie den Internationalen<br />

Strafgerichtshof für das ehemalige<br />

Jugoslawien.<br />

Mit der Bahn an den Strand<br />

Nach Scheveningen schlendertauch<br />

Wendy Trost mit ihren Gästen durch<br />

das Hofquartier.Sie bummeln durch<br />

die Geschäfte,durch Chinatown und<br />

besuchen die Destillerie Van Kleef.<br />

Dort wird seit 1842 Genever, die Urform<br />

des Gins hergestellt. Die Besitzerin<br />

Fleur Kruyt kennt die besten<br />

Sorten und Anekdoten. Mitder Straßenbahn<br />

geht es anschließend wieder<br />

zurück an den Strand.<br />

Die Reise wurdeunterstütztvom Niederländischen<br />

Büro für Tourismus<br />

und dem The Hague Marketing Bureau.<br />

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Tel: 038377-4550 Fax:-038377-455135 www.hotelwaldidyll.de<br />

brandenburg<br />

Frühling<br />

am Döllnsee<br />

Buchen Sie unsere<br />

günstigen Tagespreise<br />

– Nutzen Sie unsere Fahrräder,<br />

Boote und Stand Up Paddling Boards kostenfrei im<br />

Rahmen jeder Zimmerbuchung, nach Verfügbarkeit<br />

– Lassen Sie sich von unserem gastronomischen Team<br />

verwöhnen<br />

– Nutzen Sie das Panoramaschwimmbad und die Saunen<br />

Buchungszeitraum April bis Juni 2019<br />

Informationen erhalten Sie von unserem<br />

Reservierungsteam unter Tel.: 039882 63 -0<br />

oder www.doellnsee.de<br />

Hotel Döllnsee GmbH &Co. KG<br />

Döllnkrug 2−17268 Templin<br />

schwarzwald<br />

WIR SUCHEN GÄSTE<br />

1Woche/7× ÜF inkl. 6× HP nur 343,– €p.P.<br />

Gemütliches Schwarzwaldhotel/ideale Wander-&Ausflugsmöglichkeiten.<br />

www.waldeck-todtnau.de /oder Hausprospekt anfordern<br />

Hotel Waldeck, Poche Nr.6,79674 Todtnau<br />

Matthias Rost, Tel. 07671/999930, Fax 07671/9999339<br />

Urlaub im KO Jonsdorf<br />

im historischen,urgemütlichen Gasthof mit<br />

hübschen Zimmern, Wandergeb. direkt ab Haus,<br />

4xÜHP 199€/P.o. 7xÜHP 350€/P.<br />

Gasthof„zur Dammschenke“ Inhaber Steffen<br />

Herrling,Großschönauerstraße 65,02796 Jonsdorf,<br />

Telefon :035844-72777 www.dammschenke.de<br />

Franken<br />

Zur Sommerzeit<br />

in die schöne Fränkische Schweiz<br />

Pfingst-, Sommer- u.Herbsturlaub<br />

in herrlicher Lage, direkt am Waldrand.<br />

Ü/F ab19,– €,HPab24,– €.<br />

Waldpension Funk-Seyschab<br />

Geschwand 103 ∙91286 Obertrubach<br />

Tel./Fax: 09197/398 (Hausprospekt)


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 3· ·<br />

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Reise Code: BZ1805 -2349<br />

AIDAvita - Australien und Indonesien erleben<br />

Singapur<br />

Semarang<br />

Siesparenbis<br />

zu €510,-<br />

Bali<br />

Surabaya<br />

Lombok<br />

Komodo<br />

Darwin<br />

Tag01Nachtflug nach Singapur|Tag02Ankunft inSingapur, Transfer zum Schiff &Einschiffung|Tag<br />

03 Singapur, Abfahrt 14:00|Tag04auf See|Tag05Semarang, Indonesien, 08:00-19:00|Tag06auf<br />

See|Tag07&08Bali, Indonesien, 08:00-18:00|Tag09&10auf See|Tag11&13Darwin, Australien,<br />

08:00-22:00|Tag14&15auf See|Tag16Komodo, Indonesien, 07:00-17:00|Tag17Lombok,<br />

Indonesien, 10:00-20:00|Tag18auf See|Tag19Surabaya, Indonesien, 07:00-19:00|Tag20&21auf<br />

See|Tag22Singapur 08:00|Tag23Singapur, Ausschiffung, Transfer zum Flughafen und Rückflug<br />

nach Deutschland|Tag24Ankunft inDeutschland<br />

24 Tage<br />

ab<br />

€3.299,-<br />

Bali<br />

Australien<br />

Indonesien Singapur an Bord -Beach Lounge<br />

an Bord<br />

Termine:<br />

22.02. -16.03.2020<br />

Ihre Vorteile:<br />

inklusive<br />

Flüge<br />

Preise: Gültig bis 01.06.2019:<br />

Innen Vario €3.299 statt €3.719<br />

Meeresblick Vario €3.499 statt €3.939<br />

Balkon Vario €5.499 statt €6.009<br />

An- und Abreise<br />

Hinflug von Berlin nach Singapurinder Economy-Class<br />

Rückflug vonSingapurnach Berlin in der Economy-Class<br />

Railand Fly inklusive<br />

Alle Transfers vor Ort<br />

inklusive<br />

Kreuzfahrt<br />

Rail&Fly<br />

22 Tage Kreuzfahrt mit der AIDAvita<br />

Ticket<br />

Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />

Trinkgelder für die Crew sind im Reisepreis bereits enthalten<br />

Alle Getränke zuden Hauptmahlzeiten in den Buffet-<br />

Restaurants (Tischwein, Bier, Softdrinks)<br />

Alle MahlzeitenanBord, ausgenommensind die Spezialitätenrestaurants<br />

hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />

Besuch der Shows &Veranstaltungen an Bord<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Kinderbetreuung im Kids Club<br />

MSC Preziosa - Große Nordkap Kreuzfahrt AIDAprima - VonKiel nach Mallorca mit Badeverlängerung<br />

Reise Code: BZ1805 -2348 Reise Code: BZ1805 -2333<br />

Siesparenbis<br />

zu €360,-<br />

Lissabon<br />

Malaga<br />

12 Tage<br />

ab<br />

€1.289,-<br />

Molde<br />

Alesund<br />

Tromso<br />

Norwegen<br />

Trondheim<br />

Flam<br />

Stavanger<br />

Honningsvag<br />

Hamburg Deutschland<br />

Tag01Hamburg, Deutschland, Einschiffung,Abfahrt<br />

22:00|Tag02aufSee|Tag03Alesund, Norwegen,<br />

10:00-20:00|Tag04aufSee|Tag05&06 Honningsvag<br />

(Nordkap),Norwegen, 13:00-02:00|Tag06Tromso,<br />

Norwegen,12:30-21:00|Tag07aufSee|Tag08<br />

Trondheim, Norwegen,10:00-19:00|Tag09Molde,<br />

Norwegen,07:00-14:00|Tag10Flam,Norwegen,<br />

08:00-19:00|Tag11aufSee|Tag12Hamburg,<br />

Deutschland06:00,Ausschiffung<br />

Alesund<br />

Termine:<br />

24.05. -04.06.2020<br />

+€99,-Saisonzuschlag<br />

29.06. -10.07.2020<br />

Fjorde<br />

Ihre Vorteile:<br />

Flam<br />

Preise:Gültigbis 01.06.2019:<br />

Innen Bella €1.289 statt €1.669<br />

Innen Fantastica €1.389 statt €1.749<br />

Meerblick Bella* €1.589 statt €1.949<br />

Meerblick Fantastica €1.649 statt €2.009<br />

Balkon Bella €1.799 statt €2.159<br />

Balkon Fantastica €1.899 statt €2.259<br />

Balkon Aurea** €2.249 statt €2.609<br />

Suite Fantastica €2.899 statt €3.259<br />

*teilweise Sichtbehinderungen **Spa-Paket &Easy All Inklusive<br />

An- undAbreise<br />

Hinfahrt mit dem Bus vonBerlin nach Hamburg<br />

Rückfahrt mit dem Bus vonHamburg nach Berlin<br />

inklusive<br />

Bus<br />

Kreuzfahrt<br />

12 Tage Kreuzfahrt mit der MSC Preziosa<br />

Hafengebühren,Steuernund alle Treibstoffzuschläge<br />

GetränkeVariationenimBuffetbereich (u.a. Wasser,Kaffee, Tee)<br />

AlleMahlzeiten an Bord, ausgenommensind dieSpezialitätenrestaurants<br />

hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />

Theater und Showprogramm jeden Abend<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Gepäckservicewährend der Ein- undAusschiffung<br />

14 Tage<br />

ab<br />

€1.049,-<br />

Southampton (London)<br />

England<br />

La Coruña<br />

Lissabon<br />

Portugal<br />

Cadiz (Sevilla)<br />

Spanien<br />

Malaga<br />

Oslo<br />

Norwegen<br />

Kiel<br />

Deutschland<br />

Zeebrügge (Brüssel)<br />

Belgien<br />

Palma de Mallorca<br />

Tag01HinfahrtnachKiel, Deutschland, Einschiffung,<br />

Abfahrt18:00|Tag02aufSee|Tag03Oslo, Norwegen,<br />

07:00-16:00|Tag04aufSee|Tag05Zeebrügge<br />

(Brüssel),Belgien,09:00-18:00|Tag06Southampton<br />

(London),England,08:00-19:00|Tag07aufSee|Tag<br />

08 La Coruña,Spanien, 10:00-20:00|Tag09auf<br />

See|Tag10Lissabon,Portugal, 08:00-16:00|Tag11<br />

Cádiz (Sevilla),Spanien, 11:00-20:00| Tag12Malaga,<br />

Spanien, 09:00-19:00|Tag13aufSee|Tag14Palma<br />

de Mallorca ,Mallorca05:00,Ausschiffung, Transfer<br />

zum Flughafen &Rückflug nach Deutschland<br />

Termine:<br />

12.10. –25.10.2019<br />

Beispielkabine<br />

Ihre Vorteile:<br />

Preise: Gültig bis 01.06.2019:<br />

Innen Vario €1.049 statt €1.319<br />

Meeresblick Vario €1.199 statt €1.499<br />

Balkon Vario €1.399 statt €1.749<br />

Balkon Komfort Vario €1.499 statt €1.879<br />

Panorama Vario €1.999 statt €2.499<br />

An- undAbreise<br />

Hinfahrt mit dem Bus von Berlin nach Hamburg<br />

Rückflug vonMallorca nach Berlin in der Economy-Class<br />

Alle Transfers vor Ort<br />

Kreuzfahrt<br />

14 Tage Kreuzfahrt mit der AIDAprima<br />

Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />

Trinkgelder für die Crew sind im Reisepreis bereits enthalten<br />

Alle Getränke zuden Hauptmahlzeiten inden Buffet-<br />

Restaurants (Tischwein, Bier, Softdrinks)<br />

Alle MahlzeitenanBord, ausgenommensind die Spezialitätenrestaurants<br />

hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />

Besuch der Shows &Veranstaltungen an Bord<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Kinderbetreuung im Kids Club<br />

inklusive<br />

Flug &Bus<br />

Sie sparen bis<br />

zu €500,-<br />

Premium Erlebnispaket Mallorca nur €199,-<br />

3Übernachtungen im Hotel Java mit Halbpension<br />

Stadtrundfahrt durch Palma mit unseren deutschen Reiseleiter Denis<br />

(wennSie dasNachprogrammbuchen, dannist dieAnkunftinDeutschland<br />

am 28.10.2019)<br />

MSCPreziosa - VonHamburg ins Mittelmeer &zurück<br />

Reise Code:BZ1805-2343<br />

England<br />

Southampton (London)<br />

Le Havre (Paris)<br />

Brest Frankreich<br />

La Coruna<br />

Lissabon Portugal<br />

Malaga<br />

Spanien<br />

Cádiz<br />

Hamburg Deutschland<br />

Rotterdam Niederlande<br />

Tag01Hamburg,Deutschland,Einschiffung,Abfahrt<br />

21:00|Tag02auf See| Tag03Le Havre, Frankreich,<br />

07:00-19:00|Tag04Southampton (London),England,<br />

07:00-19:00|Tag05Brest, Frankreich, 13:00-<br />

19:00|Tag06auf See|Tag07Lissabon,Portugal,09:00-<br />

17:00|Tag08Cadiz, Spanien, 09:00-18:00|Tag09<br />

Malaga,Spanien, 07:00-17:00|Tag10aufSee|Tag11<br />

La Coruna,Spanien, 08:00-18:00|Tag12aufSee|Tag<br />

13&14 Rotterdam, Niederlande, 14:00-06:00|Tag15<br />

Hamburg,Deutschland07:00,Ausschiffung<br />

Malaga<br />

15 Tage<br />

ab<br />

€1.049,-<br />

Lissabon<br />

Termine:<br />

19.04 -03.05.2020<br />

+€149,-Saisonzuschlag<br />

30.08 -13.09.2020<br />

Paris<br />

Ihre Vorteile:<br />

Preise:Gültigbis 01.06.2019:<br />

Innen Glück €1.049 statt €1.339<br />

Innen Bella €1.149 statt €1.439<br />

Innen Fantastica €1.249 statt €1.569<br />

Meerblick Bella* €1.399 statt €1.749<br />

Meerblick Fantastica €1.449 statt €1.819<br />

Balkon Bella €1.599 statt €1.999<br />

Balkon Fantastica €1.699 statt €2.129<br />

*teilweise Sichtbehinderungen<br />

Kreuzfahrt<br />

15 Tage Kreuzfahrt mit der MSC Preziosa<br />

Hafengebühren,Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />

GetränkeVariationen im Buffetbereich(u.a. Wasser, Kaffee, Tee)<br />

AlleMahlzeiten an Bord, ausgenommensind dieSpezialitätenrestaurants<br />

hier werdenteilweise Aufschläge verlangt<br />

Theater und Showprogramm jeden Abend<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Gepäckservice während der Ein- undAusschiffung<br />

• Busan- undabreise vonBerlin fürnur €19,-zubuchbar<br />

Siesparenbis<br />

zu €430,-<br />

MSC Preziosa - RundumIsland undSchottland<br />

Reise Code: BZ1805 -2341 (Route1) -2342 (Route2)<br />

Isafjordur<br />

Route1<br />

Edinburgh<br />

Akureyri<br />

Island<br />

Reykjavik<br />

Kirkwall<br />

Invergordon<br />

England<br />

12/13Tage<br />

ab<br />

€1.249,-<br />

Hamburg<br />

Deutschland<br />

Termine:<br />

Route1:<br />

04.06 –15.06.2020<br />

Saisonzuschläge:<br />

24.07 –04.08.2020<br />

+€270,-Innen<br />

+€320,-Meerblick<br />

+€400,-Balkon<br />

Route2:<br />

Saisonzuschläge:<br />

18.08 –30.08.2020<br />

+€270,-Innen<br />

+€320,-Meerblick<br />

+€400,-Balkon<br />

Preise: Gültig bis 01.06.2019:<br />

Innen Glück €1.249 statt €1.689<br />

Innen Bella €1.299 statt €1.759<br />

Innen Fantastica €1.399 statt €1.889<br />

Meerblick Bella* €1.599 statt €2.159<br />

Meerblick Fantastica €1.699 statt €2.299<br />

Balkon Bella €1.799 statt €2.429<br />

Balkon Fantastica €1.949 statt €2.639<br />

*teilweise Sichtbehinderungen<br />

Route1-12TageKreuzfahrt:<br />

Tag01Hamburg, Deutschland,Einschiffung, Abfahrt 22:00|Tag02auf<br />

See|Tag03Invergordon,England (Schottland), 07:00-18:00|Tag04auf<br />

See|Tag05&06 Reykjavik, Island, 10:00-18:00|Tag07Isafjordur,Island,<br />

07:00-19:00|Tag08Akureyri,Island, 07:00-18:00|Tag09aufSee|Tag10<br />

Kirkwall,England (Schottland), 08:00-20:00|Tag11auf See|Tag12Hamburg,Deutschland<br />

06:00, Ausschiffung<br />

Route2-13TageKreuzfahrt:<br />

Hamburg -aufSee -Lerwick -auf See-Reykjavik-Reykjavik-Isafjordur -<br />

Akureyri -auf See-Invergordon,England (Schottland)-SouthQueensferry<br />

(Edinburgh), auf See-Hamburg<br />

Ihre Vorteile:<br />

Island<br />

Kreuzfahrt<br />

12 oder 13Tage Kreuzfahrt mit der MSC Preziosa<br />

Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />

Getränke Variationen im Buffetbereich (u.a.Wasser,Kaffee, Tee)<br />

Alle MahlzeitenanBord, ausgenommensind die Spezialitätenrestaurants<br />

hier werden teilweiseAufschläge verlangt<br />

Theater undShowprogrammjeden Abend<br />

Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />

Gepäckservice währendder Ein-und Ausschiffung<br />

• Busan-und abreisevon Berlin fürnur €19,-zubuchbar<br />

Siesparenbis<br />

zu €690,-<br />

Buchen und Beratung unter:030 99 4049820<br />

Mo. 08:00-20:00 | Di.-Fr. bis 08:00-18:00 | Sa. 10:00-14:00 | www.kreuzfahrtsafari.de | kontakt@kreuzfahrtsafari.de<br />

KreuzfahrtSafariGmbH • Auguste-Viktoria-Allee 3 • 13403Berlin<br />

Es gelten dieAGB laut www.kreuzfahrtsafari.de.Alle Preiseverstehen sichpro Person.ÄnderungenimRoutenverlauf,Eingabefehlerund Irrtümer vorbehalten. Rail&Fly Ticketsverstehen sichpro Person und Strecke.


B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Reise<br />

NACHRICHTEN<br />

Tattoo-Künstler<br />

auf der Aidanova<br />

REISE &FREIHEIT<br />

Unfall mit<br />

dem Mietwagen<br />

AufzweiMittelmeer-Reisen der<br />

Aidanova im Sommer 2019 können<br />

sich Gäste auf ein ganz besonderes<br />

Souvenir freuen: DerTattoo-Künstler<br />

Nori Stormund seine Black Pearl<br />

Crew schaffen an Bord wahre<br />

Kunstwerke auf der Haut. DieMöglichkeit,<br />

sich ein Tattoo stechen zu<br />

lassen, haben Gäste sowohl an Bord<br />

als auch in regionalen Studios in<br />

Barcelona oder Romgemeinsam<br />

mit dem Black Pearl Team. DieAusflüge<br />

werden zeitnah über myaida<br />

buchbar sein. DieTattoo-Kreuzfahrten<br />

starten vom29. Juni bis 6. Juli<br />

2019 ab/bis Palma de Mallorca<br />

sowie vom12. bis 19. Juli 2019 ab/<br />

bis Barcelona. (dpa)<br />

www.aida.de<br />

TUI leidet unter<br />

dem Flugverbot<br />

DasStartverbot für Boeings neue<br />

Mittelstreckenjets droht dem ReisekonzernTUI<br />

den Gewinn zu verhageln.<br />

Wenn bis Ende Mainicht<br />

sicher sei, dass die Maschinen vom<br />

Typ737 Maxwieder abheben können,<br />

werdeTUI Ersatzmaßnahmen<br />

vollständig verlängernmüssen. Im<br />

vergangenen Winterhalbjahr bis<br />

Ende Märztrieb das Flugverbot für<br />

die Boeing-Maschinenden TUI-<br />

Konzernbereits tiefer in die roten<br />

Zahlen. DerNettoverlust stieg,<br />

obwohl der Umsatz wuchs. (dpa)<br />

Romantische Gärten<br />

bei unseren Nachbarn<br />

Schwangere müssen ein paar Dinge berücksichtigen, wenn sie inden Urlaub fahren –dann steht der Erholung nichts im Weg.<br />

Urlaub mit Babybauch<br />

Noch einmal Kraft tanken und die Zweisamkeit genießen, bevor das Baby da ist. Das klingt verlockend<br />

DPA<br />

Klaus Kronsbein<br />

Reiseredakteur,<br />

Teamleiter Service<br />

Wer im Urlaub auf Entdeckungstour<br />

geht, nimmt sich gernmal<br />

schnell einen Mietwagen. Entweder<br />

für die ganze Urlaubszeit oder nur<br />

für ein paar Stunden. Unbeschwert<br />

greift man zum Sonderangebot und<br />

rollt gut gelaunt über die Küstenstraße.<br />

Aber was ist, wenn was passiert?<br />

Zunächst einmal: Ruhe bewahren!<br />

Sie sind nicht der erste Tourist, dem<br />

ein Unfall passiert. Man stellt sich<br />

auf Sieein.<br />

Faustregel: Sind auch andereVerkehrsteilnehmer<br />

beteiligt, muss die<br />

Polizei gerufen werden. Macht man<br />

das nicht, riskiert man seinen Versicherungsschutz.<br />

Waswesentlich öftervorkommt,<br />

sind kleinereSchäden<br />

wie Reifenschäden, Steinschlag an<br />

der Windschutzscheibe oder Parkrempler.<br />

Nur bei großen Schäden ist<br />

ein Polizeibericht zwingend. Experten<br />

raten, im Schadensfall mit dem<br />

Mietwagen-Broker Rücksprache zu<br />

halten. Fotos vomAuto,vom Unfallgegner<br />

und der Situation sollte man<br />

machen, dazu einen Schadensbericht<br />

unterschreiben lassen.<br />

Mitihrer jahrhundertealten Tulpentraditon<br />

sind dieNiederlande eine<br />

der großen Gartennationen Europas.Erstmalsund<br />

zum Nachreisen<br />

porträtiertBestseller-Autorin Anja<br />

Birnedie schönstenGärten in den<br />

Niederlanden und in Belgien, die<br />

jederGartenfan gesehen haben<br />

sollte.Porträts besonderer Persönlichkeiten,<br />

Einblicke in diejunge<br />

begeisternde Gartenszene sowie ein<br />

umfassender Serviceteil machen<br />

das Buch unverzichtbar für alle<br />

Fans.Indem Buch „Romantische<br />

Gartenreisen“ gibt es jede Menge<br />

Geheimtipps und Verweise auf<br />

spannende Sehenswürdigkeiten der<br />

Umgebung der Gärten. 30 beliebte<br />

Rezepte aus der Region machen<br />

Lust sofortloszureisen (192 Seiten,<br />

39,95 Euro,Callwey Verlag). (kk)<br />

VonMona Contzen<br />

Bevor schlaflose Nächte und<br />

ein sperriger Kinderwagen<br />

den Alltag bestimmen, könnensich<br />

Paarenoch einmal<br />

entspannen. DasGanzeheißt„Babymoon“<br />

–inAnlehnung an die Flitterwochen,<br />

also den„Honeymoon“.<br />

Ob an der Ostsee, in Bayern,<br />

Italien, der Schweiz oder Holland –<br />

europaweit haben sich Hotels auf<br />

werdende Eltern spezialisiert. „Das<br />

Angebot reicht vongesundem Essen,<br />

über Massagen vonspeziell geschulten<br />

Therapeuten, bis hin zu Atemübungen<br />

und Schwangerschafts-<br />

Fotoshootings“, erzählt die Niederländerin<br />

Ilonka Molijn van Ginkel,<br />

die mit ihrem Unternehmen Baby-<br />

Moon Travel Reise-Arrangements für<br />

Schwangere und ihre Partner vermittelt.<br />

Und auch wer auf eigene<br />

Faust eine Reise in der Schwangerschaft<br />

organisiert, sollte diese fünf<br />

Tipps beachten:<br />

Der richtige Zeitpunkt: Als bester<br />

Zeitraum für Reisen in der Schwangerschaft<br />

gilt das zweite Trimester,<br />

also die Zeit zwischen der 12. und<br />

24. Schwangerschaftswoche. „Die<br />

Übelkeit und die Müdigkeit der ersten<br />

Wochen sind weg, und der Körper<br />

ist noch nicht zu sehr belastet<br />

mit der Schwangerschaft“, erklärt<br />

Jan-Peter Siedentopf, Gynäkologe an<br />

der <strong>Berliner</strong> Charité.<br />

Wichtig zu wissen: Im letzten<br />

Drittel der Schwangerschaft, oft ab<br />

der 28. Woche, lassen viele Airlines<br />

Schwangere nicht mehr an Bord<br />

oder verlangen ein ärztliches Attest.<br />

Kreuzfahrtreedereien nehmen<br />

Schwangeremeist ab der 24. Woche<br />

nicht mehr mit. Sie argumentieren,<br />

dass sie die medizinische Versorgung<br />

bei Komplikationen nicht sicherstellen<br />

können.<br />

Die stressfreieste Anreise: „Die<br />

meisten deutschen Paarebleiben für<br />

den Babymoon am liebsten in<br />

Deutschland“, erklärt van Ginkel.<br />

Vorteile einer kurzen Anreise:<br />

Schwangere mit Venenbeschwerden<br />

sollten sich ausreichend bewegen.<br />

BeiBahn- oder Autofahrten geht dies<br />

einfacher als im Flugzeug. Zudem<br />

vermeiden Schwangeresogroße Klimaveränderungen.<br />

Hitze und hohe<br />

Luftfeuchtigkeit sind bei Kreislaufproblemen<br />

nicht ideal. UndimZweifelsfall<br />

ist man eben schnell wieder<br />

zuhause.Schwangere, die in den Süden<br />

wollen, sollten mit ihrem Arzt<br />

sprechen. Bei längeren Flügen ist<br />

unter Umständen eine Thrombosespritzesinnvoll.<br />

Das passende Reiseziel: Fernreisen<br />

sind in der Schwangerschaft nicht<br />

per se tabu: Ziele wie Kanada, Australienoder<br />

Japan können Paareproblemlos<br />

ansteuern. Denn dortist das<br />

Infektionsrisiko gering, und die medizinische<br />

Versorgung entspricht<br />

westlichen Standards.<br />

Subtropischeoder tropischeLänder<br />

mit erhöhtem Infektionsrisiko<br />

eignen sich dagegen weniger für den<br />

Babymoon –zumal sich Schwangere<br />

gegen bestimmte Erreger nicht mehr<br />

impfen lassen können.<br />

VonReisen in Malaria-Gebiete rät<br />

Siedentopf ab.Zwar sei Malaria auch<br />

in der Schwangerschaft behandelbar.<br />

Eine Infektion kann jedoch zu<br />

Komplikationen führen. Länder, die<br />

das Auswärtige Amt als Zika-Gebiete<br />

kennzeichnet, sollten sie ganz meiden.<br />

EinZusammenhang frühkindlicher<br />

Fehlbildungen mit einer Infektion<br />

der Frau gilt als sicher.<br />

Die beste Vorbereitung: Zur Sicherheit<br />

sollten Schwangere vorab mit<br />

dem Arzt klären, welche Medikamente<br />

unbedenklich sind. Und für<br />

den Notfall die medizinische Versorgung<br />

vor Ort klären. „Die deutschen<br />

Botschaften geben manchmal Vertrauensärzte<br />

an, dort kann man<br />

nachfragen“, erklärt Siedentopf. Ins<br />

Gepäck gehören unbedingt Mutterpass,<br />

Reiserücktritt- und Auslandsreisekrankenversicherung,<br />

die den<br />

Rücktransporteinschließt.<br />

Die wichtigsten Regeln vor Ort: Die<br />

Tropenregel „cook it, peel it or leave<br />

it“ –also koch es, schäl es oder vergiss<br />

es –gilt auch für Schwangere.<br />

Siedentopf rät, um Magen-Darm-<br />

Infektionen zu vermeiden, auf nicht<br />

ganz durchgegartes Fleisch, ungeschältes<br />

Obst, Softeis und Süßspeisen<br />

mit rohem Ei zu verzichten. Zudem<br />

besser Wasser aus Flaschen<br />

statt Leitungswasser trinken.<br />

InsGepäckgehörtauch eine gute<br />

Sonnencreme –Reizungen, Allergien<br />

oder Pigmentflecken können in der<br />

Schwangerschaft häufiger auftreten.<br />

„Beim Lichtschutzfaktor gilt: viel<br />

hilft viel“, rät der Gynäkologe.<br />

AufAktivitäten mit erhöhtem Unfallrisiko<br />

sollten Schwangere verzichten,<br />

wie Rafting oder Tauchen.<br />

Nicht empfehlenswert sind zudem<br />

Wanderungen in mehr als 2500 Metern<br />

Höhe. „Da dort der Sauerstoffgehalt<br />

in der Atemluft deutlich niedriger<br />

ist“, erklärt Siedentopf. Besser<br />

sind kleinere Besichtigungstouren,<br />

Spaziergänge in den kühlen Morgenund<br />

Abendstunden oder Schwimmen.<br />

(dpa)<br />

Auch ein Blechschaden kann für reichlich<br />

Ärger sorgen.<br />

GETTYIMAGES/TOMMASO79<br />

Ebenfalls wichtig: Alle Unterlagen<br />

aufheben, dazu zählen der Mietvertrag,<br />

Quittungen, Kreditkartenbelege,<br />

Zahlungsnachweise über die<br />

Kaution und die Selbstbeteiligung,<br />

Kopien vonPolizeiberichten, Unfallprotokolle<br />

oder Schadensberichte.<br />

Und was kostet ein Unfall mit einem<br />

Mietwagen? Daskommt neben<br />

der Schuldfrage auf den Versicherungsschutz<br />

an. Ist der Mietwagenfahrer<br />

schuld, behält der Vermieter<br />

fast immer die Selbstbeteiligung ein.<br />

Aber: Hat man ein Angebot mit Erstattung<br />

der Selbstbeteiligung gebucht,<br />

erhält man die Selbstbeteiligung<br />

gemäß Vertragsbedingungen<br />

vom Broker zurück. Voraussetzung<br />

ist, dass die Bedingungen –etwa, die<br />

Polizei hinzuzuziehen –eingehalten<br />

werden. Sie sollten immer auf ein<br />

Angebot mit Erstattung der Selbstbeteiligung<br />

inklusive Glas- und Reifenschutz<br />

setzen. Man kann gar<br />

nicht so blöd denken, wie es manchmal<br />

kommt.<br />

Polen<br />

Ihr Unternehmen.<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B5<br />

· ·<br />

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Karriere<br />

Mit Zeit,<br />

Motivation und<br />

Selbstdisziplin<br />

Das Abitur nachzuholen ist<br />

keine leichte Aufgabe<br />

Von Sabine Meuter<br />

Esist nie zu spät. Auch im Erwachsenenalter<br />

können Interessierte<br />

noch einmal die Schulbank drücken<br />

und das Abitur erwerben. Damit verbessern<br />

sie nicht nur ihre beruflichen<br />

Möglichkeiten. „Sich hinzusetzenund<br />

auf einen höheren Schulabschluss<br />

hinzuarbeiten, kann allgemein<br />

einen Perspektivwechsel mit<br />

sich bringen und zur Persönlichkeitsentfaltung<br />

beitragen“, sagt Angela<br />

Hoffmann. DieSchulleiterin der<br />

Kleist-Schule Potsdam ist Vorsitzende<br />

des Bundesrings der Abendgymnasien<br />

Deutschlands.<br />

Werdas Abi nachträglich erwerben<br />

möchte, muss vor allem eins:<br />

Zeit investieren. Und: Motivation<br />

und Selbstdisziplin sind unerlässlich.<br />

Einer der anstrengendsten<br />

Wege zum Abitur und damit zur Allgemeinen<br />

Hochschulreife ist der<br />

über das Abendgymnasium. Tagsüber<br />

gehen die Schüler ihrem Beruf<br />

nach, drei Jahre lang abends zur<br />

Schule. 20Stunden proWoche sieht<br />

der Stundenplan vor. Das heißt, von<br />

Montag bis Freitag im Durchschnitt<br />

vier Stunden Unterricht pro Tag.<br />

„Danach und auch am Wochenende<br />

stehen noch Hausaufgaben und die<br />

Vorbereitung auf Klausuren an“, erklärtAndrea<br />

Schwermer vonder Kultusministerkonferenz<br />

in Berlin.<br />

Abi über Fernlehrinstitut<br />

Neben dem Abendgymnasium gibt<br />

es für Erwachsene die Option, an einem<br />

Kolleg fürs Abitur zubüffeln.<br />

Das Abitur kann auch ortsunabhängig<br />

über ein Fernlehrinstitut nachträglich<br />

erworben werden. An einigen<br />

Volkshochschulen (VHS) gibt es<br />

ebenfalls die Option. Die Abi-Prüfung<br />

an sich wird aber in aller Regel<br />

vorexternen Prüfernabgelegt.Nicht<br />

zuletzt gibt es die Berufsoberschule<br />

(BOS). Darauf weist Schwermer hin.<br />

Sie baut ineinigen Bundesländern<br />

auf die Mittlere Reife oder die Fachhochschulreife<br />

und eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung auf und führt<br />

zur Fachhochschulreife oder zur Allgemeinen<br />

Hochschulreife. Das dauertein<br />

biszweiJahre.<br />

Mindestalter von 19 Jahren<br />

Werein Abendgymnasium oder ein<br />

Kolleg besuchen will, muss meist<br />

19 Jahre alt sein, Mittlere Reife und<br />

eine abgeschlossene Ausbildung<br />

oder eine zwei- bis dreijährige Berufstätigkeit<br />

nachweisen.<br />

In jedem Fall sollten Interessenten<br />

imVorfeld ihre Ressourcen und<br />

ihr Durchhaltevermögen realistisch<br />

einschätzen. Sonst sind Scheitern<br />

und Frust programmiert. Freizeit<br />

und Erholung stehen über einen längeren<br />

Zeitraum weit hinten auf der<br />

Prioritätenliste. „Man muss eigene<br />

Methoden entwickeln, um Beruf,<br />

Schule und Privatleben unter einen<br />

Hut zu bekommen“, erklärt Hoffmann.<br />

Über die Kosten-Frage sollten<br />

sich Interessenten gut informieren.<br />

„Der Unterricht an Abendgymnasien,<br />

Kollegs und Berufsoberschulen<br />

in öffentlicher Trägerschaft ist gebührenfrei“,<br />

sagt Steinert. Bei privaten<br />

Schulen und Fernlehrinstituten<br />

fallen Kosten an. Unter bestimmten<br />

Voraussetzungen kann es Bafög geben,<br />

auch ein Schülerstipendium ist<br />

eine Option. DerPlan sollte nicht an<br />

den Kosten scheitern. (dpa)<br />

Wer sein Abitur nachholen will, muss<br />

Arbeitsbelastung und Kosten einschätzen. DPA<br />

Der US-Autor David<br />

Graeber hat den Begriff<br />

„Bullshit-Job“ geprägt.<br />

Seine These: Es gibt immer<br />

mehr Tätigkeiten, die so sinnlos<br />

sind, dass selbst die ausführende<br />

Person sich nicht mehr einreden<br />

kann, dass es dafür irgendeinen<br />

Grund gibt. Umgekehrt ist es aber<br />

gar nicht so leicht zu sagen, was einen<br />

Job überhaupt sinnvoll macht.<br />

Tatjana Schnell leitet an der Universität<br />

Innsbruck die Arbeitsgruppe<br />

Empirische Sinnforschung. Sie findet<br />

es wichtig, zwischen einem als<br />

sinnvoll erlebten Jobund dem Beruf<br />

als Sinnquelle für das Leben zu unterscheiden.<br />

„Ein sinnvoller Job ist<br />

nicht unbedingt einer, der meinem<br />

Leben Sinn gibt“, erklärt sie. Grundsätzlich<br />

sei esaber von Bedeutung,<br />

dass Berufstätige ihren Job als sinnvoll<br />

erleben. „Wir stecken sehr viel<br />

Zeit in unseren Beruf –wird erals<br />

sinnlos erlebt, dann ist das eine sehr<br />

hohe Belastung.“<br />

Keine abgehobene Bedeutung<br />

Bernd Slaghuis, Karriereberater und<br />

Coach aus Köln, hat die Erfahrung<br />

gemacht, dass Sinn für Berufstätige<br />

heute ein „extrem wichtiger Wert“<br />

ist. Es gehe aber weniger darum, die<br />

eigene Berufung zufinden und die<br />

„Welt zu verbessern“, sondern dar-<br />

Der Sinn der Arbeitist<br />

ein Motivationsfaktor<br />

Werseinen Job als sinnlos empfindet,<br />

lebt ungesund. Doch wann ist ein Job überhaupt sinnvoll –<br />

oder fühlt sich wenigstens soan?<br />

VonAmelie Breitenhuber<br />

Wer den eigenen Job nicht als sinnvoll empfindet, ist belastet. Dann ist es Zeit, mit dem Chef zu sprechen oder über einen Jobwechsel nachzudenken.<br />

Hunderttausende offene Stellen<br />

und eine ungebrochen hohe<br />

Nachfrage: Die Auftragsbücher von<br />

Malermeistern, Mechatronikern<br />

und Co. sind prall gefüllt. Aber<br />

schlägt sich das auch auf dem Lohnzettel<br />

nieder? Die Online-Jobplattform<br />

StepStone hat die Gehälter<br />

technischer und handwerklicher<br />

Fachkräfte unter die Lupe genommen.<br />

Die Untersuchung zeigt, dass<br />

mit der hohen gesamtwirtschaftlichen<br />

Bedeutung (noch) nicht automatisch<br />

hohe Gehälter einhergehen.<br />

VomAnlagenmechaniker bis zum<br />

Zerspanungstechniker: Die Vielfalt<br />

um, „abends zufrieden nach Hause<br />

zu gehen“. Sinn bedeute oft, sich mit<br />

dem Arbeitgeber und seinen Produkten<br />

identifizieren zu können.<br />

Doch wann ist das erfüllt? Denn<br />

generell bedeutet Sinn für jeden etwas<br />

anderes. Sinnzuschreibung im<br />

Beruf sei „immer ganz subjektiv“,<br />

erklärt Tatjana Schnell, und abhängig<br />

von der eigenen Situation: Manche<br />

Menschen können zum Beispiel<br />

eine monotone Arbeit als sinnvoll<br />

empfinden. Etwa, weil sie so ihreFamilie<br />

ernähren.<br />

Madeleine Leitner, Psychologin<br />

und Karriereberaterin aus München,<br />

verweist auf die Bedürfnispyramide<br />

des Psychologen Abraham Maslow.<br />

„Ganz unten steht in dieser Pyramide<br />

das Überleben, und erst die<br />

oberste Stufe ist die Selbstverwirklichung“,<br />

erklärt sie. Das heißt: Wer<br />

seine Grundbedürfnisse nicht befriedigen<br />

kann, den kümmert es<br />

erstmal wenig, wie erfüllend die eigene<br />

berufliche Tätigkeit sein mag.<br />

„Manchmal ist es einfach schon genug,<br />

wenn man überhaupt einen Job<br />

und ein Einkommen hat.“<br />

In der Forschung gibt es vier Kriterien,<br />

um die Wertvorstellung vom<br />

eigenen Jobmessbar zu machen: Zunächst<br />

einmal das Empfinden, dass<br />

der eigene Job eine Bedeutung hat,<br />

erklärt Tatjana Schnell. „Ich erlebe,<br />

dass es eine Rolle spielt, was ich tue,<br />

und auf welche Weise.“ Das zweite<br />

Kriterium ist Kohärenz, „hier wird<br />

die Stimmigkeit überprüft“, erklärt<br />

Schnell: Passe ich mit meinen Werten<br />

auf meine Stelle? Drittens und<br />

viertens sind Orientierung und Zugehörigkeit<br />

wichtig. Das eine bezeichnet<br />

das Empfinden, dass man<br />

als Berufstätiger hinter dem stehen<br />

kann, was der Job oder das Unternehmen<br />

von einem verlangt. Das<br />

andere bezieht sich auf das Gefühl,<br />

am Arbeitsplatz als Mensch wahrgenommen<br />

zu werden.<br />

„Diese Werte müssen einzeln<br />

nicht extrem stark ausgeprägt sein,<br />

um einen Jobals sinnvoll zu empfinden“,<br />

betont Schnell. Wenn aber einer<br />

oder mehrere der vier Kriterien<br />

gar nicht erfüllt sind, bröckelt das<br />

berufliche Sinnerleben. In diesem<br />

Fall sollte man sich kritisch damit<br />

auseinandersetzen und nach konkreten<br />

Ursachen suchen. Hilfreich<br />

ist hier, die Vor- und Nachteile des<br />

eigenen Jobs zu notieren. „Inder Gesamtperspektive<br />

kann es sein, dass<br />

letztendlich doch die Vorteile überwiegen.“<br />

Gerade wer bereits innerlich<br />

gekündigt hat oder auf dem Weg<br />

ins Burnout ist, sollte sich überlegen:<br />

Welche Möglichkeiten habe ich? Es<br />

könne sich lohnen, mit dem Chef<br />

über Veränderungen zu sprechen.<br />

Volle Auftragsbücher –volles Konto?<br />

StepStone-Studie: So viel verdienen Handwerker und Techniker<br />

technischer Ausbildungs- und<br />

Handwerksberufe ist groß. Das<br />

Durchschnittsjahresgehalt von<br />

Technikern und Handwerkern liegt<br />

bei circa 43000 Euro brutto. Die Unterschiede<br />

zwischen einzelnenBerufen<br />

sind allerdings deutlich. Am besten<br />

verdienen Meister,die auf überdurchschnittliche<br />

58300 Euro kommen<br />

–Resultat ihrer längeren Ausbildung<br />

und Personalverantwortung.<br />

Auch die Unternehmensgröße<br />

spielt eine entscheidende Rolle:<br />

Großunternehmen zahlen im<br />

Durchschnitt 51100 Euro, während<br />

es bei Unternehmen mit maximal<br />

500 Mitarbeitern rund 11 300 Euro<br />

weniger sind. Die Gehälter spiegeln<br />

auch aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen<br />

wider: So gehören die<br />

momentan in der Automobilbranche<br />

besonders gefragten Elektrotechniker<br />

und Mechatroniker mit<br />

53500 Euro beziehungsweise 45 900<br />

Euro zu den Besserverdienern. „Die<br />

steigende Bedeutung der Elektromobilität,<br />

insbesonderebei den großen<br />

Automobilkonzernen und Zulieferern,<br />

wirkt sich bereits auf die<br />

Nachfrage nach entsprechend qualifizierten<br />

Fachkräften aus“, so André<br />

Schaefer, Gehaltsexperte bei Step-<br />

DPA<br />

Wenn das nichts bringt, ist über eine<br />

Arbeitszeitkürzung oder einen Jobwechsel<br />

nachzudenken.<br />

Arbeit als Broterwerb sehen<br />

Beschäftigte sollten sich dabei aber<br />

eine Sache vor Augen führen: „Es<br />

gibt nicht so viele Jobs, indenen ich<br />

die Welt retten kann. Arbeit ist heute<br />

meist Broterwerb. Das kann Kompromisse<br />

verlangen, die jedoch nicht<br />

unserenWerten widersprechen sollten“,<br />

sagt Schnell. Denn besonders<br />

die gesellschaftliche Relevanz, die<br />

Bedeutsamkeit des eigenen Jobs<br />

also, spielt bei der Suche nach dem<br />

Sinn oft eine große Rolle.Ist siestark<br />

ausgeprägt, seien Beschäftigte besonders<br />

motiviert. Schnell gibt zu<br />

bedenken, dass gesellschaftliches<br />

oder familiäres Engagement ebenso<br />

wichtig seien.„Derzeit sehen wir,wie<br />

der Beruf überhöht wird. Davon<br />

kann man sich abgrenzen“, ist ihre<br />

Empfehlung. Die Professorin betont<br />

zudem, dass es nicht allein Aufgabe<br />

des Einzelnen sei, sich zu motivieren,<br />

sondern auch des Arbeitgebers.<br />

Es kann sich lohnen, mit dem Betriebsrat<br />

zusprechen und Veränderungen<br />

in der Organisationskultur<br />

anzustoßen. Wer die Ursache für<br />

Motivationslosigkeit nicht nur bei<br />

sich selbst sucht, ist oft schon wieder<br />

engagierter bei der Sache. (dpa)<br />

Stone. „Es ist davon auszugehen,<br />

dass sie weiter steigen werden.“<br />

Die Entscheidung für den Arbeitsort<br />

ist mit Blick auf den Kontostand<br />

für Fachkräfte in handwerklichen<br />

und technischen Berufen besonders<br />

relevant. Ein Blick auf die<br />

größten Städte des Landes macht<br />

teils massive Gehaltsunterschiede<br />

deutlich. So kommen Handwerker<br />

und Techniker in Bremen auf stolze<br />

54500 Euro im Durchschnitt. In Berlin<br />

und Leipzig hingegen sind die<br />

Verdienstaussichten für sie mit<br />

38800 Euro und32600 Euro weniger<br />

prächtig. (blz)<br />

Terminkalender<br />

Freitag, 24.05.2019, 15 –19Uhr<br />

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NACHRICHTEN<br />

Mehr Studenten bekommen<br />

Deutschlandstipendium<br />

Rund 27 200 Studenten haben im<br />

vergangenen Jahr ein Deutschlandstipendium<br />

erhalten. Das waren<br />

fünf Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Die Stipendien in Höhe von<br />

300 Euro pro Monat werden seit<br />

2011 an Studenten vergeben, von<br />

denen besondere Leistungen in<br />

Studium und Beruf erwartet werden.<br />

Damit erhielt rund ein Prozent<br />

der Studenten eine solche Förderung.<br />

Das Geld für das Stipendienprogramm<br />

teilen sich je zur Hälfte<br />

der Bund und private Förderpartner,<br />

darunter vor allem Unternehmen,<br />

Stiftungen und Vereine. (afp)<br />

Bei Burnout frühzeitig<br />

Hilfe suchen<br />

Reden hilft –ambesten mit dem Hausarzt.<br />

GETTYIMAGES/ANTONIOGUILLEM<br />

WerBurnout-Signale bei sich selbst<br />

erkennt, sollte frühzeitig Hilfe<br />

suchen. Erster Ansprechpartner ist<br />

dabei der Hausarzt. Gespräche mit<br />

dem Vorgesetzten und Kollegen<br />

helfen vielleicht, die Situation am<br />

Arbeitsplatz zu verbessern. Darauf<br />

weist die Berufsgenossenschaft<br />

Handel und Warenlogistik hin. Eine<br />

klareVerteilung von Aufgaben,<br />

weniger Zeitdruck oder mehr Freiräume<br />

bei den täglichen Tätigkeiten<br />

am Arbeitsplatz können schon<br />

Lösungen sein. Arbeitspsychologin<br />

Kathrin Schwarzmann erklärt in<br />

dem Beitrag, dass aber ebenso der<br />

Arbeitgeber in der Pflicht ist, etwa,<br />

indem er die psychischen Belastungen<br />

am Arbeitsplatz in einer<br />

Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt<br />

und die Mitarbeiter zum<br />

Thema sensibilisiert. (dpa)<br />

Schul-Cloud: Pilotprojekt<br />

an Brandenburger Schulen<br />

Ein Pilotprojekt zur digitalen Vernetzung<br />

von 51Brandenburger<br />

Schulen ist in Potsdam gestartet.<br />

Die„Schul-Cloud“ soll unter anderem<br />

dafür sorgen, dass digitale<br />

Lerninhalte nicht nur auf eigenen<br />

Rechnern, sondern von überall<br />

abrufbar sind, wie das Hasso-Plattner-Institut<br />

auf seiner Internetseite<br />

mitteilt. Damit soll etwa Pädagogen<br />

die Stundenvorbereitung und<br />

Schülergruppen die Zusammenarbeit<br />

erleichtert werden. Die„Schul-<br />

Cloud“ ist ein gemeinsames Projekt<br />

des Brandenburger Bildungsministeriums,<br />

der Digitalagentur<br />

Brandenburg, des Hasso-Plattner-<br />

Instituts und des Landesinstituts<br />

für Schule und Medien Berlin-<br />

Brandenburg. Zunächst sollen<br />

Schüler und Lehrer auf das Projekt<br />

vorbereitet werden, bevor die<br />

eigentliche zweijährige Testphase<br />

am 1. August beginnt. (dpa)


B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Karriere<br />

VonSabine Meuter<br />

Papierflieger, Holzmodelle<br />

oder ein Bausatz aus Kunststoff-Klötzchen:<br />

Selbst ein<br />

Flugzeug zu bauen, übt auf<br />

viele Kinder und Jugendliche eine<br />

große Faszination aus.Wer will, kann<br />

das zu seinem Beruf machen. In der<br />

Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer<br />

lernt man alles, was nötig ist, um<br />

Segelflugzeuge,Motorsegler und Ultraleichtfluggeräte<br />

oder kleine Motorflugzeuge<br />

herzustellen.<br />

Für Felix Frölich lag die Berufswahl<br />

nahe: Er ist flugbegeistert, interessiert<br />

sich für Technik und ist<br />

fasziniert von Maschinen. Inzwischen<br />

ist der 20-Jährige im dritten<br />

Ausbildungsjahr bei der Firma DG<br />

Flugzeugbau in Bruchsal. Er lerntSegelflugzeuge<br />

und Motorsegler zu<br />

bauen und die Ausstattung zu montieren.<br />

Instandhaltungsarbeiten gehören<br />

ebenso dazu wie die regelmäßige<br />

Kontrolle aller Bordsysteme<br />

und Anlagen. „Faszinierend ist, wie<br />

enorm vielseitig und abwechslungsreich<br />

der Jobist“, sagt Frölich.<br />

Handwerkliches Geschick<br />

Das fängt schon bei den unterschiedlichen<br />

Werkstoffen an, mit<br />

denen Leichtflugzeugbauer zu tun<br />

haben. Sie verarbeiten Faserverbundstoffe,<br />

Metall, Aluminium und<br />

Holz. Zunächst erstellen die Fachleute<br />

auf Basis von Plänen Schablonen<br />

und Modelle. Dann fertigen sie<br />

die Bauteile, bearbeiten sie und<br />

bringen sie in Form, bevor sie zusammengefügt<br />

werden. Laminieren,<br />

Kleben, Fräsen, Schleifen –<br />

beim Leichtflugzeugbauer ist handwerkliches<br />

Geschick gefragt. Vorgefertigte<br />

Ausrüstungsteile wie Fahrwerk,<br />

Steuereinrichtungen und<br />

Triebwerk bauen die Fachleute in<br />

das jeweilige Flugzeugmodell ein,<br />

verbindensie dortmiteinander und<br />

prüfen, ob alles funktioniert.<br />

Leichtflugzeugbauer sind gefragt.<br />

„Wir suchen seit Jahren qualifizierte<br />

Fachkräfte“, sagt Stefan Göldner,<br />

Leiter für Vertrieb und Marketing bei<br />

DG Flugzeugbau. Allerdings seien<br />

auf dem Arbeitsmarkt nur wenige<br />

solcher Experten verfügbar.Die Zahl<br />

der Ausbildungsplätze ist begrenzt.<br />

Nach einer Statistik des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertags<br />

(DIHK) gab es 2017 deutschlandweit<br />

insgesamt 49 Leichtflugzeugbauer in<br />

Ausbildung, 10 mehr als im Vorjahr.<br />

Unter den 49 Azubis waren laut<br />

DIHK lediglich drei Frauen. Bewerbungen<br />

vonFrauen seien daher willkommen,<br />

so Göldner.<br />

Da kommen technisches und handwerkliches Geschick zusammen: Facharbeiter Christopher Frey leitet den angehenden Leichtflugzeugbauer Felix Frölich (r) an.<br />

Nach seinen Angaben müssen<br />

Bewerber neben handwerklichem<br />

Geschick technisches Verständnis<br />

mitbringen. Einen guten Realschulabschluss<br />

sollten Interessierte mindestens<br />

haben. Überwiegend stellen<br />

Bereit zum Abheben<br />

Ein Leichtflugzeug ist oft ein handgefertigtes Unikat. Worauf es ankommt, wissen Leichtflugzeugbauer<br />

die Betriebe laut Bundesagentur für<br />

Arbeit Bewerber mit Abitur ein. Wer<br />

fit in Mathematik ist, dem fällt es<br />

leichter, Flächen- oder Rauminhalte<br />

zu berechnen. Ein weiterer Pluspunkt<br />

sind gute Kenntnisse im technischen<br />

Zeichnen. Denn Leichtflugzeugbauer<br />

müssen Skizzen und Pläne<br />

lesen oder selbst anfertigen.<br />

„Auf den Punkt genaues Arbeiten<br />

ist extrem wichtig“, erzählt Felix Frölich.<br />

Stimmen etwa die Maße für die<br />

DPA<br />

Bauteile nicht, war alles umsonst –<br />

unddie Firmahat unter Umständen<br />

viel Geld in den Sand gesetzt. Leichtflugzeugbauer<br />

brauchen auch ein<br />

ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein.<br />

Wer sich zum Beispiel<br />

beim Installieren des Bordsystems<br />

nicht gewissenhaft an die Vorgaben<br />

hält, riskiert im schlimmsten Fall<br />

Menschenleben.<br />

DerFlugzeugbau ist eine internationalen<br />

Branche – Auftraggeber<br />

oder Lieferanten kommen aus der<br />

ganzen Welt. Um auf professioneller<br />

Ebene kommunizieren zu können,<br />

sind Englischkenntnisse für die Auszubildenden<br />

sehrwichtig.<br />

Die dreijährige Ausbildung ist<br />

umfangreich. „Die jungen Leute lernen<br />

verschiedenste Fertigungstechniken<br />

und werden in Bereichen wie<br />

Verbundstoffe, Formenbau, Metallverarbeitung<br />

und Elektrotechnik<br />

ausgebildet“, erklärtGöldner.<br />

Die Tätigkeit fordert immer wieder<br />

Kreativität. Sokönnen beim Bau<br />

eines Leichtfluggeräts Probleme auftreten,<br />

die sich vorher nicht abzeichneten.<br />

„Es kann zum Beispiel vorkommen,<br />

dass ich mir erst ein Spezial-Werkzeug<br />

selbst bauen muss,<br />

um in besonders verwinkelte Bauteile<br />

eines Geräts zu gelangen und dort<br />

zu arbeiten“, erzählt Frölich.<br />

Wechsel in die Industrie<br />

DieAusbildungsvergütung ist unterschiedlich<br />

jenach Bundesland und<br />

Betrieb. Nach Angaben der Bundesagentur<br />

für Arbeit beträgt der<br />

Bruttoverdienst im ersten Ausbildungsjahr<br />

zwischen 754 und<br />

944 Euro monatlich und steigt im<br />

zweiten auf 808 bis 987 Euro an. Im<br />

dritten Jahr verdienen die Azubis<br />

zwischen 867 und 1032 Euro. Das<br />

Einstiegsgehalt fertig ausgebildeter<br />

Flugzeugbauer bewegt sich in etwa<br />

zwischen 2700 und 2900 Euro.<br />

Nach der Ausbildung können<br />

Gesellen einen Industriemeister im<br />

Bereich Flugzeugbau und Luftfahrttechnik<br />

machen. Leichtflugzeugbauer<br />

können sich auch mit<br />

einem eigenen Betrieb selbstständig<br />

machen. „Einige wandern in<br />

den Rennsport oder in die Fertigung<br />

der Automobilindustrie ab“,<br />

erzählt Göldner.<br />

Frölich zeigt sich offen, was seine<br />

berufliche Zukunft angeht. Perspektiven<br />

gibt esfür ihn genügend. So<br />

kann er sich zum Techniker fortbilden.<br />

„Danach wird man mehr in die<br />

Entwicklung und Produktionsplanung<br />

eingebunden“, so Göldner. Es<br />

gibt daneben die Möglichkeit, einen<br />

Lehrgang zum sogenannten Prüfer<br />

der Klasse 3zuabsolvieren. Darauf<br />

aufbauend können mehr und mehr<br />

Lizenzen erworben werden, die<br />

dann den Einstieg in die Wartung<br />

und Instandhaltung von Verkehrsflugzeugen<br />

ermöglichen. (dpa)<br />

Kaufmännische Berufe<br />

Die ITG Ingenieur-, Tief und Gleisbau GmbH ist das marktführende mittelständische Bauunternehmen<br />

im Nordosten Deutschlands und gehört zur UnternehmensgruppeWiebe.<br />

Für die Erweiterung unseres Teams inSchwedt/Oder suchen wir zum nächstmöglichen Termin einen:<br />

Niederlassungsleiter<br />

[m/w/d]<br />

-abgeschlossenes Bauingenieurstudium<br />

oder gleichwertige Ausbildung<br />

-Erfahrung in Personalführung und Controlling<br />

-Kenntnisse in der Projektabwicklung<br />

-DB- und allgemeines bahnbetriebliches<br />

Hintergrundwissen (Erfahrung/Begrifflichkeiten)<br />

-hohes Maß anZuverlässigkeit, Organisationsvermögen,<br />

Flexibilität, Leistungsbereitschaft und<br />

Teamfähigkeit<br />

Das Stellenprofil erfordert:<br />

Das Aufgabengebiet beinhaltet:<br />

-organisatorische, administrative und personelle<br />

Leitung der Niederlassung<br />

-Personalplanung und -entwicklung<br />

-Angebotsbearbeitung, Auftragsbeschaffung und<br />

Bauausführung (Gleisbau, gleisbezogener Tiefbau)<br />

-Nachtragsvorbereitung und -management<br />

-Führen von Baustellendokumentation<br />

-Baustellencontrolling<br />

-Durchsetzung der Regeln und Vorschriften SHEQ<br />

Bauleiter<br />

[m/w/d]<br />

-abgeschlossenes Bauingenieurstudium oder<br />

Ausbildung als Bautechniker<br />

-idealerweise Berufserfahrung in Leitung von<br />

Bahnbauprojekten, aber auch Jungbauleiter<br />

und Berufseinsteiger<br />

-zuverlässig, flexibel, teamfähig<br />

-Organisationsvermögen, Leistungsbereitschaft<br />

-eigenverantwortliche Abwicklung von Bauvorhaben<br />

des Gleisbaus<br />

- Arbeitsvorbereitung und Personaleinsatzplanung<br />

-Koordination der Nachunternehmer und<br />

Lieferanten<br />

-Baustellencontrolling<br />

-Durchsetzung der Regeln und Vorschriften<br />

SHEQ<br />

Wir bieten u. a. einen Arbeitsplatz in familiärer Atmosphäre, eine außertarifliche und erfolgsorientierte<br />

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ITG Ingenieur-, Tief- und Gleisbau GmbH<br />

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• Aufbereitung und Analyseder Umsätze, Gemeinkosten,<br />

Bestände,Ergebniskennzahlen, Erstellung von<br />

betriebswirtschaftlichenAuswertungenBerichten und<br />

Statistiken<br />

• Mitwirkungbei derjährlichenBudgetplanung,Prüfung der<br />

Gesamtplanungsdatenauf Plausibilitätund ggf.Einleitung von<br />

Korrekturen<br />

• Ermittlungvon betriebswirtschaftlichenKennzahlen<br />

(Produktivität, Rentabilität,Kapitalfluss)<br />

• Überwachung undSteuerung der Kostenund Leistungendurch<br />

Soll-Ist-Vergleiche und Einleitung von korrigierenden<br />

Maßnahmenmit der Fachabteilung<br />

• Beurteilung von Investitionsprojektenunter Durchführung von<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnungen(Kosten, Kapazitäten, Ertrag)<br />

• Einführung neuerControllingmethoden(Kostenerfassung,<br />

Kostenrechnung)<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B7<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Karriere<br />

Freiraum auf Zeit für andere Lebensziele<br />

Die Brückenteilzeit wurde Anfang des Jahres eingeführt. Sie soll Beschäftigten eine Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Rückkehrrecht in Vollzeit ermöglichen<br />

VonAnke Dankers<br />

Die To-do-Liste ist zu lang,<br />

der Tagzukurz. Und die<br />

Uhren ticken schneller,<br />

als es guttut.Wenn der Beruf<br />

das Leben bestimmt, wünscht<br />

sich mancher Arbeitnehmer mehr<br />

von dem, was wir Privatleben nennen.<br />

Mehr Zeit für Familie, Hobbys<br />

oder private Weiterbildung. Was<br />

klingt wie „Wünsch-dir-was“ soll mit<br />

der Brückenteilzeit Realität werden.<br />

Das Prinzip: Arbeitnehmer können<br />

für einen Zeitraum zwischen einem<br />

und fünf Jahren die Arbeit in Teilzeit<br />

beantragen, danach kehren sie automatisch<br />

in die Vollzeitstelle, beziehungsweise<br />

ihre vorherige Arbeitszeit,<br />

zurück. Seit 1. Januar 2019 greift<br />

die Brückenteilzeit, die der sogenannten<br />

Teilzeitfalle entgegenwirken<br />

soll.<br />

Anspruch ab 45 Mitarbeitern<br />

Wermehr Freiraum auf Zeit beantragen<br />

möchte,sollte sich über die Voraussetzungen<br />

imKlaren sein. So haben<br />

nur Arbeitnehmer in Betrieben<br />

mit mehr als 45 Beschäftigten einen<br />

Anspruch auf Brückenteilzeit. Bei<br />

Unternehmen mit bis zu 200 Mitar-<br />

beitern gilt außerdem eine Zumutbarkeitsgrenze.<br />

Dasheißt: Hier muss<br />

nur ein Antrag pro 15 Beschäftigte<br />

bewilligt werden.<br />

Der Teilzeitwunsch muss drei<br />

Monate imVoraus beantragt werden,<br />

und der Arbeitnehmer muss mindestens<br />

sechs Monate im Unternehmen<br />

beschäftigt sein. Abgelehnt<br />

werden kann der Antrag mit Verweis<br />

auf einen sogenannten betrieblichen<br />

Grund. „Ein betrieblicher<br />

Grund liegt insbesondere vor, wenn<br />

die Verringerung der Arbeitszeit die<br />

Organisation, den Arbeitsablauf<br />

oder die Sicherheit im Betrieb wesentlich<br />

beeinträchtigt oder unverhältnismäßige<br />

Kosten entstehen“,<br />

sagt Thomas Beck von der Initiative<br />

Neue Qualität der Arbeit, die vom<br />

Bundesarbeitsministerium gefördertwird.<br />

Um wie viel Prozent das bisherige<br />

Arbeitsvolumen reduziert werden<br />

darf, ist nicht festgeschrieben. „Es<br />

gilt nicht nur fürVollzeitbeschäftigte,<br />

sondern im Grunde für jeden Beschäftigten“,<br />

erklärt Marta Böning,<br />

Juristin beim Deutschen Gewerkschaftsbund.<br />

„Auch wenn ich beispielsweise<br />

30 Stunden in der Woche<br />

arbeite,kann ich weiter reduzieren.“<br />

Mehr vom Tag haben: Mit der Brückenteilzeit können sich Arbeitnehmer Freiraum auf Zeit<br />

verschaffen und sie beispielsweise für Familie, Pflege oder Weiterbildungen nutzen.<br />

DPA<br />

Werinbefristeten Arbeitsverhältnissen<br />

beschäftigt ist, sollte der Juristin<br />

zufolge gegebenenfalls nachrechnen,<br />

ob sich die Brückenteilzeit<br />

lohnt: „Das ist natürlich schwieriger.<br />

Wenn ich ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />

von zwei Jahren habe, dann<br />

kann ich schlecht meine Arbeitszeit<br />

für zwei Jahrereduzieren, zumal das<br />

Arbeitsverhältnis danach endet“,<br />

sagt sie. Wichtig zu wissen ist, dass<br />

die Stundenreduzierung auf Kosten<br />

des Arbeitnehmers passiert: „Es gibt<br />

also keinen Lohnausgleich in dieser<br />

Zeit.“ Mit dem Teilzeitrechner des<br />

Ministeriums können Interessierte<br />

prüfen, wie sich ihre finanzielle Situationverändernwürde.<br />

Weniger Geld, aber mehr Zeit –<br />

die Rechnung kann aufgehen. Prof.<br />

Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung<br />

und Employability (IBE) in<br />

Ludwigshafen hält das Modell<br />

Brückenteilzeit für einen guten Weg,<br />

um „in Balance zu bleiben und unterschiedliche<br />

Lebenssituationen<br />

miteinander zu vereinbaren“. Vorallem<br />

Menschen, die über einen bestimmtenZeitraum<br />

besondere, etwa<br />

familiäre, Verpflichtungen hätten,<br />

könne die Brückenteilzeit mehr Planungssicherheit<br />

geben.<br />

Rump empfiehlt, die Pläne frühzeitig<br />

und offen zu kommunizieren.<br />

„Es ist die Frage,wie ich das imTeam,<br />

auf kollegialer Ebene rübergebracht<br />

kriege und wie ich es koordinieren<br />

kann.“ Dabei könne eshelfen, den<br />

Kollegen Hintergrundinformationen<br />

zu den eigenen Beweggründen zu<br />

geben. „Das hat nichts mit Rechtfertigung<br />

zu tun, sondernmit Information<br />

und Verständnis. Man sollte<br />

auch signalisieren, dass man die Kollegen<br />

weiterhin unterstützt.“<br />

Keine Zeit zum Faulenzen<br />

Denn zum Faulenzen werde die<br />

Brückenteilzeit in den seltensten<br />

Fällen genutzt, ist die Professorin<br />

überzeugt. Stattdessen seien vielfach<br />

private Verpflichtungen wie die<br />

Pflege von Angehörigen der Grund.<br />

„Ich kann mir vorstellen, dass nicht<br />

wenige sagen, dass die Rückkehr in<br />

die Vollzeit sogar eine Entlastung ist,<br />

weil sich die Stresssituation im privaten<br />

Bereich normalisiert hat.“<br />

Marta Böning weiß: „Wie sich die<br />

Brückenteilzeit in der Praxis entwikkelt,<br />

wird sich erst noch zeigen. Wir<br />

haben noch keine Erfahrung mit<br />

dem Anspruch und insbesondere<br />

mit einer Ablehnung.“ (dpa)<br />

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Kennziffer: II-109/19 (besetzbarabsofort/unbefristet /Bewerbungsfristende06.06.2019)<br />

Aufgabenbeschreibung: Mitarbeit im Fakultäts-Service-Center der Fakultät II –Mathematik<br />

undNaturwissenschaftenund Unterstützungder Dekanin oder des Dekans sowieAbstimmung<br />

innerhalbund außerhalbder Fakultät insbesondere zu denAufgabenbereichen:<br />

• Gestalten vonÜbergängen: Schule –Hochschule, Bachelor –Master, Master –Promotion–Beruf<br />

• strategischeMaßnahmen insbesondere in derStudieneingangsphase<br />

• Koordination undBetreuungvon Projekten zumÜbergangSchule –Hochschule undvon Projekten<br />

in und mit Schulen,Aufbauund Pflege eines entsprechenden Netzwerks<br />

• Chancengerechtigkeit undDiversitätinLehre, Forschung undVerwaltung(Antidiskriminierung,<br />

Gleichstellung undFrauenförderung,chancengerechteBildung,strategischeMaßnahmenzum<br />

Abbauvon Benachteiligungen)<br />

• Internationalisierung in Lehre, Forschung undVerwaltung<br />

Erwartete Qualifikationen: erfolgreich abgeschlosseneswissenschaftliches Hochschulstudium<br />

(Master, Diplom oder Äquivalent)ineiner geeigneten Fachrichtung<br />

DerausführlicheAusschreibungstextist im Internet abrufbar unter:<br />

http://www.personalabteilung.tu-berlin.de/menue/jobs<br />

Stellenausschreibung<br />

Die Stadt Schwedt/Oder schreibt folgende<br />

Stelle aus:<br />

Musikpädagogik „Gitarre“<br />

Die Stelle ist im Rahmen einer Elternzeitvertretung ab<br />

dem 01.08.2019 voraussichtlich für ein Jahr zu besetzen.<br />

Bewerbungsschluss ist der 09.06.2019.<br />

Nähere Informationen finden Sie auf der Internetseite<br />

www.schwedt.eu<br />

Evangelische Kindertagesstätte,<br />

56 Kinder, östl. Stadtrand von<br />

Berlin (Kaulsdorf, U/S Bahnhof<br />

Wuhletal), sucht ab 01.10.2019<br />

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Nähere Informationen auf:<br />

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freuen uns auf Sie und Ihre aussagefähige<br />

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Dr. Henning Schröder<br />

(Vorsitzender), 12621 Berlin,<br />

Dorfstraße 12, gerne auch per<br />

E-Mail an: gkr-vorsitz@<br />

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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Bildung<br />

Bestattungsfachkräfte gehen in jeder Beziehung auf die Wünsche der Hinterbliebenen ein, sie achten auch immer auf einen würdigen Rahmen.<br />

IMAGO/EPD<br />

Mitfühlen, aber nicht mittrauern<br />

Bestattungsfachkräfte arbeiten vielseitig, sie brauchen eine stabile Psyche und ein hohes Maß an Empathie<br />

VonMarie Wachsmuth<br />

Ich kann den Trauernden in einem<br />

Moment helfen, in dem sie<br />

neben sich stehen. Somit kann<br />

ich ihnen viel abnehmen. Es ist<br />

ein enorm dankbarer Beruf“, sagt<br />

Maurice Waldmann. Er ist Auszubildender<br />

zur Bestattungsfachkraft im<br />

dritten Lehrjahr.<br />

Gespräche annehmen, Beratung<br />

durchführen –„daraus ergibt sich die<br />

Erledigung der Formalitäten“, berichtet<br />

Maurice Waldmann. Wenn<br />

ein Mensch stirbt, ist viel zu erledigen:<br />

Urkunden müssen beantragt<br />

und Versicherungen abgemeldet<br />

werden. Die Bestattung wird terminiert<br />

und organisiert, der Pfarrer<br />

wird über den jeweiligenTermin informiert<br />

und die Musik ausgewählt,<br />

eventuell ein Musiker bestellt. Die<br />

Kapelle muss zur gewünschten Zeit<br />

frei sein, dann müssen Träger und<br />

Blumen organisiert werden.<br />

„Und nach der Bestattung hörtes<br />

nicht auf.Vielleicht gibt es eine Trauerfeier<br />

oder eine Danksagung, zum<br />

Beispiel in der <strong>Zeitung</strong>“, erklärt der<br />

Azubi. Nach einer gewissenZeit werden<br />

die Fälle geschlossen, archiviert<br />

und Rechnungen geschrieben.<br />

Duales Ausbildungssystem<br />

Bis eine Bestattungsfachkraft soweit<br />

ist, einen Trauerfall allein zu<br />

betreuen, vergehen in der Regel drei<br />

Jahre. So lange dauertdie duale Ausbildung.<br />

„Die Bestattungsfachkräfte<br />

kommen von den Betrieben, die sie<br />

ausbilden. Die Ausbildung findet<br />

zum Teil in der Berufsschule statt,<br />

alles was der Betrieb praktisch nicht<br />

bieten kann, lernen die Auszubildenden<br />

in der Bestatterschule in<br />

Münnerstadt“ erklärt Diana Pick,<br />

Dozentin des Bundesausbildungszentrum<br />

der Bestatter.<br />

Inhalte der Ausbildung sind unter<br />

anderem Warenkunde, Sargausschlagen,<br />

Löten, Dekorationen, Beratungsgespräche<br />

und die hygienische<br />

Versorgung eines Verstorbenen.<br />

„Unsere Schüler werden gerade in<br />

Trauerpsychologie gelehrt, wie sie<br />

mit Angehörigen in der Situation<br />

umgehen sollten. Trauern ist keine<br />

Krankheit, kein Zustand, der abgestellt<br />

werden muss,sonderndie normale<br />

Reaktion auf den Verlust eines<br />

Menschen“, sagt Diana Pick.<br />

In der Bestatterschule in Münnerstadt<br />

geht alles ganz praktisch zu.<br />

So gehören Rollenspiele hier zuder<br />

Tagesordnung. Maurice Waldmann<br />

und seine Mitschüler sollen eine<br />

Aufbahrung komplett durchspielen.<br />

Die Kapelle ist ein kleiner Raum in<br />

der Schule, und die Bestattung soll<br />

katholisch zelebriert werden. Ein<br />

Kreuz mit Korpus gehört hier dazu.<br />

Persönliche Gegenstände des Verstorbenen<br />

werden drapiert.<br />

„Wir müssen beispielsweise daraufachten,dass<br />

die Träger nicht stolpern,<br />

und dass wir Brandschutzbestimmungen<br />

einhalten“, erklärt der<br />

Auszubildende, der sich im Betrieb<br />

„Trauernist kein Zustand, der abgestellt<br />

werden muss,sonderndie normale Reaktion<br />

auf den Verlust eines Menschen“<br />

Diana Pick, Dozentin am Berufsausbildungszentrum der Bestatter<br />

über Gespräche zur Bestattungsvorsorge<br />

an den Job herangetastet hat.<br />

„Da beschäftigen sich die Leute<br />

schon mit dem Tod, sind aber entspannter“,<br />

sagt er. „Seit Anfang des<br />

dritten Lehrjahres führe ich meine<br />

Beratungsgespräche zu Bestattungen<br />

allein durch.“<br />

Wasman für den Beruf mitbringen<br />

muss, ist für Maurice Waldmann<br />

klar: „Ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />

ist natürlich wichtig, man<br />

muss sich artikulieren können, Interesse<br />

daran haben mit Menschen<br />

zu arbeiten und physisch sowie psychisch<br />

belastbar sein. Wirsagen immer:<br />

Mitfühlen, aber nicht mittrauern.“<br />

Aber auch Einfühlungsvermögen<br />

beim Umgang mit trauernden<br />

Hinterbliebenen, Sorgfalt und Umsicht<br />

zum Beispiel beim Gestalten<br />

von Todesanzeigen oder beim Vorbereiten<br />

der Verstorbenen für die<br />

Bestattung oder Serviceorientierung<br />

beim Eingehen auf individuelle<br />

Wünsche sind grundlegend.<br />

Mathematische Fähigkeiten zum<br />

Erstellen von Rechnungen und<br />

handwerkliches Geschick beim Ausstatten<br />

von Särgen sind wichtig. Die<br />

meisten Betriebe schauen nach Bewerbern<br />

mit mittlerer Reife oder einemhöheren<br />

Schulabschluss.Rechtlich<br />

ist aber keine bestimmte Schulbildung<br />

vorgeschrieben.<br />

Keine Reichtümer<br />

Der Bundesverband Deutscher Bestatter<br />

hat die Empfehlung zur Ausbildungsvergütung<br />

im ersten Lehrjahr<br />

mit 500 Euro,600 Euro im zweiten<br />

und 700 Euro im dritten Ausbildungsjahr<br />

ausgesprochen. Im öffentlichen<br />

Dienst liegt die Vergütung<br />

mit 1000 Euro sogar deutlich höher.<br />

Werdie Ausbildung mit einer erfolgreichen<br />

Gesellenprüfung abschließt,<br />

darf sich Bestattungsfachkraft<br />

nennen. Auch hier sind keine<br />

Reichtümer zu verdienen: In der Praxis<br />

liegt das Einstiegsgehalt bei rund<br />

1900 bis 2200 Euro. Mit zunehmender<br />

Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit<br />

steigt dann in der Regel<br />

auch das Gehalt.<br />

Wer weiterkommen will, kann<br />

sich fortbilden. Zum Beispiel als<br />

„Geprüfter Bestatter“, „Geprüfter<br />

Kremationstechniker“, „Zertifizierter<br />

Kremationsassistent“, „Geprüfter<br />

Kundenberater im Friedhofsservice“,<br />

„Bestatter im Notfalleinsatz“,<br />

„Geprüfter Thanatopraktiker“ und<br />

„Bürokummunikationsfachwirt im<br />

Bestattungsgewerbe“. Oder man<br />

macht seinen Bestattermeister,<br />

dann sind 2300 bis 3700 Euro Bruttolohn<br />

drin.<br />

Wunderbare<br />

Wildkräuter<br />

Morgen<br />

Reports lesen!<br />

Hintergründe<br />

Interviews<br />

Gewinnspiele<br />

Sie wachsen auf Wiesen und<br />

im Gebüsch, sind umsonst<br />

und köstlich.Ein Experte<br />

führte uns durch den Wald.<br />

Foto: Volkmar Otto<br />

AM<br />

SONNTAG<br />

Der vonhier


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B9<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Mobile Welten<br />

Supra-Helden<br />

an der<br />

Konsole<br />

Toyota und Porsche geben<br />

im e-Motorsport Vollgas<br />

VonRalf Loweg<br />

Moderner Motorsport findet<br />

nicht nur auf der Rennstrecke<br />

statt. Im digitalen Zeitalter sind immer<br />

mehr Hobby-Rennfahrer auch<br />

im Netz rasant unterwegs. Autohersteller<br />

haben das längst erkannt und<br />

bieten jungen und alten Racerneine<br />

entsprechende Plattform. Toyota<br />

Gazoo Racing oder Porsche geben<br />

mit neuen Markenpokalen auch im<br />

e-MotorsportVollgas.<br />

Toyota schickt einen legendären<br />

Sportwagen in die virtuelle Welt. Die<br />

Japaner haben jetzt den GR SupraGT<br />

Cup gestartet. Im Rahmen von Gran<br />

Turismo Sport wird der schnellste<br />

Fahrer an der Konsole gesucht. Mitmachen<br />

kann jeder, der über die<br />

Gran Turismo Sport Software für die<br />

PlayStation 4 verfügt und mindestens<br />

sechs Jahrealt ist, heißt es.<br />

Der erste globale Markenwettbewerb<br />

für die PlayStation 4 besteht<br />

aus 13 Veranstaltungen. Danach<br />

wird imOktober 2019 im Rahmen<br />

der Tokio Motor Show das Finale<br />

ausgetragen. Anmeldungen sind 15<br />

Minuten vor dem Start eines jeden<br />

Rennens im „Sportmodus“ des Gran<br />

Turismo Sportmöglich.<br />

DasZiel vonToyota GazooRacing<br />

ist es, auch künftige Generationen<br />

für den Motorsport zu begeistern.<br />

Die Erkenntnisse aus der virtuellen<br />

Welt sollen dabei in die Realität einfließen.<br />

Dasheißt: DieRückmeldungen<br />

der Gran Turismo Fahrer beispielsweise<br />

beeinflussen nicht nur<br />

das virtuelle Modell, sondernsie sollen<br />

in den nächsten Jahren auch in<br />

der realen Entwicklung berücksichtigt<br />

werden.<br />

Auch Porsche hat in der virtuellen<br />

Welt Neuigkeiten zu bieten. Spieler<br />

können sich an der Konsole jetzt im<br />

„Porsche Esports Supercup“ messen.<br />

Der Name „Supercup“ steht für<br />

die höchste Kategorie der Markenpokale<br />

und soll laut Porsche die Internationalität<br />

der Online-Rennserie<br />

hervorheben. Diereale Rennserie ist<br />

seit 25 Jahren der Wettbewerb für die<br />

weltweit besten Fahrer des Porsche<br />

911 GT3 Cup.<br />

Insgesamt 40 Racer,die ihren Weg<br />

durch das Qualifikationsverfahren<br />

erfolgreich gemeistert haben, werden<br />

sich in zehn Online-Rennen<br />

messen. Am 28. September 2019 findet<br />

das letzte Rennen auf dem Circuit<br />

Monza in Italien statt. DieMeisterschaft<br />

bietet einen Gesamtgewinn<br />

von umgerechnet rund 90.000<br />

Euro.<br />

Auch die „richtigen“ Racer nehmen<br />

e-Motorsport schon lange sehr<br />

ernst. „Wir bauen unsere Präsenz in<br />

der Motorsport-Welt aus und ermöglichen<br />

Simulations-Rennfahrern<br />

den Einstieg in die Porsche-Motorsport-Familie,<br />

indem wir unsere<br />

etablierte Serie von Markenpokalen<br />

um einen Esports-Wettbewerb erweitern“,<br />

sagt Fritz Enzinger, Leiter<br />

vonPorsche Motorsport. (mid)<br />

Zweirädrige Lastenräder bieten vorne Platz fürsKind und lassen sich auch noch vergleichsweise sportlich fahren. DPA (3)<br />

Kinder an Bord!<br />

Den Nachwuchs auf dem Rad mitzunehmen, ist praktisch. Die Transportmöglichkeiten sind endlos<br />

VonDiana Pfister<br />

Statt mit dem Auto fahren<br />

zahlreiche Eltern den Nachwuchs<br />

mit dem Fahrrad umher.<br />

Das spart Sprit und im<br />

Berufsverkehr oft auch Zeit. Mitgenommen<br />

werden dürfen die Kinder,<br />

solange sie nicht älter als sieben<br />

Jahresind. Für behinderte Kinder gilt<br />

die Altersgrenze laut Straßenverkehrs-Ordnung<br />

nicht.<br />

Doch wie transportiert man den<br />

Nachwuchs am besten? Die Optionen<br />

sind ebenso vielfältig wie deren<br />

Vor- und Nachteile.Ein Überblick:<br />

Der Kindersitz: Den Klassiker gibt es<br />

für vorne, wo er am Lenker angebracht<br />

wird, oder für hinten, wo er<br />

am Sattelrohr oder Gepäckträger befestigt<br />

wird. „Kindersitze sind einfach<br />

zu handhaben und eignen sich<br />

am besten, wenn man wenig Platz<br />

hat und kein spezielles Rad haben<br />

möchte“, schätzt René Filippek vom<br />

Allgemeinen Deutschen Fahrrad-<br />

Club (ADFC). Lastenräder etwa benötigen<br />

einen größeren Stellplatz.<br />

DerExperte weist zudem darauf hin,<br />

dass Kindersitze unter allen Optionen<br />

die günstigste seien.<br />

Bei vorderen Sitzen haben Eltern<br />

den Nachwuchs immer im Blick.<br />

Aber das kann auch gefährlich werden.<br />

Nach Ansicht des VSF (Verbund<br />

Service und Fahrrad) kommt es vor,<br />

dass das Kind die Sicht behindert<br />

oder beim Rumzappeln gegen den<br />

Arm oder die Hand boxt und so das<br />

Lenken des Fahrrades erschwert.<br />

Thomas Geisler vom Pressedienst-<br />

Fahrrad (pd-f)ergänzt in diesem Zusammenhang,<br />

dass das Kind vorne<br />

direkt dem Fahrtwind ausgesetzt ist<br />

und der Fahrer bei einem Sturzleicht<br />

auf dem Kind landen kann. Aber<br />

auch hinten montierte Kindersitze<br />

haben Nachteile.„Die Füße können<br />

in die Speichen kommen“, so Geisler.<br />

Bei beiden Varianten gibt er zudem<br />

die große Fallhöhe bei einem<br />

Sturz zu bedenken. Außerdem<br />

müsse das Kind bereits eigenständig<br />

sitzen können.<br />

Der Anhänger: Im Gegensatz zum<br />

Fahrradsitz finden hier oft bis zu<br />

zwei Kinder Platz. Er wird laut VSF<br />

zumeist mittels einer Kupplung an<br />

der Hinterradachse befestigt. Die<br />

meisten Modelle bieten so viel Raum<br />

-sowohl für ein Kind als auch für<br />

Einkäufe.<br />

Ein Vorzug laut Geisler: „Der<br />

Nachwuchs kann durch einen Aufsatz<br />

ab dem ersten Monat mitgenommen<br />

werden und problemlos<br />

schlafen.“ Sitzen können muss das<br />

Kind nicht unbedingt. Ein stabiler<br />

Rahmen sowie eine höhere Kippstabilität<br />

bringen dem Experten zufolge<br />

außerdem mehr Sicherheit. Dazu<br />

kommt besserer Schutz bei Wind<br />

und Wetter. ImWinter könne man<br />

zusätzliche Decken oder Sitzsäcke<br />

hineinlegen.<br />

Viele Modelle sind einfach faltbar<br />

zum Transport in Auto, Bus oder<br />

Bahn. Allerdings: Trotz des Faltens<br />

benötigen sie mehr Platz als ein Kindersitz.<br />

Der VSF rät: Gerade, wer in<br />

einem Mehrparteienhaus wohnt,<br />

sollte vor einem Kauf abklären, ob<br />

der Hänger einen Platz im Keller<br />

oder einem anderen Abstellraum<br />

findet.<br />

Zu bedenken: Das Kind ist nicht<br />

im Blickfeld und befindet sich auf<br />

Höhe der Auspuffrohre. Die Abgas-<br />

Belastung falle hier jedoch Geisler<br />

zufolge nicht höher aus als im Inneren<br />

eines Autos im Stadtverkehr -er<br />

sieht die Nachteile eher im Handling,<br />

und zwar in einem längeren<br />

Bremsweg und einem größeren<br />

Wendekreis.<br />

Das Lastenrad: Verglichen mit Sitzen<br />

und Hängernsind diese besonderen<br />

Fahrräder am teuersten. „Die Preise<br />

beginnen bei 1500 Euro ohne Elektroantrieb<br />

und bei 3000 Euro mit<br />

Elektroantrieb“, so Geislers Einschätzung.<br />

Bei vielen Anbietern<br />

seien Kindersitze hierfür noch nicht<br />

inklusive.<br />

Doch die Kosten schrecken<br />

scheinbar nicht ab - Lastenräder<br />

sind beliebt. Geisler sieht hier „einen<br />

großen Trend, gerade im urbanen<br />

Milieu“. DasLastenrad bietet ausreichend<br />

Raum, um auch andereDinge<br />

wie Einkäufe zu transportieren. Das<br />

Kind befindet sich immer im Blickfeld<br />

der Eltern.<br />

Lastenräder gibt es mit zwei oder<br />

drei Rädern. Zweirädrige Modelle<br />

bieten ein sportliches Fahrgefühl,<br />

können dafür leichter kippen. Die<br />

dreirädrigen Modelle sind dagegen<br />

sehr kippstabil - dafür allerdings<br />

sperriger und schwerfälliger.<br />

In beiden Fällen benötigt das Rad<br />

einen ausreichend großen Stellplatz.<br />

Zudem ist es nicht als klassisches<br />

Rad zugebrauchen. Zum normalen<br />

Radfahren brauche man immer ein<br />

weiteres Rad, so Geisler.<br />

Das Longstailrad: In Sachen Kindertransport<br />

ist dieses Rad mit dem<br />

überlangen Gepäckträger (Longtail)<br />

noch ein Exot. „Darauf wird die Mitnahmen<br />

von zwei Kindersitzen und<br />

Gepäck ermöglicht“, so Geisler.„Das<br />

Rad fährt sich dabei wie ein Fahrrad.“<br />

Eine Mischform zwischen<br />

Longtail und normalem Rad, auf<br />

dem ein Kindersitz angebracht werden<br />

kann, sind Midtails.<br />

Die Tandem-Kupplung: Bei dieser Lösung<br />

fährt der Nachwuchs mit. „Sie<br />

bieten sich für ältere Kinder an, die<br />

bereits selbstständig unterwegs<br />

sind“, erklärt Geisler. Durch die<br />

Kupplung wird das Kinderrad mit<br />

dem des Erwachsenen verbunden<br />

und es kann mitradeln, ohne dass es<br />

alleine gelassen wird imStraßenverkehr.<br />

Wird das Kind etwa bei einem<br />

Ausflug müde, kann man es so mitziehen.<br />

Es muss zwar weiterhin in<br />

die Pedale treten, braucht allerdings<br />

weniger Kraft. DieNachteile:„Sie haben<br />

häufig einen weiteren Wendekreis<br />

und lassen sich schlecht um<br />

spitze Kurven manövrieren“, sagt<br />

Geisler. (dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Abschleppen: Seil immer<br />

straff halten<br />

DasSeil zwischen den Autos sollte<br />

beim Abschleppen nach Möglichkeit<br />

stets straff gespannt sein. Hängt es<br />

durch, sollte der Fahrer oder die FahrerinimPannenfahrzeug<br />

sanft<br />

bremsen, damit es sich wieder<br />

strafft. Dazu rät die Prüforganisation<br />

Dekra. Am Steuer des abschleppenden<br />

Autos ist beim Einsatz eines Seils<br />

hingegen besonders viel Gefühl<br />

beim Anfahren und Schalten gefragt.<br />

(dpa)<br />

Nicht einfach die<br />

Verkleidungen abschrauben<br />

Motorräder ohne Verkleidung sind<br />

ein Hingucker.Doch in Eigenregie<br />

aus seiner Maschine ein sogenanntes<br />

Naked Bike zu machen, indem<br />

man die Verkleidungen kurzerhand<br />

abmontiert, kann ohne Beratung<br />

durch Profis gefährliche Folgen haben.<br />

Ohne die Abdeckungen verändertsich<br />

nämlich die Fahrphysik,<br />

warnt der Tüv Süd. Durchdas veränderte<br />

Gewicht könnte das Motorrad<br />

zum Beispiel mehr zum Pendeln neigen.<br />

Auch der Grip der Räder verändertsich<br />

-gerade bei hohen Geschwindigkeiten.<br />

(dpa)<br />

Teurer als im<br />

Kostenvoranschlag<br />

DieSchlussrechnung voneinem<br />

Kostenvoranschlag darfinbestimmten<br />

Grenzen durchaus abweichen.<br />

Handwerker müssen ihreKunden<br />

aber darüber imVorfeld informieren.<br />

Darauf macht die Schleswig-Holsteinische<br />

Rechtsanwaltskammer in<br />

Kiel aufmerksam. Dasgilt insbesonderedann,<br />

wenn die tatsächliche<br />

Summe die zunächst veranschlagte<br />

beträchtlich übersteigt.Die Information<br />

sollte der Auftraggeber sobald<br />

wie möglich und am besten schriftlich<br />

erhalten. Ansonsten darfder<br />

Kunde außerordentlich kündigen<br />

und muss somit nur die bis dahin erbrachten<br />

Leistungen zahlen. Falls<br />

der Endpreis den im Vorfeld angesetzten<br />

Betrag nur unwesentlich<br />

überschreitet, ist der Besteller verpflichtet<br />

zu zahlen. DerRahmen liegt<br />

bei 15 bis 20 Prozent. (dpa)<br />

Audi überarbeitet alle<br />

A4-Varianten<br />

Audi hat den A4 überarbeitet: Vier<br />

Jahrenach der Premierebekommen<br />

die Limousine,der Kombi Avant und<br />

der Geländekombi Allroad nach Angaben<br />

des Herstellers ein komplett<br />

neues Design, ein Interieur mit<br />

neuem Infotainment und eine modernisierte<br />

Motorpalette.Zuerkennen<br />

ist die Modellpflege vonaußen<br />

unter anderem an einer neuen Front<br />

mit flacherem Grill und schlankeren<br />

Scheinwerfern. Bestellen lässt sich<br />

das Mittelklasse-Modell ab Ende<br />

Mai. Ausgeliefertwerden die Autos<br />

im Herbst .Wenn alle Motor-und<br />

Getriebevarianten verfügbar sind,<br />

sollen die Preise bei 33 600 Euro beginnen.<br />

(dpa)<br />

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sich Racer in zehn virtuellen Rennen. MID<br />

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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

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Mobile Welten<br />

Er gehört bei uns längst zum<br />

gewohnten Straßenbild:<br />

Der Mitsubishi Space Star.<br />

In der Klasse der Kleinstwagen<br />

ist er mit inzwischen rund sechs<br />

Jahren Laufzeit eine bewährte Größe.<br />

Einmal, weil er vergleichsweise sehr<br />

geräumig ist. Unddann hat ihn Mitsubishi<br />

ja auch über die Jahreweg immer<br />

wieder aktualisiert. Mitdurchaus<br />

positiven Auswirkungen.<br />

Der Testwagen jedenfalls ließ angesichts<br />

seiner Komplett-Ausstattung<br />

Gedanken an Verzicht im Mini-Segment<br />

erst gar nicht aufkommen. In<br />

seine nur 3,80 laufenden Meter war so<br />

ziemlich alles reingepackt, was die Japaner<br />

für den Space Star zu bieten haben.<br />

Schließlich rollte er in der Ausstattungsversion<br />

Top und mit dem<br />

zusätzlichen Extra-Paket für 1.100<br />

Euro an, das etwa 15 Zoll große<br />

Leichtmetallfelgen, Bi-Xenon-<br />

Scheinwerfer, DAB+-Radio, LED-<br />

Blinkleuchten in den Außenspiegeln,<br />

LED-Standlicht, Klimaautomatik,<br />

Nebelscheinwerfer und ein Smart-<br />

Key-System samt Start-Stopp-Knopf<br />

enthält. Noch Fragen?<br />

Verständlich und einfach<br />

Positiv kommt überdies hinzu, dass<br />

beim letzten Facelift des Kleinen<br />

nicht nur das Exterieur deutlich schicker<br />

wurde. Auch innen legten die<br />

Gestalter Hand an und packten etwa<br />

Chrom- und Klavierlack-Applikationen<br />

am Multifunktions-Lederlenkrad,<br />

besser ablesbare Instrumente<br />

und ein höher auflösendes Display<br />

hinein -das wirkt alles ziemlich erwachsen<br />

und gar nicht mehr kleinwagenmäßig.<br />

Dazu kommen die langstreckentauglichen<br />

Vordersitze und das im<br />

Verhältnis zur Gesamtgröße des Japa-<br />

Munter und geräumig<br />

Der Mitsubishi Space Star geht mit einem Ab-Preis unter 10 000 Euro an den Start.<br />

Das Facelift hat dem Bonsai-Asiaten gut getan und technisch bietet der<br />

Kleinstwagen allerhand Nützliches<br />

Der Mitsubishi Space Star gehörtlängst zu den festen Größen im kleinen Segment.<br />

ners gute Platzangebot für zwei und<br />

das noch ziemlich gute für drei Passagiere<br />

auf der Rückbank. Der Platz für<br />

die Ellbogen und über dem Kopf ist<br />

ordentlich bemessen, Beklemmungen<br />

sind kein Thema. Der gewohnt<br />

variable Kofferraum ist mit 209 bis<br />

881 Liter Fassungsvermögen für die<br />

Kleinstwagenklasse in Ordnung. Und<br />

die Bedienung ist so,wie man sie sich<br />

wünscht: auf Anhieb verständlich<br />

und einfach.<br />

Angetrieben wurde der mid-Testwagen<br />

vom stärkeren der zwei angebotenen<br />

Dreizylinder-Benzinern, der<br />

es aus 1,2 Liter Hubraum auf 80 PS<br />

VonJutta Bernhard<br />

bringt. Der Motor läuft schön rund,<br />

produziert den typischen Dreier-<br />

Sound und ermöglicht für ein Auto<br />

dieser Größe völlig ausreichende<br />

Fahrleistungen. Mit etwas Geduld<br />

lässt sich auf der Autobahn auch die<br />

Höchstgeschwindigkeit von 180<br />

km/h erreichen, auf 100 ist der Space<br />

Star in 12,7 Sekunden. DasFünfgang-<br />

Schaltgetriebe ist passend zur Motor-<br />

Charakteristik abgestimmt.<br />

Dabei zeigte sich der Proband im<br />

Test auffallend genügsam -mit 5,2 Liter<br />

Super je 100 Kilometer lag er nur<br />

knapp über den Angaben für den<br />

Normverbrauch. Auch noch wichtig:<br />

PR<br />

Die2019er Modelle sind längst auf die<br />

ab September dieses Jahres geltende<br />

Euro 6d-Temp-Abgasnormausgelegt.<br />

Zu haben ab unter 10 000 Euro<br />

Und wie fährt er sich, der Bonsai-<br />

Asiate? Abgesehen von der etwas zu<br />

soft ausgelegten Lenkung gibt es<br />

beim Space Star nichts zu kritteln. Er<br />

lässt sich sicher und gerne auch munter<br />

durch Kurven zirkeln, bietet standesgemäßen<br />

Komfort und bleibt bei<br />

mittleren Drehzahlen auch akustisch<br />

sehr zurückhaltend. Sehr angenehm<br />

ist im Alltag der Wendekreis von nur<br />

9,2 Meter -das hilft beim Geschlängel<br />

in der Stadt genauso wie beim Einparken.<br />

Nicht nur Damen werden die<br />

Sitzheizung zu schätzen wissen. Und<br />

angenehme Zutaten wie Regensensor,<br />

Tempoautomatik oder die sehr<br />

effektive Berganfahrhilfe sorgen dafür,<br />

dass sich die Passagiere gar nicht<br />

wie in einem Kleinstwagen fühlen.<br />

Die Preisliste für den Space Star<br />

beginnt bei marketingbedingten<br />

9.990 Euro,die getestete 1,2 Liter-Version<br />

in der Ausstattungslinie Topkostet<br />

ab 14.290 Euro,als Extras hat Mitsubishi<br />

noch die Metallic-Lackierung<br />

(490 Euro) und das installierte Extra-<br />

Paket für 1.100 Euro zu bieten.<br />

Fazit: DerMitsubishi Space Star ist<br />

ein angenehmer Begleiter durch den<br />

Stadtverkehr, enttäuscht aber auch<br />

nicht auf der längeren Tour. (mid)<br />

DiesesAuto wurde zumTest zurVerfügung gestelle:<br />

Mitsubishi Space Star 1.2 MIVEC ClearTecTop.<br />

TechnischeDaten: Fünftüriger und fünfsitziger<br />

Kleinstwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in<br />

Millimetern: 3.795/1.665/1.505/2.450,Gepäckraum:235<br />

bis 881 l, Leistung:59kW/80 PS<br />

bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 106 Nm bei<br />

4.000 U/min, 0-100 km/h: 12,7 s, Höchstgeschwindigkeit:<br />

180 km/h, Preis: ab 12390 Euro.<br />

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Simple Technik<br />

Die Zahl der Unfallfluchten steigt. Einem Teil der Täter<br />

kommt die Polizei auf die Spur.Dank einer Klebefolie<br />

VonAndré Kloh<br />

Nur kurz zum Einkaufen in den<br />

Supermarkt und bei der Rückkehr<br />

zum Auto fällt die frische Delle in<br />

der Tür sofort ins Auge. Die Zahl der<br />

Unfallfluchten steigt in Schleswig-<br />

Holstein seit zehn Jahren kontinuierlich<br />

an -auf 20 832 Fälle im vergangenen<br />

Jahr. Oft bleiben Opfer beziehungsweise<br />

deren Versicherungen<br />

auf den Kosten vonLack- oder Blechschäden<br />

sitzen. Seit anderthalb Jahrenjagen<br />

mehr als 70Verkehrsermittler<br />

der Polizei im Norden Unfallverursacher<br />

mit Klebefolie sowie Mikroskop<br />

-und mit einigem Erfolg.<br />

Täter finden oder ausschließen<br />

Mit Hilfe der Spurensicherungsfolie<br />

seien nicht nur Verursacher überführt<br />

oder vermeintliche Täter ausgeschlossen<br />

worden, sagt Polizeisprecher<br />

Torge Stelck. „In einigen<br />

Fällen wurden durch den Einsatz<br />

der Folie auch fingierte Verkehrsunfälle<br />

aufgedeckt.“ Die Spurensicherungsfolie<br />

kann nicht nur Lackspuren<br />

festhalten, sondern auch Sedimente,<br />

Kunststoffe, Farbpartikel,<br />

Holz oder pflanzliche Rückstände.<br />

Die Mikroskop-Suche der Beamten<br />

hat im Winter beispielsweise einem<br />

Fahranfänger in Ratzeburg<br />

(Kreis Herzogtum Lauenburg) nach<br />

der Kollision mit einemVW-Bus an einer<br />

glatten Kreuzung zweier Bundesstraßen<br />

geholfen. Der hatte den Unfall<br />

mit dem Wagen des Vaters angezeigt<br />

und von einer Fahrerflucht berichtet.<br />

Die Polizisten glaubten die<br />

Geschichte zunächst aber nicht.<br />

Die Beamten gingen aufgrund erheblicher<br />

Schäden am Wagen davon<br />

aus,dass der junge Mann in eine Leitplanke<br />

gekracht war. Dort fand die<br />

Polizei zwar blaue Lackspuren, die<br />

aber nicht zum metallicfarbenen Pkw<br />

passten. DieErmittler starteten einen<br />

Zeugenaufruf und bekamen den anonymen<br />

Hinweis auf einen VW-Bus.<br />

Bei der Überprüfung des Busses<br />

klebte der Ermittler wieder die Folie<br />

und stellte am Mikroskop eine Übereinstimmung<br />

fest. Nach Vorhalt der<br />

Spuren räumte die Fahrerin den Unfall<br />

schließlich ein.<br />

Bundesweite Zahlen zu Schäden,<br />

die durch Fahrerfluchten entstehen,<br />

gibt es nach Angaben des Gesamtverbandes<br />

der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

nicht. Ein Garantiefonds<br />

soll Verkehrsopfer vor Härten<br />

bewahren. „Inden sogenannten Fahrerfluchtfällen<br />

werden, um eine übermäßige<br />

oder gar missbräuchliche Inanspruchnahme<br />

des Fonds zu vermeiden,<br />

Sachschäden an Kraftfahrzeugen<br />

nur erstattet, wenn<br />

gleichzeitig ein beträchtlicher Personenschaden<br />

entstanden ist“, sagt ein<br />

Verbandssprecher.<br />

Rund 13 000 Euro hat sich das Landespolizeiamt<br />

den Kauf von 70Mikroskopen<br />

und der Folie kosten lassen.<br />

Entwickelt hat das Verfahren ein<br />

Gutachter aus Nordrhein-Westfalen.<br />

Schleswig-Holstein war 2017 das<br />

erste Bundesland, indem die Technik<br />

flächendeckend eingesetzt wurde,<br />

wie Polizeisprecher Stelck sagt. „Bei<br />

einem Großteil der mehr als 20 000<br />

Verkehrsunfallfluchten ist sie 2018<br />

zum Einsatz gekommen.“ Ziel sei es,<br />

die Aufklärungsquote in diesem Straftatbereich<br />

zu erhöhen. Zwar liege die<br />

Aufklärungsquote bei Unfallfluchten<br />

auf der Autobahn bei rund 50 Prozent,<br />

ansonsten sei sie aber niedriger.<br />

Gute Ergänzung<br />

DasLandespolizeiamt ist vonder Folientechnik<br />

überzeugt. Sie komme<br />

mittlerweile bei vier von fünf Unfallfluchten<br />

zum Einsatz, sagt Stelck. Die<br />

Folien seien häufig nicht das einzige<br />

oder das entscheidende Beweismittel,<br />

bildeten aber einen wichtigen<br />

Baustein der Ermittlungsarbeit und<br />

hätten sich bewährt: „Das Entdeckungsrisiko<br />

ist bei vorliegender Spurenlage<br />

sehr hoch.“ (dpa)<br />

Mit dieser Klebefolie können die Beamten<br />

Unfallspuren zuordnen.<br />

DPA


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B12<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Börse<br />

Tagesgeld Zins p.a. für Beträge<br />

Kundenkontakt ab 1€ 5.000€ 50.000€<br />

Advanzia */**<br />

advanzia.com - 1,00 1,00<br />

NIBC Direct */**<br />

nibcdirect.de 0,75 0,75 0,75<br />

Renault Bank direkt */**<br />

renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />

PSA Direktbank<br />

psa-direktbank.de 0,25 0,70 0,70<br />

RaboDirect */**<br />

rabodirect.de 0,66 0,66 0,66<br />

ING *<br />

ing.de 1,00 1,00 1,00<br />

Santander<br />

santander.de 0,03 0,03 0,03<br />

Postbank<br />

postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

BBBank<br />

bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />

berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />

mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />

030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />

Sparda Berlin (Online)<br />

sparda-b.de - 0,001 0,001<br />

Mittelwert von 85 Banken 0,18 0,18 0,18<br />

*Neukunden /Neuanlagen<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Ratenkredite 10.000 Euro<br />

Kreditzinsen, bonitätsunabhängig bzw.2/3 Zins<br />

Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />

PSD Bank Nürnberg<br />

psd-nuernberg.de 2,93 2,93 2,93<br />

Deutsche Skatbank<br />

skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />

EthikBank<br />

ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />

DKB Deutsche Kreditbank<br />

dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />

SWK Bank<br />

couchkredit.de 3,49 3,49 3,49<br />

Targobank<br />

targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />

Commerzbank<br />

069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />

Postbank<br />

postbank.de 3,78 3,78 3,78<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />

ING<br />

ing.de 3,99 3,99 3,99<br />

PSD Berlin-Brandenburg<br />

psd-bb.de 2,99 2,99 3,19<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />

ABK Allgemeine Beamten Bank<br />

030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />

BBBank<br />

030 202480 5,82 5,61 5,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />

Mittelwert von 70 Banken 4,24 4,32 4,41<br />

Sparbriefe und<br />

langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Jahre 5Jahre 8Jahre<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 1,31 1,41 -<br />

abcbank<br />

abcbank.de 1,15 1,20 -<br />

akf bank **<br />

akf.de 1,05 1,20 1,20<br />

Ziraat Bank<br />

ziraatbank.de 1,05 1,20 -<br />

VTB Direktbank<br />

vtbdirekt.de 1,00 1,20 1,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,60 1,10 -<br />

Santander<br />

santander.de 0,60 0,90 1,22<br />

ING<br />

ing.de 0,07 0,12 -<br />

Deutsche Bank<br />

deutsche-bank.de 0,05 0,05 0,30<br />

Postbank<br />

postbank.de - - -<br />

Isbank<br />

isbank.de 1,00 1,15 -<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de - - 0,40<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

0331/898989 0,01 - 0,01<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

030/86986969 - - -<br />

Sparda-Bank Berlin<br />

030/42080420 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,73 0,90 0,88<br />

*Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Festgeld für 5.000 Euro<br />

Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />

Crédit Agricole **<br />

ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />

abcbank<br />

abcbank.de - 0,80 0,90<br />

PrivatBank 1891 **<br />

privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />

Bank11<br />

bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />

akf bank **<br />

akf.de 0,20 0,45 0,65<br />

Deutsche Bank *<br />

deutsche-bank.de - 0,75 0,05<br />

Santander<br />

santander.de - 0,01 0,20<br />

Targobank<br />

targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />

ING<br />

ing.de - - 0,03<br />

Commerzbank<br />

commerzbank.de - - 0,01<br />

Isbank<br />

isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />

PSD Berlin Brandenburg<br />

psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />

Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />

mbs-potsdam.de - - 0,01<br />

Sparda Berlin<br />

sparda-b.de - - 0,002<br />

<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />

-030/86986969 - - -<br />

Mittelwert von 80 Banken 0,23 0,30 0,45<br />

*6Monate Neukundenangebot<br />

** Einlagensicherung 100.000 Euro<br />

Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />

zurückfallende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Verlierer Index<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Investmentfonds<br />

Gewinner<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

aufholende Werte<br />

in 4Wochen<br />

in 12 Monaten<br />

Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />

die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />

vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />

Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />

Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />

die horizontale Achse die Veränderung des<br />

vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />

relativ gesehen besten Performance befinden<br />

sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />

Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />

Performance links unten. Die Grösse der<br />

Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />

sind, richtet sich nach der Höhe der<br />

Marktkapitalisierung.<br />

AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />

16.05. 16.05. VORW.<br />

WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />

A.Ad.InGlA A 105,42 102,35 101,92<br />

Adifonds A A 124,33 118,41 119,55<br />

AdiverbaA A 162,33 154,60 157,21<br />

AdvFixedIncAEUR A 102,32 99,34 99,24<br />

Aktien Europa A A 91,17 86,83 86,75<br />

All Stratfds Ba A A 87,02 83,67 83,95<br />

BiotechnologieA A0,49 154,76 147,39 149,43<br />

ConcentraA A0,36 117,50 111,90 112,98<br />

CONVEST 21 VL A 60,40 57,52 57,74<br />

East. Europe EqA A1,96 93,56 89,10 89,63<br />

Emerging Europe A A 318,62 303,45 300,92<br />

Eur Renten AE A1,35 63,19 61,65 61,39<br />

Eur Renten KAE A0,41 41,77 40,95 40,97<br />

Euro RentenfondsAT T 107,34 104,72 104,29<br />

EuropaVisionA A0,95 26,93 25,65 25,90<br />

Europazins A A0,78 56,52 54,87 54,70<br />

Flexi Rentenf.A A1,27 93,33 90,17 90,09<br />

FondakA A 177,28 168,84 170,48<br />

Fondis A 85,80 81,71 82,06<br />

Fondra A 117,81 113,28 113,65<br />

Fonds Japan A A0,19 58,19 55,42 55,69<br />

Fonds Schweiz A A1,41 464,04 441,94 440,07<br />

Geldmkt SP AE A0,36 46,60 46,60 46,61<br />

Gl. Intell. Cap.A A0,31 104,08 99,12 99,88<br />

Global Eq.Divid A A1,84 112,59 107,23 108,27<br />

Industria A A1,63 99,09 94,37 95,58<br />

Informationst.A A0,76 266,00 253,33 258,80<br />

Interglobal A A1,01 345,60 329,14 331,38<br />

InternRentA A0,36 48,69 47,27 47,15<br />

Kapital Plus A A0,65 64,89 63,00 63,09<br />

Nebw.Deutschl.A A0,95 309,57 294,83 296,69<br />

Nürnb.Eurold.A A 132,22 125,92 127,14<br />

Plusfonds A 153,45 146,14 147,09<br />

Rentenfonds A A0,90 87,54 85,40 85,10<br />

RohstofffondsA A0,31 62,62 59,64 59,93<br />

Thesaurus AT T 956,18 910,65 919,37<br />

Trsy ShrtTrm+€A A 94,35 93,42 93,45<br />

US Equity C2 A0,20 64,71 64,71 64,86<br />

US LargeCap Gr.A A0,28 94,47 89,97 90,98<br />

Verm.Deutschl.A A0,69 179,03 170,50 171,58<br />

Verm.Europa A A1,13 48,53 46,22 46,62<br />

Wachstum Eurol A A 119,68 113,98 114,66<br />

Wachstum Europa A A0,99 123,41 117,53 118,40<br />

ALTE LEIPZIGER<br />

Aktien Deutschland A 114,59 109,13 109,38<br />

Trust €uro Dfsv A 45,77 45,77 45,78<br />

Trust €uro Renten A 47,51 46,13 46,04<br />

WWW.AMPEGA.DE<br />

Amp DivPlus Akt P A2,50 131,19 124,94 124,28<br />

Amp GenderPlus Akt T 107,26 103,13 102,27<br />

Amp Global Renten A0,20 17,88 17,23 17,20<br />

Amp Rendite Renten A0,25 21,90 21,26 21,25<br />

BLACKROCK<br />

BGF EmeEurA2 EUR T 109,34 104,13 100,86<br />

Euro BondA2 T 30,88 29,41 29,35<br />

World EnergyA2 T 17,57 16,73 16,43<br />

World GoldA2 T 26,34 25,09 24,78<br />

BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />

Bd.Euro Med.Term* T 184,48 184,48 184,55<br />

Bd.Euro Sh.Term* T 122,22 122,22 122,24<br />

BNPP L1 Seasons Cl* T 95,97 95,54<br />

Eq.High Div.Europe* T 91,23 91,23 90,93<br />

Euro ShortTermBd* T 113,90 113,90 113,93<br />

MoneyMkt Euro* T 207,95 207,95 207,95<br />

CREDIT SUISSE<br />

CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2804,86 2804,86 2785,31<br />

CS EUROREAL* A1,54 7,55 7,56<br />

WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />

Aktfds RheinEdit P A 53,28 50,62 50,58<br />

AriDeka CF A0,65 68,92 65,48 65,73<br />

Berol.Ca.Chance A0,19 55,15 53,54 54,05<br />

Berol.Ca.Premium A0,21 65,54 63,32 64,22<br />

Berol.Ca.Sicherh. A0,16 43,80 42,73 42,78<br />

Berol.Ca.Wachst. A0,15 41,59 40,48 40,66<br />

BerolinaRent Deka A 40,77 39,34 39,25<br />

Deka Immob Europa A0,80 49,02 46,57 46,51<br />

Deka-Conv.Rent CF A 44,24 42,64 42,27<br />

Deka-Dtschl Akt Str A 105,98 100,93 100,66<br />

Deka-Europa Akt Str A 66,97 63,78 63,73<br />

DekaFonds CF A0,34 110,83 105,29 105,22<br />

DekaLux-EuropaTF A 58,62 58,62 58,70<br />

DekaLux-PharmaT.TF A 272,15 272,15 274,08<br />

DekaLuxT-Akt Asien A 744,30 707,11 721,73<br />

DekaRent-Intern. CF A0,12 20,06 19,48 19,40<br />

DekaSpezial CF A1,16 377,59 363,94 366,87<br />

DekaStruk.Wachst. A0,15 42,36 41,53 41,60<br />

DekaTresor T 89,24 87,06 87,08<br />

in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />

schlechter besser als der DAX<br />

+80<br />

+60<br />

+40<br />

+20<br />

DIE BESTEN MISCHFONDS IM VERGLEICH<br />

PREIS PERFORMANCE IN %<br />

TITEL ISIN 16.05. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />

Q:E Capital Quint:Essence S. P LU1074556041 134,59 EUR –1,14 6,80 1,78 31,55 WWWWWWWWWWWWW 2,44<br />

Universal P& SRenditefonds* DE000A0RKXE5 132,51 EUR –1,89 2,58 –7,38 31,54 18,08 WWWWWWWWWWW 1,99<br />

Carmignac Long-ShortEuropEq* FR0010149179 367,33 EUR –0,43 –0,84 –0,87 29,24 17,02 WWWWWWWWWWWWW 2,53<br />

Deka. BR Aktien 85 DE0005424527 75,49 EUR –1,13 4,58 4,23 27,10 43,09 WWWWWW 1,07<br />

ÖkoworldÖko Rock‘n‘Roll LU0380798750 144,45 EUR –0,41 7,20 4,52 26,88 29,82 WWWWWWWWWWWWWW 2,65<br />

AGI Lux Dyn Mu Ass Str75 I LU1089088402 1337,84 EUR –2,50 2,39 –1,16 26,53 WWWWW 0,97<br />

Union Lux UniRak Em. Mkts* LU0383775318 169,02 EUR –3,97 8,22 –0,32 26,01 28,46 WWWWWWWW 1,49<br />

Deka. BR Aktien 75 DE0005424543 78,15 EUR –0,88 4,51 4,84 24,49 41,79 WWWWWW 1,08<br />

Deka. Zukunftsplan I DE000DK1CJ20 263,33 EUR –2,20 4,00 2,66 24,34 41,23 WWWWWWWW 1,54<br />

Baloise BFI Dynamic R LU0127029147 128,10 CHF –1,47 4,79 –0,90 22,93 20,10 WWWWWWWW 1,53<br />

H&A AM FFPB Div Sel LU0775212839 135,34 EUR 0,14 2,75 4,89 22,54 36,73 WWWWWWWWW 1,65<br />

Union Geno AS:1* DE0009757682 79,25 EUR 0,09 6,38 1,00 22,09 37,07 WWWWWW 1,17<br />

ODDO BHF Substanz-Fonds* DE000A0NEBQ7 1073,65 EUR –1,10 4,78 1,44 22,05 31,31 WWWWWW 1,06<br />

HANSAINVEST SI BestSelect DE000A0MP268 129,95 EUR –2,40 3,88 –0,59 22,04 35,58 WWWWWWWWWWWWWW 2,64<br />

IPConcept ME Fonds Special V LU0150613833 2662,35 EUR –1,16 5,18 4,60 21,33 47,26 WWWWWWWW 1,60<br />

WARBURG Degussa Pf.Priv.Ak. DE000A0MS7D8 82,15 EUR –6,97 6,22 –12,57 21,15 1,18 WWWWWWWW 1,44<br />

Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />

i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />

Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />

Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />

Digit Kommunik TF A 78,61 78,61 79,29<br />

EuropaSelect CF A0,40 66,42 64,02 63,77<br />

Keppler-EmMkts-Inv A 38,15 36,33 36,94<br />

Lingohr-Eurp-Sys A1,15 68,91 65,63 66,52<br />

Lingohr-Systemat A1,22 117,11 111,53 112,82<br />

Multirent-Invest A 36,47 35,41 35,51<br />

Naspa-Europafonds T 45,71 45,71 45,45<br />

PrivatDepot 3B A 29,96 29,96 30,12<br />

RenditDeka A0,15 24,44 23,73 23,71<br />

Rntfds RheinEdit A 29,89 28,84 28,82<br />

StarCap-Corp Bd-Inv A 31,30 30,99 30,96<br />

Technologie CF T0,12 40,43 38,97 39,19<br />

Weltzins-Invest P A 25,94 25,18 25,11<br />

WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />

Basler-Aktienf DWS A0,34 67,13 64,10 63,57<br />

Basler-InternDWS A1,26 114,03 108,89 109,12<br />

Basler-Rentenf DWS A0,45 26,18 24,99 24,90<br />

Deut ESG Eurp Eq L T 74,67 71,97 71,36<br />

Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 100,24 97,24 97,27<br />

Deut.Inv.IGlBdHCRC T 105,22 102,59 102,48<br />

Deut.Inv.IIAs.T.Di T 151,52 143,95 145,88<br />

DI IMultiADyn LD* 0,38 108,73 103,29 103,29<br />

DWS€UltSh FI6-12 T 67,99 67,99 68,00<br />

DWSAkkumula T 1188,05 1131,47 1131,16<br />

DWSAkt.Strat.D T 423,82 403,63 400,00<br />

DWSBalance T 111,90 107,59 108,02<br />

DWSBiotech T 201,46 191,87 194,48<br />

DWSConc GS&P Food A 364,47 347,11 342,85<br />

DWSCov Bond Fd LD A 56,15 54,78 54,65<br />

DWSD.Akt.O T 398,69 398,69 395,64<br />

DWSDefensiv T 115,23 111,86 112,04<br />

DWSDeutschland T 231,99 220,94 220,39<br />

DWSEUR Bds (Long) T 1894,05 1838,88 1831,81<br />

DWSEUR Reserve LC T 134,51 133,17 133,19<br />

DWSEurlStrRent LD A 33,19 32,37 32,36<br />

DWSEurop. Opp LD A 329,12 313,44 316,21<br />

DWSEurorenta A1,31 57,38 55,71 55,54<br />

DWSEurovesta A 130,60 124,38 123,62<br />

DWSFinanTypO ND A 64,93 64,93 65,73<br />

DWSGM&MTypO A 57,46 57,46 57,67<br />

DWSGlb.SM Cap A 71,60 68,18 68,29<br />

DWSGlbl Growth A 130,43 124,22 124,17<br />

DWSHeal. CTypO T 246,91 246,91 248,95<br />

DWSInst. Money+ T14072,01 13932,68 13933,77<br />

DWSIntern.Rent.O T 127,79 127,79 127,20<br />

DWSInter-Renta LD A 14,72 14,29 14,26<br />

DWSInvesta A 172,73 164,50 163,55<br />

DWSOsteuropa T 610,50 581,43 568,57<br />

DWSTechn.TypO A 202,67 202,67 203,54<br />

DWSTelemedia OND A 166,11 166,11 166,79<br />

DWSTopAsien T 172,09 165,46 167,95<br />

DWSTop Dividen LD A 129,92 123,73 122,93<br />

DWSTop Europe A 149,39 143,64 142,49<br />

DWSTop Prtf Off T 72,63 69,17 69,27<br />

DWSTopWorld A 114,12 109,73 109,67<br />

DWSTRC Deutschl. T 178,43 169,93 170,51<br />

DWSUSDollar Res A2,77 192,97 191,06 191,01<br />

DWSUSEq.Typ O T 412,64 412,64 415,65<br />

DWSUSGrowth A 227,60 216,75 215,78<br />

DWSVermbf.I LD A 173,69 165,41 165,40<br />

DWSVermbf.R LD A 19,23 18,67 18,60<br />

DWSVors.AS(Dyn.) T 128,11 123,18 122,88<br />

DWSI GE LD A1,82 190,84 181,30 179,78<br />

Global Hyb Bd LD A 40,41 39,23 39,27<br />

Gottlieb Daimler T 74,09 71,23 71,01<br />

grundb.europa RC A 42,03 40,03 40,03<br />

LatinAmerican Eq T 126,69 120,36 124,23<br />

Nomura Jp Grwth LC T 55,40 53,26 53,92<br />

Qi Eurozone Eq RC T 96,58 91,97 91,04<br />

Qi LowVol Europe NC T 272,57 272,57 269,44<br />

WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />

DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />

DJE-Div&Sub I T 444,19 444,19 446,45<br />

DJE-Div&Sub P T 421,81 401,72 403,79<br />

DJE-Div&Sub XP A 266,73 266,73 268,06<br />

DJE-Europa I T 387,25 387,25 387,21<br />

0<br />

–20<br />

–40<br />

MBB<br />

Zalando<br />

MagForce<br />

DeagDt. Entert.<br />

Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />

in den vergangenen 4Wochen (%)<br />

schlechter besser als derDAX<br />

Westgrund<br />

TLG Immobilien<br />

<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />

First Sensor<br />

Tradegate Wertpapier.<br />

Axel Springer<br />

DJE-Sht Term Bd I T 142,73 142,73 142,83<br />

FIDELITY<br />

America EUR A 10,29 9,77 9,58<br />

Euro Balanced Fund A 18,53 17,90 17,72<br />

Euro Stoxx 50 Fund A 10,87 10,87 10,61<br />

European Growth A 16,81 15,97 15,70<br />

European Sm. Comp. A 55,92 53,13 52,98<br />

GermanyFund A 57,90 55,01 53,84<br />

International EUR A 54,58 51,86 50,89<br />

Nordic Fund A 1396,00 1326,00 1326,00<br />

Port.Sel.Gr.&Inc. A 27,63 26,70 26,63<br />

South Ea.As.USD A 9,59 9,11 9,16<br />

US Dollar Bond A0,07 7,55 7,29 7,28<br />

WorldFund A 25,66 24,38 23,87<br />

WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />

Growth.Inc.Ad* A 23,17 21,84 22,15<br />

TEM Asian SmCp.A a* T 60,81 57,62 57,94<br />

TEM Em.Mkts BdAd* A 6,45 6,26 6,28<br />

TEM Gl.(Eur) Ad* A 20,51 19,43 19,69<br />

TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 40,69 38,55 39,08<br />

TEM GlobalAd* A 36,20 34,30 34,80<br />

TEM Gr.(Eur)Aa* T 17,51 16,59 16,78<br />

TEM Gr.(Eur)Ad* A 17,61 16,69 16,88<br />

SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />

HANSAeuropa A A1,45 47,74 45,47 45,25<br />

HANSAinter.A A0,36 19,51 18,85 18,78<br />

HANSArenta A0,47 24,48 23,65 23,64<br />

HANSAzins A0,10 24,58 24,33 24,35<br />

SI BestSelect T 136,45 129,95 131,28<br />

WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />

FFPB MTrend Dplus A 14,34 13,66 13,77<br />

FFPB RENDITE A 11,45 11,12 11,13<br />

Mu.In.Spezial OP R T 44,01 41,81 41,77<br />

WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />

Greater China EqA T 66,98 63,63 64,37<br />

JANUS HENDERSON<br />

China FA2Acc USD T 19,78 20,18<br />

GlbTechologyA2 T 91,09 91,00<br />

Japanese Equity T 15,95 16,25<br />

Japanese S.CA2 T 51,55 52,12<br />

PanEuro Sm CoA2 T 47,73 48,21<br />

TELEFON +49 89 2867-2867<br />

EuroFlex A 45,04 44,59 44,62<br />

EuroKapital A 45,60 43,43 43,06<br />

EuroRentA A 31,70 30,63 30,61<br />

ProInvest A 178,58 170,08 168,31<br />

Eckert &Ziegler (+40,70% seit 4Wochen, +181,78% seit 12 Monaten)<br />

GSW Immobilien<br />

PSI Software<br />

Rocket Internet<br />

Accentro Real Est.<br />

IVU TrafficTechn. Techn.<br />

Dax (+0,72% seit 4Wochen, –5,28% seit12Monaten)<br />

Quirin Privatbank<br />

Fernhwk. Neukölln<br />

Hypoport<br />

Beta Systems Software<br />

–10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12 +14 +16<br />

Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />

METZLER<br />

Akt Deutschl.AR* A 197,23 187,84 189,29<br />

Aktien Europa AR* A 125,93 119,93 119,87<br />

Wachstum Internat.* T 192,84 183,66 184,55<br />

MONEGA<br />

ARIADActiveAll I* A0,39 111,43 111,43 111,12<br />

IIV Mikrofinanz R* A 101,26 98,31 98,31<br />

LandertBond Opp* A 50,53 50,53 50,50<br />

VM Sterntaler II* A 116,73 112,24 113,21<br />

WahreWerteFonds R* T 49,43 47,53 47,77<br />

ODDO BHF<br />

AlgoGlobal DRW-€* A 105,82 100,78 100,92<br />

Basis-Fonds I* T 138,69 138,69 138,67<br />

O.BHF AccuZins CR* T 302,24 293,44 291,67<br />

O.BHF AlgoEur DRW* A 108,61 103,44 103,16<br />

O.BHF FRA EFF* A 218,56 208,15 209,19<br />

WWW.PICTETFUNDS.COM<br />

Biotech HP € T 498,79 475,04 471,45<br />

Biotech PEUR T 653,08 621,98 613,62<br />

Clean EnergyP€ T 81,52 77,64 78,10<br />

Digital P T 347,70 331,14 330,00<br />

Em.Mrkts PEUR T 516,61 492,01 496,55<br />

EUR Bonds P* T 587,65 570,53 569,25<br />

EUR Bonds Pdy* A 345,75 335,68 334,92<br />

EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,20 133,20 133,26<br />

Gl.Em.Debt-HP EUR* T 255,60 248,16 249,82<br />

Great.China PEUR T 526,11 501,06 503,80<br />

Health HP € T 204,78 195,03 193,73<br />

Health PEUR T 254,55 242,43 239,39<br />

Indian Eq. PEUR T 475,88 453,22 455,72<br />

Robotics PEUR T 161,53 153,84 154,34<br />

Robotics REUR T 157,51 150,01 150,52<br />

Russian Equ. PEUR T 68,07 64,83 63,62<br />

Sh.-Term M.Mkt P T 135,48 135,48 135,49<br />

Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,97 92,97 92,98<br />

Water P€ T 336,32 320,30 321,12<br />

SEB ASSET MANGAGEMENT<br />

SEB Conc. Biotech.* A 94,88 93,94 95,38<br />

SEB Green Bond D* A 53,87 53,07 53,00<br />

SEB ImmoInvest A 7,04 6,69 6,69<br />

SEB Sust.HighYield* A 35,73 35,37 35,44<br />

SEBTrdSys®Rent.I* A 55,84 55,56 55,54<br />

SEBTrdSys®Rent.II* A 57,51 55,57 55,55<br />

WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />

Priv.Fonds:Flex.* A0,38 101,54 101,54 101,58<br />

Priv.Fonds:FlexPro* A0,46 125,34 125,34 125,65<br />

PrivFd:Konseq.* T 97,62 97,62 97,60<br />

PrivFd:Konseq.pro* T 112,18 112,18 112,46<br />

PrivFd:Kontr.* A0,46 127,40 127,40 127,60<br />

PrivFd:Kontr.pro* A0,50 145,54 145,54 146,10<br />

UniAbsoluterEnet-A* A0,17 45,03 45,03 45,08<br />

UniAbsoluterErt.A* A0,17 45,55 44,66 44,71<br />

UniDeutschland* T 206,06 198,13 197,24<br />

UniEuroAktien* A 72,62 69,16 68,78<br />

UniEuroRenta* A 67,93 65,95 65,85<br />

UniEuroSt.50A* A 51,83 49,84 49,37<br />

Unifavorit:Aktien* A 153,95 146,62 146,84<br />

UniFonds* A 52,58 50,08 49,91<br />

UniGlobal* A 235,44 224,23 224,89<br />

UniGlobal-net-* A 134,50 134,50 134,90<br />

UniImmo:Dt.* A 97,94 93,28 93,25<br />

UniImmo:Europa* A 57,59 54,85 54,84<br />

UniImmo:Global* A 53,66 51,10 51,09<br />

UniKonzept: PortA* A0,16 44,24 42,54 42,41<br />

UniOpti4* A 98,43 98,43 98,45<br />

UniRak* A0,62 124,41 120,79 120,73<br />

UniRak Konserva A* A 116,24 113,96 113,62<br />

UniStrat:Ausgew.* T 63,50 61,65 61,80<br />

UniStrat: Konserv.* T 70,42 68,37 68,43<br />

SONSTIGE FONDS<br />

Aberd.A.M. Degi Europa A0,23 1,33 1,27 1,27<br />

ACATIS Aktien Global A* T 331,76 315,96 318,66<br />

Commerz hausInvest A 44,06 41,96 41,96<br />

HSBC Global European Equity PD* A 37,67 37,67 37,84<br />

iii INTER ImmoProfil A 58,38 55,60 55,60<br />

INKA German Eq.* T 223,55 212,90 212,21<br />

La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 87,75 83,57 82,68<br />

La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 146,57 139,59 139,56<br />

ÖkoworldÖkoVision Classic T 189,44 180,42 180,23<br />

Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 203,17 197,25 197,75<br />

Universal Fiduka Univ.I* A 151,12 148,16 148,50<br />

WARBURG DirkMüllerPremAkti T 103,84 99,85 99,94<br />

WARBURG Multi-Asset Sel R T 75,82 72,21 72,28<br />

Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />

A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />

sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />

T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />

wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />

Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />

Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />

Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />

Tag.<br />

* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />

kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />

Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />

Währungen<br />

1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />

Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />

England GBP 0,83 /0,91<br />

Japan JPY 117,21 /131,35<br />

Polen PLN 3,84 /4,93<br />

Russland RUB 64,58 /81,58<br />

Schweden SEK 10,31 /11,47<br />

Schweiz CHF 1,09 /1,17<br />

Tschechien CZK 21,97 /28,38<br />

Ungarn HUF 271,89 /401,81<br />

USA USD 1,06 /1,19<br />

Metalle und Münzen<br />

16.05. (in €) Ankauf Verkauf<br />

Krügerrand (1 oz) 1157,0 1192,0<br />

Maple Leaf (1/2 oz) 572,0 619,8<br />

Maple Leaf (1/4 oz) 286,0 316,5<br />

Gold (1 kg) 36845,0 37473,0<br />

Silber (1 kg) 407,0 547,2<br />

Platin (100 g) 2319,0 3031,5<br />

(in €/100 kg) 16.05. 10.05.<br />

Blei in Kabeln 191,21 190,55<br />

Kupfer (DEL-Notiz) 552,06 554,90<br />

Messing MS 63/37 556,00 556,00<br />

Zinsen und Renditen<br />

10-j. Staatsanleihen<br />

16.05. +/–% 10.05.<br />

Australien 1,641 W -5,14 1,730<br />

Belgien 0,390 W -10,76 0,437<br />

Dänemark -0,003 WWWWWW -106,25 0,048<br />

Deutschland -0,101 WWWWWW -114,89 -0,047<br />

Finnland 0,250 +185,32 WWWWWWWWWW -0,293<br />

Frankreich 0,289 W -16,95 0,348<br />

Griechenland 3,475 W -0,74 3,501<br />

Großbritannien 1,058 W -6,04 1,126<br />

Italien 2,690 +0,3 W 2,682<br />

Japan -0,065 WW -29,03 -0,050<br />

Kanada 1,683 W -0,64 1,693<br />

Niederlande 0,095 WW -31,65 0,139<br />

Österreich 0,230 W -19,3 0,285<br />

Portugal 1,089 W -2,42 1,116<br />

Russland 8,100 W -0,74 8,160<br />

Schweden 0,030 WWW -53,13 0,064<br />

Schweiz -0,390 W -11,43 -0,350<br />

Spanien 0,895 W -8,49 0,978<br />

USA 2,406 W -1,13 2,433<br />

Sonstige 16.05. 10.05.<br />

REX 143,60 143,13<br />

Umlaufrendite -0,18 -0,11<br />

Ausländische Leitzinsen<br />

Konjunkturdaten<br />

Satz in %<br />

gültig ab<br />

Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />

Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />

Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />

Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />

Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />

Tschechien Diskontsatz 1,00 03.05.2019<br />

Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />

Norwegen Deposits Rate 1,00 21.03.2019<br />

Schweiz 3M Libor -0,712 13.05.2019<br />

Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />

Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />

Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />

Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />

Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />

USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />

USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />

BIP-Wachstum°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 0,70 (03.19) 0,80 (06.19)<br />

Eurozone 1,20 (03.19) 2,00 (06.19)<br />

Frankreich 1,10 (03.19) 1,90 (06.19)<br />

Grossbritannien 1,80 (03.19) 1,30 (06.19)<br />

Italien 0,10 (03.19) 1,10 (06.19)<br />

Japan 0,00 (12.18) 1,20 (06.19)<br />

Schweiz 1,40 (12.18) 1,90 (06.19)<br />

USA 3,20 (03.19) 2,80 (06.19)<br />

Deutschland -0,90 (03.19) 4,90 (04.19)<br />

Eurozone -0,30 (02.19) 7,70 (03.19)<br />

Frankreich 0,60 (02.19) 8,80 (03.19)<br />

Grossbritannien 1,30 (03.19) 3,90 (01.19)<br />

Italien -1,40 (03.19) 10,20 (03.19)<br />

Japan -4,60 (03.19) 2,50 (03.19)<br />

Schweiz 5,10 (12.18) 2,40 (03.19)<br />

USA 2,80 (03.19) 3,60 (04.19)<br />

Inflation°°<br />

Land letztes Prognose<br />

Deutschland 2,00 (04.19) 2,00 (06.19)<br />

Eurozone 1,70 (04.19) 1,90 (06.19)<br />

Frankreich 1,20 (04.19) 1,50 (06.19)<br />

Grossbritannien 1,90 (03.19) 2,20 (06.19)<br />

Italien 1,10 (04.19) 1,70 (06.19)<br />

Japan 0,50 (03.19) 1,50 (06.19)<br />

Schweiz 0,70 (04.19) 0,90 (06.19)<br />

USA 2,00 (04.19) 2,30 (06.19)<br />

Industrie- Arbeits-<br />

Land produktion° losigkeit°°<br />

Detailhandels-<br />

Real-<br />

Land umsätze° zins°°<br />

Deutschland 2,40 (03.19) -2,05 (05.19)<br />

Eurozone 2,90 (03.19) -1,70 (05.19)<br />

Frankreich 1,90 (03.19) -0,85 (05.19)<br />

Grossbritannien 2,40 (03.19) -0,77 (05.19)<br />

Italien 2,90 (03.19) 1,58 (05.19)<br />

Japan 1,30 (03.19) -0,55 (05.19)<br />

Schweiz -0,20 (03.19) -1,05 (05.19)<br />

USA 2,20 (03.19) 0,43 (05.19)<br />

Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />

auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />

ERLÄUTERUNGEN<br />

Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />

Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />

Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />

Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />

Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />

Stand:16.05.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle


B13 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />

·························································································································································································································································································<br />

Rätsel<br />

S C H A C H M E I S T E R<br />

B E R Ü H M T E<br />

L E U T E<br />

Ratekrimi: Theo Noss, erhatte sich selbst verraten:<br />

Obwohl er in der Nacht zuvor nicht die Schicht von<br />

Erk übernommen hatte, wusste er doch, dass dieser<br />

zum Zeitpunkt des Mordes seine Rolex getragen<br />

hatte.<br />

Harald<br />

Lieb<br />

Die ungewöhnliche Verbindung von<br />

Zehnkampf und Schach ging der<br />

im <strong>Berliner</strong> Wedding geborene Harald<br />

Lieb (1934-2015) ein. Schach lernte er<br />

vomVater,der 1944 an der Ostfront fiel.<br />

Deraufgeweckte Junge wuchs in Kleinmachnowauf<br />

und musste frühzeitig für<br />

die Familie Verantwortung übernehmen.<br />

Seine Freizeit verbrachte er mit intensivem<br />

Training für Schach und<br />

Leichtathletik. 1952 übersiedelte er mit<br />

Mutter und Bruder nach Westberlin.<br />

Nach dem Abitur studierte er an der<br />

Freien Universität Sport und Chemie.<br />

Danach wurde er Assistent am Institut<br />

für Leibesübungen der Technischen<br />

Hochschule Aachen. Von1967 bis 1994<br />

unterrichtete er Sport und Chemie am<br />

Rückert-Gymnasium in Schöneberg.<br />

Harald Lieb war Jahrzehnte lang Mitglied<br />

vom Schachklub Zehlendorf. Der<br />

siebenfache Westberliner Schachmeister<br />

wurde außerdem <strong>Berliner</strong> Jugendund<br />

Juniorenmeister im Weitsprung<br />

und <strong>Berliner</strong> Meister im Dreisprung<br />

und Zehnkampf. Die gute Kondition<br />

kam ihm als beim Schach zu Gute.<br />

Bei der Deutschen Einzelmeisterschaft<br />

1978 in BadNeuenahr wurde Lieb<br />

Dritter und nahm ein Jahr später an der<br />

Internationalen Deutschen Meisterschaft<br />

in München teil. Hier gelang ihm<br />

ein spektakulärer Sieg gegen Exweltmeister<br />

Boris Spasski, der leichtfertig<br />

eine Figur opferte. Harald Lieb erzielte<br />

mehrfach beachtenswerte Ergebnisse<br />

bei den Seniorenweltmeisterschaften.<br />

Der Weltschachbund verlieh 1992 dem<br />

sympathischen und allseits beliebten<br />

<strong>Berliner</strong> den Titel „FIDE-Meister“.<br />

H. Lieb -B.Spasski<br />

München 1979<br />

1.e4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Lc4 Lc5 4.d3 Sc6 5.f4<br />

d6 6.Sa4 L:g1 7.T:g1 Sg4 8.g3 e:f4 9.L:f4<br />

S:h2?<br />

10.Dh5! Df6 11.D:h2 Sd4 12.Tf1 Lg4<br />

13.Sc3 c6 14.Kd2 0–0 15.Dh4 D:h4<br />

16.g:h4 Tad8 17.Tf2 b5 18.Lb3 a5 19.Ke3<br />

c5 20.Tg1 h5 21.Ld5 Kh7 22.Sd1 b4 23.c3<br />

Sb5 24.Kd2 1–0<br />

Paul Werner Wagner<br />

Lösung vom<br />

11./12. Mai<br />

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Einsendeschluss ist der kommende Dienstag (Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeiter<br />

des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner<br />

werden schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />

Lösung vom11./12.5.2019: LAUBBAUM. Gewinnerin: Steffen Braeuniger,12555 Berlin.<br />

Achterbahn<br />

des Lebens<br />

Kann man jemanden Geheimtipp<br />

nennen, der Millionen von Platten<br />

verkauft, Scharen von Dreikäsehochs<br />

erfreut und zahlreiche Preise bekommen<br />

hat –und das nicht nur in seiner<br />

Heimat Belgien? Fest steht: Unser heutiger<br />

Gesuchter war vorallem in seinem<br />

eigenen Land bekannt. Dortaber feiern<br />

nicht nur die Kinder bis heute sein Leben<br />

…und seinen berühmten Namen.<br />

Geboren wurde der Sänger, Unternehmer<br />

und Kunstpfeifer im Mai 1925<br />

in der Kleinstadt Boom, mehr oder weniger<br />

mittig zwischen Brüssel und Antwerpen<br />

gelegen. Der Sohn eines Hufschmieds<br />

wuchs mit vier Geschwistern<br />

auf und sollte ebenfalls das Schmiedehandwerk<br />

erlernen. Doch ihn reizte es,<br />

vor Publikum aufzutreten. Während er<br />

dem elterlichen Berufswunsch zunächst<br />

entsprach, versuchte er sich parallel<br />

als darstellender und vor allem als<br />

musikalischer Künstler: Schon Ende<br />

der 1930er Jahre tingelte er mit seiner<br />

Halbschwester Liesje über die Feste der<br />

Nachbargemeinden, wo die beiden<br />

dann musizierten und anschließend<br />

den Hut rundgehen ließen. Auch eine<br />

regional aktive Theatergruppe faszinierte<br />

ihn so sehr, dass er sich ihr anschloss.<br />

Er nahm Gitarrenstunden und feilte<br />

an seinem Bühnentalent. 1944 sprach<br />

er in Brüssel beim Radio vor. Als er in<br />

Antwerpen ein als deutschkritisch verstandenes<br />

Lied zu Gehör brachte,<br />

wurde er auf Befehl der Nationalsozialisten<br />

verhaftet und seine Bühne für<br />

mehrereTage zwangsgeschlossen.<br />

1945 gründete er mit einem Freund<br />

das Duo „TwoBoys and TwoGuitars“,<br />

dessen Showssich zu einer faszinierenden<br />

Mischung aus Musik, Poesie,Kabarett<br />

und Improvisation entwickelten<br />

und von Calais bis Amsterdam Erfolge<br />

feierten. In dieser Zeit wählte unser Gesuchter<br />

auch seinen Künstlernamen,<br />

unter den man ihn bis heute kennt. Der<br />

Name geht auf ein südafrikanisches<br />

Lied zurück, das, so die Biographen,<br />

zum Repertoiredes Duos gehörthaben<br />

musste.<br />

Ende der 1940er Jahre vermittelte<br />

sein Management den jungen Künstler<br />

nach Deutschland, wo er die amerikanischen<br />

und kanadischen Soldaten unterhalten<br />

sollte.Ernahm den Auftrag an<br />

und brachte unter anderem eigens<br />

komponierte Folklieder zu Gehör,die in<br />

seiner belgischen Heimat schließlich zu<br />

Hits avancierten. Knapp 500 Stücke<br />

schrieb und textete er, vom Liebeslied<br />

bis hin zur Filmmusik. Unter anderem<br />

schuf er die Originalfassung des beliebten<br />

Schlagers „Ich hab Ehrfurcht vor<br />

schneeweißen Haaren“, mit dem er<br />

1959 in Belgien einen Nummer 1-Hit<br />

landete.<br />

Nahe der Stadt Turnhout gründete er<br />

1961 das zweite Standbein seines Erfolges:<br />

EinFreizeitpark, der seinen Namen<br />

trug, lockte fortan Besucher aus Nah<br />

und Fern. Zwischen Karussells und<br />

Schaubuden traten der Gründer und<br />

geladene Kollegen aus der Showbranche<br />

–darunter Rudi Carrell, Ilse Werner<br />

und Michael Holm –mit eigenen Shows<br />

auf. Ab den 1970er Jahren zogersich zunehmend<br />

aus der Musik zurück und<br />

konzentrierte sich allein auf seinen stetig<br />

wachsenden Park.<br />

Der Sänger und Entertainer, dessen<br />

Herz für die Country-Musik schlug, war<br />

fünffacher Vater und mit einer Opernsängerin<br />

verheiratet. Er verstarb einen<br />

Tagnach seinem 85. Geburtstag im belgischen<br />

Turnhout.<br />

Wielautete sein Name?<br />

Christian Humberg<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />

Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />

Bild: Stadtund Land<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

Neue Quartiere in<br />

Treptow-Köpenick04<br />

Kurz &gut<br />

Das Wohnquartier Zossener Höfe entstand<br />

in Kooperation von privaten und landeseigenen<br />

Wohnungsbaugesellschaften.<br />

Rechtsexperten<br />

Innerhalb einer Eigentümergemeinschaft<br />

gilt für manche Einstimmigkeit, für andere<br />

das Mehrheitsprinzip –kann das sein?<br />

Neue Serie: Baudenkmäler<br />

Das Palais Mendelssohn war eine der<br />

ersten Villen in Grunewald. Hier ging sogar<br />

der Kaiser ein und aus.


Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />

/ 3<br />

KURZ &GUT<br />

Mieter, die sich durch einen auf dem Balkon<br />

rauchenden Nachbarn gestört fühlen, können<br />

für konkrete Zeitabschnitte einen Rauchstopp<br />

fordern. Sie haben Anspruch auf rauchfreie<br />

Zeiten, aber nicht auf komplettes Unterlassen.<br />

AZ: (BGH VZR110/14)<br />

SPANNENDES IM SÜDOSTEN<br />

Editorial<br />

Nadine Kirsch<br />

&das Immo-Team<br />

Treptow-Köpenick ist ein Stadtteil der Superlative. Nicht nur, dass in<br />

Adlershof mehr als 7000 Studenten in Deutschlands größtem Wissenschafts-<br />

und Technologiepark lernen und forschen. Adlershof ist zugleich<br />

auch Berlins größter Medienstandort. Und das Adlergestell ist<br />

mit knapp zwölf Kilometern Länge die längste Straße der Hauptstadt.<br />

Das ist schon beeindruckend. Aber wer jetzt befürchtet, Treptow-Köpenick<br />

würde sich auf seinen Lorbeeren ausruhen, kann<br />

aufatmen: Hier entstehen weitere ambitionierte Bauprojekte. In<br />

Oberschöneweide hat die Kunst Einzug gehalten. Einst das größte<br />

zusammenhängende Industrieareal Europas, brachen dort nachder<br />

Wende mehr als 25.000 Arbeitsplätze weg. Die Reinbeckhallen sind<br />

inzwischen eine Adresse im <strong>Berliner</strong> Kunstausstellungskalender.<br />

Und im alten Rangierbahnhof Schöneweide neben dem Technologiepark<br />

entsteht eine komplett neue Infrastruktur. Lesen Sie mehr<br />

dazu inunserer Titelgeschichte ab Seite 4!<br />

Bild:Andreas Schwarz<br />

PRIVATEUND LANDESEIGENE HAND IN HAND:<br />

ZOSSENER HÖFE MIT 215 MIETWOHNUNGEN FERTIG<br />

Das Wohnquartier Zossener Höfe ist ein Musterbeispiel für die Kooperation von privaten und städtischen<br />

Wohnungsbaugesellschaften: Errichtet durch die private KW-Development, hat die städtische<br />

„Stadt und Land“ die 215 Wohnungen an der Zossener Straße kürzlich nach einer Rekordbauzeit<br />

von nur 18 Monaten übernommen und vermietet derzeit die Ein- bis Fünfzimmer-Wohnungen. Die<br />

Hälfte von ihnen ist durch das Land Berlin gefördert und kann daher mit Wohnberechtigungsschein<br />

preisgedämpft für 6,50 Euro je Quadratmeter vergemietet werden. Die Miete in den frei finanzierten<br />

Wohnungen beträgt durchschnittlich zehn Euro je Quadratmeter.Derzeit sind bereits 151 Einheiten<br />

vergeben, die ersten neuen Mieter sind bereits eingezogen.<br />

„Die Gebäude sind in Massivbauweise errichtet worden und erfüllen selbstverständlich die aktuellen<br />

Anforderungen an Dämmung und Heizung. Zudem verfügen alle Wohnungen über Balkone, die im<br />

Dachgeschoss über Terrassen und im Erdgeschoss über private Gärten“, erläutert Jan Kretzschmar,<br />

Geschäftsführer der KW-Development. Zusätzlich sind die Erdgeschosswohnungen komplett barrierefrei,<br />

alle Etagen sind bequem per Fahrstuhl erschlossen. Die Architektur des Ensembles aus der<br />

Feder des Architekturbüros Archecon setzt auf ein klares Design mit hellen Fassaden und farblich<br />

abgesetzten Sockelgeschossen und greift die umgebende Natur mit dem parkähnlichen Innenhof<br />

auf. Kretzschmar weist auf einen weiteren Vorteil der Zossener Höfe hin: Die gute und einfache<br />

Möblierbarkeit, die bei der Gestaltung der Grundrisse bedacht wurde. „Das kommt bei den Mietern<br />

augenscheinlich sehr gut an“, lobt Kretzschmar das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen<br />

Projektentwicklung und Projektteam. Anne Keilholz, Geschäftsführerin der Stadt und Land: „Marzahn-Hellersdorf<br />

ist ein Schwerpunkt unserer derzeitigen Neubautätigkeit. Auch mit diesem schlüsselfertigen<br />

Ankauf von einem verlässlichen Partner bekräftigen wir unser Engagement für den Bezirk.<br />

Insgesamt wollen wir hier knapp 1.900 neue Wohnungen errichten. Ein zentrales Anliegen ist für uns<br />

auch dabei, für möglichst viele alte und neue <strong>Berliner</strong> bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“.<br />

Impressum<br />

DerWeg in die erste eigene Wohnung<br />

kostetGeld. Werrechtzeitig<br />

dafür spart, hat es leichter.<br />

Bild:Birgit Malchow/be.p<br />

KAUTION IST WOHNZWECK:<br />

BAUSPARVERTRAG HILFT ZUR WOHNUNG<br />

„Mutti, ich zieh’ aus“, heißt es,wenn der Nachwuchssich auf eigene Füße<br />

stellt. Doch Wohnen und Einrichten kostenGeld. Leichter fällt der Schritt,<br />

wennman etwas auf der hohen Kante hat, zum Beispiel in Gestalteines<br />

Bausparvertrages. Ein zinsgünstiges Darlehen bekommt man zwar nur<br />

für einen wohnwirtschaftlichen Zweck. Doch der Begriff ist weit gefasst<br />

und mussmit Kaufen oder Bauen nicht zwingend zu tunhaben: Auch die<br />

Mietkaution ist beispielsweise ein Wohnzweck.<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />

Anzeigen:<br />

BVZBMVermarktung GmbH<br />

(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />

Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />

Anzeigenannahme:<br />

(030) 23 27 50<br />

Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />

01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />

„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />

Druck:<br />

BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />

Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Layout, Redaktion und Produktion:<br />

mdsCreativeBerlin GmbH<br />

AlteJakobstraße 105<br />

10969Berlin<br />

Klaus Bartels (verantwortlich),<br />

Nadine Kirsch<br />

) (030) 23 27 67 12<br />

* immobilien@mdscreative.com


4<br />

Neue Quartierein<br />

Treptow-Köpenick<br />

Treptow-Köpenick, der Bezirk im<br />

Südosten Berlins, ist berühmt für<br />

seinen Hauptmann, seine Altstadt,<br />

sein Schloss und Wassersport<br />

rund um den Müggelsee. Auch<br />

dieser Bezirk ist dabei, sich zu<br />

verändern, wächst und wandelt<br />

sich. Ein Überblick über neue und<br />

geplante Bauprojekte.<br />

Es ist einer der beliebtesten Bezirke<br />

Berlins, in dem nach und nach neue<br />

Möglichkeiten zum Wohnen entstehen<br />

–durch private oder landeseigene<br />

Investoren. Die Stadt und Land, eine der<br />

sechs kommunalen Wohnungsbaugesellschaften<br />

des Landes Berlin, hat zum Beispiel<br />

in Treptow-Köpenick derzeit genau<br />

13.528 Wohnungen in ihrem Besitz. Bis<br />

April dieses Jahres wurden dort 917 neue<br />

Mietwohnungen fertiggestellt. Im Bau befinden<br />

sich gerade rund 900 neue Mietwohnungen<br />

und weitere über 700 sind in<br />

der Vorbereitung.<br />

„Altglienicker Höfe“. Ein paar konkrete Beispiele:<br />

Zwischen Schönefelder Chaussee<br />

und Ortolfstraße baut das Wohnungsunternehmen<br />

auf dem rund einen Hektar großen<br />

Grundstück die „Altglienicker Höfe“ mit<br />

406 Mietwohnungen. Man denkt mit, denn<br />

auch ober- und unterirdische Stellplätze<br />

wird es hier geben. Ein öffentlich nutzbarer<br />

Spielplatz sorgt für Spielmöglichkeiten im<br />

Kiez und auch zwei neue Kindertagesstätten<br />

entstehen hier. Ein Teil der Wohnungen<br />

wird barrierefrei und altersgerecht geplant.<br />

Die 1,5- bis 5-Zimmer-Wohnungen werden<br />

unterschiedliche Ausstattungen haben und<br />

damit auch Mieten aufweisen, die leichter<br />

erschwinglich sind. 30 Prozent der neuen<br />

Wohnungen werden mit Fördermitteln des<br />

Landes Berlin errichtet –die Einstiegsmieten<br />

liegen hier bei 6,50 Euro pro Quadratmeter<br />

nettokalt. Der erste Bauabschnitt ist schon<br />

fertiggestellt und vermietet, der zweite folgt<br />

schon jetzt im Juni und der dritte im September.<br />

Landeseigene „Stadt und Land“<br />

ist aktiv,viele Wohnungen sind<br />

gefördert und damitgünstig.<br />

Preisgebundene Wohnungen. Ende dieses<br />

Jahres werden in der Fürstenwalder Allee<br />

216 Mietwohnungen fertig. Die Allee liegt<br />

im Ortsteil Rahnsdorf/Hessenwinkel von<br />

Treptow-Köpenick, an der Landesgrenze zu<br />

Brandenburg in der Nähe des Dämeritzsees.<br />

Fünf Gebäude entstehen an dieser Schnittstelle<br />

zwischen Natur und Stadtleben. In<br />

die <strong>Berliner</strong> City sind es rund 30 Minuten,<br />

zehn Minuten entfernt ist der östliche Autobahnring.<br />

Der Regional- und S-Bahnhof<br />

Erkner ist in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen.<br />

Auch hier werden 69 Wohnungen<br />

mit Fördermitteln des Landes finanziert, mit<br />

einem Preis dieser Einheiten von ebenfalls<br />

6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt.<br />

Mit Altbau-Charme. Das Adlergestell ist mit<br />

genau 11,9 Kilometern die längste Straße<br />

Berlins und führt vom südöstlichen Stadtrand<br />

in Richtung Innenstadt. Nach dem<br />

Motto „klein aber fein“ hat Stadt und Land<br />

dort Anfang des Jahres 31 Wohnungen neu<br />

bezugsfertig gemacht –23Sanierungs- und<br />

acht Neubauwohnungen. In den sanierten<br />

Wohnungen wurde der typische <strong>Berliner</strong><br />

Altbau-Charme erhalten. Für einen Teil der<br />

Neubauwohnungen wurde das Dachgeschoss<br />

aufgestockt, eine inzwischen beliebte<br />

Lösung zur Schaffung neuen, oft exklusiven<br />

Wohnraums in Berlin.<br />

Private Investition. Diesen Sommer wird<br />

auch das Projekt Siebenundneun der Firma<br />

Ziegert fertiggestellt, ebenfalls in Adlershof.<br />

Das klassische Wohnhaus hat fünf Stockwerke<br />

und besteht aus über 30 Wohneinheiten<br />

im Vorderhaus sowie einem Innenhof<br />

mit einer Remise, die drei weitere Wohneinheiten<br />

im Maisonette-Stil beherbergt. Früher<br />

wurden Remisen als Wirtschafts- oder<br />

Lagergebäude genutzt. Die flachen Bauten<br />

bieten sich perfekt zum Umbau für gemütlichen<br />

Wohnraum an und sind von Natur aus<br />

barrierefrei. Auch hier gibt es Tiefgaragenstellplätze<br />

und sogar einen Gemeinschaftsgarten<br />

mit Spielplatz.<br />

Schnelles Wachstum. Till Johannes Brühöfener-McCourt,<br />

Head of Research bei der<br />

Ziegert Bank- und Immobilienconsulting<br />

GmbH, hat Informationen zum Standort


Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />

/ 5<br />

Bild: BUWOGBauträger GmbH<br />

Bild:ZiegertImmobilien<br />

„The View“beherbergt<br />

63 Eigentumswohnungen mit<br />

direktemBlick aufsWasser.<br />

Ziegert Immobilien baut<br />

in der Moissistraße.<br />

Stadthäuser<br />

am Park<br />

Direkt an Berlins Stadtgrenze, im<br />

grünen Umfeld von Schönefeld, entstehen<br />

komfortable Eigentumswohnungen.<br />

Genießen Sie die Ruhe der Natur mit<br />

der Großstadt vor der Haustür.<br />

Rufen Sie an –wir informieren Sie gerne.<br />

bonava.de/ampark<br />

0800 670 80 80<br />

täglich 9–19 Uhr, auch sonn- und feiertags


6<br />

Treptow-Köpenick: „Die Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung hat eine Bevölkerungsentwicklungsprognose<br />

für diesen<br />

Teil Berlins veröffentlicht, die bis zum Jahr<br />

2030 ein Plus von 9,8 Prozent voraussagt.<br />

Es ist wirklich der mit am schnellsten wachsende<br />

<strong>Berliner</strong> Bezirk. Die hohe Nachfrage<br />

kommt insbesondere von jungen Familien,<br />

da der Bezirk mit viel Wasser- und Waldflächen<br />

eine hohe Lebensqualität bietet.“<br />

Dem Bezirk kommt auch ein großer Teil<br />

der <strong>Berliner</strong> Wohnungsneubauförderung<br />

zugute: Seit der Wiedereinführung im Jahr<br />

2014 wurden insgesamt 10.001 Wohnungen<br />

gefördert. Treptow-Köpenick liegt<br />

hier mit 1.594 geförderten Wohnungen an<br />

dritter Stelle der Bezirke.<br />

Technologiepark weltweit top. Wirtschaftliche<br />

Wachstumsimpulse, so Brühöfener-McCourt<br />

weiter, kommen insbesondere<br />

durch den Forschungs- und<br />

Technologiepark Adlershof mit dem<br />

Campus der Humboldt-Universität zu<br />

Berlin –und dem Flughafen BER in Schönefeld,<br />

wenn er denn mal fertig wird.<br />

Tatsächlich gab es in Treptow-Köpenick<br />

dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg<br />

zufolge vergangenes Jahr 3.288 neue Baugenehmigungen<br />

für Wohnungen. Das ist<br />

die zweithöchste Zahl nach Pankow, das<br />

rund 400 Baugenehmigungen mehr erteilte.<br />

Adlershof ist Deutschlands größter<br />

Wissenschafts- und Technologiepark und<br />

Berlins größter Medienstandort. Es blickt<br />

auf eine mehr als 250-jährige Geschichte<br />

zurück, davon über 100 Jahre als Ort<br />

der Wissenschaft. In einem Gebiet von<br />

rund vier Quadratkilometern sind heute<br />

1.072 Unternehmen und wissenschaftliche<br />

Einrichtungen mit rund 18.000<br />

Mitarbeitern tätig. Hinzu kommen fast<br />

7.000 Studenten. Auf der weltweiten Skala<br />

der bedeutendsten Industrieparks steht<br />

es an 15. Stelle. Kein Wunder, dass manch<br />

neues Wohnprojekt futuristisch anmutet.<br />

Maritimes Flair. Ein interessantes Projekt<br />

wird dort beispielsweise von der Buwog<br />

Gruppe verwirklicht. Der Name des Ganzen<br />

lautet 52° Nord. Pressesprecher Michael<br />

Divé erläutert, woher der Name kommt:<br />

„Berlin liegt auf dem 52igsten Breitengrad<br />

und der Projektname 52° Nord deutet schon<br />

den maritimen Charakter des Quartiers an<br />

der Dahme an. Die Buwog schafft hier attraktiven<br />

Wohnraum in einem nachhaltigen<br />

und naturverbunden Quartier, indem das<br />

Element Wasser vielseitig inszeniert und erlebbar<br />

wird.“ Diese Nähe zum Wasser lassen<br />

auch die Namen der einzelnen Baufelder<br />

erahnen, wie Kapitänshäuser, Brückenhäuser,Regattahof<br />

oder Kompasshäuser.<br />

Innovative Bauweise. Insgesamt entsteht<br />

hier auf einem rund 100.000 Quadratmeter<br />

großen Areal ein nachhaltiges Quartier<br />

mit Miet- und Eigentumswohnungen. Auch<br />

eine Kita wird eingerichtet. Herzstück im<br />

Quartier ist das 6.000 Quadratmeter große<br />

Wasserbecken. Hier fließt das Regenwasser<br />

der umliegenden Häuser ein und wird<br />

auf biologischer Basis mit Substratfiltern<br />

und über seitliche Bepflanzungen gereinigt.<br />

Noch dieses Jahr werden im Quartier 52°<br />

Nord neue Bauabschnitte fertig, darunter<br />

die Kompasshäuser mit insgesamt 50 familiengeeigneten<br />

Eigentumswohnungen mit<br />

Kosmosviertel<br />

Über 1.800Wohnungen rekommunalisiert<br />

Nach langwierigen Verhandlungen hat die landeseigene<br />

Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land in Altglienicke ein Portfolio<br />

von 1.821 Wohnungen und 22 Gewerbeeinheiten von der Schönefeld<br />

Wohnen GmbH &Co. KG erworben. Senatorin Katrin Lompscher<br />

freut sich, dass es „gelungen ist, den Bestand im Kosmosviertel zu<br />

rekommunalisieren“. Es handelt es sich um 17 Gebäude mit sechs bis elf<br />

Geschossen aus den 1990er Jahren. Die erworbenen Wohnungsbestände<br />

liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bestandsimmobilien der Stadt<br />

und Land. Auch das Bauvorhaben „Altglienicker Höfe“ befindet sich im<br />

nahen Umfeld.<br />

Bild: Stadtund Land<br />

Fürstenwalder Allee<br />

Naturleben,Stadtnähegenießen<br />

216gut ausgestatteteEin-bis Vier-Zimmer-Neubauwohnungen.<br />

Hiervonsind69öffentlich gefördert(WBS-Pflicht)<br />

Bezugsfertigkeit voraussichtlich zum01.12.2019<br />

Ausstattung:<br />

•Balkone/Terrassen in sämtlichen Wohnungen<br />

• Fußbodenheizung<br />

• Bäder mit Dusche oder Wanne, teilweise mit Dusche und Wanne<br />

• Gespachtelte Wändemit weißem Anstrich<br />

• Hochwertiger PVC-Bodenbelag mit weißen Sockelleisten<br />

• Offene Küchen<br />

Exposés, Grundrisse und weitereInformationen auf www.stadtundland.de<br />

unter der Rubrik Mieten/AngeboteNeubau<br />

406 Neubauwohnungen entstehen<br />

im Projekt„Altglienicker Höfe“.


Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />

/ 7<br />

drei und vier Zimmern. Besonderheit bei<br />

diesen Kompasshäusern ist die nachhaltige<br />

Holz-Hybrid-Bauweise, bei der der nachwachsende<br />

Rohstoff Holz im Fokus steht.<br />

Die Kompasshäuser entsprechen dem KfW-<br />

40 Standard als sogenannte Niedrigstenergiehäuser.<br />

Schwebende Stege. Gerade begonnen hat<br />

die Buwog mit dem Bau von „The View“<br />

in diesem Areal. Das sind insgesamt 63 Eigentumswohnungen<br />

mit direktem Blick aufs<br />

Wasser. Das Ensemble wird sich über eine<br />

Länge von rund 150 Metern an der Uferlinie<br />

erstrecken. Dort verläuft auch die öffentliche<br />

Promenade, die eigens für das Quartier<br />

52° Nord ausgebaut wird. Die Häuser<br />

Iund III wurden entworfen vom <strong>Berliner</strong><br />

Architekturbüro PA GmbH Pätzold Architekten.<br />

Das mittig gelegene Haus II öffnet<br />

sich mit seiner Fassade mit Glasfaltwänden<br />

nach Osten und Westen. Große Balkone<br />

und Terrassen zur Wasserseite sind durch<br />

optisch schwebende Stege verbunden, nach<br />

Entwürfen der „Love“-Architekten aus dem<br />

österreichischen Graz, eine Architektengruppe,<br />

die innovative Projekte entwickelt<br />

und umsetzt. Die Gruppe ist international<br />

aktiv, neben Deutschland und Österreich<br />

unter anderem auch in Ghana und auf den<br />

Philippinen. DerBaustil ist zukunftsweisend<br />

und hebt sich ab von der Masse.<br />

Viele Einzimmer-Wohnungen<br />

und Mikroapartments für die<br />

vielen Berlienr Singles.<br />

Angebot für Singles. Laut Divé dauert es<br />

noch ein bisschen, bis das gesamte Quartier<br />

52° Nord fertiggestellt ist: „Das wird 2023<br />

sein. Allerdings sind aktuell schon die Kompasshäuser<br />

im Vertrieb mit 50 Eigentumswohnungen,<br />

The View mit 63 Eigentumswohnungen<br />

und der Buwog-Regattahof mit<br />

77 Eigentumswohnungen.“ Im Regattahof<br />

entstehen übrigens auch viele Einzimmerund<br />

Mikro-Apartments – der neue Trend<br />

nicht nur in deutschen Städten, sondern<br />

international. So hatte Berlin im Jahr 2018<br />

rund 48,5 Prozent Einpersonen-Haushalte,<br />

in denen Singles, Berufseinsteiger oder alleinstehende<br />

ältere Menschen wohnen.<br />

Alter Warenumschlagplatz. Fest steht, dass<br />

eine komplett neue Infrastruktur in Treptow-Köpenick<br />

entsteht. Raum dafür bietet<br />

nicht zuletzt auch der vor über 20 Jahren<br />

geschlossene Rangierbahnhof Schöneweide<br />

neben dem Technologiepark Adlershof. In<br />

den 1930er-Jahren kam hier ein Drittel aller<br />

Waren für die Reichshauptstadt mit dem<br />

Zug an. In den Zeiten der DDR wurden rund<br />

drei Viertel aller Versorgungsgüter Ost-Berlins<br />

umgeschlagen. Jetzt werden nach und<br />

nach Einzelhändler Einzug halten, und auch<br />

produzierendes Gewerbe und Gastronomie<br />

wird angesiedelt. 2020 soll das Areal komplett<br />

fertig sein. Dann wird der S-Bahnhof<br />

nicht mehr Betriebsbahnhof Schöneweide<br />

heißen, sondern Adlershof-Johannisthal.<br />

Neue Verkehrsanbindung. Auch eine neue<br />

Straßenbahn kommt und verbindet Ad-<br />

Bild: Ziegert Immobilien<br />

„Siebenundneun“: In der alten Remise<br />

entstehen Maisonette-Wohnungen.<br />

Besichtigung Musterwohnung<br />

Schönefelder Chaussee 77,<br />

12524Berlin<br />

0306892-6120<br />

AltglienickerHöfe<br />

406neue, gutausgestattete 2- bis5-Zimmer-Wohnungen in den<br />

AltglienickerHöfen.123 vonihnen sind öffentlichgefördert(WBS-Pflicht).<br />

Ausstattung:<br />

• Loggien bzw. Terrassen in allen Wohnungen<br />

• Bäder teilweise mit Dusche, teilweise mit Wanne<br />

• Barrierefreie Wohnungen im Erdgeschoss<br />

• Spielplatzflächen<br />

• Mieterkeller<br />

• 280 Tiefgaragen- und 145 Außenstellplätze<br />

• 80 PKW-Stellplätze<br />

Exposés, Grundrisse und weitereInformationen auf www.stadtundland.de unter<br />

der Rubrik Mieten/AngeboteNeubauoder unter altglienicke@stadtundland.de


8<br />

lershof mit dem Bahnhof Schöneweide.<br />

Damit wird der Stadtteil noch weiter aufgewertet.<br />

Vier Jahre hat die Planung der<br />

BVG für den Weiterbau der 2,6 Kilometer<br />

langen Tram-Strecke auf der Trasse zwischen<br />

der jetzigen Tram-Haltestelle an der<br />

Karl-Ziegler-Straße und dem S-Bahnhof<br />

Schöneweide gedauert. Bis Jahresende sollen<br />

dazu alle Bauplanungen abgeschlossen<br />

sein. Die Bauarbeiten beginnen Anfang<br />

kommenden Jahres, und zum Jahresende<br />

soll die Strecke mit den fünf neuen Haltestellen<br />

dann schon einsatzbereit sein. Die<br />

BVG rechnet mit über 12.000 Fahrgästen,<br />

die die Tram-Züge auf dem neuen Streckenabschnitt<br />

regelmäßig nutzen werden.<br />

Auch zahlreiche Studenten werden sicher<br />

darunter sein.<br />

Biotop für Erfinder. Die Hochschule für<br />

Technik und Wirtschaft (HTW) hat ihren<br />

Campus Wilhelminenhof in Oberschöneweide.<br />

2006 wurde das erste Gebäude<br />

durch die HTW Berlin bezogen. Im Technologiepark<br />

Adlershof befinden sich übrigens<br />

sechs naturwissenschaftliche Institute<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin: Chemie,<br />

Geografie, Informatik, Mathematik,<br />

Physik und Psychologie. In unmittelbarer<br />

Nachbarschaft ist neben der Medienstadt,<br />

wo unter anderem The Voice gedreht wird,<br />

ein Ensemble von über 400 gewerblichen<br />

Unternehmen, Geschäften, Hotels und Restaurants<br />

entstanden.<br />

Neue Straßenbahn sorgt für<br />

Anbindung von Adlershof zum<br />

Bahnhof Schöneweide.<br />

Es gibt fünf Technologiezentren –Photonik/Optik,<br />

Mikrosysteme/Materialien, IT/<br />

Medien, Biotechnologie/Umwelt und Erneuerbare<br />

Energien/Photovoltaik. Allein<br />

im Bereich IT/Medien arbeiten dort rund<br />

600 Menschen in rund 90 Firmen der Informations-<br />

und Kommunikationsbranche.<br />

Die Unternehmen arbeiten an einer<br />

neuen Zukunft in den Bereichen Ambient<br />

Intelligence (ein kleiner Teilbereich davon<br />

ist zum Beispiel Wearable Computing, das<br />

IT-Unterstützung in Arbeitskleidung integriert),<br />

Multimedia, Verkehr und Logistik,<br />

Sicherheitstechnologien, Gesundheitstechnologie<br />

und Industrie 4.0.<br />

Kunst vor Industriekulisse. In Oberschöneweide<br />

hat unterdessen die Kunst Einzug<br />

gehalten. Nach der Wende brachen dort<br />

rund 25.000 Arbeitsplätze weg, das Gebiet<br />

galt einst als das größte zusammenhängende<br />

Industrieareal Europas. Die<br />

Reinbeckhallen, früher das Transformatorenwerk,<br />

sind inzwischen eine Adresse<br />

im <strong>Berliner</strong> Kunstausstellungskalender.<br />

Das Ambiente lässt den alten Fabrikgeist<br />

durchscheinen, was den Charme bewahrt:<br />

An den Wänden finden sich noch alte<br />

Schaltwerke und Regler. Auf 5.000 Quadratmetern<br />

gibt es eine Kunsthalle,Artlab<br />

und Ateliers zum Wohnen und Arbeiten.<br />

Seit der Eröffnung vor zwei Jahren gibt<br />

es dort ständig interessante Ausstellungen<br />

und spannende Projekte von erfolgreichen<br />

Künstlern zu sehen. Ein prominenter Käufer<br />

aus dem Ausland hat übrigens nach<br />

den Investoren als erster das Potenzial<br />

erkannt: Der kanadische Sänger Bryan<br />

Adams kaufte dort ein ganzes Hallenensemble<br />

und richtete 14 Ateliers und<br />

Ausstellungsräume ein.<br />

TREPTOW-KÖPENICK IN ZAHLEN<br />

SCHULEN<br />

PRIVAT-<br />

HAUSHALTE<br />

(IN 1000 PERSONEN)<br />

BEVÖLKERUNGS-<br />

DICHTE<br />

INSGESAMT 139,7<br />

67,1 IN<br />

EINPERSONENHAUSHALTEN<br />

72,6 IN<br />

MEHRPERSONENHAUSHALTEN<br />

ANTEIL<br />

EINPERSONENHAUSHALTE<br />

48,03 %<br />

FLÄCHEN-<br />

NUTZUNG*<br />

16773 ha<br />

GESAMTFLÄCHE<br />

4195 ha DAVON<br />

SIEDLUNGS-UND VERKEHRSFLÄCHE<br />

139 ha<br />

DAVON LANDWIRTSCHAFTSFLÄCHE<br />

261809<br />

ANWOHNER –1,9%MEHR<br />

ALS IM VORJAHR<br />

1561<br />

EINWOHNER/km 2<br />

GESAMT-BERLIN:<br />

4055 EINWOHNER/km 2<br />

QUELLE: AMT FÜRSTATISTIK BERLIN BRANDENBURG, ZAHLEN VON 2017 *ZAHLEN VON 2018<br />

WOHNUNGEN<br />

37 405<br />

WOHNGEBÄUDE<br />

140823<br />

WOHNUNGEN<br />

WOHNFLÄCHE JE EINWOHNER<br />

40 m 2<br />

60 SCHULEN<br />

23865<br />

SCHÜLER<br />

965 KLASSEN<br />

88,3 SCHÜLER<br />

JE 1000<br />

EINWOHNER<br />

KITAS<br />

169<br />

EINRICHTUNGEN<br />

11 768<br />

BETREUTE KINDER<br />

FOTO: GETTYIMAGES/CHRIS-STEIN


Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />

/ 9<br />

AbgestimmteFlächenplanung. Berlin fasziniert<br />

alte und neue Bürger aus dem In- und Ausland<br />

mit unterschiedlichen Stadtteilen, die<br />

selbst in ihren Kiezen einen jeweils eigenen<br />

Mikrokosmos entfalten. Neue Wohnprojekte,<br />

die ästethische Aspekte nicht außer Acht lassen,<br />

werden auch inden kommenden Jahren<br />

entstehen. Allein im BezirkTreptow-Köpenick<br />

könnten bis zum Jahr 2030 weitere 30.000<br />

Wohneinheiten gebaut werden. Dies ziehe<br />

auch einen enormen Bedarf an sozialer und<br />

grüner Infrastruktur nach sich, sodas Bezirksamt<br />

Treptow-Köpenick. Es hat daher<br />

Ende 2018 das Soziale Infrastrukturkonzept<br />

(SIKo) beschlossen. Wesentliche Ziele waren<br />

die Ermittlung künftiger Flächenbedarfe für<br />

die soziale und grüne Infrastruktur in den<br />

einzelnen Bezirksregionen, die Erfassung von<br />

Potenzialflächen und abgestimmte Maßnahmen<br />

zur Flächensicherung. Dabei geht es um<br />

Kitas, Schulen, Sportanlagen, Jugendfreizeiteinrichtungen,<br />

Weiterbildung und Kultur, Senioreneinrichtungen<br />

sowie Spielplätze und<br />

wohnungsnahe Grünflächen. Diewesentlichen<br />

Inhalte wurden für die Öffentlichkeit in einer<br />

Ausstellung zusammengefasst, die während<br />

der Öffnungszeiten im Rathaus Köpenick zugänglich<br />

ist.<br />

Dana Heidner<br />

Bild: BUWOGGroup<br />

Im Regattahofentstehen viele<br />

Einzimmer-und Mikro-Apartments.<br />

unverbindliche Visualisierung<br />

unverbindliche Visualisierung<br />

GUTE STADTENTWICKLUNG<br />

BEGINNT IMQUARTIER<br />

OHNE<br />

PROVISION<br />

DIREKT VOM<br />

BAUTRÄGER<br />

Im Quartier 52° Nord inGrünau bauen wir Wohnraum für Berlin. Dazu eine<br />

Kita, Uferpromenade, Erholungsflächen und ein nachhaltiges Biotop. Unser<br />

Motto: Glücklich wohnen. Jetzt im Bau –BUWOG REGATTAHOF, ein familiäres<br />

Wohn-Ensemble mit 77Eigentumswohnungen für alle Generationen, z.B.:<br />

• 1 Zimmer, 1. OG, ca. 30 m², 149.800 Euro<br />

• 2 Zimmer, 2. OG, ca. 56 m², 299.800 Euro<br />

• 3 Zimmer, 3. OG, ca. 75 m², 399.800 Euro<br />

Showroom: Regattastr. 11, 12527 Berlin | Sa+So14–17Uhr sowie Mi15–18Uhr u.n.V.<br />

030/33 85 39 –1915 | vertrieb-berlin@buwog.com | 52grad-nord.de | buwog.com


10<br />

Hier geht es bunt zu: In Adlershofforschen,<br />

lehren, experimentieren, gründen und<br />

produzieren viele pfiffigeKöpfe.<br />

IM GESPRÄCHMIT<br />

DR. PETER STRUNK<br />

In Adlershoftut sich was. Nein, eigentlich istdort allesschon in vollem Gange. DerTechnologiepark hat sich weit über die Grenzen Deutschlands<br />

hinaus einen Namen gemacht als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof, kurzWista.Wir unterhielten uns mit dem Sprecher der<br />

landeseigenen WistaManagement GmbH, Dr.Peter Strunk.<br />

Wasist am StandortAdlershof besondersreizvoll?<br />

Er ist ein Technologiepark, das heißt, er bietet<br />

beste Voraussetzungen dafür, dass aus<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen Produkte<br />

und Leistungen werden können. Das heißt<br />

konkret: Hier kann man studieren, eine Idee<br />

reifen lassen, ein Unternehmen gründen, als<br />

Unternehmen wachsen und schließlich seine<br />

eigene Fertigungsstätte errichten – immer<br />

in enger Tuchfühlung mit der Wissenschaft<br />

und mit anderen Hochtechnologie-Unternehmen.<br />

Je näher Unternehmen an der Wissenschaft<br />

dran sind, umso innovativer sind<br />

sie. Dafür bietet Adlershof geradezu ideale<br />

Voraussetzungen.<br />

Sie bieten Services für Start-ups, das HU-Gründerhaus,<br />

die Gründerwerkstatt und die Accelerator-Programme.<br />

Gibt es hier etwas, was<br />

besonders heraussticht, ein aktuelles Projekt,<br />

das wirklich aufregend ist?<br />

Da ist zum Beispiel unser A2-Adlershof Accelerator:<br />

Er bringt Start-ups mit etablierten<br />

Unternehmen zusammen. Mit dabei waren<br />

die Aareal Bank AG, die Alliander AG, die<br />

<strong>Berliner</strong> Wasserbetriebe sowie die MVV<br />

Energie AG.Diese haben zusammen mit fünf<br />

Start-ups konkrete Projekte verwirklicht.<br />

Dabei ging es unter anderem um intelligentes<br />

Parkraum-Management, bessere Luft in<br />

Städten und Gemeinden, um Augmented<br />

Reality, also die computergestützte Erweiterung<br />

der Realitätswahrnehmung, IoT-Lösungen<br />

und um 3D-Simulationsmodelle.<br />

Dr.Peter Strunk<br />

Ein viel genutztes Angebot ist auch Ihr Co-Working<br />

Space. Sind da überhaupt noch Plätze frei?<br />

Unser Coworking-Space erfreut sich in der<br />

Tat großer Nachfrage, die Auslastung ist<br />

hoch. Rund 50 Arbeitsplätze sind derzeit<br />

genutzt. Aber Platz findet man dort immer<br />

noch, vor allem dann, wenn man eine gute<br />

Idee hat.<br />

Adlershof ist bereits jetzt einer der 15 weltweit<br />

größten Technologieparks. Es wird eigentlich<br />

überraschend wenig in <strong>Berliner</strong> Medien darüber<br />

berichtet, was dort im Gange ist und entsteht.<br />

Warum, denken Sie, ist das so?<br />

Wir haben am 25. April unsere neuesten<br />

Wachstumszahlen veröffentlicht: 2018 sind<br />

Bild:Peter Strunk<br />

die Umsätze unserer Unternehmen um 12,2<br />

Prozent gewachsen. Zum Vergleich: Die<br />

Wirtschaft Chinas ist 2018 um sechs Prozent,<br />

die Berlins um zwei Prozent gewachsen.<br />

Und sollte uns die Konjunktur keinen<br />

Strich durch die Rechnung machen, werden<br />

wir auch 2019 wieder gute Zahlen vorlegen<br />

können. Die <strong>Berliner</strong> Medien sind von uns<br />

verwöhnt worden: Nichts Neues aus Adlershof<br />

oder auf Berlinisch: „Allet jut!“. Aber<br />

hinter Ihrer Frage steht noch etwas Anderes:<br />

Wenn sich meine Kollegen auf einer<br />

Photonik-Fachmesse in San Francisco vorstellen,<br />

brauchen sie nicht erklären, woher<br />

sie kommen. Adlershof ist dort jedermann<br />

ein Begriff. In Berlin-Spandau ist das schon<br />

komplizierter –auch heute noch, leider.<br />

Gibt es noch ein aktuelles Projekt, das Sie sehr<br />

spannend finden?<br />

Wir haben in Adlershof 85 Weltmarktführer.<br />

Dafällt die Auswahl schwer. Amfaszinierendsten<br />

finde ich es immer wieder, was<br />

man mit Licht alles machen kann –nicht nur<br />

Straßen beleuchten, sondern auch Informationen<br />

übertragen, Plastikmüll aussortieren<br />

oder durch Metall hindurch schauen.<br />

Und wann kann man sich das alles ansehen?<br />

Ich kann jedem nur empfehlen: Besuchen Sie<br />

uns mal, am besten in der Langen Nacht der<br />

Wissenschaften am 15. Juni, ab 17 Uhr!<br />

Das Interview führte Ingrid Bäumer


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong>Kurier<br />

Kurz &gut<br />

Am kommenden Sonntag ste lt die Helma<br />

Wohnungsbau GmbH mit einem Aktionstag<br />

ihre Projekte in und um Berlin vor.<br />

Rechtsexperten<br />

Wohnungseigentümern kann die kurzzeitige<br />

Vermietung an Monteure oder<br />

Touristen nicht einfach untersagt werden.<br />

„Tetris“ fürmehr Vielfalt<br />

in Adlershof haben die Architekten Anita<br />

Eyrich und Christian Hertweck ein<br />

dreidimensionales Wohnpu zle gescha fen.<br />

Nr.21, Ausgabe 25./26. Mai 2019<br />

Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />

/ 11<br />

Bilder:WISTA Management GmbH<br />

Ferienimmobilien<br />

Bild: Primus ImmobilienAG<br />

Immobilienwelten<br />

Magazin für Immobilien,Wohnen,Bauen und Design<br />

SONDERTHEMA<br />

Ferienobjekte 04<br />

Bild:Primus I mobilen AG<br />

Kein Luxus für Sehrgutverdiener,sondern eine<br />

schlaue Geldanlage für weite Kreise –wenn man es<br />

richtig anfängt: Mit Ferienhäusern und -wohnungen<br />

lassen sich nicht nur die „schönsten Wochen des<br />

Jahres“ selbst mit Familie und Freunden angenehm<br />

verbringen. Wersein Domizil vermietet, kann sogar<br />

eine respektable Rendite erwirtschaften.<br />

Damit das funktioniert, müssen Lage und Ausstattung<br />

stimmen, denn die Feriengäste sind anspruchsvoll. Die<br />

angesagtesten Urlaubsregionen und die Präferenzen<br />

der Touristen sind Thema unserer Titelgschichte in der<br />

nächsten Woche.<br />

Lesen Sie mehr über „Ferienimmobilien“ –<br />

hier am kommenden Sonnabend!<br />

Parkstadt<br />

Karlshorst<br />

In einem neuen Stadtquartier<br />

entstehen für jede Lebenslage<br />

und jeden Geschmack<br />

moderne Eigentumswohnungen.<br />

Familien, Senioren und Singles<br />

finden hier ihr Glück genauso<br />

wie Kapitalanleger.<br />

bonava.de/parkstadt<br />

0800 670 8080<br />

täglich 9–19 Uhr, auch sonn- und feiertags


12<br />

Bilder:Dennert<br />

BESTES<br />

AUS ZWEI<br />

WELTEN<br />

Betondecken sorgen in Holzhäusern für<br />

Schall- und Brandschutz und<br />

erlauben mit ihrer großen Spannweite<br />

großzügige Grundrisse.<br />

Hohe Gebäude, die mit Holz und Beton<br />

errichtet werden, sorgen in der<br />

Fachwelt für Aufsehen. Etwa das<br />

zehnstöckige Hochhaus, das auf der Bundesgartenschau<br />

in Heilbronn zu sehen sein wird.<br />

Doch auch für Ein- oder Zweifamilienhäuser<br />

aus Holz ist es eine sinnvolle Option, sie mit<br />

Deckensystemen aus Beton auszustatten: Beim<br />

Hybridbau lassen sich die spezifischen Vorteile<br />

beider Baustoffe optimal nutzen.<br />

Sicher und leise. „Holzhäuser, die über Geschossdecken<br />

aus Beton verfügen, profitieren<br />

von den besseren Schall- und Brandschutz-Eigenschaften<br />

des Materials. Zu<br />

den Stärken von Beton zählt, dass er nicht<br />

in Schwingung kommt –selbst dann nicht,<br />

wenn die Zimmerdecke punktuell stark belastet<br />

wird. Mit Beton lassen sich Spannweiten<br />

von bis zu sieben Metern überbrücken,<br />

und er ist so gut wie resistent gegen Flammen.<br />

Das sorgt gerade in Holzhäusern für Sicherheit“,<br />

erklärt Christof Wirth, Prokurist<br />

des Betonfertigteilspezialisten Dennert Baustoffwelt.<br />

Heizen und kühlen. Auch dem Raumklima<br />

kommen diese speziell für den Hybridbau<br />

weiterentwickelten und im Massivbau längst<br />

bewährten DX-Decken zugute: Mit einer<br />

integrierten Flächenheizung ausgestattet,<br />

können sie heizen, kühlen und lüften.<br />

„Es ist eine behagliche Wärme mit einem<br />

hohen Anteil an Wärmestrahlung“, sagt<br />

Wirth. „Dadurch gibt es so gut wie keine<br />

Staubverwirbelungen.“ An heißen Sommertagen<br />

fungieren die mit kaltem Wasser<br />

gefüllten Rohrleitungen als wirkungsvolle<br />

Kühlung.<br />

Ruckzuck verbaut. Zudem wird ein schnellerer<br />

Baufortschritt gewährleistet: Jede<br />

Klimadecke wird genau nach Plan vorgefertigt<br />

und kann trocken oder per Vergussverfahren<br />

verbaut werden. Die Montage,<br />

bei der erfahrene Werkteams Hand anlegen,<br />

ist bei Einfamilienhäusern innerhalb<br />

weniger Stunden erledigt. Die Decken sind<br />

sofort begeh- und belastbar,müssen weder<br />

verkleidet noch verputzt werden. Raumklima-Decken<br />

aus Beton haben –jenach<br />

Ausführung – eine Stärke von 20 oder<br />

24 Zentimetern. Unterm Strich wiegen sie<br />

weniger als Varianten aus Holz, die eine<br />

vergleichbare Schalldämmung und Brandschutz-Klasse<br />

aufweisen. „Für Menschen,<br />

die Wert auf ein gesundes Raumklima und<br />

Energieeffizienz legen, sind Deckensysteme<br />

aus Beton ideal“, resümiert Wirth. (glk)<br />

www.beton-trifft-holz.de<br />

Die Montageist in wenigen<br />

Stunden erledigt.<br />

Die Deckenplattenwerden<br />

passgenau vorgefertigt.


Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />

/ 13<br />

Dermacht allesmit: Derstrapazierfähige<br />

Purline Bioboden fühlt sich nie kalt an.<br />

ZurückhaltendesDesign isttypisch für den nordischen<br />

Stil –das wirktauf Naturoptik-Boden besondersgut.<br />

Bilder:Wineo<br />

BASIS FÜRS SKAN-DESIGN<br />

„Bioboden“ verschafft dem nordischen Einrichtungsstil den ganz großen Auftritt. Strapazierfähig, schnell<br />

verlegt, wohngesund –und es gibt eine große Auswahl an Holz- oder Steinoptiken.<br />

Über den nordischen Wohnstil ist schon<br />

viel geschrieben worden, und das Thema<br />

„Hygge“ –einfach, glücklich und kuschelig<br />

–wurde vielleicht ein wenig überstrapaziert.<br />

Mittlerweile ist „Skan-Design“<br />

eine anerkannte Stilrichtung und fester Bestandteil<br />

in der modernen Raumgestaltung.<br />

Es ist schlicht, ursprünglich und stilvoll<br />

zugleich und damit eigentlich immer modern.<br />

Die Kombination aus klaren Linien,<br />

freundlichen Farben und reduziertem Design<br />

verleihen ihm eine unvergleichliche<br />

Behaglichkeit. Bei den Möbeln dominiert<br />

helles Holz, Deko-Elemente werden eher<br />

sparsam eingesetzt. Eine zentrale Rolle bei<br />

der Wohnungsgestaltung spielt der Fußboden.<br />

Er ist die Bühne, auf dem der Rest der<br />

Einrichtung glänzen kann.<br />

Einfach charmant. „Wer sich eine behagliche<br />

Wohnatmosphäre schaffen will, kommt<br />

am skandinavischen Stil nicht vorbei“, erklärt<br />

Annika Windmöller von wineo. Zum<br />

gemütlichen Essen bei Kerzenlicht oder<br />

zum Abend vor dem prasselnden Kaminfeuer<br />

gehören charmante Wohnaccessoires<br />

aus Naturmaterialien wie Fell, Wolle oder<br />

Leinen immer dazu, sie machen den Raum<br />

wohnlich und einladend. Ein Fußboden, der<br />

gleichzeitig Geborgenheit vermittelt, aber<br />

eben auch an die raue Natur erinnert –<br />

schöne Holz- oder edle Naturstein-Optik –<br />

rundet die Sache ab.<br />

Natur-Look strahlt die Rauheit<br />

des Nordens, aber eben auch<br />

Geborgenheit aus.<br />

Belastbar. Beim Fußboden ist das Spiel mit<br />

den Kontrasten typisch für den skandinavischen<br />

Stil. Helle Böden in Holzoptik unterstreichen<br />

zum Beispiel Luftigkeit und Offenheit.<br />

„Das Holzdekor bringt einen Hauch<br />

der ursprünglichen und rauen Natur Skandinaviens<br />

in unsere Häuser“, findet Windmöller.<br />

Der ostwestfälische Bodenspezialist<br />

wineo hat mit dem Purline Bioboden eine<br />

hochwertige Alternative zu Holzböden geschaffen,<br />

die eine authentisch-edle Holzoptik<br />

mit allen Vorteilen eines dauerelastischen<br />

Bodens vereint. Er ist extrem strapazierfähig<br />

und passt so auch in stark beanspruchte<br />

Wohnbereiche wie Küche, Bad und Hausflur.<br />

Natürliche Komponenten. Ein wichtiger<br />

Punkt für viele Familien ist das Thema<br />

Wohngesundheit und Nachhaltigkeit. Auch<br />

hier überzeugt der Bioboden: Die Basis bildet<br />

ecuran, ein Hochleistungsverbundwerkstoff,<br />

der aus Pflanzenölen wie Raps- oder<br />

Rizinusöl und natürlich vorkommenden mineralischen<br />

Komponenten wie Kreide hergestellt<br />

wird –gänzlich ohne den Zusatz von<br />

Chlor,Weichmachern und Lösungsmitteln.<br />

Kleben oder Klicken. Erhältlich ist der Bioboden<br />

in 20 Holz- und acht Steindesigns<br />

zum Kleben oder zum schnellen und einfachen<br />

Verlegen mit der Klickvariante –auch<br />

auf wassergeführten Fußbodenheizungen.<br />

Wer es optisch besonders großzügig mag,<br />

kann aus zehn Großformaten in traumhaften<br />

Eiche-Dekoren wählen. Die Vielfalt an<br />

Designs und Formaten bietet eine große<br />

Gestaltungsfreiheit, egal ob eher ein skandinavischer<br />

Landhausstil gefragt ist, oder ein<br />

modernes Loft eingerichtet werden soll. Das<br />

alles lässt sich übrigens mit dem gesamten<br />

wineo-Bodenbelagssortiment realisieren,<br />

das neben Purline Bioboden auch hochwertige<br />

Laminat- und Designböden im angesagten<br />

Scandinavian Style umfasst. (gkl)


Immobilienwelten Nr. 20, Ausgabe 18./19. Mai 2019 / 14<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

RECHT<br />

EXPERTEN ANTWORTEN<br />

Vertrackte Situation: Innerhalb einer einzigen Eigentümergemeinschaft gilt<br />

für manche Einstimmigkeit, für andere das Mehrheitsprinzip.<br />

Bild:gettyimages/marchmeena29<br />

§<br />

Unsere Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

besteht aus vier<br />

freistehenden Doppelhäusern und zwei<br />

Sechsfamilienhäusern. Jedes Haus bildet<br />

eine Unter-Gemeinschaft. Jetzt<br />

kommt es zu Unstimmigkeiten wegen<br />

Versicherungen. Ein Beschluss über den<br />

Wechsel der Gesellschaft bedarf in den<br />

Doppelhäusern der Einstimmigkeit und<br />

im Übrigen einer Zweidrittel-Mehrheit.<br />

Der Verwalter meint, die Einstimmigkeit<br />

laut Teilungserklärung für die Doppelhäuser<br />

wäre gesetzwidrig. Können die<br />

Eigentümer dennoch auf diese Handhabung<br />

bestehen?<br />

Eine von Ihnen geschilderte Konstruktion der<br />

WEG ist sicherlich ein sehr spezieller Fall. Die<br />

Festlegung des Versicherungsschutzes gehört<br />

zur ordnungsmäßigen Verwaltung, über die<br />

zumeist per Mehrheitsbeschlusses in der Versammlung<br />

entschieden wird, es sei denn, die<br />

Gemeinschaftsordnung legt das Einstimmigkeitsprinzip<br />

fest, dann hat dieses Vorrang. Die<br />

Frage, ob die unterschiedliche Ausgestaltung<br />

des Einstimmigkeits- bzw. Mehrheitsprinzips<br />

WEG-rechtskonform ist, kann hier nicht abschließend<br />

beantwortet werden.<br />

§<br />

In unserer WEG aus 14 Parteien<br />

erscheinen oft nur wenige Miteigentümer<br />

persönlich. Der Verwalter<br />

hält dann oft mehrere Blankovollmachten,<br />

mit denen er einzelnen Anträge<br />

nach seinem persönlichen Gutdünken<br />

zustimmt oder diese ablehnt. Das führt<br />

immer wieder dazu, dass die Entscheidung<br />

für oder gegen einen Antrag nicht<br />

von den Eigentümern, die jeweils nur<br />

eine Stimme haben, getroffen wird,<br />

sondern vom Verwalter mit seinen vielen<br />

Stimmen. Hat der Verwalter nicht<br />

auch eine Neutralitätspflicht? Muss/<br />

sollte er nicht seine Blankovollmachten<br />

als Enthaltungen werten?<br />

Zunächst ist überhaupt erforderlich, dass in<br />

der Gemeinschaftsordnung die Möglichkeit<br />

zur Ausübung des Stimmrechts via Stimmvollmacht<br />

geregelt ist. Der Verwalter muss<br />

insoweit auch ausdrücklich erwähnt sein.<br />

Von ihm vorformulierte Vollmachten unterliegen<br />

der Inhaltskontrolle gemäß §§<br />

305 ff. BGB (vgl. AG Kassel, WE 2011, 122).<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen kann<br />

auch ein Stimmverbot gemäß §25Abs. 5<br />

WE greifen. Sie können sich auch Ihrerseits<br />

um Stimmvollmachten bemühen.<br />

Stephan Bultmann ist Fachanwalt<br />

für Bank- und Kapitalmarktrecht.<br />

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Haben Sie Fragen zum Miet- oder Wohneigentumsrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: immobilien@mdscreative.com<br />

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Reinickendorf (Rd)<br />

Pankow (Pk)<br />

Weißensee<br />

(Ws)<br />

Hohenschönhausen<br />

(Hs)<br />

Spandau<br />

(Sp)<br />

Wilmersdorf<br />

(Wd)<br />

Charlottenburg<br />

(Cb)<br />

Wedding<br />

(We)<br />

Tiergarten<br />

(Tg)<br />

Schöneberg<br />

(Sb)<br />

Prenzlauer<br />

Berg (PB)<br />

Mitte<br />

(Mi)<br />

Kreuzberg<br />

(Kb)<br />

Friedrichshain<br />

(Fh)<br />

Lichtenberg<br />

(Lb)<br />

Marzahn<br />

(Mz)<br />

Hellersdorf<br />

(Hd)<br />

MOL<br />

Zehlendorf<br />

(Zd)<br />

Steglitz<br />

(St)<br />

Tempelhof<br />

(Th)<br />

58595b<br />

Neukölln<br />

(Nk)<br />

Treptow<br />

(Tr)<br />

P<br />

Köpenik<br />

(Kö)<br />

LOS<br />

PM<br />

TF<br />

Quelle: Immowelt.de<br />

LDS


Immobilienwelten Nr. 20, Ausgabe 18./19. Mai 2019 / 15<br />

.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

ABKÜRZUNGEN<br />

IMMOBILIENMARKT<br />

AB ............ Altbau<br />

Ausst. ..... Ausstattung<br />

Baugst. .. Baugrundstück<br />

Bd. ...........Bad/Bäder<br />

BEZ ..........Bezirk<br />

BK ............ Betriebskosten<br />

Bj..............Baujahr<br />

Blk. ......... Balkon<br />

bw ........... Brutto-Warmmiete<br />

DG ........... Dachgeschoss<br />

DHH ........Doppelhaushälfte<br />

EBK..........Einbauküche<br />

EFH.......... Einfamilienhaus<br />

ETW.........Eigentumswohnung<br />

F................Fahrstuhl<br />

GA............ Genossenschaftsanteile<br />

GFZ..........Geschossflächenzahl<br />

GEH ......... Gasetagenheizung<br />

GRZ ......... Grundflächenzahl<br />

Gst........... Grundstück<br />

Hb............Heutbesichtigung<br />

Hk............ Heizkosten<br />

k ............... Kaltmiete<br />

Kfz...........Autostellplatz<br />

Kt. ............ Kaution<br />

MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />

MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />

NB ............ Neubau<br />

nk .............Netto-Kaltmiete<br />

NK............ Nebenkosten<br />

OG ........... Obergeschoss<br />

Pk. ........... Parkettboden<br />

RH............ Reihenhaus<br />

ren. .........renoviert<br />

REG..........Region<br />

TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />

VB ............ Verhandlungsbasis<br />

VS ............ Verhandlungssache<br />

w ..............Warmmiete<br />

WB........... Wannenbad<br />

WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />

WEH........ Wohneinheiten<br />

Whg. .......Wohnung<br />

ZH............ Zentralheizung<br />

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Abkürzungen EnEV2014<br />

Artdes Energieausweises<br />

V ............... Verbrauchsausweis<br />

B ............... Bedarfsausweis<br />

kWh ........ Kilowattstunde<br />

Energieträger<br />

Ko ............ Koks,Braunkohle, Steinkohle<br />

Öl ............ Heizöl<br />

Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />

FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />

oder KWK<br />

Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />

Holzhackschnitzel<br />

E .............. Elektrische Energie<br />

(auch Wärmpumpe), Strommix<br />

Baujahr des Wohngebäudes<br />

Bj .............. Baujahr<br />

Energieeffizienzklasse des<br />

Wohngebäudes<br />

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18<br />

Bilder: Bodo Bodo Kubrak<br />

1. TEIL SERIE „BERLINER BAUDENKMÄLER“<br />

VOM SCHLOSS ZUR SOZIALSTATION<br />

Das Palais Mendelssohn war eine der ersten Villen in Grunewald<br />

Repräsentativ war<br />

das Landhaus im<br />

englischen Stil angelegt.<br />

Die Salons warenrenommierter<br />

renommierter<br />

gesellschaftlicher Treffpunkt.


19<br />

Neu<br />

Alt<br />

DerEingangsbereich desehemaligen<br />

Herrschaftsflügels istheutenoch gut zu erkennen.<br />

Wer heute am ehemaligen Palais<br />

Mendelssohn an der<br />

Bismarckallee 19a in Grunewald<br />

vorbeikommt, sieht nicht mehr<br />

viel von der ursprünglichen Erscheinung<br />

des 1896 erbauten Gebäudes. Es wurde<br />

im Zweiten Weltkrieg stark zerstört<br />

und später neu erbaut – lediglich unter<br />

Einbeziehung erhaltener Bausubstanz.<br />

Jetzt trägt es den Namen St.-Michaels-Heim.<br />

Früher die repräsentative Residenz<br />

einer adeligen Bankiersfamilie, dient<br />

das Haus seit den 1950er-Jahren als Kirche<br />

und Sozialtreffpunkt. Die Johannische<br />

Kirche bietet hier Hauskrankenpflege und<br />

ambulante Dienste an, einen Menüdienst<br />

und verschiedene Wohnheime für Kinder<br />

und Jugendliche. Das soziale Angebot ist<br />

umfassend, auch eine erschwingliche Gastronomie<br />

gibt es. Park und Garten sind öffentlich<br />

zugänglich.<br />

Versöhnliche Töne. Dass sein kleines Schloss<br />

einmal so genutzt werden würde, hätte sich<br />

Bauherr Franz von Mendelssohn sicher<br />

nicht träumen lassen. Dennoch schrieb einer<br />

seiner Nachfahren, Robert von Mendelssohn,<br />

1961 ins Gästebuch: „Es ist für<br />

mich eine große Freude, dass mein Elternhaus<br />

eine so schöne Bestimmung gefunden<br />

hat.“ Dazwischen lagen bewegte Zeiten.<br />

Frühe Villenkolonie. Das Gebiet um Grunewaldseee,<br />

Hundekehlesee und das<br />

Seen-Kleeblatt waren bevorzugte Wohnorte<br />

des wohlhabenden <strong>Berliner</strong> Finanz- und<br />

Bildungsbürgertums. Hier wohnten später<br />

Größen wie der Schriftsteller Gerhart<br />

Hauptmann, die Tänzerin Isadora Duncan,<br />

der Kritiker Alfred Kerr, die Schauspielerin<br />

Grethe Weiser und der Verleger Samuel Fischer.Bei<br />

seinem Bau in den 1890er-Jahren<br />

jedoch war das Palais Mendelssohn –auch<br />

Landhaus Mendelssohn genannt –eines der<br />

ersten der neuen Villenkolonie in Grunewald.<br />

Es wurde vom Hofarchitekten Ernst<br />

von Ihne im englischen Landhausstil direkt<br />

am Herthasee errichtet. Zur Anlage gehörte<br />

ein Landschaftspark im englischen Stil.<br />

Der Kaiser kam zuBesuch. Auf der anderen<br />

Seite des Herthasees, an der Koenigsallee,<br />

baute der ältere Bruder Robert von Mendelssohn<br />

ein eigenes Wohnhaus. Doch die<br />

beiden Villen waren mehr als nur Wohnhäuser:<br />

Sie waren gesellschaftliche Treffpunkte,<br />

sowohl zu Kaisers Zeiten als auch<br />

in der Weimarer Republik. Und sie waren<br />

ausgestattet mit Erbstücken, Antiquitäten<br />

und Gemälden, unter anderem von Manet,<br />

Monet und van Gogh. Zu den illustren<br />

Gästen der Villenkolonie gehörten Kaiser<br />

Wilhelm II. und Albert Einstein.<br />

Fachwerk fürs Gesinde. Das frühere Landhaus<br />

Mendelssohn hatte allein im Erdgeschoss<br />

eine Nettofläche von rund 700 Quadratmetern.<br />

Wie ein englischer Herrensitz<br />

war es in einen Herrschaftsflügel und einen<br />

nur halb so großen Wirtschaftsflügel unterteilt.<br />

Während die Fassaden des Herrenflügels<br />

mit hochwertigem Haustein verblendet<br />

wurden, erhielt der Wirtschaftsflügel im<br />

Obergeschoss lediglich eine Verkleidung<br />

mit Fachwerk aus Holz und Lehm. Die beiden<br />

Flügel waren in einem 90-Grad-Winkel<br />

verbunden; in der Mitte befand sich ein<br />

kleiner Treppenturm.<br />

VonNazis verfolgt. Auch wenn einige Familienmitglieder,<br />

beispielsweise Komponist<br />

Felix Mendelssohn Bartholdy, schon im 18.<br />

Jahrhundert vom Judentum zum Christentum<br />

konvertiert waren: Im Nationalsozialismus<br />

blieb die angesehene Familie nicht<br />

von Diskriminierung und Verfolgung verschont.<br />

1938 verlangten die Nazis die „Arisierung“<br />

der Bank. Robert von Mendelssohn<br />

löste daraufhin das Bankhaus auf. Die<br />

NS-Machthaber zwangen die Familie, ihren<br />

prachtvollen Besitz 1939 weit unter Wert an<br />

das Deutsche Reich zu verkaufen. Das Palais<br />

diente den Nazis als Gästehaus für Prominenzen,<br />

später installierte die Gestapo in<br />

dem Gebäude eine Telefon-Abhörzentrale.<br />

1943 wurde das Haus von alliierten Bomben<br />

getroffen und brannte teilweise aus. Ab<br />

1946 war es eine Schule für 260 britische<br />

Kinder.Später wurde das Gebäude der jetzt<br />

weit verstreut lebenden Familie Mendelssohn<br />

zur Rückgabe angeboten, doch die Erben<br />

verkauften das Haus weiter.<br />

Der gute Geist kehrt zurück. So kam es in<br />

die Hände des Johannischen Aufbauwerks,<br />

des heutigen Sozialwerks. „Der Geist einer<br />

gelebten Toleranz blieb im Haus jedoch erhalten“,<br />

schreibt die Johannische Kirche.<br />

„Und mehr denn je fühlt sich das St.-Michaels-Heim<br />

diesem Mendelssohnschen<br />

Erbe verpflichtet.“ Immer wieder komme<br />

es zu Begegnungen zwischen Vertretern des<br />

Sozialwerkes und der Familie Mendelssohn.<br />

„Ja, ein guter Geist ist wieder in dieses Haus<br />

eingekehrt!“, schrieben Robert von Mendelssohns<br />

Frau und Tochter ins Gästebuch.<br />

Ingrid Bäumer

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