Berliner Zeitung 18.05.2019
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Trotz Raketen: In TelAviv steigt das ESC-Finale – Panorama Seite 32<br />
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Heiter geht es weiter<br />
Wetter Seite 16<br />
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Sonnabend/Sonntag,18./19. Mai 2019<br />
Nr.114 HA -75. Jahrgang<br />
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Im Magazin:<br />
Ach, Europa!<br />
SarahWiener will nach Brüssel<br />
Seiten 2und 3<br />
NewYork, NewYork<br />
Dieletzten Juden vonWashington Heights<br />
Seiten 4und 5<br />
Miami Vice<br />
Derneue Roman vonThomas Harris<br />
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Maxim Leo will<br />
Europa retten<br />
Magazin Seite 10<br />
Auf geht’s!<br />
Nur ein Sieg zählt: Der 1. FC Union kann am<br />
Sonntag in die Bundesliga aufsteigen. Seiten 2, 3und 22<br />
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Menschen und<br />
Tiere: Olms Welt<br />
Berlin Seiten 10 und 11<br />
Auf dem Hof der Grundschule<br />
in der Köllnischen<br />
Heide fällt auf, dass nicht<br />
wenige junge Schülerinnen<br />
bereits das Kopftuch tragen.<br />
Hier in der Neuköllner Highdeck-<br />
Siedlung wohnen viele arabischstämmige<br />
Familien „Leider tragen<br />
immer mehr Schülerinnen Kopftücher,<br />
inzunehmendem Maße auch<br />
diese schwarzen Kopftücher, die als<br />
streng islamisch gelten“, sagte<br />
Schulleiterin Astrid-Sabine Busse,<br />
die auch Vorsitzende des Interessenverbandes<br />
<strong>Berliner</strong> Schulleitungen<br />
ist, der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Das Gesetz<br />
in Österreich, das Grundschülerinnen<br />
das Tragen vonKopftüchernverbietet,<br />
sieht sie dennoch skeptisch.<br />
„Ich bin gegen Schnellschüsse, ein<br />
solches Vorhaben müsste intensiv<br />
vorbereitet und geplant werden“,<br />
sagte Busse. Damüssten auch liberale<br />
Islamgelehrte, Elternverbände<br />
und viele andere Gruppen einbezogen<br />
werden. „Prinzipiell sehe ich es<br />
nicht gerne, wenn schon junge<br />
Grundschülerinnen das Kopftuch<br />
tragen“, führte die Schulleiterin aus.<br />
„Denn ich weiß, dass das nicht ihr<br />
persönlicher Wille ist, sondern von<br />
Elternund Familie bestimmt ist.“ Als<br />
erfahrene Schulleiterin stellt sie sich<br />
auch die Frage, wie ein solches Verbot<br />
vor Ort überhaupt umgesetzt<br />
werden könnte.„Ichkann ja schlecht<br />
eine Art Kopftuch-Scharia einführen,<br />
die den Mädchen das Tuch wegnimmt.“<br />
Die Würde der Mädchen<br />
müsse stets im Mittelpunkt stehen.<br />
DieEntscheidung des Parlaments<br />
am Mittwoch in Wien hat die in den<br />
vergangenen Jahren in Deutschland<br />
immer wieder geführte Debatte neu<br />
entfacht. „Dass kleine Mädchen<br />
Kopftuch tragen, ist absurd –das sehen<br />
auch die meisten Muslime so“,<br />
sagte die Integrationsbeauftragte der<br />
Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz<br />
(CDU), der Bild-<strong>Zeitung</strong>.<br />
„Alle Maßnahmen, die Mädchen<br />
davor schützen –vom Elterngespräch<br />
bis zumVerbot –sollten geprüft<br />
und angegangen werden.“<br />
Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister<br />
Lorenz Caffier (CDU)<br />
äußerte sich ähnlich. „Das ist ein<br />
Thema, das die Bevölkerung bewegt“,<br />
sagte er der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
(Redaktionsnetzwerk Deutschland).<br />
„Und wir sind gut beraten, solche<br />
Themen aufzunehmen.“ Er habe<br />
sich kein abschließendes Urteil gebildet,<br />
fügte Caffier hinzu. „Aber ich<br />
glaube, gerade an Grundschulen<br />
spricht vieles dafür,dass man solche<br />
Wege gehen könnte.“<br />
Leni Breymaier,Familienpolitikerin<br />
inder SPD-Bundestagsfraktion,<br />
ist ebenfalls dafür und nannte dies<br />
„eine Frage der Gleichstellung“ –anders<br />
als ihr Unions-Kollege Marcus<br />
Weinberg, der auf „das im Grundgesetz<br />
verankerte Recht“ verwies,<br />
„seine Religion frei ausüben zu können“.<br />
Nordrhein-Westfalens Landesregierung<br />
wertet derzeit ein Gutachten<br />
zu den entwicklungspsychologischen<br />
und theologischen Aspekten<br />
aus.<br />
Kopfsache<br />
Österreich hat Grundschülerinnen<br />
das Tragen von Kopftüchern verboten.<br />
Nun wird auch hierzulande darüber<br />
debattiert –gerade in Berlin<br />
VonMarkus Decker und Martin Klesmann<br />
„Ein siebenjähriges Mädchen sollte nicht<br />
für etwas sanktioniert werden, was die<br />
Eltern zu verantworten haben.“<br />
TomErdmann, Vorsitzender der <strong>Berliner</strong> GEW<br />
Thüringens Ministerpräsident<br />
Bodo Ramelow(Linke) lehnt ein Verbot<br />
ab. „Es gibt verschiedenste Formen<br />
vonKopfbedeckung, die mal religiös,<br />
mal kulturell motiviert sind<br />
und manchmal einfach nur Nützlichkeitserwägungen<br />
folgen“, sagte<br />
er. „Jetzt ein bestimmtes Kleidungselement<br />
staatlicherseits zu verbieten,<br />
würde von den Muslimen nur<br />
alsantimuslimisch verstanden.“<br />
DieVorsitzende des Grundschulverbandes,<br />
Maresi Lassek, sagte,<br />
Kopftücher an Grundschulen kämen<br />
eher selten vor. In Großstädten gebe<br />
es sie aber häufiger.„Dort haben die<br />
Grundschulen manchmal durchaus<br />
Mühe damit, darauf zu achten, dass<br />
ein Kind mit Kopftuch die anderen<br />
nicht ,ansteckt‘.“ Zwar sollten muslimische<br />
Mädchen erst dann Kopftücher<br />
tragen, wenn es in Richtung Pubertät<br />
gehe und sie ihre erste Menstruation<br />
hätten, fuhr Lassek fort –<br />
also nach der Grundschule. Doch<br />
manchen Eltern sei es wichtig, ihre<br />
Töchter möglichst früh an das Kopftuch<br />
zu gewöhnen, um spätere Auseinandersetzungen<br />
zu vermeiden.<br />
„Ein generelles Verbot von Kopftüchern<br />
anGrundschulen halte ich<br />
für nicht angemessen und auch<br />
nicht für durchsetzbar“, sagte Lassek<br />
gleichwohl. „Kinder würden in eine<br />
Sonderrolle gedrängt, die wir nicht<br />
wollen.“ Sierate eher zum Gespräch<br />
mit Elternund Kindern.<br />
Der <strong>Berliner</strong> GEW-Chef TomErdmann<br />
räumt ein, dass man in der Bildungsgewerkschaft<br />
schon einmal<br />
ein Vollverschleierungsverbot an<br />
Schulen diskutiert hat. Ein Kopftuchverbot<br />
für Grundschülerinnen<br />
hält Erdmannaber für unverhältnismäßig.„Ein<br />
siebenjähriges Mädchen<br />
sollte nicht für etwas sanktioniert<br />
werden, was die Elternzuverantworten<br />
haben.“ Maja Lasic, SPD-Bildungspolitikerin<br />
im Abgeordnetenhaus,<br />
betonte, dass eine Debatte<br />
über den österreichischen Vorstoß<br />
hierzulande Ressentiments auf beiden<br />
Seiten schüren würde.Das Problemgebe<br />
es allerdings.„Eine Lösung<br />
muss immer das Kind in den Mittelpunkt<br />
stellen“, sagte Lasic.<br />
Die Entscheidung in Österreich<br />
fiel mit den Stimmen der konservativen<br />
ÖVP und der rechten FPÖ. Von<br />
demKopftuchverbot an Grundschulen<br />
ausgenommen sind dort Verbände<br />
aus medizinischen Gründen<br />
oder Kopfbedeckungen als Schutz<br />
vorRegen oder Schnee.Die jüdische<br />
Kippableibt erlaubt, da sich das Verbot<br />
auf Kleidungsstücke bezieht,<br />
„welche das gesamte Haupthaar<br />
oder große Teiledessenverhüllen“.<br />
Als Begründung wird imGesetzestext<br />
genannt, dass einVerbot„der<br />
sozialen Integration vonKinderngemäß<br />
den lokalen Gebräuchen und<br />
Sitten, derWahrung derverfassungsrechtlichen<br />
Grundwerte sowie der<br />
Gleichstellung von Mann und Frau“<br />
diene. Sollten sich Kinder nicht an<br />
das Verbot halten, droht Eltern eine<br />
Geldstrafe von bis zu440 Euro oder<br />
eine Ersatzfreiheitsstrafe von zwei<br />
Wochen. Kommentar Seite 8<br />
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2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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·<br />
Report<br />
Eskönnte ein Datum werden, das für<br />
immer in Stein gemeißelt bleibt in<br />
Köpenick. Das soeisern manifestiertist<br />
wie der 20. Januar 1966 oder<br />
der 9. Juni 1968. Vielleicht auch wie der 28.<br />
Mai 1988. All das sind Meilensteine in der<br />
Vereinsgeschichte des 1. FC Union Berlin. Sie<br />
liegen lange zurück, denn sie bilden die<br />
Klubgründung der Rot-Weißen ab, den<br />
wahrhaft sensationellen 2:1-Sieg im Finale<br />
des FDGB-Pokals gegen den frischgebackenen<br />
Meister FC Carl Zeiss Jena und die nahezu<br />
märchenhafte Rettung vordem eigentlich<br />
sicheren Abstieg aus der DDR-Oberliga.<br />
Dazu könnte jetzt, eine politische Wende,<br />
einen Stadionneubau, viele Spieler-, Trainerund<br />
Präsidentengenerationen später und 30<br />
Jahreohne Erstligafußball, ein neues Datum<br />
kommen, das einen historischen Moment<br />
festhält: 19. Mai 2019, das Zweitliga-Auswärtsspiel<br />
beim VfL Bochum, bei dessen<br />
Schlusspfiff gegen 17.20 Uhr der erste Aufstieg<br />
der einstigen Schlosserjungs aus Oberschöneweide<br />
in die Fußball-Bundesliga perfekt<br />
sein könnte.<br />
Steiniger Weg<br />
Einlanger Wegist es bis hierhin gewesen, bis<br />
einen Schritt vor die Tür zum vorläufigen<br />
Fußball-Himmel. Ein steiniger zumal, vollgepflastert<br />
mit Hürden und Schikanen, mit<br />
Lizenzverweigerungen und massiven Geldproblemen,<br />
mit allerlei Sanktionen und Stolpersteinen.<br />
Aber auch einer voller abgöttischer<br />
Liebe und Zuneigung jedweder Art, endend<br />
in magischen Rettungsaktionen, erlösenden<br />
Geldflüssen des damaligen<br />
Kinowelt-Giganten Michael Kölmel und einer<br />
regelrecht mythischen Auferstehung. Ein<br />
Leben und Geben für den Verein, der für<br />
manchen mehr ist als die Familie,der einem<br />
alles bedeutet und dem man treu ist, bis dass<br />
der Toduns scheidet.<br />
Aus dieser Harmonie und diesem Gefühl<br />
der Innigkeit ist der legendäreGrußentstanden,<br />
der die ewige Freundschaft und Verbundenheit<br />
symbolisiert, dieses U.N.V.E.U.,<br />
das mehr ist als ein Programm, das ein Lebensgefühl<br />
bedeutet. Und niemals vergessen:<br />
EisernUnion!<br />
Einwenig ist es die Geschichte vonDavid<br />
und Goliath, wenn auch nicht ganz biblischen<br />
Ausmaßes. Sie sind die Kleinen, die<br />
Unterschätzten, die Bemitleideten und Bemitleidenswerten,<br />
als sie sich vor 53Jahren<br />
im Klubhaus „Karl Liebknecht“ des Transformatorenwerkes<br />
in Oberschöneweide treffen,<br />
um ihren 1. FC Union aus der Taufe zu heben.<br />
Es ist, und darauf sind sie sagenhaft<br />
stolz, neben dem FC Vorwärts Berlin, dem<br />
Fußballverein der Nationalen Volksarmee,<br />
und dem <strong>Berliner</strong> FC Dynamo, dem Verein<br />
der nationalen Sicherheitskräfte,der einzige<br />
zivile Fußballklub der DDR-Hauptstadt. HerbertWarnke<br />
sei Dank, dem Vorsitzenden des<br />
Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />
(FDGB), der seinen Einfluss geltend macht<br />
und die besondere Rolle der Metropole ins<br />
Spiel bringt.<br />
Zweite Liga spielen sie nur und laufen sozusagen<br />
unterm Radar. Längst nicht jedes<br />
Spiel gewinnen sie,das ist aber nicht ganz so<br />
wichtig, am Ende der Saison steigen sie trotzdem<br />
als 1. FC Union erstmals in die Oberliga<br />
auf. Wichtiger ist, dass da etwas wächst und<br />
gedeiht, das winzig beginnt, trotzdem aber<br />
mehr als 500 Vorschläge hervorbringt, wie<br />
die Anhänger und Sympathisanten sich das<br />
Vereinsemblem ihres Herzensklubs vorstellen.<br />
Paul Fettback, als Klubsekretär der Mann<br />
der ersten Stunde,ist hin und weg. Noch am<br />
Gründungsabend verspricht er: „Allein die<br />
Anteilnahme der Öffentlichkeit an unserer<br />
Namensgebung, die vielen Anregungen und<br />
Vorschläge verpflichten uns, injeder Beziehung<br />
zu einer besseren Qualität zu kommen.<br />
Dazu gehört ebenfalls der ständige Kontakt<br />
zu den Fußballfreunden.“<br />
Die zarten Anfänge einer Fan-Kultur<br />
kommen für heutigeVerhältnisse etwas sperrig<br />
daher, ehrlich gemeint sind sie allemal.<br />
Doch ohne politisch führende Köpfe kommt<br />
der Verein nicht aus. Außer Warnke gehört<br />
neben Generaldirektoren der Trägerbetriebe<br />
Kabelwerk Oberspree (KWO) und Transformatorenwerk<br />
Oberschöneweide (TRO), Ministern<br />
und Sekretären der SED-Bezirksleitung<br />
zum ersten Vorstand auch ein Politiker,<br />
der am „Abend der Republik“, bei der friedlichen<br />
politischen Wende im Herbst 1989,<br />
Großes leistet: Hans Modrow. Der gebürtige<br />
Mecklenburger,der eigentlich letzte Spitzenpolitiker<br />
der DDR und 1990 Mitglied des ersten<br />
gesamtdeutschen Bundestages, ist damals<br />
38-jährig 1. Sekretär der SED-Kreisleitung<br />
Köpenick. Als der 1. FC Union mit dem<br />
2:1 im Pokalfinale 1968 seinen größten Erfolg<br />
feiert, ist inzwischen auch Modrow auf der<br />
Karriereleiter aufgestiegen. Der gelernte<br />
Schlosser ist seit einem Jahr Mitglied des<br />
Zentralkomitees der SED und damit einer<br />
der Bestimmer im Lande.<br />
Nur: DieKontinuität, mit der der Politiker<br />
seinen Weggeht, fehlt den Fußballern noch.<br />
Und niemals vergessen<br />
VonAndreas Baingo<br />
Daran sind sie nicht immer selbst schuld.<br />
Einmal mehr, 1968, macht ihnen die Politik<br />
einen Strich durch die Rechnung. Weil sie als<br />
Pokalsieger international startberechtigt<br />
sind, ist die Freude auf die Tour durch Europa,<br />
und wenn sie nur eine Runde dauern<br />
sollte, riesengroß. Wie bitter ist die Enttäuschung,<br />
als die Auslosung, die die Eisernen<br />
nach Jugoslawien zum FK Bor führen soll,<br />
wegen des Einmarsches der Staaten desWarschauer<br />
Pakts in die Tschechoslowakei annulliert<br />
wird, es mit Dynamo Moskau einen<br />
neuen Gegner gibt und die DDR-Mannschaften<br />
auf ihre Spiele auf höchste politische<br />
Anweisung verzichten müssen. Kurze<br />
Zeit nur nach ihrem größten Coup werden<br />
die Fußball-Götter zu Opfern des „Kalten<br />
Krieges“. Erst 33 Jahre später, imSeptember<br />
2001, können die Enkel der damaligen Helden<br />
als DFB-Pokalfinalist doch noch auf Europatour<br />
gehen.<br />
Lausige Bedingungen<br />
Da ist ebenso die Geschichte von Auf- und<br />
Abstiegen, vonder Hin- und Hergerissenheit<br />
der Anhänger, die natürlich lieber Dynamo<br />
Dresden und Carl Zeiss Jena empfangen als<br />
eine Saison später und eine Liga tiefer Stahl<br />
Finow und Dynamo Fürstenwalde. Das Damoklesschwertschwebt<br />
über demVerein bereits<br />
in ganz frühen Jahren, das ist kein Makel<br />
der Nachwendezeit. Als nämlich weder 1974<br />
noch 1975 der Wiederaufstieg in die Oberliga<br />
gelingt, braucht es politische Fürsprache,<br />
damit der Klubstatus nicht verloren geht.<br />
Drei Spieljahre hintereinander in der Zweitklassigkeit,<br />
das ist nicht der Anspruch der Eisernen<br />
und schon gar nicht jener Anspruch,<br />
den die Funktionäre anden Verein haben.<br />
Dabei sind die Bedingungen eher lausig. Alte<br />
Baracken dienen als Umkleiden, Duschen,<br />
Sekretariat, Trainerzimmer und Küche in einem.<br />
Zum Physiotherapeuten, der damals<br />
noch Masseur heißt, geht es in ein anderes<br />
Gebäude,das ebenso viele Jahreauf dem Buckel<br />
hat und kaum besser ausgestattet ist.<br />
Schon damals, dafolgt man ganz dem<br />
Mainstream, werden Trainer gefeuert und<br />
Präsidenten ausgetauscht. Nicht immer<br />
kommen als Klubvorsitzende die kompetentesten<br />
ins Amt, immer aber die, die die führende<br />
Rolle des Arbeiter-und Bauern-Staates<br />
verinnerlichen. Dass darunter auch manche<br />
vermutet werden, die im Auftrag des nunmehr<br />
großen lokalen Rivalen BFC Dynamo<br />
sozusagen eingeschleust werden, ist sehr<br />
wahrscheinlich. Nicht in der ersten Reihe<br />
tauchen sie auf, eher in der zweiten und dritten<br />
unter. Sogar Trainer kommen, wenn<br />
auch nur in eine Richtung –vom BFC zu<br />
Union. Mancher wirdals Maulwurfgesehen,<br />
mancher als Helfer, als einer, der frischen<br />
Wind bringen möge.<br />
Es gibt alle Facetten, vor allem aber Animositäten<br />
bis hin zu offener Feindschaft zwischen<br />
Alter Försterei und Sportforum, selbst<br />
wenn die nach außen dokumentierte Zusammenarbeit<br />
anderes vorgaukeln soll. Doch es<br />
geht auch halbwegs normal zu. Spieler wechseln<br />
die Seiten und laufen dabei nicht unbedingt<br />
Spießruten. Rainer Rohde, Olaf Seier<br />
und Ralf Sträßer zum Beispiel kommen aus<br />
Hohenschönhausen in die Wuhlheide. Sie<br />
werden mit Sympathie aufgenommen und<br />
gehen als Aufstiegsheld, Mannschaftskapitän<br />
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und Torschützenkönig. Mario Maek, gleichfalls<br />
von den Weinroten gekommen, genießt<br />
nach seinem legendären Last-Minute-Tor<br />
1988 zum 3:2-Klassenerhaltswunder in Karl-<br />
Marx-Stadt eine Zeit lang sogar Kultstatus.<br />
Umgekehrt machen Waldemar Ksienzyk, vor<br />
allem aber Pokalheld Reinhard„Mäcki“ Lauck<br />
im Sportforum Karriere, sie werden Nationalspieler,<br />
Meister und Mäcki sogar WM-Teilnehmer<br />
und Olympiasieger.<br />
Zugleich ist das die Zeit, als die Eisernen<br />
nach ihrem Oberliga-Aufstieg 1976 in beiden<br />
Duellen gegen die Dynamos sensationell 1:0<br />
gewinnen, als sie fragwürdigen Feldverweisen<br />
und diskutablen Elfmeternzum Trotz triumphieren.<br />
Besser können sie ihre Rolle als<br />
David gegen Goliath nicht wahrnehmen.<br />
Nur gibt es in diesem langjährigen zähen<br />
Ringen auch ein paar „Rückspiele“, in denen<br />
es dem Außenseiter mächtig an den Kragen<br />
geht. Sechs,sieben, gar acht Gegentorein90<br />
Minuten sind nahezu an der Tagesordnung.<br />
Wasjubelt da die geschundene Union-Seele,<br />
als viele Jahre später der Erzrivale, ineiner<br />
viel tieferen Liga zwar, mit 8:0 aus dem Stadion<br />
gefegt wird und das Ergebnis über Monate<br />
an der kultigen Anzeigetafel vom Triumph<br />
kündet. Rache ist süß, diese Rache indes<br />
schmeckt wie Honig.<br />
Wasjedoch wäreder 1. FC Union ohne die<br />
Geschichte mit der Pistole, selbst wenn es<br />
keine Revolverstory ist. Munition gehört<br />
auch dazu. Fein säuberlich getrennt, aber<br />
miteinander verwahrt. Was nach Wildwest<br />
klingt, spielt sich tief im Osten vonBerlin ab,<br />
in Köpenick eben, in der Hämmerlingstraße<br />
88, obereEtage,damalige Geschäftsstelle des<br />
hoch ambitionierten damaligen Drittligisten,<br />
auch wenn die Pistole dortnicht liegt.<br />
Zugleich ist da Horst Kahstein, der Mann,<br />
dem die Pistole gehört: promoviert, dennoch<br />
ziemlich rustikal, ein großer Kerl ist er und<br />
seine Ansichten sind nicht selten durchaus<br />
hemdsärmelig. Seine Wurzeln liegen in Litauen,<br />
wo seine Vorfahren etliche Ländereien<br />
besessen haben sollen.<br />
Es treibt Kahstein recht oft nach Vilnius.<br />
Geschäfte sind es, die den einstigen Abteilungsleiter<br />
im Staatssekretariat für Körperkultur<br />
und Sportinder DDR, der unmittelbar<br />
nach dem Mauerfall mit dem in wirtschaftliche<br />
Schieflage gekommenen Sport- und Erholungszentrum<br />
an der damaligen Leninallee<br />
zu tun hat, mit der litauischen Hauptstadt<br />
verbinden. Hat erdeshalb, wenige Jahre nur<br />
nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion,<br />
die Pistole, die in Kahsteins Haus in<br />
Grünau aufbewahrtist?<br />
Kahstein also, imFebruar 1994 seit wenigen<br />
Wochen erst Manager des 1. FC Union,<br />
der den Sprung in die Zweite Bundesliga<br />
mehrfach angepeilt, aber nie geschafft hat,<br />
wähnt sich als Retter des Arbeitervereins aus<br />
der Alten Försterei. Andere, Pedro Brombacher<br />
vielleicht, der sein Herz bereits zu Zeiten<br />
an den Verein verloren hat, als der noch<br />
im Fahrstuhl zwischen DDR-Oberliga und<br />
Liga steckt, wollen die Wuhlheide auch salonfähig<br />
machen, vor Kahstein schon, nur<br />
mit anderen Mitteln. Dummerweise mit einer<br />
gefälschten Bankbürgschaft über eine<br />
Million D-Mark. Einer vergleichsweise läppischen<br />
Summe in der Welt des Profi-Fußballs,<br />
dessen kommerzielles Rad sich immer<br />
schneller und schneller dreht. Auch damals<br />
schon. Viele, auch der 1. FC Union, wollen<br />
am Radmitdrehen.<br />
Nur fliegt das Ding auf und dem Verein<br />
derart umdie Ohren, dass die Existenz gefährdet<br />
ist. VonBrombacher, der einst Frank<br />
Pagelsdorf als Trainer engagiert und es mit<br />
seiner Artzumindest in die Nähe der Zweiten<br />
Bundesliga gebracht hat, bleibt unfairerweise<br />
kein gutes Stück. Eher sind es Altlasten<br />
wie irrwitzige Verträge,mit denen Spieler einerseits<br />
und Trainer andererseits im wahrsten<br />
Sinne des Wortes geködert werden, von<br />
denen später niemand gewusst haben will.<br />
Deshalb die Pistole, die Kahstein von zu<br />
Hause holt, als er mit 250 000 D-Mark, aufgetrieben<br />
in allerletzter Sekunde vor Fristende<br />
zur Lizenzeinreichung beim Deutschen Fußball-Bund<br />
(DFB), zu einer Bank fährt, um das<br />
Geld am Abend noch einzuzahlen. „Es sind<br />
Leute schon für viel weniger umgebracht<br />
worden“, sagt er.<br />
Dass der Manager, nicht viel später auch<br />
Präsident, vorrangig eigene Interessen vertritt,<br />
weil er mit Spekulationen über Grund<br />
und Boden Kasse machen will und ihm dabei<br />
eine Funktion im Verein zumindest nicht<br />
schadet, wird erst viel später klar. Esist ein<br />
Auswuchs jener vermeintlichen Goldgräberzeit,<br />
die manchen, so auch den 1. FC Union,<br />
eher an den Abgrund schiebt.<br />
Diese Zeit Anfang der 90er-Jahremarkiert<br />
so etwas wie die Mitte zwischen Gesternund<br />
Heute beim Verein, der sich nun doch anschickt,<br />
in die Beletage des deutschen Fußballs<br />
aufzusteigen. Ein Verein, der von sich<br />
immer überzeugt ist auch in schwierigsten<br />
Zeiten und der sich oft gefällt in der Rolle des<br />
Kämpfers gegen das Establishment. Der Robin<br />
Hood aus den Wäldernder Wuhlheide.<br />
So fühlen sich auch die Anhänger. Auch<br />
sie wollen es den Großen zeigen, den Reichen,<br />
den Pfeffersäcken. Schon immer,<br />
schon seit 1966. Noch mehr nach dem Sensationstriumph<br />
im FDGB-Pokal 1968, als<br />
Jimmy Hoge und Ulrich Prüfke, Meinhard<br />
Uentz und Wolfgang Wruck, Hartmut Felsch<br />
und Hajo Betke, Rainer Ignaczak und Wolfgang<br />
Hillmann, Ralf Quest und Jürgen<br />
Stoppok, HarryZedler,Mäcki Lauck und natürlichWerner<br />
Schwenzfeier,dessen Trainerdiplom<br />
von Sepp Herberger unterschrieben<br />
ist, den frischgebackenen Meister Carl Zeiss<br />
Jena mit 2:1 aufs Kreuz legen.<br />
Viele der Älteren verbinden diesen Tag,<br />
den 9. Juni 1968, mit jenem Moment ihrer<br />
Rot-Weiß-Werdung, des Augenblicks, Unioner<br />
geworden zu sein. Es kann gut auch der<br />
Tagsein, an dem die eisernen Anhänger das
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 3· 8./19. Mai 2019 ·<br />
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Report<br />
Tagdes Triumphs: Meinhard<br />
Uentz (mit freiem Oberkörper)<br />
und Wolfgang Wruck rechts<br />
neben ihm halten 1968 den<br />
FDGB-Pokal in den Händen.<br />
Der 1. FC Union Berlin hatte<br />
das DDR-Pokalfinale gegen<br />
den FC CarlZeiss Jena sensationell<br />
mit 2:1 gewonnen.<br />
Die treuesten der treuen Fans<br />
stehen im Stadion an der Alten<br />
Försterei auf der Waldseite<br />
(Foto links).<br />
IMAGO IMAGES; DPA/HANNS-PETER BEYER<br />
Sie sind immer schon mehr gewesen als nur ein Verein, die Eisernen des 1. FC Union.<br />
Und oft genug sind sie unterschätzt worden. Am Sonntag könnten die Fußballer endlich in die<br />
Bundesliga aufsteigen. Und damit ihre stets treu ergebenen Fans selig machen<br />
Wort „Fußball-Gott“ für ihre Lieblinge entdeckt<br />
haben.<br />
Aufnäher knallen sie sich fortan auf Parkas<br />
und Jeansjacken, als die Gegner abseits<br />
des Fußballplatzes noch Walter Ulbricht und<br />
dann Erich Honecker, Sozialistische Einheitspartei<br />
und BFC Dynamo heißen. Von<br />
Mutti oder lieber noch von Oma lassen sie<br />
sich Schals in den Vereinsfarben stricken, als<br />
diese Utensilien noch gar nicht den Status eines<br />
Fanartikels haben. DasWortMerchandising<br />
ist noch nicht erfunden, doch erkannt<br />
haben sie sich trotzdem auf viele Meilen gegen<br />
den Wind an den oft winzigen Details<br />
und an dem Schriftzug auf demVereinsemblem,<br />
der sie alle vereint. Union! Derhochbetagte<br />
einstige Klubpräsident Günter Mielis<br />
staunt noch heute,dass das bürgerlich angehauchte<br />
„Union“ im Vereinsnamen es durch<br />
die sozialistische Zensur schaffte.<br />
Eisern (sie sind ja alte Schlosserjungs)<br />
Union! Es ist die Klammer gegen die Gesellschaft,<br />
es macht sie zu Verbündeten, zu einer<br />
Clique.Sie wollen eben schon damals anders<br />
sein. Dassind sie heute noch, selbst wenn es<br />
an manchen Orten und bei manchen Gegnern<br />
zuSchlägereien und Randale kommt,<br />
zu Feindseligkeiten und Bösartigkeiten.<br />
Doch welche Fangemeinde darf von sich<br />
behaupten, das eigene Stadion, das Wohnzimmer<br />
für die Profis,eigenhändig aufgebaut<br />
zu haben? Auferstanden aus Ruinen sozusagen.<br />
Wer, wenn nicht die Fans aus Köpenick,<br />
dürfen für sich das Patent fürdasWeihnachtssingen<br />
im eigenen Stadion beanspruchen?<br />
Gerade als es dem Verein gnadenlos dreckig<br />
geht, sind die Anhänger da. Das steckt in der<br />
DNA eines jeden Fans aus der Wuhlheide.<br />
„Wir haben immer,injeder Zeit, nach Mitteln<br />
und Wegen gesucht, aus allem das Beste zu<br />
machen“, hat Günter Mielis festgestellt, der<br />
große alte Mann der Eisernen, „deshalb sind<br />
wir auch kein Klageverein.“<br />
Ganz im Gegenteil! Ein stolzer Verein ist<br />
aus den Schlosserjungs geworden, einer mit<br />
mehr als 22 000 Mitgliedernund damit einer<br />
der 25 mitgliederstärksten Vereine in<br />
Deutschland.<br />
Dirk Zingler hat das geschafft, einst einer<br />
der glühendsten Anhänger, ein Stadiongänger<br />
und Eisern-Junkie und seit fast 15 Jahren<br />
Präsident: „Es gab immer ein Hoch und ein<br />
Runter. Aber das haben wir ausgehalten.<br />
Warum haben wir das ausgehalten? Weil<br />
Fußball immer Spaß gemacht hat und weil<br />
Union immer Spaß gemacht hat.“<br />
So wächst der Verein weiter und weiter.<br />
Lauerten in der schlimmsten Zeit die Gerichtsvollzieher<br />
an den Kassenhäuschen<br />
des Stadions, umausstehende Beiträge für<br />
Krankenkassen und Zahlungen an Finanzämter<br />
einzufordern, wurden die wenigen<br />
Sponsoren eher belächelt, dass sie Gelder<br />
in einem Fass ohne Boden versenken würden,<br />
ist für die zu Ende gehende Saison bei<br />
Einnahmen von 47,076 Millionen Euro ein<br />
Gewinn von 70000 Euro prognostiziert. In<br />
Bezug auf die Lizenzspielerabteilung steigen<br />
die Ausgaben gegenüber der Vorsaison<br />
um 1,713 auf 16,325 Millionen Euro. Aus<br />
dem armen Schlucker ist auch dank des<br />
Baustofflogistikers Zingler ein ziemliches<br />
Zweitliga-Schwergewicht geworden, das<br />
seine Arena von jetzt 22 012 Besuchern auf<br />
eine Kapazität von 37000 Besucher ausbauen<br />
will.<br />
„Mittelfristig“ in die Bundesliga<br />
„Das Stadion ist ein Projekt für die nächsten<br />
Jahrzehnte des Vereins“, sagt der Präsident<br />
und setzt die Senatsverwaltung unter Druck,<br />
wie es ihm schon mit dem jetzigen Stadion,<br />
als es noch nicht demVerein gehörthat, allen<br />
Widerständen zum Trotz gelungen ist. Außerdem<br />
hat er auf der jüngsten Mitgliederversammlung<br />
versprochen: „Wir wollen weiterhin<br />
in die Infrastruktur investieren und<br />
mittelfristig in die Erste Bundesliga aufsteigen.<br />
Dasaber geht nicht auf Knopfdruck.“<br />
Vielleicht ja doch. Am Sonntag eventuell,<br />
wenn in Bochum der 15. Saisonsieg gelingt<br />
und Dynamo Dresden gegen den SC Paderborn<br />
Schützenhilfe leistet. Womöglich auch<br />
erst am 27. Mainach dem Relegations-Rückspiel<br />
zu Hause gegen den VfB Stuttgart, der<br />
als Drittletzter der Ersten Bundesliga gegen<br />
den Drittplatzierten der Zweiten Bundesliga<br />
das letzte Ticket für die Erstklassigkeit ausspielt.<br />
Dann würde die Alte Försterei, wie<br />
schon bei fünf ausverkauften Punktspielen<br />
in dieser Saison, ein sechstes Mal aus allen<br />
Nähten platzen.<br />
Waswürde Bundesliga bedeuten für den<br />
„grünen“ Stadtbezirk Köpenick mit seinen<br />
gut 65 000 Einwohnern, die schon jetzt bei<br />
Heimspielen über einen Verkehrskollaps<br />
nach dem anderen stöhnen? Noch mehr Aufmerksamkeit,<br />
noch mehr Umsatz, noch<br />
mehr Augenmerk auf Sicherheit, noch mehr<br />
Verkehr,noch mehr Stau –vor allem aber ein<br />
noch viel größeres Abenteuer.<br />
In diesem Sinne: Undniemals vergessen!<br />
Andreas Baingo<br />
hat in den 70er-Jahren bei Union<br />
Fußball gespielt.<br />
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4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Trump verschiebt<br />
Entscheidung über Autozölle<br />
US-Präsident Donald Trump hat<br />
seine Entscheidung über angedrohte<br />
Sonderzölle auf Auto-Einfuhrenaus<br />
der Europäischen Union und<br />
Japan für ein halbes Jahr aufgeschoben.<br />
Trump veröffentlichte am Freitag<br />
eine entsprechende Proklamation.<br />
Demnach soll nun zunächst<br />
über entsprechende Handelsabkommen<br />
verhandelt werden. (dpa)<br />
Bundestag beschließt<br />
Wahlrecht für Behinderte<br />
Behinderte unter gerichtlich bestellter<br />
Betreuung können künftig an<br />
Wahlen teilnehmen. DieBundestagsabgeordneten<br />
stimmten am Freitag<br />
mehrheitlich für die Gesetzesänderung,<br />
mit der ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
umgesetzt wird.<br />
DieVerfassungsrichter hatten die<br />
pauschalenWahlrechtsausschlüsse<br />
für bestimmte Behinderte gekippt.<br />
Bisher erlaubt das Bundeswahlgesetz<br />
einen Ausschluss vonderWahl für<br />
denjenigen,„für den zur Besorgung<br />
aller seiner Angelegenheiten“ ein Betreuer<br />
bestellt ist. (AFP)<br />
Jugendstrafen im<br />
Köthen-Prozess<br />
Mehr als acht Monate nach dem Tod<br />
eines 22-Jährigen im sachsen-anhaltischen<br />
Köthen hat das Landgericht<br />
Dessau zwei Angeklagte zu Jugendstrafen<br />
verurteilt. DieRichter sprachen<br />
die beiden Afghanen am Freitag<br />
der Körperverletzung mit Todesfolge<br />
schuldig. Ein17-jähriger Angeklagter<br />
erhielt ein Jahr und fünf<br />
Monate,sein 19-jähriger Mitangeklagter<br />
ein Jahr und acht Monate<br />
Haft. DasGericht sah es als erwiesen<br />
an, dass die Angeklagten den schwer<br />
herzkranken 22-Jährigen geschlagen<br />
und getreten hätten, wie ein Gerichtssprecher<br />
sagte. (AFP)<br />
Taiwans Parlament stimmt<br />
für Einführung der Homo-Ehe<br />
Immer wieder ziehen Unfälle Schaulustige an. Im schlimmsten Fall behindernsie die Rettungskräfte.<br />
Strafbare Sensationsgier<br />
Das Fotografieren Verletzter ist bereits verboten, nun sollen Tote vor Gaffern geschützt werden<br />
VonMarkus Decker<br />
Bundesjustizministerin Katarina<br />
Barley (SPD) will<br />
dem Beschluss des Bundesrates<br />
folgen und jetzt<br />
härter auch gegen Gaffer vorgehen,<br />
die Tote fotografieren.„Wer bei Unfällen<br />
gafft und Rettungskräften im Weg<br />
steht, lässt jedes Mitgefühl vermissen“,<br />
sagte sie der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
(Redaktionsnetzwerk Deutschland).<br />
„Das ist pureSensationslust.“ DieBehinderung<br />
von Rettungskräften und<br />
das Fotografieren Verletzter sei schon<br />
strafbar, die Polizei könne hier sofort<br />
eingreifen, fügte Barley hinzu. „Aber<br />
eine Lücke gibt es, wenn Gaffer Verstorbene<br />
fotografieren. Wir sind uns<br />
in der Koalition einig, diese Schutzlücke<br />
jetzt zu schließen.“<br />
Die im Koalitionsvertrag vereinbarte<br />
Erweiterung von Paragraph<br />
201a Strafgesetzbuch werde derzeit<br />
vonden Strafrechtsexperten des Hauses<br />
erarbeitet, erläuterte ein Sprecher.<br />
Das Bundesjustizministerium werde<br />
hierzu bald einen entsprechenden<br />
Gesetzentwurfvorlegen.<br />
StrengereGesetzegefordert<br />
Zuvor hatte Baden-Württemberg im<br />
Bundesrat einen Antrag eingebracht,<br />
der mit Mehrheit beschlossen<br />
wurde. Darin fordert die Länderkammer<br />
den Bundestag auf, strengere<br />
Gesetze gegen Schaulustige zu<br />
beschließen. Sie beklagt, dass der<br />
Bundestag bei diesem Thema zu<br />
langsam arbeite. Indem jetzt verabschiedeten<br />
Antrag steht: „Seit annähernd<br />
einem Jahr liegt dem Bundestag<br />
der Gesetzentwurfdes Bundesrates<br />
vor.“ Maßgebliche Schritte auf<br />
dem Weg zueiner abschließenden<br />
Behandlung seien aber bisher nicht<br />
zu erkennen.<br />
Erst im Mai 2017 war ein neues<br />
Gesetz in Kraft getreten, das Gaffen<br />
unter Strafe stellt. Seither droht<br />
Schaulustigen bis zu ein Jahr Haft,<br />
wenn sie etwa Einsatzkräfte behindernoder<br />
die Unfallgefahr erhöhen.<br />
Niedersachsens Innenminister<br />
Boris Pistorius (SPD) mahnte den<br />
Bund am Freitag noch einmal ausdrücklich.<br />
„Niedersachsen hat den<br />
Antrag erstmals bereits vor drei Jahren<br />
inden Bundesrat eingebracht“,<br />
sagte er.„Dass so lange nichts passiert<br />
ist, ärgertmich sehr.Der erneuteVorstoß<br />
nun vonBaden-Württembergist<br />
daher nur folgerichtig. Bundesregierung<br />
und Bundestag müssen jetzt<br />
endlich tätig werden.“ Es sei verwerflich<br />
und inakzeptabel, wenn „aus reiner<br />
Sensationsgier und Wichtigtuerei“<br />
nach schweren Unfällen gefilmt<br />
und fotografiert und das Material im<br />
schlimmsten Fall sogar in sozialen<br />
Netzwerken veröffentlicht werde.<br />
Undeshandele sich um„eine klassische<br />
Gesetzeslücke“ auch zulasten<br />
von Angehörigen, „die wir insbesondere<br />
vor dem Hintergrund abdecken<br />
IMAGO IMAGES<br />
müssen, dass inzwischen jeder ein<br />
Smartphone bei sich trägt und mit einem<br />
bloßen Fingerdruck alles aufnehmen<br />
und sofortversenden kann“.<br />
DieProblememit Gaffernund der<br />
Behinderung von Polizei und Einsatzkräften<br />
haben in den letzten Jahrenimmer<br />
mehr zugenommen. Teilweise<br />
werden Rettungskräfte auch<br />
offen attackiert.<br />
In der Länderkammer heißt es,<br />
das Bundesjustizministerium habe<br />
vermutlich aufgrund von Überlastung<br />
bisher keinen Gesetzentwurf<br />
präsentiert. Die Bundestagsfraktionen<br />
von Union und SPD hätten ihrerseits<br />
die Initiative ergreifen können,<br />
dies aber wie gewohnt dem Ministerium<br />
überlassen wollen.<br />
Markus Decker<br />
findet, dass Gaffer keine<br />
Nachsicht verdient haben.<br />
Finanzielle<br />
Hilfe aus<br />
Deutschland<br />
Opfer der Colonia Dignidad<br />
werden entschädigt<br />
VonTimot Szent-Ivanyi<br />
Es passiert nicht oft, dass sich<br />
Union, SPD, Grüne, FDP und<br />
Linkspartei völlig einig sind. Doch im<br />
Fall der deutschen Sektensiedlung<br />
Colonia Dignidad in Chile eint Parlamentarier<br />
dieser Parteien die Überzeugung,<br />
die die Grünen-Politikerin<br />
Renate Künast am Freitag auf den<br />
Punkt brachte: „Deutschland hat<br />
Schuld auf sich geladen.“ Vonunendlichem<br />
Leid der Opfer war die Rede,<br />
von einem völligen Versagen deutscher<br />
Behörden. Rein rechtlich sei die<br />
Bundesrepublik nicht zur Wiedergutmachung<br />
verpflichtet, stellte die vor<br />
einem Jahr eingesetzte Kommission<br />
vonBundesregierung und Bundestag<br />
fest.Wohl aber moralisch. Deshalb erhalten<br />
die Opfer nun eine finanzielle<br />
Unterstützung vomdeutschen Staat.<br />
Nach dem am Freitag vorgestellten<br />
Hilfskonzept sollen Betroffene<br />
möglichst schnell und unbürokratisch<br />
bis 10 000 Euro pro Person aus<br />
einem Hilfsfonds bekommen. Mit<br />
dem Geld können zum Beispiel medizinische<br />
Behandlungen oder berufliche<br />
Weiterbildungen bezahlt<br />
werden. Daneben wird ein zweiter<br />
Fonds eingerichtet, aus dem Pflegeleistungen<br />
für Betroffene gezahlt<br />
werden, die nicht in Deutschland<br />
versichert sind. Die Gesamtkosten<br />
werden auf 3,5 Millionen Euro für<br />
fünf Jahrebeziffert.<br />
In der Colonia Dignidad hatte der<br />
ehemalige Jugendpfleger Paul Schäfer<br />
ab 1961 eine kriminelle Sekteaufgebaut,<br />
die sich nach außen als harmonische,<br />
gottesfürchtige Gemeinschaft<br />
gab. Tatsächlich wurden Familien<br />
auseinandergerissen, die<br />
Einwohner zur Sklavenarbeit gezwungen<br />
und Kinder sexuell miss-<br />
Befürworterinnen der Homo-Ehe freuen<br />
sich in Taipeh über die Entscheidung. GETTY<br />
Als erstes Land in Asien ermöglicht<br />
Taiwan die gleichgeschlechtliche<br />
Ehe.Das Parlament der Inselrepublik<br />
stimmte am Freitag für ein entsprechendes<br />
Gesetz. Demnach können<br />
sich homosexuelle Partner ab<br />
dem 24. Maifür eine Hochzeit registrieren<br />
lassen. Nach der Abstimmung<br />
bejubelten mehrereZehntausend<br />
Befürworter im Zentrum der<br />
Hauptstadt Taipeh die Entscheidung.<br />
(dpa)<br />
Labour bricht<br />
Brexit-Gespräche mit Mayab<br />
Diewochenlangen Gespräche zwischen<br />
der britischen Regierung und<br />
der Opposition über einen Kompromiss<br />
im Brexit-Streit sind vorerst gescheitert.<br />
„Wir waren nicht in der<br />
Lage,gewichtige politische Differenzenzwischen<br />
uns zu überbrücken“,<br />
sagte Labour-Chef Jeremy Corbyn<br />
am Freitag in London. Premierministerin<br />
Theresa Mayhatte die Gespräche<br />
mit Labour Ende Märzindie<br />
Wege geleitet, nachdem sie mit ihremmit<br />
der EU ausgehandelten Austrittsabkommen<br />
zum dritten Malim<br />
Parlament gescheitertwar. (dpa)<br />
Liebe Yael,<br />
vor vier Jahren habe ich in einem<br />
Kibbuz an der GrenzezuGaza einen<br />
Dokumentarfilm über einen Raketenangriff<br />
gesehen. Den Film hatte<br />
eine Mutter aus dem Kibbuz während<br />
des letzten Gaza-Krieges gedreht.<br />
Man hört die Sirenen heulen,<br />
sieht, wie alle in die Luftschutzbunker<br />
rennen und sie, die Mutter, versucht,<br />
ihre Tochter zu erreichen, die<br />
gerade mit dem Bus auf einem<br />
Schulausflug ist. Dann erhält sie die<br />
Nachricht, dass ein Busvon einer Rakete<br />
getroffen wurde. Sie fährt los,<br />
sucht ihre Tochter, immer die Kameradabei.<br />
Ich war damals mit einer deutschen<br />
Delegation zu Besuch in dem<br />
Kibbuz, ich fand den Film schrecklich,<br />
schrecklich verstörend, aber<br />
auch schrecklich präsentiert. Die<br />
Tochter, vielleicht acht, neun Jahre<br />
alt, saß bei der Vorführung neben ihren<br />
Eltern und musste alles noch<br />
einmal erleben. Ich fragte mich, wie<br />
sie so etwas zulassen können, was<br />
das mit dem ohnehin traumatisierten<br />
Kind macht, warum die Frau das<br />
Leid ihrer Familie so zur Schau stellt.<br />
Dann –vor anderthalb Wochen –<br />
stand ich selbst in einem Luftschutzbunker.<br />
Der Bunker war die Speisekammer<br />
eines Hauses in Aschkelon,<br />
in dem vor wenigen Stunden ein<br />
Mann bei einem Raketenangriff ums<br />
Leben gekommen war. Ich war hier,<br />
um eine Reportage zu recherchieren,<br />
die Sirenen platzten mitten in ein Interview.Esgab<br />
Explosionen, die Erde<br />
bebte.<br />
Kaum war der eine Angriff vorbei,<br />
ging es wieder los –wieder Sirenen,<br />
wieder Raketen. Ichrannte zurück in<br />
die Speisekammer, ich rannte um<br />
mein Leben, und irgendwann in diesen<br />
Minuten dachte ich an die Familie<br />
im Kibbuz. Erst hier,erst jetzt, verstand<br />
ich ihrenWunsch, der Welt zu<br />
zeigen, wie es ist, wenn nichts mehr<br />
sicher ist.<br />
Keine Angst, ich bin jetzt nicht<br />
Anhängerin der Rechten geworden.<br />
Dafür sorgen schon die TelAviver.Als<br />
Itay, unser Nachbar, von meinen Erlebnissen<br />
in Aschkelon erfuhr,lud er<br />
Alex undmich sofortauf einen Drink<br />
ein. Die erste Hälfte des Abends<br />
sprachen wir über Ängste und Therapien,<br />
die zweite über Netanjahus<br />
Versuche, Palästinenser aus dem<br />
TelAviv –Berlin<br />
Ach, ihr<br />
Europäer!<br />
Anja Reich<br />
Westjordanland nicht zur gemeinsamen<br />
Gedenkfeier zum Tagder gefallenen<br />
Soldaten über die Grenze zu<br />
lassen. Und Einat, eine Freundin,<br />
sagte nur:Ach,ihr Europäer,seid immer<br />
gleich so aufgeregt, wenn mal<br />
ein paar Raketen fliegen.<br />
So ähnlich hätte es auch deine<br />
Mutter sagen können. Oder Aharons<br />
Mutter.Oder andere, die Angehörige<br />
im Krieg verloren haben, ständig damit<br />
rechnen müssen, dass es wieder<br />
losgeht und trotzdem nicht rechts<br />
wählen, kein härteres Durchgreifen<br />
fordern, sondern sich vehement für<br />
die Demokratie in ihrem Land und<br />
die Rechte der Palästinenser einset-<br />
zen. Es sind nicht viele,aber sie sind<br />
da, sie kämpfen, gerade hier, inTel<br />
Aviv,und noch nie habe ich sie so dafür<br />
bewundertwie jetzt.<br />
Vorfast genau einem Jahr waren<br />
wir mit deiner und Aharons Mutter<br />
auf dem Habima-Platz bei der Anti-<br />
Netanjahu-Demo. Wir beide waren<br />
die Jüngsten, die anderen Demonstranten<br />
waren 60, 70 Jahre alt, Grauhaarige,<br />
die mit selbst gebastelten<br />
Transparenten über den Platz liefen<br />
und kämpferische Losungen riefen.<br />
Deine Mutter, die jeden Zweiten<br />
kannte, sagte mir, viele hier seien<br />
Kinder von Holocaust-Überlebenden.<br />
Ihre größte Angst sei, das Land,<br />
das sie und ihreElternaufgebaut haben,<br />
zu verlieren und nicht zu wissen,<br />
wo sie, ihre Kinder und Enkelkinder<br />
in Sicherheit leben sollen.<br />
Vorein paar Tagen habe ich diese<br />
Angst erneut gespürt. Meine Kollegin<br />
Alexandravon der Süddeutschen<br />
<strong>Zeitung</strong> hat ihr Buch über Holocaustüberlebende<br />
im TelAviver Goethe-Institut<br />
vorgestellt. Einige der<br />
Protagonisten waren selbst da. Zwischen<br />
Christa-Wolf- und Arnold-<br />
Zweig-Werken sprachen sie über<br />
ihre Zeit in den Konzentrationslagernund<br />
ihreSorgenvor neuem Antisemitismus<br />
in Europa. Dabei fiel<br />
der Name von Angela Merkel. Eine<br />
Frau sagte, solange sie Bundeskanzlerin<br />
sei, mache sie sich keine Sorgen<br />
um Deutschland. Die anderen nickten.<br />
Da fallen mir die kaputten Scheiben<br />
deines Salons in Friedrichshain<br />
ein. Ich hoffe, sie sind wieder ganz.<br />
Ich drücke dir die Daumen, dass alles<br />
gut wird. MazelTov,liebe Yael!<br />
DeineAnja<br />
Angehörige verschwundener Colonia-Dignidad-Mitglieder<br />
demonstrieren in Chile.AFP<br />
braucht. Schäfer arbeitete zudem<br />
mit der Militärdiktatur in Chile<br />
(1973–1990) zusammen und stellte<br />
das Lager dem Geheimdienst als Folterzentrum<br />
zur Verfügung.<br />
Deutsche Diplomaten waren im<br />
Bilde, schauten aber weg. Erst 2006<br />
wurde Schäfer wegen Kindesmissbrauchs<br />
in Chile zu 20 Jahren Haft<br />
verurteilt. Inzwischen hat sich die<br />
Siedlung in „Villa Baviera“ umbenannt.<br />
DerBundestag hatte 2017 beschlossen,<br />
ein Hilfskonzept auf den<br />
Wegzubringen.<br />
Der Staatsminister im Auswärtigen<br />
Amt, Niels Annen (SPD), sagte,<br />
die Kommission habe alle ihr zur Verfügung<br />
stehenden Möglichkeiten für<br />
Hilfsleistungen ausgereizt. Kommissionsmitglied<br />
Michael Brand (CDU)<br />
räumte ein, es handele sich bei den<br />
Geldsummen um symbolische Beträge.<br />
Es gehe aber insbesondere<br />
auch um die Anerkennung der Leidensgeschichte<br />
derOpfer.<br />
Das Hilfsangebot können deutsche<br />
Bewohner der Colonia Dignidad<br />
nutzen sowie chilenische Staatsbürger,<br />
die als Kinder dorthin verschleppt<br />
wurden. Insgesamt leben<br />
derzeit noch etwa 240 deutsche Betroffene,rund160<br />
vonihnen wohnen<br />
noch in Chile, 80wieder in Deutschland.<br />
Straftäter sind vonden Leistungen<br />
ausgeschlossen. WerTäter und<br />
wer Opfer ist, entscheidet die Kommission<br />
aufgrund der Einschätzung<br />
von Experten. Künast sprach von einem<br />
schwierigen Prozess,daesmehrere<br />
Bewohner gebe, die sowohl Täter<br />
als auch Opfer seien.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 5 *<br />
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Politik<br />
„Der Ernst der Lage müsste inzwischen allen klar sein“<br />
Bundesumweltministerin Svenja Schulze über Deutschlands Wegzur Klimaneutralität, Bremser bei der Energiewende und „Fridays for Future“<br />
Es gibt auch gute Nachrichten:<br />
Der Plastiktüten-Verbrauch<br />
ist im vergangenen<br />
Jahr in Deutschland erneut<br />
gesunken. Trotzdem fallen hierzulande<br />
jährlich noch mehr als sechs<br />
Millionen Tonnen Plastikmüll an. Die<br />
Menge zu reduzieren, ist nur eins der<br />
Probleme,die Ministerin Schulzeund<br />
ihreKollegen lösen müssen.<br />
Frau Schulze, Kanzlerin Angela Merkel<br />
will, dass Deutschland bis 2050<br />
klimaneutral wird. Erleben wir nun<br />
die Rückkehr der „Klimakanzlerin“?<br />
Angela Merkel sendet ein sehr<br />
wichtiges Signal aus. Diesem Signal<br />
müssen jetzt in der Regierung Taten<br />
folgen. Im Klimakabinett der Bundesregierung<br />
werden die einzelnen Ministerien<br />
Ende Mai konkrete Maßnahmen<br />
zur Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes<br />
vorstellen.<br />
Deutschland verfehlt die Klimaziele<br />
für 2020. Zehn Jahre später darf uns<br />
das nicht wieder passieren. Also muss<br />
2019 das Jahr des Handelns werden.<br />
Klimaneutral leben –wie soll das gehen,<br />
wo wir doch bei jeder Ausatmung<br />
Kohlendioxid ausstoßen?<br />
CO 2 -neutral und CO 2 -frei ist nicht<br />
Dasselbe.Natürlich können wir nicht<br />
CO 2 -frei leben. Beim Klimaschutz<br />
geht es darum, dass das CO 2 ,das über<br />
Millionen Jahreals Kohle,Ölund Gas<br />
unter der Erde ruhte, nicht in die Atmosphäre<br />
gelangt und den Planeten<br />
aufheizt. Die meisten Treibhausgasemissionen<br />
können wir vermeiden –<br />
und müssen dies auch: Der Weltklimarat<br />
IPCC sagt klar: Umdie Erderwärmung<br />
auf 1,5 Grad zu begrenzen,<br />
dürfen wir zur Mitte des Jahrhunderts<br />
nur noch so viel CO 2 ausstoßen, wie<br />
wir binden können. Um den unvermeidbaren<br />
CO 2 -Rest zu binden, müssen<br />
wir uns einiges einfallen lassen.<br />
Verlässlichkeit soll das Klimakabinett<br />
unter Leitung der Kanzlerin vermitteln.Wird<br />
das Klimakabinett noch vor<br />
der Sommerpause Beschlüsse liefern?<br />
Das Klimakabinett wird keine<br />
Sommerpause machen. Wir wollen<br />
2019 ein Klimaschutzgesetz und ein<br />
erstes Maßnahmenprogramm verabschieden,<br />
daher müssen jetzt<br />
Maßnahmen auf den Tisch. Die<br />
müssen dann bewertet und gegebenenfalls<br />
ergänzt werden. Also wirdes<br />
mit ein, zwei weiteren Sitzungen<br />
nicht getan sein. Da muss mehr<br />
Tempo rein. Hoffnungsfroh stimmt<br />
mich, dass die Bundesregierung<br />
nächste Woche Eckpunkte beschließen<br />
wird, wie wir den Kohleregionen<br />
dabei helfen können, neue Jobs und<br />
neue Perspektiven für die Zeit nach<br />
der Kohle zu entwickeln.<br />
Wiekooperativ sind IhreMinisterkollegen<br />
im Klimakabinett?<br />
Der Ernst der Lage müsste inzwischen<br />
all meinen Kollegen klar sein.<br />
Nichthandeln wird teuer – ökologisch,<br />
aber auch ökonomisch.<br />
Deutschland lebt vomExport. Wollen<br />
ZUR PERSON<br />
IMAGO IMAGES<br />
Svenja Schulze wurde 1968 in Düsseldorf geboren. Sie studierte Germanistik und Politikwissenschaften<br />
in Bochum. Seit 1988 ist Schulze Mitglied der SPD.<br />
Sie warNRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung (2010–2017) und ist<br />
seit März 2018 Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.<br />
wir außen vor bleiben, wenn China<br />
und Indien auf Elektromobilität umstellen?Wenn<br />
wir nicht die Techniken<br />
liefern, die weltweit gefragt sind, bringen<br />
wir ArbeitsplätzeundWertschöpfung<br />
hierzulande in Gefahr. Aber ich<br />
erkenne an, dass es nicht einfach ist,<br />
einen tiefenWandel herbeizuführen –<br />
ob im Verkehr, bei Gebäuden oder in<br />
der Landwirtschaft.<br />
Machen es sich die Schüler von „Fridays<br />
for Future“ zu leicht?<br />
Nein. Sie sollen demonstrieren<br />
und ihre Meinung kundtun. Es ist<br />
nicht die Aufgabe der Schüler, Antworten<br />
auf die Klimakrise zu finden.<br />
Dasist unser Job.<br />
Wie weit sind Ihre Pläne für eine CO 2 -<br />
Steuer?<br />
Ich werde ein Konzept für einen<br />
wirkungsvollen CO 2 -Preis vorlegen.<br />
Er darf kleine und mittlere Einkommen<br />
nicht belasten. Wer aber viel<br />
Sprit verbraucht, weil er beispielsweise<br />
einen SUV fährt, der kann sich<br />
das auch leisten.<br />
Wirtschaftsminister Peter Altmaier<br />
hat jüngst verkündet: „Die Energiewende<br />
kommt voran.“ Haterrecht?<br />
Minister Altmaier muss beim Ausbau<br />
der erneuerbaren Energien die<br />
Handbremse lösen. Die Lizenzvergabe<br />
für den Windparkbau stagniert.<br />
Wenn wir die Reduktionsziele für das<br />
Jahr 2030 erreichen wollen, müssen<br />
wir bis dahin auf 65 Prozent erneuerbareEnergien<br />
kommen. Derzeit sind<br />
wir bei unter 40 Prozent. DerFörderdeckel<br />
bei Photovoltaikanlagen auf<br />
Dächern ist ein absurdes Relikt aus<br />
derVergangenheit.Wirbrauchen sehr<br />
viel mehr Stromerzeugung auf den<br />
Dächern–auch weil mancherorts der<br />
Platz für Windanlagen knapp wird.<br />
Der Wirtschaftsminister muss an Industrie<br />
und Investoren das klare Signal<br />
aussenden: Wir wollen die Energiewende!<br />
Genehmigungen fürWindräder scheitern<br />
oft am Bürgerprotest. Schwindet<br />
die Akzeptanz für die Energiewende?<br />
Meine Erfahrung ist: Wo Bürger<br />
frühzeitig eingebunden oder sogar<br />
Anteilseigner an Windparks sind, ist<br />
die Kooperationsbereitschaft da.<br />
Richtig ist aber auch: Das Verfehlen<br />
des Klimaziels für 2020 hat Folgen.<br />
Bei den Bürgern sowie in der Wirtschaft<br />
ist der Eindruck entstanden,<br />
dass manche den Klimaschutz nicht<br />
ernst nehmen. Deswegen ist es ja so<br />
wichtig, dass sich nicht nur die Umweltministerin,<br />
sondern die gesamte<br />
Regierung zum Klimaziel 2030 bekennt.<br />
DerWirtschaftsminister muss<br />
für den Ausbau der Erneuerbaren<br />
werben, der Verkehrsminister für die<br />
Reduzierung des Spritverbrauchs,der<br />
Bauminister für effiziente Gebäudesanierung.<br />
Diese klaren Botschaften<br />
erwarte ich vomKlimakabinett.<br />
DasGespräch führte<br />
Marina Kormbaki.<br />
Staatsaufträge gegen<br />
Wahlkampfunterstützung<br />
©GEPA-pictures<br />
Heimliches Video bringt FPÖ-Chef Strache in Bedrängnis<br />
VonMatthias Röder,Wien<br />
Österreichs<br />
rechtskonservativer<br />
Regierung droht ihre bislang<br />
schwerste Belastungsprobe. Vizekanzler<br />
und FPÖ-Chef Heinz-Christian<br />
Strache soll nach Angaben von<br />
Spiegel und Süddeutscher <strong>Zeitung</strong><br />
vor der Parlamentswahl 2017 bereit<br />
gewesen sein, einer angeblichen russischen<br />
Oligarchin als Gegenleistung<br />
für Wahlkampfhilfe öffentliche Aufträge<br />
zuzuschanzen.<br />
Dies gehe aus heimlich erstellten<br />
Videoaufnahmen hervor, die den<br />
In Erklärungsnot: Österreichs Vizekanzler<br />
Heinz-Christian Strache.<br />
AFP<br />
beiden Medien zugespielt worden<br />
seien. Darauf sei zu sehen, wie die<br />
Runde bei einem Treffen am 24. Juli<br />
2017 auf der Ferieninsel Ibiza auch<br />
die Möglichkeit einer Übernahme<br />
der einflussreichen Kronen <strong>Zeitung</strong><br />
durch die Frau auslote, heißt es. Bei<br />
dem Treffen habe es sich laut SZ offenbar<br />
um eine Falle gehandelt<br />
Die Kronen <strong>Zeitung</strong> könne – so<br />
Strache –imFall einer Übernahme<br />
kurzvor der Wahl zugunsten der FPÖ<br />
Partei ergreifen. Strache meinte,dass<br />
die FPÖ dann nicht mit 27, sondern<br />
34 Prozent rechnen könne. Als Gegenzug<br />
für die Unterstützung sei zum<br />
Beispiel die Vergabe öffentlicher<br />
Aufträge an zu gründenden Bau-Unternehmen<br />
der Oligarchin denkbar.<br />
Die Frau habe sich als Nichte eines<br />
russischen Oligarchen ausgegeben<br />
und gesagt, sie wolle eine Viertelmilliarde<br />
Euro in Österreich investieren,<br />
berichtete der Spiegel. Sie<br />
habe mehrmals angedeutet, dass es<br />
sich dabei um Schwarzgeld handeln<br />
könne. Trotzdem seien Strache und<br />
der heutige FPÖ-Politiker Johann<br />
Gudenus sechs Stunden lang bei<br />
dem Treffen sitzen geblieben und<br />
hätten über Anlagemöglichkeiten in<br />
Österreich diskutiert.<br />
In Österreich haben die konservative<br />
Österreichische Volkspartei<br />
(ÖVP) und die rechte Freiheitliche<br />
Partei Österreichs (FPÖ) im Dezember<br />
2017 eine Regierungskoalition<br />
gebildet. Nach mehreren Verfehlungen<br />
der FPÖ hatte Österreichs Bundeskanzler<br />
Sebastian Kurz (ÖVP) Anfang<br />
Mai eine rote Linie für die Zusammenarbeit<br />
festgelegt. Zuletzt<br />
hatte die FPÖ mit einem rassistischen<br />
Gedicht und ihrenVerbindungen<br />
zu den rechtsextremen „Identitären“<br />
für Aufsehen gesorgt. Weder<br />
Sprecher der FPÖ noch der ÖVP waren<br />
auf Anfrage für eine Stellungnahme<br />
zu dem Bericht erreichbar.<br />
„Rein privates Treffen“<br />
Strache und der FPÖ-Politiker Johann<br />
Gudenus räumten die Zusammenkunft<br />
gegenüber den beiden<br />
Medien ein. Es sei „ein rein privates“<br />
Treffen in „lockerer, ungezwungener<br />
und feuchtfröhlicher Urlaubsatmosphäre“<br />
gewesen, teilte Strache<br />
schriftlich mit. „Auf die relevanten<br />
gesetzlichen Bestimmungen und die<br />
Notwendigkeit der Einhaltung der<br />
österreichischen Rechtsordnung<br />
wurde von mir in diesem Gespräch<br />
bei allen Themen mehrmals hingewiesen.“<br />
Das gelte auch für „allenfalls<br />
in Aussicht gestellte Parteispenden<br />
bzw.Spenden an gemeinnützige<br />
Vereine im Sinne der jeweiligen Vereinsstatuten“.<br />
Im Übrigen, schrieb Strache,„gab<br />
es neben dem Umstand, dass viel Alkohol<br />
im Laufe des Abends gereicht<br />
wurde, auch eine hohe Sprachbarriere“.<br />
(dpa)<br />
Im<br />
FREE TV<br />
und in<br />
HD<br />
DIE MotoGP TM LIVE BEI SERVUSTV.<br />
DER SHARK HELMETS GRAND PRIX VON FRANKREICH<br />
DAS RENNEN, SONNTAG | AB 10:20<br />
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SAMSTAG | AB 12:25<br />
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Einfach gut fernsehen.
6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Wirtschaft<br />
DAX-30 in Punkten<br />
18.2.19<br />
18.2.19<br />
MÄRKTE<br />
▼ 12238,94 (–0,58 %)<br />
Rohöl je Barrel BrentinUS-Dollar<br />
Euro in US-Dollar<br />
18.2.19<br />
Stand der Daten: 17.05.2019 (21:50 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Gewinner<br />
17.5.19<br />
▼ 72,09 (–0,93 %)<br />
17.5.19<br />
▼ 1,1172 (–0,28 %)<br />
Quelle<br />
aus DAXund MDAX vom17.05. zum Vortag<br />
Puma 555,50 +2,49 WWWW<br />
Alstria Office 14,33 +1,63 WWW<br />
AdidasNA 255,50 +1,61 WWW<br />
Osram Licht NA 29,25 +1,56 WWW<br />
Fielmann 63,20 +0,96 WW<br />
Lufthansa vNA 18,25 +0,80 WW<br />
Verlierer<br />
17.5.19<br />
aus DAXund MDAX vom17.05. zum Vortag<br />
freenet NA 18,99 WWWWWWWWWWW –8,57<br />
thyssenkrupp 12,51 WWWWWWWW –5,59<br />
BMW St 66,16 WWWWWWW –5,21<br />
Zalando 37,65 WWWWWWW –5,07<br />
Dürr 32,99 WWWWW –3,40<br />
Vonovia NA 47,26 WWWWW –3,24<br />
Leitbörsen im Überblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 17.05. ±% z. 16.05.<br />
Euro Stoxx 50 (EU) –0,38<br />
3596/2909 3425,64<br />
CAC 40(FR) –0,18<br />
5657/4556 5438,23<br />
S&P UK (UK) –0,03<br />
1590/1323 1487,11<br />
RTS (RU) –0,53<br />
1285/1033 1254,68<br />
IBEX (ES) –0,26<br />
10221/8286 9280,10<br />
Dow Jones (US) –0,39<br />
26952/21713 25762,18<br />
Bovespa (BR) +1,39<br />
100439/69069 91274,06<br />
Nikkei (JP) +0,89<br />
24448/18949 21250,09<br />
Hang Seng (HK) –1,12<br />
31521/24541 27985,72<br />
Stx Singap. 20 (SG) –0,78<br />
1635/1350 1541,31<br />
Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />
Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />
Effektivzinsen in %für<br />
Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />
PlanetHome<br />
089/76774188 0,61 0,92 1,17<br />
Interhyp<br />
0800/200151515 0,61 0,92 1,17<br />
DTW-Immobilienfinanzierung<br />
0800/1155600 0,61 0,92 1,17<br />
Dr.Klein<br />
0800/8833880 0,61 0,92 1,17<br />
MKIB Online<br />
030/6408810 0,88 1,06 1,31<br />
BBBank<br />
0721/1410 0,78 0,97 1,40<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 1,13 1,16 1,60<br />
Deutsche Bank<br />
069/91010000 1,06 1,18 1,70<br />
ING<br />
069/50500109 0,88 1,21 1,55<br />
Postbank<br />
0228/55002010 1,32 1,29 1,66<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,78 1,00 1,48<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 1,08 1,23 1,64<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 0,97 1,25 1,84<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30363300 1,33 1,27 1,44<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 1,01 1,31 1,72<br />
Mittelwert von 95 Banken 0,91 1,11 1,47<br />
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />
unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag),Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag),Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle: FMH-Finanzberatung<br />
Bald unterwegs für Amazon:Fahrradkurierdes Lieferdienstes Deliveroo im <strong>Berliner</strong> Stadtverkehr.<br />
Von Frank-Thomas Wenzel<br />
Die E-Roller kommen –auf Radwegen<br />
Der Bundesrat macht den Weg frei für die Zulassung derScooter. Die Fahrer müssen mindestens 14 sein<br />
Von Sascha Meyer<br />
Elektrotretroller können bald in<br />
deutschen Städten starten. Der<br />
Bundesrat machte am Freitag den<br />
Wegfür eine Zulassung sogenannter<br />
E-Scooter mit maximal 20 Kilometernpro<br />
Stunde im Sommer frei –änderte<br />
aber wichtige Sicherheitsregeln:<br />
Fahrer müssen mindestens 14<br />
Jahre alt sein und Radwege nutzen,<br />
auch wenn sie auf langsameren Modellen<br />
unterwegs sind. Gehwege<br />
bleiben für die neuen Gefährte zum<br />
Schutz von Fußgängern tabu. Die<br />
Bundesregierung will die Änderungen<br />
nun zügig umsetzen, nötig ist<br />
noch ein Kabinettsbeschluss.<br />
Bundesverkehrsminister Andreas<br />
Scheuer (CSU) sagte: „Wichtig war,<br />
dass wir eine schnelle und –für alle<br />
Essen fassen mit Amazon<br />
US-Konzern steigt groß beim LieferdienstDeliveroo ein<br />
Großbritannien: Amazon,<br />
weltgrößter Online-händler,<br />
war bisher mit seinen eigenen<br />
Bemühungen, etwa in<br />
Großbritannien Gekochtes<br />
und Gebratenes auszuliefern,<br />
bislang ziemlich glücklos.<br />
Der entsprechende<br />
Dienst wurde Ende des vergangenen<br />
Jahres schließlich<br />
eingestellt.<br />
Die Spekulationen haben<br />
sich bestätigt: Amazon<br />
steigt bei Deliveroo ein.<br />
Der britische Mahlzeitenlieferdienst<br />
teilte am Freitag mit,<br />
dass der Internetgigantander Spitze<br />
einerInvestorengruppe steht,die 575<br />
Millionen Dollar lockermacht. Mit<br />
dem Geld könnte das Geschäft mit<br />
Bringdiensten auch hierzulande umgekrempelt<br />
werden. Die Aktien von<br />
Rivalen verlorendeutlich an Wert.<br />
Ende vorigen Jahres war bekannt<br />
geworden, dass sich sowohl Amazon<br />
als auch der Fahrdienstvermittler<br />
Uber für die in London beheimatete<br />
Firma interessieren. Es war schon<br />
von einer kompletten Übernahme<br />
durch einen der beidenKonzernedie<br />
Rede. Nun ist Amazon mit einer defensiveren<br />
Variante zum Zuge gekommen.<br />
Deliveroo hat mittlerweile<br />
insgesamtrund 1,5 Milliarden Dollar<br />
bei Investoren eingesammelt, zu<br />
denen auch der US-VermögensverwalterFidelity<br />
gehört.<br />
Gleichwohlist der weltgrößteOnlineeinzelhändlernun<br />
derwichtigste<br />
Investor des 2013 in London gegründeten<br />
Unternehmens. „Wir sind von<br />
Deliveroos Konzept beeindruckt und<br />
von der Fokussierung darauf, Kunden<br />
eine wachsende Auswahl von<br />
Restaurants und eine bequeme Belieferung<br />
zu bieten“, sagte Doug<br />
Gurr, Amazon-Chef für Großbritannien.Einekompromisslose<br />
Orientierung<br />
an den Bedürfnissen derNutzer<br />
ist eines der Erfolgsrezepte vonAmazon.<br />
So betont denn auch Will Shu,<br />
Gründer und Chef von Deliveroo,<br />
dass das neue Investment nun ermögliche,<br />
eine größere Auswahl an<br />
Angeboten zu offerieren, die für die<br />
persönlichen Vorlieben der Kunden<br />
maßgeschneidertwürden.<br />
Dassollvor allem mitmehr künstlicher<br />
Intelligenz geschehen. Mit<br />
demGeldvonAmazonwirdmassivin<br />
die IT investiert. Die Briten wollen<br />
künftig noch mehr Daten sammeln<br />
und analysieren, damit ein Algorithmus<br />
namens Frank noch präziser<br />
vorhersagen kann, wann und wo und<br />
auf welche Gerichte die Kunden<br />
hungrig sind. Derartige Prognosen<br />
EFFIZIENTERUND SCHNELLER<br />
Kurzstreckentransporte:<br />
Der Internetgigant könnte<br />
die Essenskuriere mit ihren<br />
Fahrrädernauchfür andere<br />
Kurzstreckentransporte einspannen.<br />
So will Amazon<br />
seinen Lieferdienst Prime<br />
Nowausbauen, der in UK,<br />
aber auch in Berlin vorallem<br />
Lebensmittel innerhalb von<br />
zwei Stunden liefert.<br />
Andere Artikel: Hinzukommen<br />
könnte, dass Amazon<br />
die Deliveroo-Plattformauch<br />
fürdas Ausfahren vonvielen<br />
anderen Artikeln nutzt, die<br />
beim Onlinehändler bestellt<br />
werden. Schließlich arbeiten<br />
die Manager unentwegt daran,<br />
die Belieferung der Kunden<br />
effizienter und schneller<br />
zu machen.<br />
gehören zu den Spezialitäten von<br />
Amazon, etwa umdie Bestände in<br />
den Auslieferungslagern weltweit zu<br />
steuern.<br />
Deliveroo ist in einemstark wachsenden,<br />
aber zugleich schwierigen<br />
Geschäftsfeld unterwegs. Seit einigen<br />
Jahren erleben die Mahlzeitendienste<br />
in den Großstädten einen<br />
heftigen Boom. Teilweise bietet bis<br />
zu ein halbes Dutzend Anbieter Essen<br />
auf Fahrrädernan. Geld ist damit<br />
bislang aber nur schwer zuverdienen.Die<br />
noch junge Branche hateine<br />
erste Durststrecke schon hintersich.<br />
Hierzulande lieferten sich Deliveroo<br />
und Foodora mit identischen Geschäftsmodellenimvorigen<br />
Jahr heftige<br />
Kämpfe –mit demAusfahrenvon<br />
Verkehrsteilnehmer –gute Einigung<br />
erzielt haben.“ E-Roller-Fahrer dürften<br />
sich freuen: „Noch vor der Sommerpause<br />
geht’s für sie nun endlich<br />
richtig los.“ Der Bund will dafür auf<br />
SicherheitsbedenkenderLändereingehen.<br />
Ursprünglich war in der Verordnung<br />
vorgesehen, dass langsamere<br />
E-Tretroller in Schrittgeschwindigkeit<br />
auf Bürgersteigen fahrensollten.Sie<br />
sollten mit einem Maximaltempo<br />
vonunter zwölf Kilometern<br />
pro Stunde auch schon für<br />
Zwölfjährige erlaubt werden. Beides<br />
istnun vomTisch.<br />
Die neuen E-Roller sollen insbesondere<br />
fürkurze Streckenetwa von<br />
der Bushaltestelle ins Bürooder zum<br />
Geschäft ein paar Straßen weiter ein<br />
neues Angebot sein. Sie sind in der<br />
Regel kleiner und leichter als Fahrräder,<br />
oft lassen sie sich auch zusammenklappen.<br />
Anbieter von Leihrollern<br />
stehen in größeren Städten<br />
schon in den Startlöchern. Auch in<br />
ICEs und Intercitys sollen dieGefährte<br />
kostenlosanBord–zusammengeklapptunteroderüberdem<br />
Sitz.<br />
Keine Helmpflicht<br />
Allerdings gibt es weiterhin auch viele<br />
Bedenken, wasSicherheit und Ärger<br />
mit Radfahrern angeht. Forderungen,dieGefährteerstab15Jahren<br />
zu erlauben, fanden im Bundesrat<br />
keine Mehrheit.Einen Helm müssen<br />
die Fahrer nichttragen, siebrauchen<br />
auch keinen Führerschein. Anders<br />
als Fahrräder sollen die neuen Gefährte<br />
versicherungspflichtig sein,<br />
dafür soll es einen Aufkleber geben.<br />
Fahren sollen die Tretroller in der Re-<br />
FOTO: GREGOR FISCHER/DPA<br />
Gerichten der etwas gehobenen<br />
Gastronomie.Dabeiwurde viel Geld<br />
verbrannt. Ende 2018übernahm der<br />
niederländische Konkurrent Takeawaymit<br />
seiner MarkeLieferando für<br />
knapp eine Milliarde Euro die deutschen<br />
Dienste des <strong>Berliner</strong> Unternehmens<br />
Delivery Hero – zu dem<br />
neben Foodora auch Lieferheld und<br />
Pizza.de gehörten. Inzwischen ist<br />
nur noch Lieferando aktiv. Bei diesem<br />
Anbieter müssen die Restaurants<br />
das Ausfahren mit ihren eigenen<br />
Leuten übernehmen, allerdings<br />
mit Rädern und Thermoboxen im<br />
Design des Plattformbetreibers.<br />
Deliveroo ist einen anderen Weg<br />
gegangen. Das Unternehmen arbeitet<br />
nach eigenen Angabenin14Ländern<br />
und 500 Städten nach wie vor<br />
mit 60000 eigenen Fahrern. Allerdings<br />
versuchen die Manager die<br />
Auslastung derFahrerzuoptimieren<br />
und die Fahrtstrecken so kurz wie<br />
möglich zu halten. Dafür hat Deliveroodie<br />
PlattformEditionsaufgebaut.<br />
Das sind sogenannte virtuelle oder<br />
Geisterrestaurants: Siehabenkeinen<br />
Gastraum und keine Kellner, sondernnur<br />
eine Küche,die ausschließlich<br />
für denLieferdienst Essen zubereitet.<br />
So lassen sich Ausgaben für<br />
Pacht, Miete und Personal drücken.<br />
Deliveroo ist dabei, mit zumeist erfahrenen<br />
Gastronomen Garküchen<br />
in vielenStädteneinzurichten, deren<br />
Standort und Speisekarte möglichst<br />
genauandie lokale Nachfrage angepasst<br />
wird.<br />
gel aufRadwegen –gibt es keine, darf<br />
die Fahrbahn genutzt werden.<br />
Verkehrssicherheitsexperten warengegen<br />
eine Nutzungvon Gehwegen<br />
Sturm gelaufen. Aber auch viele<br />
Radfahrer sind nun nicht begeistert<br />
von der Aussicht, sich ihre Wege<br />
künftig mit E-Tretrollern zu teilen.<br />
„Wir sagen:Doppelt sovielPlatzund<br />
hohe Wegequalität für den Radverkehr,dann<br />
klappt’sauchmit dem gemeinsamen<br />
Fahren von Fahrrädern,<br />
Pedelecs und E-Scootern“, sagte der<br />
Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen<br />
Deutschen Fahrrad-Clubs<br />
(ADFC), Burkhard Stork. Radwege<br />
seien ohnehin oft schlecht, holprig<br />
oder gar nicht vorhanden. Für<br />
E-Scooter mit kleineren Rädern und<br />
hoher Beschleunigung sei das „richtig<br />
unbequem und gefährlich“. (dpa)<br />
Mehr Geld<br />
für die<br />
Schiene<br />
Bahn und Bund<br />
erzielen Durchbruch<br />
Von Rasmus Buchsteiner<br />
Der Bund will der Deutschen<br />
Bahn deutlich mehr Geld für<br />
den Erhalt der Schienenwege zur<br />
Verfügung stellen. Das wurde dem<br />
RedaktionsNetzwerk Deutschland<br />
(RND) amFreitag inKoalitionskreisen<br />
bestätigt. Für das kommende<br />
Jahrzehnt seien 52Milliarden Euro<br />
eingeplant. Zusammen mit Eigenmitteln<br />
des Bahn-Konzerns soll sich<br />
die Summe, dieinsgesamt für Investitionen<br />
zur Verfügung steht, auf<br />
83 MilliardenEuro belaufen.DerJahresbetrag<br />
steigt den Angaben zufolge<br />
von rund 5,6 Milliarden Euro auf<br />
8,3 Milliarden Euro.<br />
Bund und Bahn verhandeln derzeitübereineneueLeistungs-undFinanzierungsvereinbarung<br />
bis 2029.<br />
Nunhabe es einen Durchbruchgegeben,<br />
hieß es nach einem Gespräch<br />
von Bundesverkehrsminister Andreas<br />
Scheuer (CSU) und Finanzstaatssekretär<br />
Werner Gatzer mit<br />
Haushalts- und Verkehrspolitikern.<br />
Die Erhöhung der Mittel solle im<br />
Herbst vom Bundestag beschlossen<br />
werden. Bis zur Unterzeichnung der<br />
Vereinbarung mit der Bahn, die ab<br />
2020 gelten soll, können ebenfalls<br />
noch Monate vergehen.<br />
Gespräche laufen<br />
AufAnfrage hieß es bei der Bahn, die<br />
Gespräche mit dem Bund über Einzelheiten<br />
seien noch nicht beendet.<br />
Ähnlich äußerte sich das Verkehrsministerium.<br />
„Die Verhandlungen<br />
sind noch nicht abgeschlossen. Sie<br />
laufen noch und dauern an“, soein<br />
Sprecher. Nach Angaben aus Koalitionskreisen<br />
sind sichVerkehrs- und<br />
Finanzministerium jedoch weitgehendeinig.BereitsimMärzwarendie<br />
jährlichen Mittel für Infrastrukturinvestitionen<br />
der Bahn um eineMilliarde<br />
Euro auf 4,5 Milliarden Euro aufgestockt<br />
worden. Von 2025 bis 2029<br />
sollen es dann 5,5 Milliarden Euro<br />
jährlichsein.<br />
Kürzlicherst hatte sich Bahn-Vorstand<br />
Ronald Pofalla im Gespräch<br />
mit dem RND optimistisch gezeigt.<br />
„Bisher ist klar, dass die Mittel des<br />
Staates für die Instandhaltung des<br />
Netzes im Vergleich zum Zeitraum<br />
2015 bis Ende 2019inden Jahren zwischen<br />
2020und 2024 deutlich steigen<br />
werden. Das halte ich für ein gutes<br />
Zwischenergebnis.“<br />
Nach dem Durchbruch wächst<br />
nun allerdings auch der Druck auf<br />
den bundeseigenen Konzern. „Wir<br />
erwarten von der Deutschen Bahn,<br />
dass sie in den kommenden Jahren<br />
kräftig in den Erhalt investiert und<br />
die Eisenbahnbrücken und Schienenwege<br />
in einem guten Zustand<br />
hält“,sagteSPD-Verkehrsexperte SörenBartol.<br />
Die Grünen fordern weitere<br />
Schritte. „Das Schienennetz der<br />
Deutschen Bahn ist ein angeschlagener<br />
Patient –daran wird auch diese<br />
Finanzspritze nichts ändern“, sagte<br />
Fraktionschef Anton Hofreiter dem<br />
RND. DasaktuelleFinanzierungssystemsie<br />
intransparent und setzeFehlanreize.<br />
Bund,Bundesrechnungshof<br />
und Bundestag bräuchten mehr<br />
Kontrollmöglichkeiten.<br />
DIe Infrastruktur derBahnist sanierungsbedürftig.<br />
FOTO: PRICE/IMAGO IMAGES
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 7· ·<br />
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Wirtschaft<br />
Tsipras droht Erdogan Sanktionen an<br />
Griechenland fordert die Türkei auf, Probebohrungen nach Öl und Gas vor der Küste von Zyperneinzustellen<br />
Von Frank Nordhausen<br />
Im östlichen Mittelmeerraum<br />
steigen die politischen Spannungen.<br />
Im eskalierenden Streit<br />
der Türkei mit Zypern um die<br />
Ausbeutung von unterseeischen<br />
Gasfeldern hat sich der griechische<br />
Ministerpräsident Alexis Tsipras hinter<br />
die Regierung in Nikosia gestellt<br />
und Ankara laut griechischen Medien<br />
mit „wirtschaftlichen Sanktionen“<br />
seitens der EU gedroht, falls die<br />
Türkei ihre Probebohrungen nahe<br />
der geteilten Insel fortsetze. Bereits<br />
am Freitag hatte EU-Ratspräsident<br />
Donald Tusk die Türkei in außergewöhnlich<br />
scharfer Form aufgefordert,<br />
die Souveränität des Inselstaats<br />
zu respektieren. Die Türkei antwortete<br />
mit Säbelrasseln. Seit Montag<br />
hältsieihrhistorischgrößtesMarinemanöver<br />
im Mittelmeer,inder Ägäis<br />
und im Schwarzen Meer ab, andem<br />
131 Kriegsschiffe, 57Flugzeuge und<br />
33Helikopter teilnehmen.<br />
Streit um Nordzypern<br />
Ankaravertrittden Standpunkt, dass<br />
Zypern kein Recht habe, Bohrkonzessionen<br />
zu vergeben, wenn nicht<br />
auch die nur vonAnkaraanerkannte<br />
Türkische Republik Nordzypern an<br />
den Einnahmen beteiligt werde. Daher<br />
gibt es seit Langem Spannungen<br />
mit der griechischen Republik ZypernimSüden<br />
der Insel, die seit 2004<br />
der EU angehört und mit ausländischen<br />
Konzernen Explorationsverträge<br />
abgeschlossen hat. Im vergangenen<br />
Jahr zwangen türkische Fregatten<br />
zweimal ein italienisches Forschungsschiff,<br />
geplante Probebohrungen<br />
abzubrechen. Im Herbst<br />
warnte Ankara sogar den US-Konzern<br />
Exxon Mobil, sich von Zypern<br />
fernzuhalten, allerdings erfolglos.<br />
Nachdem die Drohgebärden aus<br />
der Sicht Ankaras nicht fruchteten,<br />
zündete der türkische Präsident Recep<br />
Tayyip Erdogan vergangene Woche<br />
die nächste Eskalationsstufe. Er<br />
schickte das erste in Dienst gestellte<br />
seismische Forschungsschiff seines<br />
Landes namens „Fatih“ in eine Meeresregion<br />
westlich von Zypern, um<br />
„in Gebieten des türkischen Festlandsockels“<br />
nach Öl und Gaszusuchen.De<br />
factobohrtdie„Fatih“tiefin<br />
die nach international anerkannten<br />
Maßstäben „exklusive Wirtschaftszone“<br />
Zyperns. Doch hat die Türkei<br />
das entsprechende Seerechtsübereinkommen<br />
von 1994 nicht unterzeichnet.<br />
Damit heizt Ankara eine<br />
Krise an, die das Potenzial einer gefährlichen<br />
Eskalation besitzt.<br />
Nachdem der griechisch-zypriotische<br />
Präsident Nikos Anastasiades<br />
dietürkischenBohrungenals„zweite<br />
Invasion“ bezeichnet hatte –unter<br />
Bezug auf die Besetzung des nördlichen<br />
Drittels der Insel durch die Türkei<br />
nach einem griechischen Putsch<br />
1974 –, stellten sich die USA, die EU,<br />
Israel und Ägypten hinter ihn. Der<br />
türkische Schachzug gefährdet auch<br />
die Pläne Israels und Ägyptens, die<br />
Erdgasressourcen des östlichen Mittelmeers<br />
gemeinsam mit Zypern zu<br />
erschließen –eine Zusammenarbeit,<br />
die die Türkei als schweren Affront<br />
betrachtet. Während die EU Nikosia<br />
ihrer „vollen Solidarität“ versicherte,<br />
forderte Erdogan die Nato-Partner<br />
auf, der Türkei volle Unterstützung<br />
für ihre„Rechte“ im Mittelmeerraum<br />
zu gewähren, obwohl deren Mitgliedsstaaten<br />
ihm gerade mitgeteilt<br />
hatten, dass sie sein Land als Rechtsbrecher<br />
ansehen.<br />
Die derzeitigen Bohrungen begründet<br />
Ankara einerseits mit den<br />
Anrechten der türkischen Zyprioten,<br />
andererseits aber mit der eigenwilligen<br />
Ausdehnung ihres maritimen<br />
Wirtschaftsraums auf 200 Meilen vor<br />
der Küste.Nikosia selbst besitzt keine<br />
Mittel, um die militärisch hoch überlegene<br />
Türkei an dem aggressiven<br />
Vorgehen zu hindern, und weder<br />
Brüssel noch Washington sind zu<br />
mehr als starken Worten bereit. Am<br />
DonnerstagbestellteNikosiadenbritischenHochkommissarein,<br />
umoffiziell<br />
gegen „inakzeptable“Kommentare<br />
des Londoner Europaministers<br />
Alan Duncan zu protestieren, der die<br />
Offshore-Bohrrechte Nikosias infrage<br />
gestellt hatte,„solangedie Souveränitätsrechte<br />
umstritten sind“.<br />
Mit einer Erklärung, dass Zypern<br />
jetzt Frankreich gestatte, den Marinestützpunkt<br />
Mari auf der Insel zu<br />
nutzen, goss Nikosia am Donnerstag<br />
Öl ins Feuer. Die Begehrlichkeiten<br />
der rohstoffarmen Türkei sind ohnehin<br />
gewachsen, seit Exxon Mobilvor<br />
drei Monaten den weltweit größten<br />
Erdgasfund der letzten drei Jahrevor<br />
Zypernverkündete.<br />
Da alle Seiten aus verschiedenen<br />
Gründen auf einer harten Haltung<br />
beharren, finden Warnungen von<br />
Wissenschaftlern derzeit kaum Beachtung,<br />
wonach die Energievorkommen<br />
bei Zypernquantitativ und<br />
geopolitisch überschätzt werden.<br />
„Die Euphorie ist verfrüht“, sagt Harry<br />
Tzimitras vomnorwegischen Friedensforschungsinstitut<br />
Prio in Nikosia,<br />
der die Erdgasfunde als „beachtlich,<br />
aber nicht gewaltig“ bezeichnet.<br />
„Hinzu kommt, dass die Gaspreise in<br />
Europa absolut im Keller sind, weil<br />
der Kontinentmit russischem Erdgas<br />
geflutet wird. Es gibt hier keinen<br />
Marktfür das Gas.“<br />
Imponiergehabe<br />
Um mit Russland konkurrieren zu<br />
können, müsste man das Mittelmeergas<br />
rasch über Pipelines zum<br />
Verbraucherbringen, doch da verliefe<br />
die kürzeste und billigste Route<br />
ausgerechnet über die Türkei –was<br />
nicht nur Zypern, sondern auch Israel<br />
ablehnt. „Eine Pipeline durchs<br />
Mittelmeer aber rechnet sich überhaupt<br />
nicht,undihretechnischenRisiken<br />
wären wegen der Meerestiefe<br />
und der Erdbebengefahr unkalkulierbar“,<br />
sagt Tzimitras.<br />
Das alles ist auch Erdogan klar.<br />
Aber er weiß auch, dass er die Wähler<br />
vor der Wiederholung der Kommunalwahlen<br />
in Istanbul mit seinem<br />
Imponiergehabe beeindrucken<br />
kann, und er verschafft sich zugleich<br />
einen strategischen Vorteil. Falls die<br />
EU und die Nato darauf keine überzeugende<br />
Antwortfinden, gefährden<br />
sie das fragile militärische Gleichgewicht<br />
im östlichen Mittelmeerraum.<br />
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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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·<br />
Meinung<br />
Nahverkehr<br />
AUSLESE<br />
Eine reichlich späte<br />
Entscheidung<br />
Papst Franziskus<br />
und sein Scheitern<br />
Peter Neumann<br />
hätte sich gewünscht, dass die<br />
neuen U-Bahnen jetzt schon rollen.<br />
Auf den ersten Blick ist es eine Nachricht,<br />
die uneingeschränkt positiv ist.<br />
Das größte Vergabeverfahren in der Geschichte<br />
der <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />
(BVG) ist zu Ende. Nun steht fest, wer bis<br />
zu 1500 U-Bahn-Wagen bauen und die<br />
betagte Fahrzeugflotte des Landesunternehmens<br />
verjüngen wird. Wenn der Zeitplan<br />
eingehalten wird, soll die Lieferung<br />
2021 beginnen. Die Fahrgäste des vor der<br />
S-Bahn wichtigsten Verkehrsmittels dieser<br />
Region können also hoffen, dass der<br />
Wagenmangel gelindert wird und künftig<br />
mehr Züge als derzeit eingesetzt werden.<br />
Doch es gibt einen schalen Beigeschmack<br />
–zum Beispiel, weil das Verfahrenerst<br />
jetzt zu Ende gegangen ist. Schon<br />
seit Jahren ist bekannt, dass die U-Bahn<br />
zu wenig Züge hat. Trotz steigender Fahrgastnachfrage<br />
war die Zahl der Wagen sogar<br />
verringertworden. Doch das Vergabeverfahren<br />
für neue U-Bahnen begann erst<br />
Ende 2016. Begründet wurde das damit,<br />
dass erst die Finanzierungszusage des Senats<br />
zu klären war.Auch sei es nötig gewesen,<br />
innerhalb der BVG die Zuständigkeit<br />
für die Ausschreibung neu zu vergeben.<br />
Mitarbeiter, die zuvor mit Herstellern zu<br />
tun gehabt hatten, sollten dafür nicht verantwortlich<br />
sein. Trotzdem: DieEntscheidung<br />
über die Vergabe kommt sehr spät.<br />
Fraglich ist auch, ob die Ausschreibung<br />
richtig gestaltet war.Aus der Branche ist zu<br />
hören, dass der Preis offenbar das mit Abstand<br />
wichtigste Kriterium bei der Entscheidung<br />
über die Auftragsvergabe war –<br />
und die Technik weit abgeschlagen auf<br />
Platz zwei folgt. Freiwillige Zusatzangebote,<br />
die zu mehr Zuverlässigkeit und<br />
Fahrgastkomfort führen könnten, waren<br />
demVernehmen nach nicht erlaubt. Berlin<br />
erhält neue U-Bahnen –aber mehr als normaler<br />
Standardist wohl nicht zu erwarten.<br />
Kopftuchverbot<br />
Kein guter<br />
Vorschlag<br />
Tobias Peter<br />
hält es für wichtiger,mit den Eltern<br />
ins Gespräch zu kommen.<br />
Für viele ist es ein beklemmendes Bild,<br />
wenn muslimische Grundschülerinnen<br />
bereits mit Kopftuch zur Schule kommen.<br />
Muss das sein, dass sie sich auf<br />
Wunsch ihrer Eltern bereits so jung optisch<br />
von allen anderen in der Klasse abgrenzen?<br />
Wäre esnicht besser, wenn sie<br />
die Entscheidung für oder gegen das<br />
Kopftuch erst später treffen würden? Das<br />
sind ohne Zweifel berechtigte Fragen.<br />
Deshalb ist es verständlich, wenn die<br />
Debatte nach einem Kopftuchverbot in<br />
den Grundschulen jetzt einmal mehr Fahrt<br />
aufnimmt. Dennoch ist ein solches Verbot<br />
nicht die geeignete Lösung. Das fängt damit<br />
an, dass einVerbot in Deutschland verfassungsrechtlich<br />
mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
nicht zulässig wäre, wie unter anderem<br />
ein Gutachten des Wissenschaftlichen<br />
Dienstes des Bundestags nahelegt.<br />
Grundsätzlich steht auch Kindern der<br />
Schutz der Religionsfreiheit nach Artikel 4<br />
zu, zudem könnte das Erziehungsrecht der<br />
Eltern verletzt werden. Mit einem Verbot<br />
würde sich der Staat auf äußerst wackeliges<br />
juristisches Terrain begeben.<br />
Gleichzeitig stellt sich die Frage, obes<br />
der beste Wegist, mit einem Verbot Mädchen<br />
in einen Loyalitätskonflikt mit ihren<br />
Eltern zustürzen, die auf das Tragen des<br />
Kopftuchs bestehen. Die weniger spektakuläre,<br />
aber nachhaltigere Lösung wäre,<br />
mit den Eltern das Gespräch zu suchen.<br />
Im Mittelpunkt muss das Wohl der Mädchen<br />
stehen. Wichtig ist zum Beispiel,<br />
dass sie später auch am Schwimmunterricht<br />
teilnehmen –und sei es notfalls im<br />
Burkini. Denn das Ziel sollte immer tatsächliche<br />
Teilhabe sein –und damit Integration.<br />
So kann die Schule im besten Fall<br />
selbstbewusste Frauen erziehen, die ihre<br />
eigenen Entscheidungen treffen.<br />
Nachvollziehbare Einschätzung<br />
So könnte sie aussehen, die schöne<br />
neue Mobilitätswelt. Ein Angestellter<br />
wohnt im Speckgürtel einer<br />
deutschen Großstadt. Morgens<br />
macht er sich mit dem Fahrrad auf den Weg<br />
zum nächsten Bahnhof. Mitder Schnellbahn<br />
geht es in 20 Minuten in die City.Dortangekommen<br />
greift unser Berufspendler zum<br />
Smartphone und bucht sich einen E-Roller<br />
für „die letzte Meile“ ins Büro.<br />
Soweit die Theorie.<br />
DieEntscheidung des Bundesrates,künftig<br />
in Deutschland sogenannte „Elektrokleinstfahrzeuge“<br />
zuzulassen, wird begleitet<br />
voneinem beispiellosen medialen Hype.Bei<br />
den Anbietern herrscht Goldgräberstimmung,<br />
und es gibt die Hoffnung auf eine klimaschonendere,<br />
weniger aufs Auto fixierte<br />
Mobilität. Doch auch wenn sich Aufbruchstimmung<br />
breitmacht und E-Roller gerade<br />
zum Sinnbild hipper Urbanität werden: Von<br />
der so oft beschworenen neuen Verkehrsrevolution<br />
ist Deutschland noch weit entfernt.<br />
Das jedenfalls zeigt schon die Vorgeschichte<br />
der E-Roller-Entscheidung in der Länderkammer.<br />
Erst sollten nämlich zumindest die langsameren<br />
Modelle auf Fußgängerwegen fahren<br />
dürfen. Als das angesichts berechtigter<br />
Sicherheitsbedenken im Bundesrat zu scheitern<br />
drohte, machte Bundesverkehrsminister<br />
Andreas Scheuer plötzlich einen Rückzieher.<br />
Nun sollen die E-Roller eben auf die<br />
Fahrradwege.Und wo es keine gibt, bleibt ihnen<br />
noch die Straße,jedenfalls dort, wo kein<br />
anderweitiges Verbot besteht.<br />
DieFrage ist nur,wie praktikabel das alles<br />
ist und welche Gefahren es mit sich bringt.<br />
Um den Platz auf Deutschlands Innenstadt-<br />
Straßen tobt ohnehin bereits ein heftiger<br />
Kampf. Der dürfte sich mit jedem E-Roller,<br />
Das Schlimmste am Leben mit kleinen<br />
Kindernist das Aushalten der ständigen<br />
Gefühlstsunami. In anderen unangenehmen<br />
Situationen kann man sich entziehen,<br />
schnell rausgehen, eine rauchen, Kaffee trinken<br />
gehen, gucken, was bei Facebook los ist.<br />
Wenn einen der Freund nervt, kann man sich<br />
trennen, für kurz oder für immer. Wenn die<br />
Mutter ihr Unglück bei einem ablädt, kann<br />
man den Kontakt abbrechen. Bei den eigenen<br />
Kindernist das schwierig.<br />
Einmal wollte mein Sohn sein Gesicht bemalt<br />
haben, ich holte die Farben raus und<br />
tunkte den Pinsel ein. Als ich anfangen<br />
wollte mit dem Malen, schüttelte er den<br />
Kopf. Ichlegte den Pinsel auf den Tisch. Lieber<br />
doch nicht, fragte ich. Doch, sagte er.Ich<br />
nahm den Pinsel, mein Sohn zog den Kopf<br />
wegund brüllte,als handele es sich um eine<br />
Machete. Ich blieb ruhig, legte den Pinsel<br />
hin. Mein Sohn war hin- und hergerissen,<br />
sein Gesicht zerbrach fast unter der Entscheidung,<br />
ob er sich jetzt anmalen lassen<br />
sollte oder nicht. Alle existenziellen Fragen<br />
der Welt schienen sich auf diese Frage zu<br />
konzentrieren. Ich blieb ruhig, distanziert.<br />
Irgendwann stand er auf und spielte Lego.<br />
Kleinkinder haben diese Fähigkeit, die<br />
mächtigsten Gefühle aus einem hervorzuholen,<br />
Freude, Stolz, Liebe, aber auch Ohnmacht,<br />
Aggressivität, Wut, Scham. An manchen<br />
Tagen streiten wir uns,dann ist alles ein<br />
Kampf; Aufstehen, Frühstück, Anziehen. Ich<br />
habe all dieTipps versucht, die man in Ratgebernliest,<br />
Kleidung selbst aussuchen lassen,<br />
Verkehrswende<br />
Jetzt<br />
wird’seng<br />
Rasmus Buchsteiner<br />
glaubt, dass die Zulassung vonElektrorollernauf Radwegen<br />
mehr Probleme bringt, als sie löst.<br />
der zusätzlich unterwegs ist, weiter verschärfen.<br />
Jeder wird auf seinem Recht beharren:<br />
Fahrradfahrer, die sich von manchem, der<br />
mit dem Roller unterwegs ist, ausgebremst<br />
fühlen. Autofahrer, die sich darüber aufregen,<br />
dass auf der Fahrradspur nebenan nun<br />
auch noch die Elektro-Flitzer Platz für sich<br />
beanspruchen und womöglich Räder auf die<br />
Fahrbahn drängen.<br />
„Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert<br />
ständige Vorsicht und gegenseitige<br />
Rücksicht“, heißt es im ersten Artikel der<br />
Straßenverkehrsverordnung. Angesichts des<br />
täglichen Wahnsinns auf unseren Straßen<br />
klingt das wie ein frommer Wunsch. Wenn<br />
verhindernwerden soll, dass Chaos,Aggression<br />
und Rücksichtslosigkeit weiter um sich<br />
KOLUMNE<br />
Wäre Siri<br />
eine bessere<br />
Mutter?<br />
Sabine Rennefanz<br />
einen Countdown geben („noch fünf Minuten“),<br />
einen Kompromiss bieten, mit Belohnungen<br />
locken. Eine Freundin erzählte,dass<br />
sie ihren Sohn jeden Morgen komplett anzieht,<br />
weil sie keine Kraft für das Theater<br />
habe. Erist fünf. Eine andere sagte, dass sie<br />
ihren Sohn mit Gummibärchen besticht, damit<br />
er sich selbst anzieht. Ich kann das gut<br />
verstehen. Nach einer halben Stunde turnt<br />
das große Kind immer noch in Unterhosen<br />
BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />
greifen, schlägt spätestens nach Zulassung<br />
der E-Roller die Stunde kluger Planer in den<br />
Kommunen.<br />
Vor wenigen Tagen erst hat Bundesverkehrsminister<br />
Andreas Scheuer gefordert,<br />
Fahrradwege dürften künftig nicht mehr<br />
plötzlich an der nächsten Kreuzung enden.<br />
Wie wahr! Der Nachholbedarf, vor dem die<br />
Städte stehen, ist gewaltig. Radwege auszubauen,<br />
heißt im Zweifelsfall allerdings auch,<br />
dem Autoverkehr Platz wegzunehmen. Jede<br />
Entscheidung in diese Richtung erfordertMut<br />
und birgt für die politisch Verantwortlichen<br />
das Risiko,Ziel der Empörung zu werden.<br />
Ein möglichst lückenloses Radverkehrsnetz<br />
in den Innenstädten ist allerdings die<br />
Voraussetzung dafür, mit dem E-Roller einigermaßen<br />
sicher von Anach Bzukommen.<br />
Bleibt es beim Status quo, wäre diese Form<br />
der Mobilität nur eine Sache für Lebensmüde<br />
und der Boom schnell vorbei. So groß<br />
die Hoffnungen, die mit ihrer Zulassung verbunden<br />
sind, auch sein mögen: E-Roller allein<br />
machen noch keine Mobilitätswende.<br />
Ihr Reiz besteht darin, dass sie mit anderen<br />
Verkehrsträgern kombinierbar sind. Sie<br />
lassen sich schnell zusammenklappen. Man<br />
kann sieuntermArm mitnehmen in Busund<br />
Bahn oder vorübergehend im Kofferraum<br />
des Autos lagern. Und sie lassen sich auch<br />
flexibel und vergleichsweise günstig leihen.<br />
Das spricht für gewaltiges Potenzial, zumindest<br />
in den Ballungsgebieten. Für Regionen<br />
fernab der Großstädte müssen andere Lösungen<br />
für neue Mobilität her. Dazu zählt<br />
neben klugen, plattformbasierten Carsharing-Angeboten<br />
auch ein massiver Ausbau<br />
des öffentlichen Nahverkehrs –ein enormes<br />
Vorhaben, das der Bundesverkehrsminister<br />
und seine Kollegen endlich in Angriff nehmen<br />
müssen.<br />
herum. Die Zeit tickt, das andere Kind steht<br />
bereits angezogen an der Tür und drängelt:<br />
„Kita, Kita.“ Ich werde wütend und möchte<br />
am liebsten schreien oder weglaufen oder<br />
beides.Einmal habe ich den Kühlschrank geöffnet<br />
und die Joghurtbecher angeschrien,<br />
das hatte ich als Tipp gelesen. Während ich<br />
die Joghurtbecher anschrie,kam ich mir sehr<br />
dumm vor, was mich vomÄrger über meinen<br />
Sohn ablenkte. Ich atmete tief durch, lockerte<br />
meine Kiefermuskeln und sah nach<br />
meinem Sohn.„Zack, anziehen“, sagte ich zu<br />
ihm, so freundlich wie Siri im Telefon. Wäre<br />
Siri eine bessere Mutter, immer gut gelaunt,<br />
gut organisiert, immer erreichbar,nie müde?<br />
Vielleicht geht es mit der Entwicklung bald<br />
voran, so dass man künstliche Intelligenz<br />
auch bei der Aufzucht von Kindern anwenden<br />
kann.<br />
BeiWelt.de habe ich vorein paar Wochen<br />
einen Text über den Umgang mit Wutanfällen<br />
bei Kindern gelesen, in den Kommentaren<br />
darunter waren erstaunlich viele Eltern<br />
fürs Schlagen. Ganz offen. EinVater war stolz<br />
darauf, seine kleine Tochter eiskalt abgeduscht<br />
zu haben, wenn sie nicht das machte,<br />
was er sagte. Erschrieb mit vollem Namen,<br />
als sei er stolz drauf. Da schreie ich vielleicht<br />
doch lieber Joghurtbecher an.<br />
Neuerdings spielen mein Sohn und ich<br />
ein Spiel: Er versteckt sich unter der Decke,<br />
ruft: „Ich bin nicht angezogen.“ Ichmusssagen:<br />
„Zieh dich bitte an.“ Dann schiebt er die<br />
Deckeweg, sitzt in Pulli und Hose da.„Bist du<br />
überrascht, Mama?“. Jedes Mal. Sehr.<br />
Auf der Rückseite des Buches wirdgroß<br />
und fett aus ihm zitiert: „In den fünf<br />
Jahren seines Pontifikats hat Franziskus<br />
keine einzige Reform durchgesetzt.“ Der<br />
1963 inTuringeborene MarcoMarzano ist<br />
seit 2006 Ordinarius für Organisationssoziologie<br />
an der Universität Bergamo. Natürlich<br />
interessiertihn die wahrscheinlich<br />
älteste Bürokratie der Welt, die katholische<br />
Kurie, sehr. Die<br />
Versuche, sie zu reformieren,<br />
sind höchst<br />
willkommenes Anschauungsmaterial<br />
für<br />
den Soziologen.<br />
Marco Marzano betreibt<br />
keine Seelenforschung.<br />
Er beobachtet<br />
nur akribisch, was<br />
Papst Franziskus tut. Er<br />
erinnert an dessen<br />
frühe Erklärungen über<br />
die Erfordernis einer<br />
Marco Marzano:<br />
Die unbewegliche<br />
Kirche, Herder,<br />
239 Seiten,<br />
22 Euro.<br />
grundlegenden Reform der katholischen<br />
Kirche und stellt fest, dass davon keine<br />
Rede mehr ist, dass im Gegenteil engste<br />
Vertraute des Papstes festhalten, dass die<br />
Kirche der Pflege der Tradition, nicht aber<br />
der Reformbedürfe.<br />
Alte Strukturen sind nicht über Nacht<br />
zu verändern. Es sei denn, sie geraten in<br />
eine wirklich existenzielle Krise, aus der<br />
sie nur mittels drastischerVeränderungen<br />
herauskommen können. In einer solchen<br />
Krise sieht die Kurie sich nicht. Wo keine<br />
Krise ist, gibt es keine Reform, stellt der<br />
Organisationssoziologe fest.<br />
Marzano analysiert die wichtigen Erklärungen<br />
des Papstes und kommt zu<br />
dem Schluss. dass auch Franziskus alles<br />
dafür tut, die Einheit der Kirche zu wahren.<br />
Er schlägt sich nicht auf die Seite der<br />
Reformer.Ergeht auf sie zu, wie er auf die<br />
Traditionalisten zugeht, und bisher ist er<br />
den Traditionalisten stets weiter entgegen<br />
gekommen.<br />
Franziskus mag die Theologen nicht.<br />
Am liebsten würde er sie, soerklärte er in<br />
einem Interview, alle auf eine Insel stecken,<br />
wo sie dann ihreZeit mit Diskussionen<br />
verbringen können, ohne die Organisation<br />
oder gar die Öffentlichkeit aufzuschrecken.<br />
Zu dem einfachen Leben, das<br />
Franziskus predigt, gehörtauchder einfache<br />
Geist. Das mag die besonders raffinierte<br />
Wende eines Jesuiten sein, aber<br />
Franziskus trägt sie vor, als Politik in der<br />
Nachfolge Christi: „Lasset die Kindlein zu<br />
mir kommen“. Arno Widmann<br />
PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 9 *<br />
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Berlin<br />
Ein Netzwerk<br />
für mehr<br />
Zivilcourage<br />
Seite 15<br />
Vorder Wahl: Ein Gespräch mit dem CDU-Politiker Kai Wegner Seite 12<br />
Nach dem Umzug: Die Allianz hat die Treptowers verlassen Seite 13<br />
MORRIS PUDWELL (2)<br />
Rettungsweste für den Molecule Man<br />
Aus Protest gegen die europäische Flüchtlingspolitik haben Aktivisten<br />
der 30 Meter hohen Molecule-Man-Statue an der Elsenbrücke eine riesige<br />
orangefarbene Rettungsweste übergestreift. DieAktion am Freitag in<br />
der Spree sollte Solidarität mit der Seenotrettung im Mittelmeer zeigen,<br />
wo immer wieder zahlreiche Flüchtlinge beim Untergang ihrer oft nicht<br />
seetüchtigen Boote ertrinken, die meisten beim Versuch der Überfahrt<br />
von Libyen indie EU. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht deshalb<br />
von „der tödlichsten Meeresüberquerung der Welt“. Die Organisation<br />
Seebrücke sieht in der Aktion ein Zeichen mit Blick auf die bevorstehende<br />
Europawahl. Sierufe die Mitgliedsstaaten der EU dazu auf, „dem Sterben<br />
auf dem Mittelmeer endlich ein Ende zu bereiten und nicht weiter wegzuschauen“.<br />
DiePolizei war bei der Aktion anwesend und hatte die Situation<br />
im Blick, wie ein Sprecher sagte. Der Molecule Man wurde im Mai<br />
1999 vondem amerikanischen Bildhauer Jonathan Borofsky geschaffen.<br />
Es handelt sich um eine Drei-Personen-Skulptur, die in der Spree zwischen<br />
Elsenbrücke und Oberbaumbrücke nahe dem Schnittpunkt der<br />
drei Ortsteile Kreuzberg, Alt-Treptow und Friedrichshain aufgestellt<br />
wurde.Sie soll nach Auskunft seines Schöpfers daran erinnern, „dass sowohl<br />
der Mensch als auch die Moleküle in einerWelt derWahrscheinlichkeit<br />
existieren und es das Ziel aller kreativen und geistigen Traditionen ist,<br />
Ganzheit und Einheit innerhalb der Welt zu finden.“<br />
Pankower sollen die neuen U-Bahnen bauen<br />
Die größte Ausschreibung in der Geschichte der BVG ist zu Ende. Stadler soll den Zuschlag bekommen, doch Brancheninsider sehen das Verfahren mit Skepsis<br />
VonPeter Neumann<br />
Die Entscheidung ist gefallen.<br />
Stadler Pankow soll<br />
die neuen U-Bahnen für<br />
Berlin bauen – bis zu<br />
1500 Wagen. So wurde es dem Vernehmen<br />
nach beim größten Vergabeverfahren<br />
in der 90-jährigen Geschichte<br />
der <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />
(BVG)entschieden. Aber noch<br />
ist nicht klar, obeszuder Auftragsvergabe<br />
kommt. Angeblich hat der<br />
Mitbewerber Alstom bei der Vergabekammer<br />
eine Rüge eingereicht. In<br />
Branchenkreisen wird diskutiert, ob<br />
die BVG bei der Ausschreibung die<br />
richtigen Schwerpunkte gesetzt hat.<br />
Im Vergleich zum Preis spielte die<br />
Technik eine zu kleine Rolle. Bekommt<br />
Berlin eine Einfach-U-Bahn?<br />
Noch halten die Beteiligten dicht.<br />
Noch ist top secret, werden auf mehr<br />
als drei Milliarden Euro taxierten<br />
Auftrag des Landesunternehmens<br />
erhält. „Sorry, ich darf dazu gar<br />
nichts sagen“, wehrte die BVG-Sprecherin<br />
Petra Nelken am Freitag ab.<br />
„Zu laufenden Verfahren äußern wir<br />
uns nicht“, pflichtete Ellen<br />
Schramke von Siemens bei. Kein<br />
Wunder: Wirtschaftssenatorin Ramona<br />
Pop,Vorsitzende des BVG-Aufsichtsrats,hat<br />
während der entscheidenden<br />
Sitzung des Gremiums Plaudertaschen<br />
mit ernsten strafrechtlichen<br />
Konsequenzen gedroht.<br />
Doch die Schweigepflicht gilt nur<br />
noch kurze Zeit. Anfang kommender<br />
Woche darf dann endlich offiziell<br />
verkündet werden, werdie neuen U-<br />
Bahnen liefern soll. Denn dann endet<br />
die Frist, innerhalb derer ein Bewerber<br />
das Ergebnis des Verfahrens<br />
bei der Vergabekammer rügen darf.<br />
Immer mehr Fahrten fallen aus<br />
Stadler Pankow ist Ableger des boomenden<br />
Schweizer Schienenfahrzeugherstellers<br />
Stadler Rail, der seinen<br />
Umsatz binnen kurzer Zeit verdoppelt<br />
hat. Er baut bereits die neue<br />
S-Bahn-Generation für Berlin, zusammen<br />
mit Siemens.Wenn Stadler<br />
Pankowtatsächlich den Zuschlag für<br />
die neue U-Bahn bekommt, wirddas<br />
Unternehmen ernsthaft über weitere<br />
Produktionsflächen nachdenken<br />
müssen. Aufdem früheren Bergmann-Borsig-Gelände<br />
an der Lessingstraße<br />
dürfte es eng werden.<br />
Mitte 2021, so hofft der Senat, sollen<br />
die ersten 24 U-Bahn-Wagen geliefert<br />
werden. Im darauffolgenden<br />
Jahr sollen 76 Wagen geliefert werden,<br />
von2023 an 138Wagen proJahr.<br />
Es ist ein ehrgeiziger Zeitplan. Für<br />
Stadler Pankowbedeutet er,dass das<br />
Unternehmen die Herausforderungen,<br />
die bereits jetzt durch das starke<br />
Wachstum entstehen, in den Griff<br />
bekommen muss.<br />
Viele <strong>Berliner</strong><br />
warten sehnlichst<br />
darauf, dass die<br />
Wagenflotte der U-<br />
Bahn wächst. Seit<br />
Jahren steigt die<br />
Zahl der Fahrgäste.<br />
Weit vor der S-<br />
Bahn ist die U-<br />
Bahn das bedeutendste<br />
Nahverkehrsmittel<br />
in dieser<br />
Region. Allein<br />
im vergangenen<br />
Jahr wurden die sonnen- und orangegelben<br />
Züge für 583 Millionen<br />
Fahrten genutzt. Doch obwohl die<br />
Nachfrage steigt, wurde im Zeichen<br />
des Sparens die Zahl der U-Bahn-<br />
Wagen in Berlin sogar verringert.<br />
Die jetzige Flotte ist überaltert –<br />
das Durchschnittsalter beträgt mehr<br />
als 28 Jahre. Das erfordert einen hohen<br />
Instandhaltungsaufwand, mit<br />
dem die BVGzuweilen überfordertzu<br />
sein scheint. Sichtbares Zeichen ist,<br />
dass die Zuverlässigkeit abnimmt.<br />
Fanden 2015 noch 98,2 Prozent der<br />
vorgesehenen Fahrten statt, sank die<br />
Quote im vergangenen Jahr auf 96,7<br />
Prozent, so das Center Nahverkehr.<br />
Doch obwohl sich die Probleme<br />
schon vorlängerer<br />
Zeit abgezeichnet<br />
hatten, begann<br />
das große Vergabeverfahren,<br />
das<br />
jetzt zu Ende ging,<br />
erst Ende 2016.<br />
Die BVG argumentiert,<br />
dass vieles<br />
zuvor noch zu<br />
regeln war –etwa<br />
die Finanzierung<br />
durch das Land.<br />
Auch war Sorgezu<br />
tragen, dass Mitarbeiter, die zuvor<br />
mit Herstellern zutun hatten, beim<br />
Vergabeverfahren nicht an entscheidenden<br />
Stellen sitzen – Stichwort<br />
Korruption. Interne Umsetzungen<br />
waren erforderlich, hieß es.<br />
Nunist die Entscheidung da. Aber<br />
einem Bericht zufolge kann der Auftrag<br />
noch nicht vergeben werden,<br />
weil der Mitbewerber Alstom vordie<br />
Die aktuelle U-Bahn-Generation –<br />
auch von Stadler Pankow<br />
BVG<br />
<strong>Berliner</strong> Vergabekammer gezogen<br />
ist. Diese Rüge muss geprüft werden.<br />
Fällt das Ergebnis nicht so aus, wie<br />
vom Antragsteller gewünscht,<br />
könnte ein Verfahren vor dem Kammergericht<br />
folgen. Auch das dauert.<br />
Berichtet wurde, dass Siemens<br />
ebenfalls eine Nachprüfung verlangen<br />
will. Doch in Branchenkreisen<br />
hieß es dazu am Freitag, dass der<br />
Konzern dies keinesfalls plant. „Siemens<br />
wirddefinitiv nicht vordieVergabekammer<br />
ziehen“, hieß es.<br />
Klimaanlagen gibt es nicht<br />
Dafür habe der Konzern, der sich für<br />
den U-Bahn-Auftrag zusammen mit<br />
Bombardier beworben hat, einen<br />
plausiblen Grund. Offenbar teile<br />
man dort die Bedenken, die Brancheninsider<br />
hegen – und die Annahme,<br />
wonach es sich um einen<br />
sehr attraktiven Auftrag handele, infrage<br />
stellen. Denn nach Informationen<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> möchte die<br />
BVG den Hersteller dazu verpflichten,<br />
mehr als 30 Jahre lang den zuverlässigen<br />
Betrieb der neuen U-<br />
Bahnen zu garantieren. Normal<br />
seien Fristen vonwenigen Jahren.<br />
Außer durch die Lieferung vonErsatzteilen<br />
kann der Hersteller die Instandhaltung<br />
aber nicht beeinflussen,<br />
dafür soll weiterhin die BVGverantwortlich<br />
sein. Unterm Strich<br />
drohe ein schwer kalkulierbares Risiko,solautet<br />
eine Analyse.<br />
In Branchenkreisen heißt es zudem,<br />
dass der Preis der neuen U-<br />
Bahnen ein sehr großes Gewicht –70<br />
Prozent –bei der Vergabeentscheidung<br />
hatte. Die Technik zählte nur<br />
zu 30 Prozent. Hinzu kam, dass freiwillige<br />
Zusatzangebote für moderne<br />
Anzeige<br />
Tag der offenen Tür<br />
Gymnasium Panketal<br />
Spreestr.2,16341 Panketal,S2Ri. Bernau<br />
T. 030-94418124, gymnasium-panketal.de<br />
Freitag<br />
24.05.<br />
15-19Uhr<br />
Technik oder für Neuerungen, die<br />
über das von der BVG Gewünschte<br />
hinausgingen, nicht gewollt waren.<br />
Einschätzungen zufolge sei zu befürchten,<br />
dass die U-Bahn hinter den<br />
Möglichkeiten zurückbleiben wird.<br />
Berichtet wird auch, dass die neuen<br />
Züge keine Klimaanlagen haben<br />
werden –obwohl dies während des<br />
heißen Sommers im vergangenen<br />
Jahr immer wieder von Fahrgästen<br />
gefordert worden war. Das sei technisch<br />
schwer machbar,hieß es.
10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Berlin<br />
Harmsens Berlin<br />
Ach, du fette<br />
Bulette<br />
Torsten Harmsen<br />
singt einem kugelig-knusprigenNahrungsmittel<br />
sein<br />
Loblied.<br />
Meine über 80-jährige Tante aus<br />
Lichtenbergwünscht sich, dass<br />
ich ihr mal wieder Buletten mitbringe.Und<br />
zwar selbstgemachte.Offenbar<br />
kann ich das ganz gut. Siewerden<br />
zwar jedes Mal anders, weil ich<br />
ganz nach Gefühl würze und auch<br />
den Brötchen-Anteil variiere. Aber die<br />
Tante hat sich noch nie beschwert.<br />
Wenn ich ein <strong>Berliner</strong> Nationalgericht<br />
küren müsste, dann wäre esdie<br />
Bulette und nicht die Currywurst.<br />
Schon weil eine Currywurst mit<br />
Pommes tausend Kalorien hat. Und<br />
weil im Namen Bulette der typische<br />
französische Einfluss steckt, der Berlin<br />
lange prägte. Bulette hört sich<br />
auch appetitlicher an als„Frikadelle“,<br />
„Gehacktesklops“, „Fleischpflanzerl“<br />
oder „Bratklops“, wie die Dinger anderswo<br />
heißen. Und Bulette klingt<br />
nicht so gefährlich wie andereRegionalspeisen.<br />
„Labskaus“ und „Saumagen“<br />
–das erinnert anwas Rausgemoppeltes<br />
oder eine Krankheit. „Oh,<br />
ich habe Saumagen.“ –„Ach wat. Tut<br />
dit weh? Jehmaschnell zum Arzt!“<br />
Die Bulette muss leider auch für<br />
vieles herhalten. Im Westteil der Stadt<br />
soll man zum Polizeiwagen „Bulette“<br />
gesagt haben. Icherinneremich auch<br />
an so manche frühere Hänselei auf<br />
dem Schulhof, bei der man übergewichtige<br />
Mitschüler „dicke fette<br />
Arschbulette“ gerufen hat –jasorry,<br />
so sind Kinder nun mal. DiegemeinstenWesen<br />
auf dieserWelt.<br />
Die Bulette selbst, als konkretes<br />
Nahrungsmittel, wirdallerdings auch<br />
manchmal kritisch betrachtet. Zumindest<br />
die,die man nicht selbst gemacht<br />
hat. EinWörterbuch listet Synonyme<br />
auf, die der <strong>Berliner</strong> für seine<br />
Bulette geprägt hat: „Bäckerbraten“,<br />
„Semmeltörtchen“ oder„Kampfbrötchen“<br />
–wenn mal wieder zu wenig<br />
Fleisch drin ist.<br />
Der<strong>Berliner</strong> weiß schon lange,wie<br />
man tricksen kann –obbei Buletten,<br />
Wurst, Brot oder Kaffee. Erhat ja genügend<br />
Notzeiten erlebt. Mitunter<br />
übten sich Verkäufer auch gleich in<br />
vorauseilender Selbstoffenbarung.<br />
Folgenden Vers soll 1780 der Budiker<br />
Friebel am Molkenmarkt an sein Geschäft<br />
gepappt haben: „Meine Wurst<br />
is jut –/ Wo keen Fleesch is,daisBlut<br />
–/ Wo keen Blut is,dasind Schrippen<br />
–/ An meineWurst is nich zu tippen!“<br />
Nämliches traf gewiss auch auf die<br />
Bulette zu. In unserer Gegend soll es<br />
sogar einen Schlächter gegeben haben,<br />
der „Katzen-Krause“ genannt<br />
wurde. Woher der Name kam,<br />
möchte man lieber nicht wissen.<br />
Ja, und richtig gehört: Den Fleischer<br />
nannte man in Berlin sehr oft<br />
„Schlächter“. Dieser kam – wie es<br />
scherzhaft hieß –sogar in dem alten<br />
Volkslied „Das Wandern ist des Müllers<br />
Lust“ vor, und zwar in der Zeile:<br />
„Es muss ein Schlächter Müller sein,<br />
dem niemals fiel das Wandern ein“.<br />
Doch das nur am Rande.<br />
Da ich als Schulkind ein „dürret<br />
Hemde“ war, musste ich ordentlich<br />
Buletten essen. „Iss tüchtig, du hast<br />
lange Seiten. Da muss wat ran“, hörte<br />
ich des öfteren. „Wenn de nischt isst,<br />
fällste noch vomFleesche.“<br />
Das erste Mal richtig überfressen<br />
habe ich mich allerdings nicht an Buletten,<br />
sondern anKartoffelpuffern,<br />
die mein Opagemacht hat. Nach dem<br />
zehnten knusprigen Stück lag ich auf<br />
dem Sofa und stöhnte unter Krämpfen.<br />
Ich dachte, ich muss sterben.<br />
Dies war der Moment, in dem ich –<br />
gerade zwölf Jahrealt –meinen ersten<br />
Schnaps bekam: einen ekelhaft nach<br />
Medizin schmeckenden Boonekamp.<br />
Mit dieser Erinnerung mache ich<br />
mich jetzt an die Buletten für die<br />
Tante.Nicht dass sie am Ende zu viel<br />
davon isst. Zur Sicherheit packe ich<br />
den Schnaps gleich mit ein.<br />
Schneeleopardennachwuchs,<br />
2004<br />
MUSEUM LICHTENBERG/WULF OLM (14)<br />
Orang-<br />
Utan-Mann<br />
Kevin,<br />
2004<br />
Angela<br />
Merkel,<br />
damals Umweltministerin,<br />
in der Wuhlheide,<br />
22. März<br />
1998<br />
Musiker<br />
Gerhard<br />
Gundermann,<br />
1995<br />
VonMenschen und Tieren<br />
Seine Bilder sind exzellente und spektakuläre Fotos, ästhetisch und ohne Schnörkel, in denen<br />
sich sein ganzes Können beweist. So beschreibt Kuratorin Petra Schröck die Aufnahmen<br />
unseres ehemaligen Kollegen Wulf Olm, der 2007 im Alter von 64 Jahren gestorben ist. Viele<br />
Jahre arbeitete Wulf Olm als Fotograf für die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Nach der Wende<br />
dokumentierte er den Wandel des Landes und porträtierte mit Leidenschaft Menschen. Er<br />
war ein begeisterterTier- undSportfotograf. Jetzt zeigt das Museum Lichtenberg zahlreiche<br />
seiner Fotos in der Ausstellung „Tiere –Menschen –Sensationen“. Hier eine kleine Auswahl<br />
in Erinnerung an einen großen Fotografen und wunderbaren Kollegen<br />
DIE AUSSTELLUNG<br />
Ausstellung: „Tiere –Menschen –Sensationen: der<br />
Fotograf Wulf Olm“ ist Motto einer Sonderausstellung<br />
des Museums Lichtenberg im Stadthaus in der Türrschmidtstraße<br />
24. Sie ist bis zum 3. November zu sehen.<br />
Dem Museum wurde der fotografische Nachlass<br />
vonWulfOlm überlassen. Die Beschriftung der Fotos<br />
stammt vonihm.<br />
Der Fotograf: Wulf Olm wurde in Karlshorst geboren und<br />
lebte viele Jahre in Neu-Hohenschönhausen. Ausgebildet<br />
wurde er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst<br />
in Leipzig.Erarbeitete für die JungeWelt, ab 1986<br />
für die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.Ergewannmit seinen Fotos viele<br />
Preise.<br />
Öffnungszeiten: Geöffnet ist das Museum dienstags bis<br />
freitags und sonntags von11bis 18 Uhr. DerEintritt ist<br />
frei. Informationen gibt es im Internet unter<br />
www.museum-lichtenberg.de<br />
Kattaaffenmutter<br />
mit Jungen,<br />
2003<br />
Giraffenjunges<br />
Kalle,<br />
2005<br />
ZumWeiterlesen: TorstenHarmsen: Neulich in<br />
Berlin –Kurioses aus dem Hauptstadt-Kaff, be.bra<br />
verlag,Berlin 2018, 14 Euro, 224 Seiten.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 11<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Schauspieler<br />
Axel Prahl,<br />
2006<br />
Sand-<br />
männchen-<br />
Demo,<br />
Prerower<br />
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Mai 1991<br />
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1970er-Jahre<br />
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1977<br />
Schlosser<br />
Olaf Buse,<br />
1993<br />
Abschied<br />
der russischen<br />
Streitkräfte<br />
in<br />
Treptow,<br />
31. August<br />
1994
12 ** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Berlin<br />
Ab jetzt<br />
heißt es:<br />
Müller-san<br />
Der Regierende<br />
reist nach Tokio<br />
VonElmar Schütze<br />
Der Titel des Regierenden Reisemeisters<br />
ist vergeben. Klaus<br />
Wowereits Ausflüge in die weite Welt<br />
waren legendär –das kam nicht bei<br />
allen <strong>Berliner</strong>ngleich gut an. Einmal,<br />
es war im Jahr 2002, weilte Wowereit<br />
als amtierender Bundesratspräsident<br />
just zu dem Zeitpunkt in Australien,<br />
als der damalige US-Präsident<br />
George W. Bush Berlin besuchte.<br />
Die CDU forderte, Wowereit<br />
müsse zurücktreten, „entweder von<br />
der Reise oder von seinem Amt“. Er<br />
hat bekanntlich weder das eine noch<br />
das andere getan –und ist stattdessen<br />
immer wieder und gerne gereist.<br />
Rücktrittsforderungen drohen<br />
Wowereits Nachfolger Michael Müller<br />
sicher nicht, wenn er am Sonnabend<br />
zu einer viertägigen Reise<br />
nach Tokio aufbricht. Sein Programm<br />
ist vollgepackt mit Arbeitsterminen.<br />
Anlass der Reise ist der<br />
„Urban 20 Mayors Summit“ – ein<br />
mehrtägiges Gipfeltreffen von Bürgermeistern<br />
20großer Städte weltweit<br />
–ja, da ist Berlin dabei! –, das<br />
sich um Klimaschutz, Nachhaltigkeit<br />
und soziale Integration dreht.<br />
Müller wirdamDienstag auf dem<br />
Podium sitzen, wenn er zusammen<br />
mit Vertreternvon Paris, Mexiko City<br />
und dem südafrikanischen Durban<br />
zum Thema Kreislaufwirtschaft<br />
sprechen wird.<br />
Der Regierende Bürgermeister<br />
will seinen Trip aber vor allem zur<br />
Belebung der Städtepartnerschaft<br />
mit Tokio nutzen –diese besteht seit<br />
25 Jahren, jedoch meist nur auf dem<br />
Papier. Müller will nun zusammen<br />
mit der Gouverneurin vonTokio,Yuriko<br />
Koike, einen neuen Anlauf nehmen.<br />
Gleich mehrereTreffen mitVertretern<br />
der Stadt stehen auf dem<br />
Stundenplan.<br />
Zusammen mit Müller reist eine<br />
34-köpfige Delegation der Industrieund<br />
Handelskammer (IHK) nach Tokio.<br />
Mit dabei sind Manager von<br />
27 <strong>Berliner</strong> Unternehmen sowie Vertreter<br />
vonBerlin Partner,der Flughafengesellschaft,<br />
aber zum Beispiel<br />
auch BVG-Chefin Sigrid Nikutta. So<br />
wird unter anderem das Unternehmen<br />
First Sensor dabei sein, eine<br />
Ausgründung aus dem VEB Schöneweide,<br />
das heute noch in Oberschöneweide<br />
sitzt. Das mittelständische<br />
Unternehmen mit seinen 800 Mitarbeitern<br />
verdient sein Geld mit Sensortechnik,<br />
etwa für autonom fahrende<br />
Autos.<br />
Urbanisierung und digitale Wirtschaft,<br />
aber auch die Gesundheitswirtschaft<br />
sind Schwerpunkte des<br />
Wirtschaftsforums Berlin–Tokio. Auf<br />
dem Programm stehen Unternehmensbesuche,<br />
aber auch Gespräche<br />
mit Vertreterndeutscher Firmen mit<br />
Sitz in Tokio.<br />
Mit anBord wird IHK-Hauptgeschäftsführer<br />
Jan Eder sein. „Tokio<br />
und Berlin stehen vor ähnlichen<br />
Herausforderungen“, sagt er. Hier<br />
wie dort arbeite man an „Lösungen<br />
für Fragen der Infrastruktur für eine<br />
wachsende Stadt, an Mobilitätskonzepten<br />
oder Ideen für den Umgang<br />
mit dem demografischen Wandel“.<br />
Und ums Geldverdienen darf es<br />
wohl auch gehen. Aktuell steht Japan<br />
nur noch auf Platz 12 der wichtigsten<br />
<strong>Berliner</strong> Exportmärkte.Doch das<br />
Volumen wuchs voriges Jahr gegenüber<br />
2017 auf knapp 370 Millionen<br />
Euro.Vor allem Pharmaerzeugnisse,<br />
Datenverarbeitungsgeräte sowie<br />
elektronische und optische Erzeugnisse<br />
aus Berlin verkauften sich gut.<br />
ZumVergleich: In die USA exportierten<br />
<strong>Berliner</strong> Firmen 2017 Waren im<br />
Wert von1,74 Milliarden Euro.<br />
2018 wurden aus Japan Waren im<br />
Wert von 143 Millionen Euro nach<br />
Berlin importiert. Die wichtigsten<br />
Importgüter sind elektrische Ausrüstungen,<br />
chemische, elektronische<br />
und optische Erzeugnisse sowie Maschinen<br />
und sonstige Fahrzeuge.<br />
2005: Angela Merkelwird Kanzlerin –und Kai Wegner<br />
zieht erstmals in den Bundestag ein.<br />
DPA/SETTNIK<br />
90er-Jahre: Heinrich Lummer will von Spandau aus in<br />
den Bundestag –Kai Wegner unterstützt ihn. PRIVAT<br />
2001: Klaus Wowereit löst Eberhard Diepgen ab –erwerde<br />
das nie vergessen, sagt Wegner.<br />
DPA/KUMM<br />
März 2019: Kai Wegner will CDU-Chef werden –was<br />
Monika Grüttersdavon hält, sieht man.<br />
DPA/SOEDER<br />
1989: Die Mauer fällt –Wegner betritt erstmals Ost-Berlin.<br />
Eine spannende Erfahrung,sagt er.<br />
BLZ/WÄCHTER<br />
70er-Jahre: Damit Moppyvon den DDR-Grenzernnicht<br />
zerschlitzt wird, versteckt ihn Wegner jedesmal. PRIVAT<br />
„Ich stehe nicht für Ideologien“<br />
Kai Wegner will am Sonnabend CDU-Parteichef werden. Ein Gespräch über Ost und West und über Vorbilder<br />
Aufstand der Gartenzwerge.“<br />
„Zu klein für dieses Amt.“<br />
„Eine zerstörerische Kandidatur.“<br />
Das Echo auf Kai<br />
Wegners Ankündigung, Kulturstaatsministerin<br />
Monika Grütters aus dem<br />
Amt der <strong>Berliner</strong> CDU-Vorsitzenden<br />
zu vertreiben und sich selbst auf den<br />
Thron zu setzen, fand in der hauptstädtischen<br />
CDU und drumherum<br />
ein verheerendes Echo. Seitdem sind<br />
zwei Monate vergangen. Monika<br />
Grütters hat aus Einsicht in ihre<br />
Chancenlosigkeit zurückgezogen.<br />
Am Sonnabend stellt sich der Bundestagsabgeordnete<br />
Wegner auf einem<br />
Parteitag im Estrel-Hotel zur<br />
Wahl, die als sicher gilt. Der 46-Jährige<br />
hat keinen Gegenkandidaten.<br />
Zwischen den letzten Wahlvorbereitungen<br />
war Zeit für ein Telefoninterview,<br />
indem es auch um seinen persönlichenWerdegang<br />
gehen sollte.<br />
Herr Wegner,2019 ist ein Jahr der Gedenktage:<br />
70 Jahre Grundgesetz, 70<br />
JahreLuftbrücke, 30 JahreMauerfall.<br />
Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> hat vorige Woche<br />
eine ganzeAusgabe den gefälschten<br />
Wahlen im Mai 1989 in der DDR<br />
gewidmet. Für viele galten diese<br />
Wahlen als Anfang vom Ende des<br />
Staates. Sie waren beim Mauerfall<br />
17 Jahre alt und lebten in Spandau,<br />
tief im <strong>Berliner</strong> Westen. Welche Erinnerungen<br />
haben Sieandie DDR?<br />
Diewaren beklemmend. Wirsind<br />
jedes Jahr mit dem Auto nach Österreich<br />
in den Urlaub gefahren. Am<br />
Übergang Dreilinden hatte ich immer<br />
Angst. Ich hatte ein Kuscheltier,<br />
Moppy, irgendetwas zwischen Hund<br />
und Hase. Meinem Cousin war auf<br />
dem Transit einmal das Kuscheltier<br />
aufgeschnitten worden, weil die<br />
Grenzer darin Drogen unterstellten.<br />
Ich habe Moppy immer versteckt,<br />
damit das nicht passiert. Moppy<br />
„lebt“ heute noch.<br />
Undwie haben Sie den Mauerfall in<br />
Erinnerung?<br />
Eine tolle Erfahrung. Diese Aufbruchstimmung,<br />
diesen Optimismus<br />
würde ich uns heute auch wieder<br />
wünschen. Ichwar noch in der Nacht<br />
an der Mauer und bin in den Ostteil<br />
gegangen. Das erste Mal inmeinem<br />
Leben, mit unserer Spandauer Schule<br />
sind wir nie rübergefahren. Im Rückblick<br />
finde ich es schade,keine Familie<br />
in der DDR gehabt zu haben. Es<br />
wäre sicher interessant gewesen,<br />
diese Erfahrung zu machen –auch<br />
wenn ich niemandem aus meiner Familie<br />
gewünscht hätte, ineinem Unrechtsstaat<br />
aufzuwachsen. Heute<br />
freue ich mich umso mehr, dass unzählige<br />
Familien wieder vereint in einer<br />
freien Stadt leben können.<br />
Wiesind Siezur CDU gekommen?<br />
Ichbin 1989 eingetreten. DieSPD<br />
hatte mit der Alternativen Liste eine<br />
Koalition gebildet und anstelle von<br />
Eberhard Diepgen Walter Momper<br />
zum Regierenden Bürgermeister gewählt.<br />
Ich habe das als Katastrophe<br />
empfunden. Für mich waren die ALler<br />
vor allem Steineschmeißer und<br />
Hausbesetzer. Später, als Grüne, hat<br />
sich diese Partei enormweiterentwickelt.<br />
Wieich mich übrigens auch.<br />
Werwar Ihr Vorbild?<br />
Ich fand immer wichtig, in einer<br />
Volkspartei zu sein, die unterschiedliche<br />
Interessen ausgleicht<br />
und Strömungen abdeckt. Damals<br />
war Heinrich Lummer eine starke<br />
Persönlichkeit der <strong>Berliner</strong> CDU. Er<br />
stand für innere Sicherheit und<br />
Konsequenz – das fand ich stark.<br />
Und erwar bürgernah. Als Heinrich<br />
Lummer dann in Spandau für den<br />
Bundestag kandidierte, war ich<br />
Kreisvorsitzender der Jungen<br />
Union. Wir haben viel miteinander<br />
diskutiert, wir hatten auch unterschiedliche<br />
Ansichten. Aber ich<br />
habe ihn gerne unterstützt.<br />
Als 2001 die <strong>Berliner</strong> CDU erneut die<br />
Macht verlor, saßen Sie gerade seit<br />
zwei Jahren im Abgeordnetenhaus.<br />
Brach eine Welt zusammen?<br />
Es war schlimm. Dasfür mich Unvorstellbare<br />
war eingetreten: Die<br />
SPD wählte mithilfe der PDS Eberhard<br />
Diepgen ab. Ein Tabubruch,<br />
vondem ich dachte,dass die SPD ihn<br />
nie begehen würde. Und das am<br />
16. Juni, einen Tagvor dem Jahrestag<br />
des niedergeschlagenen Volksaufstands<br />
in der DDR. Ichwerde diesen<br />
Tagnie vergessen.<br />
VON SPANDAU AN DIE SPITZE<br />
Sie selbst wollten dann früh in den<br />
Bundestag. Beim ersten Mal hat’s<br />
nicht geklappt, 2005 dann schon.<br />
Warum sind Sie so früh gegangen,<br />
Ihre Karriere inBerlin hatte doch gerade<br />
erst begonnen?<br />
Mir geht es auch im Bundestag<br />
darum, etwas für Berlin zu bewegen.<br />
Ichhabe nie die Kontakte in die Landespolitik<br />
verloren. Berlin ist meine<br />
Heimatstadt, meine Herzensangelegenheit.<br />
Okay,aber warum sind Siesofrüh gegangen?<br />
Politik ist nicht langfristig berechenbar.<br />
Manchmal muss man den<br />
Mut haben und springen, wenn es<br />
sich ergibt. Wir haben damals als<br />
Spandauer CDU überlegt, wer kandidieren<br />
kann. Die Wahl fiel auf<br />
mich. Ich habe lange überlegt und<br />
dann zugesagt. ZumGlück, denn ich<br />
habe viel gelernt.<br />
Kai Wegner ist Spandauer durch und durch. Im westlichsten <strong>Berliner</strong> Bezirk ging er zur Schule,<br />
dorttrat er mit 17 Jahren der Jungen Union und der CDU bei. Seit 2005 sitzt er im Bundestag.<br />
In der <strong>Berliner</strong> CDU war Wegner Generalsekretär,ehe ihn Monika Grütters 2016 absägte.<br />
Jetzt will er Parteichef werden, für die Kulturstaatsministerin bliebe ein Posten als Beisitzerin.<br />
DPA<br />
Seit 1989 ist Berlin aus derWeltpolitik<br />
verschwunden. Schade?<br />
West-Berlin war als Frontstadt<br />
des Kalten Krieges ein weltweites<br />
Symbol für die Kraft der Freiheit.<br />
Nach der Wiedervereinigung wurde<br />
Berlin die starke Stimme eines geeinten<br />
Deutschlands und eine pulsierende<br />
Metropole in einem starken<br />
Europa. Dasist mir viel lieber.Heute<br />
ist Berlin so bunt, so vielfältig und so<br />
attraktiv wie nie.Das finde ich toll.<br />
Am Sonnabend ist Ihre Krönungsmesse.<br />
Mit welchem Wahlergebnis<br />
könnten Siesagen: Dasist gut?<br />
Ich bewerbe mich als Landesvorsitzender<br />
zusammen mit einem starken<br />
Team. Wie sind am Anfang eines<br />
Prozesses und schon gut vorangekommen.<br />
Wirwollen spätestens 2021<br />
Rot-Rot-Grün ablösen. Es herrscht<br />
gute Stimmung. Ich blicke optimistisch<br />
auf den Parteitag.<br />
Undwie häufig sprechen Sieindiesen<br />
Tagen mit Monika Grütters?<br />
Häufiger, als Sie vielleicht denken.<br />
Erst am Dienstag haben wir bei<br />
der Wahlvorbereitung nebeneinander<br />
gesessen und miteinander gescherzt.<br />
Wirwerden auch in Zukunft<br />
gut zusammenarbeiten.<br />
Sie haben eine Jamaika-Koalition,<br />
also Schwarz-Grün-Gelb,als mögliche<br />
Machtoption für die CDU ins<br />
Spiel gebracht. Nun galt Monika<br />
Grütters immer als diejenige, die für<br />
so ein Bündnis stehen könnte, ja als<br />
Hoffnungsträgerin des Bürgertums.<br />
Wie wollen ausgerechnet Sie Jamaika<br />
in Ihrer Partei hoffähig machen?<br />
Und wie wollen Sie sich den<br />
Grünen schmackhaft machen?<br />
Ichhabe stets vielfältige Kontakte<br />
zu den Grünen gehabt. Die will ich<br />
wieder pflegen, Vertrauen aufbauen.<br />
Ich weiß, dass viele in meiner Partei<br />
sehr skeptisch sind. Aber ich bin<br />
Realist: Es wirdschwer,2021 als CDU<br />
die absolute Mehrheit zu holen, also<br />
brauchen wir Koalitionsoptionen.<br />
Welche Optionen sind möglich, welche<br />
schließen Sieaus?<br />
Der rechte und der linke Rand<br />
kommen nicht infrage, alles dazwischen<br />
sehr wohl. Koalitionen scheiternmeistens<br />
nicht an Inhalten, sonderndaran,<br />
dass man einander nicht<br />
mehr vertraut. Undwie man miteinander<br />
umgeht. DerUmgang der SPD<br />
mit ihren wechselnden Partnern in<br />
den vergangenen Jahren ist sicher<br />
abschreckend.<br />
In Ihrer Partei gelten sie als konservativ<br />
und kleinbürgerlich. Also noch<br />
einmal: Sieund die Grünen –das soll<br />
gehen?<br />
Was gesellschaftspolitische Fragen<br />
angeht, bin ich sehr liberal. Da<br />
gilt für mich: Jeder nach seiner Fasson.<br />
Das sehen Sie zum Beispiel bei<br />
der Frage nach der Homo-Ehe, wo<br />
ich als einer der ersten in der Union<br />
klar Position bezogen habe.Wenn es<br />
um den Zusammenhalt der Gesellschaft,<br />
um Gerechtigkeit oder den<br />
Mieterschutz geht, finden Sie mich<br />
auf dem sozialen Flügel der Union.<br />
Wenn aber jemand Gesetze überschreitet,<br />
muss er mit einer ganz klaren<br />
Antwort des Rechtsstaates rechnen.<br />
Da lasse ich mich gerne als Konservativer<br />
bezeichnen. Das alles zusammen<br />
zeigt: Ich stehe nicht für<br />
Schubladen und Ideologien, sondern<br />
für pragmatische Politik, die<br />
den Menschen nützt.<br />
DasInterviewführte Elmar Schütze.<br />
NACHRICHTEN<br />
Pflegebedürftige nachts mit<br />
Horror-Maskeerschreckt<br />
Vordem Amtsgericht Tiergarten hat<br />
ein Pfleger einer Einrichtung in Spandau<br />
am Freitag gestanden, mit einer<br />
Horror-Maske verkleidet einen 53-<br />
jährigen Bewohner nachts aufgeweckt<br />
und massiv erschreckt zu haben.„Es<br />
war ein großer Fehler,estut<br />
mir sehr leid“, erklärte der 38-Jährige.<br />
Sein Anwalt sagte,sein Mandant sei<br />
nachts für 55 Bewohner zuständig gewesen.„Dasind<br />
Aussetzer vorprogrammiert.“<br />
Derdamalige Pflegehelfer<br />
und ein Kollege sollen das Erschrecken<br />
des psychisch kranken Mannes<br />
im November 2015 mit einem Handy<br />
gefilmt und in einerWhatsApp-<br />
Gruppe verbreitet haben. DerAngeklagte<br />
sagte,erhabe keine Erklärung<br />
für seinVerhalten. DieAnklage gegen<br />
den 38-Jährigen lautet auf Misshandlung<br />
vonSchutzbefohlenen und Körperverletzung.<br />
DerProzess gegen den<br />
Mann, der nicht mehr als Pflegehelfer<br />
arbeiten und und eine Umschulung<br />
beginnen möchte,wirdam24. Mai<br />
fortgesetzt. (dpa)<br />
Bauarbeiter bei<br />
Abrissarbeiten verschüttet<br />
DieFeuerwehr hat zwei verschüttete<br />
Bauarbeiter gerettet. Einer vonihnen<br />
wurde am Freitagvormittag mit<br />
schweren Verletzungen per Hubschrauber<br />
in eine Klinik gebracht,<br />
wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte.<br />
DerandereArbeiter erlitt „mittelschwereVerletzungen“,<br />
auch er<br />
wurde in ein Krankenhaus transportiert.<br />
Zu dem Unfall kam es in der<br />
Jörsstraße in Konradshöhe,einem<br />
Ortsteil im BezirkReinickendorf. Die<br />
Männer waren laut Angaben mit<br />
dem Abriss eines Gebäudes beschäftigt.<br />
Sieseien durch Bauteile in einem<br />
Graben eingeklemmt gewesen,<br />
hieß es. (dpa)<br />
Feuerwehr bei der Rettung von zwei Verschütteten<br />
in Konradshöhe PRESSEFOTO WAGNER<br />
Mann stürzt auf Baustelle<br />
sechs Meter in die Tiefe<br />
EinBauarbeiter ist im BezirkMitte bei<br />
einem Arbeitsunfall schwer verletzt<br />
worden. DerMann sei auf einer Baustelle<br />
an der Oranienburger Straße<br />
sechs Meter tief gestürzt und dadurch<br />
schwer verletzt worden, sagte ein<br />
Sprecher der Feuerwehr am Freitagabend.<br />
DerMann mittleren Alters sei<br />
ansprechbar gewesen und in ein<br />
Krankenhaus gebracht worden. Der<br />
Unfall habe sich gegen 17 Uhrinder<br />
Nähe des ehemaligen alternativen<br />
Kulturzentrums Tacheles ereignet.<br />
DieFeuerwehr war mit Kräften der<br />
Höhenrettung im Einsatz.Wieeszu<br />
dem Unfall kam, war zunächst unklar.Ein<br />
Sprecher der Polizei sagte,<br />
das Landesamt für Arbeitsschutz sei<br />
mit der Aufklärung betraut. (dpa)<br />
Warnstreik: Jede zweite<br />
Sparkassen-Filiale zu<br />
Rund 800 Bank-Beschäftigte haben<br />
sich am Freitag an einem Warnstreik<br />
beteiligt, zu dem die Gewerkschaft<br />
VerdiMitglieder in Berlin und Brandenburgaufgerufen<br />
hatte.Jede<br />
zweite Sparkassen-Filiale sei deshalb<br />
geschlossen geblieben, hieß es.Verdi<br />
fordertinTarifverhandlungen unter<br />
anderem höhereLöhne.AmHackeschen<br />
Marktvor dem Gebäude des<br />
Bundesverbands deutscher Banken<br />
versammelten sich die Streikenden<br />
zu einer Kundgebung. (dpa)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 13 *<br />
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Berlin<br />
Anonymer<br />
Krankenschein<br />
kommt<br />
Senatorin: Verträge kurz<br />
vor dem Abschluss<br />
Esist nur ein kleiner Absatz im Koalitionsvertrag<br />
von Rot-Rot-<br />
Grün, doch seine Umsetzung könnte<br />
für etwa 50 000 Menschen eine<br />
wohltuende Wirkung haben. So viele<br />
Menschen leben schätzungsweise in<br />
Berlin, die keine anderen Papierehaben<br />
oder aus anderen Gründen nicht<br />
krankenversichert sind. Der Senat<br />
hat sich bei seiner Gründung vor<br />
zweieinhalb Jahren vorgenommen,<br />
für sie den sogenannten anonyme<br />
Krankenschein einzuführen, finanziert<br />
aus einem Notfallfonds. Jetzt<br />
meldet die zuständige Senatorin Dilek<br />
Kalayci (SPD): „Die Verträge mit<br />
Kassenärztlicher Vereinigung und<br />
einzelnen Krankenhäusern stehen<br />
kurz vor dem Abschluss. Das ist ein<br />
Erfolg.“ Über den Fortschritt hatte<br />
zuerst die Tageszeitung (taz) berichtet.<br />
Die Charité soll die Verträge<br />
schon unterschrieben haben und<br />
wird bald die anonymen Krankenscheine<br />
annehmen. Dieneun Vivantes-Kliniken<br />
stehen offenbar kurz<br />
vor der Unterzeichnung. Die<br />
Scheine werden in der Lehrter Straße<br />
68 verteilt. Ab wann sie genau erhältlich<br />
sein werden, blieb am Freitag<br />
unklar.<br />
In der Lehrter Straße 68, in den<br />
Räumen der Stadtmission, gibt es<br />
schon seit Oktober 2018 eine Beratungsstelle<br />
für Menschen mit ungeklärtem<br />
Aufenthaltsstatus und ohne<br />
Krankenversicherung. Nach Angaben<br />
der Gesundheitsverwaltung<br />
konnten 25 bis 50 Prozent der Klienten,<br />
die sich hilfesuchend dorthin<br />
wandten, in Krankenversicherungen<br />
vermittelt werden. Wenn die Vermittlung<br />
nicht klappt, bleibt der anonyme<br />
Krankenschein.<br />
Mit der Einführung des anonymen<br />
Krankenscheins kommen auf<br />
das Land höhere Ausgaben zu: Die<br />
Beratungsstelle kostet im Jahr<br />
750 000 Euro, für die Behandlung<br />
mit anonymen Krankenschein veranschlagt<br />
die Senatsgesundheitsverwaltung<br />
1,5 Millionen Euro. (chg.)<br />
VonJulia Haak und Martin Klesmann<br />
Über der Tür ist alles noch<br />
so, wie es war. Allianz<br />
steht in großen blauen<br />
Buchstaben dort geschrieben.<br />
Hinter derTür hat sich die<br />
Welt jedoch verändert. VonAllianz-<br />
Mitarbeitern keine Spur mehr. Der<br />
Versicherungskonzern ist aus den<br />
Treptowers ausgezogen. Neben einer<br />
Wachschutzmitarbeiterin ist am<br />
Freitag kaum noch jemand da.<br />
Vor21Jahren sind die Gebäude<br />
am Spreeufer mit dem markanten<br />
Turm am Wasser extra für den Versicherer<br />
gebaut worden. Dann verkaufte<br />
der Konzern, blieb Mieter,<br />
räumte aber den Turm und zog sich<br />
in die flacheren Gebäude zurück.<br />
Zum auslaufenden Mietvertrag<br />
Mitte 2019 wurde schließlich der<br />
Umzug angepeilt. Jetzt ist es soweit.<br />
Ab sofort arbeiten die Mitarbeiter<br />
von Allianz in Adlershof. Am Freitag<br />
war der lange geplante Umzug abgeschlossen.<br />
Bis auf einen klitzekleinen Rest<br />
vielleicht. Ein Kleinwagen parkt am<br />
Freitag vorder Tür.Eine Allianz-Mitarbeiterin<br />
trägt eine Topfpflanzeheraus.<br />
Ein bisschen traurig sei sie<br />
schon, sagt sie. Anihrem letzten Arbeitstag<br />
in ihrem Büromit Blick aufs<br />
Wasser habe sie auch ein paar Tränen<br />
vergossen.<br />
Moderne Arbeitswelt<br />
DerUmzug wirdmit der veränderten<br />
Arbeitswelt begründet. „Die Digitalisierung<br />
hat die Arbeitsabläufe verändert“,<br />
erklärt Marion Zauner, eine<br />
Sprecherin des Allianz-Konzerns in<br />
München. „Die Arbeitswelten in den<br />
Treptowers haben unseren aktuellen<br />
Anforderungen leider nicht mehr<br />
entsprochen“, sagt sie. Statt geschlossener<br />
Büros gebe es nun moderne<br />
Open Spaces, vulgo: Großraumbüros.<br />
Vermietet werden die Büros in<br />
den Treptowers von der Officefirst<br />
Immobilien AG &Co. KG. Sie ist im<br />
Auftrage des eigentlichen Besitzers<br />
tätig, dem aber denVernehmen nach<br />
nur die vier Flachbauten, nicht aber<br />
das Hochhaus gehören. Am Freitag<br />
blieb unklar, obfür die Flachbauten<br />
Keine Allianz fürs Leben<br />
Die letzten Mitarbeiter des Versicherungskonzerns verlassen die Treptowers<br />
Der Büroturmmit dem Allianzschriftzug ist das höchste Gebäude Berlins.<br />
bereits ein Nachmieter gefunden ist.<br />
„Der Vermieter hat meines Wissens<br />
nach Unternehmen gesucht, die<br />
dort einziehen wollen“, bestätigte<br />
Oliver Igel (SPD), Bezirksbürgermeister<br />
von Treptow-Köpenick, am<br />
Freitag. „Bei der hohen Nachfrage<br />
nach Büroräumen ist sicher bald mit<br />
einer Nachnutzung zu rechnen.“<br />
Tatsächlich lag die Leerstandsquote<br />
für Büroimmobilien im ersten Quartal<br />
2019 sensationell niedrig bei<br />
1,3 Prozent. Überall sonst in<br />
Deutschland stehen mehr Büroräume<br />
leer.Inbesten <strong>Berliner</strong> Lagen<br />
kostet ein Quadratmeter<br />
bereits 35 Euro<br />
Miete monatlich. Was<br />
einen möglichen<br />
IMAGO<br />
Nachmieter angeht,<br />
hielt man sich bei Officefirst<br />
bedeckt.„Wir sagen<br />
Journalisten nicht<br />
einmal Guten Tag“, scherzte<br />
ein Mitarbeiter.<br />
Nicht betroffen vom Allianz-Umzug<br />
ist das 125 Meter hohe Turmgebäude<br />
der Treptowers. Das Gebäude<br />
ist noch heute das höchste Haus in<br />
Berlin und hat viele verschiedene<br />
Mieter.Beamte des Bundeskriminalamtes<br />
haben dort Büros gemietet,<br />
ebenso die Firmen ThyssenKrupp<br />
und Siemens. Am Freitag herrscht<br />
dort im Eingangsbereich reges Leben.<br />
Mitarbeiter der Firmen gehen<br />
ein und aus. Ganz anders als in den<br />
fünfstöckigen Flachbauten nebenan,<br />
wo das Foyer menschenleer<br />
ist und vomgroßen Allianz-Konzern<br />
nur noch ein paar bunte Heftchen<br />
über Kunst am Bau liegen geblieben<br />
sind.<br />
Das Hochhaus war zusammen<br />
mit der Drei-Personen-Skulptur Molecule<br />
Man, die Bezug nimmt auf die<br />
drei Ortsteile Kreuzberg, Alt-Treptow<br />
und Friedrichshain, zu einem Symbol<br />
des wiedervereinigten Nachwende-Berlins<br />
geworden. Noch<br />
prangt die Leuchtreklame des Versicherungskonzerns<br />
samt Logo auf<br />
dem Dach des Turms. Beim Erstbezug<br />
im Jahr 1998 waren diese Leuchtbuchstaben<br />
stolze15Meter hoch, sie<br />
mussten aber –weil sie zu hell strahlten<br />
–auf acht Meter Höhe verkleinert<br />
werden.<br />
Neue Büros in Adlershof<br />
Im Neubau in Adlershof am östlichen<br />
Rande des Wissenschafts- und<br />
Wirtschaftsstandortes (Wista) hat<br />
Allianz 60 000 Quadratmeter angemietet.<br />
Das geschwungene Bürogebäude<br />
an der Rudower Chaussee<br />
wurde vonder Corpus SireoProjektentwicklung<br />
fertiggestellt.<br />
Im alten Haus ist ein letzter Bewohner<br />
zurückgeblieben. Beim Auszug<br />
des Versicherungskonzerns<br />
Allianz aus den<br />
Treptowers ist er zurückgelassen<br />
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den. Es ist eine<br />
Topfpflanze – ein<br />
südländisches Gewächs,<br />
palmenartig<br />
und sehr groß.<br />
Zu groß jedenfalls für<br />
einen Umzug nach Adlershof.<br />
Vielleicht passen<br />
Büropflanzen aber auch einfach<br />
nicht in die moderne Arbeitswelt.<br />
Ganz allein steht die Pflanzeam<br />
Fenster zum Innenhof in einer der<br />
oberen Etagen und harrt nun der<br />
Dinge,die da kommen werden.<br />
POLIZEIREPORT<br />
Überfall mit Machete.<br />
Einmaskierter und mit einer Machete<br />
bewaffneter Mann hat in der<br />
Nacht zum Freitag ein Wettbüroin<br />
Moabit überfallen. DerUnbekannte<br />
war gegen 22.45 Uhrindas Geschäft<br />
in der Oldenburger Straße gestürmt.<br />
Er bedrohte den 35 Jahrealten Mitarbeiter<br />
und forderte Geld. Anschließend<br />
flüchtete er mit den Einnahmen.<br />
Kinder bei Unfällen schwer verletzt.<br />
In Lankwitz und Buch sind am Donnerstag<br />
zwei Kinder bei Verkehrsunfällen<br />
schwer verletzt worden. Gegen<br />
17.50 Uhrwar ein Zwölfjähriger zwischen<br />
zwei geparkten Autos auf die<br />
Fahrbahn des Thaliawegs gerannt.<br />
DerJunge hatte mit Freunden Fangen<br />
gespielt und dabei den VW eines<br />
34-Jährigen übersehen. Zurselben<br />
Zeit wurde ein Neunjähriger auf der<br />
Schönerlinder Straße voneinem<br />
Auto erfasst. DasKind stürzte von<br />
seinem Fahrrad. Der51-jährige Fahrerdes<br />
Mercedes Benz hatte den Jungen<br />
zu spät bemerkt. DerAufprall<br />
war so heftig, dass das Fahrrad auseinanderbrach<br />
und Bauteile mehrere<br />
Meter weit weggeschleudertwurden.<br />
Autofahrer bedroht.<br />
EinUnbekannter hat am Donnerstag<br />
in Lichtenbergeinen 56 Jahrealten<br />
Autofahrer mit einer abgebrochenen<br />
Bierflasche bedroht. Der56-<br />
Jährige saß an der Möllendorffstraße<br />
in seinem Opel und und wartete auf<br />
Grün. DerUnbekannte riss die Beifahrertür<br />
auf und forderte den Fahrerauf,<br />
auszusteigen. Als die Ampel<br />
geschaltet hatte,fuhr der 56-Jährige<br />
los.Der Unbekannte flüchtete in einer<br />
Straßenbahn. (ls.)<br />
Fahrzeuge angezündet.<br />
In Hellersdorf, Pankowund Neukölln<br />
sind in der Nacht zum Freitag<br />
mehrereAutos angezündet worden.<br />
In der Maxie-Wander-Straße ging ein<br />
Wohnmobil in Flammen auf und<br />
brannte aus.Inder Neumannstraße<br />
brannte einVW.Die Flammen griffen<br />
auf einen Hyundai und einen Kia<br />
über.AmWildenbruchplatz musste<br />
die Feuerwehr einen BMW und einen<br />
Opel löschen. In allen Fällen<br />
geht die Polizei vonBrandstiftung<br />
aus.Verletzt wurde niemand. (ls.)<br />
bekanntmachungen<br />
finanz- und<br />
geschäftsmarkt<br />
berliner adressen<br />
Wir geben bekannt!<br />
Beabsichtigte Änderung<br />
der Wasserschutzgebietsverordnung Johannisthal<br />
vom 15.05.2019 –SenUVK II B1–<br />
Telefon: (030) 9025 –2004 oder 9025 –2130<br />
Auf Grund des §51des Wasserhaushaltsgesetzesvom 31. Juli 2009 (BGBl.IS.<br />
2585), das zuletzt durch Artikel 2des Gesetzes vom 4. Dezember 2018 (BGBl. I<br />
S. 2254) geändert worden ist,und des §22des <strong>Berliner</strong> Wassergesetzes in der<br />
Fassung der Bekanntmachung vom 17. Juni 2005 (GVBl. S. 357, 2006 S. 248,<br />
2007 S. 48), das zuletzt durch Artikel 27 des Gesetzes vom 2. Februar 2018<br />
(GVBl. S. 160) geändert worden ist, beabsichtigen wir das bisherige Wasserschutzgebiet<br />
Johannisthal in eine Vorbehaltsflächeumzuwandeln.<br />
Gemäߧ22 Absatz 3BWG wird hiermit dieÖffentlichkeit über dievorgesehene<br />
Festsetzungder Vorbehaltsflächeinformiert und ihr Gelegenheit zurStellungnahmegegeben.<br />
DieVorbehaltsfläche fürdie künftige Wasserförderung befindetsichimBezirkTreptow-Köpenick<br />
in den OrtsteilenSpäthsfelde,Niederschöneweide,<br />
Johannisthalund Adlershof.<br />
Der Verordnungsentwurf sowie der Entwurf der Vorbehaltsflächenkarte, aus<br />
demdie Begrenzung der Vorbehaltsfläche im Einzelnenzuersehen ist, werden<br />
bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Abteilung II,<br />
Zimmer 2.008, Brückenstraße 6, 10179 Berlin, während der Dienststunden<br />
Montag bis Donnerstag von 9bis 15 Uhr und Freitag von 9bis 14 Uhr in der<br />
Zeit<br />
öffentlich ausgelegt.<br />
vom27.05.2019bis 27.06.2019<br />
DerVerordnungsentwurf unddie Vorbehaltsflächenkarte könnenwährend der<br />
angegebenen Zeit sowienach besonderer telefonischer Vereinbarung (Telefon<br />
wie vor) außerhalb der angegebenen Dienststunden kostenfrei eingesehen<br />
werden.<br />
DieBekanntmachungund die zurEinsichtausliegenden Unterlagen (während<br />
derAuslegungszeit) sind ebenfalls im Internetunter:<br />
https://www.berlin.de/senuvk/umwelt/wasser/schutzgebiete-auslegung/<br />
veröffentlicht. Fürdie Vollständigkeitund dieÜbereinstimmungder im Internet<br />
veröffentlichten Unterlagen mit den amtlichen Auslegungsunterlagen wird<br />
keine Gewähr übernommen. Der Inhalt der zur Einsicht ausgelegten Unterlagen<br />
istmaßgebend.<br />
Stellungnahmen zu der beabsichtigten Umwandlung des Wasserschutzgebietes<br />
Johannisthal in eine Vorbehaltsfläche sind spätestens innerhalb von zwei<br />
Wochennachdem Ende der Auslegungsfrist schriftlich, zurNiederschriftoder<br />
elektronisch (Email-Anschrift: wsg-johannisthal@senuvk.berlin.de) bei der<br />
Abteilung II, Referat Wasserwirtschaft,Wasserrecht und Geologie einzureichen.<br />
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14 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Dübelproblem? Welches Dübelproblem?<br />
Flughafenchef Lütke Daldrup geht weiterhin davon aus, dass der BER im kommenden Jahr öffnet –und er kann es im Aufsichtsrat auch begründen<br />
von Peter Neumann<br />
Auch wenn die Skepsis<br />
wächst, ob es die Planer<br />
und Techniker tatsächlich<br />
schaffen: Flughafenchef<br />
EngelbertLütke Daldrup und Rainer<br />
Bretschneider, der Vorsitzende des<br />
Flughafen-Aufsichtsrats, halten es<br />
weiterhin für möglich, dass der BER<br />
wie angekündigt im Oktober 2020 eröffnet<br />
wird. Das bekräftigten sie<br />
nach der Sitzung des Flughafen-Aufsichtsrats<br />
am Freitag. „Meine Einschätzung<br />
ist: Wir werden den Termin<br />
halten“, sagte Bretschneider.<br />
„Wir glauben, wir schaffen das.“<br />
Natürlich sei dies „keine leichte<br />
Aufgabe“. Doch gemessen an dem,<br />
was dem Aufsichtsrat Ende 2017 zugesagt<br />
wurde,sei man im prognostizierten„Korridor“,<br />
so Lütke Daldrup.<br />
„Das ist heute noch gültig.“ Der finale<br />
große Techniktest, die Wirk-<br />
Prinzip-Prüfung, werde wie vorhergesagt<br />
im Sommer 2019 starten.<br />
Dübelproblem? Was für ein Dübelproblem?<br />
Berichten zufolge ärgert<br />
sich der Flughafenchef darüber, dass<br />
bei der Kommunikation über das vermeintlich<br />
jüngste Problem im neuen<br />
Terminal einiges schiefgelaufen ist.<br />
Damit meint Lütke Daldrup auch<br />
sich selbst, anfangs sprach er ebenfalls<br />
vonKunststoffdübeln –und Plastik<br />
hält Bränden nicht so gut stand wie<br />
Metall. Nun betont er: Esgehe ausschließlich<br />
um Stahldübel, mit denen<br />
viele Kabeltrassen in Stahlbetonwänden<br />
befestigt sind. „Mit den Dübeln<br />
gibt es aus technischer Sicht gar kein<br />
Problem“, so Lütke Daldrup. Die<br />
technischen Systeme funktionieren.<br />
„Kein Hexenwerk“<br />
Hier gehe es stattdessen um ein<br />
rechtliches Thema. Denn im vergangenen<br />
Jahr habe sich die Sichtweise<br />
der Juristen geändert. Anlass war ein<br />
Rundschreiben, das im August vom<br />
Deutschen Institut für Bautechnik<br />
versandt wurde.Danach seien nachträgliche<br />
Zulassungsverfahren erforderlich<br />
–die nun vorbereitet würden.<br />
Allerdings hat die FBB,die Berlin,<br />
Brandenburgund dem Bund gehört,<br />
dem Vernehmen nach die nötigen<br />
Anträge noch nicht beim Landesamt<br />
für Bauen und Verkehr eingereicht.<br />
Begründet wird dies damit, dass die<br />
Prüfberichte, die den Systemen die<br />
Unbedenklichkeit bescheinigen,<br />
EngelbertLütkeDaldrup bleibt optimistisch und vorsichtig.<br />
2006<br />
wurde der Baubeginn des<br />
neuen Schönefelder<br />
Flughafens gefeiert.<br />
TERMINE, TERMINE<br />
2019<br />
soll im Juli der großeTechniktest<br />
starten, die sogenannte<br />
Wirk-Prinzip-Prüfung.<br />
GETTY IMAGES/MICHELE TANTUSSI<br />
2020<br />
geht der BER im Oktober in<br />
Betrieb,bekräftigt Flughafenchef<br />
LütkeDaldrup.<br />
noch nicht fertig sind. Aber auch das<br />
wirdbei der FBB nicht als K.o.-Kriterium<br />
gesehen. Verfahren für vorhabenbezogene<br />
Bauartgenehmigungen,<br />
wie sie nun anstehen, habe es<br />
beim Projekt BER schon dutzendfach<br />
gegeben. „Das ist kein Hexenwerk“,<br />
hieß es.<br />
Umbauten seien nicht nötig –abgesehen<br />
von einem 25 Meter langen<br />
Kabelträger,der von20auf 30 Zentimeter<br />
verbreitertwerden soll.<br />
Weiterhin keine Garantie<br />
Nicht jeder im Aufsichtsrat sieht das<br />
so entspannt. „Die Flughafengesellschaft<br />
braucht mehr Zeit, als sie<br />
dachte“, ist aus dem Umfeld des Gremiums<br />
zu hören. Der Prüfaufwand<br />
sei groß, und mit ihm sei ein weiteres<br />
Mengen- und Zeitproblem aufgetaucht.<br />
BER-Insider haben inzwischen<br />
leidvolle Erfahrungen damit,<br />
dass sich Themen, die angeblich<br />
leicht abzuarbeiten sind, auswachsen<br />
und Sprengkraft entfalten.<br />
Sie nehmen auch zur Kenntnis,<br />
dass Lütke Daldrup weiterhin keine<br />
Garantie für 2020 abgeben will. Der<br />
Flughafenchef scheut die rechtlichen<br />
Implikationen, die eine solche Zusage<br />
hätte.Obder Flughafen wirklich<br />
im kommenden Jahr eröffnen kann,<br />
liege auch an anderen Beteiligten.<br />
Zwei Unternehmen, Bosch (Brandmeldeanlagen)<br />
und ROM(Kabeltrassen),<br />
müssten ihreArbeiten noch beenden.<br />
Dann folgten Prüfungen und<br />
Abnahmen, bei denen der TÜV und<br />
das Bauordnungsamt des Landkreises<br />
Dahme-Spreewald die Entscheidungen<br />
treffen. Auf diese Akteure<br />
habe die Flughafengesellschaft keinen<br />
Einfluss,hieß es.<br />
Positiv sah Lütke Daldrup aber,<br />
dass es keine wesentliche Differenzenzuden<br />
Einschätzungen des TÜV<br />
mehr gebe. Die Prüfer hätten am<br />
Freitag zudem angekündigt, dass die<br />
Sprinkleranlagen und zwei andere<br />
Anlagen bald freigegeben würden.<br />
2020 soll der BER mit einer Jahreskapazität<br />
von36Millionen Passagieren<br />
starten. 2018 wurden in Tegel<br />
und Schönefeld insgesamt 34,7 Millionen<br />
Fluggäste gezählt.<br />
Peter Neumann<br />
hofft, dass der Eröffnungstermin<br />
diesmal hält.<br />
Traueranzeigen<br />
Wir trauern über das Ableben von Herrn<br />
Dipl.-Kfm. Michail Petkov<br />
Unser Andenken gilt unserem ehemaligen<br />
Geschäftsführer, Vorstandsvorsitzenden<br />
und Gesellschafter.<br />
Er hat das Unternehmen durch die Wende geführt und damit die<br />
Voraussetzungen für unser erfolgreiches Arbeiten geschaffen.<br />
Wir werden seinem verdienstvollen Wirken stets ein<br />
ehrendes Andenken bewahren.<br />
BRF Friedrichshain GmbH<br />
(vormals Baureparaturen Friedrichshain)<br />
Nach einem langen, erfüllten Leben ist unsere<br />
herzensgute Muer undOma vonuns gegangen.<br />
Irmgard DreßlerScha<br />
*10. April 1937 †29. April 2019<br />
In stillemGedenken und imNamen aller Angehörigen<br />
Sascha, Anja &Leoni<br />
Die Trauerfeier findet am Miwoch, dem29. Mai 2019,<br />
um 14.00 Uhr in der Trauerhalle auf dem Friedhof in<br />
15732 Eichwalde, MaxLiebermannStr.4sta.<br />
Jetzt bin ich leicht, jetzt fliegeich, jetzt sehe ich mich unter mir,<br />
jetzt tanzt ein Gott durch mich.<br />
Also sprach Zarathustra, Friedrich Nietzsche<br />
Wir verabschieden uns von unserem Kollegen,<br />
dem Leiter der Abteilung Beleuchtung<br />
Torsten König<br />
(29.10.1961 –26.04.2019)<br />
Volksbühne Berlin<br />
Was ein Mensch an GuteM in die Welt hinausGibt,<br />
Geht nicht verloren. (a. schWeitzer)<br />
Wir nehmen Abschied von<br />
Erhard ANDERS<br />
*7.Mai 1936 †23. April 2019<br />
In stiller Trauer Ute &Holger ANDERS<br />
mit Uta, Lisa &Carolin<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung<br />
findet am 3. Juni um 13:00 Uhr in Berlin-Mahlsdorf<br />
auf dem Ev. Waldkirchhof Rahnsdorfer Str. 33 statt.<br />
Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.<br />
Ganz unerwartet müssen wir Abschied nehmen von meiner lieben Mama,<br />
unserer Schwester, Schwägerin, Tante, Cousine und Freundin<br />
ursula emmrich<br />
*11.04.1954 †08.04.2019<br />
ln Liebe und tiefer Trauer<br />
deine tochter franziska mit morten<br />
deine schwester eva mit uwe<br />
dein Bruder stefan mit familie<br />
deine nichten Katja, lisa-marie und<br />
dein neffe paul<br />
sowie alle Verwandten und freunde<br />
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet amMittwoch, 22. Mai 2019, um 11 Uhr auf<br />
dem Waldfriedhof Brieselang statt.<br />
Traueranzeige<br />
Und irgendwo sind immer Spuren Deines<br />
Lebens, unseres gemeinsamen Weges,<br />
Gedanken, Bilder, Gefühle, Augenblicke.<br />
Sie werden mich immer an Dich erinnern<br />
und Dich dadurch nie vergessen lassen.<br />
ursula emmrich<br />
*11.04.1954 †08.04.2019<br />
ln tiefer Liebe und inniger Verbundenheit<br />
schließe ich Dich ganz fest in mein Herz,<br />
meine liebste Mama.<br />
Deine Dich ewig liebende<br />
Tochter Franziska<br />
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am<br />
Mittwoch, 22. Mai 2019, um 11 Uhr auf dem<br />
Waldfriedhof Brieselang statt.<br />
Das schönste, was ein Mensch<br />
hinterlassen kann, ist ein Lächeln im<br />
Gesicht derjenigen, die anihn denken.<br />
Anzeigenannahme: (030) 2327-50<br />
Nach langer, schwerer Krankheit<br />
verstarb unsere langjährige<br />
liebe Freundin<br />
Helga Riese<br />
†23.04.2019<br />
Du bleibst in unseren Herzen<br />
Dieter und Christa<br />
Ihr Berater Im trauerfall<br />
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Plötzlich und unerwartet ist Frau<br />
Andrea Fuchs<br />
im Alter von 34 Jahren verstorben.<br />
Frau Fuchs gehörte dem Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Energie seit dem 15. März 2015 an.<br />
Wir verlieren mit ihr eine sehr beliebte, hoch motivierte<br />
Mitarbeiterin, die innerhalb und außerhalb des Hauses immer<br />
große Anerkennung und Wertschätzung erfahren hat.<br />
Wir sind sehr betroffen und werden Frau Fuchs<br />
ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Berlin, im Mai 2019<br />
Der Bundesminister Für den Für den<br />
für Wirtschaft und Energie Personalrat Hauptpersonalrat<br />
Peter Altmaier Beate Grunewald Klaus Ruppert<br />
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am Samstag,<br />
dem 25.05.2019<br />
wieder in Ihrer
Anzeigen-Sonderveröffentlichung Nr. 41|20. Mai 2019<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 15 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Zivilcourage beginnt mit Empathie<br />
Jonny K. wollte einen Streit schlichten und wurde getötet. Seine Schwester gründete daraufhin den Verein „I am Jonny“, der junge Leute ermutigen soll<br />
VonKatrin Bischoff<br />
Der Eindruck täuscht<br />
enorm. Der Eindruck,<br />
dass der Verein „I am<br />
Jonny“ nicht mehr so aktiv<br />
ist wie nach dem Todvon Jonny K.<br />
Tina K., die den Verein nach ihrem<br />
Bruder benannt hat, ist nur nicht<br />
mehr so sehr in der Öffentlichkeit<br />
präsent wie damals.Ihr Bruder hatte<br />
im Oktober 2012 am Alexanderplatz<br />
einen Streit schlichten wollen und<br />
war dabei zu Tode geprügelt und getreten<br />
worden. Er wurde 20 Jahrealt.<br />
Noch im Krankenhaus, indem ihr<br />
Bruder starb, hatte Tina K. gedacht,<br />
dass sie etwas machen müsse. Sie<br />
gründete den Verein, um Menschen<br />
aufzurütteln, um Zivilcourage zu zeigen.<br />
„Denn wir alle können Jonny<br />
sein“, sagt Tina K.<br />
Die 34-Jährige sitzt an diesem<br />
Montag im Büro des Vereins in der<br />
Potsdamer Straße. Sie will noch immer<br />
nicht ihren vollen Namen in der<br />
<strong>Zeitung</strong> lesen. Es<br />
liegt am Schicksal<br />
ihres Bruders,<br />
der in allen <strong>Zeitung</strong>en<br />
nur<br />
Jonny K. genannt<br />
wurde. „Und ich<br />
bin Tina K., die<br />
Schwester von<br />
Tina K. verlor ihren Jonny K.“, erklärt<br />
Bruder durch eine sie. Die Abkürzung<br />
habe einst<br />
Gewalttat.<br />
auch ihre Familie<br />
schützen sollen, die nach der Tat<br />
von Journalisten belagert worden<br />
sei.<br />
Tina K. ist an diesem Tagnicht allein<br />
in dem hellen Büro. Am Konferenztisch<br />
sitzt auch der 16-jährige<br />
Tim Möcks. Beide koordinieren die<br />
nächsten Termine, die Workshops<br />
zum Thema Zivilcourage, indenen<br />
Tina K. auch über den Todihres kleinen<br />
Bruders sprechen wird, der nur<br />
helfen wollte. Die 34-Jährige hat<br />
montags frei, muss als Mutter eines<br />
eineinhalb Jahre alten Jungen nicht<br />
arbeiten. Tina K. ist Übersetzerin.<br />
Und bei Tim Möcks ist wegen Lehrermangels<br />
der Unterricht ausgefallen.<br />
Die gebürtige Spandauerin hat<br />
seit dem Tod von Jonny K. vor<br />
300 Schulklassen geredet. Nunist sie<br />
dabei, zusammen mit TimMöcks an<br />
Spandauer Schulen ein Netzwerkfür<br />
CHRISTIAN SCHULZ<br />
Alexanderplatz<br />
Zivilcourage aufzubauen. Möcks ist<br />
Schülersprecher der Spandauer<br />
Wolfgang-Borchert-Schule und Vorsitzender<br />
des Bezirksschülerausschusses<br />
in Spandau. Ziel des Netzwerkes<br />
sei es, an jeder Schule ein<br />
„I am Jonny“- Team mit engagierten<br />
Schülern aufzubauen, sagt Tina K.<br />
„Es gibt sehr viele junge Leute, die<br />
sich heute engagieren. Aber es läuft<br />
auch viel falsch an Berlins Schulen.“<br />
Mobbing, Schulschwänzer – alles<br />
Themen, die man nicht totschweigen<br />
dürfe, sondern hinterfragen<br />
müsse. Warum kommen schon<br />
Grundschüler nicht zur Schule? Was<br />
läuft schief? Werden sie in der Schule<br />
gemobbt, oder sind sie zu Hause Gewalt<br />
ausgesetzt? Fragen, mit denen<br />
sich die Teams befassen sollen.<br />
Tim Möcks hat Tina K. bei einem<br />
Workshop im vergangenen Jahr kennengelernt.<br />
Er habe sofort gewusst,<br />
dass derVerein„I am Jonny“ sehr viel<br />
bewegen könne, erzählt er. Tina sei<br />
authentisch, wenn sie von ihrem<br />
Bruder erzähle. Sie könne die Mädchen<br />
und Jungen überzeugen, das<br />
Gewalt nichts bringe, sagt der Ju-<br />
Zivilcourage<br />
Um den eigenen Wohnort sicherer zu machen, würden ...<br />
DIE SERIE<br />
Kriminalität und Prävention: Die Zahl der Gewalttaten ist weiter gestiegen, ebenso die Angst<br />
der Menschen, Opfer eines Verbrechens zu werden. Wasbedeutet das für das<br />
Zusammenleben in unserer Stadt? Wiekönnen Politik, Sicherheitsbehörden und Bürger<br />
dieser Entwicklung entgegensteuern? Diese Fragen werden am 20. und 21. Mai beim<br />
24. Deutschen Präventionstag (DPT) im Estrel Congress Center in Neukölln erörtert.<br />
Teilnehmer: 600 Vortragende und Fachinstitutionen und mehr als 3000 Teilnehmende aus<br />
den Bereichen Präventionspraxis, -politik und -wissenschaft sind beim DPT vertreten.<br />
Serie: Anlässlich des Deutschen Präventionstages beschäftigte sich die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> in<br />
dieser Woche mit Fragen rund um Kriminalität und Vorsorge. Es ging um Wohnungseinbrüche,<br />
Drogendelikte, Gewalt auf dem Schulhof und Extremismus. Mit diesem Teil endet die Serie.<br />
gendliche. Wie groß die Resonanz<br />
auf die Workshops sei, habe sich an<br />
einem Freitagnachmittag im vergangenen<br />
Oktober gezeigt. 70 Schülerund<br />
Klassensprecher seien zur Auftaktveranstaltung<br />
für das Courage-<br />
Netzwerk gekommen, erzählt<br />
Möcks.<br />
15%<br />
Fragt man Tina<br />
K., was für sie eigentlich<br />
Zivilcourage<br />
bedeutet, dann<br />
antwortet sie,dass es<br />
nicht nur darum gehe,<br />
Gewalt zu stoppen. „Zivilcourage<br />
fängt bereits<br />
Zivilcourage zeigen/<br />
bei Straftaten nicht wegsehen<br />
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der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
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In der Rathausstraße<br />
erinnerteineTafel an Jonny<br />
K. Die App gibt es<br />
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POLIZEI<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: FORSA 2018<br />
mit Achtsamkeit und Empathie gegenüber<br />
anderen an“, sagt Tina K. Sie<br />
stellt bei ihren Workshops den Schülern<br />
häufig zuallererst eine Frage:<br />
Wofür seid ihr dankbar? „Und es ist<br />
erstaunlich, wie viele junge Menschen<br />
plötzlich in sich gehen und<br />
über diese Frage nachdenken“, sagt<br />
die junge Frau. Auch darüber, dass<br />
man dankbar sein könne,zuleben.<br />
Für Tim Möcks beinhaltet Zivilcourage<br />
auch die Hilfe für den anderen.<br />
Er erzählt davon, dass Schüler<br />
aus Spandau und Wedding im vorigen<br />
Jahr einer wohnungslosen vietnamesischen<br />
Familie geholfen hätten.<br />
Die alleinerziehende Mutter<br />
und deren zwei Kinder bekamen<br />
nach seinen Worten<br />
eine völlig heruntergekommene<br />
Bleibe zugewiesen.<br />
„Wir haben<br />
die Wohnung tapeziert,<br />
Möbel besorgt<br />
– und es hat<br />
echt Spaß gemacht“,<br />
erzählt Tim Möcks.<br />
Auch das sei „I am<br />
Jonny“.<br />
In den Workshops wird nicht selten<br />
auch über Politik geredet, über<br />
das,was falsch läuft in diesem Land.<br />
„Darüber, dass die Schere zwischen<br />
Arm und Reich immer weiter auseinandergeht“,<br />
sagt Tina K. Die Schüler<br />
überlegen dann, was man tun<br />
könne,umdiesen Trend zu stoppen.<br />
„Es stimmt nicht, dass sich junge<br />
Leute immer weniger für Politik interessieren.<br />
Dassieht man an der Fridays-for-future-Bewegung“,<br />
ist die<br />
34-Jährige überzeugt. Und Tim<br />
meint: „Die Politik von heute ist aus<br />
meiner Sicht völlig realitätsfern.“<br />
Darummüsse man sich engagieren.<br />
Tina K. weiß, dass sie das Schicksal<br />
ihres Bruders nie loslassen wird.<br />
Und auch ihre Familie werde damit<br />
leben müssen, sagt die fröhliche<br />
junge Frau, die keinesfalls verbittert<br />
wirkt. In ihrer Wohnung hänge ein<br />
großes Bild von ihrem kleinen Bruder<br />
Jonny. Es schmerze sie immer<br />
wieder, wenn sie daran denke, dass<br />
er seinen Neffen niemals habe kennenlernen<br />
dürfen.<br />
Tina K. hat<br />
ihren Sohn, der<br />
zwei Tage nach<br />
Jonnys Todestag<br />
zur Welt kam,<br />
Rajon genannt.<br />
Ra steht für den<br />
ägyptischen<br />
Sonnengott, jon<br />
für Jonny.<br />
Tina K. sucht<br />
für den Verein,<br />
CHRISTIAN SCHULZ<br />
TimMöcks<br />
engagiertsich in<br />
Tina K.s Verein<br />
der sich immer noch aus Spenden finanziert,<br />
derzeit nach einer neuen<br />
Bleibe. „IamJonny“ sei dabei, sich<br />
neu aufzustellen, größer zu werden,<br />
erzählt sie.Nach Spandau sollen auch<br />
an den Schulen der anderen Bezirke<br />
„I am Jonny“-Teams für Zivilcourage<br />
entstehen. Dann soll die Bewegung<br />
deutschlandweit ausgebaut werden.<br />
Es gebe Anfragen aus Bayern, Nordrhein-Westfalen,<br />
Hamburg.<br />
Tim Möcks macht derzeit den<br />
mittleren Schulabschluss und will<br />
danach in der Altenpflege arbeiten.<br />
„Später will ich der älteren Generation<br />
helfen“, sagt er.AmNachmittag<br />
haben Tina K. und Tim Möcks noch<br />
einen Termin, auf dem sie ihr Zivilcourage-Netzwerk<br />
bekannt machen<br />
wollen. Beim Deutschen Präventionstag<br />
ist „I am Jonny“ auch vertreten.<br />
Der Verein will Gesicht zeigen<br />
und für Zivilcourage werben.<br />
BERLIN<br />
BEWEGER<br />
BERLIN BEWEGER<br />
www.berliner-zeitung.de/sonderbeilagen<br />
SICHERHEIT<br />
SICHERHEIT<br />
Die Themen in dieser Beilage<br />
Wie sicher ist Ihr Zuhause?<br />
DerrichtigeSchutz gegenunerwünschten Besuch<br />
Lesen Sie<br />
am Montag, den<br />
20.05.2019,<br />
in Ihrer<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Augenauf! 04<br />
Gefahren rechtzeitig erkennen<br />
Runder Tisch 06<br />
Sicherheit aus vielen Perspektiven<br />
Abgesichert 10<br />
So schützen Sie Ihr Zuhause<br />
Sommerzeit ist Urlaubszeit<br />
WieSie sich optimal auf einesichereReise vorbereiten<br />
Gefahr erkannt,Gefahr gebannt<br />
Mehr Sicherheit durch Achtsamkeit<br />
Herausforderungen 02<br />
Obwohl die Fallzahlen der Straftaten in Berlin sinken, fühlen<br />
sich viele Menschen unsicher. Worin liegen die Ursachen und<br />
was sind die dringendsten Aufgaben der <strong>Berliner</strong> Polizei?
16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Leserbriefe<br />
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10969 Berlin<br />
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(030) 63 33 11-457<br />
Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />
ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />
beantworten oder abzudrucken.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
Hier mal eine kleine Flugreise<br />
und da mal ein Wochenendtrip<br />
Reise: „Fliegen mit gutem Gewissen“<br />
von Klaus Kronsbein<br />
(11. Mai)<br />
Leider wurde wieder einmal ein anderer<br />
wichtiger Punkt, der gegen das<br />
Fliegen spricht, vergessen: der Höllenlärm.<br />
Darunter leiden überall auf<br />
der Welt Menschen, die wie ich in<br />
den Flugschneisen leben müssen.<br />
Daher gibt es nur eine Lösung –so<br />
wenig wie nur möglich fliegen. Und<br />
wenn, dann ein langer Urlaub und<br />
nicht hier mal eine kleine Flugreise<br />
und da mal ein Wochenendtrip.<br />
Innerdeutsche Flüge sollte es gar<br />
nicht geben. Dieses Land ist flächenmäßig<br />
so klein. Als Anschluss an<br />
Langstreckenflüge ist die Bahn gut<br />
geeignet.<br />
Sabine Bräuer,<br />
Berlin-Spandau<br />
Ist für das Baugeschehen<br />
denn niemand verantwortlich?<br />
Berlin: „Die Hauptstadt hängt am Dübel“<br />
von Peter Neumann<br />
(11. Mai)<br />
Man kann nur den Kopf schütteln<br />
zur Berichterstattung über das Baugeschehen<br />
am Flughafen BER. Da<br />
kann noch so viel Mist produziert<br />
werden – ist denn niemand dafür<br />
verantwortlich?<br />
Wolfgang Merker,<br />
Berlin-Mitte<br />
Wir brauchen kein Denkmal,<br />
sondernZusammenleben<br />
Berlin: „Ein bisschen abstauben“ von<br />
Maritta Tkalec (11. Mai)<br />
Der Plagiatsvorwurf –obberechtigt<br />
oder nicht –ist das Beste,was der sogenannten<br />
„Einheitswippe“ passieren<br />
konnte. So kann sie auf diese<br />
Weise endlich ad acta gelegt werden!<br />
Wirbrauchen kein Denkmal der Einheit,<br />
sondern gelebtes Zusammenwachsen.<br />
Das Geld kann sinnvoller<br />
für Schulen, Kitas und Obdachlose<br />
eingesetzt werden!<br />
Christa Kunis,<br />
Berlin-Marzahn<br />
Kiffer sollen härter bestraft werden.<br />
Drogen bleiben Drogen, egal ob hart oder weich<br />
Facebook: „500 Euro Strafe für Kleinstmengen: <strong>Berliner</strong> AfD forderthöhere<br />
Bußgelder für Kiffer“ von Annika Leister<br />
(15. Mai)<br />
Wenn Cannabis legalisiert werden soll, dann bitte auch Koks, Speed<br />
und alles andere. Mankann nicht eins erlauben und das andereverbieten.<br />
Drogen bleiben Drogen, egal ob hartoder weich. Andreas Jänsch<br />
Und Kaffee, grünen Tee, Mate-Tee, schwarzen Tee, Energydrinks? Zucker<br />
ist ebenfalls eine Droge,esgibt genug Süchtige. Melli Be<br />
Oder Legalisierung vonCannabis über lizenzierte Shops.<br />
Jens Vogel<br />
Wohngeld gekürzt: Ehrlich gesagt ist das eine Frechheit<br />
Meinung: „Eine gerechte Entscheidung“<br />
von Philippe Debionne<br />
(15. Mai)<br />
Da müssten sie doch jeden überprüfen,<br />
der zur Tafel geht und irgendwelche<br />
Sozialleistungen in Anspruch<br />
nimmt. Genauso müsste allen<br />
Hartz-4-Empfängern, Migranten/Flüchtlingen,<br />
Rentnern, die die<br />
Tafel in Anspruch nehmen, die entsprechenden<br />
Leistungen gekürzt<br />
werden! Das wäre der bürokratische<br />
Wahnsinn. Immer alles zu Lasten der<br />
Armen. Ehrlich gesagt ist das eine<br />
Frechheit. Ulf Keil, Wiesbaden<br />
Der eigentliche Skandal liegt doch<br />
darin, dass diese Form der willkürlichen<br />
Anrechnung von Almosen auf<br />
Sozialleistungen genau so auch anderen<br />
Personen widerfahren könnte.<br />
Nämlich armen Rentnern, die auf<br />
Wohngeld angewiesen sind und sich<br />
ehrenamtlich engagieren. Eigentlich<br />
sollte der Staat Ehrenamtlichen einen<br />
Zuschuss zahlen, wenn sie sich<br />
trotz eigener Bedürftigkeit auch<br />
noch um andere Opfer des gesellschaftspolitischen<br />
Vollversagens<br />
kümmern. Stattdessen nimmt man<br />
ihnen die Butter vomBrot.<br />
Stefan Klein, Berlin-Köpenick<br />
Siewissen wahrscheinlich nicht, wie<br />
schwierig es ist, einen Jobzufinden,<br />
der sich mit dem Studium verbinden<br />
lässt. Entweder muss man zu viel arbeiten,<br />
was einen zwar über die Runden<br />
bringt, aber das Studium leiden<br />
lässt und es unnötig verlängert. Oder<br />
man findet einen Job, der die Miete<br />
und die übrigen Kosten zahlt, aber<br />
zum Leben nichts mehr übrig lässt.<br />
Warum dieser junge Mann mit 32<br />
Jahren noch studiert, auch dafür<br />
habe ich mehr als eine Erklärung.<br />
IMAGO/BILDWERK<br />
Vermutlich geht’s ihnen dabei gar nicht so sehr um gesundheitliche Aspekte.Laut<br />
Schablone sind Kiffer eher links. Kathrin Berger<br />
Es ist ein ordnungspolitisches Fiasko,wenn linke Kiffer tun und lassen<br />
können, was ihnen in den Kopf kommt. Dazu kommt, dass viele psychisch<br />
Kranke die Folge dieser Politik sind. Erik Wille<br />
So ein Quatsch. Es sollte so sein wie in Amsterdam. Wo ist das Problem?<br />
Haben die keine anderen Sorgen? Martina Sommer<br />
Wieviele Tote gibt es durch Alkohol und Tabak? Es wäresinnvoller,Cannabis<br />
zu legalisieren, als härtereStrafen einzuführen! Daniel Lemitz<br />
Vielleicht war das immer sein Traum,<br />
den er sich nun endlich erfüllt hat?<br />
Cornelia Braunsburger-Härtel,<br />
per E-Mail<br />
Wie kann man behaupten, dass ein<br />
Student, der schon einen 450-Euro-<br />
Job hat, den Lebensunterhalt neben<br />
dem Studium noch weiter bestreiten<br />
soll? Der Hauptinhalt ist schließlich<br />
das Studium. Nicht umsonst soll der<br />
Bafög-Satz von derzeit 750 Euro in<br />
Zukunft angehoben werden.<br />
Christine Baden, per E-Mail<br />
Wir leben sicher in<br />
einer anderenZeit<br />
Magazin: „Er wares“ von Andreas Molitor<br />
(4. Mai)<br />
DerArtikel hat mich tief berührt. Ich<br />
gehöre zu jener Generation (Jahrgang<br />
1922), die als Kind in den 20erund<br />
als Jüngling in den 30er-Jahren<br />
die Entwicklung des Faschismus in<br />
Deutschland zwar nicht politisch<br />
bewusst, wohl aber in seinen<br />
scheußlichen Äußerlichkeiten<br />
miterlebt hat. Wenn ich nun Äußerungen<br />
von durchaus angesehenen<br />
Politikern lese, wie „Wehret<br />
den Anfängen“ oder „Wir leben in<br />
einer anderen Zeit“, dann wirdmir<br />
angst und bange. Einmal, weil wir<br />
über die Anfänge der Wiederkehr<br />
faschistischer Ideologie längst<br />
hinaus sind. Zum anderen, weil<br />
wir sicher in einer anderen Zeit leben.<br />
Aber der Kapitalismus mit<br />
seinen unvermeidbaren Erscheinungsformen<br />
wie Ausbeutung des<br />
Menschen, Korruption, Kriegshetze,<br />
Waffenexporte ist noch immer<br />
existent.<br />
Helmuth Hellge, Berlin-Köpenick<br />
Susanne Dübber<br />
will wissen,was Sie denken.<br />
Eine ungewöhnlich heftige Leser-<br />
Diskussion ergab sich in dieser<br />
Woche zum Thema Impfpflicht. Am<br />
vergangenen Wochenende mutmaßte<br />
eine Leserin:„Sind wir auf dem<br />
Wegineine Diktatur?“<br />
Dasschockierte viele Leser.Wie Johannes<br />
Fiedler: „Ich habe mich<br />
furchtbar über den Beitrag geärgert.<br />
Nur in einer gut funktionierenden<br />
Demokratie ist es möglich, einem absolut<br />
richtigen staatlichen Vorschlag<br />
zur Rettungvieler Menschenleben für<br />
sich persönlich ohne Angabe von<br />
Gründen zu widersprechen. Daraus<br />
die vorgenannte Frage abzuleiten<br />
zeigt nur,dassmanche Menschen gar<br />
keine Vorstellung haben, was Diktatur<br />
bedeutet, aber trotzdem mit dem<br />
Wort leichtfertig hausieren gehen.“<br />
Regina Webert meint:„Da Freiwilligkeit<br />
weder bei der Impf- noch der<br />
Spenderbereitschaft was bringt, muss<br />
die Pflicht her.Das hatnichts mit Diktatur<br />
zu tun, sondern mit gesundem<br />
Menschenverstand und Empathie.<br />
Bitte schlagen Sie das Stichwort Herdenimmunität<br />
nach. Sie und Ihre<br />
Kinder profitieren davon.“ Ebenfalls<br />
so eindrücklich argumentierte Elena<br />
Rieder,Marienfelde: „Wenn die Leserindie<br />
richtige Richtung mit Diktatur<br />
gleichsetzt, sollte sie sich umfassender<br />
informieren. Ich rate dazu, mit<br />
Angehörigen zu sprechen, dieein Familienmitglied<br />
durch Masern verloren<br />
haben.“ Die ihm wichtige Botschaft<br />
kleidete Torsten Preußing,<br />
Marzahn, in Ironie: „Bloß nicht zurück<br />
zur DDR! Da warenMasern, Pocken<br />
undTbc ausgerottet. Furchtbar.<br />
Scheiß-Diktatur!“ Sehr brüsk reagierte<br />
auch Jana Lahl: „Ich wünsche<br />
Ihnen, dass weder Sie noch jemand<br />
aus Ihrer Familie jemals mit den Folgen<br />
deutscher Impfmüdigkeit konfrontiertwerden.<br />
Allerdings empfehle<br />
ich Ihnen dringend, Ihre Kenntnisse<br />
in Bezug auf den Unterschied zwischen<br />
Demokratie und Diktatur aufzufrischen!“<br />
Das tat ich mit Hilfe von Prof. Dr.<br />
BerndLadwig vomOtto-Suhr-Institut<br />
für Politikwissenschaften an der FU-<br />
Berlin. Er erklärte mir:„In der Diktatur<br />
entscheidet einer oder eine,ohne<br />
Berücksichtigung rechtlicher Grenzen,<br />
über die Bürger. Inder<br />
Demokratie entscheidet die<br />
Mehrheit der Bürger auf der<br />
Grundlage gleichen Stimmrechts.<br />
Allerdings setzen die<br />
Grundrechte von Individuen<br />
der Entscheidung der Mehrheit<br />
Grenzen. Da es um<br />
Schutz und Gesundheit anderer<br />
Menschen wie Kinder<br />
oder Kranker geht, könnte<br />
eine Impfpflicht in einer Demokratie<br />
gerechtfertigt sein.“<br />
BLZ/REEG<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />
Heute gibt es Sonne, Wolken sowie an wenigen Stellen auch Regenschauer<br />
oder Gewitter, und die Höchsttemperaturen steigen auf 22 bis<br />
24 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost. Inder Nacht funkeln<br />
die Sterne, immer wieder begleitet von Wolken. Die Tiefsttemperaturen<br />
liegen bei 12 bis 10 Grad.<br />
Biowetter: Die Wetterlage ruft Blutdruckschwankungen<br />
und Kopfschmerzen<br />
hervor. Dadurch fühlen<br />
sich einige Menschen unwohl und<br />
Wittenberge<br />
haben wenig Elan. Ihre Leistungsfähigkeit<br />
ist<br />
9°/24°<br />
unterdurchschnittlich.<br />
Pollenflug: Die Belastung durch Kiefern-,<br />
Sauerampfer-, Spitzwegerichund<br />
Gräserpollen ist mäßig. Die<br />
Konzentration von Ulmen-, Eichenund<br />
Buchenpollen ist gering.<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 24Grad.<br />
Wind: schwach aus Südost.<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
8°/23° 11°/24°<br />
Luckenwalde<br />
8°/22°<br />
Cottbus<br />
8°/24°<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
wolkig Gewitter Gewitter<br />
13°/26° 14°/27° 16°/23°<br />
Prenzlau<br />
10°/23°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
10°/24°<br />
Das Hochdruckgebiet über Skandinavien verlagert seinen Schwerpunkt weiter<br />
nach Nordosten. Derweil liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss tieferen Luftdrucks.<br />
Dabei entstehen infeucht-warmer Luft vermehrt Gewittergüsse. In Oberitalien<br />
sind einzelne Unwetter durch Starkregen möglich. Über der Iberischen<br />
Halbinsel sickert aus Nordwesten kühlere Luft ein.<br />
Sylt<br />
9°/23°<br />
Hannover<br />
8°/22°<br />
Köln<br />
9°/25°<br />
Saarbrücken<br />
9°/20°<br />
Konstanz<br />
9°/19°<br />
Hamburg<br />
8°/23°<br />
Erfurt<br />
7°/20°<br />
Frankfurt/Main<br />
9°/26°<br />
Stuttgart<br />
9°/21°<br />
Rügen<br />
Rostock<br />
9°/20°<br />
12°/22°<br />
Magdeburg<br />
9°/21°<br />
Nürnberg<br />
8°/24°<br />
München<br />
8°/20°<br />
Dresden<br />
9°/21°<br />
Deutschland: Heute gehen bei meist<br />
wolkigem Himmel gelegentlich Regenschauer<br />
nieder. Dabei werden im<br />
Tagesverlauf 19bis 26 Grad erreicht,<br />
nachts kühlt esdann auf<br />
13 bis 9Grad ab. Der Wind weht nur<br />
schwach aus Südost. Morgen betragen<br />
die Höchstwerte 17 bis<br />
24 Grad. Dazu treten gebietsweise<br />
Gewitterschauer auf. Der Wind weht<br />
nur schwach aus östlichen Richtungen.<br />
Meerestemperaturen:<br />
Ostsee: 10°-13°<br />
Nordsee: 10°-13°<br />
Mittelmeer: 15°-24°<br />
Ost-Atlantik: 11°-17°<br />
Mondphasen: 18.05. 26.05. 03.06. 10.06.<br />
Sonnenaufgang: 05:06 Uhr Sonnenuntergang: 21:00 Uhr Mondaufgang: 20:25 Uhr Monduntergang: 05:20 Uhr<br />
Lissabon<br />
21°<br />
Las Palmas<br />
24°<br />
Madrid<br />
19°<br />
Reykjavik<br />
13°<br />
Dublin<br />
16°<br />
London<br />
18°<br />
Paris<br />
20°<br />
Bordeaux<br />
13°<br />
Palma<br />
21°<br />
Algier<br />
24°<br />
Nizza<br />
19°<br />
Trondheim<br />
21°<br />
Oslo<br />
14°<br />
Stockholm<br />
18°<br />
Kopenhagen<br />
18°<br />
Berlin<br />
24°<br />
Mailand<br />
17°<br />
Tunis<br />
25°<br />
Rom<br />
18°<br />
Warschau<br />
24°<br />
Wien<br />
22° Budapest<br />
25°<br />
Palermo<br />
23°<br />
Kiruna<br />
20°<br />
Oulu<br />
21°<br />
Dubrovnik<br />
20°<br />
Athen<br />
27°<br />
St. Petersburg<br />
19°<br />
Wilna<br />
23°<br />
Kiew<br />
25°<br />
Odessa<br />
25°<br />
Varna<br />
23°<br />
Istanbul<br />
20°<br />
Iraklio<br />
22°<br />
Archangelsk<br />
8°<br />
Moskau<br />
22°<br />
Ankara<br />
21°<br />
Antalya<br />
23°<br />
Acapulco 34° heiter<br />
Bali 33° wolkig<br />
Bangkok 38° heiter<br />
Barbados 30° heiter<br />
Buenos Aires 24° wolkig<br />
Casablanca 20° heiter<br />
Chicago 27° bewölkt<br />
Dakar 28° Schauer<br />
Dubai 39° heiter<br />
Hongkong 32° Gewitter<br />
Jerusalem 28° sonnig<br />
Johannesburg 23° sonnig<br />
Kairo 34° sonnig<br />
Kapstadt 20° wolkig<br />
Los Angeles 20° wolkig<br />
Manila 35° heiter<br />
Miami 31° heiter<br />
Nairobi 24° bewölkt<br />
Neu Delhi 38° wolkig<br />
New York 24° wolkig<br />
Peking 28° bedeckt<br />
Perth 18° sonnig<br />
Phuket 34° heiter<br />
Rio de Janeiro 24° Gewitter<br />
San Francisco 13° Regen<br />
Santo Domingo 31° wolkig<br />
Seychellen 30° Gewitter<br />
Singapur 33° bewölkt<br />
Sydney 23° heiter<br />
Tokio 24° bewölkt<br />
Toronto 14° wolkig
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 17 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
AM WOCHENENDE<br />
Unter einer Schicht Farbe:<br />
Wieman ein Blue Man wird<br />
Schönes Wochenende Seite 19<br />
Gegen die Wand:<br />
Wielernt man Squash spielen<br />
Berlin bewegt sich Seite 20<br />
Aromen<br />
im Spagat<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
Hätte ich nicht diesen Beruf<br />
und würde nur ab<br />
und an zu meiner puren<br />
Freude essen gehen, ich<br />
würde wohl nicht in dem Restaurant<br />
landen, das ich Ihnen gleich empfehlen<br />
werde. Es nennt sich Blend<br />
und soll für den geschmacklichen<br />
„Melting Pot“, also den Schmelztiegel<br />
Berlin stehen. „Ob türkisch, italienisch,<br />
asiatisch oder typisch<br />
deutsch –die <strong>Berliner</strong> Küche ist wild,<br />
multikulturell und unkonventionell“,<br />
heißt es in der Selbstbeschreibung.<br />
Definitiv sei sie nicht einfach<br />
in nur eine Schublade zu stecken.<br />
Ich weiß gar nicht mehr, was genau<br />
mich bewog,<br />
das Blend aufzusuchen.<br />
Der geschmackliche<br />
„Melting<br />
Pot“ war es<br />
nicht. Um ehrlich zu<br />
sein, wollte ich wissen,<br />
wie man daran<br />
scheitert, denn so<br />
ein Versprechen ist<br />
kaum einzulösen.<br />
Ich bin sehr froh,<br />
dass wir das Pizza-<br />
mit-Würstchen-<br />
Zeitalter –ja, so sahen<br />
die strafrechtlich leider nicht relevanten<br />
Versuche einer Fusion-Küche<br />
in Deutschland aus –<br />
überwunden haben. Größtenteils zumindest.<br />
Diese sogenannte Fusion-<br />
Küche ist längst nicht mehr wegzudenken,<br />
doch sie bleibt nach wie vor<br />
ein sensibles Ding, eine Kunst, die extreme<br />
Kenntnis von Aromenkomposition,<br />
Kochstilen und Produkten erfordert.<br />
Die Steigerung „Melting Pot<br />
Cuisine“, die auf einer einzigen Speisekarte<br />
all die verschiedenen Foodtrends<br />
und Einflüsse einer Metropole<br />
vereinen will, überforderte bis<br />
dato meine Fantasie.<br />
Ich gebe daher gern zu, dass ich<br />
skeptisch im Blendankam, auch weil<br />
es sich im HotelPullman Schweizerhof<br />
befindet. Hotelgastronomie<br />
muss naturgemäß vieleWünsche abdecken,<br />
was kulinarisch oft im heillosen<br />
Durcheinander endet.<br />
Die erste positive Überraschung<br />
war jedoch, wie lebendig es im Blend<br />
an einem Montagabend zugeht und<br />
dass man trotz etwas viel Bling-<br />
Bling-Deko hier entspannt sitzt. Die<br />
nächste war die Karte. Erwartungsgemäß<br />
ist sie sehr global aufgestellt,<br />
dabei aber angenehm übersichtlich,<br />
weil sie nur sechs, sieben kleinere<br />
und ebenso viele größere Gerichte<br />
listet, die allerdings von Miso-Brathering<br />
oder auch polnischem Blumenkohl<br />
über Spaghetti Vongole,einem<br />
Poke-Bowl-Frikassee bis hin zu<br />
Heilbutt mit Bündnerfleisch in Kokosmilch<br />
reichen. Meine Favoriten<br />
als Vorspeisen waren schnell klar:<br />
AUFGETISCHT<br />
Tina Hüttl<br />
war im Blend.<br />
DasSpring RollVitello Tonnato klang<br />
zu schräg, um es nicht zu probieren.<br />
Ebenso derMiso-Brathering.<br />
Bis auf ein paar handwerkliche<br />
Kleinigkeiten begeisterten mich<br />
beide Kreationen. Beim Vitello hatte<br />
der Küchenchef SteffenSinzinger,der<br />
vom Sternekoch Matthias Buchholz<br />
lernte und offensichtlich weiß, was er<br />
tut, das gängige Prinzip auf den Kopf<br />
gestellt: Statt eines Kalbstafelspitzes<br />
als Carpaccio wurde das Fleisch püriert<br />
und zur Sauce für den Tunfisch<br />
umfunktioniert. Dieser wurde roh in<br />
Soja mariniert und zusammen mit<br />
Salat und der Sauce in hauchdünnes<br />
Reispapier gewickelt, wie man es von<br />
vietnamesischen<br />
Sommerrollen<br />
kennt. Pinienkerne<br />
und frittierte Kapern<br />
sorgten für ein mediterranes<br />
Aroma. Leider<br />
war auch etwas<br />
Pesto auf der Rolle,<br />
das die Zartheit des<br />
asiatischen Twists<br />
störte. Lieber hätte<br />
ich mehr vonder pürierten<br />
Kalbfleisch-<br />
Cremegehabt.<br />
Doch diesen gewagten<br />
Spagat hinzukriegen, zeigt<br />
das Können des Küchenchefs, der<br />
zuletzt im Restaurant Le Faubourg<br />
am eigenen Stil feilte. ImBlend gelingt<br />
ihm definitiv eine vollkommen<br />
neue Aromensprache. Zwar hätte<br />
dem klassischen Brathering, der in<br />
zuckriger Essig-Zwiebel-Senfsamen-<br />
Mischung mariniert wurde, mehr<br />
Mut beim Miso gutgetan, aber die<br />
Kombination mit einem zitronigen<br />
Blumenkohlpüree und zarten,<br />
knusprig frittierten Kohlblättern sowie<br />
einem Fruchtmus ist toll. Melting<br />
Pot Cusine ist im Blend keine<br />
Ausrede für Willkür, sondern ein<br />
spannendes Konzept, an dem hier<br />
und da noch etwas getüftelt werden<br />
kann. Aber deutlich weniger, als ich<br />
je gedacht hätte.<br />
BlendBerlinKitchen &Bar, BudapesterStr.25,<br />
Tiergarten, Restaurant geöffnet 12–14 und<br />
18–23Uhr,Bar geöffnetbis 1Uhr.<br />
Kleinere Gerichte 9–15 Euro,größererGerichte<br />
14–22 Euro,Desserts6–7,50Euro.<br />
Zoologischer<br />
Garten<br />
Tauentzienstr.<br />
Budapester Str.<br />
50 m<br />
Blend Berlin<br />
Kitchen &Bar<br />
Kurfürstenstr.<br />
BLZ/TIEDGE<br />
BLZ/TIEDG<br />
Fusion-Küche ist selten das, was sie<br />
verspricht, darum war Tina Hüttl<br />
skeptisch, als sie das Blend besuchte.<br />
Das wäre nicht nötig gewesen<br />
Familienausflug<br />
Die Welt in Buch<br />
und Bild<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
Die Bilderbuch-Hyäne Kleopatra, gezeichnet von Tobias Kreitschi<br />
PETER HAMMER VERLAG<br />
Natürlich kann man an derVielfalt<br />
auch verzweifeln, etwa voreiner<br />
Eis-Theke. Nicht so Betty im Buch<br />
„Als die Esel Tango tanzten“ von Stefanie<br />
Harjes.Betty isst zu jeder Mahlzeit<br />
eine andere Sorte, und weil sie<br />
sich nicht entscheiden kann, ob sie<br />
einen weißen oder schwarzen Mann<br />
heiraten soll, nimmt sie einfach eine<br />
krachbunte Kreatur zum Gatten.<br />
DieTüpfel-Hyäne Kleopatrawäre<br />
lieber gestreift. Auf der Illustration<br />
vonTobias Kreitschi hält sie sich deshalb<br />
ein rot-weiß-geringeltes Shirt<br />
vor die Brust und lacht ihr Spiegelbild<br />
so breit an, dass man sofortmitlachen<br />
muss. Ihr Freund ist ein kleiner<br />
Junge.<br />
Auch Pinguin Gordon und sein<br />
Gefährte,ein Tapir,bilden ein buntes<br />
Gespann. Den Geschirr-Berg bewältigen<br />
sie nicht, aber sonst verstehen<br />
sie sich famos. Verschiedenheit als<br />
Geschenk zu begreifen, ist also auch<br />
die Botschaft der Geschichte von<br />
Stefan Meschenmoser.<br />
Bilder dieser drei und weiterer Illustratoren<br />
zeigt die Ausstellung<br />
„Vielfalt im Kinderbuch“, die der Verein<br />
Kulturkind sich –und uns! –zum<br />
10. Jubiläum der „<strong>Berliner</strong> Bücherinseln“<br />
schenkt. Zu sehen sind die Bilder<br />
in der Humboldt-Bibliothek. Sie<br />
sind so bunt wie eine Eis-Theke.<br />
Vielfalt im Kinderbuch Ausstellung von<br />
Kulturkind Berlin. Humboldt-Bibliothek,<br />
Karolinenstr.19, Reinickendorf, Sa 10–16 Uhr,<br />
Mo–Fr 11–18 Uhr.Bis 31. 7.
18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Schönes Wochenende<br />
WARENKUNDE<br />
FUNDSTÜCKE<br />
VonJulia Grass und Kirsten Herrmann<br />
Haben Sie auchetwas Neues in der Stadt entdeckt?<br />
Bitte schreibenSie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />
VonBettina Cosack<br />
MARCEL MAFFEI<br />
IMAGO IMAGES/PANTHERMEDIA<br />
Shop<br />
Mehr als<br />
Zucker und Salz<br />
Restaurant<br />
Japanisch<br />
unaufgeräumt<br />
Braucht man einen<br />
Outdoor-Teppich?<br />
Wozugibt es Outdoor-Teppiche? Undbrauche ich vielleicht<br />
auch einen? Dasfragte ich mich neulich, als ich<br />
durch meine liebste Frauenzeitschrift blätterte und mein Blick<br />
an einer sehr schön bunten Seite zum Thema Balkon hängen<br />
blieb.Auf dieser Seite waren sie zu sehen, die Outdoor-Teppiche.Ein<br />
klassisch-sisalfarbener,ein blau-weiß-gemusterter,<br />
ein rot-lila-beigefarbener,eher die wilde Variante.„Outdoor-<br />
Teppiche machen Balkons zu Sommerzimmern“, stand da<br />
noch. Unddass sie robust und in aller Regel wetterfest seien. In<br />
mir regte sich ein leises Kauf- und Testinteresse.<br />
Einwichtiges Mitglied der engeren Familie beantwortete<br />
meine bescheidene Anfrage,obdie Verwandlung unseres Balkons<br />
in ein wunderbares Sommerzimmer erwünscht sei, mit<br />
einem entgeisterten Blick. DerBalkon sei doch eigentlich recht<br />
ordentlich gefliest, hieß es dann mündlich. Ichverwies darauf,<br />
dass das Outdoor-Teppich-Verlegen und -Besitzen der Trend<br />
der Saison überhaupt sei. Dass so ein Teppich nach Angaben<br />
vonGarten-Stil-Seiten im Internet die „gemütliche Atmosphäredes<br />
Wohnzimmers nach draußen transportiere“, dass<br />
diese Teppiche,aus Polyester oder Polypropylen gefertigt, wetterfest<br />
und sogar UV-beständig seien, dass man frühmorgens<br />
schon barfuß auf den Balkon treten könne,ohne sich kalte<br />
Füße zu holen. Manschaute weiter mehr als skeptisch.<br />
Ichgebe selten vorschnell auf, wenn sich in mir eine Sehnsucht<br />
geregt hat, grübelte und kam auf die elegante Idee,den<br />
Erwerb eines Outdoor-Teppichs zur Verschönerung der Datsche<br />
im Schrebergarten vorzuschlagen. Dazu muss man wissen,<br />
dass es sich um eine urige Ein-Raum-Hütte in stets verbesserungswürdigem<br />
Zustand handelt, der Betonboden darin<br />
ist grau und oll und kalt. Wiesoll ich sagen –nach einigen Tagen<br />
der Debatte bestellte ich im Internetshop wayfair.de den<br />
Teppich meiner Wahl. DieDesign-Auswahl ist gewaltig, weres<br />
schlicht mag, nimmt eine unifarbene Variante,esgibt aber<br />
auch Modelle,die so aussehen wie ein abgeschabter Orientteppich.<br />
Ichwählte ein bieder-bürgerliches Modell vonder<br />
FirmaSafavieh, es heißt Courtyardund ist mittelblau mit eingewebten<br />
Mosaiklinien. Ichbestellte den Teppich, den es in<br />
verschiedenen Größen und Farbvarianten gibt, in der Größe<br />
160 x230 Meter,Kostenpunkt 130 Euro.Erkam mit der Post als<br />
Rolle,erist sehr leicht, wiegt 6,3 Kilo.Schnell mal draufgestellt,<br />
fühlt sich gut an, der Flor,schön weich ist dieses Polypropylen,<br />
das in einer speziellen Sisal-Webartgefertigt wird. DieRückseite<br />
ist eher sisal-hart. Kaum zu glauben, dass man diesen feinen<br />
Teppich mit dem Gartenschlauch reinigen kann.<br />
Er residiertjetzt im Gartenhaus.DieTochter hat ihn als Erstes<br />
nach draußen getragen, auf dem Rasen ausgebreitet und sich<br />
darauf für ein Nickerchen in der Sonne niedergelegt. Keine Ahnung,<br />
wie wir je ohne Outdoor-Teppich leben konnten.<br />
Süßes oder salziges Popcornoder,wenn man Glück hat und<br />
an einen netten Menschen an der Kinokasse gerät, auch<br />
mal gemischt. Mitdiesen Optionen ist das Popcornangebot in<br />
den meisten <strong>Berliner</strong> Filmtheatern erschöpft. Da muss doch<br />
aber geschmacklich noch mehr gehen. Und esgeht. Das beweist<br />
der Friedrichshainer Laden Knalle Popcorn, Deutschlands<br />
erste Popkornditorei. Hier oder auch im Knalle Online-<br />
Shop können sich Popcornliebhaber und Neugierige mit allerhand<br />
verrückten Popcorn-Kreationen eindecken. Das Sortiment<br />
reicht vonLavendelblüte Grapefruit über Butterkaramell<br />
Tahiti-Vanille bis hin zu weiße Schokolade Salzbrezel –und<br />
seit dieser Woche gibt es auch die Sommersorte Earl Grey Limette.<br />
Sogar veganes Popcorn wird hier angeboten. Wersich<br />
nicht entscheiden kann, muss nicht verzweifeln. Es gibt ein<br />
Probierpaket mit allen sieben Sorten.<br />
KnallePopcorn–Popkornditorei Mühsamstraße 41, Friedrichshain.Montag<br />
bis Freitag 14–19Uhr,Sonnabend 11–18Uhr.knalle.berlin/shop/<br />
Roman<br />
Klischee<br />
ohne Klischees<br />
Ich habe nicht viel Zeit zum Lesen. Bücher, die mich nicht<br />
packen, lege ich deshalb schnell aus der Hand. Manchmal<br />
zu schnell. So wäre esmir fast mit „Licht über dem Wedding“<br />
ergangen. Schon auf dem Klappentext erschien die Geschichte<br />
platt: Ein alkoholabhängiger Mann. Eine Modebloggerin.<br />
Ein schroffes Teenager-Mädchen, das vom Vater (dem<br />
Alkoholiker) geschlagen wird. Drei Leben in der Stadt für verlorene<br />
Seelen. Ja, auf den ersten Seiten wirkt dieses Buch tatsächlich<br />
platt. Doch aus drohenden Klischees wird etwas Feineres.<br />
Ein Einblick in Existenzen, wie es sie eben durchaus in<br />
der Stadt gibt und Schilderung einer Hoffnungslosigkeit und<br />
Einsamkeit, die ohne Überdramatisierung auskommt, die berührt,<br />
sodass man doch immer wieder zu diesem Buch greift.<br />
Undwas,wenn nicht das,macht einen Roman lesenswert.<br />
Lichtüberdem Wedding Nicola Karlsson, Roman erschienenimPiper Verlag,<br />
20 Euro<br />
JULIA GRASS<br />
Marie Kondo,Sushi, auf die Sekunde pünktliche Züge –alles<br />
Japanische scheint ein Synonym für Aufgeräumtheit<br />
zu sein. Okonomiyaki fällt dabei etwas aus der Reihe und hat<br />
es dennoch –oder vielleicht gerade deswegen –nach Berlin geschafft.<br />
Das Harapeco in Friedrichshain hat sich auf die beliebte<br />
Speise spezialisiert. Okonomiyaki ist eine Art Bratling<br />
auf der Basis von Kohl und Teig, manchmal auch Nudeln, der<br />
mit gebratenem Gemüse, Fleisch oder auch Meeresfrüchten<br />
belegt und mit verschiedenen Saucen getoppt wird und sich<br />
hervorragend zum Teilen eignet. Traditionell werden die Fladen<br />
von den Gästen selbst zubereitet. Bei Harapeco kommen<br />
sie zwar schon fertig an den Tisch, schmecken aber nach Aussagenvon<br />
Freunden mit japanischen Wurzeln exakt so,wie sie<br />
schmecken sollen. Daneben gibt es diverse Vorspeisen, Beilagen,<br />
japanisches Curryund natürlich Sake.<br />
Harapeco –Okonomiyaki andSakeBar Neue Bahnhofstraße 3, Friedrichshain.Dienstagbis<br />
Sonntag 12–22.30 Uhr<br />
Flohmarkt<br />
Die Entdeckung der<br />
Langsamkeit<br />
Bewusster und regionaler Konsum –was einst mit der Slow-<br />
Food-Bewegung begann, greift heute auf viele andereBereiche<br />
über. ObKleidung, Alltagsgegenstände, Schmuck oder<br />
sogar Kunst und Dekorationsgegenstände, all das ist schnell<br />
gekauft und bei großen Ketten auch schnell und günstig im<br />
Ausland produziert. Aber auch diese Dinge können regional,<br />
nachhaltig und mit viel Kreativität in Berlin produziert werden.<br />
Undumdiese Dinge geht es am Sonntag auf dem dritten<br />
Slowmarkt im Kreuzberger Club Birgit&Bier. Neben Kleidung<br />
und Schmuck von <strong>Berliner</strong> Designern können Besucher dort<br />
zum Beispiel Alltagsgegenstände aus recyceltem Müll oder<br />
auch Sonnenbrillen im Retrolook erstehen. Natürlich gibt es<br />
zur Stärkung zwischendurch auch Slow Food. Unduntermalt<br />
wirdder Bummel vonpassender Downtempo-Musik.<br />
BirgitsSlowmarkt #3 –Kreatives ausBerlin Birgit&Bier,Schleusenufer3,<br />
Kreuzberg.Sonntag13–22 Uhr, Eintritt frei<br />
ITSNOTANOTHERSHOT<br />
WOHIN AM WOCHENENDE?<br />
Wo aus<br />
Isolation<br />
Idylle wird<br />
Ort der Erinnerung<br />
und der Erholung: In Moabit<br />
erinnert ein Geschichtspark<br />
an das einstige Gefängnis<br />
VonIda Luise Krenzlin<br />
Berlin ist eine geschichtsträchtige<br />
Stadt und so müssen die Bewohner<br />
auch mit vielen geschichtsträchtigen<br />
Orten leben. Mauer, Todesstreifen,<br />
Stolpersteine, Topographie<br />
des Terrors,Holocaust-Mahnmal, irgendein<br />
Ort erinnert injedem Kiez<br />
an die Vergangenheit der Stadt. In<br />
Moabit könnte man das Wehklagen<br />
von Häftlingen im Geschichtspark<br />
Zellengefängnis Moabit noch hören,<br />
denn auf dem Gelände einer ehemaligen<br />
Haftanstalt erinnert seit 2006<br />
eine besondere Parkanlage an die<br />
Geschichte des Ortes.<br />
DerParkist vonfünf Meter hohen<br />
Gefängnismauern umgeben. Beklemmend.<br />
Durch einen der drei<br />
Eingänge (über Lehrter Straße,Invalidenstraße<br />
und Minna-Cauer-<br />
Straße) muss man sich erst einmal<br />
trauen hindurchzugehen. Sie erinnernanGefängnistore,<br />
Pforten in die<br />
Isolation. „Von allem Leid, das diesen<br />
Bau erfüllt, ist unter Mauerwerk<br />
Jeder Eingang in den Park erinnertanein Gefängnistor.<br />
IMAGO IMAGES/OLAF WAGNER<br />
und Eisengittern ein Hauch lebendig,<br />
ein geheimes Zittern …“ Der<br />
Dichter Albrecht Haushofer<br />
(1903–1945) schrieb die „Moabiter<br />
Sonette“ während seiner Haft im<br />
Zellengefängnis. Noch am 23. April<br />
1945, kurz vor der Befreiung Berlins,<br />
wurde er gemeinsam mit dem Widerstandskämpfer<br />
Klaus Bonhoeffer<br />
hinterrücks erschossen. Die Zeile<br />
aus dem Sonett „In Fesseln“ zieht<br />
sich wie ein mahnendes Laufband<br />
über die lange Gefängnismauer, die<br />
den Park vom Lärm des nahen<br />
Hauptbahnhofsabschirmt.<br />
Als das Mustergefängnis Preußens<br />
wurde die Haftanstalt zwischen<br />
1842 und 1849 von dem Schinkel-<br />
Schüler Carl Ferdinand Busseerrichtet.<br />
Kriminalität galt als ansteckende<br />
Krankheit und somit sollte mit dem<br />
neuen Gefängnisbau die Isolation<br />
der Häftlinge erreicht werden. Das<br />
moderne Gefängnis bestand daher<br />
nicht mehr aus den bisher üblichen<br />
Gemeinschaftszellen, sondern aus<br />
rund 520 Einzelzellen. Auch bei den<br />
Freigängen im Gefängnishof gab es<br />
keine Möglichkeiten für ein Gespräch.<br />
Drei runde Spazierhöfe waren<br />
jeweils in 20 Ein-Mann-Pferche<br />
unterteilt. Hohe Trennmauern verhinderten<br />
den Austausch. Selbst in<br />
den Freistunden waren die Insassen<br />
streng abgeschirmt.<br />
Diese Enge ist noch heute spürbar,<br />
gärtnerisch sind die drei Gefängnishöfe<br />
erlebbar.Auf einem Hofverdeutlichen<br />
Hainbuchen-Hecken Lage<br />
und Größe einzelner Zellen. DasKonzept,<br />
die Vergangenheit des Ortes<br />
durch gärtnerische Elemente wachzuhalten,<br />
ist durchweg gelungen.<br />
Eine Haftzelle ist durch Betonwände<br />
nachgebildet und kann betreten werden.<br />
Dortertönen die Zeilen aus dem<br />
Moabiter Sonett „Von allem Leid, das<br />
diesen Bau erfüllt, ist unter Mauerwerk<br />
und Eisengittern ein Hauch lebendig,<br />
ein geheimes Zittern…“Und
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 19<br />
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Schönes Wochenende<br />
STADT, LAND, MENSCH<br />
Jeden<br />
Abend<br />
blau<br />
KOCHSTUNDE<br />
Rezept der Woche<br />
Pfefferpotthast<br />
Vor15Jahren feierte<br />
die Blue Man Group<br />
in ihrem Theater am<br />
Potsdamer Platz Premiere.<br />
Pete Starrett war<br />
schon damals dabei –<br />
und steht noch heute als<br />
einer der drei blauen<br />
Männer auf der Bühne<br />
VonFlorian Thalmann<br />
DORLING KINDERSLEY VERLAG/MANUELA RÜTHER<br />
Wer Pete Starrett auf der<br />
Straße trifft, würde ihn<br />
nie erkennen, auch<br />
wenn er ihn schon mal<br />
auf der Theaterbühne gesehen hat.<br />
Kein Wunder: Jeden Abend wird das<br />
Gesicht des 48-Jährigen unter einer<br />
dicken Schicht blauer Farbe versteckt.<br />
„Und das ist nicht der<br />
schönste Teil der Show“, sagt er.<br />
„Man wirddick eingepackt und fühlt<br />
sich wie eine Mumie.“ Doch die<br />
blaue Farbe gehört dazu, sie ist seit<br />
Jahrzehnten das Markenzeichen der<br />
Blue Man Group. Und sicher einer<br />
der Gründe, warum die skurrile<br />
Show-Inszenierung rund um die<br />
blauen Männer, die auf der Bühne<br />
trommeln, irreStunts vollführen, mit<br />
Farbe spritzen und Marshmallows<br />
mit dem Mund fangen, seit Jahren<br />
auf der ganzen Welt Erfolge feiert.<br />
In Berlin wirddie Show nun stolze<br />
15 Jahrealt, die PremiereimBluemax<br />
Theater am Marlene-Dietrich-Platz<br />
wurde im Mai 2004 gefeiert. Und<br />
Starrett, der immer noch mit Leidenschaft<br />
als blauer Mann auf der<br />
Bühne steht, war schon damals dabei.„Ich<br />
hätte nicht gedacht, dass ich<br />
die Show so lange spielen kann“, sagt<br />
er.„Manwirdjaauch nicht jünger.“<br />
Zum Engagement kam er durch<br />
einen Zufall. „Ich ging in Denver in<br />
Colorado zur Schauspielschule,<br />
war gerade mit der Ausbildung fertig“,<br />
sagt er. Ein Freund besuchte<br />
die Blue Man Group und wies<br />
Starrett darauf hin. „Er sagte: Das<br />
ist was für dich.“ Also ging er zum<br />
Casting –und bekam die Rolle für<br />
die NewYorker Aufführung. „Es gefiel<br />
mir. Die blauen Männer sprechen<br />
nicht, sie haben etwas Mysteriöses<br />
an sich. Unddie Kunststücke<br />
und die Ästhetik der Show sind<br />
komisch.“<br />
Drei Monate lang trainierte er,<br />
dann sprang er ein, als sich ein anderer<br />
blauer Mann verletzte. Alles<br />
klappte auf Anhieb. Als die Show im<br />
Jahre2014 ihreerste Premiereaußerhalb<br />
der USA in Berlin feierte, zog<br />
der Amerikaner her.<br />
Ohne Schminkegibt’sihn nur privat: Pete Starrett zog vor fünf Jahren nach Berlin.<br />
Die drei blauen Männer –Pete Starrett steht rechts.<br />
Auf der Bühne vollbringen er<br />
und seine Kollegen Höchstleistungen<br />
–jeden Abend. Wichtig ist vor<br />
allem gutes Training. „Das Trommeln<br />
ist sehr intensiv, die Show<br />
wahnsinnig sportlich“, sagt er.„Jeden<br />
Abend müssen wir uns gut<br />
aufwärmen, danach wird heiß gebadet,<br />
um die Muskeln zu entspannen.<br />
Außerdem gehe ich<br />
zweimal proWoche ins Fitnessstudio.“<br />
Morgens startet er mit 15 Minuten<br />
Yoga in den Tag.<br />
Die Essenz der Inszenierung hat<br />
sich in all den Jahren kaum verändert.<br />
Zum Jubiläum wurde das Programm<br />
etwas ausgebaut –doch die<br />
Farben, die Trommeln, die skurrilen<br />
Instrumente aus PVC-Rohren sind<br />
geblieben. Und ein Grund, dass die<br />
Show zu Berlin gehört. „Hier suchen<br />
die Leute doch nach Dingen, die sich<br />
STAGE ENTERTAINMENT<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
abseits normaler Pfade bewegen.“<br />
Für den normalen Theaterbesucher<br />
sei das Programm nicht immer geeignet.<br />
Einmal sei eine Frau, erinnert<br />
sich Starrett, während der Show aufgestanden,<br />
habe laut „Furchtbar!“ geschrien<br />
und den Saal verlassen. Anderereagieren<br />
positiv.„Wirhaben Besucher,die<br />
die Show als Kind mit den<br />
Eltern sahen. Unddie nun, wenn die<br />
Eltern verstorben sind, davon emotional<br />
gepackt werden.“<br />
Große Gefühle braucht es aber<br />
nicht immer –die Show atmet vorallem<br />
die Freude am Leben. Dabei helfen<br />
pro Monat 585 Liter Farbe, 103<br />
Kilo blaue Schminke, 180 Schlagzeugstöcke<br />
und 4,7 Kilometer Papierschlangen.<br />
Langeweile kommt<br />
damit nicht auf, auch nicht für einen<br />
Darsteller, der seit fünfzehn Jahren<br />
dabei ist. „Ein Pilot muss das Flugzeug<br />
schließlich auch jeden Tagabheben<br />
und landen –und wenn er es<br />
nicht richtig macht, knallt es.“<br />
Blue Man Group im StageBluemax Theater,<br />
Marlene-Dietrich-Platz 4. Sa 17 und 20.30 Uhr,<br />
So 18 Uhr,Di– Fr 20 Uhr.Ab55,90Euro<br />
UnsereStadt ist ein kulinarischer Schmelztiegel. Jeder<br />
zweite <strong>Berliner</strong> kommt vonwoanders,aus der ganzen<br />
Welt –und aus ganz Deutschland; Prenzlauer Berger wissen,<br />
wovondie Rede ist. Undseien wir ehrlich: Viele können sehr<br />
weltmännisch beim Koreaner Bibimbap bestellen, haben aber<br />
keine Ahnung, was in ein Leipziger Allerlei gehörtoder in eine<br />
Frankfurter Grie Soß. Nelson Müller –das ist der Sternekoch,<br />
den BorisPalmer neulich auf den Bahnwerbeplakaten nicht<br />
erkannt hat –nimmt uns in seinem neuen Buch„Heimatliebe“<br />
(DK Verlag, 24,95 Euro)mit auf eine Reise durch die deutsche<br />
Küche.Dafindet sich unter anderem ein Rezept für das Dortmunder<br />
Nationalgericht Pfefferpotthast. Damit können sich<br />
die BVB-Fans in Berlin am Wochenende wahlweise trösten<br />
oder feiern. (alm.)<br />
Zutaten<br />
1kgRindfleisch aus der Rippe<br />
4Zwiebeln<br />
40 gButter<br />
40 gMehl<br />
75 gButterschmalz<br />
1lRinderbrühe<br />
1Gewürzsäckchen (3 Lorbeerblätter,4Pimentkörner,<br />
1TLPfefferkörner)<br />
1ELKapern<br />
1–2 EL Zitronensaft<br />
2–3 EL gehackte Petersilie<br />
Zubereitung<br />
DasFleisch waschen, trocken tupfen und in etwa 3cmgroße<br />
Würfel schneiden. DieZwiebeln schälen und in feine Würfel<br />
schneiden. Butter und Mehl mit einer Gabel verkneten. Die<br />
Mehlbutter zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln<br />
und kalt stellen. DasButterschmalz in einem Bräter erhitzen<br />
und die Zwiebelwürfel darin bei mittlerer Hitzeglasig anschwitzen.<br />
DasFleisch dazugeben, die Temperatur etwas erhöhen<br />
und das Fleisch kurzanbraten. DieRinderbrühe angießen,<br />
das Gewürzsäckchen hinzugeben und das Fleisch mit geschlossenem<br />
Deckel etwa eineinhalb Stunden weich garen.<br />
Wenn das Fleisch schön weich ist, das Gewürzsäckchen wieder<br />
entfernen, die Mehlbutter einrühren und alles noch einmal<br />
aufkochen. Dieabgetropften Kapernhinzugeben und die<br />
Sauce mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer würzig abschmecken.<br />
DenPfefferpotthast am besten in einer großen Schüssel servieren<br />
und mit der Petersilie garnieren. Salzkartoffeln und<br />
saureGurken passen gut dazu. Nelson Müller serviertdazu<br />
noch einen Rote-Bete-Salat nach altem Rezept, welches er uns<br />
in seinem sehr lehrreichen Buch natürlich ebenfalls verrät.<br />
dieses Zittern spürt der Besucher<br />
noch heute. Nichts haben die Architekten<br />
TIPPS<br />
bei der Planung des Parksdem<br />
Zufall überlassen. Wacholderbäume<br />
stellen die Häftlinge in ihren Höfen<br />
dar.Blutbuchenhecken deuten einen<br />
weiteren Gefängnisflügel an. Abdrücke<br />
vonSchlüsseln erinnernauf Sitzmauern<br />
andie Ausweglosigkeit, an<br />
dasWeggesperrtsein.<br />
Großzügige Rasenflächen, Spielplätze<br />
und Bänke unter schattenspendenden<br />
Der Park:<br />
Das Geschichtspark Zellengefängnis<br />
Moabit: Eingängegibt es an der Lehrter<br />
Straße, der Invalidenstraße und der<br />
Minna-Cauer-Straße.<br />
Im Sommer täglich bis 21 Uhr geöffnet.<br />
Eintritt frei.<br />
Bäumen laden zum<br />
Verweilen ein. Der Park mit dem Die Kultur:<br />
sperrigen Namen Geschichtspark Das Red Square Festival:<br />
Zellengefängnis Moabit lässt Besucherndie<br />
Möglichkeit, Erholung und<br />
Erinnerung zu verbinden. Die Seufzerbrücke<br />
in Venedig wurde nach<br />
dem Wehklagen benannt, das fortwährend<br />
aus den dunklen Fenstern<br />
des angrenzenden Stadtgefängnisses<br />
zu hören waren. Vielleicht finden<br />
Die Veranstaltung findet am<br />
Sonnabend im Fabriktheater in der<br />
Kulturfabrik Moabit statt<br />
(Lehrter Straße 35, Moabit).<br />
Aufdem Programm: Lesungen, Familienprogramm,<br />
Küche, Konzerte, Theater,<br />
Film. Ab 11 Uhr bis open end.<br />
Tickets ab 12 Euro.<br />
die <strong>Berliner</strong> auch noch einen eigenen<br />
Namen für den Park. Würfel-Skulptur im Geschichtspark IMAGO/PEMAX Aus dem Sonett „In Fesseln“ von Albrecht Haushofer IMAGO IMAGES
20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Berlin bewegt sich<br />
Gegen die Wand<br />
Nach 20 Jahren zurück im Squash-Court:<br />
Unsere Autorin entdeckt die<br />
Trendsportart der 80er-Jahre neu<br />
VonSusanne Rost<br />
Alexander Korsch spielt nicht nur seit 30 Jahren Squash, er ist auch Trainer und seit 20 Jahren Präsident des Squash-Landesverbandes. Bei der Schnupperstunde mit unserer Autorin kam er nicht ins Schwitzen.<br />
SABINE GUDATH<br />
Fangen wir ausnahmsweise<br />
mal hinten an. Am Po. Er<br />
schmerzt ziemlich am Tag<br />
nach dem Squash-Schnuppertraining.<br />
Aber Experte Alexander<br />
Korsch hatte mich vorgewarnt: Ich<br />
werde gehörig Muskelkater haben,<br />
sagte der 55-Jährige, als wir nach<br />
eineinhalb Stunden das „Court“ genannte<br />
Spielfeld verlassen.<br />
Doch von vorne: An diesem Vormittag<br />
haben wir die freieWahl unter<br />
den sieben Courts im Insel Sports<br />
Club Marienfelde, kein anderer will<br />
zu diesem Zeitpunkt den kleinen<br />
Gummiball gegen die Wand donnern.<br />
Bevor wir loslegen, steht<br />
Warmmachen auf dem Programm.<br />
Nicht nur für uns, sondern auch für<br />
den Ball. Alexander Korsch rollt ihn<br />
unter seiner Schuhsohle hin und her.<br />
DerTrainer bekommt was ab<br />
Ein kalter Ball springt nicht so gut,<br />
erklärt der Mann, der diesen Sport<br />
seit 30 Jahren betreibt, mit seinem<br />
Verein Fitfun gerade in die Regionalliga<br />
–die zweithöchste Spielklasse –<br />
aufgestiegen ist und dem Berlin-<br />
Brandenburger Squash-Verband seit<br />
20 Jahren als Präsident vorsteht.<br />
Der Ball ist warm und weich, als<br />
Alexander Korsch ihn unter seiner<br />
Schuhsohle hervorholt und mir<br />
reicht. Die kleine Kugel würde auch<br />
im Spiel weich werden, bei jedem<br />
Aufprall an der Wand ein bisschen<br />
mehr. Vom englischen Verb squash<br />
für zusammenpressen hat die Sportart<br />
ihren Namen. Der Ball kommt<br />
aber auch anderweitig zum Einsatz:<br />
Nachwuchsspieler bekämen ihn unter<br />
die Achsel geklemmt, damit sie<br />
lernen, den Oberarmeng am Körper<br />
zu halten und mit dem Schläger<br />
nicht –wie beim Tennis –zuweit<br />
auszuholen.<br />
Dass Alexander Korsch das relativ<br />
früh zu Beginn unseres Trainings erklärt,<br />
hat einen Grund: Beieinem der<br />
ersten Ballwechsel erwische ich ihn<br />
prompt mit meinem Schläger, er<br />
steckt den Klaps ohne Klagen weg.<br />
Squash ist eine der wenigen Rückschlagsportarten,<br />
bei dem sich die<br />
Spieler nicht gegenüberstehen, sondern<br />
nebeneinander. Und manchmal<br />
eben auch nah beieinander.<br />
Zum Glück muss ich mir keine<br />
Bälle unter die Achsel klemmen. Das<br />
hätte es schwieriger gemacht, die<br />
Bälle zu treffen. Zwar erreiche ich<br />
viele der Bälle,die mir der Trainer zuspielt,<br />
aber nicht immer fliegen sie –<br />
zum Leidwesen der Fotografin –in<br />
die Richtung, die ich angepeilt habe.<br />
Wobei es unwichtig ist, an welcher<br />
der vier Wände der Ball landet,<br />
Hauptsache er berührteine.Ziel des<br />
Spiels ist es,den Ball so zu platzieren,<br />
dass der Gegner ihn nicht mehr erreichen<br />
kann, bevor er zum zweiten<br />
Malden Boden berührt.<br />
Mein Ziel ist erst einmal, halbwegs<br />
richtige Vorhand- und Rückhand-Ballwechsel<br />
hinzubekommen.<br />
Alexander Korsch zeigt mir, wie ich<br />
den Schläger richtig halte und wie<br />
ich Bälle am besten annehme. Wir<br />
üben erst die Vorhand, dann die<br />
Rückhand, die erstaunlicherweise<br />
besser klappt als gedacht.<br />
ORTE & PREISE<br />
Squashcenter gibt es immer noch einigeinBerlin, auch wenn ihre Zahl in den vergangenen<br />
Jahren zurückgegangen ist. Nachfolgend eine Übersicht, die nicht zwingend vollständig ist. Die<br />
Preise beziehen sich auf 45 Minuten und, falls nicht anders genannt, pro Court. Meist ist es<br />
vormittags günstiger als abends und werktags billiger als am Wochenende.<br />
Insel Sports Club, Motzener Straße 5, 12277 Berlin-Marienfelde, Tel. 030/721 10 90,<br />
Website: www.insel-sports-club.de; Preise: zwischen 14 und 18 Euro.<br />
Squash House, Vulkanstraße 3, 10367 Berlin-Lichtenberg,Tel. 030/559 77 27, Website:<br />
www.squash-house.de; Preise: zwischen 6und 10 Euro.<br />
Squash 2000, Persiusstraße 7a, 10245 Berlin-Friedrichshain, Tel. 030/291 29 11, Website:<br />
www.squash2000-paramount-fitness.de; Preise: zwischen 7und 20 Euro.<br />
AirportSquash, Rue Charles Calmette 11D,13405 Berlin-Tegel, Tel. 030/32 51 26 36,<br />
Website: http://www.airportsquash.de; Preise zwischen 6und 9Euro.<br />
Fitness Galerie, Hubertusdamm 45/47, 13125 Berlin-Weißensee, Tel.<br />
030/941 31 49, Website: http://www.fitness-galerie-karow.de; Preise 9bis 11 Euro.<br />
Preußenpark, Kamenzer Damm 34, 12249 Berlin-Steglitz, Tel. 030/775 10 51, Website:<br />
http://preussenpark-berlin.de; Preise 13 bis 19 Euro.<br />
Sportcenter Wittenau, Wittenauer Str.82–86, 13435 Berlin-Reinickendorf, Tel.<br />
030/403 50 60, Website http://sportcenter-wittenau.de; Preise 13 bis 16 Euro<br />
SportFactory, Warener Str.5,12683 Berlin–Marzahn, Tel. 030/563 85 85, Website<br />
www.sportfactory-berlin.de; Preis 5Euro pro Person.<br />
Squash-Tennis-Nord,Treuenbrietzener Str.36, 13439 Berlin-Reinickendorf,Tel.030/<br />
415 30 11, Website http://squash-tennis-nord.de; Preise 12 bis 14 Euro (60 Minuten).<br />
Wellness Club in den Spreehöfen, Wilhelminenhofstr.89, 12459 Berlin-Köpenick,<br />
Tel. 030/ 530 140 70, Website http://derwellnessclubberlin.de; Preis 5bis 6Euro.<br />
„Squash ist vergleichsweise leicht<br />
zu erlernen“, sagt der Mann aus dem<br />
brandenburgischen Mahlow, die Regeln<br />
könne man sich gut alleine aneignen.<br />
Etwa dass der obere rote<br />
Strich, der sich über alle vier Wände<br />
des Courts zieht, die Auslinie ist und<br />
der Ball folglich darunter aufkommen<br />
sollte. Oder dass der Ball beim<br />
Aufschlag über die mittlere Linie an<br />
der Frontwand zu spielen ist. Freizeitspieler<br />
bräuchten nicht zwingend<br />
einen Lehrer, sagt Korsch, der<br />
selbst über eine Trainerlizenz der<br />
zweithöchsten Kategorie Bverfügt.<br />
Ein Trainer sei aber sofort empfehlenswert,<br />
wenn man merke, dass<br />
man Squash ernsthaft, vielleicht sogar<br />
wettkampfmäßig betreiben will.<br />
„Falsch gelernte Technik zu korrigieren,<br />
bedeutet einen siebenmal höheren<br />
Aufwand, als es gleich richtig zu<br />
lernen“, sagt Korsch.<br />
Es ist 20 Jahre her, dass ich mit<br />
Freunden Squash gespielt habe,<br />
fachkundige Anleitung hatten wir<br />
nie. Inden 2000er-Jahren habe ich<br />
meinen Squashschläger dann auf einem<br />
Kreuzberger Flohmarkt verkauft,<br />
nachdem er jahrelang ungenutzt<br />
herumgelegen hatte.Das ist typisch:<br />
In den 90er-Jahren hat der<br />
Hochtemposportgeboomt, nach der<br />
Jahrtausendwende ging es bergab.<br />
„Etwa die Hälfte der Squashcenter in<br />
Berlin hat in den vergangenen Jahren<br />
geschlossen“, berichtet Alexander<br />
Korsch. Die Eigentümer vieler<br />
Immobilien mit derartigen Sportanlagen<br />
merkten, dass etwa eine Nutzung<br />
als Einkaufscenter für sie lukrativer<br />
ist, besonders in zentralen Lagen.<br />
Die Randlagen der Squashcenter<br />
machten es fortan nicht<br />
einfacher,neue Spieler zu gewinnen.<br />
Ob ich zu dem Sportzurückfinde?<br />
Alexander Korsch gibt sich große<br />
Mühe: Er berichtet, dass das Verletzungsrisiko<br />
niedriger sei als vielfach<br />
kolportiert, dass Frauen hochwillkommen<br />
sind in dieser vonMännern<br />
dominierten Sportart, und er verweist<br />
auf den Kalorienverbrauch, der<br />
deutlich höher sei als etwa beim Joggen.<br />
Dass das stimmt, merke ich gegen<br />
Ende des Schnuppertrainings.Da<br />
spielen wir 20 Minuten richtig, zumindest<br />
fühlt es sich für mich so an.<br />
Falscher Fuß, ständige Sprints<br />
Malkommt der Ball auf derVorhand,<br />
mal auf der Rückhand, mal weit<br />
vorne imFeld, mal eher hinten, mal<br />
vonder Seite.Alexander Korsch ist so<br />
freundlich, mir zuzurufen, was mich<br />
erwartet. So kann ich versuchen, das<br />
zu Beginn des Schnuppertrainings<br />
Erlernte abzurufen. Dasklappt nicht<br />
immer. „Falscher Fuß vorn“,<br />
schimpfe ich mich selbst. Manchmal<br />
bin ich einfach zu langsam, obwohl<br />
das Spielfeld mit 9,75 Metern Länge<br />
und 6,40 Metern Breite ja nun wirklich<br />
nicht groß ist. Die ständigen<br />
Sprints,das rasche Abbremsen bringen<br />
mich schnell außer Atem. Aber<br />
Spaß macht es auch, vorallem wenn<br />
der Ball mit Wumms gegen die Wand<br />
donnert. „Das gibt aber Muskelkater“,<br />
warnt mich der Trainer.<br />
Doch das ist mir in dem Moment<br />
egal, ein paar Minuten gehen noch.<br />
VomKnast zum Court<br />
Ballspiele im Hof des Londoner Gefängnisses<br />
Fleet, festgehalten von Augustus<br />
Pugin und Thomas Rowlandson. ARCHIV<br />
England, 18. Jahrhundert<br />
Als Vorläufer des Squash gelten die<br />
Ballspiele „Fives“ und „Rackets“.<br />
Bei„Fives“ –inEngland bis zum Ende<br />
des 18. Jahrhunderts sehr beliebt –<br />
sind die Regeln simpel: Ein Ball wird<br />
mit der Hand oder einem Handschuh<br />
so gegen eine oder mehrere Wände<br />
geschlagen, dass der Gegner ihn nicht<br />
mehr erreicht. Bei „Rackets“ kamen<br />
bereits Schläger zum Einsatz.<br />
Sporthistoriker halten ein Londoner<br />
Gefängnis, das Fleet Prison, für<br />
die Keimzelle dieses Sports.Dortsollen<br />
Häftlinge um 1800 begonnen haben,<br />
sich in ihren Zellen und im Hof<br />
mit dem Ballspiel die Zeit zu vertreiben.<br />
AndereQuellen berichten Ähnliches<br />
von Mönchen. Das Spiel<br />
wurde bald zum Volkssport, auf<br />
Schulhöfen entstanden von vier Seitenwänden<br />
begrenzte und mit Parkettboden<br />
ausgestattete Rackets-<br />
Courts. Die erste Squash-Halle soll<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts in London<br />
errichtet worden sein. (ost.)<br />
Die „Wandballhalle“ in Siemensstadt (Foto<br />
von 1953) warhierzulande die erste<br />
Squash-Anlage.<br />
SIEMENS<br />
Berlin, 30er-Jahre<br />
In Deutschland wurde 1934 die<br />
erste – wie man damals sagte –<br />
Wandballhalle eröffnet, und zwar in<br />
Berlin, auf dem Siemens-Gelände.<br />
Ernst von Siemens, damals Leiter<br />
des Bereichs Fernmeldetechnik bei<br />
Siemens, soll den Sport inEngland<br />
kennengelernt und veranlasst haben,<br />
dass in Siemensstadt eine Anlage<br />
mit vier Feldernerrichtet wird.<br />
Nach dem ZweitenWeltkrieg nutzten<br />
andere Sportvereine die Halle,<br />
erst in den 70er-Jahren kehrten die<br />
Squashspieler dorthin zurück. Damals<br />
wurde der Rückschlagsport im<br />
Westen der Republik populär. Medienberichten<br />
zufolge sollen sich in den<br />
80er-Jahren fast drei Millionen Deutsche<br />
den Gummiball um die Ohren<br />
gedroschen haben, soll es fast 700<br />
Squash-Anlagen und 30 000 in Vereinen<br />
organisierte Spieler gegeben haben.<br />
Offizielle Zahlen zu jenen Jahren<br />
gibt es nicht. In den 2000er-Jahren<br />
kam Squash aus der Mode. (ost.)<br />
Mitglieder in Squash-Vereinen<br />
19 000<br />
18 020<br />
17 425<br />
17 000<br />
15 000<br />
13 000<br />
14 860<br />
13 825<br />
11 340<br />
11 000<br />
2002 ’07 ’11 2017<br />
BLZ/GALANTY<br />
Deutschland, heute<br />
Der Deutsche Squash-Verband<br />
sieht seinen Sport aktuell in einer<br />
Phase der Konsolidierung, die<br />
Zahl der Mitglieder nehme seit 2012<br />
nicht weiter ab, heißt es. Nach der<br />
aktuellsten Statistik (2017) gab es<br />
11 340 in Vereinen organisierte Spieler<br />
sowie schätzungsweise 1,5 Millionen<br />
Hobby-Spieler. Dass es vorrangig<br />
Männer sind, die sich für diesen<br />
Sportbegeistern, zeigt sich in der<br />
Liga-Struktur. Esgibt keine Damen-<br />
Bundesliga, nur Herren-Mannschaften<br />
messen sich in der obersten<br />
Klasse. Unter den 18 dort vertretenen<br />
Vereinen ist seit 2017 auch ein<br />
<strong>Berliner</strong>: der in Tegel ansässige Airport<br />
Squash e.V. Insgesamt gibt es<br />
ein Dutzend Vereine in der Region.<br />
In der Weltspitze spielen zwei<br />
Deutsche mit: Simon Rösner rangiertauf<br />
Platz 5derWeltrangliste,Raphael<br />
Kandraauf Platz 13. (ost.)<br />
Mehr Infos: dsqv.de und berlin.dsqv.de
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 21 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Seider<br />
fehlt gegen<br />
Kanada<br />
Foul bei Eishockey-WM<br />
bleibt für Nagy folgenlos<br />
Das brutale Foul am deutschen<br />
Eishockey-Nationalspieler Moritz<br />
Seider bleibt für den Slowaken<br />
Ladislav Nagy bei der WM folgenlos.<br />
Der Disziplinarausschuss des Weltverbandes<br />
IIHF leitete kein Verfahren<br />
ein. Nagy hatte Seider beim 3:2<br />
der deutschen Mannschaft gegen<br />
denWM-Gastgeber am Mittwoch extrem<br />
hartindie Bande gecheckt.<br />
Die Schiedsrichter Max Sidorenko<br />
(Weißrussland) und Martin<br />
Frano (Tschechien) hatten lediglich<br />
zwei Minuten wegen Bandenchecks<br />
und eine zehnminütige Disziplinarstrafe<br />
gegen den Slowaken verhängt.<br />
Wegen der Verletzung hätte es laut<br />
Regelwerk eine Spieldauerdisziplinarstrafe<br />
mit fünfminütiger Überzahl<br />
für Deutschland geben müssen.<br />
Bei Seider bestand der Verdacht<br />
auf eine Gehirnerschütterung. Er<br />
nahm am Freitag am Training nicht<br />
teil. Im nächsten Vorrundenspiel am<br />
Sonnabend (16.15 Uhr/Sport1) gegen<br />
Kanada wird der junge Verteidiger<br />
fehlen. (sid)<br />
Wo die Zitronen blühen<br />
Warum bei den SuperFinals derChampions LeagueinBerlin dreider vierVolleyballteams aus Italien kommen<br />
VonKarin Bühler<br />
In der Hotellobby am<strong>Berliner</strong><br />
Alexanderplatz hielten sich am<br />
Freitag ungewöhnlich viele ungewöhnlich<br />
große Männer und<br />
Frauen in Trainingsanzügen auf. Fast<br />
alle trugen auf ihren Jacken ein Emblem<br />
der italienischen Fahne. Die<br />
Volleyballer und Volleyballerinnen,<br />
die diesen Sonnabend bei den Super<br />
Finals in der Max-Schmeling-Halle<br />
eine Premiere erleben, wohnen alle<br />
im selben Hotel, Team für Team verteilt<br />
auf verschiedene Stockwerke.<br />
Zum ersten Mal spielen Europas<br />
beste Männer- und Frauenmannschaften<br />
am selbenTagamselben Ort<br />
um den Champions-League-Titel<br />
und ein Rekordpreisgeld in Höhe von<br />
1,2 Millionen Euro. Drei der vier<br />
Teams kommen aus Italien, was den<br />
Schluss nahe legt, dass sich der italienischeVolleyball<br />
nach einer mehrjährigen<br />
Delle,inder Spieler immer wieder<br />
über ausbleibende Gehälter klagten,<br />
wieder Platz eins unter Europas<br />
Ligen einnimmt. „Die Euphorie ist<br />
scheinbar in der Liga wieder da. Seit<br />
zwei, drei Jahren merken wir,dass der<br />
italienische Markt wieder unglaublich<br />
nach oben geht“, sagt BRVolleys-<br />
Wollen Kasan den Titel wegnehmen: die Spieler von Lube Civitanova IMAGO IMAGES/M. ZUBRZYCKI<br />
Manager, Kaweh Niroomand, der<br />
maßgeblichen Anteil daran hat, dass<br />
die Super Finals in Berlin stattfinden.<br />
Beiden Frauen treffen Imoco Volley<br />
Congliano und Igor Gorgonzola<br />
Novara aufeinander (16 Uhr). Am<br />
Abend (19 Uhr, beides Eurosport)<br />
wirdeszwischen Cucine Lube Civitanova<br />
und den Russen von Zenit Kasan<br />
eine Neuauflage des Vorjahresfinales<br />
geben, das Kasan im Tiebreak<br />
für sich entschied. DasTeam mit den<br />
russischen Stars Alexander Butko und<br />
Maxim Michailow sowie US-Nationalspieler<br />
Matt Anderson und dem<br />
Franzosen Earvin Ngapeth, strebt<br />
den fünften Champions-League-Titel<br />
hintereinander an. Ob es wieder so<br />
ein knappes Finale wird?„Bestimmt“,<br />
sagt Lubes Trainer Ferdinando de Giorgi,<br />
um grinsend anzufügen: „Ich<br />
hoffe nur, dass es andersherum ausgeht.“<br />
Schließlich will Lube versuchen,<br />
den wichtigsten Klubtitel erstmals<br />
seit 2011 wieder nach Italien zu<br />
holen. In der Champions League hat<br />
das Team von der Adriaküste diese<br />
Saison kein einziges Spiel verloren.<br />
Die 9 000 Plätze in der Max-<br />
Schmeling-Halle, die die BR Volleys<br />
alsVolleyballtempel vermarkten, sind<br />
ausverkauft. Die italienischen Klubs<br />
ließen wissen, sie hätten die doppelte<br />
Menge des Kartenkontingents loswerden<br />
können. „Es ist erfreulich,<br />
dass mehr als 50 Prozent der Zuschauer<br />
vonaußerhalb Deutschlands<br />
kommen“, findet Niroomand,„das ist<br />
touristisch für Berlin wichtig und gut.<br />
Der Volleyballtempel hat sich in Europa<br />
einen Namen gemacht –begleitet<br />
vonder Faszination Berlins.“<br />
Die Halle wird in italienischer<br />
Hand sein. „Bei uns ist der Volleyball<br />
ein wichtiger Sport. Wir haben nicht<br />
nur gute Spieler, sondern auch gute<br />
Trainer und gut organisierte Vereine.<br />
Zahlungsprobleme gibt es nicht<br />
mehr“, meint de Giorgi. „Dieses Jahr<br />
war unsereLiga die beste derWelt.“<br />
In dieser Liga ist Lube Civitanova<br />
gerade Meister geworden, mit den<br />
drei gebürtigen Kubanern Osmany<br />
Juantorena, Yoandy Leal und Robertlandy<br />
Simon im Kader, Zuspieler<br />
Bruno aus Brasilien, dem bulgarischen<br />
Angreifer Tsvetan Sokolov und<br />
dem Serben Dragan Stankovic als Kapitän.„Dakommen<br />
die bestenVolleyballer<br />
der Welt zusammen“, sagt Niroomand.<br />
„Ich freue mich auf das<br />
Aufeinandertreffen.“<br />
NACHRICHTEN<br />
Hamburger SV trennt sich<br />
von Trainer Hannes Wolf<br />
FUSSBALL. Nach wochenlangen Bekenntnissen<br />
zum Trainer wirdsich<br />
Zweitligist Hamburger SV nun doch<br />
vonHannes Wolf trennen. Nach der<br />
verpassten Rückkehr in die Bundesliga<br />
zogen der Vorstandsvorsitzende<br />
BerndHoffmann und Sportvorstand<br />
Ralf Becker die erwarteten Konsequenzen.<br />
Kruse verlässt Werder<br />
nach drei Jahren<br />
FUSSBALL. MaxKruse verlässt nach<br />
der Saison Werder Bremen. DerKontrakt<br />
des ehemaligen Nationalspielers<br />
läuft zum 30. Juni aus,Werder<br />
hatte bis zuletzt auf eine Verlängerung<br />
mit dem Stürmer gehofft.„Wir<br />
haben immer betont, dass wir die<br />
Zusammenarbeit mit Maxgerne<br />
fortgeführthätten. Er hat sich jedoch<br />
dazu entschieden, nach drei Jahren<br />
eine neue Herausforderung suchen<br />
zu wollen“, sagte Sport-Geschäftsführer<br />
Frank Baumann. Kruse wird<br />
zudem in letzten Saisonspiel gegen<br />
RB Leipzig fehlen. Er sagte:„Ich habe<br />
mit großer Freude drei Jahrelang für<br />
den Verein gespielt.“<br />
herzenswünsche<br />
Partnerschaften<br />
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ist kein Typ zum Allein sein.<br />
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ab 65, BmB o ZU4000144139<br />
BLZ, PF, 11509 BLN<br />
Einfühlsame Frau,62, schlank, bewegungs-<br />
u. tanzfreudig, unkompliziert,<br />
schöne dunkle<br />
Haare, Topfigur, möchte mit einem<br />
ehrlichen Partner eine lebendige<br />
Gemeinsamkeit eingehen.<br />
Agt. 60 plus t 89 04 94 51<br />
Schöne Weiblichkeit mit Herz u.<br />
Verstand, eine verführerische<br />
Frau mit Rubensfigur, 63, eine<br />
humorvolle Natur- u. Kulturliebhaberin,<br />
su. den Partner für<br />
einen fröhl. Neubeginn. Agt. 60<br />
plus t 89 04 94 51<br />
Marina,67, verw., e. wirklich hübsche<br />
Frau, schlank, m. Eleganz<br />
u. viel Weiblichk., herzl. gewinnd.<br />
Art, geheimnisvollem<br />
Lächeln mö. sich wieder verlieben.<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
SIE, eine noch immer sehr schöne<br />
Frau, 69 Jahre, führt ein interessantes<br />
Leben, in dem das<br />
Wichtigste fehlt: ein Mann! Sie<br />
freut sich auf Gemeinsamkeit<br />
ohne einzuengen! „Angela“.<br />
Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />
Christel, 68/1.62, kleine blonde<br />
Witwe, häuslich, mag Natur, su.<br />
aufrichtigen Mann m. Herzenswärme.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Kulturpsychologin, 75/1,62, sucht<br />
Zweisamkeit mit Wärme und<br />
Lachen. Genuss durch Kultur<br />
und Liebe. o ZU4000139799<br />
BLZ, PF, 11509 BLN<br />
Bin leider auf der Suche unerfahren,<br />
suche das Glück z. Anfassen<br />
und Lieb haben. Julia, 50,<br />
Angest., hübsche Mädchenfrau<br />
mit lachenden Augen, sucht den<br />
ganz normalen Mann! HERZ-<br />
BLATT-BERLIN: t 20459745<br />
SIE, eine natürliche Mädchenfrau,<br />
(58 J.) Intr. für Haus u. Garten,<br />
su. ehrl. Partner, wagt den 1.<br />
Schritt für ein 2. schö. Glück.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Bildhübsche Vietnamesin, 52, Designerin<br />
mit Herzenswärme<br />
und Niveau, möchte mit einem<br />
klugen Mann, gern älter, glücklich<br />
werden. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Mit 73 hat man noch Träume!<br />
Hübsche Witwe aus Wien, kultiviert,<br />
mag Ausflüge, Garten,<br />
Blumen, Gemeinsamkeit, su.<br />
den Mann an ihrer Seite. Singlecontact<br />
Berlin: t 2823420<br />
Anna, 62J., dunkle Haare, schöne<br />
Figur, hat Sehnsucht nach Liebe<br />
u. Vertrauen, mag Garten, Rad,<br />
kocht u. kuschelt gern, su. ehrl.<br />
Mann, dem es auch so geht.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Hanna, Hausfrau, 64J., liebe Witwe<br />
mit Pkw, finanziell versorgt,<br />
mag Natur, ist familiär, su. offenherzigen<br />
u. aufrichtigen<br />
Mann. Glücksbote: t 27596611<br />
Lisa, 45, schlank, sportl. Eleganz,<br />
mag Sonne u. Meer, vertraut<br />
ihrem Herzen und sucht Dich.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Hübsche schl., Frau sucht großz.<br />
Mann für Begleitung/Rendev.,<br />
f. WE. u.s.w. Tel. 0152-02789838<br />
er sucht sie<br />
Kann gleiches Schicksal eine<br />
Brücke sein? Witwer, graumeliertes<br />
Haar, sportl., schlanke<br />
Figur, 79/180, Konzertmusiker<br />
a.D., möchte gern wieder eine<br />
Frau in meine Arme nehmen,<br />
bin ein romantischer Mann, der<br />
Nähe vermisst. Ein gemeinsamer<br />
Spaziergang, eine Autotour<br />
zu zweit, eine schöne Musik<br />
hören u.v.m. Jedoch bleibt<br />
jeder in seiner gewohnten Umgebung.<br />
Agt. 60 plus t 89049451<br />
Achim, 72/1,78, gepfl. Betriebsleiter,<br />
großzügig im Denken<br />
und Handeln, mag Kultur, Nahu.<br />
Fernreisen, hat ein Wohnmobil,<br />
schwingt auch noch das<br />
Tanzbein, sucht Partnerin mit<br />
natürl. Ausstrahlung, welche<br />
noch etwas vom Leben erwartet.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Glück…. Ja, das wü. ich mir! Aber<br />
ich warte nicht auf den Schornsteinfeger,<br />
weil ich näml. Zentralheizg.<br />
habe. Marc, 59/182,<br />
öD, mit Witz u. Hirn, privat gern<br />
m. Jeans u. Sneakers, Naturmensch,<br />
Optimist, mö. wieder<br />
zu zweit sein. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Internet interessiert mich sehr –<br />
aber nicht bei der Partnersuche!<br />
<strong>Berliner</strong> Mann Ronald,<br />
59/1,83, Qulitätsmanager, modisch,<br />
mag Reisen, gemütliche<br />
Abende, Pläne schmieden, lebt<br />
in gesicherten Verhältnissen,<br />
su. genau Dich! Agt. Neue Liebe:<br />
t 2815055<br />
Ab und zu ein liebes Wort<br />
wünscht sich ehem. Polizeikommissar,<br />
90j. Kultur- u. Reisefreund.<br />
HERZBLATT-BER-<br />
LIN: t 20459745<br />
Joachim, 68 J., gepfl. Ing. mit<br />
PKW, ehrlich, zuverlässig, naturverbunden,<br />
handwerkl. begabt,<br />
su. nette Frau bis ca. 70 J.<br />
mit Inter. für ein gemütl. Heim,<br />
Reisen, Ausflüge, gem. Unternehmungen.<br />
Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Klaus, 70, 1,82, Pkw., mö. Bewährtes<br />
bewahren, aber auch Neues<br />
anstoßen -Freizeit gemeins.: ab<br />
wechseln, reich mit Lebensqualit.<br />
bei Reisen, Kultur, Ausflügen….<br />
PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Akademiker 82+ in gutem Allgemeinzustand<br />
sucht passend<br />
eine liebevolle, gebildete und<br />
gütige Frau zur Lebenspartnerschaft.<br />
Anruf zur Terminvereinbarung<br />
unter: 030/ 9333415.<br />
Haben Sie Mut!!!<br />
Beziehg.? Naklar! Spaß u. Zuverlässigk.<br />
unbedingt! Ben, 50+/<br />
185, m. tollem Charme, empathisch<br />
und nicht langweilig, su.<br />
nette, optim. Frau, die ehrl. Beziehg.<br />
möchte. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Noch einer von den Guten! Ist<br />
wieder zu haben. Stefan, 63, guter<br />
Beruf, natürlicher Typ, den<br />
Du niemals im Internet finden<br />
würdest. Lass Dich überraschen!<br />
Agt. 60 plus<br />
t 89 04 94 51<br />
Dynamische 63/1.80, Akademiker,<br />
gepfl. kultivierte Erscheinung,<br />
gut situiert, Intr. für Reisen,<br />
Rad, Natur, su. e. liebevolle<br />
Partnerin passenden Alters.<br />
HERZBLATT-BERLIN:<br />
t 20459745<br />
Thomas, 57/1.86, mag Kurz- u.<br />
Städtereisen, ist naturverbunden,<br />
sportl. Hobbykoch u. Optimist,<br />
wü. sich lebensfrohe Frau,<br />
möchte wieder gemeinsam Zukunftspläne<br />
schmieden. HERZ-<br />
BLATT-BERLIN: t 20459745<br />
Großer Optimist Jürgen, 63/180,<br />
verw., sehr gepflegt, mit Humor,<br />
Herz u.Verstand, schlank,<br />
su. Sie -auf was wollen wir noch<br />
warten? Jetzt sind doch die<br />
schönen Jahre. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
ER, 53/1.81, IT-Manager, su. etwas<br />
sportl. Partnerin m. Natürlichkeit<br />
u. Herz. Hast Du Verständnis<br />
für manchmal lange<br />
Arbeitstage, dann habe bitte<br />
Mut! Glücksbote: t 27596611<br />
Er, 65+, 1.84, erfolgreich, weiss<br />
was er will, Initiative ergreifen -<br />
na klar! - humorv., Mann m.<br />
Charakter u. innerer Stärke, der<br />
für Herzklopfen sorgt. PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Bodo, 77 J., gepflegter, verw.<br />
Meister, positiv im Denken,<br />
fährt Pkw, mag klass. Musik,<br />
Natur, Spaziergänge, su. unternehmungsl.<br />
Sie, nur Mut.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Dieter, 60, Historiker, kultiviert u.<br />
vital, mit Intr. für Musik, Kultur,<br />
schönes Wohnen, sucht nette<br />
„Sie“ ohne Gewohntes gleich<br />
aufzugeben. Glücksbote:<br />
t 27596611<br />
Dynamische 71/1.80, Fred, promoviert,<br />
ein gepfl. humorvoller<br />
Mann, charmant, großzügig im<br />
Denken u. Handeln, weltoffen,<br />
will nicht im Internet suchen.<br />
Glücksbote: t 27596611<br />
Peter, 76/180, mit sehr gepfl. Äußerem,<br />
Bewegungsmensch,<br />
Pens., noch spontan u. gesund,<br />
su. Sie für viele schöne Jahre!<br />
PS Harmonie t 0151/20126923<br />
Lachenu.Lieben, Reden u. Radeln,<br />
Monet u. Mozart –das Leben<br />
noch gemeinsam leben u. erleben<br />
möchte Dr. med., 68. Der<br />
Weg zu einer Gemeinsamkeit<br />
sollte ohne Enge mit Aufrichtigkeit<br />
u. achtsames Miteinander<br />
erfolgen. Agt. 60 plus<br />
t 89 04 94 51<br />
WelcheFrauhat Lust, meine Interessen<br />
zu teilen? War Geschäftsführer,<br />
bin 71, ein verlässlicher,<br />
humorvoller u. spontaner<br />
Mann, gehe gern wandern,<br />
liebe Musik, Cabarett,<br />
Theater, Reisen, möchte mich<br />
nicht an das Alleinsein gewöhnen.<br />
Agt.60plus t 89 049451<br />
Hannes, 64/1,83, ltd. Angest. ö.D.,<br />
figurbemüht, gepflegt u. modisch,<br />
volles Haar mit grauen<br />
Schläfen, guter Unterhalter,<br />
immer lustig, mag Kino, Musik,<br />
gute Gespräche, zusammen kochen,<br />
su. passende Sie! Agt.<br />
Neue Liebe: t 2815055<br />
Kuscheltyp mit starken Schultern!<br />
Wolfgang, 72/1,81, gebildet<br />
u. niveauvoll, graumelierte<br />
Schläfen, mö. sich verlieben,<br />
mit „Dir“, gern mit etwas mehr<br />
Figur, über alles reden, verreisen,<br />
zusammen ausgehen...<br />
Agt. Neue Liebe: t 2815055<br />
Glücklich aber einsam, Dieter, 74<br />
(verw.) mit vollem Haar, Bau-<br />
Ing. i. R., mit Format, vital, mit<br />
Pkw, su. Partnerin, z. gem. Erleben,<br />
Lachen, Tanzen, getr.<br />
Wohnen angenehm. HERZ-<br />
BLATT-BERLIN: t 20459745<br />
Ich wünsche mir ein beschauliches<br />
Leben in einer harmon.<br />
Partnerschaft mit einer Frau,<br />
bin 77, war in meinem Berufsleben<br />
in verantwortungsvoller<br />
Position. Bin naturverbunden,<br />
liebe Frankreich, Bücher, freue<br />
mich auf gemeinsame Unternehmungen<br />
zu zweit. Agt. 60<br />
plus t 89 04 94 51<br />
“Hans i. Glück?” Ich suche es<br />
noch! Auch mit 74, 180, PKW,<br />
kann man noch fit sein! Bin<br />
verw. Pens., modisch, mag Spaziergänge,<br />
große und kleine<br />
Ausflüge, wü. mir von ganzem<br />
Herzen junggebl. Frau, die sich<br />
traut, dem Glück eine Chance<br />
zu geben! Nur Mut! PS Harmonie<br />
t 0151/20126923<br />
Warten wirnicht! Die Zeit läuft davon!<br />
Vertraute Zweisamkeit u.<br />
Kuschelzeit verbunden mit diversen<br />
Unternehmungen ist<br />
unsere Zukunft. Prom. Akademiker,<br />
72/183, Witwer, freut<br />
sich auf Sie, eine aufgeschlossene<br />
Frau mit Sehnsucht nach<br />
Nähe. Agt. 60 plus t 89 04 94 51<br />
Auch mit 76/180 noch offen für<br />
Neues, Unerwartetes, Außergewöhnliches.<br />
Romantischer<br />
Realist, ansehnlich, gebildet,<br />
verw. denkt an eine aufgeschlossene,<br />
warmherzige<br />
Partnerin mit Empathie u. wachen<br />
Interessen an Kultur u.<br />
Natur. Agt. 60 plus t 89 04 94 51<br />
Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />
Vorgezogener<br />
Anzeigenschluss<br />
Himmelfahrt 2019<br />
Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />
Mittwoch, 29.05.2019 Montag, 27.05., 16 Uhr Veranstaltungen, Kulturkalender<br />
Freitag, 31.05.2019 Mittwoch, 29.05., 10 Uhr alle Rubriken<br />
Sonnabend, 01.06.2019 Mittwoch, 29.05., 10 Uhr Automarkt &Boote<br />
Mittwoch, 29.05., 12 Uhr<br />
Mittwoch, 29.05., 15 Uhr<br />
Stellenmarkt<br />
Reisemarkt<br />
Bildungsmarkt<br />
Immobilienmarkt<br />
Am 30. Mai 2019<br />
erscheint die<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> nicht<br />
Freitag, 31.05., 10 Uhr Bauen, Dienstleistungen u. a.<br />
Veranstaltungen<br />
Traueranzeigen<br />
redaktionelle Anzeigen<br />
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Telefon: 030 2327-50, Fax: 030 2327-6697, E-Mail: berlin.anzeigen@dumont.de<br />
Gebildeter u. belesener Pensionär,<br />
Anf. 80, vielseitig interessiert.<br />
Wenn man wieder allein ist, arrangiert<br />
man sich mit der Einsamkeit,<br />
akzeptieren kann man<br />
sie nicht. Bin gesund, fit u. aktiv,<br />
freue mich auf ein unverbindliches<br />
Kennenlernen. Agt. 60<br />
plus t 89 04 94 51<br />
Jurist,65, von sportl. Eleganz, erfolgsgewohntes<br />
Privatleben, interessiert<br />
an allem Schönen,<br />
mit Tatendrang u. Lebensfreude,<br />
nur der Platz neben mir<br />
ist leer. Wünsche mir nochmals<br />
eine erfüllte Zweisamkeit. Agt.<br />
60 plus t 89 04 94 51
22 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Sport<br />
Mit 25<br />
hat man<br />
noch Träume<br />
Biathletin Laura Dahlmeier<br />
beendet ihre Karriere<br />
Im iranischen Hochgebirge erlag<br />
Laura Dahlmeier endgültig dem<br />
verlockenden Rufder Freiheit. Keine<br />
strapaziösen Biathlonrennen mehr,<br />
kein Terminstress – die Entscheidung<br />
für das Ende der Karriere glich<br />
einer Erlösung. „Es ist Zeit, Servus zu<br />
sagen! Nach einer unfassbar harten<br />
Saison voller Höhen und Tiefen verspüre<br />
ich nicht mehr die hundertprozentige<br />
Leidenschaft, die für den<br />
Profisport erforderlich ist“, schrieb<br />
die Doppel-Olympiasiegerin und<br />
siebenmaligeWeltmeisterin am Freitag<br />
in den Sozialen Netzwerken:„Aus<br />
diesem Grund habe ich nach längerem<br />
Überlegen entschieden, meine<br />
aktiveBiathlonkarrierezubeenden.“<br />
Nach 152 Weltcupstarts, 20Weltcupsiegen<br />
als Solistin und 13 Erfolgen<br />
mit der Staffel, nach 18 Medaillen<br />
bei Großereignissen und einem<br />
Triumph im Gesamtweltcup zog<br />
Dahlmeier aus Partenkirchen einen<br />
Schlussstrich unter ihre soerfolgreiche<br />
Laufbahn. „Sie hat in nur wenigen<br />
Jahren außergewöhnliche Kapitel<br />
Sportgeschichte geschrieben und<br />
den populären Biathlonsport auf<br />
eindrucksvolle Weise bereichert“,<br />
sagte Alfons Hörmann, Präsident<br />
des Deutschen Olympischen Sport-<br />
Bundes,zuDahlmeiers Schritt.<br />
DasImmunsystem schwächelt<br />
Die Biathletin hatte zuletzt immer<br />
wieder gesundheitliche Probleme,<br />
vor allem das Immunsystem schwächelte.Doch<br />
der Abschied hat offenbar<br />
andere Gründe. „Ich bin über-<br />
Jubel gern. Heiterkeit auch. Trubel? Lieber<br />
nicht: Sagt Laura Dahlmeier. DPA/KAPPELER<br />
zeugt, dass man Ziele braucht.<br />
WahreZiele,die einen antreiben, die<br />
einem alles bedeuten und für die<br />
man alles in die Waagschale werfen<br />
würde“, schrieb die Bayerin: „Solche<br />
Ziele durfte ich mir während meiner<br />
Karriereerfüllen. So viele,dass heute<br />
kein Biathlonziel mehr auf meiner<br />
Liste steht.“<br />
Beim Deutschen Skiverband<br />
(DSV) hatten die Verantwortlichen<br />
nach zahlreichen Gesprächen in den<br />
vergangenen Wochen auf eine Fortsetzung<br />
der Karriere gehofft, vergebens.„Es<br />
ist natürlich schade“, sagte<br />
BerndEisenbichler,der neue Sportliche<br />
Leiter beim DSV: „Aber es wäre<br />
schön, wenn uns LauraimBiathlonsystem<br />
in irgendeiner Funktion erhalten<br />
bleibt.“<br />
Dass Dahlmeier, die im Dezember<br />
bei der World Team Challenge<br />
auf Schalke offiziell verabschiedet<br />
wird, dem Biathlon auf höchster<br />
Ebene die Treue hält, darfzumindest<br />
bezweifelt werden. Schon zuletzt<br />
war sie bei den Weltcups genervt<br />
vom stetigen Trubel um ihre Person,<br />
davon, dass sie auf Schritt und Tritt<br />
verfolgt wurde. Die permanente Angabe<br />
ihres Aufenthaltsortes für mögliche<br />
Dopingkontrollen engte sie zudem<br />
extrem ein.<br />
„Am allermeisten freue ich mich,<br />
dass ich mich nun nicht mehr jede<br />
Minute an- und abmelden muss“,<br />
schrieb LauraDahlmeier weiter:„Ich<br />
freue mich auf die kommende Zeit,<br />
neue Blickwinkel, Herausforderungen<br />
und viele Erlebnisse rund um<br />
den Globus.“ Aufeine Zeit ohne Leistungssport.<br />
Mit 25 hat man noch<br />
Träume. (sid)<br />
Und so beginnt es…<br />
Die letzten Worte vor dem wichtigsten Spiel in der jüngeren Geschichte des 1. FC Union<br />
VonMax Ohlert<br />
Ausgerechnet in Bochum, möchte<br />
man sagen. Dieser grauen, kleinen<br />
Großstadt im Herzen des Ruhrgebiets,<br />
umzingelt von Orten wie<br />
Herne, Essen und Mettmann, die am<br />
Sonntag um 15.30 Uhrzur Bühne für<br />
das wohl größte und wichtigste Spiel<br />
in der jüngeren Vereinsgeschichte<br />
des 1. FC Union wird.<br />
Um nicht weniger als den erstmaligen<br />
Aufstieg in die Bundesliga geht<br />
es für die Köpenicker.Zumindest im<br />
zweiten Schritt. Im ersten wollen die<br />
Eisernen den VfL Bochum zunächst<br />
erst mal besiegen. Dasist ihrePflicht,<br />
die „Hausaufgabe“, wie es Trainer<br />
Urs Fischer mit feinstem Schweizer<br />
Akzent sagen würde.„Wir brauchen<br />
da noch einmal eine Topleistung.<br />
Natürlich hoffen wir, dass es am<br />
Ende reicht, aber vorher müssen wir<br />
unsere eigene, schwere Hürde überwinden“,<br />
gab der 53-Jährige vordem<br />
Spiel zu Protokoll.<br />
Wasfür eine Saison!<br />
Ohne diesen Sieg könnte die Konkurrenz<br />
aus Paderbornihr Match im<br />
fernen Dresden auch blind und einbeinig<br />
bestreiten −solange sie nicht<br />
mit 0:8 (Null zu acht? Dynamo?<br />
Unioner,war da nicht mal was?) verlieren,<br />
würde es für die Eisernen<br />
trotzdem bestenfalls zum Relegationsplatz<br />
drei reichen. Dass dieser<br />
dritte Rang vor dem letzten Spieltag<br />
„nur“ der Trostpreis sein würde −<br />
hätte man Trainer,Spielernund Fans<br />
das vor der Saison prophezeit, hätten<br />
viele wohl ungläubig gelacht.<br />
Doch den Köpenickern gelang,<br />
nach einer verkorksten Saison im<br />
Abstiegskampf und einem massiven<br />
Umbruch, mit neuem Trainer,neuer<br />
sportlicher Leitung und elf neuen<br />
Spielern eine Saison für die Geschichtsbücher.<br />
Mit einer Hinrunde<br />
ohne Niederlage und einer Rückserie,<br />
in der die Mannschaft mehrfach<br />
bewies −beweisen musste! −, dass<br />
sie in der Lage ist, Rückschläge zu<br />
verkraften, stärker zurückzukommen.<br />
In den richtigen Momenten<br />
war sie fokussiert, wie in den Topspielen<br />
gegen die übermächtigen<br />
Teams aus Köln und Hamburg, gegen<br />
die die Eisernen kein einziges<br />
der vier Spiele verloren.<br />
„Es war eine kräfteraubende Saison“,<br />
resümierte Trainer Fischer<br />
folgerichtig vor deren Finale, umjedoch<br />
gleich hinten dranzusetzen:<br />
„Und trotzdem haben die Jungs in<br />
dieser Woche noch mal alle Kräfte<br />
mobilisiert und sehr gut trainiert.<br />
Hoffen und beten könnte Akaki Gogia und Union am Sonntag helfen.<br />
Hamburger SV −Duisburg So., 15.30<br />
Arm. Bielefeld −Kiel So., 15.30<br />
Regensburg−Sandhausen So.,15.30<br />
VfL Bochum−Union Berlin So., 15.30<br />
Darmstadt 98−Erzg.Aue So., 15.30<br />
Heidenheim−Ingolstadt So., 15.30<br />
Dyn. Dresden −SCPaderborn So., 15.30<br />
Gr.Fürth−FCSt. Pauli So., 15.30<br />
Magdeburg−1.FCKöln So., 15.30<br />
1 1. FC Köln 33 83: 4662<br />
2 SC Paderborn 33 75: 4757<br />
3 Union Berlin 33 52: 3156<br />
4 Hamburger SV 33 42: 4253<br />
ZWEITE BUNDESLIGA<br />
GETTY IMAGES<br />
5 Heidenheim 33 51: 4352<br />
6 Kiel 33 60: 5049<br />
7 FC St. Pauli 33 45: 5149<br />
8 Regensburg 33 53: 5248<br />
9 Arm. Bielefeld 33 51: 5046<br />
10 VfL Bochum 33 47: 4843<br />
11 Darmstadt 98 33 44: 5343<br />
12 Erzg.Aue 33 43: 4640<br />
13 Dyn. Dresden 33 38: 4739<br />
14 Gr.Fürth 33 35: 5539<br />
15 Sandhausen 33 43: 5037<br />
16 Ingolstadt 33 41: 5135<br />
17 Magdeburg 33 34: 5230<br />
18 Duisburg 33 39: 6228<br />
Blumen und andere Nettigkeiten<br />
Am Ende zählt aber nur, was wir davonamSonntag<br />
aufs Feld bringen.“<br />
Dabei liegt der Fokus, das versichern<br />
Spieler und Trainer, nur auf<br />
dem Spiel im Ruhrstadion.Weder die<br />
Parallelpartie im Stadion in Dresden<br />
noch eine Saisonverlängerung in der<br />
Mercedes-Benz-Arena, in der der<br />
potenzielle Relegationsgegner VfB<br />
Stuttgart zuHause ist, beschäftigen<br />
das Team. „Das Spiel in Bochum ist<br />
so wichtig, dass überhaupt keine Kapazität<br />
da ist, in irgendeiner Form an<br />
den VfB Stuttgart zudenken“, verdeutlichte<br />
UrsFischer.<br />
Für ihn besonders, weil es gegen<br />
die von ihm in der Winterpause als<br />
„am unangenehmsten zu bespielende<br />
Mannschaft der Zweiten Liga“<br />
vor allem um die richtige Strategie<br />
geht. Klar ist: DerVfL ist kein Team,<br />
das den eigenen Strafraum verbarrikadiertwie<br />
zuletzt der SV Darmstadt<br />
98, denn die Bochumer können richtig<br />
gut kicken. Fakt ist aber auch,<br />
dass das Heimteam kaum mehr<br />
Druck verspüren muss. Die Saison<br />
des VfL ist seit geraumer Zeit gelaufen.<br />
Umso mehr appelliert Fischer<br />
an die Fußballer-Ehre der Blauen:<br />
„Ich bin mir sicher,dass sie sich noch<br />
einmal gebührend von ihrem Heimpublikum<br />
verabschieden wollen.“<br />
Knallrote Wand<br />
Dieses Publikum muss allerdings am<br />
Sonntag gegen eine knallrote Wand<br />
aus mindestens 5100 Unionern im<br />
Ruhrstadion ansingen. Gerüchten<br />
zufolge sollen es sogar noch so einige<br />
mehr sein, die sich im Heimbereich<br />
mit Karten eingedeckt haben. Kein<br />
Gerücht ist hingegen, dass am Stadion<br />
An der Alten Försterei zum Wochenende<br />
hin Platz für ein Public<br />
Viewing mit 12 000 Fans geschaffen<br />
wurde. Eswürde nicht verwundern,<br />
wenn noch mehr in die Wuhlheide<br />
strömen, um diesen Moment gemeinsam<br />
zu erleben. „Was für ein<br />
fantastisches Zeichen von unseren<br />
Fans an die Spieler, dass sie uns erneut<br />
so sehr unterstützen“,<br />
schwärmte Urs Fischer und bestätigte:„Inschwierigen<br />
Momenten, die<br />
es in diesem Spiel geben kann, wird<br />
uns das unheimlich helfen.“<br />
DieMannschaft ist fokussiert, der<br />
Sonderzug der Fans nach Bochum<br />
ist startklar und das Bier für das Public<br />
Viewing wurde am Freitag angeliefert.<br />
Man kann guten Gewissens<br />
sagen: Der1.FCUnion ist bereit, seiner<br />
beeindruckenden Geschichte<br />
ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.<br />
Ist bereit aufzusteigen. Und sobeginnt<br />
es.Ausgerechnet in Bochum.<br />
Herthas Saisonfinale gegen Leverkusen steht im Zeichen des Abschieds. Drei Trainer und drei Spieler sagen Tschüss<br />
VonPaul Linke<br />
Beginnen wir heute mal mit einem<br />
dringenden Anreisehinweis:<br />
Werandiesem Sonnabend, der<br />
ja verheißt, auch ein sonniger Nachmittag<br />
zu werden, einen Ausflug ins<br />
Olympiastadion plant, sollte zeitiger<br />
aufbrechen. DasSpiel zwischen Hertha<br />
BSC und Bayer Leverkusen beginnt<br />
zwar klassisch um halb vier,<br />
doch einerseits werden die treuesten<br />
Fans mit ihrem traditionellen Saisonabschlussmarsch<br />
– startet zwei<br />
Stunden vor dem Anpfiff am Theodor-Heuss-Platz<br />
– die Anfahrt mit<br />
dem Auto erschweren; andererseits<br />
sollte man besser schon vorder Aufwärmphase<br />
der Spieler den Platz<br />
einnehmen, um nicht die ersten Höhepunkte<br />
des Tages zu verpassen.<br />
Es wird Blumen geben, dazu gerahmte<br />
Bildcollagen, sehr netteWorte<br />
und wahrscheinlich auch Tränen,<br />
denn das letzte Spiel dieser Saison<br />
steht im Zeichen des Abschieds.Verabschiedet<br />
werden die Trainer Pal<br />
Dardai, Admir Hamzagic (beide für<br />
ein Jahr?) und Rainer Widmayer (VfB<br />
Stuttgart), dazu die Spieler Fabian<br />
Lustenberger (Young Boys Bern), Julius<br />
Kade (Union Berlin) und Jonathan<br />
Klinsmann (Zukunft ungewiss).<br />
Unterbrochen wird die Abschiedsparty<br />
von einem Fußballspiel,<br />
dass Hertha natürlich<br />
gewinnen will; es wäreaber<br />
auch nicht so dramatisch,<br />
sollte ein Saisonende im<br />
<strong>Berliner</strong> Olympiastadion<br />
an die jüngere Geschichte<br />
anknüpfen.<br />
Die Stimmung war<br />
nämlich selten ausgelassen,<br />
als Mannschaft und<br />
Fans sich nach einer Erstligasaison<br />
gegenseitig in die Sommerpause<br />
entließen. Hier noch mal zur<br />
Erinnerung: 2:6 gegen Leverkusen<br />
(2018), 2:6 gegen Leipzig (2017), 0:4<br />
gegen Dortmund (2014), 3:1 gegen<br />
Hoffenheim (2012, dann Relegation<br />
und Abstieg), 1:3 gegen die Bayern<br />
(2010, direkt in die Zweite Liga), 0:0<br />
gegen Hannover(2005, doch noch die<br />
Qualifikation für die Champions<br />
League verpasst). Das letzte gelungene<br />
Maifest gab es 2003, als Hertha<br />
2:0 gegen Kaiserslauterngewann und<br />
gerade noch so auf den Europapokal-<br />
Vordem Abschied:<br />
PalDardai<br />
platz sechs rutschte.Eswar der letzte<br />
Auftritt des heutigen Managers Michael<br />
Preetz als Stürmer.<br />
Es gab damals viele Botschaften<br />
im Stadion: „Preetz danke<br />
für alles“, „Preetz Fußballgott“,<br />
„Danke Langer“ und<br />
in der Ostkurve, die gerade<br />
ein neues Dach bekam,<br />
hatten die Fans eine riesige<br />
Choreografie ausgerollt:<br />
„Die Köpfe einer glorreichen<br />
Ära“ stand oben, unten<br />
„Immer ein Teil von<br />
uns“ und dazwischen<br />
prangten die Konterfeis<br />
von Preetz, damals 35 Jahre alt, und<br />
Mitabschiedsgast Jolly Sverrisson.<br />
Eine ähnlich pompöse Liebesbekundung<br />
wird auch Dardai bekommen,<br />
die Ultras haben es bereits angekündigt.<br />
Aber erst nach dem Spiel<br />
wird man sehen, ob der scheidende<br />
Trainer wirklich so gefühlskalt ist,<br />
wie er es seit vier Wochen behauptet.<br />
Am Donnerstag wiederholte er jedenfalls:<br />
„Ich habe das gleiche Gefühl<br />
wie immer.Ich spürenicht, dass<br />
es etwas Besonderes ist. Dassage ich<br />
ganz ehrlich, wirklich.“<br />
BERND KÖNIG<br />
Einen Hinweis gibt es allerdings<br />
schon, dass dieses Spiel ein ganz<br />
bisschen ehrlich und wirklich und<br />
besonders ist für Dardai. Er hat ja<br />
dreißig Karten bestellt, sonst waren<br />
es um die zehn, die er manchmal<br />
selbst bezahlte. „Dieses Mal“, gab<br />
Dardai zu, „war ich frech, wirklich<br />
frech –VIP sogar.“ Undumsonst.<br />
Familie,Freunde und die anderen<br />
Wegbegleiter sollten bei all dem<br />
Druck auf die Tränendrüsen nicht<br />
vergessen, dass Dardais Abschiedsspiel<br />
durchaus noch eine sportliche<br />
Relevanz hat. Tabellenplatz zehn soll<br />
es am Ende noch werden. Und:<br />
„Fünfzig Tore“, sagte der Trainer,<br />
„das ist ein Ziel, ein Reiz, Männer,<br />
machen wirddas.“ Zwei fehlen noch,<br />
dann hätte Hertha sogar mehr geschossen<br />
als unter Lucien Favre(48),<br />
der im Mai 2009 Platz vier erreichte.<br />
Undübrigens auch damals –nach einem<br />
0:4 gegen den Absteiger aus<br />
Karlsruhe –war die Saisonabschlussparty<br />
eine miese; ein Sieg hätte<br />
Platz drei, womöglich die Teilnahme<br />
an der Champions League bedeutet.<br />
Im Mittelfeld spielte ein gewisser Pal<br />
Dardai.<br />
Ein<br />
kolossaler<br />
Kraftakt<br />
Die Füchse Berlin stehen im<br />
Endspiel um den EHF-Pokal<br />
VonCarolin Paul<br />
Esertönte ein gellendes Pfeifkonzert<br />
als Silvio Heinevetter vor<br />
dem Spiel der Füchse Berlin gegen<br />
FC Portovorgestellt wurde.Doch für<br />
den <strong>Berliner</strong> Schlussmann scheinen<br />
derartige Aktionen im Moment nur<br />
zusätzlicher Antrieb zu sein. Mitinsgesamt<br />
sechszehn Paraden war er<br />
ein Garant für den 24:20 (12:8)-Erfolg<br />
gegen der Füchse und sicherte seinem<br />
Team somit den Einzug ins heutige<br />
Endspiel (20.45 Uhr).<br />
Ausbaufähige Wurfquote<br />
Zusammen mit der starken Abwehr<br />
gelang es dem 34-Jährigen seinen<br />
Kasten bis zur siebenten Minute sauber<br />
zu halten. Dabei glänzte er nicht<br />
nur mit drei Paraden aus dem Spiel<br />
heraus, sondern verschaffte sich<br />
auch bei den Gegnern aus Portugal<br />
gehörig Anerkennung.<br />
Die versagten gleich dreimal hintereinander<br />
beim Strafwurf. Zunächst<br />
warfAntonio Rodrigues Areia<br />
den Ball über das Tor, dann folgte ein<br />
Pfostentreffer bis schließlich Heinevetter<br />
hielt und das Triple perfekt<br />
machte.<br />
Trotz der starken Defensivleistung<br />
gelang es den Füchsen zunächst<br />
jedoch nicht, sich abzusetzen.<br />
Einerseits langten die Portugiesen<br />
kräftig zu und stellten das Team<br />
von Velimir Petkovic vor allem körperlich<br />
auf die Probe. „Das waren<br />
echte Kolosse“, gab Silvio Heinevetter<br />
nach dem Spiel deshalb auch be-<br />
Paul Drux (l.) versucht mit seinem Wurf<br />
Alexis Borges zu überwinden. DPA/MOLTER<br />
eindruckt zu. Zum anderen war die<br />
Wurfquote der <strong>Berliner</strong> durchaus<br />
ausbaufähig. Erneut war es ihr Torwart,<br />
der vonhinten den Takt vorgab.<br />
Teils trieb er seine Teamkameraden<br />
schnell nach vorn, teils ermahnte er<br />
zur Ruhe. Kurz vor Ende der ersten<br />
Halbzeit stimmte dann auch der<br />
Rhythmus und die Füchse konnten<br />
sich mit einem Vier-Tore-Vorsprung<br />
in die Pause verabschieden.<br />
Portobäumte sich in den zweiten<br />
dreißig Minuten noch einmal auf, bis<br />
auf mehr als zwei Treffer kam die<br />
Mannschaft aber nicht mehr heran.<br />
DerAußenseiter bekam zwar tatkräftige<br />
Unterstützung des Kieler Publikums,<br />
hatte allerdings keine Chance<br />
mehr die Partie wieder zu drehen.<br />
Dasmussten die Spieler nach Abpfiff<br />
neidlos anerkennen und zollten<br />
nicht nur Silvio Heinevetter beim<br />
Abklatschen Respekt. Damit geht es<br />
für die Füchse weiter auf der Mission<br />
Titelverteidigung. Im Finale treffen<br />
Heinevetter und Co. dann auf den<br />
THW Kiel.Wieerwartet konnten sich<br />
die Hausherren zuvor gegen Holstebrodurchsetzen<br />
(32:26).<br />
Das Endspiel ist damit nicht nur<br />
ein deutsches Duell, sondern gleichermaßen<br />
das Aufeinandertreffen<br />
zweier Trainer-Legenden. Während<br />
Alfred Gislasson seinen 20. Titel mit<br />
dem THW holen will, könnte Velimir<br />
Petkovic mit dem fünften EHF-Pokal<br />
in die Geschichte des Turniers eingehen.<br />
Egal welcher der beiden Trainer<br />
mit seinem Team die Oberhand behält,<br />
der Pott wird weiter in deutscher<br />
Hand bleiben. Seit 2014 gelang<br />
es keiner anderen Nation den Europapokal<br />
zu erobern.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 23 *<br />
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Sport<br />
Werwill Deutscher Meister werden? Iiiiich, zeigt Bayern-Stürmer RobertLewandowski an.<br />
GETTY IMAGES/STUART FRANKLIN<br />
Druck auf dem Kessel<br />
Die Titelentscheidung in der Bundesliga wird vor allem für den FC Bayern zur Nervenprobe, denn Psychologie und Fußball halten sich oft nicht an die Stochastik<br />
VonMaik Rosner,München<br />
AnSamuel Kuffour wirddieser<br />
Tage in München oft erinnert,<br />
an jenen Sammy,<br />
der zwischen 1993 und<br />
2005 für den FC Bayern verteidigte,<br />
abgesehen von einer Leihe an den<br />
1. FC Nürnberg. Kuffour hat den<br />
Fans bei der Meisterfeier 2000 aus<br />
der Seele gesungen, als er zum Mikro<br />
griff und die Zuhörer mit der leicht<br />
verunglückten Forderung beglückte:<br />
„Rot-weiße Trikot, wir wolle rotweiße<br />
Trikot, rot-weiße Triiikooot,<br />
wir wolle rot-weiße Triiikooot.“<br />
Sein Singsang ist ins Liedgut der<br />
Bayern eingegangen, immer wieder<br />
erinnern sie an die Zeilen des Ghanaers,<br />
damit der Verein diesem<br />
Wunsch bei der Gestaltung der Arbeitskleidung<br />
nachkommen möge.<br />
Das hat auch diesmal nicht ganz geklappt.<br />
Das neue Trikot der kommenden<br />
Saison werden die Kicker<br />
des FC Bayern an diesem Sonnabend<br />
beim Ligafinale gegen Eintracht<br />
Frankfurt erstmals tragen,<br />
wenn es darum geht, den 29. Meistertitel<br />
der Münchner zu erringen.<br />
Doch weil das neue Trikot, abgesehen<br />
von den weißen Sponsorenlogos,<br />
ganz in Rot gehalten ist, sind<br />
nicht alle Anhänger zufrieden.<br />
An Kuffour wird dieser Tage aber<br />
auch erinnert, weil sich am 26. Mai<br />
die Mutter aller Niederlagen aus Bayern-Sicht<br />
jährt. Vor20Jahren verloren<br />
sie das Finale der Champions<br />
League gegen Manchester United<br />
und gegen alleWahrscheinlichkeiten<br />
durch zwei Tore in der Nachspielzeit<br />
1:2. Den Fanliebling Kuffour, 42, hat<br />
das Bayern-Magazin „51“ aus diesem<br />
Anlass in Ghana besucht und<br />
dabei eine DVDdes Dramas vonBarcelona<br />
mitgebracht. Doch Kuffour<br />
blieb dabei, er wollte sich das Finale<br />
auch jetzt nicht noch mal ansehen.<br />
Es wäre das erste Mal gewesen.<br />
„Neinneinnein, geht nicht – es<br />
macht mir noch immer so viel weh“,<br />
zitierte ihn das Klubheft. Unddamit<br />
zum Bundesligafinale, zum Fernduell<br />
um den Meistertitel zwischen<br />
dem FC Bayern und Dortmund.<br />
Nüchtern betrachtet gehört<br />
schon viel Fantasie zu der Annahme,<br />
dass die Münchner ihresiebte Meisterschaft<br />
in Serie noch verspielen.<br />
Die Mannschaft von Trainer Niko<br />
Kovac hat zwei Punkte und 17 Tore<br />
Vorsprung auf den BVB. Ein Unentschieden<br />
gegen Frankfurt genügt<br />
also für den nächsten Gewinn der<br />
Schale und für den ersten vonKovac<br />
als Trainer, auch wenn Dortmund in<br />
Gladbach gewinnt, da ein 17:0 des<br />
BVB nun wirklich ausgeschlossen<br />
werden kann. Kovac wäre damit<br />
nach Franz Beckenbauer der zweite<br />
Münchner,der sowohl als Spieler als<br />
Hertha BSC -Leverkusen Sa., 15.30<br />
Mönchengladbach -Dortmund Sa., 15.30<br />
Düsseldorf -Hannover Sa., 15.30<br />
Freiburg -Nürnberg Sa., 15.30<br />
Mainz -Hoffenheim Sa., 15.30<br />
Bremen -RBLeipzig Sa., 15.30<br />
Schalke-Stuttgart Sa., 15.30<br />
Wolfsbrug -Augsburg Sa., 15.30<br />
FC Bayern-Frankfurt Sa., 15.30<br />
1 FC Bayern München 33 83: 3175<br />
2 Borussia Dortmund 33 79: 4473<br />
3 RB Leipzig 33 62: 2766<br />
4 Bor.Mönchengladbach 33 55: 4055<br />
5 Bayer04Leverkusen 33 64: 5155<br />
auch als Chefcoach deutscher Meister<br />
geworden ist.<br />
Nur wenn die Bayern verlieren<br />
und Dortmund gewinnt, dürfen sie<br />
beim BVB ihren neunten deutschen<br />
Meistertitel feiern. Das Problem dabei,<br />
das zeigt auch die Niederlage gegen<br />
Manchester vor 20Jahren: Die<br />
Psychologie und der Fußball halten<br />
sich oft nicht an die Wahrscheinlichkeitslehre.<br />
Undvor allem für die vom<br />
Erfolg verwöhnten und zu diesem<br />
verpflichteten Bayern wirddas Fernduell<br />
mit dem BVBzur Nervenprobe.<br />
ERSTE BUNDESLIGA<br />
6 Eintracht Frankfurt 33 59: 4354<br />
7 VfL Wolfsburg 33 54: 4952<br />
8 1899 Hoffenheim 33 68: 4851<br />
9 SV Werder Bremen 33 56: 4850<br />
10 Hertha BSC 33 48: 5243<br />
11 Fortuna Düsseldorf 33 47: 6441<br />
12 1. FSV Mainz 05 33 42: 5540<br />
13 SC Freiburg 33 41: 6033<br />
14 FC Augsburg 33 50: 6332<br />
15 FC Schalke04 33 37: 5532<br />
16 VfB Stuttgart 33 32: 7027<br />
17 Hannover96 33 30: 6921<br />
18 1. FC Nürnberg 33 25: 6319<br />
Es geht diesmal um die Kopf-Salatschüssel,<br />
wenn man so will. Für die<br />
Münchner ist das eine sehr ungewohnte<br />
Ausgangslage – in der die<br />
kleine Chance der Dortmunder liegen<br />
könnte.Beim BVBsetzen sie genau<br />
auf diese Komponente.<br />
Hans-Joachim Watzke hatte den<br />
Psychokrieg vor einer Woche angefangen.<br />
Nunsagte der Geschäftsführer:„Meine<br />
Hoffnung wirdjeden Tag<br />
größer.“ Er sei darüber „selber ganz<br />
verwundert, weil ich eigentlich ein<br />
Skeptiker bin“. Doch diesmal habe<br />
er das „unerklärliche Gefühl, dass<br />
wir vor großen Dingen stehen.“<br />
Sportdirektor Michael Zorc ergänzte:<br />
„Das ist keine mathematische Kalkulation.<br />
Da geht es um Dynamiken,<br />
die entstehen. Wenn wir in Führung<br />
gehen würden, könnte das etwas<br />
auslösen.“<br />
Beim FC Bayern geben sie sich<br />
natürlich selbstgewiss. Nur einmal,<br />
1971, wurde der Klub am letzten<br />
Spieltag noch abgefangen. Allerdings<br />
nicht zu Hause,sonderndurch<br />
eine Niederlage in Duisburg. „Ich<br />
werde sechs oder sieben Tage wunderbar<br />
schlafen, weil ich weiß: Wenn<br />
die Mannschaft so spielt wie heute,<br />
so kämpft, sich so reinhaut, dann<br />
sind wir am Samstag deutscher<br />
Meister“, sagte Präsident UliHoeneß<br />
nach dem 0:0 bei RB Leipzig.<br />
Andererseits ist bei den Bayern<br />
mächtig Druck auf dem Kessel, nicht<br />
nur wegen der Dauerdebatte um den<br />
angezähltenTrainer Niko Kovac.Den<br />
Titel zu verspielen, wäre gewissermaßen<br />
die GAB,die größte anzunehmende<br />
Blamage.Und ein Drama wie<br />
1999. Oder wie 2012 im Finale „dahoam“<br />
der Champions League gegen<br />
den FC Chelsea. Oder wie im Pokalfinale<br />
2018 gegen Frankfurt, als<br />
Kovac noch die Eintracht coachte<br />
und gegen den FC Bayern gegen alle<br />
Wahrscheinlichkeiten 3:1 triumphierte.Nun<br />
könnten „seine“ Frankfurter<br />
ihm und den Münchnern erneut<br />
einen Strich durchs angepeilte<br />
Double machen, mit ähnlich erstaunlichen<br />
Großtaten wie zuletzt in<br />
Europa.<br />
Wahrscheinlich ist das zwar<br />
nicht. Aber auch an dieser Stelle<br />
kann an Kuffour und seinen Singsang<br />
erinnertwerden, an eine seiner<br />
vielen positiven Erinnerungen.„Rotweiße<br />
Trikot“ forderte er, nachdem<br />
die Bayern nach sogar drei Punkten<br />
Rückstand am letzten Spieltag noch<br />
Platz eins erklommen, weil der bisherige<br />
Tabellenführer Leverkusen in<br />
Haching verlor. Ein gutes Omen?<br />
Und wenn ja, für München oder<br />
Dortmund?<br />
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Zauberer oder Zauderer?<br />
Dortmunds Trainer Lucien Favre geht die spannende Meisterschaftsentscheidung mit Pragmatik an. Ein Titelgewinn des BVB könnte sein Image stark verändern<br />
VonDaniel Theweleit, Dortmund<br />
Auch vordem großen Saisonfinale<br />
sind alle Versuche vergebens, ein<br />
paar emotionale Worte aus Lucien<br />
Favreherauszukitzeln, lieber kramt er<br />
eine seiner Standardfloskeln hervor.<br />
„Alles ist möglich“, erwidertder Trainer<br />
von Borussia Dortmund nüchtern<br />
auf die Frage nach der Spannung,<br />
die die Fußballnation vor dem<br />
aufregendsten Titelkampf seit zehn<br />
Jahren elektrisiert. Nur im Strahlen<br />
seiner Augen, in seinem Lächeln ist<br />
Vorfreude zu erkennen, was die Frage<br />
aufwirft, ob ein Trainer in einem derart<br />
besonderen Moment nicht fordernder,lauter,extrovertierter<br />
auftreten<br />
sollte.Wäre esnicht wünschenswert,<br />
Favre würde den Klub in einen<br />
emotionalen Ausnahmezustand versetzen<br />
und den Spektakelfaktor fürs<br />
Publikum herausheben, so wie es<br />
Hans-Joachim Watzke probiert? „Ich<br />
glaube, dass die Möglichkeit nicht so<br />
klein ist, wie der ein oder andere<br />
glaubt“, sagt der Geschäftsführer zu<br />
den Titelchancen, er spüre, „dass der<br />
BVB vor großen Dingen steht“, Favre<br />
hingegen merkt an: „Wir müssen das<br />
Spiel in Mönchengladbach gewinnen.<br />
Punkt.“<br />
Der Schweizer Fußballlehrer ist<br />
ein wunderbarer Spielerentwickler,<br />
an guten Tagen können seine Mannschaften<br />
Ästheten begeistern, allerdings<br />
wurde zuletzt viel über Favres<br />
vermeintliche Schwächen debattiert:<br />
Wenn klassische Faktoren des Fußballsports<br />
wie Härte, Widerstandskraft<br />
und Testosteron gefragt sind,<br />
dann sei der Feingeist kein Spitzentrainer<br />
mehr, monieren Kritiker. In<br />
Fachzeitschriften wurde über die<br />
„verschenkte Meisterschaft“ gespottet,<br />
und als Dortmunds Chefcoach in<br />
den Stunden nach der Heimniederlage<br />
im Revierderby gegen Schalke<br />
zum Titelrennen sagte,„es ist vorbei“,<br />
festigte sich das Bild vom Zauderer,<br />
dem die Widerstandskraft im Umgang<br />
mit Rückschlägen fehlt. EinKo-<br />
lumnist der Bild forderte den Rücktritt,<br />
Insider raunten sich zu, die Klubführung<br />
habe bereits begonnen, für<br />
die mittelfristige Zukunft, Bremens<br />
Florian Kohfeldt zu umwerben.<br />
Dabei gibt es sogar ein Buch über<br />
einen magischen Augenblick,<br />
der beweist, dass Favres<br />
Stil sehr wohl für große<br />
Titelkämpfe taugt. In „Die<br />
93. Minute“ wird opulent<br />
nacherzählt, wie dieser<br />
Trainer am 13. Mai2006 mit<br />
dem Tabellenzweiten FC<br />
Zürich in der Schweiz zum<br />
Ersten nach Basel reiste, er<br />
brauchte einen Sieg, um<br />
Meister zu werden. Als die<br />
Nachspielzeit begann, stand es 1:1,<br />
einige Spieler auf der Basler Bank hatten<br />
schon ihreMeister-Shirts übergezogen,<br />
als Iulian Filipescu Favres<br />
junge Mannschaft doch noch zum<br />
ersten Zürcher Titelgewinn nach 22<br />
Jahren schoss. Dramatischer kann<br />
man keine Meisterschaft gewinnen.<br />
Bleibt nüchtern:<br />
Lucien Favre<br />
Sollte Favre amSonnabend zum<br />
zweiten Mal einen solch dramatischen<br />
Titelkampf gewinnen, würde<br />
sich sein Image wandeln. Er wäre<br />
plötzlich der Zauberer,der es schaffte,<br />
gleich im ersten Jahr eines über mindestens<br />
zwei Spielzeiten<br />
GETTY IMAGES/LARS BARON<br />
angelegten Umbruchs<br />
Meister zu werden. Mit einer<br />
extrem unerfahrenen<br />
Mannschaft. Wenn dagegen<br />
die Bayern Meister<br />
werden, würde er als jener<br />
Mann gelten, der neun<br />
Punkte Vorsprung auf den<br />
FC Bayern vergeudete, der<br />
die seltene Chance, eine<br />
Schwäche des Dauermeisters<br />
zu nutzen, verstreichen ließ; als<br />
Mann, der Krisen nicht unter Kontrolle<br />
bekam. So nah liegen die Extreme<br />
in derWelt des Fußballs oft beieinander.Wobei<br />
dieVerantwortlichen<br />
beim BVB sich naturgemäß gegen<br />
diese Art der Geschichtsschreibung<br />
wehren.<br />
Team und Trainer haben unabhängig<br />
vom großen Finale „eine tolle<br />
Saison gespielt“, sagt Watzke. Zahlen<br />
untermauerndieseThese.Schon jetzt<br />
hat Favre deutlich mehr Punkte gesammelt<br />
als der unvergessene Ottmar<br />
Hitzfeld in seinem Meisterjahren<br />
1995 und 1996, und sollte der BVB in<br />
Gladbach gewinnen, hätte selbst Jürgen<br />
Klopp nur in einem seiner sieben<br />
Dortmunder Jahre mehr Zähler erspielt.<br />
Dennoch ist die große Klopp-<br />
Sehnsucht ein Problem für jeden<br />
Trainer beim BVB. Vonder Zeit mit<br />
dem heutigen Liverpool-Coach werden<br />
die großen Momente erinnert,<br />
längst ist vergessen, dass der Fußball<br />
im Alltag zwar mit dem Parole „Vollgas“<br />
überschrieben war, der Stil der<br />
Mannschaft aber oft mühsam wirkte.<br />
Dass FavredenVergleichen mit Klopp<br />
nur so schwer standhält, liegt daran,<br />
dass seine vermeintliche Schwachstelle<br />
genau jener Teil der Trainerarbeit<br />
ist, den die Öffentlichkeit am<br />
klarsten sehen kann: die Wirkung seinerWorteingrößerer<br />
Runde.Favreist<br />
kein Typ, der mit Leichtigkeit Menschen<br />
mitreißen kann.<br />
DerBauernsohn aus einem walisischen<br />
Bergdorf halte nun mal „nicht<br />
ständig proklamatische Ansprachen<br />
an die ganzeMannschaft, sondernarbeitet<br />
auch sehr starkmit Vieraugengesprächen,<br />
in denen er den Spielern<br />
immer wieder das gute Gefühl gibt:<br />
Ichkümmere mich um dich“, erklärt<br />
Sportdirektor Michael Zorc. Reza Fazeli<br />
bestätigt das. „Meiner Meinung<br />
nach gibt es nicht nur einenWeg, eine<br />
Mannschaft mitzunehmen und zu<br />
motivieren“, sagt Favres Berater. „Es<br />
gibt viele Trainer, die Floskeln verwenden,<br />
zu diesen Kollegen gehörter<br />
nicht. Er ist sehr authentisch, gerade<br />
durch die Arbeit an fußballerischen<br />
Details bereitet er die Spieler so vor,<br />
dass sie Woche für Woche hoch motiviert<br />
sind.“ Womöglich ist diese Art<br />
der Erdung in der emotionalen Extremsituation<br />
dieses letzten Saisonspiels<br />
genau der richtige Ansatz.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 24<br />
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Sport<br />
Martin Hermannsson ist<br />
überpünktlich. Acht<br />
Minuten vor der vereinbarten<br />
Zeit ist Alba<br />
Berlins Aufbauspieler am vereinbarten<br />
Treffpunkt. Seine Wohnung liegt<br />
nur einen Steinwurfvon dem Café in<br />
Berlin Mitte entfernt. Hermannsson<br />
entscheidet sich für Cappuccino.<br />
Nieselregen und dunkle Wolken erinnern<br />
ihn an seine Heimat Island.<br />
Seit August lebt er mit Frau und Sohn<br />
in Berlin. Zwei Endspiele hat er mit<br />
Albas Basketballern erreicht, im Eurocup<br />
und im BBL-Pokal. Am Sonnabend<br />
beginnen gegen Ulmdie Playoffs<br />
um die Deutsche Meisterschaft<br />
(18 Uhr). Hermannsson ist dabei einer<br />
der Schlüsselspieler.Als der Cappuccino<br />
fertig ist, kann das Gespräch<br />
beginnen.<br />
Herr Hermannsson, wie wichtig ist<br />
gesunde Ernährung für Sie?<br />
Es ist Teil meines Jobs, inbestmöglicher<br />
Verfassung zu sein. Ich<br />
trinke viel Wasser, esse viel Lachs<br />
und Hähnchen. Vor zwei Wochen<br />
habe ich entschieden, bis zum Saisonende<br />
auf Süßigkeiten zu verzichten.<br />
Ichliebe eigentlich Süßigkeiten.<br />
Welche?<br />
Gummibären. Ichliebe aber auch<br />
Eis, ich habe immer Eis imGefrierfach.<br />
Ich trinke aber keine Limonade,<br />
schon seit zwei, drei Jahren<br />
nicht mehr.<br />
Sie sind hierhergelaufen. Wie bewegen<br />
Siesich sonst in der Stadt?<br />
Deutschland hat eins der besten<br />
öffentlichen Verkehrssysteme in der<br />
Welt. In Island ist es schrecklich, da<br />
gibt es nur Busse.Damusst du schon<br />
mal 40 Minuten warten, wenn du einen<br />
Busverpasst hast. Hier brauchst<br />
du eigentlich kein Auto. Ganz oft<br />
nehme ich die U-Bahn, um zum<br />
Training zu kommen. Dasist schneller.Ich<br />
liebe es,die Straßenbahn zum<br />
Alexanderplatz oder zum Hackeschen<br />
Markt zunehmen. Auch, weil<br />
es in Berlin schrecklich ist, einen<br />
Parkplatz zu finden.<br />
So wie vorder Alba-Trainingshalle in<br />
der Schützenstraße?<br />
Da gibt es immer einen kleinen<br />
Wettstreit um den besten Platz.<br />
Wenn man der Erste oder der Letzte<br />
ist, der zum Training kommt, kann<br />
man als Erster fahren, wenn man<br />
aber irgendwo dazwischen in der<br />
Mitte kommt, muss man auf alle<br />
warten.<br />
Haben Sieein LieblingsortinBerlin?<br />
Ich finde es rund um den Hackeschen<br />
Markt sehr schön. Da kann<br />
man hinlaufen und auch gut einkaufen.<br />
Das mache ich aber nicht am<br />
Wochenende, dasind dort zuviele<br />
Menschen. Mir gefällt es aber auch<br />
im Prenzlauer Berg. Mit unserem<br />
Sohn waren wir im Zoo. Es war großartig,<br />
ihm hat es dortsehr gefallen.<br />
Dann müssen Sie unbedingt in den<br />
Tierpark, die kleine Eisbärin anschauen.<br />
Es gibt noch einen zweiten Zooin<br />
Berlin?Wieweit ist das weg? Da müssen<br />
wir unbedingt hin, wenn das<br />
Wetter besser wird. Ich habe noch<br />
nie einen Eisbären gesehen. In Island<br />
gibt es im Zoonur Kühe,Ziegen<br />
und Pferde, aber keine Elefanten<br />
oder Eisbären.<br />
Auf ihrem Instagram-Account war<br />
Ihr Sohn zuletzt auf einem Foto mit<br />
„Ich<br />
habe<br />
noch nie<br />
einen<br />
Eisbären<br />
gesehen“<br />
Geht Martin Hermannsson<br />
nach Hause, wenn sein Team in<br />
die Verlängerung muss? Warum<br />
will Albas Guard unbedingt in<br />
den Tierpark? Und wie wichtig<br />
ist dem Isländer die<br />
Euroleague? Ein Gespräch<br />
zum Auftakt der Play-offs<br />
Nach dem Wurf ist vor dem Treffer:Martin Hermannsson wird in Albas Play-offs gegen Ulm einer der Schlüsselspieler sein.<br />
vielen Schallplatten zu sehen. Sind<br />
Sienebenbei noch als DJ unterwegs?<br />
Mein Vater hat eine Musikanlage<br />
gekauft, weil er noch viele Schallplatten<br />
aus seiner Jugendzeit hatte.<br />
Er hat diese Anlage und die Schallplatten<br />
im Wohnzimmer und mein<br />
Sohn mag die Schallplatten, er weiß<br />
nicht, was es ist, aber er fasst sie an,<br />
packt sie aus. Ich bin kein DJ, aber<br />
ich liebe Musik. Ich spiele ein bisschen<br />
Gitarre. MitLukeSikma bin ich<br />
hier in Berlin auch zum Karaoke gegangen,<br />
wir hatten eine Menge Spaß.<br />
Am Sonnabend findet der Eurovision<br />
Song Contest statt. Das müsste Sie<br />
doch interessieren, oder?<br />
Island hat es ins Finale geschafft,<br />
zum ersten Mal seit ein paar Jahren.<br />
ZUR PERSON<br />
Über Frankreich nach Berlin: Martin Hermannsson, wurde am 16. September 1994 in Reykjavik<br />
geboren. Mit Knattspyrnufelag gewann er 2011 und 2014 die isländische Meisterschaft.<br />
2014 ging er ans Collegeund spielte dortfür die Brooklyn Blackbirds in der NCAA. Nach zwei<br />
Jahren engagierte ihn der französische Zweitligist Charleville-Mézières, er wechselte 2017 in<br />
die erste LigazuChâlons Reims Basket und ist nun seit 2018 bei Alba Berlin. In seinen 15<br />
Bundesligaspielen dieser Saison erzielte er im Schnitt 11,7 Punkte und gab3,6 Assists.<br />
Über Ulm ins Bayern-Duell:Zum Auftakt der entscheidenden Saisonphase trifft Martin Hermannsson<br />
mit seinem Alba-Team aufUlm. Auftakt ist an diesem Sonnabend um 18 Uhr in der<br />
Arena am Ostbahnhof. Sollte es zu einem fünften und entscheidenden Spiel kommen, hätte<br />
Alba ebenfalls Heimvorteil. Hermannssons <strong>Berliner</strong> werden zu den aussichtsreichsten Herausfordererndes<br />
Titelverteidigers FC Bayern Basketball gerechnet. Auch Oldenburg hat Chancen,<br />
spielt bisher eine durchweg überzeugende Saison.<br />
IMAGO IMAGES/WIEDENSOHLER<br />
Die Leute in Island sind verrückt<br />
nach dem Eurovision Song Contest.<br />
Ich habe das Halbfinale am Dienstagabend<br />
auch nebenbei geschaut,<br />
während ich mit meinem Sohn gespielt<br />
habe.<br />
Sie haben Glück, dass Ihr erstes Playoff-Spiel<br />
am Sonnabend schon um 18<br />
Uhr beginnt. Da schaffen Sie es ja<br />
pünktlich zum Start vom Eurovision<br />
Song Contest.<br />
Das ist perfekt. Ich hätte auf das<br />
Spiel verzichtet, wenn es zur selben<br />
Zeit gewesen wäre. Wenn wir eine<br />
Verlängerung spielen, gehe ich eher.<br />
(lacht)<br />
MitAlbaBerlin sind Sieindieser Saison<br />
in Europa viel herumgekommen.<br />
Wo hat es Ihnen denn am meisten gefallen?<br />
An Malaga erinnereich mich sehr<br />
gerne. Wir hatten ein Hotel am<br />
Strand, das Wetter war schön, und<br />
wir haben ein Spiel, in dem wir eigentlich<br />
mit dem Rücken zur Wand<br />
standen, gewonnen.<br />
Als Sie in Andorra gespielt haben,<br />
fand parallel auch ein Fußballländerspiel<br />
zwischen der dortigen Auswahl<br />
und Island statt. Haben SieIhre<br />
Landsleute besucht?<br />
Meine Mutter arbeitet für den isländischen<br />
Fußballverband. Als sie<br />
gesehen hat, dass wir dort spielen,<br />
hat sie mich sofort angerufen. Die<br />
Fußballer waren in einem anderen<br />
Hotel als wir, aber ich konnte ein<br />
paar Jungs sehen, einen Kaffee mit<br />
ihnen trinken und mit ihnen sprechen.<br />
Aber wir hatten nicht genug<br />
Zeit, um uns länger zu sehen. Es<br />
wäregroßartig gewesen, das Spiel zu<br />
sehen. Aber wir haben exakt zur selben<br />
Zeit gespielt.<br />
Gibt es in einem so kleinen Land engere<br />
Verbindungen zwischen Profisportlern<br />
aus unterschiedlichen<br />
Sportarten?<br />
Es ist ein kleines Land. Basketballer<br />
kennen die Fußballer, Fußballer<br />
kennen die Basketballer. Die meisten<br />
Fußballnationalspieler sind in<br />
meinem Alter. Wir sind zur selben<br />
Schule gegangen oder haben für den<br />
selben Verein gespielt. Irgendwie<br />
kennt jeder jeden.<br />
Kannten Sie auch den jungen Mann,<br />
den Sievor ein paar Wochen nach einem<br />
Interview umarmt und danach<br />
gesprochen haben?<br />
Er besitzt eine Hilfsorganisation<br />
für Parkinson-Erkrankte in Island.<br />
Ichhabe ihm ein Alba-Trikot vonmir<br />
gegeben und damit wurden 1500<br />
Euro eingenommen, welche ich der<br />
Stiftung zur Verfügung gestellt habe.<br />
Ich wusste nicht, dass er bei dem<br />
Spiel ist und er wusste nicht, dass ich<br />
wegen einer Verletzung nicht spiele.<br />
Ich habe so eine Sache zum ersten<br />
Mal gemacht. Mein Großvater hat<br />
Parkinson, ich habe also auch eine<br />
Verbindung zu dieser Krankheit und<br />
wollte etwas zurückgeben. Das ist<br />
eine Sache, die ich auch in Zukunft<br />
machen möchte.<br />
SehenSie Ihre Zukunft in Berlin?<br />
Ich habe einen Vertrag für das<br />
nächste Jahr. Meine Familie und ich<br />
lieben es hier. ImMoment gibt es<br />
keinen Grund, irgendwo anders hinzugehen.<br />
Erst recht nicht, wenn Alba im kommenden<br />
Jahr in derEuroleague spielt.<br />
Wie wichtig ist dieses Argument für<br />
Sie?<br />
Es ist das Ziel für alle Spieler im<br />
Team, auf dem höchsten Niveau zu<br />
spielen. Ich habe gehört, dass wir<br />
Meister oder Zweiter hinter Bayern<br />
München werden müssen, um sicher<br />
dabei zu sein. Das ist eine weitere<br />
Motivation für uns. Ich mache<br />
kein Geheimnis daraus, dass ich in<br />
der Euroleague spielen möchte, das<br />
ist mein Ziel. Und eswäre unglaublich,<br />
wenn ich das mit Alba Berlin im<br />
nächsten Jahr tun darf. Besonders<br />
mit dieser Mannschaft, mit diesen<br />
Spielern. Es wäre interessant zu sehen,<br />
was wir mit diesem Team dort<br />
erreichen können.<br />
DasGespräch führte<br />
Christian Kattner.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 25<br />
·························································································································································································································································································<br />
Feuilleton<br />
Das fliegende Auge:<br />
Wilhelm Dieterle, ein<br />
vergessener Filmstar<br />
Seite 28<br />
„Was wurde aus dem Summer of Love?“<br />
Markus Schneider und Jens Balzer reden über den verlorenen Schwung und die Folgen der 70er-Jahre-Utopien Seiten 26, 27<br />
Die Zeughaus-Erweiterung warfür Peieher eine Fingerübung. INGO SCHULZ/IMAGO Einst heiß umstritten, heute heiß geliebt: die Louvre-Pyramide ED RHODES/IMAGO Ieoh Ming Pei(1915−2019) IMAGO<br />
Meister der Wahrzeichen<br />
Zum Toddes großen Architekten Ieoh Ming Pei, dem Paris die Louvre-Pyramide und Berlin die Zeughaus-Erweiterung verdankt<br />
VonNikolaus Bernau<br />
Bei sehr alten Menschen vergessen<br />
wir oft, welche Zeitsprünge<br />
sie überwunden<br />
haben. Etwa Ieoh Ming Pei,<br />
der Architekt der Pariser Louvre-Pyramide.<br />
Als er am 26. April 1917 im<br />
südchinesischen Guangzhou geboren<br />
wurde, tobte der Erste Weltkrieg,<br />
saßen Kaiser Nikolaus II., Kaiser Wilhelm<br />
und Kaiser Karl noch auf ihren<br />
Thronen, lebte der 1911 gestürzte<br />
letzte Kaiser Chinas Puji noch in der<br />
Verbotenen Stadt. Walter Gropius<br />
und Henri van der Velde hatten das<br />
Bauhaus in Weimar noch nicht gegründet.<br />
Als Pei1934 das Architekturstudium<br />
in den USA begann, gab es<br />
dieses Bauhaus schon nicht mehr,<br />
mussten seine vorden Nazis geflohenen<br />
Lehrer in Amerika um Asyl bitten.<br />
Damals war nicht ahnbar,dass Frank<br />
LloydWright in den 50er-Jahren als alter<br />
Mann wieder zu großer Form auflaufen<br />
würde –noch Jahrzehnte später<br />
berichtete der überaus selbstbewusste<br />
Peibelustigt, wie er ehrfürchtig<br />
um eine Audienz beim Meister der<br />
amerikanischen Moderne gebeten<br />
habe, aber dann nach einigen StundenWartens<br />
beschloss: Ichgehe.<br />
Die Lehredes Westens<br />
Nicht nur diese Freiheit nahm er<br />
sich. Peisah wie viele seiner Generation<br />
seit den Vierzigern hin zu den<br />
Modernisten Europas der 20er-<br />
Jahre. Er studierte in Pennsylvania<br />
und in Harvard Architektur, pflegte<br />
Freundschaften mit Walter Gropius<br />
oder Marcel Breuer, bewunderte<br />
Ludwig Mies van der Rohe und Le<br />
Corbusier. Von ihnen lernte er, wie<br />
man Baukonstruktion in Kunstformen<br />
umsetzen kann, große Baumassen<br />
organisiert, dass sie nicht überschwer<br />
werden, und wie der Weg<br />
durch einen Bau zum Raumerlebnis<br />
werden kann.<br />
Seit 1942 mit der Sino-Amerikanerin<br />
Eileen Loo verheiratet, arbeitete<br />
PeiimZweiten Weltkrieg für die amerikanische<br />
Armee. 1948 wurde er<br />
Chefarchitekt des Immobilienunternehmens<br />
Webb &Kapp,und als Mao<br />
Tsetung 1949 in Peking die kommunistische<br />
Volksrepublik proklamierte,<br />
war die Rückkehr des Sohnes aus sehr<br />
guter,einflussreicher Familie endgültig<br />
unmöglich. Pei machte nun eine<br />
genuin amerikanische Karriere. Präsident<br />
Henry Truman hatte nämlich<br />
nicht nur Millionen für den Wiederaufbau<br />
Europas im Rahmen des Marshall-Plans<br />
bereitgestellt. Er wollte<br />
auch die amerikanischen Städte modernisieren.<br />
Seit 1949 wurden<br />
breite Autoschneisen in die<br />
Stadtzentren geschlagen,<br />
das Ideal des frei<br />
stehenden Einfamilienhauses<br />
etabliert −<br />
aus heutiger Sicht<br />
eine der größten urbanen<br />
und ökologischen<br />
Katastrophen<br />
überhaupt.<br />
Ieoh Ming Pei und sein<br />
1953 begründetes eigenes Büro<br />
planten viel. 1964 gelang ihm der<br />
Durchbruch zu einem der wichtigsten<br />
Architekten der liberalen Eliten<br />
Amerikas: Jaqueline Kennedy engagierte<br />
Pei für den Bau der Kennedy-<br />
Gedächtnisbibliothek in Boston.<br />
Ihre Verbindung aus populärem<br />
Glanz, effizienten Grundrissen, monumentaler,<br />
aber immer an die<br />
Maße der Menschen gebundener<br />
Größe, viel Naturstein und scharfkantiger<br />
Geometrie wurde sein Erfolgsrezept.<br />
Es folgten viele Kulturzentren<br />
und vor allem der Ostflügel<br />
der National Gallery inWashington<br />
mit ihrem Riesenfoyer.<br />
Doch weltweit bekannt wurde Pei<br />
erst 1981 mit der radikalen Neukonzeption<br />
des „Grand Louvre“. Der<br />
neue französische Präsident Francois<br />
Mitterand gab Pei den Direktauftrag<br />
für das wichtigste seiner<br />
„Grand Projects“. Nur dank dieser<br />
Rückendeckung konnte Peisein Projekt<br />
durchsetzen, obwohl der Chef<br />
des Louvre zurücktrat, zeitweise<br />
über 90 Prozent der Pariser gegen die<br />
Glaspyramide mitten im Cour Napoleon<br />
waren und die Kunstkritik sie<br />
verdammte. Man streitet immer<br />
noch: Ist diese Glaspyramide nun<br />
nur ein Werbezeichen –oder ein adäquater<br />
städtebaulicher Abschluss<br />
der großen Pariser Achse zum<br />
Werden SieTeil<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> und<br />
holen Sie sich unsereApp: Berlin<br />
verdankt Ieoh Ming Pei<br />
die Zeughaus-Erweiterung.DieApp<br />
bekommen<br />
Sie kostenlos imApple Store<br />
oder Google PlayStore. Runterladen!<br />
Loslegen!<br />
Machen Sie mit<br />
Triumphbogen? Sie<br />
wurde jedenfalls zum<br />
massentouristischen<br />
und museumskommerziellen<br />
Ereignis,<br />
zum Vorbild der Radikalumbauten<br />
von<br />
Museen in Berlin, St.<br />
Petersburg oder Peking.<br />
Dabei scheiterte<br />
der Grand Louvreletztlich:<br />
Die Funktion des Museums,<br />
seine Besucher auch klüger zu machen,<br />
kann er mit inzwischen mehr<br />
als sieben Millionen Besuchern im<br />
Jahr kaum noch erfüllen.<br />
Pei nahm nie an Wettbewerben<br />
teil. Es war ein Glück für Berlin, dass<br />
Bundeskanzler Helmut Kohl und der<br />
Direktor des Deutschen Historischen<br />
Museums, Christoph Stölzl,<br />
ihm trotzdem den Auftrag für die Erweiterung<br />
des Zeughauses gaben.<br />
Für Pei eher eine Fingerübung, die<br />
aber zeigt, das auch in einer historisch<br />
geprägten Umgebung moderne<br />
Architektur wirken kann. Und<br />
dann ist da dieser Beton, in dem<br />
Sand aus der Champagne gemischt<br />
wurde! Genau die richtige Körnung<br />
und richtige Farbe: Peis Erfolg besteht<br />
auch darin, dass er die Details<br />
unnachsichtig durchsetzen konnte.<br />
Rückkehr nach China<br />
Dreißig Jahre nach der Ausrufung<br />
der Volksrepublik durfte der längst<br />
zum Amerikaner gewordene Pei<br />
1975 zurückkehren: Zunächst nur<br />
mit dem Baueines längst wieder verfallenden<br />
Hotels,dann 1982 mit dem<br />
der grandiosen Bank of China in<br />
Hongkong. Der Bau wurde eine<br />
Machtdemonstration, aber auch<br />
eine Sensation: mit ineinander geschobenen<br />
Dreiecken ist er eines der<br />
elegantesten Bürohäuser überhaupt.<br />
Undwas lernten wir nicht alles<br />
an seinen scharf gegen die Konkurrenten<br />
gerichteten Spitzen über<br />
die Bedeutung des Feng Shui, der auf<br />
Ausgleich der Kontraste bedachten<br />
chinesischen Lehre.<br />
Peikehrte nach China zurück, mit<br />
dem Höhepunkt des 2006 eingeweihten<br />
Kunstmuseums in der herrlichen<br />
Garten- und Gelehrten-Stadt Suzhou:<br />
ein Bau mit klug verschachtelten<br />
Räumen, raffinierter Lichtführung,<br />
angelegt um einen idyllischen Teich.<br />
Dass diese Methode,eine behauptete<br />
kulturelle Tradition durch Abstraktion<br />
zu modernisieren, auf andereRegionen<br />
übertragbar ist, zeigte Pei<br />
dann 2008 mit dem Museum für Islamische<br />
Kunst in Katar. Auch hier sind<br />
Assoziationen zu frühislamischer<br />
Baukunst möglich: mit Höfen, Kuppeln<br />
und dem reichen Spiel vonLicht<br />
und Schatten. Wenn man sie denn so<br />
sehen will. Mankönnte dasWerk aber<br />
ohne weiteres auch als Teil einer späten<br />
Tradition der Klassischen Moderne<br />
analysieren.<br />
Peis Leben beweist auch den ökonomischen,<br />
sozialen und kulturellen<br />
Blödsinn nationalistischer Eingrenzung.<br />
Heutige Trumpisten, Indentitäre<br />
oder AfDler hätten ihn 1932<br />
wohl sofort ausgewiesen. Sie hätten<br />
unter anderem den Aufbau eines Bürosmit<br />
zeitweilig mehr als 200 Mitarbeitern<br />
und Milliarden-Portefeuilles<br />
verhindert. Pei gelang, woran viele<br />
Architekten scheitern: eine internationale<br />
Marke zuetablieren. Das lag<br />
nicht zuletzt daran, dass er bei allem<br />
Selbstbewusstsein immer selbstkritisch<br />
blieb.Understatement nämlich<br />
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ORCHESTER<br />
BERLIN<br />
gehörte genau wie die gerne gespielte<br />
Rolle des heiteren Großen<br />
Weisen aus dem Osten zum Geschäftsmodell.<br />
I. M. Pei, wie er genannt<br />
werden wollte, war einer der<br />
ganz Großen unserer globalen Architektur.<br />
Wie seine Familie gestern bekannt<br />
gab, verstarb er in der Nacht<br />
auf Donnerstag im Alter von102 JahreninNew<br />
York City.<br />
Nikolaus Bernau<br />
verabschiedet sich von<br />
einem der Größten.<br />
JURAJ<br />
VALČUHA<br />
Dirigent<br />
TICKET-HOTLINE<br />
030 · 20 30 92101<br />
PROGRAMM<br />
konzerthaus.de
26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Feuilleton<br />
SONNTAGSKRIMI<br />
Friede<br />
den<br />
Toten<br />
VonFrank Junghänel<br />
Eine Frau um die vierzig sitzt vor<br />
dem Telefon und spricht ihrer<br />
Chefin auf den Anrufbeantworter,<br />
sie müsse sich krankmelden, so eine<br />
Art Brechdurchfall. Danach ruft sie<br />
ihren Sohn an, Doppelschicht, kann<br />
man nichts machen, der Auflauf von<br />
gestern steht im Kühlschrank. Die<br />
Kamera fährt zurück, und man sieht<br />
diese Frau auf dem Kommissariat<br />
sitzen. Wie lange das hier dauern<br />
werde, möchte sie wissen. Kommt<br />
drauf an, wenn es sein muss bis zum<br />
nächsten Abend. Und dann beginnt<br />
ein Film, der sich nicht nur formvollendet<br />
der Kunst der Vernehmung<br />
widmet, sondern zugleich eines der<br />
großen gesellschaftlichen Themen<br />
dieser Zeit auf eine ebenso spannende<br />
wie tief deprimierende Weise<br />
behandelt. Es geht um das, was in<br />
den Nachrichten Pflegenotstand genannt<br />
wird. Wobei sich das Wort Not<br />
nicht nur auf Personalmangel und<br />
Zeitdruck bezieht.<br />
Anne Werner (großartig: Katharina-Marie<br />
Schubert) arbeitet bei einem<br />
mobilen Pflegedienst und wird<br />
verdächtigt, zwei ihrer Patienten getötet<br />
zu haben. Beweise gibt es nicht,<br />
allenfalls Indizien, Vermutungen.<br />
Nichts, was vor Gericht Bestand<br />
hätte. Lannert und Bootz haben 48<br />
Stunden, die Frau zu einem Geständnis<br />
zu bewegen. Sie beginnen<br />
ihreBefragung ruhig und bestimmt –<br />
genauso fallen die Antworten aus.<br />
Für alles, was die Kommissare misstrauisch<br />
macht, hat Anne Werner<br />
eine Erklärung. Es entspinnt sich ein<br />
Kammerspiel, in dem jedesWort sein<br />
spezifisches Gewicht gewinnt.<br />
Das Drehbuch zu diesem hoch<br />
verdichteten „Tatort“ stammt von<br />
Wolfgang Stauch, der sich schon in<br />
einem früheren Fall mit dem Thema<br />
Altenpflege beschäftigt hatte. Ohne<br />
große Erklärungen gelingt es ihm in<br />
wenigen Szenen, härter als in jedem<br />
Drogenkrimi, zum Kern der Sache<br />
vorzudringen. Niemand weiß, wie es<br />
mit ihm einmal zu Ende geht. Mit<br />
seinen oft nur sekundenlangen<br />
Rückblenden, die in das Verhör<br />
montiert wurden, hat der Regisseur<br />
Jens Wischnewski eine Erzählweise<br />
gefunden, die ihn mit seinem ersten<br />
Sonntagskrimi auf Anhieb für die<br />
Galerie der Besten qualifiziert.<br />
Tatort–Anne und derTod So, 20.15 Uhr,ARD<br />
Lannert(RichyMüller,l.) und Bootz (Felix<br />
Klare) mit der verdächtigen Anne Werner<br />
(Katharina-Marie Schubert)<br />
ARD<br />
TOP 10<br />
Donnerstag,16. Mai<br />
1 Tagesschau ARD 4,43 16 %<br />
2 Hirschhausens Quiz ARD 3,78 13 %<br />
3 SOKOStuttgart ZDF 3,43 18 %<br />
4 heute ZDF 3,34 15 %<br />
5 heute-journal ZDF 3,06 11 %<br />
6 RTL aktuell RTL 2,94 14 %<br />
7 Notruf Hafenkante ZDF 2,91 11 %<br />
8 GZSZ RTL 2,76 10 %<br />
9 Quizduell ARD 2,62 12 %<br />
10 Bares für Rares ZDF 2,57 22 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />
Jens Balzer und Markus Schneider<br />
haben sich nicht zu einem<br />
gewöhnlichen <strong>Zeitung</strong>sinterview<br />
verabredet. Sie kennen<br />
einander seit langem. In der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>, wo Jens Balzer bis 2016<br />
Feuilletonredakteur war, haben sie<br />
mehr als 15 Jahre zusammengearbeitet.<br />
Anlass für ihr Treffen waren<br />
gleich zwei neue Bücher von Jens<br />
Balzer über Popkultur. Herausgekommen<br />
ist aber auch einWerkstattgespräch<br />
über populäreKultur.<br />
Nach dem großen „Pop“-Panorama<br />
der Jetztzeit nun der historische Blick<br />
auf die 70er.Was war der Anlass?<br />
Mir fiel auf, dass es unglaublich<br />
viel Literatur zum politischen und<br />
kulturellen Vermächtnis der 68er<br />
gibt, auch zum Zusammenhang mit<br />
der Popmusik, der ja eigentlich gar<br />
nicht so eng ist. Undzuletzt erschien<br />
viel zu den 80er-Jahren. Die Siebziger<br />
scheinen weithin unerkundet,<br />
und werden allenfalls als Zeit zwischen<br />
den schwungvollen Sechzigern<br />
und der Punk-Explosion behandelt.<br />
Eine Popkulturgeschichte,<br />
die Entwicklungen von Kultur, Politik<br />
und Lifestyles unterschiedlichster<br />
Art miteinander in Beziehung<br />
setzt, gab es bisher nicht.<br />
Allerdings tauchen die Meistererzählungen<br />
–von Böll und Grass zum Kalten<br />
Krieg, von Helmut Schmidt bis<br />
zum „Tatort“ −fast nicht auf.<br />
Die Hochkultur, das Theater der<br />
70er-Jahre, Böll und Grass, interessieren<br />
mich in diesem Zusammenhang<br />
auch nicht. Ich wollte anhand<br />
einiger exemplarischer und eklektischer<br />
Fälle einen roten Faden finden:<br />
Waswurde aus den Emanzipationshoffnungen,<br />
aus den Hippies und<br />
dem Summer of Love –die große Ernüchterung<br />
am Ende des Jahres<br />
1969. Wozu führt sie? Wie fächern<br />
sich all die planetarischen Utopien<br />
auf? In Feminismus,indie Ökologiebewegung?<br />
All das, was man später<br />
als Identitätspolitik bezeichnet hat.<br />
Der Schwerpunkt liegt dabei auf der<br />
westdeutschen Gesellschaft. Warum?<br />
Ichschaue schon auf die transnationale<br />
Popkultur, Disco, die amerikanische,feministische<br />
Science-Fiction-Literatur,<br />
die Underground Comics.<br />
Aber die Siebziger waren das<br />
Jahrzehnt, in dem die US-amerikanische<br />
Popkultur in Westdeutschland<br />
wirklich voll angekommen ist. Es gab<br />
zum ersten Mal soetwas wie eine<br />
Rockmusik eigener Prägung, im<br />
Krautrock, mit Can, Kraftwerk usw.<br />
Afroamerikanische Kultur fehlt weitgehend,<br />
weil sie imWestdeutschland<br />
der 70er-Jahre noch nicht wirklich<br />
angekommen war; dass migrantisch<br />
geprägte Kulturen sichtbar und bestimmend<br />
werden, vollzieht sich<br />
hier zunächst nicht in der Musik,<br />
sonderninderVeränderung der Gastronomie,<br />
den Essensgewohnheiten<br />
und den dazugehörigen sozialen<br />
Praktiken.<br />
Wenn du die Hochkultur zitierst,<br />
dann mit wuchtigen Fehleinschätzungen<br />
von „Star Wars“ als Untergang<br />
des Kinos oder des Science Fiction.<br />
Späte Rache für die läuternde<br />
Strafarbeit fürs Perry-Rhodan-Lesen<br />
im Unterricht?<br />
EinTeil der Geschichte der Siebziger<br />
besteht ja gerade dahin, dass von<br />
den Lesern Perry Rhodans, immerhin<br />
eineinhalb Millionen Leser pro<br />
Woche – oder Tolkiens „Herr der<br />
Ringe“, der erfolgreichste Roman<br />
des Jahrzehnts –beiläufig, aber entschieden<br />
die Deutungshoheit der alten<br />
kulturellen Eliten herausgefordertwurde.<br />
Die haben sich dafür nicht interessiert?<br />
Da haben sich Kulturen ausgebildet,<br />
die an dem, was in den klassischen<br />
Feuilletons verhandelt wurde,<br />
komplett vorbeiging. Die reagierten,<br />
wenn überhaupt, mit Aggressivität<br />
und Verachtung. Die Zeit etwa<br />
schreibt über die Besucher von<br />
Science-Fiction-Conventions wie<br />
Tolkien über Orks –teilweise spektakulär<br />
menschenverachtend. Oder<br />
die völlige Fehleinschätzung von<br />
„Star Wars“, einem Film, der die<br />
westliche Kulturgeschichte massiv<br />
umgekrempelt hat. Daswurde abgetan<br />
wie ein redundantes Videospiel,<br />
an das sich sechs Monate später keiner<br />
erinnernwird.<br />
Schon im Einstieg verweigerst du<br />
dich der klassischen Erzählung des<br />
Siebziger-Pop,die meist mit dem Desaster<br />
von Altamont beginnt, wo ein<br />
Fan bei einem Konzert der Rolling<br />
Stones getötet wurde. Undwie bist du<br />
auf 1969 sowie die Parallelerzählung<br />
von Woodstock und der Mondlandung<br />
der Apollo 11 als Startsignal für<br />
das anbrechende Jahrzehnt gekommen?<br />
Obwohl beide ja im Abstand von<br />
wenigen Wochen stattgefunden haben,<br />
habe ich nichts gefunden, das<br />
sie in Beziehung zueinander setzt,<br />
bis ich dann auf diesen Text von der<br />
rechten Autorin AynRand gestoßen<br />
bin. Die feiert mit Rückgriff auf<br />
Nietzsche in der Mondlandung den<br />
Disco<br />
ist bis heute<br />
prägend<br />
Der Popkritiker Jens Balzer<br />
im Gespräch über Donna Summer und Perry Rhodan,<br />
rechte Strömungen im Punk und die 70er-Jahre als<br />
unterschätztes kulturelles Kraftwerk<br />
VonMarkus Schneider<br />
ZUR PERSON<br />
Jens Balzer gilt als einer der führenden<br />
Autoren der deutschen Popkritik, der mit<br />
intimer Kenntnis, scharfer Beobachtungsgabe<br />
und Lust an der Zuspitzung<br />
das internationale Geschehen der populären<br />
Musik und Kultur seziert. Er wurde<br />
1969 in Buchholz/Nordheide geboren<br />
und hat an der Universität Hamburg eine<br />
Magisterarbeit über die Ästhetik des Comics<br />
geschrieben. Balzer war seit 2000<br />
Popkritiker der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> und bis<br />
2016 stellvertretender Leiter des Feuilletons.<br />
Er ist Autor für Die Zeit, den Rolling<br />
Stone und Radio 1. Zusammen mit Tobi<br />
Müller veranstaltet er den monatlichen<br />
Pop-Salon im Deutschen Theater.<br />
Das entfesselte Jahrzehnt (430 S.;26<br />
Euro) erscheint nächste Woche bei Rowohlt<br />
Berlin, wo 2016 sein Buch „Pop.<br />
Ein Panorama der Gegenwart“ erschien.<br />
„Pop und Populismus. Über Verantwortung<br />
in der Musik“ heißt ein kürzlich von<br />
der Körber-Stiftung veröffentlichter Essay<br />
Jens Balzers. Es umfasst 208 Seiten und<br />
kostet 17 Euro.<br />
Sieg der apollinischen Technokraten<br />
gegen die bedröhnt im Schlamm hockenden,<br />
dionysischen Hippies von<br />
Woodstock. Diese Parallelmontage<br />
ist einfach schlagend: zwei riesige<br />
Menschenmengen, die eine glaubt,<br />
sie guckt dem Aufbruch der Menschheit,<br />
des planetarischen Subjektes<br />
ins All zu. Die andere steht in Bethel<br />
in einer unüberschaubaren Masse,<br />
und Janis Joplin sagt: Ich hätte nie<br />
gedacht, dass wir so viele sind –eine<br />
Kollektiverfahrung.<br />
Dann kommen Altamont und die<br />
Manson-Morde in den Medien?<br />
Die großen Enttäuschungen: Der<br />
Hippie wird plötzlich zu einer unheimlichen<br />
Gestalt. Und die Mondlandung<br />
kostet irrsinnig viel Geld,<br />
bringt aber nichts –dreiJahrespäter<br />
war es damit schon wieder vorbei.<br />
Aber der verlorene utopische<br />
Schwung verstreut sich das ganze<br />
Jahrzehnt über in kleine Formen. Da<br />
werden zum Beispiel bei Perry Rhodan<br />
und generell in der Science-Fiction<br />
alle relevanten kulturellen Debatten<br />
verhandelt, vom frühen<br />
Second-Wave-Feminismus über die<br />
Bücher zum drohenden ökologischen<br />
Kollaps bis hin zu John Brunner,<br />
der 1975 in „Shock Wave Rider“<br />
das Internet vorwegnimmt. SF ist als<br />
Medium ganz zentral.<br />
Ähnlich wie Perry Rhodan wurde<br />
auch Disco in der hohen wie der alternativen<br />
Hippiekultur als Agentin einer<br />
seelenlosen Kulturindustrie gesehen.<br />
Bei dir dagegen wird Disco zum<br />
Orteiner diversen Utopie, ein universeller<br />
Ortvon Peace, Love and Understanding.<br />
Gerade wenn man Disco vonNew<br />
York aus sieht, von David Mancusos<br />
nicht-kommerziellen Loftparties seit<br />
1970, dann erkennt man die Idee der<br />
Schutzräume, wo sich Weiße mit<br />
Schwarzen und Schwulen und Lesben,<br />
und eben anders als im Alltag<br />
auf der Straße,als sie selbst austoben<br />
können –das ganze minderheitenpolitische<br />
Ding. Diese Utopie zieht<br />
sich mit personellen Kontinuitäten<br />
bis zu House und Techno.<br />
Tatsächlich kam Mancuso aus der<br />
linken Hippiebewegung, und das<br />
Sounddesign der Discos –eine schöne<br />
Fußnote –besorgte der jüdische Tontechniker<br />
Alex Rosner, der im Dritten<br />
Reich von Schindler gerettet wurde.<br />
Muss man Disco vonheute aus als die<br />
entscheidende Popkultur der Zeit verstehen?<br />
Ja. Auch in ästhetischer Hinsicht<br />
prägt Disco noch heute nahezu jegliche<br />
populäre Musik: Die Feier der<br />
Repetition, die Kunst des DJ-Wesens,<br />
das Mixen vonPlatten –und letztlich<br />
auch die Erfindung des Breakbeats,<br />
der Hip-Hop vorausweist. In<br />
Deutschland wurde das vorallem als<br />
Name dieser ZDF-Sendung mit Ilja<br />
Richter wahrgenommen, aber die<br />
Form war fundamentaler und wirksamer<br />
als alles, was sich damals als<br />
Progressive Rock und alles drumherum<br />
entfaltete.<br />
Und bei Donna Summer und ihrem<br />
Tiroler Produzenten Giorgio Moroder<br />
gibt es einen ersten weiblichen<br />
Charts-Orgasmus und dann den<br />
bahnbrechendenVibrator-Beat von„I<br />
Feel Love“ aus der Münchner Disco.<br />
Fand da die eigentliche sexuelle Revolution<br />
statt?<br />
Disco ist einfach eine extrem sexualisierte<br />
Musik, in der auch die Geräusche<br />
von Donna Summer ein<br />
konstitutives Motiv werden. Es geht<br />
viel sexualisierter zu als im Soundtrack<br />
der 68er-Bewegung oder der<br />
Hippies.Wenn man sich den Woodstock-Film<br />
anguckt: Das ist weder<br />
besonders sexy, noch spielt in der<br />
Musik der Hippies-Sex oder sexueller<br />
Verkehr eine auffällige Rolle.<br />
Derdeutsche Sexfilm wurde zum populärsten<br />
und zugkräftigsten Kinogenre,<br />
vomFeuilleton unbemerkt hat<br />
er mitunter fast 50 Prozent der deutschen<br />
Filmproduktion ausgemacht.<br />
Haben die verschwiemelten Sex-Reports<br />
die deutsche Lust befreit?<br />
Das hat mit dem Pornografie-Paragrafen<br />
zu tun, der erst 1973 gelockertwurde.Vorher<br />
war diese Artder<br />
Entblößung nur erlaubt, wenn damit<br />
ein pädagogischer, dokumentarischer<br />
Anspruch verfolgt wurde. In<br />
den USA entsteht zum Beispiel –das<br />
kommt im Buch nicht vor – seit<br />
„Deep Throat“ von 1972 eine Hardcore-Industrie,<br />
die sehr auf den Geschlechtsakt<br />
fixiert ist. Da herrscht<br />
eine andere Selbstverständlichkeit<br />
im Umgang mit dem entblößten<br />
Körper. In Deutschland blieb das<br />
meist auf einem klamaukigen Niveau,<br />
die Obszönität immer eingebunden<br />
in zotige Scherzhaftigkeit.<br />
Aber dass dies in der TV-Kindererziehung<br />
nachgeholt wurde, wird auch<br />
dich überrascht haben, oder?<br />
Ich war tatsächlich ganz glücklich,<br />
dass ich die „Rappelkiste“ gefunden<br />
habe, die es seit 1973 als<br />
linkspädagogisches Gegenprogramm<br />
zur US-Sesamstraße gab. Da<br />
gibt es die Figuren Ratz und Rübe,<br />
die sich unter anderem darüber un-
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 27<br />
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Feuilleton<br />
NACHRICHTEN<br />
Kreuzsäule von Cape Cross<br />
an Namibia übergeben<br />
DieRückgabe der Kreuzsäule von<br />
Cape Cross an Namibia ist aus Sicht<br />
der Bundesregierung ein„markantes<br />
Zeichen“ in der Diskussion um die<br />
Restitution vonKolonialobjekten.<br />
„Das ist eine zukunftsweisende und<br />
wichtige Entscheidung“, sagte Kulturstaatsministerin<br />
Monika Grütters<br />
am Freitag in Berlin. Viel zu lange sei<br />
die Auseinandersetzung mit der Kolonialzeit<br />
Deutschlands ein „blinder<br />
Fleck“ gewesen. DasKuratorium des<br />
Museums hatte einemVorschlag von<br />
Museumspräsident Raphael Gross<br />
zugestimmt, die Säule an Namibia<br />
zurückzugeben. (dpa)<br />
Leben des KünstlersMax<br />
Pechstein wird verfilmt<br />
VOTOS/ROLAND OWSNITZKI (2)<br />
DieLebensgeschichte des in<br />
Zwickau geborenen Malers Max<br />
Pechstein (1881–1955) kommt in die<br />
Kinos.Der Dokumentarfilm über<br />
den Expressionisten spielt in<br />
Zwickau, Berlin, Paris, NewYorkund<br />
an der Ostsee,sagte Regisseur Wilfried<br />
Hauke bei der Projektvorstellung<br />
am Freitag. DieIdee für den<br />
Film hatte Enkel Alexander Pechstein,<br />
der den Maler noch persönlich<br />
erlebte.AbdemWochenende wirdin<br />
der Geburtsstadt des „Brücke“-<br />
Künstlers gedreht. Premiereist voraussichtlich<br />
Ende des Jahres. (dpa)<br />
terhalten, warum sie nicht mit der<br />
Eisenbahn und er nicht mit Puppen<br />
spielen darf. Sehr modern. Sie kommen<br />
irgendwann darauf, was ihreEltern<br />
zuderen Geschlechtsteilen sagen,<br />
eben Pimmel und Muschi, aber<br />
auch Gartenschlauch und Pflaume.<br />
Dasmündet in einer Folge,inder sie<br />
sich obszöne Bezeichnungen für Penis<br />
und Vulva umdie Ohren hauen,<br />
was in keinem von diesem X-rated<br />
Lederhosen-Sexfilmen denkbar gewesen<br />
wäre, wo diese Begriffe gerade<br />
nicht vorkamen.<br />
Warum wirkte die „Sesamstraße“<br />
trotzdem aufgeschlossener?<br />
In Sesamstraße und Muppets-<br />
Show sah man anarchische Figuren,<br />
die alles fließen lassen, aufbrechen<br />
und ironisieren. Aber neben dem<br />
spielerischen Ansatz waren auch die<br />
Musik, die Puppen, die Dekors der<br />
Sesamstraße viel kunstfertiger als<br />
diese Ernst-Busch-Märsche. Inden<br />
USA wurden Kinder ernst genommen<br />
als Rezipienten und auch Konsumenten,<br />
denen dann auch was geboten<br />
wurde.Wegen des schädlichen<br />
Konsumaspekts sollte das im öffentlich-rechtlichen<br />
deutschen Fernsehen<br />
ja auch erstmal nicht ausgestrahlt<br />
werden.<br />
DieBedenkenträger wiederum hatten<br />
weniger Probleme mit der RAF-Gewalt.<br />
Es herrschte –von Böll bis zu den<br />
Post-Punks –eine gewisse Akzeptanz<br />
der Haltung. Hätte ein popkulturell<br />
geschulter Blick die Sicht auf die<br />
kämpferische Rhetorik verändert?<br />
Dasgehörte auch für mich zu den<br />
Aha-Erlebnissen. Sie waren auch in<br />
meiner Generation und der Popkultur<br />
bis in die 80er-Jahre hinein immer<br />
noch mit diesem Glamour des<br />
einsamen Rebellen umgeben, der<br />
gegen den militärisch-industriellen<br />
Komplex kämpft, bei den Fehlfarben-Vorläufern<br />
Mittagspause etwa.<br />
Aber je näher man hinschaut, desto<br />
mehr erkennt man den unglaublichen<br />
Stuss, den die erzählt haben,<br />
den krassen Antisemitismus, der<br />
jede palästinensische Terrortat begrüßt.<br />
Aber die frühe Manson-Begeisterung,<br />
die in West-Berlin bei<br />
Leuten wie Bommi Baumann und<br />
der Bewegung 2. Juni rumschwirrt,<br />
war mir vorher auch nicht klar.<br />
Der Sektenführer und Mörder<br />
Charles Manson zieht sich als Popfigur<br />
durch das Buch, im Kontext von<br />
Schurken wie Sauron aus „Der Herr<br />
der Ringe“ oder mit ironischem Drall<br />
bei DarthVader. Ein heimliches Leitmotiv?<br />
Es gab den Glamour des Bösen.<br />
Von Manson an sieht man in der<br />
Subkultur eine ganz komische Verschränkung<br />
zwischen dem Anspruch,<br />
emanzipatorisch aufzutreten<br />
und dem Flirtmit tendenziell reaktionärer<br />
und dem Okkulten flirtender<br />
Symbolik, mit NS-Emblemen<br />
und dem satanistischen Hitlerbewunderer<br />
Aleister Crowley zum Beispiel.<br />
Das wurde dann, wie der Hitlertrip<br />
des Koks-Bowies, immer so<br />
wegempfunden. IanStuart, der Sänger<br />
von Skrewdriver, ist beim Konzert<br />
der Sex Pistols auf die Idee gekommen,<br />
diese Band zu gründen.<br />
Und Skrewdriver haben die Bloodand-Honour-Bewegung<br />
ins Leben<br />
gerufen, als deren deutscher Armam<br />
Ende der NSU aufgetreten ist –eine<br />
direkte Linie. Wie im okkulten und<br />
esoterischen Hippietum gab es auch<br />
im Punk eine reaktionäreUnterseite,<br />
dieses männliche, aggressive Anti-<br />
Hippietum, die ihn auch für Rechtsradikale<br />
sehr attraktiv gemacht hat.<br />
Dass die Popkultur in den 70ern immer<br />
irgendwie links und emanzipatorisch<br />
und „die Kids noch alright“<br />
waren, stimmt, wenn man genauer<br />
hinguckt, leider nicht.<br />
Zu den beliebten Feindbildern gehörte<br />
TV-Ekel Alfred Tetzlaff, der paradigmatische,<br />
rechte Spießer, der<br />
gleichsam die AfD vorwegnimmt.Wie<br />
konnte es denn in diesem Klima dazu<br />
kommen, ausgerechnet Tolkiens<br />
Hobbits, die ja nichts anderes sind als<br />
Helden für die alternative Szene, zu<br />
besetzen?<br />
Ich finde „Herr der Ringe“ bis<br />
heute ganz gut. Aber es ist auf mehreren<br />
Ebenen widersprüchlich. Es<br />
gibt einerseits genau die Vorlage<br />
für die frühe Ökobewegung, deren<br />
Kommunen die Sehnsucht nach<br />
dem Auenland schon in den Namen<br />
trugen, kleine Hobbit-Kolonien,<br />
die vom technologischen<br />
Gang der Dinge, also Sauron und<br />
Mordor, möglichst weit weg sein<br />
sollten. Natürlich war die Ökobewegung<br />
einerseits progressiv, aber<br />
es gab –das sieht man auch bei den<br />
frühen Grünen –einen reaktionären<br />
Kern, der sich nach solchen irgendwie<br />
authentischen Naturzuständensehnt.<br />
Zum Ende hin findest du dazu einen<br />
spannenden Twist. Die authentischen<br />
Hippie-Ideale überleben in der<br />
Cyber-Euphorie von Techno-Hippies.<br />
Ist die Geschichte der 70er-Jahre eine<br />
Möbius-Schlaufe?<br />
VonWoodstock verläuft eine Erzählung<br />
über Disco in musikalisch<br />
geprägte popkulturelle Identitätspolitiken<br />
hinein; eine andere verläuft<br />
in die Garage von Steve Jobs und<br />
seinem Apple-Partner Steve Wozniak.<br />
Da gibt es die frühe Vernetzung<br />
gegenkultureller Hippies,<br />
quasi die libertären Anfänge der<br />
digitalen Kultur.Das Wissen soll so<br />
geteilt werden, dass man es gegen<br />
die bürgerliche Gesellschaft in<br />
Stellung bringen kann. Bis zum<br />
Apple II von 1977 und den Videospielen<br />
ist diese Schrauber-Nerd-<br />
Szene auch in personeller Kontinuität<br />
von der Woodstock-Generation,<br />
vom Summer of Love, auch<br />
den Prankstern aus den SDS-Kreisen<br />
geprägt, gegenkulturell.<br />
telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />
Disco,Krautrock, Apple als bleibende<br />
Errungenschaften, Sexfilm, Perry<br />
Rhodan, Herr der Ringe als Leitkultur,dazu<br />
Nazitum sowie harte identitätspolitische<br />
und sozialhygienische<br />
Grabenkämpfe – warum erinnert<br />
mich das an die jüngste Vergangenheit?<br />
Man erkennt in den Siebzigern<br />
die große Euphorie, dass man sexuelle<br />
Verhältnisse vielleicht auch mal<br />
anders denken kann, dass man auch<br />
in einer Wohngemeinschaft und<br />
selbstgewählten Gemeinschaften leben<br />
kann. Das war ein ganz großer,<br />
befreiender Schub. Esging darum,<br />
die Enge hinter sich zu lassen. Aber<br />
wenn man etwa in Feminimus und<br />
kultur pur<br />
bei den Softies die Geschlechterrollen<br />
infragestellt, gibt es halt auch<br />
Probleme mit Liebe und Beziehungskisten.<br />
Ich glaube, heute ist<br />
das auch so. Esgibt diese identitätspolitische<br />
Entfesselung, die aber<br />
auch anstrengt und nervt, und die<br />
genauso zu Verhärtungen führen<br />
kann. Und dann kommt halt –nach<br />
dem ganzen Hippiegerede, der<br />
Langsamkeit, dem Ausdiskutieren –<br />
Punk mit seiner maskulinen 4-3-2-1-<br />
Attitüde und räumt mit dem ganzen<br />
Scheiß auf. Nur stimmt auch die<br />
These vonPunk als Vorläufer dessen,<br />
was heute die neue Rechte will –<br />
nämlich mit dem ganzen Gelaber<br />
aufzuhören.<br />
JETZT IM NEUEN MUSEUM<br />
ZUKÜNFTIG IM HUMBOLDT FORUM<br />
Dresden beteiligt Bürger an<br />
Kulturhaupstadtbewerbung<br />
DieStadt Dresden will ihreBewerbung<br />
um denTitel„Kulturhauptstadt<br />
Europas 2025“ Ende September abgeben.<br />
ZumAuftakt der „heißen<br />
Phase“ wurde am Freitag eine Kampagne<br />
vorgestellt, bei der Elbestädter<br />
ihr persönliches Bild ihrer Heimat<br />
auf Postkarten beschreiben sollen.<br />
Sachsens Landeshauptstadt bereitet<br />
sich seit 2016 auf die Bewerbung vor<br />
und wirdihreIdeen und Konzepte<br />
im Dezember der Jury präsentieren,<br />
die daraufhin eine Vorauswahl trifft.<br />
Mitbewerber sind auch Chemnitz<br />
und Zittau. (dpa)
28 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Tagestipp<br />
Konzert<br />
Es regnet auch Frösche<br />
Klassisch, voluminös und hochdramatisch –sosieht sie aus, diese schön<br />
radikale Alternativezum Europäischen Songcontest: das Oratorium „Israel<br />
in Egypt“ im Kammermusiksaal der Philharmonie.Ohne Glamour,dafür<br />
ist anders als beim ESCVerlass auf die Musik: Händels Oratorium hat Bestand<br />
seit 280 Jahren. Es erzählt die Geschichte aus dem Alten Testament, wie das<br />
Volk der Israeliten glücklich in Ägypten lebt, versklavt wirdund den Rückzug<br />
antritt –mit Gott als Verbündetem. Er straft die Ägypter mit Plagen –schickt<br />
nicht nur Hagel nieder, auch Mücken, Läuse, Blattern, Heuschrecken und<br />
Frösche.Und Händel lässt jede Mücke durch tausend Streicherbewegungen<br />
flirren, setzt die Flucht des Volkes in erregte Chorsätze um, meist achtstimmig.<br />
Es singen der Chor studiosi cantandi und vier Solisten, es spielt die Junge<br />
Philharmonie Kreuzberg. NorbertOchmann dirigiertdas grandios-wuchtige<br />
Werk mit akribischer Liebe zum Detail. Birgit Walter<br />
IsraelinEgypt Sa 20 Uhr,Kammermusiksaal Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Str.1<br />
BÜHNE<br />
Akademie der Künste Hanseatenweg<br />
(& 200 57 20 00) 21.30: Wo kommen wir hin: winzig<br />
und der Elefant<br />
Ballhaus Ost (& 44 03 91 68)<br />
20.00: Dogs of Love (Once We Were Islands)<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
18.00: Galileo Galilei.Das Theater und die Pest<br />
20.00: heiner 1-4 (engel fliegend, abgelauscht)<br />
<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />
20.00: Die Mausefalle<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
19.30: Turandot<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
20.00: In der Sache J. RobertOppenheimer<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
19.30: Theatertreffen: Persona<br />
Galli Theater Berlin (& 27 59 69 71)<br />
20.00: Der Beziehungscoach<br />
GarnTheater (& 78 95 13 46)<br />
20.30: Die Sanfte<br />
Grips Hansaplatz (& 39 74 74 77)<br />
19.30: Linie 1<br />
Halle Tanzbühne Berlin (& 44 04 42 92)<br />
20.30 großer Saal: momentum (cie. toula limnaios)<br />
Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00,<br />
21.30: Flying Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />
HAU2(&25 90 04 27)<br />
20.00: Borborygmus (Lina Majdalanie, Mazen Kerbaj<br />
&Rabih Mroué)<br />
Kleines Theater (& 821 20 21)<br />
20.00: Switzerland<br />
KollegSchöneberg (Nürnberger Str.63)<br />
20.00 Aula: Der Besuch der alten Dame (Theater<br />
Diamant)<br />
Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />
(& 88 59 11 88) 20.00: Unterleuten<br />
Kulturhaus Spandau (& 33 34 02 1/ 22)<br />
20.00: DieKleinbürgerhochzeit (Magma Theater<br />
Spandau)<br />
Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />
20.30 Studio R: The Sequel<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: 9Tagewach<br />
Prerower Platz (PrerowerPlatz 1)<br />
17.00 vordem Linden-Center:Auf Empfang<br />
(K.I.E.ZToGo)<br />
Prime Time Theater (& 49 90 79 58)<br />
20.15: Die Weddingers –Eine Superheldenkomödie<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
20.00: Vier SternStunden<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
20.00: Hedda Gabler<br />
Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />
20.00: Charlys Tante<br />
Sophiensaele (& 283 52 66)<br />
20.00 Festsaal: Die Zukunft vongestern–Menschenbilder<br />
2-0 (Nico And The Navigators)<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
19.30: Balanchine |Forsythe |Siegal<br />
Theater im Delphi (& 70 12 80 20)<br />
19.00, 20.30: Cyborg-City 2/odysseus.maschine<br />
(Borgtheater –Cyborg Performing Theater)<br />
Theater im Nikolaiviertel (& 017 6/ 40 53 11)<br />
19.30: Zille sein Milljöh<br />
Theater untermDach (& 902953817)<br />
20.00: Untertan- Wirsind dein Volk<br />
Vaganten Bühne (& 3131207)<br />
20.00: DerNazi &der Friseur<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
19.00: Unendlicher Spaß<br />
21.00Grüner Salon: EinAbend mit Starship und<br />
Gästen: Die nahe Zukunft<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />
20.00: Ausser der Rand und der Band (DerPopolski-<br />
Wohnzimmershow) (PawelPopolski)<br />
<strong>Berliner</strong> Schnauze (& 017 95 34 66 96) 20.00:<br />
Männer über 40 (MargaBach)<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
20.00: Jutta –leider geil! (Bob Schneider)<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00, 21.30: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />
Distel (& 204 47 04)<br />
17.00, 20.00: Wohin mit Mutti?<br />
19.30 Studio: Hauptquartier (Melanie Haupt)<br />
Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />
15.30, 19.30: Vivid<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.30: West Side Story<br />
Kookaburra (& 48 62 31 86)<br />
20.00: Entschiedenzuhart! (Helmuth Steierwald)<br />
23.30: Midnight Fun(DrewPortnoy&Friends)<br />
Mehringhof-Theater (& 691 50 99)<br />
20.00: Aufstand! (Nils Heinrich)<br />
Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />
20.00: Die LiveShow<br />
Scheinbar Varieté (& 784 55 39)<br />
20.00: Open StageVarieté (Anne Kraft, Mod.)<br />
SONNABEND<br />
Stachelschweine (& 261 47 95)<br />
20.00: Stachelschweinerei<br />
StageBluemax Theater (& 018 05 44 44)<br />
17.00, 20.30: Blue Man Group –The Show<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
15.00, 19.30: The Band –Das Musical<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
20.00: Dee Frost Welt –Lieder<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
20.00: Let’sTwist Again!<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Hurra, ab Montag ist wiederWochenende!<br />
(Bernd Stelter)<br />
KLASSIK<br />
<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />
20.00: DirkElsemann(Orgel), Hansjörg Fink<br />
(Posaune), Orgel trifft Posaune, Improvisationen in<br />
verschiedenenStilrichtungen<br />
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (& 218 50 23)<br />
18.00: Jericho Brass Berlin, Ltg.Matthias Jann, Chorvesper,Werkevon<br />
Schütz, Buxtehude und Bach<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
20.00 Kl. Saal: Dvorák String Quartet, Dvorák Quartett<br />
Zyklus #Interaktiv II, Antonín Dvorák: Streichquartett<br />
Nr.7a-Moll op. 16, Streichquartett Nr.12F-Dur op.<br />
96 „Amerikanisches“<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
19.00: <strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Ltg.HerbertBlomstedt,<br />
Yefim Bronfman (Klavier), Ludwig vanBeethoven:<br />
Konzertfür Klavier und Orchester Nr.2B-Dur op. 19;<br />
Wilhelm Stenhammar:Symphonie Nr.2g-Moll op. 34<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />
20.00: studiosi cantandi Berlin, JungePhilharmonie<br />
Kreuzberg,Emma Moore, Caroline Schnitzer,Joseph<br />
Schnurr, Manuel Nickertu.a., Ltg.NorbertOchmann,<br />
Georg Friedrich Händel: „Israel in Egypt –Israel in<br />
Ägypten“, Oratorium in drei Teilen<br />
Schwartzsche Villa (& 902 99 22 12)<br />
19.00: Eine musikalische Reise: Rita D’Arcangelo<br />
(Flöte), Jakub KoSciuszko(Gitarre), J. S. Bach: Sonata<br />
in C-Dur,Partita in a-Moll für Solo-Flöte, Chaconne in<br />
d-Moll aus der 2. Partita für Solo-Gitarre; F. Schubert:<br />
Sonata „Arpeggione“; M. Ravel: Pièce en formede<br />
Habanera; G. Fauré: Pavane op. 50; N. Paganini:<br />
Cantabile; M. Giuliani: Scherzo und Allegro aus Grand<br />
Duo Concertante op. 85<br />
KINDER<br />
Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />
11.00: Zwei für mich, einer für dich, (ab 3J.)<br />
16.00: Rico, Oskar und die Tieferschatten (ab 8J.)<br />
FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (& 53 07 12 50)<br />
15.00: Du hast angefangen! Nein, du!, puppen.etc,<br />
FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />
10.00: MakerFaire.Das Festival für Inspiration,<br />
Kreativität und Innovation<br />
Friedenskirche Niederschönhausen (& 476 29 00)<br />
16.00: Das Goldene Kalb –Kindermusical mit den<br />
Kinderchören der Friedenskirche<br />
Galli Theater Berlin (& 27 59 69 71)<br />
16.00: Schneewittchen, Märchentheater (ab 4J.)<br />
Grips Hansaplatz (& 39 74 74 77)<br />
16.00: Anton macht’sklar (ab 8J.)<br />
Jaro Theater (& 341 04 42)<br />
16.00: VonDinos, Seehunden und Kamelen, Theater<br />
Jaro, Puppen und Schauspiel (ab 2bis 7J.)<br />
Juxirkus Schöneberg (& 215 58 21)<br />
17.30: Die Wunder der Natur (ab 4J.)<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />
15.30: FamilienkonzertPeter und der Wolf (ab 5J.)<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Oranienstraße<br />
14.00: LangeBuchnacht in der Oranienstraße<br />
MUSIK<br />
Columbiahalle (& 69 81 28 14)<br />
20.00: VonWegen Lisbeth<br />
Columbia Theater (Columbiadamm 9-11)<br />
20.00: Kasalla, Liebe, Fantasie &Dynamit<br />
Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />
20.00: Catfish and the Bottlemen<br />
Kiste (& 998 74 81)<br />
22.45: Franky Dickens Band, Andi Valandi Band<br />
Kulturbrauerei/Maschinenhaus (& 44 31 51 00)<br />
20.00: D-Drone, VollmondSession<br />
Parkbühne Biesdorf (& 998 74 81)<br />
17.45: East Blues Experience, Vanja Sky Band, Franky<br />
Dickens Band, Andi Valandi Band<br />
Parkbühne Wuhlheide (An der Wuhlheide)<br />
18.00: Wu-Tang Clan, Public Enemy,DeLaSoul, Gods<br />
of Rap<br />
Quasimodo (& 318 04 56 70)<br />
22.30: NewYorkVoices<br />
Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />
20.00: Cornamusa<br />
ufaFabrik (& 75 50 30)<br />
20.00 Varieté-Salon: The MurphyBeds<br />
Yaam (& 615 13 54)<br />
19.00: The Skatalites, Betrayers Of Babylon<br />
CHARLOTTENBURG<br />
Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) VanGogh 14.45, So a.<br />
12.30; Der Fall Collini 17.30, Sa a. 20.30, So a. 20.15<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Das Familienfoto –Photo de<br />
famille (OmU) 13.30; Das Familienfoto 15.45, 20.30; Der<br />
Flohmarkt vonMadame Claire 18.15; Matinee: Exhibition on<br />
Screen: Rembrandt: Aus der National Gallery, London und<br />
dem Rijksmuseum, Amsterdam So 11.30<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Nur eine Frau Sa 15.50,<br />
18.10, 20.30, So 14.30, 20.00; Matinee: Gundermann So<br />
11.45; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite<br />
/ Petrushka So 17.00<br />
Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Das Ende der Wahrheit<br />
13.30, 15.50, 18.15, 20.40; Trautmann So 11.00; Nur eine<br />
Frau So 16.00, 18.15; Klasse Deutsch 14.30; Teawith the<br />
Dames (OmU) 16.40; Greta (OmU) 18.45, 21.00; Matinee:<br />
Kleine Germanen So 12.30; Der Boden unter den Füßen<br />
14.30, 17.00, 19.30; Green Book (OmU) So 11.45; Der<br />
Flohmarkt vonMadame Claire 15.30, 20.00; Das schönste<br />
Paar Sa 17.45, So 13.15; Matinee: Free Solo So 11.00;<br />
Border 14.30, 19.00, Sa a. 21.50; Die Kinder der Utopie<br />
17.00; Liebesfilm21.20; Matinee: Ayka So 12.00; VanGogh<br />
18.00, 20.30, Saa.15.30; Matinee: RBG –Ein Leben für<br />
die Gerechtigkeit (OmU) So 11.00; Vice (OmU) So 13.15;<br />
Atlas 14.45, 17.00, 19.15, Sa a. 21.30; Mid90s (OmU) Sa<br />
22.15, So 21.30; Matinee: Christo (OmU) So 12.30<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Laurel &Hardy: Das verrückte<br />
Klavier /Stan &Ollie 15.30; Stan &Ollie 18.00, 20.00;<br />
WirSa22.15; Asterix 15.00; Gestorben wird morgen (OmU)<br />
Sa 16.45; Ein letzter Job Sa18.15; Under the Tree 20.15,<br />
Sa a. 22.15; Gestorben wird morgen So 16.45; Teawith the<br />
Dames So 18.15<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) Urfin 14.00; Monsieur Claude II<br />
16.00, 18.15, 20.30; Matinee: Wieich lernte, bei mir selbst<br />
Kind zu sein So 11.00; Stan &Ollie (m. Kurzfilm) 14.50,<br />
17.40, 20.30; Green Book So 12.00; Teawith the Dames<br />
14.50, 16.50, 18.50, So a. 11.00; The Favourite 20.50;<br />
Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten So<br />
13.00; Alfons Zitterbacke 13.30; Das Ende der Wahrheit<br />
15.30, 17.50,20.15; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />
So 11.00; Drachenzähmen leicht gemacht 313.20;<br />
RoyalCorgi 15.30; Gundermann 17.20; Ein Gauner &Gentleman<br />
20.00; Matinee: Der illegale Film So 11.15<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu11.30,14.00;3D: Avengers: Endgame 16.30,<br />
20.30;Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 11.00, 13.15; 3D:<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 15.30; Glam Girls 18.00,<br />
20.20, 22.45; Glam Girls 12.40, 15.00; Der Fall Collini<br />
17.20; The Sun Is Also aStar 20.10; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 23.00; The Sun Is Also aStar 12.00, 14.45;<br />
3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.30, 20.00; 3D:<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu (OF) 22.30; Willkommen<br />
im Wunder Park 12.30; 3D: Avengers: Endgame 14.45,<br />
18.30, 22.30; Dumbo 11.00, 13.20; After Passion 15.40;<br />
Greta (2019 USA) 18.10, 20.35, 23.00; Teawith the Dames<br />
12.45, 14.50; The Sun Is Also aStar 17.00; Der Fall Collini<br />
19.45; 3D: Avengers: Endgame (OF) 22.30<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Prinzessin Emmy<br />
11.00; Antiporno Sa 12.15; Willkommen im Wunder Park<br />
13.45; Drachenzähmen leicht gemacht 315.15; Das schönste<br />
Paar 17.15; Berlin Bouncer (OmenglU) 18.45; Border<br />
(OmU) 20.15; Der Goldene Handschuh 22.10; Die sagenhaften<br />
Vier So 12.15; Ein letzter Job(OmU) Sa 11.00; Another<br />
Day ofLife (OmU) Sa 12.45; Weil Du nur einmal lebst<br />
Sa 14.15, So 11.00; Once Again (OmU) Sa 18.15; Dave<br />
Made aMaze (OmU) 20.00; Atlas (OmenglU) Sa 21.30;<br />
Beach Bum (OF) Sa 23.15; Pettersson und Findus So<br />
12.45; The LegoMovie II So 14.00; The Favourite (OmU) So<br />
16.15; Once Again So 18.15; Ray &Liz (OmU) So 21.30;<br />
Antiporno (OmU) So23.15; Die Wiese Sa 11.00; Vice<br />
(OmU) Sa 12.30; Der Jungemuss an die frische Luft 14.50;<br />
Green Book (OmU) 16.30; Free Solo (OmU) 18.45; Van<br />
Gogh (OmU) 20.30; The Hole in the Ground (OmU) Sa<br />
22.30; Royal Corgi So 11.00; Bohemian Rhapsody (OmU)<br />
So 12.30; Streik (OmU) So 22.30<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Die Wiese 12.00; Free<br />
Solo (OmU) 14.00; Christo (OmU) 16.00; VanGogh (OmU)<br />
18.00; Wieich lernte, bei mir selbst Kind zu sein 20.10; Ein<br />
Gauner &Gentleman –The Old Man &the Gun (OmU) Sa<br />
22.45; The Sisters Brothers (OmU) So 22.45; This Mountain<br />
Life (OmU) 13.00; Winter in Havanna (OmU) 14.30; Der<br />
Funktionär 16.15; Kleine Germanen 17.45; Macht das alles<br />
einen Sinn? 19.30; Christo (OmU) Sa 21.30; Bildbuch<br />
(OmU) So 21.30<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Die sagenhaften Vier<br />
11.00; IMAX 3D: Avengers: Endgame 11.00, 15.00, 19.00,<br />
23.00; Dumbo 11.15, Sa a. 14.15, 17.15, So a. 17.30;<br />
Avengers: Endgame 11.15, 15.15, 16.30, 19.30, 22.30;<br />
Alfons Zitterbacke 11.15; Willkommen im Wunder Park<br />
11.30, 13.45; The LegoMovie II 11.30; Shazam! 11.30, Sa<br />
a. 13.45; Asterix 14.45, Sa a. 11.30; Royal Corgi 11.45,<br />
14.15; Rocca verändertdie Welt 11.45; Urfin 12.00, 14.30,<br />
Sa a. 17.00, So a. 17.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.00, 14.30; Ostwind 412.00; Wenn du König wärst<br />
14.00; 3D: Avengers: Endgame 14.00, 16.00, 18.15,<br />
20.15; Der Fall Collini 14.15, 19.45, 22.45; Avengers: Endgame<br />
(OF) 14.30; Monsieur Claude II 20.30, Sa a. 14.45,<br />
So a. 14.30; Greta (2019 USA) 20.00, 22.45, Sa a. 16.45,<br />
So a. 17.00; After Passion 16.45; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 17.00, 19.45, 22.30; The Sun Is Also aStar<br />
17.15, 20.00; The Silence 17.15, 20.30, 23.00; Nur eine<br />
Frau 20.15, Saa.17.30; 3D: Avengers: Endgame (OF)<br />
18.45; Im Netz der Versuchung 19.15; Das Ende der Wahrheit<br />
20.15; The Silence (OF) 22.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />
22.30; Lloronas Fluch22.45; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu (OF) 23.00; 3D: Alita 23.00; Hellboy 23.15;<br />
Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir So<br />
11.00, 13.00, 13.30, 15.00, 15.30; Maquia So 17.00<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) #Female Pleasure (OmU)<br />
16.00; Free Solo (OmU) 18.00; Border (OmU) 20.00; Lords<br />
of Chaos (OmU) Sa 22.10; Der Goldene Handschuh<br />
(OmenglU) So 22.10; Berlin Bouncer (OmU) 16.15; Jibril Sa<br />
18.00; Under the Tree (OmU) 19.45; Dave Made aMaze<br />
(OmU) 21.30; One Cut of the Dead (OmU) Sa 23.00; Liebesfilm<br />
(OmenglU) So 18.00<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 02 00)Avengers: Endgame 13.00,<br />
16.00, Sa a. 19.10, So a. 19.30; Royal Corgi 13.30, So a.<br />
11.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.00, Sa a.<br />
13.40, So a. 11.00, 14.10; 3D: Avengers: Endgame 14.00,<br />
16.20, 20.15,Saa.22.20; Die Goldfische Sa 14.10; Willkommen<br />
im Wunder Park 14.15, So a. 11.45; Glam Girls<br />
17.50, 20.00, Sa a. 14.20, 22.50, So a. 13.40; The Silence<br />
20.20, Sa a. 16.40, 23.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 17.00, 20.00, Sa a. 22.30; After Passion Sa 17.15;<br />
Monsieur Claude II 19.50; Der Fall Collini 20.10; Friedhof<br />
der Kuscheltiere Sa 22.40; Lloronas Fluch Sa 23.00; Alfons<br />
Zitterbacke So11.00; Ostwind 4So11.20; Dumbo So<br />
11.30; Maquia So 17.00<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81) Der Funktionär Sa 14.00; Manou<br />
–flieg‘ flink! 16.00; Der Fall Collini Sa 17.35, So 13.45; Wie<br />
ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein Sa 19.45, So 17.40;<br />
Weil Du nur einmal lebst So 20.15<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 41 09) Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 11.50, 14.30, 17.10; Alfons Zitterbacke<br />
11.50; Royal Corgi 12.00, 14.10; Willkommen im Wunder<br />
Park 12.15, 14.20; Prinzessin Emmy 12.20; Ostwind 4Sa<br />
12.20; Avengers: Endgame 14.00, 16.30, 19.45, Saa.<br />
22.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 14.15, 16.45,<br />
19.30; Glam Girls 14.50, 17.15, 19.40,Saa.22.10; 3D:<br />
Avengers: Endgame 16.10, 20.00; After Passion 17.15; The<br />
Silence 17.50, 20.10, Sa a. 22.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />
19.50; Monsieur Claude II 20.20; Lloronas Fluch Sa<br />
22.20; The Hole in the Ground Sa 22.50; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 3So12.10; Die sagenhaften Vier So 12.10;<br />
Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir So<br />
12.45; Wenn du König wärst So 14.30; Dumbo So 14.40;<br />
Fighting with My Family So 17.20; Der Fall Collini So 20.00<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A Nur eine Frau 17.15, 19.30,<br />
21.45, So a. 15.00; B VanGogh (OmU) 16.40, 19.00, 21.20<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Streik (OmU) 13.15;<br />
Der Boden unter den Füßen 13.45, 19.30, 21.45; AMan of<br />
Integrity (OmU) 15.30; Frauen bildet Banden –Eine Spurensuche<br />
zur Geschichten der Roten Zora 16.00; Jibril 17.45;<br />
Klasse Deutsch 18.00; Ray&Liz (OmU) 19.45, 21.45<br />
Moviemento (✆ 692 47 85) Der kleine Maulwurf (1963-<br />
1975) Sa 10.00; Greta (OmU) Sa 11.30, 13.45, 16.00,<br />
18.15, 20.30, 22.45, So10.15, 12.30, 14.45, 17.00,<br />
19.15, 21.30; Die sagenhaften Vier Sa 11.15, So 11.00;<br />
Unheimlich perfekte Freunde Sa 13.30, So 13.15; Checker<br />
Tobi und das Geheimnis unseres Planeten Sa 15.45, So<br />
15.30; Under the Tree Sa 17.45, 19.45, So 17.30, 19.30;<br />
Under the Tree (OmU) Sa 21.45, So 21.30; Cold War: Der<br />
Breitengrad der Liebe –Zimna wojna (OmenglU) Sa 23.45;<br />
Monsieur Claude II –Qu‘est-ce qu‘on aencore fait au Bon<br />
Dieu? (OmU) 10.15, 19.00; Under the Tree (OmU) 12.30;<br />
Die Winzlinge: Abenteuer in der Karibik 14.30; Alfons Zitterbacke<br />
16.45; Border (OmU) Sa 21.15; Climax (OmU) Sa<br />
23.45; Birds Of Passage: Das grüne Gold der Wayuu –Pajaros<br />
de verano (OmU) So 21.15<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Die Maske –Twarz<br />
(OmU)20.30<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Die kleinen Hexenjäger Sa 14.00;<br />
Klasse Deutsch (OmU) Sa 15.30; Macht das alles einen<br />
Sinn? (m. Gespräch) Sa 17.15, 18.00; Ein Gauner &Gentleman<br />
–The Old Man &the Gun (OmU) Sa 19.15; Bohemian<br />
Rhapsody(OmU) Sa 21.00; One Cut of the Dead (OmU)<br />
Sa 23.15; Janoschs Komm wir finden einen Schatz! So<br />
14.30; Die Wiese So 15.45; Ray &Liz (OmU) So 17.30;<br />
Border (OmU) So 21.30; Die Wiese Sa 14.00; Jibril Sa<br />
15.30, So 19.15; Waskostet die Welt Sa 17.00, So 17.45;<br />
Von Bienen und Blumen (OmenglU) Sa 18.30; Border<br />
(OmU) Sa 20.15; Ray &Liz (OmU) Sa 22.15; Klasse<br />
Deutsch So 16.00; Ein Gauner &Gentleman –The Old Man<br />
&the Gun (OmU) So 20.45; One Cut of the Dead (OmU) So<br />
22.15; Kinobar im Sputnik Berlin Bouncer So 19.45<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Alfons Zitterbacke 13.30; Nur eine<br />
Frau 15.30, 17.45, 20.00; New RoyalCorgi 14.00; Der Boden<br />
unter den Füßen 15.50; Das Familienfoto 18.15; Van<br />
Gogh 20.30<br />
KINO<br />
Stets mit Stil<br />
Claus Löser über den einst in Hollywood gefeierten Schauspieler<br />
und Meister-Regisseur Wilhelm Dieterle, der nach seiner Rückkehr<br />
nach Deutschland in Vergessenheitgeriet<br />
Seinen letzten Film drehte Wilhelm Dieterle<br />
1966 für das österreichische Fernsehen.<br />
„Samba“ war eine fiebrig-flirrende Emigrations-Parabel,<br />
in der sich europäische<br />
Flüchtlinge in einem verwunschen wirkenden Hotel<br />
im brasilianischen Urwald aufzehrende Kleinkriege<br />
liefern. Mit dem auf einem autobiografischen<br />
Text von Ulrich Becher basierenden Stoff<br />
schloss sich für den Regisseur ein Kreis. Invielen<br />
seiner Arbeiten ging es um Entwurzelung und<br />
Identitätssuche. Obwohl er selbst nicht aus politischen<br />
oder „rassischen“ Gründen Deutschland<br />
verlassen hatte, sondern<br />
schlicht um der Karriere<br />
willen, fühlte er sich doch<br />
zeitlebens denjenigen verbunden,<br />
denen keine andere<br />
Wahl als die Flucht<br />
blieb. Bereits 1930 war Dieterle<br />
von Babelsberg nach<br />
Hollywood gewechselt, wo<br />
er seinen kaisertreuen Vornamen<br />
in William wechselte<br />
und binnen Kürze zu<br />
einem der einflussreichsten<br />
Regisseure der Unterhaltungsindustrie<br />
aufstieg.<br />
Nachdem sich wenig später<br />
die Karawane der Flüchtlinge<br />
vonEuropa aus in Bewegung<br />
setzte, wurde er<br />
zum Mentor der in Not geratenen<br />
Kollegen, soweit<br />
dies im streng kommerziell<br />
ausgerichteten System der<br />
US-amerikanischen Filmproduktion<br />
möglich war.<br />
In vielen seiner teuren<br />
und teilweise ungeheuer erfolgreichen<br />
Leinwandspektakel beschäftigte er<br />
Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold und<br />
Max Steiner sowie Schauspieler wie Curt Bois, Alexander<br />
Granach, Akim Tamiroff und Paul Muni. Das<br />
waren Menschen, die in Europa kaum überlebt hätten.<br />
Dieterle selbst kehrte Ende der 50er-Jahrenach<br />
(West-)Deutschland zurück und fand sich plötzlich<br />
selbst in der Rolle des Entwurzelten wieder. Als die<br />
Bundesrepublik begann, Verdienstkreuze an exilierte<br />
Künstler zu verteilen, wurde 1956 auch er bedacht.<br />
1970 erhielt er das „Filmband in Gold“. Bitter<br />
beklagte er sich, dass sich dafür die Öffentlichkeit<br />
nicht interessiert hätte. Zwei Jahre später verstarb<br />
der einst gefeierte Schauspieler,Filmemacher,Theaterregisseur<br />
und Intendant weitgehend vergessen<br />
in Ottobrunnunweit vonMünchen. Zwischen 1913<br />
und 1966 war er an hunderten Filmproduktionen<br />
beteiligt gewesen, allein sein Oeuvre als Regisseur<br />
umfasst zirka 90 Werke. Diese Menge zeigt, dass er<br />
kein elitärer Autorenfilmer war,sondernauch oft für<br />
die Stange produzierte, doch stets mit Stil. Für die<br />
seit langer Zeit erste <strong>Berliner</strong> Retrospektive zuDieterle<br />
wählte Gastkurator HerbertSpaich 30 Beispiele<br />
aus.Das Spektrum gewährtdabei sowohl Einblicke<br />
in seine schauspielerischen als auch inszenatorischen<br />
Leistungen.<br />
Wilhelm Dieterle warein echter Selfmade-Man.<br />
1893 in Ludwigshafen am Rhein als siebtes von elf<br />
Kindern geboren, schien ihm seine glanzvolle<br />
DAS FLIEGENDE AUGE<br />
Der deutsch-amerikanische Schauspieler und<br />
Regisseur Wilhelm William Dieterle<br />
IMAGO<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 5389590) UrfinSa13.30, So 10.00,<br />
14.00; Royal Corgi Sa 14.00, So 12.00, 15.15; Avengers:<br />
Endgame 14.00, 19.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
14.45, So a. 10.30, 13.00; Alfons ZitterbackeSa15.15, So<br />
10.15; 3D: Avengers: Endgame 15.30, 19.30; Glam Girls<br />
16.00, 18.00, 20.15; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
17.15, 20.00, So a. 12.45; Monsieur Claude II 17.30; Stan<br />
&Ollie 17.45;Der Fall Collini 20.00;Willkommen im Wunder<br />
Park So 10.00, 12.00; Rocca verändert die Welt So 10.15,<br />
12.30<br />
Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) 3D: Dumbo Sa 13.00,<br />
17.45, So 15.30; Das Familienfoto Sa 13.15, 20.30, So<br />
18.00; Niemandsland Sa13.30; Greta (2019 USA) Sa<br />
15.30, 20.15, So 20.30; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
Sa 15.40, So 18.15; Under the Tree Sa 16.00, So<br />
15.45; DasEnde der Wahrheit Sa 17.45, 22.30, So 13.30,<br />
20.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu Sa 18.15, So<br />
14.45; Der Junge muss an die frische Luft Sa 20.30, So<br />
13.00; Green Book Sa 21.00, So 20.00; Weil Du nur einmal<br />
lebst Sa 22.45, So 21.00; Gestorben wird morgen So<br />
13.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite<br />
/Petrushka So 17.00<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) Avengers:<br />
Endgame 11.15, 15.15, 19.30; Dumbo 11.30; Willkommen<br />
im Wunder Park 11.45, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 11.45, 14.30; Mia und der weiße Löwe 11.45; Alfons<br />
Zitterbacke 11.45, Sa a. 14.15; Royal Corgi 12.00,<br />
14.30, 17.00;Glam Girls14.45,17.15, 20.15,Saa.12.00,<br />
23.00; 3D: Avengers: Endgame 14.00, 16.15, 19.45, Sa a.<br />
22.30; Shazam! Sa 14.10; Die Goldfische Sa 16.45; 3D:<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.00, 20.15, Sa a.<br />
23.00; After Passion Sa 17.15;<br />
Laufbahn nicht in die Wiege gelegt. Doch früh<br />
fühlte er sich für die Bühne berufen. Der Fabrikarbeitersohn<br />
lernte zunächst Schreiner und Glaser,<br />
finanzierte sich später vom schmalen Lohn seine<br />
Schauspielausbildung selbst. Der ständig nach<br />
neuen Begabungen suchende MaxReinhardt holte<br />
ihn ans Deutsche TheaternachBerlin, wo er durch<br />
sein Talent, aber auch durch seine Körpergröße<br />
vonfastzweiMeternsofortauffiel und bald für das<br />
Kino entdeckt wurde. Ander Seite von Emil Jannings,<br />
Conrad Veidt und Werner Kraußetwaspielte<br />
er im expressionistischen Schauermärchen „Das<br />
Wachsfigurenkabinett“<br />
(1924) oder 1926 in Murnaus<br />
„Faust“-Adaption. Ab<br />
1923 inszenierte er eigene<br />
Filme, besetzte selbstbewusst<br />
meist sich selbst in<br />
der Hauptrolle. Sein Regie-<br />
Debüt war der an Tolstoi<br />
angelegte Heimatfilm „Der<br />
Mensch am Wege“. Neben<br />
dem grandiosen Alexander<br />
Granach war auch ein 22-<br />
jähriges Mädchen namens<br />
Marlene Dietrich in ihrer<br />
ersten Rolle zu erleben.<br />
Dieterle,Granach und Dietrich<br />
sollten sich in denWarner-Studios<br />
an der amerikanischen<br />
Westküste wiedersehen.<br />
Parallel zur Einführung<br />
des Tonfilms,die in<br />
Hollywood arbeitende,<br />
deutsche Schauspieler wie<br />
Emil Jannings arbeitslos<br />
machte, nahm seine Laufbahn<br />
ungeheure Fahrt auf.<br />
1934 konnte er den als<br />
knauserig bekannten Studiochef JackWarner überreden,<br />
viel Geld in die Hand zu nehmen, um Shakespeares<br />
„Sommernachtstraum“ zu verfilmen. Dieterle<br />
bekam dadurch die Chance, sich bei seinem<br />
einstigen Förderer MaxReinhardt zu revanchieren,<br />
dem die Gesamtregie übertragen wurde. Ergebnis<br />
war einer der bis heute manieristischsten Leinwand-Exzesse,<br />
ein überreiches Füllhorn anKostümen,<br />
Choreographien, Massenszenen und Inszenierungsideen<br />
ausschüttend. In seinen eigenständigen<br />
Regiearbeiten fokussierte Dieterle mehrfach<br />
auf Biografien „großer Männer“, auf Louis Pasteur<br />
(1935), Émile Zola (1937) oder Paul Ehrlich (1940).<br />
Seine vielleicht schönste und bleibendste historische<br />
Inszenierung ist jedoch „Der Glöckner von<br />
Notre Dame“ mit Charles Laughton als Quasimodo.<br />
Der Film ist ein einziger, menetekelhafter<br />
Aufruf zu Toleranz. Im Jahr des Kriegsausbruchs<br />
entstanden, ließ Dieterle in schierer Verzweiflung<br />
über die aktuelle Entwicklung alle Glocken läuten.<br />
Derfilmende Humanist. Retrospektive Wilhelm/William Dieterle<br />
Zeughauskino,noch biszum 30.Juni.<br />
Claus Löser<br />
ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />
kuratiertdas Filmprogramm in der Brotfabrik.<br />
The Silence 18.00, 20.15, Sa a. 23.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />
Sa 20.00; Der Fall Collini 20.00; Monsieur Claude<br />
II 20.15; Captain Marvel Sa22.45; Lloronas Fluch Sa<br />
23.00; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />
So 12.30, 15.00; Maquia So 17.00; The Silence (OF) So<br />
20.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98)Der kleine Drache Kokosnuss –Auf<br />
in den Dschungel! 15.00; Die Wiese 16.30; Wie ich lernte,<br />
bei mir selbst Kind zu sein Sa 18.30; Der Jungemuss an die<br />
frische Luft Sa 21.00, So 18.30; Under the Tree So 20.30;<br />
Kommissar Gordon &Buffy 16.00; Hotel Jugoslavija (OmU)<br />
Sa 17.30; Under the Tree Sa 19.15; Liebesfilm (OmenglU)<br />
Sa 21.15, So 20.45; Die sagenhaften Vier So 17.15; Another<br />
DayofLife So 19.00<br />
Babylon (✆ 242 59 69) Anime Berlin: Digimon Adventure<br />
tri. I: Wiedervereinigung Sa 13.00; Anime Berlin: Digimon<br />
Adventure tri. II: Bestimmung Sa 14.45; IndoGerman Film:<br />
De de pyaar de (OmenglU) Sa 15.00, So 14.00; Anime Berlin:<br />
Little Nemo: Abenteuer im Schlummerland Sa 16.00;<br />
Anime Berlin: Digimon Adventure tri. III: Confession Sa<br />
16.30; Anime Berlin: Kimi no suizo otabetai –Iwant to eat<br />
your pancreas (OmU) Sa 18.00; Anime Berlin: Digimon Adventure<br />
tri. IV: Lost Sa 18.45; Anime Berlin: Ghost in the<br />
Shell –Kokaku kidotai (OmenglU) Sa 19.45; Anime Berlin:<br />
Isle of Dogs –Ataris Reise (OmU) Sa 20.00; Anime Berlin:<br />
Digimon Adventure tri. V: Coexistence Sa 20.30; Anime Berlin:<br />
Star Blazers 2199: Space Battleship Yamato: AVoyageto<br />
Remember –Uchu senkan Yamato 2199: Hoshi-meguru<br />
hakobune (OmU) Sa 21.30; Anime Berlin: Redline (OmU)<br />
Sa 22.00; Anime Berlin: Digimon Adventure tri. VI: Our Future<br />
Sa 22.15; Anime Berlin, Stummfilm um Mitternacht: Kagirinaki<br />
hodo –Die Straße ohne Ende (OmenglU; m. Live-<br />
Musikbegleitung) Sa 0.00;
Anime Berlin: Big Fish & Begonia: Zwei Welten, ein Schicksal<br />
So 14.00; Anime Berlin: Kusama: Infinity (OmU) So 15.00;<br />
Anime Berlin: Detektiv Conan: Die Sonnenblumen des Infernos<br />
–Meitantei Conan: Goka no himawari (OmU) So 15.45;<br />
CinemAperitivo: Ich habe sie gut gekannt –Iolaconoscevo<br />
bene (OmenglU; m. Diskussion) So 16.00; Anime Berlin:<br />
Loving Vincent (OmU) So 17.00; Anime Berlin: Mirai: Das<br />
Mädchen aus der Zukunft –Mirai no Mirai (OmU) So 18.00;<br />
Anime Berlin: Maquia So 18.30; Anime Berlin: The Seven<br />
Deadly Sins: Prisoners of the Sky –Nanatsu no taizai (OmU)<br />
So 18.45; Anime Berlin: Pom Poko –Moderner Waschbärkrieg<br />
(OmU) So 20.00; Anime Berlin: Vampire Hunter D:<br />
Bloodlust (EnglF) So20.45; Anime Berlin: Yu-Gi-Oh!: The<br />
Dark Side of Dimensions So 20.45<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Der kleine<br />
Maulwurf (1963-1975) Sa 10.00, So 10.15; Greta (OmU)<br />
Sa 11.15, 13.15, 15.15, 17.15, 19.30, 21.45, So 11.30,<br />
17.00, 19.15, 21.30; Alfons Zitterbacke 10.15, 16.30;<br />
Monsieur Claude II –Qu‘est-ce qu‘on aencore fait au Bon<br />
Dieu? (OmU) 12.15, 18.45; Border (OmU) 14.15, 21.00;<br />
Taiwan Film Festival Berlin: Lokah Laqi (OmenglU) So 14.00<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers: Endgame<br />
11.00, 12.00, 15.00, 16.00, 19.10, 20.00, 22.20;<br />
Mascha und der Bär –Die neuen Abenteuer 11.10; Royal<br />
Corgi 11.15, 13.30, 15.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
11.30, 14.10; Alfons Zitterbacke11.30; Willkommen<br />
im Wunder Park 11.50; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
11.50; Breakthrough –Zurück ins Leben Sa12.20, So<br />
14.20; Avengers: Endgame 13.00, 17.00, 21.00; Shazam!<br />
13.50; Glam Girls 14.15, 17.45, 20.15, 23.00; After Passion<br />
17.10, Sa a. 14.30; Monsieur Claude II 15.15, Sa a.<br />
20.20, So a. 16.45; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
16.50, 19.30, 23.15; Greta (2019 USA) 19.50, 22.30, Sa<br />
a. 16.55; Der Fall Collini 19.40, Sa a. 17.10; The Silence<br />
18.00, 20.30, 23.00; The Hole in the Ground Sa 22.40;<br />
Lloronas Fluch Sa 22.50; 3D: Dumbo So 12.10; Maquia So<br />
17.00; Im Netz der Versuchung So 22.40; Friedhof der Kuscheltiere<br />
So 22.50<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Der Flohmarkt von Madame<br />
Claire 14.45; Klasse Deutsch (DFmenglU) 17.00, So<br />
a. 10.45; Under the Tree (OmU) 19.00, 21.00,Soa.12.45;<br />
Berlin Babylon (Omdt+englU) 14.30, So a. 10.30; VanGogh<br />
(OmU) 16.30; Der Boden unter den Füßen 19.00; Berlin<br />
Bouncer (OmU) 21.30, So a. 12.30; Nur eine Frau (OmU)<br />
15.15, 19.30, So a. 11.00; Das schönste Paar 17.30; Free<br />
Solo (OmU) 21.45, So a. 13.00; Der Funktionär 15.30, So<br />
a. 11.00; Das Familienfoto –Photo de famille (OmU) 17.15,<br />
19.30, So a. 13.00; Atlas (DFmenglU) 21.45; Wieich lernte,<br />
bei mir selbst Kind zu sein (DFmenglU) 14.30; Kleine Germanen<br />
(DFmenglU) 17.30, So a. 10.30; Das Ende der Wahrheit<br />
19.30, 21.45, So a. 12.30<br />
International (✆ 24 75 60 11) Nur eine Frau Sa 15.00,<br />
17.15, 19.30, So 14.45, 17.00; Greta (OmU) Sa 21.40;<br />
Matinee: Gundermann So 12.00; Ocean Film Tour So 19.30<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Bilder vonDrüben: PostlagerndTurteltaube<br />
Sa 19.00; Wilhelm Dieterle: Der Glöckner<br />
von Notre Dame (OF) Sa 21.00; Bilder von Drüben: Das<br />
verurteilte Dorf So 17.30; Wilhelm Dieterle: 6Hours to Live<br />
(OF) So 20.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Willkommen<br />
imWunder Park 14.30, Saa.12.00; The Lego<br />
Movie II12.00; Royal Corgi 12.00, 14.00, 16.00; Rocca<br />
verändertdie Welt 12.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.00, 14.35, 16.00, 17.10, 19.45, Sa a. 22.45; Avengers:<br />
Endgame 12.00, 14.50, 18.40,20.00, Sa a. 22.00; Asterix<br />
12.00; Alfons Zitterbacke Sa12.00; Urfin 12.15, 14.25;<br />
Rafadan Tayfa: Dehliz Macerasi (OmU) 14.00; Dumbo<br />
14.10; Glam Girls 14.30, 17.00, 19.30,Saa.22.15; 3D:<br />
Avengers: Endgame 16.00, 19.00; The Silence 17.00,<br />
19.45, Sa a. 22.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu (OF)<br />
17.00; Kapi (OmU) 17.00, 19.30;Greta (2019 USA) 18.05,<br />
20.30, Sa a. 23.00; Avengers: Endgame (OF) 19.50; Greta<br />
(OF) Sa 22.00; The Silence (OF) Sa 23.00; Miraculous: Geschichten<br />
vonLadybug und Cat Noir So 12.00<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Supa Modo (DF) Sa 14.00, So<br />
12.00; AMan of Integrity (OmU) Sa 15.30; VanGogh (OmU)<br />
Sa 17.45, So 20.30; Greta (OmU) Sa 20.00, So 17.45;<br />
Birds Of Passage: Das grüne Gold der Wayuu –Pajaros de<br />
verano (OmU) Sa21.50, So 15.30; Free Solo (OmU) Sa<br />
23.55, So 13.30; Disobedience –Ungehorsam (USA 2016)<br />
So 19.30; Border (OmU) So 22.30<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) Greta (OmU) 17.10, 19.30,<br />
21.50<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) Das Ende der Wahrheit 15.40,<br />
18.00, 20.30; Der Boden unter den Füßen 15.30, 18.00,<br />
20.30; Liebesfilm 14.45, 19.00; Atlas 16.45, 21.00; Das<br />
schönste Paar 16.45; Border 19.00; The Favourite (OmU)<br />
21.20<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) The Sisters Brothers (OmU)<br />
14.15; Avengers: Endgame (OF) 16.45, 19.45; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu (OF) 14.50, 17.10, 19.30, 21.50;<br />
Stan &Ollie (OmU; m. Vorfilm) 15.00, 17.45, 20.30; Free<br />
Solo (OF) 15.20; Border (OmU) 17.45, 20.10; CreepyCrypt:<br />
Preview: Lloronas Fluch –The Curse of La Llorona (OF) Sa<br />
22.30; Another Day of Life (OmU) 14.30; Tea with the<br />
Dames (OmU) 16.30; Vice (OmU) 18.30; Wir –Us(OF)<br />
21.20<br />
UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Dumbo Sa<br />
11.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 11.50, 14.30; 3D:<br />
Avengers: Endgame 12.00, 16.15, 19.50, Sa a. 22.15; Alfons<br />
Zitterbacke Sa 12.20; RoyalCorgi Sa 12.30, 14.40, So<br />
12.25, 14.50; Rocca verändert die Welt 12.30; Glam Girls<br />
Sa 14.20, 17.35, 20.05, 22.40, So 17.45, 20.15; Willkommen<br />
im Wunder Park Sa14.50; Avengers: Endgame Sa<br />
15.15, 19.30, So 13.45, 19.40; Der Fall Collini Sa 16.50,<br />
So 16.45; Greta (2019 USA) 17.00, 19.40, Sa a. 22.45;<br />
3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.15, 20.15; After<br />
Passion 20.00; Lloronas Fluch Sa 23.00; Miraculous: Geschichten<br />
von Ladybug und Cat Noir So13.00, 15.00,<br />
15.15; Maquia So 17.00<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) Ray &Liz (OmU) 12.10, 19.00;<br />
Liebesfilm (OmenglU) 12.20, So a. 21.10; VonBienen und<br />
Blumen (OmenglU) 14.10, Sa a. 21.10; Mid90s (OmU)<br />
14.20; Border (OmU) 16.10, Saa.22.50; Pippi Langstrumpf<br />
16.20; Oberhausen On Tour 2019 –Muvi-Preis (OF)<br />
Sa 19.00; Studio 6Screening: Mid90s (OmU) Sa 20.00;<br />
Under the Tree (OmU) 21.00; Antiporno (OmU) Sa 23.10;<br />
Oberhausen On Tour 2019 –Artist Film (OF) So 19.00<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Alfons Zitterbacke<br />
13.45; Urfin 15.45; Nur eine Frau 17.45, 20.00; Matinee:<br />
Gundermann So 11.00; Royal Corgi 13.40; Der Fall Collini<br />
15.30, 20.30; Das Familienfoto 18.15; Matinee: VanGogh<br />
So 11.15<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) RoyalCorgi 13.40;<br />
Das Familienfoto 15.30, 17.45, 20.00; Matinee: Exhibition<br />
on Screen: Rembrandt: Ausder NationalGallery, Londonund<br />
demRijksmuseum,Amsterdam So 11.45; Alfons Zitterbacke<br />
Sa 14.00, So 14.45; Der Boden unter den Füßen Sa 16.00,<br />
So 12.15; Greta (OmU) Sa 18.30, 20.45, So 19.40; Das<br />
Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka<br />
So 17.00; Rocca verändert die Welt 13.30; Das Ende der<br />
Wahrheit 15.40, 18.00,20.20; Matinee: Zwei Familien auf<br />
Weltreise So 11.15;Stan&Ollie(m. Kurzfilm)15.00,20.00;<br />
Stan &Ollie (OmU; m. Kurzfilm) 17.45; Matinee: Die Kinder<br />
der Utopie So 11.00; Asterix So 13.00; Urfin 13.30, 15.30;<br />
VanGogh 17.30, 20.30; Matinee: Zu jeder Zeit: Lernwegein<br />
der Pflege–Dechaque instant (OmU) So 11.15<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Royal<br />
Corgi 13.45, 15.50; Stan &Ollie Sa 14.00; Das Familienfoto<br />
14.00, 20.15; Was kostet die Welt Sa 14.15; Dumbo<br />
14.20; Der Flohmarkt von Madame Claire Sa 14.45; Van<br />
Gogh Sa 15.00, 19.50, So 14.00; Avengers: Endgame<br />
(OmU) 15.30, 17.00, 19.45, 21.00; Nur eine Frau 16.30,<br />
19.00; Monsieur Claude II 16.30; Das Ende der Wahrheit<br />
16.45, 20.15; Border 17.15; Greta (2019 USA) 21.30, Sa<br />
a. 17.45, Soa.17.15; Teawith the Dames (OmU) 18.00;<br />
Once Again 19.00; Der Fall Collini 19.30; Under the Tree<br />
21.30; Van Gogh (OmU) 22.30; Border (OmU) 22.30; Wir<br />
–Us(OmU) Sa 22.40; Im Netz der Versuchung –Serenity<br />
(OmU) Sa 22.50; Asterix So 11.30; Willkommen im Wunder<br />
Park So 11.40; Alfons Zitterbacke So11.40; Checker Tobi<br />
und das Geheimnis unseres Planeten So 11.50; Unheimlich<br />
perfekte Freunde So 12.00; Wenn du König wärst So 12.30;<br />
Das schönste Paar So 14.00; Maquia –Sayonara no asani<br />
yakusoku no hana okazaro (OmU) So 20.00; Berlin Bouncer<br />
So 22.40; Stan&Ollie (OmU) So 22.50<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) VonBienen und Blumen 15.15;<br />
Svideteli Putina –Putin‘s Witnesses: Putins Zeugen (OmU)<br />
17.00; Der Funktionär 18.45; Macht das alles einen Sinn?<br />
20.00; Die Maske–Twarz (OmU) 21.45<br />
Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Kommissar Gordon &<br />
Buffy Sa 15.00; Gundermann Sa 16.15; Berlin, Prenzlauer<br />
Berg –Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli<br />
1990 Sa 18.30; Get Me Some Hair! Sa 20.00, So 18.00;<br />
Ray &Liz (OmU) Sa 22.00, So 21.45; Casablanca (OmU)<br />
Sa 23.59; Tito, der Professor und die Aliens So 14.00; Der<br />
Himmel über Berlin (OmenglU) So 15.45; Sneak PreviewSo<br />
19.30<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 12.00, 14.20; Dumbo 12.00; Rocca<br />
verändert die Welt 12.05; Glam Girls 12.05, 17.05, 19.45,<br />
22.35, Sa a. 14.30, So a. 14.35; Willkommen im Wunder<br />
Park 12.10, 14.30; RoyalCorgi Sa 12.10, 14.20, So 14.35;<br />
Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in den Dschungel!<br />
12.10; Urfin 12.15, 14.35; Avengers: Endgame 12.15,<br />
15.15, 19.30; Asterix 14.15; Monsieur Claude II 19.30, Sa<br />
a. 14.25; Alfons Zitterbacke Sa14.35; 3D: Avengers: Endgame<br />
16.15, 19.45, 22.20; Der Fall Collini Sa 16.30,<br />
19.25, So 17.00, 20.00; 3D: RoyalCorgi 16.45; The Silence<br />
16.50, 19.40, 22.45; Die Goldfische Sa16.50; Captain<br />
Marvel 16.50; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.05,<br />
20.15, 23.00; Greta (2019 USA) 17.05, 19.40, 22.40; Im<br />
Netz der Versuchung 19.40; After Passion 19.40; Fighting<br />
with My Family Sa 22.25, So 23.00; Friedhof der Kuscheltiere<br />
22.40; The Hole in the Ground 22.45; Miraculous:<br />
Geschichten von Ladybug und Cat Noir So 12.00, 15.00,<br />
15.15; Maquia So 17.00<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Whale Rider Sa<br />
16.30; Kon-Tiki Sa 21.00, So 17.30<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Wenn du König wärst<br />
11.00; The Lego Movie II 11.00; 3D: Avengers: Endgame<br />
11.10, 15.15, 16.10, 18.30, 19.30, Sa a. 21.50; Alfons<br />
Zitterbacke 11.20; Royal Corgi 11.30, 13.40, Sa a. 17.40;<br />
Rocca verändertdie Welt 11.30; Shazam! 11.45; Drachenzähmen<br />
leicht gemacht 311.45; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 12.00, 14.00; Avengers: Endgame 13.30, 16.40,<br />
20.15; Glam Girls 13.45, Sa a. 16.50, 19.20, 23.00, So a.<br />
17.30, 19.50; The Sun Is Also aStar 14.10, 20.10; Die<br />
Goldfische Sa 14.20; Dumbo 14.40; Willkommen im Wunder<br />
Park 15.00; After Passion Sa 15.50; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 17.00, 19.50, Sa a. 22.40; Der Fall<br />
Collini 17.20, 20.00; Monsieur Claude II Sa 17.30, So<br />
14.30; Greta (2019 USA) 20.15, Sa a. 23.00; The Silence<br />
20.45, Saa.23.15; Captain Marvel Sa22.40; Lloronas<br />
Fluch Sa 22.50; Maquia So 17.00; Das Ballett des Bolshoi-<br />
Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka So 17.00<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Alfons<br />
Zitterbacke12.30; Der Fall Collini 14.35, 17.30, 20.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02) Monsieur Claude II 15.30; Van<br />
Gogh 18.00; Der Fall Collini 20.15<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) Stan &Ollie (OmU) 15.45, 20.30;<br />
VanGogh (OmU) 18.00<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30) Der Boden unter den Füßen Sa<br />
18.00, So 20.15; Free Solo (OmU) So 18.00<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Willkommen im<br />
Wunder Park 10.00, 14.00, Sa a. 12.00; Unheimlich perfekte<br />
Freunde 10.00; Royal Corgi 10.00, 14.00, Sa a. 12.30;<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 10.00, 12.20, 14.50,<br />
17.20, 20.00; Avengers: Endgame 10.00, 15.00, 16.20,<br />
19.00, 22.40; Drachenzähmen leicht gemacht 3Sa12.10;<br />
Glam Girls 14.40, 17.15,19.50,Saa.22.20; 3D: Avengers:<br />
Endgame 16.10, 20.15, Sa a. 23.00; Monsieur Claude II<br />
20.15; Lloronas Fluch Sa 23.00; Miraculous: Geschichten<br />
vonLadybug und Cat Noir So 12.00, 12.15<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Ein Gauner<br />
&Gentleman 14.00; Monsieur Claude II 16.00; Van Gogh<br />
Sa 18.00, So 20.15; Ein letzter JobSa20.15, So 18.00<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11)Van Gogh 12.15; Stan &Ollie<br />
15.00; Monsieur Claude II 17.40, 20.15, Sa a. 22.45<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Willkommen<br />
im Wunder Park 10.00, 12.00; Royal Corgi 10.00,<br />
12.30, 14.10; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 10.00,<br />
12.40, 13.50, 14.20, 14.45, 17.30, 19.45, 22.40; Misfit<br />
10.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />
10.00; Avengers: Endgame 18.00, 20.15, 22.00, Saa.<br />
10.00, 15.30, 16.30, So a. 16.20; Rocca verändertdie Welt<br />
11.30; Asterix Sa 11.50; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
12.00; Glam Girls 14.00, 16.30, 20.20, 22.45; Dumbo<br />
15.00; 3D: Avengers: Endgame 19.00, 22.20, Sa a. 16.20,<br />
So a. 16.30; The Sun Is Also aStar 17.00, 19.55; Avengers:<br />
Endgame (OF) 20.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
(OF) 23.00; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat<br />
Noir So 12.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen<br />
Suite /Petrushka So 17.00<br />
Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Avengers: Endgame Sa<br />
13.00, So 14.30; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 15.45,<br />
Sa a. 13.30, So a. 12.00; Willkommen im Wunder Park Sa<br />
13.45, So 11.00; Alfons Zitterbacke Sa13.45; Royal Corgi<br />
Sa 15.45, So 14.45; Glam Girls 18.00, 20.30, Sa a. 15.45,<br />
So a. 13.30; 3D: Avengers: Endgame 16.45, 20.15; 3D:<br />
Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 18.00, 20.30; Der Fall<br />
Collini 18.00; Greta (2019 USA) 20.30; Die sagenhaften<br />
Vier So 11.00; Das fliegende Klassenzimmer So 11.00; Miraculous:<br />
Geschichten vonLadybug und Cat Noir So 13.00;<br />
Monsieur Claude II So 15.45<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00) Commedia all‘italiana: Der<br />
Ehekandidat – La visita (OmU) Sa 19.00; Commedia<br />
all‘italiana: Ich habe sie gut gekannt –Iolaconoscevo bene<br />
(OmenglU) Sa 21.00; Ryans Tochter –Ryan‘s Daughter<br />
(70mm) So 19.00; Premiere: Frozen Conflict (m. Gast) Sa<br />
20.00; Magical HistoryTour: Abschied So 19.30<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Willkommen<br />
im Wunder Park 12.30, 16.30; 3D: Avengers: Endgame<br />
12.30, 14.00, 16.00, 18.00, 20.30, 22.00; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 12.50, Sa a. 13.30, So a. 13.10;<br />
Bollywood: De de pyaar de (OmU) Sa 12.50; Royal Corgi<br />
13.00, 15.30; Ostwind 413.30, Sa a. 13.00; Avengers:<br />
Endgame 13.00, 15.00, 17.00, 19.10, 22.20; Dumbo<br />
16.20, Sa a. 13.10, So a. 13.40; Van Gogh 13.30, Sa a.<br />
16.15, So a. 16.40; Der Fall Collini 13.30, 16.40, 19.50;<br />
The Sun Is Also aStar 13.50, 16.40, Sa a. 13.45, 19.40, So<br />
a. 14.00, 19.30; Misfit 14.00; Glam Girls 14.00, 17.10,<br />
19.30, 23.00; Die Goldfische Sa 14.05, So 13.45; Monsieur<br />
Claude II 16.40, 19.15, Sa a. 14.10, So a. 14.00;<br />
Captain Marvel 20.45, Sa a. 15.50, 22.40, So a. 22.45;<br />
Stan &Ollie Sa 16.20, So 16.50; 3D:Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 22.50, Sa a. 16.30, 19.40, Soa.16.50,<br />
19.50; After Passion Sa 16.30, 19.30, So 16.50, 19.50;<br />
The Silence 16.50, 19.30, 22.10; Nur eine Frau 16.50,<br />
19.40, 22.30; Der Jungemuss an die frische Luft Sa 17.00,<br />
So 16.25; Der Flohmarkt vonMadame Claire 18.00; Green<br />
Book 19.15; Im Netz der Versuchung 19.30, 22.40; Bohemian<br />
Rhapsody 22.00, Sa a. 19.30, So a. 20.10; Greta<br />
(2019 USA) 19.50, 22.40; Das Ende der Wahrheit Sa<br />
19.50, So 19.40; Friedhof der Kuscheltiere 20.00, Sa a.<br />
23.10;Fighting with My Family 22.00; WirSa22.30; Lloronas<br />
Fluch Sa 22.30, So 22.40; Hellboy 22.30; Escape<br />
Room Sa 22.45, So 22.20; Maquia (OmU) So 14.00; The<br />
Hole in the Ground So 23.00<br />
CineStar im SonyCenter (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers:<br />
Endgame (OF) 13.30, 16.00, 16.30, 20.15, 22.00;<br />
Dumbo (OF) 13.40; Glam Girls –The Hustle (OF) 14.15,<br />
17.30, 19.30, 23.15; After Passion (OF) Sa 14.15; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu (OF) Sa14.20, So 14.00;<br />
Avengers: Endgame (OF) 14.45, 19.00, Sa a. 22.30, So a.<br />
22.40; The Sun Is Also aStar (OF) 14.55, 20.30; VanGogh<br />
(OF) Sa 16.45; Greta (OF) 19.35, 23.15, Sa a. 16.55,Soa.<br />
16.50; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu (OF) 17.00,<br />
23.00, Sa a. 19.45, So a. 20.00; 3D: Captain Marvel (OF)<br />
17.30; Wir–Us (OF) 20.00; Stan &Ollie (OF) 20.30; Captain<br />
Marvel(OF) 22.15; Shazam! (OF) 23.05; Breakthrough<br />
–Zurück ins Leben (OF) So 14.00; Das Ballett des Bolshoi-<br />
Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka So 17.00<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D: Avengers: Endgame<br />
Sa 10.00, So 14.15; 3D: Avengers: Endgame (OF)<br />
18.30, 22.40, Sa a. 14.15, So a. 10.00<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 4344) Antiporno (OmU) So<br />
18.30; Greta (OmU) So 20.00; One Cut of the Dead (OmU)<br />
So 22.00<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) Willkommen im Wunder Park Sa<br />
10.00, 12.00; Urfin 10.00, 12.15, 14.30; Royal Corgi<br />
10.00, 12.00, 14.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
10.00, 12.30, 14.00, 16.30; Alfons Zitterbacke 14.00, Sa<br />
a. 10.00, 12.00; Avengers: Endgame 15.00, 19.00; Glam<br />
Girls 16.00, 18.00, 20.15, 22.30; 3D: Avengers: Endgame<br />
16.00, 20.15, 21.30; Monsieur Claude II 17.00; 3D: Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 19.00, 21.30; Der Fall Collini<br />
19.00, 22.30<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) Alfons Zitterbacke Sa14.15,<br />
So 14.00; Teawith the Dames Sa 16.15; Gundermann Sa<br />
18.00; Monsieur Claude II Sa 20.30; Die kleine Filmreihe<br />
–Leander Haußmann: NVA So16.00; VanGogh So 18.15;<br />
Atlas So 20.30<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Ostwind<br />
411.30; Avengers: Endgame 11.30, 16.00, 20.00; Alfons<br />
Zitterbacke11.40; Unheimlich perfekte Freunde 11.45; Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 11.45, 14.15; Royal Corgi<br />
11.50, 13.55, 16.40; Drachenzähmen leicht gemacht 3<br />
12.00; Asterix 12.00; Rocca verändert die Welt 12.15; 3D:<br />
Avengers: Endgame 14.00, 15.30, 18.00, 19.30, Sa a.<br />
22.30; Wenn du König wärst 14.15; Willkommen im Wunder<br />
Park 14.20; Captain Marvel 14.20; Dumbo 14.30; Glam<br />
Girls15.00, 17.30, 20.15, Sa a. 22.30; 3D:Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 19.40, Sa a. 17.00, 23.00, So a.<br />
17.10; Monsieur Claude II 19.45, Sa a. 17.10;<br />
The Silence 17.15, 19.50, Sa a.22.30;After Passion Sa<br />
17.15; Der Fall Collini Sa 19.30; Friedhof der Kuscheltiere<br />
20.15, Sa a. 22.45; Fighting with My Family Sa 22.30; Wir<br />
Sa 22.45; Maquia So 17.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater<br />
in HD: Carmen Suite /Petrushka So 17.00; Breakthrough<br />
–Zurück ins Leben So 19.30<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Willkommen im<br />
Wunder Park 12.00, 14.00; Wenn du König wärst Sa 12.00;<br />
Royal Corgi 12.00, 14.20, 16.10; Rafadan Tayfa: Dehliz<br />
Macerasi (OmU) 12.00; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
12.00, 14.00, 15.00, 16.45, 17.40, 19.30; Avengers: Endgame<br />
12.00, 15.00, 20.15, Sa a. 22.10; Alfons Zitterbacke<br />
Sa 12.00; Glam Girls 14.20, 16.50, 19.30, Saa.23.00;<br />
3D: Avengers: Endgame 16.00, 19.00; Dumbo 16.40; The<br />
Silence 18.20, 20.40, Sa a. 23.00; Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu (OF) 19.30; Kapi (OmU) 20.10, Sa a. 23.00; The<br />
Silence (OF) Sa 22.00; Avengers: Endgame (OF) Sa 22.20;<br />
Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir So<br />
12.00<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Free Solo Sa<br />
17.00; Der Boden unter den Füßen Sa 19.00; Border Sa<br />
21.15; Der Junge muss an die frische Luft So 14.00; Supa<br />
Modo So 16.00; Roma (OmU) So18.00; So finster die<br />
Nacht So 20.30<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 471 4001) Ray &Liz (OmU) 18.00;<br />
Under the Tree (OmU) 20.00; Antiporno (OmU) 21.45;<br />
Ukrainischer Kinoklub: The Dragon Spell (OmenglU) So<br />
16.00<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Das Familienfoto 10.45,<br />
17.15, 19.30; Asterix 13.00; Kinderfilm des Monats: Die<br />
Wiese 15.00; Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten<br />
Sa 11.15; Der Flohmarkt von Madame Claire Sa<br />
13.15, So 12.30; Alfons Zitterbacke Sa15.30, So 14.45;<br />
Monsieur Claude II Sa 17.45, So 17.00; Der Fall Collini Sa<br />
20.00, So 10.00, 19.15<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85)Das Ende der Wahrheit<br />
20.30, Sa a. 15.30; Der Flohmarkt von Madame Claire<br />
18.00; Macht das alles einen Sinn? So 11.00; Die Wiese So<br />
13.30; HommageGisela Uhlen: Annemarie. Die Geschichte<br />
einer jungen Liebe (m. Gast) So 15.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) RoyalCorgi 13.15; Monsieur<br />
Claude II 15.15; Van Gogh 17.30; Der Fall Collini<br />
20.15; Teawith the Dames So 11.00<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 4678) Der kleine Drache Kokosnuss –Auf in<br />
denDschungel! 16.00; Die Berufung: Ihr Kampf für Gerechtigkeit<br />
18.00; Vice 20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Der Flohmarkt von Madame Claire<br />
13.30; Nur eine Frau 15.45, 20.30; VanGogh 18.00; Matinee:<br />
Exhibition on Screen: Rembrandt: Aus der National<br />
Gallery, London und dem Rijksmuseum, Amsterdam So<br />
11.30<br />
FREILUFTKINOS<br />
Freilichtbühne Weißensee (✆ 24 72 78 01) Snowpiercer<br />
–Seolguk-yeolcha (OmU) Sa 21.30<br />
Freiluftkino Insel im Cassiopeia (✆ 35 12 24 49) Free<br />
Solo (OmU) So 21.30<br />
Freiluftkino Kreuzberg ESC –Eurovision Song Contest Sa<br />
20.00; Der Junge muss an die frische Luft (DFmenglU) So<br />
21.30<br />
Freiluftkino Rehberge Green Book Sa 21.30; AStar Is Born<br />
So 21.30<br />
Open Air Kino Mitte (✆ 28 59 99 73) Bohemian Rhapsody<br />
(OmU) So 21.15<br />
Radio EINS-Freiluftkino Friedrichshain Bohemian RhapsodySa21.30;<br />
Christo (OmU) So 21.30<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Die Wiese<br />
15.00; Asche ist reines Weiß Sa 17.00; Westfront 1918 Sa<br />
19.30; Vice (OmU) Sa 21.15; Asche ist reines Weiß –Ash Is<br />
Purest White (OmU) So 17.00; Vice So 19.30<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Kleine Germanen<br />
Sa 14.00, So11.00; Urfin 14.15; Alfons Zitterbacke Sa<br />
14.15, So 14.30; Monsieur Claude II Sa 14.45, So 10.00;<br />
Das Ende der Wahrheit 16.15, Sa a. 21.00, So a. 20.45;<br />
Asterix Sa 16.30, So 16.45; Klasse Deutsch Sa 16.45, So<br />
12.45; Der Boden unter den Füßen Sa 18.30, So 10.35; Van<br />
Gogh Sa 18.30, So10.45; Nur eine Frau 18.45, So a.<br />
16.45; DasFamilienfoto 18.45, So a. 14.30; Das schönste<br />
Paar 20.45; Under the Tree 21.00; Der Fall Collini Sa 21.00,<br />
So 20.15; Exhibition on Screen: Rembrandt: Ausder National<br />
Gallery, London und dem Rijksmuseum, Amsterdam<br />
(OmU) So 12.00; VonBienen und Blumen So 12.45; Das<br />
Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Carmen Suite /Petrushka<br />
So 17.00; Preview: All My Loving So 18.30<br />
UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33) Royal<br />
Corgi 11.00, Sa a. 14.15; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
11.00, 14.00; Mia und der weiße LöweSa11.00; Avengers:<br />
Endgame 11.00, 14.15, 15.15, 16.00, 19.30, 20.15;Willkommen<br />
im Wunder Park 11.15, Sa a. 13.45; Dumbo<br />
11.15; 3D: Avengers: Endgame 11.20, 15.50, 20.00, Sa a.<br />
22.45; Urfin 11.30, 14.30; Glam Girls 20.15, Sa a. 14.00,<br />
17.00, 23.00, So a. 17.15; 3D: Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 17.00, 19.45, Sa a. 22.45; Monsieur Claude II Sa<br />
17.00; The Silence 20.15, Sa a. 17.30, 23.00; Der Fall Collini<br />
Sa 19.30; After Passion 19.45; Friedhof der Kuscheltiere<br />
Sa 22.45; Miraculous: Geschichten vonLadybug und Cat<br />
Noir So 11.30, 14.00, 15.00;Maquia So 17.00;The Silence<br />
(OF) So 20.00<br />
UMLAND<br />
ALAFalkensee (✆ 033 22/279 88 77) Pokemon Meisterdetektiv<br />
Pikachu 14.30, 17.00, Sa a. 12.00; Der Fall Collini<br />
19.30; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />
So 12.00<br />
Capitol Königs Wusterhausen (✆ 033 75/46 97 77)<br />
Trautmann Sa 17.15, So 20.00; Die Goldfische Sa 20.00,<br />
So 17.15<br />
CineStar Wildau (✆ 04 51/703 02 00) Urfin 14.00, So a.<br />
12.30; Avengers: Endgame 14.00, 17.00, 20.00; The Sun Is<br />
Also aStar 14.25, 19.45; Pokemon Meisterdetektiv Pikachu<br />
14.30, So a. 12.00; Glam Girls 14.30, 17.10, 20.15, Sa a.<br />
23.00; Drachenzähmen leicht gemacht 3Sa14.30, So<br />
12.30; Dumbo 14.50; Royal Corgi 15.00, 17.15, So a.<br />
12.45; Die Goldfische 15.00; 3D: Avengers: Endgame<br />
15.30, 16.15, 19.30, Sa a. 22.10; Der Fall Collini 20.00, Sa<br />
a. 17.10; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 17.15,<br />
19.50, Sa a. 22.45; After Passion 17.40; The Silence 17.45,<br />
20.50, Sa a. 23.15; Monsieur Claude II 17.50, 20.20; Im<br />
Netz der Versuchung Sa 20.10; Greta (2019 USA) 20.30, Sa<br />
a. 23.00; 3D: Captain Marvel Sa22.45; Friedhof der Kuscheltiere<br />
Sa 22.50; Escape Room Sa 23.00; The Hole in<br />
the Ground Sa 23.30; Willkommen imWunder Park So<br />
12.00; Wenn du König wärst So 12.00; Ostwind 4So12.00;<br />
Misfit So 12.00; Asterix So 12.00; Alfons Zitterbacke So<br />
12.30; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />
So 15.00; Maquia So 17.00; Maquia –Sayonara no asa ni<br />
yakusoku no hana okazaro (OmU)So20.00<br />
Filmpalast Bernau (✆ 033 38/70 54 54) Pokemon MeisterdetektivPikachu<br />
13.00, 15.30; Dumbo Sa 13.30; Alfons<br />
Zitterbacke Sa13.30; Royal Corgi 15.45; Avengers: Endgame<br />
16.00; 3D: Pokemon Meisterdetektiv Pikachu 18.00,<br />
20.30; Glam Girls 18.00, 20.30; 3D: Avengers: Endgame<br />
20.15; Miraculous: Geschichten von Ladybug und Cat Noir<br />
So 13.00<br />
Linden-Kino Wusterhausen (✆ 03 39 79/145 93) Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu 15.00, Sa a. 17.00; 3D: Pokemon<br />
Meisterdetektiv Pikachu Sa 19.00, So 17.00; Der Fall<br />
Collini Sa 20.45, So 19.00<br />
Movieland Erkner (✆ 033 62/36 68) Avengers: Endgame<br />
15.00, 20.00; Royal Corgi 15.30; After Passion 17.30; Der<br />
Fall Collini Sa 18.30, So 21.00; Van Gogh Sa 21.00, So<br />
18.30<br />
KINO<br />
SONNTAG<br />
Heimat in die Tonne<br />
J emehr Heimatliebe,desto ausgeprägter die rassistische Gesinnung, lautet<br />
eine Erkenntnis, die Thomas Ebermann und Thorsten Mense ihrem Anti-<br />
Heimatabend vorausschicken. „Heimat –eine Besichtigung des Grauens“<br />
verheißt eine bitterböse Inspektion, die nicht auf filigrane Unterscheidungen<br />
aus ist. Weretwa das H-Wortaus Blochs „Prinzip Hoffnung“ zitiert, dem unterstellen<br />
die Polit-Kabarettisten, es ginge ihnen darum, sich ein gutes Gewissen<br />
zu verschaffen. „Das und vieles mehr“, heißt es zum Programm, „– das<br />
Absurde und das Gefährliche –wird andiesem Abend auf Bühne und Leinwand<br />
besichtigt und vorgeführt, nachgespielt und kommentiert, analysiert<br />
und in die Tonne getreten.“ Dabei bietet gerade das breite Hamburgisch des<br />
früheren Grünen-Politikers und Pferderennstallbesitzers Thomas Ebermann<br />
denvielen Norddeutschen in der Stadtdie Möglichkeit, sich heimisch zu fühlen.<br />
Aber dasist wohl gerade nicht gemeint. HarryNutt<br />
Heimat –eine Besichtigung des Grauens Sonntag,19.30Uhr,FestsaalKreuzberg,AmFlutgraben 2<br />
Bühne<br />
Beim Diktat, im Hintergrund die Lehrerin Ute Vecchio.<br />
FLORIAN HEINZEN-ZIOB<br />
Klasse Deutsch<br />
Dieser berührende Schwarzweiß-Film ist ein Film über das Lernen<br />
und das Leben. DerRegisseur Florian Heinzen-Ziob begleitet<br />
eineVorbereitungsklasse an einer Kölner Realschule.Hier werden<br />
Kinder aus aller Welt auf den Eintritt ins deutsche Schulsystem<br />
vorbereitet. DieWelt ist das Klassenzimmer, esgibt nur den Unterricht,<br />
die Gespräche dazwischen, man muss zuhören, sich einen<br />
Reim machen. Niemand wirdvorgestellt, eingeordnet. Vieles<br />
erfährt man wie beiläufig, es entfaltet vielleicht gerade deshalb<br />
große Wirkung.<br />
Tagestipp<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 29 · ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
BÜHNE<br />
Akademie der Künste Hanseatenweg<br />
(& 200 57 20 00) 21.30: Wo kommen wir hin: winzig<br />
und der Elefant<br />
Ballhaus Ost (& 44 03 91 68)<br />
20.00: Dogs of Love (Once We Were Islands)<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
16.00: Galileo Galilei. Das Theater und die Pest<br />
18.00: heiner 1-4 (engel fliegend, abgelauscht)<br />
<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />
20.00: Die Mausefalle<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
19.30: La Sonnambula<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
19.00: Die Glasmenagerie<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
19.00 Box: Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park<br />
19.30: Theatertreffen: Persona<br />
Hamburger Bahnhof (& 39 78 34 11) 19.00: Flying<br />
Pictures (Flying Steps &Osgemeos)<br />
Haus der <strong>Berliner</strong> Festspiele (& 25 48 91 00)<br />
20.00: Theatertreffen: Das große Heft (Staatsschauspiel<br />
Dresden)<br />
Kleines Theater (& 821 20 21)<br />
18.00: Switzerland<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.00: Ball im Savoy<br />
Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />
(& 88 59 11 88) 18.00: Unterleuten<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: 9Tagewach<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
18.00: Vier SternStunden<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
18.00: Hedda Gabler;19.00 Studio: Das Kalkwerk<br />
Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />
18.00: Charlys Tante<br />
Theater im Delphi (& 70 12 80 20)<br />
19.00, 20.30: Cyborg-City 2/odysseus.maschine<br />
(Borgtheater –Cyborg Performing Theater)<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
18.00: Unendlicher Spaß<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Bar jeder Vernunft (& 883 15 82)<br />
19.00: Verklärungsbedarf (Lennart Schilgen)<br />
<strong>Berliner</strong> Schnauze (& 017 95 34 66 96)<br />
19.00: Dit kannste unter Ulk verbuchen<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
20.00: Jutta–leider geil! (Bob Schneider)<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00: Memories of Fools (Cirk La Putyka)<br />
Distel (& 204 47 04)<br />
18.00: Alles in bester Verfassung? (Gastspiel Martin<br />
Buchholz)<br />
Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />
19.30: Vivid<br />
Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />
19.00: Die LiveShow<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30: The Band –Das Musical<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
19.00: Dee Frost Welt –Lieder<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
18.00: Let’sTwist Again!<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!<br />
(Bernd Stelter)<br />
KLASSIK<br />
Französische Friedrichstadtkirche<br />
(& 20 64 99 22) 16.00: Dresdner Motettenchor,Ltg.<br />
Matthias Jung,Singet dem Herrn ein neues Lied –Musikalische<br />
Vesper,Werkevon HugoDistler,Heinrich von<br />
Herzogenberg,Colin Mawbyu.a.Dazu Lesungen<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
20.00 Gr.Saal: Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin,<br />
ensemble unitedberlin, Ltg.Vladimir Jurowski, Jean-<br />
Claude Velin (Viola), Gérard Grisey: „Les espaces<br />
acoustiques“<br />
20.00 Kl. Saal: Marc-André Hamelin (Klavier), <strong>Berliner</strong><br />
Klavierfestival 2019, Bach: Chaconne aus der Partita<br />
für Violine solo d-Moll; Prokofjew: „Sarkasmen“ op.<br />
17; Chopin:Polonaise-Fantaisie As-Dur op. 61, Scherzo<br />
E-Dur op. 54; Debussy: Préludes, 2. Heft<br />
Mendelssohn-Remise am Gendarmenmarkt<br />
(& 81 70 47 26) 17.00: Antonio Formaro (Klavier),<br />
Sonntagsmusik,Felix Mendelssohn Bartholdy: Präludien<br />
und Fugen op. 35 und 37<br />
Parochialkirche (& 247 59 50)<br />
18.00: Carl-von-Ossietzky-Chor Berlin, Juliane<br />
Laake(Viola da Gamba), Ltg.Berit Kramer,Singet!,<br />
F. Mendelssohn Bartholdy: Richte mich, Gott; Herr,<br />
nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren;J.<br />
Bach: Unser Leben ist einSchatten; J. S. Bach/T.<br />
Gravenhorst: Wernur den liebenGott lässt walten; J.<br />
S. Bach: Komm, Jesu, komm; Singet dem Herrn ein<br />
neues Lied u. a.<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
16.00: Akademisches Orchester Berlin e.V., Akademischer<br />
Orchesterverein Wien, Ltg.Peter Aderhold, Schumann:<br />
Symphonie Nr.4d-Moll op. 120; Tschaikowsky:<br />
Symphonie Nr.6h-Moll op. 74 „Pathétique“<br />
20.00: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin,<br />
Ltg.Osmo Vänskä, Martin Fröst (Klarinette), Barber:<br />
SymphonyinOne Movement op. 9; Copland: Konzert<br />
für Klarinette und Orchestra; Sibelius: Symphonie Nr.<br />
4a-Moll op. 63<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal (& 25 48 81 32)<br />
18.00: Omar Massa (Bandoneon), Jelena Milojevic<br />
(Akkordeon), Duo Aspera, Vitaliy Schall (Gitarre) u. a.,<br />
Streichorchester,Ltg.Symeon Ioannidis, Akkordeon-<br />
Festival PhilHarmonika 2019, Musik vomAstor<br />
Piazzolla, Alessandro Marcello, Franck Angelis,Petri<br />
Makkonen und Omar Massa<br />
Schloss Köpenick (& 266 42 42 42)<br />
16.00 Aurorasaal: Recital Victoria Litsoukova(Klavier),<br />
Beethoven: Sonate C-Dur op.53„Waldstein“; Schubert:<br />
Sonate A-Dur;Brahms: Drei Intermezzi op. 117<br />
Schloss Schönhausen (& 033 19 69 42 00)<br />
16.00: Havelland Ensemble, Fontanesche Landpartie,<br />
Werkevon Mozart, Brahms, Chopin u. a.<br />
KINDER<br />
Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />
11.00: Zwei für mich, einer für dich, (ab 3J.)<br />
15.00 Studio: Hans im Glück (ab 6bis 10 J.)<br />
FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (& 53 07 12 50)<br />
15.00: Du hast angefangen! Nein, du!, puppen.etc,<br />
FEZ Berlin (& 530 71 -0)<br />
10.00: Maker Faire. Das Festival für Inspiration,<br />
Kreativität und Innovation<br />
Freizeitforum Marzahn (& 542 70 91)<br />
15.00: Im Walde vonToulouse, JungeStaatsoper &<br />
Kinderopernhaus Berlin<br />
Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />
15.00: Unter meinem Bett4,Musikfür Kinder (ab1<br />
bis 16 J.)<br />
Schaubude Puppentheater (& 423 43 14)<br />
10.00, 12.00, 14.00, 16.00: Theaterfestival der Erika-<br />
Mann-Grundschule: Gegensätze, Schüler*innen der<br />
Erika-Mann-Grundschule (ab 6bis 13 J.)<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
14.00: Kinderchor und Opernkinderorchester,Rolando<br />
Villazón (Tenor), Serena Sáenz Molinero (Sopran),<br />
Ltg.Daniel Barenboim, Max Renne, Werkevon Mozart,<br />
Humperdinck, Prokofjew(ab 8J.)<br />
Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />
16.00: Bambi. Eine Lebensgeschichte aus demWalde<br />
(ab 8bis 12 J.)<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Festsaal Kreuzberg (& 551 50 65 87)<br />
19.30 Festsaal: Ebermann, Mense: Heimat–Eine<br />
Besichtigung des Grauens, Thomas Ebermann,<br />
Thorsten Mense<br />
HeimathafenNeukölln (& 56 82 13 33)<br />
20.00: Literatur Live: Die letztenTagedes Patriarchats,<br />
Margarete Stokowski, Lesung &Konzertmit Jens<br />
Friebe am Klavier<br />
Schlosspark Theater (& 78 95 66 71 00)<br />
11.00: Benefiz-Lesung,mit Harald Martenstein,<br />
Rainer Erlinger &Jochen-Martin Gutsch, Lesung und<br />
Musik, am Flügel: Prof. Michael Theede, für das Hospiz<br />
Schöneberg-Steglitz<br />
Theater im Palais (& 201 06 93)<br />
16.00: Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends, mit Blanche<br />
Kommerell, Lesung und Musik<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
20.00 RoterSalon: Reformbühne Heim &WeltMit:<br />
Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot, Hauck &<br />
Bauer<br />
KONZERT<br />
Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />
19.00: Glen Hansard, support: Nina Hynes<br />
AstraKulturhaus (& 69 56 68 40)<br />
20.00: Peter Doherty &The Puta Madres<br />
b-flat (& 283 31 23)<br />
21.00: Brüning &Betancor –Primäre, Ich mein dich –<br />
Jazzstandards Germanized<br />
Britzer Garten (& 700 90 60)<br />
15.00 Festplatz am See: Manchester trifft Berlin –<br />
Rochdale CommunityWindBand und Blasorchester<br />
Hastetöne<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
20.00 Tischlerei: Mitglieder der BigBand undGäste,<br />
Ltg.Manfred Honetschläger,Jazz &Lyrics<br />
Huxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)<br />
20.00: GiantRooks<br />
Kulturbrauerei/Maschinenhaus (& 44 31 51 00)<br />
20.00: Delirium Elephants, Zyprische Miniaturen 2<br />
Lido (& 69 56 68 40)<br />
20.00: Flo Mega<br />
Monarch (Skalitzer Str.134)<br />
20.00: Mile Me Deaf<br />
Musik &Frieden (Falckensteinstr.48)<br />
20.00 Blaues Zimmer:Triple One<br />
20.00 Schwarzes Zimmer:Fit foranAutopsy,Venom<br />
Prison, Vulvodynia, Justice for the Damned<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
20.00: Thomas Quasthoff &Trio<br />
Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />
16.30: Fantasy<br />
UdK Hardenbergstraße (& 31 85 23 74) 20.00:<br />
Sevenmit Band &Gast Mieze Katz, Soulmate
30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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TV-Programm am Sonnabend<br />
Tagesschau 24<br />
12.15 Die Macho-Republik? WieFrauen um mehr<br />
Macht in derPolitikkämpfen 13.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 13.15 Aristoteles Onassis 14.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 14.15 Feindbild Brüssel –<br />
WaswollenEuropas Rechtspopulisten? 15.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 15.30 Plusminus 16.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 16.30 Weltbilder 17.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 17.30 Panorama 18.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 18.30 Auto-Ikonen 19.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 19.30 Deutschland-Reportage<br />
20.00 Tagesschau 20.15 Menschen hautnah<br />
21.02 Gespräch 21.30 betrifft 22.15 Tagesthemen<br />
22.30 extra 3 23.15 Deutschland-Reportage<br />
23.45 Die Story 0.30 betrifft<br />
ONE<br />
7.30 Schicksalstage in Bangkok. TV-Drama, D<br />
2009 9.00 PartyofFive 9.45 PartyofFive 10.30<br />
KrügersOdyssee. TV-Komödie, D2017 12.00<br />
kinokino 12.15 Brisant 12.55 extra 3Spezial<br />
13.25 Großstadtrevier 14.15 Lindenstraße 14.45<br />
Lindenstraße 15.15 Lindenstraße 15.45 Lindenstraße<br />
16.15 Lindenstraße 16.45 Lindenstraße<br />
17.15 The Magic of Belle Isle –Ein verzauberter<br />
Sommer. Drama, USA2012 19.00 Spektakulär<br />
und schräg 19.45 Brisant extra 20.15 Eurovision<br />
Song Contest. Live 21.00 Eurovision Song Contest.<br />
Live 0.40 Eurovision Song Contest. Live 1.35<br />
Agatha Christies Poirot. Die Katze im Taubenschlag.TV-Kriminalfilm,GB2008<br />
3.10 Doctor Who<br />
ZDF NEO<br />
9.10 TerraX9.55 TerraX10.40 TerraX11.20<br />
Frauen, dieGeschichte machten 12.05 Frauen, die<br />
Geschichte machten 12.50 TerraX13.35 TerraX<br />
14.20 TerraX15.05 TerraX15.50 TerraX16.30<br />
Die glorreichen10. Die beschwerlichsten Berufe<br />
der Geschichte 17.15 Dieglorreichen 10.Die<br />
größtenWagnisse der Geschichte 18.00 Sketch<br />
History 18.25 Topfgeldjäger 19.20 Topfgeldjäger<br />
20.15 Hallo, Mr.President. Politkomödie,USA<br />
1995.Mit Michael Douglas, Annette Bening,Martin<br />
Sheen 22.00 The Glass House. Thriller,USA<br />
2001. Mit Leelee Sobieski, Diane Lane 23.35<br />
Stay. Kriminalfilm, USA 2005. MitEwanMcGregor,<br />
Naomi Watts 1.05 Tabula Rasa 4.40 Im Knast<br />
ZDF INFO<br />
7.00 (für HG)Türkenund Deutsche 7.45 (für HG)<br />
Bella Germania –Die Dokumentation 8.30 Unter<br />
Beobachtung –Muslimische Männer in Deutschland<br />
9.15 AchtungPolizei! –Willkür, Pannen, Personalnot<br />
10.00 (für HG)Der Fall desFlüchtlings AliB.<br />
10.30 Codebreakers–Auf der Jagd nach Hitlers<br />
Geheimcode 11.15 Böse Bauten 15.00 Albert<br />
Speer 15.45 (für HG) Geheimnisse des Dritten<br />
Reichs 20.15 Die SS.Heydrichs Herrschaft 21.00<br />
Die SS. Der Machtkampf 21.45 DieSS. Himmlers<br />
Wahn 22.30 DieSS. Totenkopf 23.15 DieSS. Die<br />
Waffen-SS 00.00 Die SS.MythosOdessa 0.45 Die<br />
Jahreschronik desDritten Reichs 3.45 „Brennt<br />
Paris?” –Kampf gegen HitlersBefehl<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Kammermusik Felix Mendelssohns Streichquartette<br />
(3). Mit Dirk Hühner,ca. 56 Minuten<br />
19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Stanisław Moniuszko: „Paria” Oper in drei<br />
Akten., Orchester der Philharmonie Poznan,<br />
Łukasz Borowicz (Leitung), ca. 145 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Konzert amSamstagabend Beethoven: Klavierkonzert<br />
Nr. 4G-Dur op. 58; C. Nielsen: Sinfonie<br />
Nr.4op. 29 „Das Unauslöschliche”<br />
(Martin Helmchen, Klavier; Deutsches Sinfonie-Orchester<br />
Berlin, Leitung: Andrew Manze),<br />
ca. 176 Minuten<br />
21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Die besondere Aufnahme Krenek: „Pallas<br />
Athene”, Sinfonie op. 137; „Tricks and Trifles”<br />
für Orchester; „Potpourri” für großes Orchester<br />
op. 54 (Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,<br />
Leitung: Karl-Heinz Steffens),<br />
ca. 90 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Atelier neuer Musik Vorfrühling seufzt in weiter<br />
Nacht. Dem Komponisten und Interpreten<br />
Heinz Holliger zum 80. Von Georg Beck,<br />
ca. 45 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
„Mysterien” Hörspiel nach dem gleichnamigen<br />
Roman von Knut Hamsun. Mit Paul Hoffmann,<br />
Robert Dietl, Xenia Pörtner u.a., Regie:<br />
Hellmuth von Cube, ca. 115 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Literatur Die Republik vonTournon. Joseph<br />
Roths letzte Jahre in Paris, ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
16.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Forschung aktuell Computer und Kommunikation,<br />
ca. 30 Minuten<br />
18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Feature Tamtam unserer Wünsche. Begleitmusik<br />
zur Gründung der Bundesrepublik Deutschland,<br />
ca. 55 Minuten<br />
23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Lange Nacht Zwischen Königsberg und Kaliningrad.<br />
Eine Lange Nacht über Ostpreußen.<br />
Von Margot Litten, ca. 175 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Camille Bertault. Mit Ortrun Schütz,<br />
ca. 30 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Late Night Jazz Jazz aus Berlin –The Art of<br />
Solo. Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten<br />
ARD<br />
8.50 (für HG) Abenteuer Wilder Westen (4/10)<br />
9.40 (für HG) Panda, Gorilla &Co. Junior 9.50<br />
(für HG) Tagesschau 9.55 (für HG) Giraffe, Erdmännchen<br />
&Co. 10.45 (für HG) HalloSchatz –<br />
VomPlunder zumPrachtstück 11.30 (für HG)<br />
Quarks im Ersten 12.00 (für HG) Tagesschau<br />
12.05 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungen<br />
Ärzte 12.55 (für HG) Tagesschau 13.00 (für HG)<br />
Gräfliches Roulette. TV-Komödie, D2010 14.30<br />
(für HG) Alles Chefsache! TV-Komödie, D2013<br />
16.00 (für HG)Wwie Wissen 16.30 (für HG)<br />
Deutschland-Reportage 17.00 (für HG) Tagesschau<br />
17.10 (für HG) Brisant 17.30 (für HG)<br />
Sportschau. 3. Liga 18.00 (für HG)Sportschau.<br />
Fußball: Bundesliga 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Eurovision Song Contest<br />
Countdown für TelAviv<br />
Moderation: Barbara Schöneberger<br />
20.55 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />
21.00 (für HG) Eurovision Song Contest<br />
AusTel Aviv (ISR)<br />
0.45 (für HG) Eurovision Song Contest<br />
Moderation: Barbara Schöneberger<br />
Von der Reeperbahn in Hamburg<br />
1.35 (für HG) Tagesschau<br />
1.40 (für HG) Music of the Heart<br />
Drama, USA 1999. Mit Meryl Streep,<br />
Aidan Quinn, Gloria Estefan u.a.<br />
RTL<br />
5.25 Exclusiv spezial. Let's Dance 6.20 Betrugsfälle.<br />
Doku-Soap. In der Spielhölle 6.50<br />
Verdachtsfälle. Doku-Soap 7.50 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 8.50 Familien im<br />
Brennpunkt. Doku-Soap 9.55 Der Blaulicht-<br />
Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />
von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />
10.55 Der Blaulicht-Report 11.50 Der<br />
Blaulicht-Report 12.50 Der Blaulicht-Report<br />
13.45 Der Blaulicht-Report 14.45 Die Superhändler<br />
–4Räume,1Deal. Show 15.40 Die<br />
Superhändler –4Räume, 1Deal 16.45 Die<br />
Superhändler –4Räume, 1Deal 17.45 Best<br />
of ...! Show 18.45 aktuell 19.05 Life –Menschen,<br />
Momente, Geschichten<br />
20.15 Die 100 ...<br />
größten Überraschungen der Welt /<br />
Blinder Surfer /Brautstrauß-Antrag /<br />
Paraglider /Prothesen-Vater /Superhelden-Fotoshooting<br />
/Überraschungs-<br />
Tattoo. Unterhaltungsshow<br />
23.00 Die 100 ...<br />
größten Überraschungen der Welt /<br />
Blinder Surfer /Brautstrauß-Antrag /<br />
Paraglider /Prothesen-Vater /Superhelden-Fotoshooting<br />
/Überraschungs-<br />
Tattoo. Unterhaltungsshow<br />
1.35 Willkommen bei Mario Barth<br />
TV-Tipps<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
Anzeige<br />
MDR WDR Arte<br />
13.15 (für HG) Fußball: 3. Liga. Eintracht<br />
Braunschweig –FCEnergie Cottbus 16.00 MDR<br />
vor Ort16.25 (für HG) Aktuell 16.30 (für HG)<br />
Sport imOsten 18.00 (für HG) Heute imOsten<br />
18.15 (für HG) Unterwegs in Thüringen 18.45<br />
(für HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG) Sandmann<br />
19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für<br />
HG) Aktuell 19.50 (für HG) Quickie 20.15 (für<br />
HG) Ein Kessel Buntes 22.15 (für HG) Aktuell<br />
22.20 (für HG) Kanzleramt Pforte D 23.05 (für<br />
HG) Eva über Bord. TV-Komödie,D2016 0.45<br />
(für HG) Brisant 1.05 MDR vor Ort<br />
Bayern<br />
16.15 (für HG) Zurück zum Urwald –Nationalpark<br />
Kalkalpen 17.00 Gernstl in Griechenland<br />
17.15 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG) Zwischen<br />
Spessartund Karwendel 18.30 (für HG) Rundschau<br />
19.00 (für HG) Gutzuwissen 19.30 (für<br />
HG) Kunst &Krempel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) DieDiebin &der General. TV-Komödie,<br />
D2005 21.45 (für HG) Rundschau Magazin<br />
22.00 (für HG) FürkeinGeld der Welt. TV-<br />
Komödie, D2011 23.30 (für HG)Drei Väter sind<br />
besser als keiner. TV-Komödie, D2016 1.00 (für<br />
HG) Dann kam Lucy. TV-Drama, D2011<br />
Vox<br />
7.30 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
11.00 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
12.00 Shopping Queen 14.00 Shopping<br />
Queen 15.00 Shopping Queen 16.00 Shopping<br />
Queen 17.00 Tierbabys –süß und wild!<br />
18.00 hundkatzemaus 19.10 Der V.I.P.Hundeprofi<br />
20.15 (für HG) The Last Stand. Actionthriller,USA<br />
2013 22.10 (für HG) Medical Detectives<br />
–Geheimnisse der Gerichtsmedizin.<br />
Familienbande /Tödliche Gefahr0.05 (für HG)<br />
Medical Detectives –Geheimnisse der Gerichtsmedizin<br />
0.55 (für HG) Medical Detectives<br />
Super RTL<br />
11.30 Spirit: wild und frei 12.00 Barbie als<br />
„Die Prinzessin und das Dorfmädchen”. TV-Animationsfilm,<br />
USA 2004 13.25 Barbie –Traumvilla-Abenteuer<br />
13.55 Spirit: wild und frei<br />
14.20 Friends 14.40 Sally Bollywood 15.00<br />
Ninjago 17.15 Voll zu spät! 17.40 Spirit: wild<br />
und frei 18.05 Bugs Bunny und LooneyTunes<br />
18.40 Woozle Goozle und die Weltentdecker<br />
19.10 Tomund Jerry 19.45 Angelo! 20.15 (für<br />
HG) Asterix &Obelix gegen Caesar. Abenteuerfilm,<br />
F/D/I 1999 22.25 Hauptsache verliebt.<br />
Liebeskomödie, USA 2007 0.25 Infomercials<br />
Sport1<br />
11.00 Motorsport: Porsche Supercup 11.30 Tourenwagen:<br />
ADAC TCR Germany 12.30 Eishockey:<br />
WM. Gruppe A: Dänemark –USA 14.30 Motorsport:ADACGTMasters<br />
15.45 Motorsport:ADAC<br />
GT Masters. Analyse 16.00 Eishockey:WM.<br />
Gruppe A: Deutschland –Kanada 18.30 Fußball:<br />
Champions League derFrauen. Finale: Olympique<br />
Lyon –FCBarcelona 20.10 Eishockey:<br />
WM. Gruppe B: Schweden –Schweiz 22.30 Motorsport:<br />
Porsche Carrera Cup 23.00 Divorcees.<br />
Erotikfilm, USA 2013 (bis 0.20)<br />
SAT.1, 20.15 UHR FAMILIENFILM<br />
Gregs Tagebuch –Böse Falle!<br />
Der jungeGreg(JasonIan Drucker) hat es nunwirklich alles andereals einfach.Nichtnur<br />
in der Schule,auch im Familienkreis fühlt sich der Pfiffikus<br />
die meiste Zeit über wievon Idioten umzingelt.Dawundertesauch nicht, dass<br />
die anstehende Autofahrtquer durch die USA, anlässlichOmas90. Geburtstags,<br />
dem Jungen kein Lächeln abgewinnen kann. Dass Mutter Susanden Familientrip<br />
dann auch noch zur handyfreien Zone ausruft istzuviel für Greg.Gemeinsam<br />
mit seinem großen Bruder Roderickprogrammierterdas Navigationsgerät um,<br />
so dassessie geradewegszueiner Computerspielemesseführt. Es istunnötig<br />
zu erwähnen, dasssich der Familienausflug alsbald zu einem Chaos-Tripentwickelt.Kurzweilige<br />
Komödie,die aufdem neunten Teil der Buchreihe „Gregs Tagebuch“von<br />
Jeff Kinneybasiert. Der Film istder mittlerweile Vierte der „Gregs<br />
Tagebuch“-Reihe,jedochder erste,der in vollständigneuer Besetzunggedreht<br />
wurde.Die Rolle des Greg,die zuvorvon ZacharyGordon gespielt wurde,übernahm<br />
der Newcomer JasonIan Ducker.Free-TV-Premiere.<br />
(USA/2017)<br />
VOX, 20.15 UHR ACTIONTHRILLER<br />
The Glaube, Last Stand Liebe,<br />
Hoffnung, Berlin<br />
LesersHOP<br />
R<br />
030–201 64 004<br />
ay Owens istein beinharter Copaus Schrot und www.berliner-zeitung.de/shop<br />
Korn. Nach abenteuerlichen<br />
Jahren im Drogendezernat der Großstadt LosAngeles freut sich der in<br />
die Jahregekommene Beamte jedoch darauf,esnunmehr etwas ruhigerangehen<br />
zu lassen. In dem Hauptstadtschmuckmit beschaulichen Städtchen HerzSommerton Junction nahe<br />
der mexikanischenGrenzefindet Diestilvolle Verbildlichung der Haudegeneine des„Hoheliedder Anstellungals Liebe“findet ihreSheriff,die<br />
wenigAufregungverspricht. schönste Form Doch in dieser erstenskommtesandersund hochwertigen Edelstahlkette mit zweitens als<br />
verstellbarer Bio-Ziegenlederkordelinschwarz.<br />
mandenktund so soll ausdem ruhigenHerbstdes Lebens vorerstnichts werden:<br />
DemberüchtigtenDrogen-Boss eineeinzigartigeVerbindung GabrielCortezist es gelungen, sichaus<br />
Der<strong>Berliner</strong>Bär verleihtdem Schmuckstück<br />
den Fängen des FBIzubefreien. zur Hauptstadt. Aufseiner Fluchtkommen er undseine Leute<br />
ausgerechnet durch Sommerton Maße:3×1,5 cm Junction. (H/Dicke) Gemeinsam mit dem exzentrischen<br />
WaffennarrLewis Dinkum Lederkordel(biszu1mLänge)<br />
stellt sich Owensdem gefährlichen Drogenbaron<br />
und seiner mörderischen Made in Söldnertruppeentgegen. Germany<br />
FürAction-Ikone Arnold<br />
Art.-Nr. 1311030<br />
Schwarzenegger wardie Rolle des Kleinstadt Sheriffs die ersteHauptrolle nach<br />
seinem<br />
**inkl.<br />
Ausflug<br />
MwSt., zzgl.<br />
in<br />
€3,95Versand,ab€75,–versandkostenfrei.<br />
die Politik.<br />
Ihnen<br />
stehtein gesetzliches Widerrufsrechtzu. Alle Informationenüberdieses<br />
(USA/2013)<br />
Rechtund die Widerrufsbelehrung finden Sieunterwww.berliner-<br />
Foto: VOX<br />
zeitung.de/shop. Ein Angebot der M. DuMont SchaubergExpeditionder<br />
Kölnischen <strong>Zeitung</strong> GmbH &Co. KG,Amsterdamer Str.192,50735 Köln.<br />
BAYERN, 23.30 UHR TV-KOMÖDIE<br />
Drei Väter sind besser als keiner<br />
Der kleine Jasper (SammyO’Leary)<br />
will endlichwissen, wersein Vater ist.<br />
Dies muss Mutter Maikejedoch erst einmalselbstherausfinden.<br />
In Fragekommen<br />
drei Jugendfreunde,der Bauer Hinnerk, der<br />
Mechaniker Oleund der einstige FrauenschwarmTorben.<br />
Keiner vonihnen ahnt<br />
etwas vonder möglichen Vaterschaft,als<br />
Maikemit ihrem Sohn in einem alten Campingwagen<br />
in ihrem alten Heimatdorfanreist.<br />
Während die drei Herren anfangenden<br />
kleinen Jasper ins Herz zu schließen,löstdas<br />
Erscheinen vonMaikebei den Lebensgefährtinnen<br />
ihrer einstigen Verehrer Missmut<br />
und Zorn aus. TV-Familienkomödie vorder<br />
Kulisse der holsteinischen Provinz.<br />
(Dtl./2016)<br />
Foto:Bayern<br />
RBB, 23.40 UHR WESTERN<br />
Die Unbeugsame –Jane Got aGun<br />
New Mexico,1871: FürJanescheintder großeTraum vom sorgenfreien Leben<br />
in Erfüllung gegangen zu sein. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Bill<br />
„Ham“Hammondhat sieeine Familie gegründet und bewirtschaftet eine kleine<br />
Farm.Die Zeitenwaren nichtimmersorosig für Jane: Nachdem ihrVerlobter<br />
DanFrost im Jahr 1864 nichtaus demBürgerkrieg zurückgekehrte,gerietsie<br />
in dieFänge desbrutalen Gangsters John Bishopund seiner Gang, der siezur<br />
Prostitution zwingenwollte.Mit der Hilfevon Ham, damals noch ein Mitglied<br />
vonBishopsBande,konntesie jedoch entkommen. DasGlückder beiden findet<br />
jedoch ein Ende,als Bishop die beidensieben Jahrespäter aufspürt. Nurknapp<br />
überlebt HameineSchießerei. Während ihrMann um sein Leben ringt, braucht<br />
Jane dringend Hilfe im KampfgegenBishops Bande.Diesefindet sieausgerechnet<br />
in demeinst totgeglaubte Dan, dersich mittlerweile alsheruntergekommener<br />
Revolverheld durchschlägt.Unterhaltsamer Neo-Western vonRegisseur<br />
Gavin O’Connor mit Natalie Portman, diesich alsFrauimWilden Westengegen<br />
eine Bande Verbrecher zu behaupten weiß.<br />
(USA/2015)<br />
€29,90 *<br />
Foto:Sat.1<br />
Foto: RBB<br />
7.55 (für HG) 1, 2oder 3 8.20 (für HG) Robin<br />
Hood –Schlitzohr von Sherwood 8.45 heute<br />
Xpress 8.50 (für HG) Bibi Blocksberg 9.15 (für<br />
HG) Bibi und Tina 10.05 (für HG) Club der magischen<br />
Dinge 10.25 heute Xpress 10.30 (für<br />
HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für HG) SOKO<br />
Stuttgart 12.00 heute Xpress 12.05 (für HG)<br />
Menschen –das Magazin 12.15 (für HG) Bettys<br />
Diagnose 13.45 (für HG) Inga Lindström: Hochzeit<br />
in Hardingsholm. TV-Liebesdrama,D2008<br />
15.15 (für HG) Stadt, Land, Lecker 16.00 (für<br />
HG) Bares für Rares 17.00 (für HG) heute<br />
Xpress 17.05 (für HG) Länderspiegel 17.35 (für<br />
HG) plan b 18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel<br />
19.00 (für HG) heute 19.25 (für HG) Dr. Klein<br />
20.15 (für HG) München Mord<br />
Leben und Sterben in Schwabing.TV-<br />
Kriminalfilm, D2019. Mit Bernadette<br />
Heerwagen, Marcus Mittermeier,Alexander<br />
Held u.a. Regie: Sascha Bigler<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />
23.15 (für HG) Ein starkes Team<br />
Vergiftet. TV-Kriminalfilm, D2016. Mit<br />
Stefanie Stappenbeck, Florian Martens<br />
u.a. Regie: Jörg Lühdorff<br />
0.45 heute Xpress<br />
0.50 (für HG) heute-show Mit Oliver Welke<br />
5.15 Weibsbilder 5.40 Genial daneben –Das<br />
Quiz. Moderation: Hugo Egon Balder 6.30 Genial<br />
daneben –Das Quiz 7.25 TopChef Germany.<br />
Moderation: Daniel Boschmann. Gast:<br />
Meister Afong. Jury: EckartWitzigmann, Peter<br />
Maria Schnurr, Alexandra Kilian 10.05 Das<br />
große Promibacken 13.00 Tourenwagen: DTM.<br />
Aus Zolder (B) 14.50 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />
Reportagereihe 16.00 Auf Streife –Die<br />
Spezialisten. Reportagereihe 16.59 So gesehen<br />
17.00 Auf Streife –Die Spezialisten. Reportagereihe<br />
18.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />
Reportagereihe 19.00 Grenzenlos –Die<br />
Welt entdecken. Dominica –Unbekannte in der<br />
Karibik 19.55 Nachrichten<br />
20.15 Gregs Tagebuch –Böse Falle!<br />
Familienfilm, USA 2017.<br />
Mit Jason Drucker,Alicia Silverstone,<br />
TomEverett Scott, Charlie Wright,<br />
Owen Asztalos, Joshua Hoover u.a.<br />
Regie: David Bowers<br />
22.00 Disturbia –Auch Killer haben Nachbarn<br />
Thriller,USA 2007.<br />
Mit Shia LaBeouf, David Morse, Sarah<br />
Roemer u.a. Regie: D. J. Caruso<br />
0.05 Boot Camp<br />
Thriller, CDN/USA 2008.Mit Mila Kunis,<br />
Gregory Smith, Peter Stormare u.a.<br />
13.30 (für HG) Fußball: 3. Liga 15.30 (für HG)<br />
Gefragt –Gejagt 16.15 (für HG) Unser Westen<br />
17.00 (für HG) Beste Heimathäppchen 17.15<br />
(für HG) Land und lecker 17.45 (für HG) Kochen<br />
mit Martina und Moritz 18.15 (für HG)<br />
Westart 18.45 (für HG)Aktuelle Stunde 19.30<br />
(für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D2016<br />
21.45 (für HG) Böse Wetter –Das Geheimnis<br />
derVergangenheit. Drama, D2016 23.15 (für<br />
HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D1989 0.40 (für<br />
HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D2016<br />
NDR<br />
12.45 (für HG) Länder –Menschen –Abenteuer<br />
13.30 (für HG) Fußball: 3. Liga. Eintracht<br />
Braunschweig –Energie Cottbus. 15.30 Springreiten:<br />
Hardenberg Burgturnier. 17.00 Die Tierprofis<br />
17.30 (für HG) Tim Mälzer kocht! 18.00<br />
(für HG) Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30<br />
Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Ohnsorg-Theater. Schauspiel<br />
von Fitzgerald Kusz 21.50 (für HG) Tatort. Mord<br />
hinterm Deich. TV-Kriminalfilm, D1997 23.20<br />
(für HG) Tatort. Finale am Rothenbaum. TV-Kriminalfilm,<br />
D1991 0.45 (für HG) Landpartie<br />
Kabel eins<br />
5.40 Abenteuer Leben Spezial 6.15 Numb3rs<br />
7.05 Numb3rs 8.05 Blue Bloods –Crime<br />
Scene NewYork 9.55 Elementary 10.45 Castle<br />
12.30 Castle 14.20 Castle 15.20 EUReKA –<br />
Die geheime Stadt 16.15 News 16.30 EURe-<br />
KA –Die geheime Stadt 18.20 EUReKA –Die<br />
geheime Stadt 20.15 Hawaii Five-0. Untergetaucht<br />
21.15 Hawaii Five-0. Waikikikalypse<br />
22.15 Scorpion. Die Müllinsel 23.15 Criminal<br />
Minds: Beyond Borders. Der Stierlauf 0.05<br />
Hawaii Five-0. Untergetaucht 1.00 Hawaii Five-<br />
0. Waikikikalypse 1.40 Scorpion. Die Müllinsel<br />
RTL 2<br />
6.35 Infomercial 7.35 Ein Goldfisch an der<br />
Leine. Komödie, USA 1964 10.05 Splash –<br />
Jungfrau am Haken. Komödie, USA 1984<br />
12.15 Die Schnäppchenhäuser –Jeder Cent<br />
zählt 14.15 Der Trödeltrupp –Das Geld liegt<br />
im Keller 16.15 Zuhause im Glück –Unser<br />
Einzug in ein neues Leben 20.15 Der Weiße<br />
Hai. Horrorfilm, USA 1975 22.50 Der Weiße<br />
Hai –Die Abrechnung. Thriller,USA 1987 0.35<br />
Shark Night. Thriller,USA 2011 2.05 Extraction.<br />
Actionthriller,USA/GB/CDN 2015 3.35<br />
Force of Execution. Actionfilm, USA 2013<br />
Eurosport 1<br />
8.30 Radsport: Giro d'Italia. 7. Etappe: Vasto –<br />
L'Aquila 10.00 Tourenwagen: Weltcup 10.30<br />
WATTS 11.00 Radsport: Tour of California<br />
12.00 Radsport: Giro d'Italia 13.05 Radsport:<br />
Giro d'Italia. 8. Etappe: Tortoreto Lido –Pesaro<br />
17.15 Radsport: Giro extra 17.45 Radsport:<br />
Vier Tage von Dünkirchen 18.30 Volleyball:<br />
Champions League 22.00 Radsport: Tour of<br />
California. 7. Etappe 23.00 Springreiten: Global<br />
Champions Tour 0.00 Radsport: Tour of<br />
California 1.00 Tourenwagen: Weltcup<br />
RBB<br />
5.00 Potsdam erwacht 5.20 Giraffe, Erdmännchen<br />
&Co. 6.10 Schloss Einstein 6.35<br />
Schloss Einstein 7.00 Lindenstraße 7.30<br />
Selbstbestimmt! Das Magazin 8.00 Brandenburg<br />
aktuell /Abendschau 9.00 Unser Papa,<br />
das Genie. TV-Komödie, D2002 10.25 So<br />
fühlt sich Liebe an. TV-Liebesgeschichte, D<br />
2004 11.50 Verrückt nach Meer 13.30 Gartenzeit<br />
14.00 Rund um ... 14.05 Die Hits der 90er<br />
15.35 Alltag in Berlin 16.40 Die legendärsten<br />
<strong>Berliner</strong> TV-Serien 17.25 Kowalski &Schmidt<br />
17.55 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 rbb Kultur –Das Magazin<br />
19.00 Heimatjournal 19.30 Brandenburg aktuell<br />
/Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Berlin –Schicksalsjahre einer Stadt<br />
Das Jahr 1975 Dokureihe<br />
1975: Der West-<strong>Berliner</strong> CDU-Politiker<br />
Peter Lorenz wird entführt und in Ost-<br />
Berlin das Jahr der Frau gefeiert.<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Die 2 Die Vergangenheit des Grafen /<br />
Festival der Mörder.Krimiserie<br />
23.40 Die Unbeugsame –Jane Got aGun<br />
Western, USA 2015. Mit Natalie<br />
Portman, Joel Edgerton u.a.<br />
1.10 French Fries Drama, D2015. Mit<br />
Matthieu Sampeur,Lili Zahavi u.a.<br />
ProSieben<br />
6.00 Twoand aHalf Men 7.10 The Big Bang<br />
Theory 8.50 Fresh off the Boat 9.40 Last Man<br />
Standing 10.30 Baby Daddy 11.30 Superior<br />
Donuts. Wage Against the Machine. Comedyserie<br />
11.55 Die Simpsons. Homer ist ein toller<br />
Hippie/Die große Betrügerin/Grandpas Nieren<br />
explodieren/Der unerschrockene Leibwächter/<br />
Wir fahr'n nach ... Vegas/Allgemeine Ausgangssperre.<br />
Zeichentrickserie 14.40 Twoand aHalf<br />
Men. Strip Poker/Alan Harper,Frauenbeglücker/Wonder<br />
Woman. Comedyserie 16.00 All<br />
About You –Das Fashion-Duell 17.00 taff<br />
weekend 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons.<br />
Auf diese Lisa können sie bauen/The<br />
Lisa Series. Zeichentrickserie 19.05 Galileo<br />
20.15 Last Knights –Die Ritter des<br />
7. Ordens<br />
Actionfilm, USA/COR/CZ 2015.<br />
Mit Clive Owen, Morgan Freeman,<br />
Cliff Curtis, Aksel Hennie u.a.<br />
Regie: Kazuaki Kiriya<br />
22.30 John Wick<br />
Actionthriller,USA/CHN 2014. Mit<br />
Keanu Reeves, Michael Nyqvist, Alfie<br />
Allen u.a. Regie: Chad Stahelski<br />
0.25 Watch Me –Das Kinomagazin Spezial<br />
0.30 Last Knights –Die Ritter des<br />
7. Ordens Actionfilm, USA/COR/CZ 2015<br />
10.50 (für HG) ZuTisch ... 11.20 Ein Tagin.<br />
Dokumentarfilm, F2015 12.55 Der Wert der<br />
Wälder 14.25 Der Wert der Wälder 15.50 Der<br />
Wert der Wälder 16.35 Stadt Land Kunst Spezial<br />
17.15 Arte Reportage 18.10 Mit offenen Karten<br />
18.25 (für HG) 360° Geo Reportage 19.10<br />
Arte Journal 19.30 Die Milch von Madonna<br />
20.15 Ein Tagin.Dokumentarfilm, F2017<br />
21.45 (für HG) Zwischen Lust und Pflicht –<br />
QueenVictoria 22.40 Insekten –die besseren<br />
Schädlingsbekämpfer? 23.35 Streetphilosophy<br />
0.00 Square für Künstler 0.30 KurzSchluss<br />
3Sat<br />
14.00 (für HG) Kunst &Krempel 14.30 Ländermagazin<br />
15.00 Natur imGarten 15.30 (für<br />
HG) Schwedens Westküste 16.00 Stockholm<br />
16.45 (für HG) Sommerhighlights aus Skandinavien<br />
17.30 (für HG) Einmal Bauernhof und<br />
zurück. TV-Komödie, D2014 19.00 (für HG)<br />
heute 19.20 Entdeckungen auf dem Theatertreffen<br />
2019 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />
Persona 21.40 Barbara Hannigan –ein Opernstar<br />
auf neuen Wegen 22.40 (für HG) Precht<br />
23.25 (für HG) Maischberger 0.40 lebens.art<br />
1.30 Hallstatt süß-sauer<br />
Phoenix<br />
8.45 (für HG) Evolution Mensch –Wie wir wurden,<br />
was wir sind 9.30 Re: 10.00 China Digital<br />
10.45 24 Stunden Shanghai: Am Puls der<br />
Megacity 11.30 Eine Frage des Gewissens<br />
12.15 (für HG) Das Hohe Haus 13.00 phoenix<br />
plus 14.15 Basare derWelt 17.15 Evolution<br />
Mensch –Wie wir wurden,was wir sind 19.30<br />
Re: 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />
Alaska –ImLand der Bären 22.30 Auf der<br />
Spur des Gobibären 23.15 ZDF-History 0.00<br />
Konrad Adenauer –Seine fünf Leben 0.45 (für<br />
HG) MenschAdenauer!<br />
Kika<br />
10.45 (für HG) Tigerenten Club 11.45<br />
Schmecksplosion 12.05 (für HG) Lenas Ranch<br />
13.30 Dance Academy –Das Comeback. Drama,<br />
AUS/D 2017 15.00 Mirette ermittelt 15.45<br />
Ein Fall für TKKG 16.35 Kann es Johannes?<br />
17.00 (für HG) Timster 17.20 The GarfieldShow<br />
18.00 (für HG) WirKinder ausdem Möwenweg<br />
18.10 (für HG) Derkleine Drache Kokosnuss<br />
18.35 Beccas Bande 18.50 Sandmann 19.00<br />
(für HG) Lassie 19.25 (für HG) Checker Tobi<br />
19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) KiKA Live<br />
20.10 (für HG) Alarm–die jungen Retter<br />
Dmax<br />
10.15 Mexicanicos –Die Schrauber von Guadalajara<br />
11.15 Las Vegas Hot Rods 12.15 Bad<br />
Chad Customs 13.15 Man vs.Food mit Casey<br />
Webb 14.15 Die Abräumer –Antiquitäten &<br />
Moneten 15.10 Die Stubers –Eine Familie<br />
räumt auf 16.15 Dein bestes Stück –Gebracht,<br />
gemacht 17.10 Die Raritäten-Jäger 18.15 Die<br />
Beckenbauer –Pools der Superlative 19.15 Der<br />
Pool-Profi 20.15 Die Modellbauer –Das Duell<br />
22.15 Concorde –Legende der Luftfahrt 23.15<br />
Supermaschinen 0.10 Ultimate Airport Dubai
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 31<br />
·························································································································································································································································································<br />
TV-Programm am Sonntag<br />
ARD<br />
7.05 (für HG) Tigerenten Club 8.05 (für HG)<br />
Tiere bis unters Dach 9.30 (für HG) Die Sendung<br />
mit der Maus 10.03 (für HG) Immer wieder<br />
sonntags. Gäste: Andy Borg,Patrick Lindner,<br />
Dorfrocker, Paveier u.a. Mod.: Stefan Mross<br />
12.03 (für HG) Presseclub 12.45 (für HG) Europamagazin<br />
13.15 (für HG) Tagesschau 13.30<br />
(für HG) Der Bernsteinfischer. TV-Drama, D<br />
2005 15.00 (für HG) Hindernisse des Herzens.<br />
TV-Melodram, D2008 16.30 (für HG) Wildes<br />
Deutschland 17.15 (für HG) Tagesschau 17.30<br />
(für HG) Promi, Playboy, frommer Pilger 18.00<br />
(für HG) Sportschau 18.30 (für HG) Bericht aus<br />
Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />
HG)Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort Anne und derTod<br />
TV-Kriminalfilm, D2019. Mit Richy<br />
Müller, Felix Klare u.a.<br />
21.45 (für HG) Anne Will<br />
Europa und der Klimaschutz –steht<br />
Deutschland auf der Bremse?<br />
22.45 (für HG) Tagesthemen<br />
23.05 ttt –titel, thesen, temperamente<br />
23.35 (für HG) Affenkönig Komödie,<br />
D2016. Mit Hans-Jochen Wagner u.a.<br />
1.10 (für HG) Die Farben des Herbstes<br />
Drama, USA 2006. Mit Armin Mueller-<br />
Stahl, Trevor Morgan, Ray Liotta u.a.<br />
RTL<br />
7.05 Familien im Brennpunkt 8.05 Die Superhändler<br />
–4Räume, 1Deal. Zwei Lampen /<br />
Kaiserlampe /Blechpferd /Kaffeeservice<br />
10.00 Undercover Boss. Zoo &Co. 11.00 Undercover<br />
Boss 12.00 Die 100 ... größten Überraschungen<br />
der Welt /Blinder Surfer /Brautstrauß-Antrag<br />
/Paraglider /Prothesen-Vater /<br />
Superhelden-Fotoshooting /Überraschungs-<br />
Tattoo 14.45 Die 25... Vom Brummifahrer zum<br />
Nagel-Designer /Emmy Abrahamson verliebt<br />
sich in Obdachlosen /Beatrice Egli –vom Normalo<br />
zum Superstar 16.45 Explosiv –Weekend.<br />
Mod.: Sandra Kuhn 17.45 Exclusiv –<br />
Weekend. Mod.: Frauke Ludowig 18.45 aktuell<br />
19.05 Martin Rütter –Die Welpen kommen<br />
20.15 (für HG) Avengers: Age ofUltron<br />
Fantasyfilm, USA/D 2015.<br />
Mit Robert Downey Jr.,Chris Hemsworth,<br />
Mark Ruffalo, Chris Evans,<br />
Scarlett Johansson u.a.<br />
Regie: Joss Whedon<br />
23.00 (für HG) John Wick: Kapitel 2<br />
Actionfilm, USA/HK 2017. Mit Keanu<br />
Reeves, Ian McShane, Bridget Moynahan<br />
u.a. Regie: Chad Stahelski<br />
1.10 (für HG) Avengers: Age ofUltron<br />
Fantasyfilm, USA/D 2015. Mit Robert<br />
Downey Jr.,Chris Hemsworth u.a.<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
MDR WDR Doch derPlan gehtnichtauf:Viktor, Ralph Arte<br />
11.50 (für HG) Riverboat 14.00 (für HG) Sagenhaft<br />
15.30 (für HG) Alles Klara 16.20 (für<br />
HG) Aktuell 16.30 (für HG) Sport imOsten<br />
17.10 (für HG) Inaller Freundschaft –Die jungenÄrzte<br />
18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG)<br />
In aller Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann<br />
19.00 (für HG) MDR Regional 19.30 (für HG)<br />
Aktuell 19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für HG)<br />
SteimlesWelt 21.45 (für HG) Aktuell 22.15 (für<br />
HG) MDR Zeitreise 22.45 Der große Knall –Bitterfeld<br />
1968 23.30 Wiedersehen in Bitterfeld<br />
1.00 (für HG) Das Fest in der Frauenkirche<br />
Bayern<br />
15.15 (für HG) Mein Job –Dein Job 16.00 (für<br />
HG) Rundschau 16.15 (für HG) Unser Land<br />
16.45 (für HG) Euroblick spezial 17.15 (für HG)<br />
Einfach. Gut. Bachmeier 17.45 Regional 18.30<br />
(für HG) Rundschau 18.45 (für HG) freizeit<br />
19.15 (für HG) Unter unserem Himmel 20.00<br />
(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Chiemgauer<br />
Volkstheater 21.45 Blickpunkt Sport 22.45 (für<br />
HG) Rundschau Sonntags-Magazin 23.00 (für<br />
HG) Auf bairisch g'lacht! 23.45 (für HG) Die<br />
Diebin und der General. TV-Komödie, D2005<br />
1.15 (für HG) Einfach. Gut. Bachmeier<br />
Vox<br />
9.05 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
10.40 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
12.30 Criminal Intent –Verbrechen im Visier<br />
14.10 (für HG) Der Kaufhaus Cop 2. Komödie,<br />
USA 2015 16.00 Schneller als die Polizei erlaubt<br />
16.30 Schneller als die Polizei erlaubt<br />
17.00 auto mobil 18.10 Einmal Camping,immer<br />
Camping 19.10 Ab ins Beet! Die Garten-<br />
Soap 20.15 (für HG) Grill den Henssler 23.35<br />
Prominent! 0.20 (für HG) Medical Detectives –<br />
Geheimnisse der Gerichtsmedizin. Kurzer Prozess<br />
1.15 (für HG) Medical Detectives<br />
Super RTL<br />
13.20 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 13.50<br />
Barbie –Die Prinzessinnen-Akademie. Animationsfilm,<br />
USA 2011 15.10 DieTom und Jerry<br />
Show 15.45 Die Tomund Jerry Show 16.10 Die<br />
Tomund Jerry Show 16.40 Die Tomund Jerry<br />
Show 17.15 Voll zu spät! 17.40 Spirit: wild und<br />
frei 18.10 Bugs Bunny und LooneyTunes 18.40<br />
Woozle Goozle und die Weltentdecker 19.10<br />
Tomund Jerry 19.45 Angelo! 20.15 Snapped –<br />
Wenn Frauen töten 22.05 The Stalker Files –<br />
Der Schatten des Erfolgs 23.00 Snapped –<br />
Wenn Frauen töten 0.45 Infomercials<br />
Sport1<br />
9.00 Bundesliga pur 11.00 Doppelpass. Die<br />
Runde 13.30 Bundesliga pur –Lunchtime<br />
14.40 Motorsport: ADAC GT Masters 15.45<br />
Motorsport: ADAC GT Masters. Analyse 16.00<br />
Eishockey:WM.Gruppe A: Deutschland –USA<br />
18.30 Basketball: BBL. Viertelfinale, Spiel 1:<br />
Rasta Vechta –Brose Bamberg 20.15 Sky<br />
Sport News –Die 2. Bundesliga 22.00 Eishockey:WM.Gruppe<br />
A: Frankreich –Finnland<br />
22.30 Tourenwagen: DTM 23.00 Motorsport:<br />
Porsche Carrera Cup 23.30 Motorsport<br />
7.50 (für HG) Mako 8.35 (für HG) Löwenzahn<br />
9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für HG) Katholischer<br />
Gottesdienst 10.15 (für HG) Bares für<br />
Rares –Lieblingsstücke 11.45 heute Xpress<br />
11.50 (für HG) ZDF-Fernsehgarten 13.55 Duell<br />
der Gartenprofis ontour 14.40 (für HG) heute<br />
Xpress 14.45 (für HG) Ein Pyjama für zwei. Komödie,<br />
USA 1961 16.30 (für HG) planet e.<br />
Hektarweise Geld: Die europäischen Agrar-Milliarden<br />
17.00 (für HG) heute 17.10 (für HG)<br />
Sportreportage 18.00 (für HG) ZDF.reportage.<br />
Europäische Arbeitnehmer in Deutschland<br />
18.30 (für HG) Terra Xpress 19.00 (für HG)<br />
heute 19.10 (für HG) Berlin direkt 19.30 (für<br />
HG) Terra X.Faszination Wasser (2/2)<br />
20.15 (für HG) Marie fängt Feuer<br />
Lügen und GeheimnisseTV-Heimatfilm,<br />
D2019. Mit Christine Eixenberger,<br />
Wolfgang Fierek, Saskia Vester u.a.<br />
Regie: Marcus Weiler<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.15 (für HG) Mord im Mittsommer<br />
In guten wie in schlechten Zeiten<br />
TV-Kriminalfilm, S2019. Mit Jakob<br />
Cedergren, Alexandra Rapaport u.a.<br />
23.45 (für HG) ZDF-History Wahr oder<br />
falsch? Die großen Mythen der Bundesrepublik.<br />
Dokumentationsreihe<br />
5.00 Watch Me –das Kinomagazin. The Science<br />
&weitere Neustarts 5.15 Auf Streife. Reportagereihe<br />
5.55 Auf Streife. Reportagereihe<br />
7.05 Auf Streife. Reportagereihe 8.00 So gesehen<br />
–Talk am Sonntag 8.20 Auf Streife. Reportagereihe<br />
9.20 Auf Streife. Reportagereihe<br />
10.15 Knallerfrauen. Sketch-Comedy mit Martina<br />
Hill 10.45 Luke! Die Schule und ich –VIPs<br />
gegen Kids 13.00 Tourenwagen: DTM. Aus Zolder<br />
(B) 14.55 33 völlig verrückte Clips 15.25<br />
33 völlig verrückte Clips 15.55 Gregs Tagebuch<br />
–Böse Falle! Familienfilm, USA 2017.<br />
Mit Jason Drucker,Alicia Silverstone, TomEverett<br />
Scott 17.40 Das große Backen –Die Profis<br />
19.55 Nachrichten<br />
20.15 Der Hobbit –Eine unerwartete Reise<br />
Fantasyfilm, USA/NZ 2012.<br />
Mit Martin Freeman, Ian McKellen,<br />
Richard Armitage, James Nesbitt, Ken<br />
Stott, Cate Blanchett,Elijah Wood u.a.<br />
Regie: Peter Jackson<br />
0.00 Der Hobbit –Eine unerwartete Reise<br />
Fantasyfilm, USA/NZ 2012.<br />
Mit Martin Freeman, Ian McKellen,<br />
Richard Armitage, James Nesbitt u.a.<br />
Regie: Peter Jackson<br />
3.00 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />
Reportagereihe Doku-Soap<br />
15.05 (für HG) Der grüne Gaumen 15.50 (für<br />
HG) Lecker an Bord –Eine kulinarische Sommerreise<br />
16.35 (für HG) Meuchelbeck 18.15<br />
(für HG) Tiere suchen ein Zuhause 19.10 (für<br />
HG) Aktuelle Stunde 19.30 (für HG) Westpol<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />
Wunderschön! 21.45 (für HG) Jürgen Beckers:<br />
Isch glaub' et Disch! 22.15 (für HG) Asche,<br />
Foul und Pfeife 22.45 (für HG) Zeiglers wunderbare<br />
Welt des Fußballs 23.15 Dittsche –<br />
Das wirklich wahre Leben 23.45 (für HG) So<br />
lacht NRW Extra 0.30 Rockpalast<br />
NDR<br />
12.00 Der Wunderknabe. Komödie, I1955<br />
13.25 (für HG) Familie Dr.Kleist. Eine schwere<br />
Geburt 14.15 Springreiten: Hardenberg Burgturnier<br />
15.45 Lieb und teuer 16.15 DAS!<br />
Kochstudio 17.00 Bingo! 18.00 (für HG) Hanseblick<br />
18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />
HG) Treckerfahrer dürfen das! 21.45 (für HG)<br />
Die NDR-Quizshow 22.30 (für HG) Sportclub<br />
23.15 (für HG) Sportclub Story 23.45 Luz<br />
Long –Jesse Owens: Eine Geste für die Ewigkeit<br />
0.15 Dittsche –Das wirklich wahre Leben<br />
Kabel eins<br />
8.30 EUReKA –Die geheime Stadt 9.25 Mein<br />
Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 11.20 Mein<br />
Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 13.10 Mein<br />
Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt 14.10<br />
Abenteuer Leben Spezial 16.05 News 16.15<br />
Rosins Restaurants –Ein Sternekoch räumt auf!<br />
18.15 Achtung Abzocke –Wie ehrlich arbeitet<br />
Deutschland? 20.15 Bus Babes 22.15 Abenteuer<br />
Leben am Sonntag. Die Garten-Kumpel<br />
räumen auf 0.15 Mein Revier –Ordnungshüter<br />
räumen auf. Ordnungshüter räumen auf 2.20<br />
Achtung Kontrolle! Wir kümmern uns drum<br />
RTL 2<br />
6.00 Der Weiße Hai. Horrorfilm,USA 1975 8.20<br />
Infomercial 9.20 X-Factor: Das Unfassbare<br />
11.15 Die Schnäppchenhäuser –Der Traum<br />
vom Eigenheim 13.15 Die Schnäppchenhäuser<br />
–Jeder Cent zählt 14.15 Zuhause im<br />
Glück –Unser Einzug in ein neues Leben 16.15<br />
Der Trödeltrupp –Das Geld liegt imKeller 17.15<br />
Mein neuer Alter 18.15 GRIP –Das Motormagazin<br />
20.15 Seelen. Sci-Fi-Film, USA/CH 2013<br />
22.35 Mr.und Mrs.Smith. Actionfilm, USA<br />
2005 0.55 Taxi 4. Actionkomödie, F2007 2.30<br />
Hit and Run. Romantikkomödie, USA 2012<br />
Eurosport 1<br />
8.30 Radsport: Giro d'Italia. 8. Etappe: Tortoreto<br />
Lido –Pesaro 10.00 Radsport: Tour of California<br />
11.00 Tourenwagen: Weltcup 12.00 Radsport:<br />
Giro d'Italia 13.05 Radsport: Giro d'Italia.<br />
9. Etappe: Riccione –San Marino 17.15 Radsport:<br />
Giro extra 17.45 Radsport: Vier Tage von<br />
Dünkirchen 18.45 Leichtathletik: Diamond<br />
League. Golden Grand Prix 19.55 News 20.05<br />
Radsport: Giro Today 22.00 Tourenwagen: Weltcup<br />
23.00 News 23.05 Radsport: Giro d'Italia.<br />
9. Etappe 0.30 Tourenwagen: Weltcup<br />
RTL, 20.15 UHR FANTASYFILM<br />
Avengers: Age of Ultron<br />
Captain America(Chris Evan) und der SuperheldentruppeAvengersist es<br />
geglückt eine Hydra-Festung in Osteuropa zu erobern und dasvon Loki<br />
entwendete Zepterzurückzuholen. Dieses Alien-Artefaktverwendet Tony Stark<br />
dafür,die künstliche Intelligenz Ultron zu erschaffen. Ultron soll zum Schutz der<br />
Menschheit eingesetzt werden, doch der Schuss geht nach hinten und der vermeintliche<br />
Beschützerwendet sichgegenseine Schöpfer und drohtdie Erde zu<br />
vernichten. Regisseur und DrehbuchautorJoss Whedonsetztebei seiner Comicverfilmungauf<br />
temporeiche Action und reichlichSpezial-Effekte.„Avengers:<br />
AgeofUltron“ istdie Fortsetzungdes 2012 in den Kinos laufenden „Marvel’sThe<br />
Avengers“und baut inhaltlich aufdiesem auf. Auch hier zeichnetesich Whedon<br />
bereits für die Regie und dasDrehbuch verantwortlich.<br />
(USA/D/2015)<br />
Anzeige<br />
Foto: RTL<br />
ARD, 23.35 UHR KOMÖDIE<br />
prisma<br />
Affenkönig<br />
TV-Magazin<br />
Dem Lebemann Wolfi (Hans-Jochen<br />
Wagner) gehtesrundum gut: DerBonvivantgenießt<br />
dasLeben und hat Geld wie<br />
Heu. Zu seinem 45. Geburtstag lädt er drei<br />
alte Schulfreunde in seine Villa nach Südfrankreich<br />
ein, um alteZeitenaufleben, und<br />
es malwiedertüchtigkrachenzulassen.<br />
NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />
und Martin folgenzwarseinem Rufinsein<br />
Herrschaftliches Anwesen, haben jedoch<br />
auch ihre Familien mit im Schlepptau. Die<br />
Partylaune ist schnell im Keller und bald<br />
kochen längstverdrängte Animositäten und<br />
Befindlichkeiten wieder hoch.BitterböseSatirevon<br />
Filmemacher Oliver Rihs.<br />
(Dtl./2016)<br />
1 2 4<br />
6 4 8<br />
9 7<br />
8 6 9<br />
1 5<br />
2 9 3<br />
4 5 8<br />
3<br />
6 1<br />
8<br />
SUDOKU<br />
MitDIAGONALEN MIT –SCHWER -schwer<br />
6 2<br />
7<br />
1 4 8<br />
1<br />
5 9<br />
9 6<br />
7<br />
2 3 4<br />
Dienstag<br />
neu!<br />
Foto: ARD<br />
Auflösung<br />
AUFLÖSUNG<br />
vom VOM17.5.2019<br />
mittel MITTEL<br />
3 4 9 2 1 6 8 5 7<br />
1 8 6 5 7 4 9 3 2<br />
5 7 2 3 9 8 1 4 6<br />
9 3 7 8 4 2 5 6 1<br />
2 1 5 7 6 9 3 8 4<br />
8 6 4 1 5 3 7 2 9<br />
7 2 8 4 3 1 6 9 5<br />
6 5 3 9 2 7 4 1 8<br />
4 9 1 6 8 5 2 7 3<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
VOM 17. 5. 2019<br />
vom 17.5.2019<br />
schwer<br />
SCHWER<br />
2 9 6 4 1 3 8 5 7<br />
4 5 7 8 6 9 3 1 2<br />
1 8 3 5 2 7 9 6 4<br />
7 1 4 6 3 5 2 9 8<br />
8 2 9 7 4 1 5 3 6<br />
3 6 5 2 9 8 7 4 1<br />
5 4 8 9 7 6 1 2 3<br />
9 3 2 1 8 4 6 7 5<br />
6 7 1 3 5 2 4 8 9<br />
5.05 Gartenzeit 5.35 rbb UM6 6.05 Potsdam<br />
erwacht 6.20 Hördur –Zwischen den Welten.<br />
Drama, D2015 7.40 Brisant 8.00 Brandenburg<br />
aktuell /Abendschau 9.00 Wehe, wenn<br />
sie losgelassen. Musikkomödie, D1958 10.20<br />
Die Westentaschenvenus. TV-Liebeskomödie, D<br />
2001 11.45 Rentnercops 12.35 Landschleicher<br />
12.40 Heimatjournal 13.05 Berlin –<br />
Schicksalsjahre einer Stadt 14.35 Die 2<br />
15.25 Die 2 16.15 In aller Freundschaft –Die<br />
jungen Ärzte 17.05 In aller Freundschaft<br />
17.50 Sandmann 18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 Gartenzeit 19.00 Täter –<br />
Opfer –Polizei 19.30 Brandenburg aktuell /<br />
Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Wer weiß denn sowas?<br />
Gäste: Cordula Stratmann, Chris Tall<br />
Moderation: Kai Pflaume<br />
21.00 Wer weiß denn sowas?<br />
Gäste: Donald Bäcker, Sven Plöger<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Das Europa-Drama<br />
Hinter den Kulissen der Macht<br />
23.30 radioeins-Talk im Tipi<br />
0.50 Kowalski &Schmidt<br />
Deutsch-polnisches Journal<br />
1.20 Weltspiegel<br />
Auslandskorrespondenten berichten<br />
ProSieben<br />
5.35 How IMet Your Mother. Säulen der<br />
Menschheit/Das Montagsspiel. Comedyserie<br />
6.15 Twoand aHalf Men. Strip Poker/Alan<br />
Harper,Frauenbeglücker/Wonder Woman. Comedyserie<br />
7.25 Fresh off the Boat. Läuse für<br />
alle/Jessica Place. Comedyserie 8.20 Eine<br />
schrecklich nette Familie. Das Beste von den<br />
Bundys/Buck wird alt. Comedyserie 9.10 Galileo<br />
12.20 Mit Schirm, Charme und Melone.<br />
Actionfilm, USA 1998. Mit Ralph Fiennes,Uma<br />
Thurman 13.55 Frequency. Thriller,USA 2000.<br />
Mit Dennis Quaid 16.05 Fantastic 4. Fantasyfilm,<br />
USA/D/GB 2015. Mit MilesTeller 17.55<br />
Newstime 18.05 Galileo 360°. Ranking: Crazy<br />
Hobbies 19.05 Galileo. Mod.: Stefan Gödde<br />
20.15 Assassin's Creed<br />
Abenteuerfilm, USA/F/GB/HK/TWN/<br />
MLT 2016. Mit Michael Fassbender,<br />
Marion Cotillard, Jeremy Irons, Brendan<br />
Gleeson, Charlotte Rampling u.a.<br />
Regie: Justin Kurzel<br />
22.25 Mad Max: Fury Road<br />
Actionthriller,AUS/USA 2015. Mit Tom<br />
Hardy, Charlize Theron, Hugh Keays-<br />
Byrne u.a. Regie: George Miller<br />
0.40 Assassin's Creed<br />
Abenteuerfilm, USA/F/GB/HK/TWN/<br />
MLT 2016. Mit Michael Fassbender u.a.<br />
12.05 Die großen Mythen 12.30 Nilpferde in<br />
der Nacht 13.15 Das Krokodil –Innenansichten<br />
eines Kraftpakets 14.00 Tutanchamun, Neues<br />
aus dem Grab. Dokumentarfilm, F2018 15.35<br />
36.000 Jahre moderne Kunst 16.30 Augenschmaus<br />
16.55 Metropolis 17.40 Alexandre<br />
Desplat dirigiert seine Filmmusik 18.25 Zu Tisch<br />
... 18.55 Karambolage 19.10 Arte Journal<br />
19.30 Kräuter der Welt 20.15 (für HG) Enemy<br />
Mine –Geliebter Feind. Sci-Fi-Film, D/USA<br />
1985 21.55 Babel. Drama, USA/MEX/F 2006<br />
0.15 (für HG) Wiegenlied und Schlachtgesang<br />
3Sat<br />
13.30 Der Charme Andalusiens 13.50 (für HG)<br />
TerraX14.35 (für HG) TerraX15.20 (für HG)<br />
TerraX16.05 (für HG) TerraX16.45 (für HG)<br />
Die Legende vonPaulund Paula. Liebesdrama,<br />
DDR 1973 18.30 Schweizweit 19.00 (für HG)<br />
heute 19.10 NZZ Format 19.40 Schätze der<br />
Welt 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Pufpaffs<br />
HappyHour 21.00 (für HG)Nuhr im Ersten<br />
21.45 (für HG) Bettgeflüster. Komödie, USA<br />
1959 23.25 (für HG) Polizeiruf 110. Unter Brüdern.<br />
TV-Kriminalfilm, D1990 1.00 (für HG) Tiger<br />
&Dragon. Actionfilm, TWN/HK/USA/CHN 2000<br />
Phoenix<br />
14.00 KonradAdenauer –Seine fünf Leben<br />
14.45 (für HG) Mensch Adenauer! 15.30 Konrad<br />
Adenauer im Gespräch mit Günter Gaus<br />
16.05 Skandal!! 16.50 (für HG) Vilnius –Spurensuche<br />
im Jerusalem des Nordens 17.00<br />
(für HG) Alaska –ImLand der Bären 19.15 Auf<br />
der Spur des Gobibären 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Geheimnisvoller Garten 21.45<br />
Besseres Leben? Junge Ukrainer in Polen<br />
22.30 Hochzeit mit Hindernissen –Wie junge<br />
Polen um ihr Glück kämpfen 23.15 Ach, du<br />
liebes Abendland! 0.00 die diskussion<br />
Kika<br />
12.00 (für HG) Siebenschön. TV-Märchenfilm, D<br />
2014 13.00 MeinFreund, die Giraffe. Familienfilm,<br />
NL/B/D 2017 14.10 Nils Holgersson<br />
15.00 (für HG) Yakari 15.45 SimsalaGrimm<br />
16.35 (für HG) Anna unddie wilden Tiere 17.00<br />
(für HG) 1, 2oder317.25 The Garfield Show<br />
18.00 (für HG) WirKinder aus dem Möwenweg<br />
18.10 (für HG) Der kleine Drache Kokosnuss<br />
18.35 Beccas Bande 18.50 Sandmann 19.00<br />
(für HG) Lassie 19.25 (für HG) pur+ 19.50 (für<br />
HG) logo! 20.00 (für HG) Erde an Zukunft 20.15<br />
Stark! 20.30 (für HG) Schau in meine Welt!<br />
Dmax<br />
8.55 Die Zwangsvollstrecker 9.55 Infomercial<br />
10.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />
12.15 Der Checker –Viel Auto, wenig Geld<br />
14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
17.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />
19.15 Helden der Lüfte 20.15 Alaskan Bush<br />
People 21.15 Die Schatzsucher –Goldrausch<br />
in Alaska 22.15 Outback Opal Hunters –Edelsteinjagd<br />
in Australien 23.15 Die Blockhaus-<br />
Profis 0.10 Die Schatzsucher –Goldrausch in<br />
Alaska 1.10 Alaskan Bush People<br />
12.00 Tagesschau-Nachrichten 12.15 Mex –Das<br />
Marktmagazin 13.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
13.15 Die Story 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
14.15 Presseclub 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
15.30 Europamagazin 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
16.30 Wwie Wissen 17.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 17.30 Panorama 3 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
18.30 extra 3Spezial 19.00<br />
Tagesschau-Nachrichten 19.30 Urlaub von der<br />
Straße 20.00 Tagesschau 20.15 Wie dieKohle<br />
aus demRuhrgebietverschwand 21.02 Der lange<br />
Abschied vonder Kohle. Dokumentarfilm, D2017<br />
22.30 Berichtaus Berlin 22.50 Extra 23.00 Tagesthemen<br />
23.20 Weltspiegel 0.00 Tagesthemen<br />
ONE<br />
8.00 The MagicofBelle Isle –Ein verzauberter<br />
Sommer. Drama, USA 2012 9.40 EurovisionSong<br />
Contest 13.20 DerjungeKarlMarx. Biografie,<br />
F/B/D 2017 15.10 Close Up 15.40 Der Dicke(1)<br />
16.30 Der Dicke 17.20 DerDicke 18.05 DerDicke<br />
18.55 Der Dicke 19.45 Lindenstraße 20.15<br />
Die Sache mitder Wahrheit. TV-Drama, D2014.<br />
Mit Christiane Paul, Jule Ronstedt,HendrikDuryn<br />
21.45 Tatort. Anne undder Tod. TV-Kriminalfilm, D<br />
2019. Mit RichyMüller,Felix Klare, Katharina Marie<br />
Schubert 23.15 Lindenstraße 23.45 Tatort. Anne<br />
und derTod. TV-Kriminalfilm, D2019 1.15 Großstadtrevier<br />
2.00 Großstadtrevier 2.50 Simon<br />
Pearce 3.35 extra 3 4.20 Close Up 4.45 Close Up<br />
ZDF NEO<br />
12.50 TerraX13.35 TerraX.Ein Tagin...: Paris<br />
1775 14.20 TerraX.Ein Tagin...:Köln 1629<br />
15.05 TerraX.Ein Tagin... Berlin 1926 15.50 Die<br />
glorreichen 10 16.35 Sketch History 17.00 Death<br />
in Paradise 18.45 (für HG)Lewis. Die Geister,die<br />
ich rief. TV-Kriminalfilm, GB 2010 20.15 (für HG)<br />
Bella Block. Falsche Liebe. TV-Kriminalfilm,D<br />
2008. Mit Hannelore Hoger,Rudolf Kowalski, Devid<br />
Striesow 21.45 Rufmord. TV-Drama, D2018. Mit<br />
RosalieThomass,Johann von Bülow 23.15 Druck<br />
00.15 Druck 01.15 Druck 2.40 heute-show 3.10<br />
(für HG)Lewis. DieGeister,die ichrief. TV-Kriminalfilm,<br />
GB 2010 4.45 (fürHG) Inspector Barnaby.<br />
Grab desGrauens.TV-Kriminalfilm, GB 2004<br />
ZDF INFO<br />
11.15 Balkan-Stories 12.00 (für HG) Der große<br />
Betrug –Wie Kriminelle undTerroristen Europa<br />
plündern 12.45 (für HG)Laut, forsch, national –<br />
Wie Salvini, Orbán&Co. Europa spalten 13.30 Die<br />
großen Irrtümer derGlobalisierung–Handel, Kriege,Flüchtlinge<br />
14.15 ZDF-History 15.00 (für HG)<br />
TerraX19.40 (für HG) heute-show 20.15 Mit 500<br />
PS durch Europa 21.00 (fürHG) Diesiebengrößten<br />
Gefahrenfür die EU 21.45 (für HG)Wut auf<br />
Brüssel –Polen, Ungarn und die EU 22.45 (für HG)<br />
SchafftEuropa sich ab?EU-Gegnerauf dem Vormarsch<br />
23.30 Angriffauf die Demokratie –Wurde<br />
der Brexit gekauft? 0.15 Die großen Irrtümer der<br />
Globalisierung –Handel, Kriege, Flüchtlinge<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Sonntagskonzert Mit Howard Griffiths (Leitung)<br />
A. Wranitzky: Violinkonzert C-Dur op. 11;<br />
Brahms: Sinfonie Nr.2D-Dur op. 73; Hummel:<br />
Trompetenkonzert E-Dur; Elgar: Cellokonzert<br />
e-Moll op. 85; Spohr: Sinfonie Nr.1Es-Dur<br />
op. 20; W.A. Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV<br />
467, ca. 176 Minuten<br />
15.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Franz Schubert Krankheit als Metapher: vom<br />
Leiden an der Welt. Von Christine Lemke-Matwey,<br />
ca. 116 Minuten<br />
20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
394. Wartburgkonzert Telemann: „Liebe, was<br />
ist schöner als die Liebe”, Hochzeitskantate;<br />
Telemann: „Der Weiberorden”, Kantate;<br />
J. F. Fasch: Concerto F-Dur für Blockflöte, Streicher<br />
und Basso continuo; Telemann: „Lieben<br />
will ich”, Kantate, ca. 117 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
<strong>Berliner</strong> Philharmoniker Prokofjew: Sinfonie<br />
Nr.1D-Dur op. 25 „Symphonie classique”;<br />
Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3c-Moll op. 37;<br />
Mussorgski: Bilder einer Ausstellung; Rachmaninow:<br />
Sinfonie Nr.2e-Moll op. 27, ca. 176<br />
Minuten<br />
22.00 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Musikfeuilleton „Musik machen, um zu überleben”.<br />
Der Oboist, Komponist und Dirigent<br />
Heinz Holliger.Von Bettina Brand, ca. 30 Min.<br />
HÖRSPIEL<br />
18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
„Wendemarke” Hörspiel nach William Faulkner.<br />
Mit Fritz Benscher, Otto Arneth, Heinz Klingenberg<br />
u.a., Regie: GertWestphal, ca. 90 Min.<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
„Wir sind schön, für hässliche Leute” Hörspiel<br />
nach Dany Boudreault. Mit Hanna Plass,<br />
Julian Greis, Lina Hoppe u.a., ca. 55 Min.<br />
MAGAZIN<br />
9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Essay und Diskurs Wie durch „kreative” Preisgestaltung<br />
Shopping-Impulse ausgelöst werden,<br />
ca. 30 Minuten<br />
14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Feature Rückkehr nach Kambodscha.Mit Martin<br />
Engler,Naomi Krauss u.a., ca. 56 Minuten<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Freistil Dieses obskure Objekt des echt Falschen.<br />
Fakes als Kunst, ca. 55 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Rock et cetera Gut ausbalanciert zwischen Alt<br />
und Neu. Die kalifornische Band The Dream<br />
Syndicate. VonAnke Behlert, ca. 55 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 – S eite 32 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
Uli Hoeneß (67) ist der kleine Sonnenkönig<br />
des FC Bayern München.<br />
Als solcher hat er nicht nur einen<br />
hohe Meinung vonsich, sondern<br />
lässt uns gnädig an ihr teilhaben. Das<br />
geht dann so: Beieiner Podiumsdiskussion<br />
in Bonn erklärte der Bayern-<br />
Präsident jetzt, dass er nach seiner<br />
Haftstrafe –erwurde 2014 wegen<br />
Steuerhinterziehung in Millionenhöhe<br />
zu dreieinhalb Jahren Gefängnis<br />
verurteilt –mehr denn je versuche,„keinen<br />
Grund zu geben, kritisiertzuwerden“.<br />
Hoeneß beließ es<br />
nicht bei der Absichtserklärung, sondernmeldete<br />
Vollzug: „Das ist mir,<br />
glaube ich, im Großen und Ganzen<br />
auch ganz gut gelungen.“ Überhaupt,<br />
so König Uli, spüreereine immens<br />
steigende Beliebtheit.<br />
Kim Kardashian (38) erfreut sich<br />
nicht nur immens großer,schlicht:<br />
weltweiter Beliebtheit, dem Reality-<br />
Star geht es auch noch saugut. Wenige<br />
Tage vorihrem 5. Hochzeitstag<br />
(24. Mai) meldete sich die Frau von<br />
Kaney West (41) auf Instagram zu<br />
Wort:„5Jahreund 4Kinder,das Leben<br />
könnte nicht besser sein!“ Hach,<br />
einmal so toll sein wie die Kim!<br />
Vanessa Stanat (22) war die vielversprechendste<br />
Kandidatin bei der<br />
Castingshow„Germany’sNext Topmodel“<br />
(Pro7) und ist seit Donnerstagabend<br />
leider nicht mehr dabei.<br />
Dierothaarige Schönheit tritt „aus<br />
persönlichen Gründen“ nicht mehr<br />
bei GNTM an, wie sie erklärte.Aber:<br />
„Es ist noch zu früh, um über die<br />
Gründe zu sprechen.“ Schade …<br />
Kelly Clarkson (37) störtsich an Medienberichten,<br />
wonach sie wieder mal<br />
eine Diät mache,umihr Gewicht zu<br />
reduzieren. AufTwitter teilte die US-<br />
Sängerin bündig mit:„Ich<br />
esse das gleiche Zeug wie<br />
immer.“ Außerdem<br />
nerve sie,dass allenthalben<br />
darüber<br />
geredet<br />
werde, ob jemand<br />
zu dick oder zu dünn<br />
sei:„Allerdings nur<br />
dann, wenn es um<br />
Frauen und nicht um<br />
Männer geht.“ So isses.<br />
(schl./mit dpa)<br />
Sie macht keine Diät und<br />
will auch nicht darüber<br />
sprechen. AP/RICHARD SHOTWELL<br />
TIERE<br />
Im Herzen warsie sicherlich immer<br />
blendend gelaunt. DPA/RICHARD VOGEL<br />
Es hat sich ausgegrummelt. Dieneben<br />
Lil Bubwohl berühmteste Katze<br />
der Galaxie ist vonuns gegangen.<br />
WieihreBesitzer via Twitter vermeldeten,<br />
ist GrumpyCat, die eigentlich<br />
auf den Namen Tardar Sauce hörte,<br />
im Alter vonsieben Jahren gestorben.<br />
Ihrenmürrischen Gesichtsausdruck<br />
verdankte Grumpyeinem<br />
Gendefekt, der sie zuerst zum Star im<br />
Netz und dann zu einer einträglichen<br />
Geldquelle für ihreBesitzer<br />
werden ließ. Es gibt nichts,das das<br />
Antlitz des Vierbeiners nicht ziert:<br />
Tassen, T-Shirts,Handyhüllen, Pullover,Krawatten<br />
etc.Nun erlag die<br />
Katzeeiner Harnwegsinfektion.<br />
Ruhe in Frieden, Crumpy! (mpw.)<br />
Selbst in TelAviv lebt der ESC-<br />
Veranstalter, die European<br />
Broadcasting Union (EBU)<br />
weiter mit der Selbstlüge,<br />
eine gänzlich unpolitische Fernsehshow<br />
zu produzieren. Auch wenn<br />
noch vor vierzehn Tagen Hunderte<br />
vonRaketen rund 60 Kilometer südlich<br />
niedergegangen sind. UndMenschen<br />
starben, in Israel wie im Gazastreifen.<br />
Die ESC-Blase blubbert dagegen<br />
unbeirrtvor sich hin.<br />
DieEBU reagiertauch nicht, wenn<br />
es bereits bei den Vorentscheiden in<br />
den Teilnehmerländern zu kleinen<br />
politischen Skandalen kommt. Da<br />
hetzt in Italien Innenminister Matteo<br />
Salvini von der fremdenfeindlichen<br />
Lega gegen Mahmood, Sohn eines<br />
ägyptischen Vaters und einer sardischen<br />
Mutter. Soeiner könne doch<br />
Italien nicht vertreten. In Frankreich<br />
wiederum siegt Bilal Hassani, ein<br />
schwuler 19-Jähriger mit marokkanischen<br />
Wurzeln, und schon wird auf<br />
allen Netzwerken gegen ihn geschossen,<br />
seinTodgefordert, ihm das Recht<br />
abgesprochen, für sein Heimatland<br />
zu singen.<br />
Dasalles müssen die Künstler mit<br />
sich alleine austragen. Aber der isländischen<br />
Gruppe Hatari, die sich<br />
im Vorfeld des Festivals kritisch zur<br />
politischen Situation in Israel geäußerthat,<br />
zeigt die EBUdie rote Karte:<br />
Noch ein böses Wort und die Band<br />
fliegt aus dem Wettbewerb. Schließlich<br />
will man nur unterhalten und<br />
ein friedliches Europa zelebrieren.<br />
Ein Highlight soll der Auftritt von<br />
Madonna sein, sozusagen als „Pausen-Act“.<br />
Die60-Jährige wird„Like a<br />
Prayer“ singen und einen Titel ihres<br />
neuen Albums.<br />
1. MALTA<br />
Michela: „Chameleon“<br />
Anpassungsfähig wie ein Chamäleon,<br />
so soll das Pop-Girl sein. Bereit,<br />
in jede Farbe zu wechseln, von einem<br />
Gefühl zum nächsten.<br />
2. ALBANIEN<br />
Jonida Maliqi: „Ktheju tokës“<br />
Ein schwarzes Kleid mit Goldapplikationen,<br />
die Diva weiß sich ihrer<br />
Heimat gemäß anzuziehen. Mit voller<br />
Stimmkraft bittet sie die Albaner,<br />
die ihr Land verlassen haben, wieder<br />
nach Hause zurückzukehren.<br />
3. TSCHECHIEN<br />
LakeMalawi: „Friend of aFriend“<br />
Jetzt folgt gute Laune! DerMann mit<br />
den dünnen Beinen und dem gelben<br />
Pullover zappelt sich spitzbübisch<br />
lachend durch eine leicht überdrehte<br />
Indie-Pop-Nummer.<br />
4. DEUTSCHLAND<br />
S!sters: „Sister“<br />
Solidarität unter Frauen, beschworen<br />
von einer Blonden und einer<br />
Brünetten. EinLied mit Message,wie<br />
der für die Auswahl des Titel zuständige<br />
NDR mitteilt: „Deutschlands<br />
Beitrag zur Me-Too-Debatte.“ Ernsthaft!<br />
5. RUSSLAND<br />
Sergej Lazarev: „Scream“<br />
Ganz großes Kino auf der Bühne,mit<br />
Blitz und Donner, einem geklonten<br />
Sänger auf acht LED-Wänden und in<br />
einer Duschkabine. Die Russen lassen<br />
sich die Show was kosten, das<br />
Lied trieft nur so vorehrgeizigem Pathos.<br />
6. DÄNEMARK<br />
Leonora: „Love Is Forever“<br />
„Liebe ist für alle da“, eine simple<br />
Botschaft, kindlich-naiv vorgetragen<br />
in vier Sprachen, von einer charmanten<br />
Sängerin mit zauberhaftem<br />
Gebiss. Ein Kita-Song, so hyggelig<br />
wie ganz Dänemark.<br />
Unbeirrt<br />
in der<br />
Blubberblase<br />
Raketenangriffe, Hass und rechte Hetze:<br />
Nichts hält den ESC davon ab, am Sonnabend<br />
über den Schirm zu flimmern.<br />
7. SAN MARINO<br />
Serhat: „SayNaNaNa“<br />
Ein türkischer Zahnmediziner singt<br />
bereits zum zweiten Mal für den<br />
Kleinstaat San Marino. Diesmal einen<br />
Disco-Titel, geklaut aus den späten<br />
1970er Jahren. Will man „Na Na<br />
Na“mitzählen, kommt man auf weit<br />
über einhundert.<br />
8. NORDMAZEDONIEN<br />
Tamara Todevska: „Proud“<br />
Eine klassische Pianoballade, hinter<br />
der sich eine feministische<br />
Selbstbehauptung verbirgt. Eine<br />
großartige Stimme für alle Frauen<br />
dieser Welt.<br />
9. SCHWEDEN<br />
John Lundvik: „Too Late ForLove“<br />
Skandinavische Pop-Ware von der<br />
Stange, perfekt dargeboten und geeignet<br />
für die Tanzfläche wie für das<br />
Autoradio. Aufgewertet von vier<br />
großartigen Gospel-Sängerinnen.<br />
10. SLOWENIEN<br />
Zala Kralj &Gašper Šantl: „Sebi“<br />
Mindestens ein Beitrag proJahr muss<br />
dabei sein für die vernachlässigte<br />
Minderheit der Heterosexuellen. Er<br />
spielt die Gitarre, sie singt dazu mit<br />
leichtem Vibrato, und dann schauen<br />
sich beide ganz tief in die Augen.<br />
11. ZYPERN<br />
Tamta: „Replay“<br />
Eine Georgierin aus Griechenland<br />
singt für Zypern, lässt sich dabei ihr<br />
Hier die Finalisten<br />
VonElmar Kraushaar<br />
Sie hat da mal wasvorbereitet: Madonna.<br />
IMAGO<br />
Lackjäckchen vomKörper reißen für<br />
einen simplen Dance-Pop-Song.<br />
Undsteht dann da wie dereinst Cher<br />
in ihren Videos.<br />
12. NIEDERLANDE<br />
Duncan Laurence: „Arcade“<br />
Der Favorit bei Buchmachern und<br />
Fans.Junger Mann mit gebrochenem<br />
Herzen beklagt elegisch sein Schicksal,<br />
begleitet von sphärischem Engelsgesang.<br />
Im Bewerbungsvideo<br />
zeigt er sich nackt unter Wasser, ein<br />
Augenschmaus für das schwule ESC-<br />
Publikum.<br />
13. GRIECHENLAND<br />
Katerine Duska: „Better Love“<br />
Fechtende Ballerinas und Background-Sängerinnen<br />
im Negligé<br />
umschwirren die kanadischstämmige<br />
Sängerin mit der eindrucksvollen<br />
tiefen Stimme. Zwischendrin<br />
wirdein Ballon ins Publikum geworfen.<br />
Verstehe einer die Inszenierung!<br />
14. ISRAEL<br />
Kobi Marimi: „Home“<br />
Wasfür ein Kontrast zur Vorjahressiegerin<br />
Netta. Statt quietschbunter<br />
Knutschkugel ein durch und durch<br />
sympathischer Sänger mit markanter<br />
Stimme in feinem Zwirn. Sein<br />
Thema: die Heimkehr, vorgetragen<br />
mit viel Kraft und Gefühl.<br />
15. NORWEGEN<br />
KEiiNO: „Spirit in the Sky“<br />
Nordlichter tanzen und die Dämonen<br />
sind unterwegs, insimpler Pop-<br />
Manier. Zum Glück wird zwischendrin<br />
kraftvoll gejoikt, der gutturale<br />
Gesang der Samen: „He-lo eloi-la“.<br />
Dergroße Blonde im Trio kommt aus<br />
Berlin-Friedrichshain.<br />
16. GROSSBRITANNIEN<br />
Michael Rice: „Bigger Than Us“<br />
Einwahres Nichts vonSong im Breitwandformat,<br />
auch beim ESC bleibt<br />
Brexitannien im Krisenmodus. Da<br />
hat man Mitleid mit einer guten<br />
Stimme, die einen solchen Quatsch<br />
singen muss.<br />
17. ISLAND<br />
Hatari: „Hatrið mun sigra“<br />
Dielupenreine Bondage-Showinvollem<br />
Geschirr erinnert anRammstein<br />
und ist von hohem Unterhaltungswert,falls<br />
man sich keine Angst einjagen<br />
lässt. Um dem Titel –„Der Hass<br />
wirdsiegen“ –gerecht zu werden, gucken<br />
die Jungs ganz, ganz böse.<br />
18. ESTLAND<br />
Victor Crone: „Storm“<br />
Der Sänger, ganz ohne Fortune in<br />
seiner schwedischen Heimat, darf<br />
für Estland den Smartie geben, unterstützt<br />
vonStreichernund Elektrobeats<br />
und mit dünner Stimme, die<br />
kaum einen Tontrifft.<br />
19. WEISSRUSSLAND<br />
Zena: „LikeIt“<br />
Die 16-jährige Sängerin ist die<br />
Jüngste im Wettbewerb und hat sich<br />
alles abgeguckt bei Britney Spears,<br />
weiße Plateaustiefel inklusive. Ihre<br />
Tänzer bieten dazu astreine Artistik.<br />
20. ASERBAIDSCHAN<br />
Chingiz: „Truth“<br />
Der Poser hat sich bereits im Vorfeld<br />
halbnackt im Internet präsentiert, als<br />
Referenz an die schwulen ESC-Fans.<br />
Auf der Bühne berühren zwei Roboterarme<br />
sein Herz vor einem großen<br />
LED-Dreieck. Dazu düsterer Elektro-<br />
Popimflackernden Neonlicht.<br />
21. FRANKREICH<br />
Bilal Hassani: „Roi“<br />
Ein junger Franzose, der sein Geschlecht<br />
längst hinter sich gelassen<br />
hat, auf den Spuren von Conchita<br />
Wurst. Stimmliche Schwächen<br />
gleicht er spielend aus mit Leidenschaft,<br />
Engagement und ganz viel<br />
Selbstbewusstsein.<br />
22. ITALIEN<br />
Mahmood: „Soldi“<br />
Mein Favorit! Keiner im Wettbewerb<br />
ist so wütend wie der junge Mann,<br />
der sich mit Reibeisenstimme den<br />
Ärger mit dem Vater von der Seele<br />
singt und rappt. Gegen Ende klatschen<br />
alle mit im Takt.<br />
23. SERBIEN<br />
Nevena Božovic: „Kruna“<br />
Eine klassische ESC-Ballade,dramatisch<br />
und bei bester Stimme vorgetragen<br />
in der Landessprache,mit ein<br />
paar englischen Zeilen für das große<br />
Publikum. Undnoch ein Zugeständnis:<br />
DieSängerin zeigt ein Bein.<br />
24. SCHWEIZ<br />
Luca Hänni: „She Got Me“<br />
Eine junge Frau verführt den smarten<br />
DSDS-Sieger von 2012 zu<br />
schmutzigem Tanz –und er fällt darauf<br />
rein, mit ganzem Körpereinsatz.<br />
Hossa!<br />
25. AUSTRALIEN<br />
Kate Miller-Heidke: „Zero Gravity“<br />
Festgebunden an einer Stange fünf<br />
Meter hoch über dem Bühnenboden<br />
schwankt die Opernsängerin mit<br />
Dornenkrone durch das Weltall. Ihre<br />
Begleiterinnen schwanken mit, dass<br />
einem angst und bange wird. Mehr<br />
Budenzauber geht nicht.<br />
26. SPANIEN<br />
Miki: „La Venda“<br />
Ein Latino-Stimmungslied mit der<br />
Aufforderung, endlich zu leben.<br />
Ohne Augenbinde, ohne Scheuklappen.<br />
Passt für den Kindergeburtstag<br />
ebenso wie für die Sause am Ballermann.<br />
NACHRICHTEN<br />
TÜV Süd darf in Brasilien<br />
keine Dämme mehr prüfen<br />
Nach dem verheerenden Dammbruch<br />
an einer Eisenerzmine in Brasilien<br />
mit zahlreichen Toten darfdie<br />
brasilianische Tochter des TÜV Süd<br />
in dem südamerikanischen Land<br />
vorerst keine Sicherheitszertifikate<br />
für Dämme mehr ausstellen. Zudem<br />
werden 60 Millionen Reais (etwa 13,3<br />
Mio. Euro)des Unternehmens eingefroren,<br />
um mögliche Schadenersatzforderungen<br />
zu begleichen, wie<br />
ein Gericht im Bundesstaat Minas<br />
Gerais entschied. DerDamm an der<br />
Mine Córrego do Feijão war am 25.<br />
Januar gebrochen. Eine Schlammlawine<br />
begrub Menschen, Häuser und<br />
Tiereunter sich. Mindestens 240<br />
Menschen kamen bei dem Unglück<br />
ums Leben. (dpa)<br />
Anklage im Fall Lügde wirft<br />
Verdächtigem 293 Fälle vor<br />
Nach dem massenhaften Missbrauch<br />
auf einem Campingplatz in<br />
Lügde werden dem Hauptverdächtigen<br />
vonder Staatsanwaltschaft in<br />
der Anklage 293 Fälle vorgeworfen.<br />
Dasteilte das Landgericht Detmold<br />
am Freitag mit. Demnach soll sich<br />
der 56-Jährige unter anderem wegen<br />
sexuellen Missbrauchs vonSchutzbefohlenen,<br />
schweren sexuellen<br />
Missbrauchs vonKindernsowie des<br />
Besitzes vonkinderpornografischen<br />
Schriften verantworten. (dpa)<br />
Trauerfeier für Hannelore<br />
Elsner in München<br />
Ist Ende April gestorben: Die Schauspielerin<br />
Hannelore Elsner.<br />
DPA/TOBIAS HASE<br />
Für die Schauspielerin Hannelore<br />
Elsner gibt es am 31. Maieine öffentliche<br />
Trauerfeier in München. Um 12<br />
Uhrwürden in der katholischen Jesuitenkirche<br />
St.Michael in der Altstadt<br />
Familie,Freunde undWeggefährten<br />
erwartet, hieß es am Freitag<br />
aus dem Umfeld der Familie.Das Gedenken<br />
wirdallgemein zugänglich<br />
sein. Anders sieht es bei der Beisetzung<br />
aus.Diese werdeimkleinen<br />
Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
stattfinden. Auch der Ortvon Elsners<br />
Grab soll geheim bleiben. (dpa)<br />
US-Promis kritisieren<br />
Abtreibungsgesetze scharf<br />
Immer mehr Prominente reagieren<br />
auf die geplanten, strikten Abtreibungsgesetzeinmehreren<br />
US-Bundesstaaten.<br />
„Seht her.Diese Idioten<br />
treffen Entscheidungen für FRAUEN<br />
in Amerika“, schrieb die R&B-SängerinRihanna<br />
(31) auf Instagram. Dazu<br />
zeigte sie Bilder der 25 männlichen<br />
Politiker,die in Alabama zusammen<br />
mit der Gouverneurin KayIveyfür<br />
das neue Gesetz stimmten, das Abtreibungen<br />
in den meisten Fällen<br />
verbietet und unter Strafe stellt. Lena<br />
Headey aus „Game of Thrones“, der<br />
Sänger Charlie Puth, das Model Gigi<br />
Hadid oder der Rapper P. Diddy posteten<br />
den Spruch „Männer sollten<br />
keine Gesetzemachen, die den Körper<br />
vonFrauen betreffen“. Einige<br />
prominente Frauen berichteten in<br />
der Debatte über eigene Abtreibungen,<br />
wie etwa die Schauspielerin<br />
Milla Jovovich. (dpa)
MAGAZIN<br />
Es ist<br />
unsere<br />
Zukunft,<br />
es sind<br />
unsere<br />
Kinder<br />
Gesundes Essen<br />
gegen Rechts: Die <strong>Berliner</strong><br />
Gastronomin Sarah Wiener<br />
will ins Europaparlament.<br />
Ihr Motto: Mehr als scheitern<br />
kann man nicht –„es gar nicht<br />
versucht zu haben, würde ich<br />
viel schlimmer finden“<br />
SEITEN 2/3<br />
Hessisch<br />
am Hudson<br />
Nicht schimpfen<br />
–sprechen!<br />
Nach 13 Jahren:<br />
Ein neuer Roman<br />
von Thomas Harris<br />
Seite 8<br />
Und jeder trägt<br />
sein Päckchen<br />
Im Norden Manhattans fanden viele deutsche<br />
Juden einst Zuflucht und Heimat. Doch ihre Spuren<br />
verwischen, die Erinnerungen verblassen<br />
SEITEN 4/5<br />
Im Eifer des Gefechts schimpfen Eltern oft los.<br />
Das hilft jedoch keinem. Es gibt bessere Methoden,<br />
um Konflikte mit den Kindern zu lösen<br />
SEITE 7<br />
Eine riesige Halle, Millionen Produkte, Tausende<br />
Meter Regalfläche: Ein Rundgang durch das Lager<br />
von Amazon in Brieselang im Havelland<br />
SEITE 10<br />
IMAGO IMAGES
2 18./19. MAI 2019<br />
Sie ist eine berühmte Fernsehköchin,<br />
eine erfolgreiche Geschäftsfrau, sie<br />
leitet eine Stiftung, und jetzt will SarahWiener,56,<br />
auch noch in die Politik<br />
einsteigen: DieGrünen in Österreich haben<br />
sie für die Wahl zum Europaparlament<br />
nominiert. Ein langer Weg, seitdem sie im<br />
Restaurant ihres Vaters, des Künstlers und<br />
Agent Provocateurs Oswald „Ossi“ Wiener,<br />
die Kartoffeln schälte. Heute lebt sie zwischen<br />
ihrem Gut Kerkow inder Uckermark<br />
und Berlin, betreut mal ihren Hof auf dem<br />
Land, mal ihreRestaurants in der Stadt. In einem<br />
ihrer Restaurants, am Hamburger<br />
Bahnhof in Berlin, treffen wir sie zum Gespräch,<br />
das allerdings sogleich unterbrochen<br />
wird, als ein Fuchs am Fenster vorbeiläuft.<br />
Obwohl die Zeit knapp ist, zieht das Tier ihre<br />
ganze Aufmerksamkeit auf sich. Wasmacht<br />
ein Fuchs vor ihrem Restaurant? „Sehr jugendlich<br />
schaut er nicht aus“, sinniert sie,<br />
„eher wie ein armer Rentner, der sich abgemagert<br />
durch den Müll schnorren muss. Ich<br />
hoffe für ihn und für uns, dass er keine Tollwut<br />
hat.“ Woraufhin wir meinen, Tollwut sei<br />
keine aktuelle Gefahr. „Wir sind hier eher<br />
Zeugen der Urbanisierung der Wildtiere:<br />
Waschbär,Wildschwein, Fuchs.“ Apropos urbanes<br />
Leben …<br />
Sie sind in Wien aufgewachsen, in den 60er-<br />
Jahren. Wiesind IhreErinnerungen?<br />
Ich habe weniger Erinnerungen an Wien,<br />
sondern eher punktuell an meinen Kindergarten.<br />
DieStraße,woich aufgewachsen bin,<br />
das Glockenläuten, was ich immer noch<br />
liebe. Anden Greißler, wowir aufschreiben<br />
ließen.<br />
DenGreißler?<br />
Greißler sind Tante-Emma-Läden, die es<br />
leider alle nicht mehr gibt. Im Laufe der Zeit<br />
habe ich gesehen, wie diese Läden zugemacht<br />
haben. Immer anonymere Ketten<br />
sind stattdessen reingezogen. VonSchönheit<br />
und Ästhetik her war das kein Fortschritt.<br />
Sie haben anschreiben lassen, sagen Sie? Das<br />
heißt, es war nicht immer genug Geld da?<br />
Meine Mutter ist bildende Künstlerin und<br />
hat drei Kinder in zweieinhalb Jahren bekommen.<br />
Als das dritte da war,hat mein Vater<br />
sie verlassen. Sie ist ja Deutsche und war<br />
sozusagen im fremden Land, hatte nicht<br />
viele Freunde und als Künstlerin mit drei<br />
Kindern auch kein Geld. Die Musik meiner<br />
Kindheit war: „Können wir die Miete zahlen?“<br />
und: „Haben Siereduzierte Ware?“<br />
Ihr Vater ist Oswald Wiener, der berühmte<br />
Schriftsteller, Jazzmusiker und Theoretiker<br />
der Kybernetik. Wie haben Sie das verfolgt,<br />
den Wirbel, den er entfacht hat?<br />
Garnicht. Binjabei meiner Mutter aufgewachsen.<br />
Das spielt als Kind überhaupt<br />
keine Rolle, wie Eltern inder Außenwahrnehmung<br />
gesehen werden.<br />
Undheute?<br />
Ich habe mit beiden ein gutes Verhältnis.<br />
Mein Vater lebt nach vielen Jahren im Yukon<br />
Territory inder Wildnis nun in der Steiermark.<br />
Meine Mutter wohnt in Wien.<br />
Nach dem Mädcheninternat sollen Siebekifft<br />
durch ganz Europa gereist sein. Stimmt der<br />
THC-Wertdieser Aussage?<br />
Quatsch. Ich habe mir nie selber Dope<br />
oder Gras gekauft, ich war auch nicht jemand,<br />
der sich bekifft durch den Taggehangelt<br />
hat. Daswar für mich nie so ein Reiz, das<br />
ist starkübertrieben.<br />
Stimmt der Teil mit Europa?<br />
Nur zum Teil. Eigentlich war es nur Italien,<br />
Frankreich, dann wirdesschon dünn.<br />
Obwohl Sie bei der Mutter groß geworden<br />
sind, folgten Sieaber dem Vater nach Berlin.<br />
Ich bin ihm nicht gefolgt. Er hat in Berlin<br />
gewohnt. Ich bin durch Deutschland getrampt.<br />
Und bin in Berlin gelandet. Damals<br />
stand die Mauer noch, und Berlin war für<br />
junge Leute ein sehr aufregendes Pflaster,<br />
ohne Sperrstunde und mit vielen Freiheiten.<br />
Außerdem haben die <strong>Berliner</strong> die Wiener<br />
auch immer sehr gemocht.<br />
Die Wiener mögen auch die <strong>Berliner</strong>.<br />
Das ist nicht mit allen Deutschen so. Die<br />
Österreicher per se haben ein bisserl<br />
Angst vor dem großen Bruder. Alleine von<br />
der schieren Größe und der Effizienz und<br />
Disziplin der Deutschen fühlen sie sich<br />
auch ab und zu in die Ecke gedrängt. Aber<br />
das Verhältnis Berlin und Wien war immer<br />
etwas Besonderes.<br />
Ihr Vater hat nicht nur das Restaurant Exil in<br />
Berlin gehabt, der hat ja hier im Exil gelebt. Er<br />
hatte in Wien Vorlesungen gehalten, während<br />
Aktivisten dazu masturbiertund urinierthaben.<br />
Haben Siedas mitbekommen?<br />
Nein, da war ich zu jung.<br />
Siehaben dann aber bei ihm im „Exil“ und im<br />
„Axbax“ gearbeitet.<br />
Ja, ich habe bei ihm und bei seiner zweiten<br />
Frau Ingrid gelebt, und bei Ingrid habe<br />
ich dann kochen gelernt. Als Küchenhilfe angefangen,<br />
mich hochgearbeitet, weil ich das<br />
spannend fand.<br />
Sehen Siesich überhaupt als Köchin?<br />
Jeder, der professionell kocht, ist in meinen<br />
Augen Koch.<br />
Sarah Wiener …<br />
…kam 1962 in Halle, Westfalen zur Welt, als<br />
Tochterdes österreichischen Schriftstellers,<br />
Kybernetikers und Gastwirts Oswald Wiener und<br />
der deutschenKünstlerinLore Heuermann.<br />
…wuchs in Wien auf und verließ mit 17 die<br />
Schule. Seit Mitte der 80er-Jahre lebt sie in<br />
Berlin, kellnerte im „Axbax“ in der Leibnizstraße<br />
und arbeitete als Küchenhilfe im „Exil“ am<br />
Paul-Lincke-Ufer,das ihrem Vater gehörte.<br />
…machte sich 1994 mit einem umgebauten<br />
Küchenwagen der NVAselbstständig als<br />
Film-Caterer.1999 eröffnete sie ihr erstes<br />
Restaurant. Seit 2015 bewirtschaftet sie auf<br />
dem uckermärkischen Gut Kerkow einen Biobauernhof<br />
mit eigener Schlachtung,sie führt<br />
ein Restaurant in Berlin mit ausschließlich<br />
regionalen Zutaten, eine Bio-Holzofenbäckerei<br />
sowie einen Event-Catering-Service.<br />
…wurde bundesweit durch die 2004 ausgestrahlte<br />
Doku-Soap „Abenteuer 1900 –Leben<br />
im Gutshaus“ bekannt. Danach war sie jahrelang<br />
Stammgast in „Kochen bei Kerner“ und<br />
„Lanz kocht“. Seit 2007 ist sie, in wechselnden<br />
Formaten, die Hausköchin bei Arte.<br />
…engagiertsich für artgerechte Tierzucht und<br />
biologische Vielfalt und in der „Sarah Wiener<br />
Stiftung –Für gesunde Kinder und was Vernünftiges<br />
zu essen“. Bei der Europawahl kandidiert<br />
sie für die österreichischen Grünen.<br />
…veröffentlichte zuletzt die Bücher<br />
„Bienenleben“ (Aufbau Verlag) und „Gerichte,<br />
die die Welt veränderten“ (edition a).<br />
Wird man in der eitlen und hochprofessionalisierten<br />
Gourmet-Branche nicht schief angeschaut<br />
als Quereinsteigerin?<br />
Nein. Das schließt sich nicht aus. Die<br />
meisten Sterneköche sind Quereinsteiger.In<br />
dem Sinne bin ich Köchin, ich habe das den<br />
größten Teil meines Lebens gemacht.<br />
Sie scheinen generell am liebsten nach dem<br />
Prinzip Learning by Doing vorzugehen: So<br />
haben Sie eszur Köchin, zur Geschäftsfrau,<br />
zuletzt auch zur Imkerin gebracht.<br />
Das ist mein Schicksal, und mein Leben<br />
ist so. Ich denke, was man braucht in jeder<br />
Arbeit ist Erfahrung. Gerade im Handwerk,<br />
da muss man nicht unbedingt eine Ausbildung<br />
haben, aber der Wegüber Erfahrungen<br />
ist mühsamer und länger.Vielleicht ist man<br />
als Quereinsteiger nicht in jedem Detail so<br />
gut ausgebildet wie in einer staatlichen Ausbildung.<br />
Aber dafür auf einem bestimmten<br />
Gebiet vielleicht sogar besser. Ich will das<br />
nicht beurteilen, Bildung ist wichtig –sagt<br />
die Schulabbrecherin. Ich kenne aber unglaublich<br />
tolle Handwerker und Köche, die<br />
keinen Abschluss haben. Und eben auch<br />
hochintelligente Leute, die nur die Grundschulausbildung<br />
haben.<br />
Als alleinerziehende Mutter und Aushilfsköchin<br />
sind Sie 1991 und 1992 nebenher auch<br />
noch <strong>Berliner</strong> Taekwondo-Meisterin geworden<br />
–wie haben Siedas alles geschafft?<br />
Ichhabe Artur,meinen Sohn, einfach mitgenommen<br />
und auf eine Decke gesetzt. Oder<br />
die Mutter meines türkischen Trainers hat<br />
auf ihn aufgepasst. Ich war bei denen auch<br />
sehr oft privat zu Hause, sie war sozusagen<br />
auch seine Bezugsperson, als er ganz klein<br />
war.Und dann habe ich trainiert.<br />
Anscheinend mit viel Ehrgeiz. <strong>Berliner</strong> Meisterin<br />
im Taekwondo wird man nicht nebenbei.<br />
Ich war auch schleswig-holsteinische<br />
Meisterin und hatte noch ein paar andereTitel.<br />
Das ist schon mein Wesen, wenn mir etwas<br />
gefällt, wenn ich für etwas Leidenschaft<br />
entwickle,dann mache ich das ganz und gar.<br />
Würden Siesagen, der Ankauf eines W50- Küchenwagens<br />
der ehemaligen NVA, um damit<br />
Filmcatering anzubieten, ist bis heute Ihr<br />
größter unternehmerischer Schritt nach<br />
vorne gewesen?<br />
Bis vor kurzem hätte ich darauf „Ja“ geantwortet.<br />
Das war damals für mich ein unabsehbar<br />
großes Risiko, von der Sozialhilfe<br />
mich auf einmal mit 10 000 DM zu verschulden.<br />
Ich wirke manchmal so chaotisch, aber<br />
ich bin extrem diszipliniert, und wenn ich zu<br />
etwas „Ja“ sage, dann mache ich das auch.<br />
Das hat mir damals wirklich Angstschweiß<br />
verursacht: dieses Geld vielleicht nicht zurückzahlen<br />
zu können und mich ein Leben<br />
lang zu verschulden.<br />
DerW50 soll der letzte seiner Artgewesen sein.<br />
Diehatten nur einen, ich habe an der Kfz-<br />
Stelle damals angerufen und gesagt, haben<br />
Sie nicht eine mobile Küche, weil ich ja kein<br />
Geld hatte und wusste, ich brauche ein gebrauchtes<br />
Teil. Und dann hab ich den gekauft,<br />
obwohl ich gar keinen Lkw fahren darf,<br />
weil ich einen Sehfehler habe und auch keinen<br />
Führerschein dafür hatte. Aber manchmal<br />
muss man sich dem Leben auf unkonventionelle<br />
ArtundWeise nähern, wenn man<br />
Träume hat, weil das sonst nix wird. Wenn<br />
man immer im Voraus sagt, das ist Blödsinn,<br />
du kannst nicht einmal das Teil fahren, du<br />
weißt überhaupt nicht, was in der Film-<br />
Szene los ist! – klar, dann macht man es<br />
nicht. Aber mehr als scheitern und es versucht<br />
zu haben, kann man ja eh nicht. Es<br />
aber nicht versucht zu haben, würde ich<br />
schlimmer finden.<br />
Existiertder Wagen noch?<br />
Sicher nicht. Ich habe ihn nach ein paar<br />
Jahren dann getauscht gegen einen anderen<br />
Wagen, und ich habe dann kurz darauf gehört,<br />
dass die W50 für die Straßenverkehrsordnung<br />
verboten wurden.<br />
Die jüngste Aktivität unter den vielen ist, für<br />
die österreichischen Grünen fürs EU-Parlament<br />
zu kandidieren.<br />
Die österreichische Grünen-Spitze hat<br />
mich gefragt, ob ich mir das vorstellen kann.<br />
Nach einigem Überlegen habe ich mir gedacht,<br />
das ist stringent und logisch, dass ich<br />
versuche, den Wählern dieses Angebot zu<br />
machen. Ich bin überzeugt, dass agrar- und<br />
ernährungspolitische Impulse nicht nur von<br />
unten, nicht nur von den Graswurzelbewegungen<br />
und NGOs kommen müssen –und<br />
dass auch normale Menschen in die Politik<br />
gehören und nicht nur Karrierepolitiker.<br />
Sofort kam die Kritik, die Wiener geht jetzt<br />
auch noch in die Politik. Noch einen Quereinsteiger<br />
in der Politik braucht es aber nicht.<br />
Was heißt, noch einen Quereinsteiger<br />
braucht man nicht? Erstens ist jeder Mensch<br />
anders. Auch die Intention oder die Fähigkeiten<br />
sind anders. Mein Leben lang war ich<br />
ein Quereinsteiger, insofern passt das alles.<br />
Wir brauchen jeden Engagierten, der versucht,<br />
Politik nicht nur für Lobbyisten und<br />
für die Großkonzerne zu machen, sondern<br />
für die Menschen.Wirbrauchen gerade jetzt,<br />
wo die EU über eine Ernährungswende und<br />
über die Landwirtschaft bestimmt, wirklich<br />
jeden. Erst recht angesichts des Rechtsrucks<br />
und der Befürchtung, dass sich die extreme
18./19. MAI 2019 3<br />
werdendas<br />
Wirselbst<br />
Desaster noch voll mitkriegen<br />
Sarah Wiener,<strong>Berliner</strong>Gastronomin und Fernsehköchin, engagiert sich seit Jahren für Vielfalt –biologische wie kulturelle<br />
gleichermaßen. Doch alles Engagement hat seine Grenzen, wenn sich in der Politik nichts tut. Deshalb will sie jetzt selbst in die<br />
Politik –und kandidiert bei der Europawahl kommende Woche für die österreichischen Grünen<br />
Interview: Johannes Paetzold<br />
IMAGO IMAGES (2)<br />
Rechte verdoppeln wird imEU-Parlament.<br />
Da müssen wir sagen: Nein, das ist unser Leben,<br />
es ist unsere Zukunft, es sind unsere<br />
Kinder.Wir selbst –soalt bin ich auch nicht –<br />
werden noch das Desaster voll mitkriegen,<br />
und ich finde es unverantwortlich und beschämend<br />
und desaströs, dass wir immer<br />
nur Interessen von Splittergruppen im Auge<br />
haben und nicht das große Bild, von Ökologie,<br />
von Vielfalt, von Artenschutz. Wir brauchen<br />
auch Schutz vor der Digitalisierung<br />
und vor Großkonzernen, die unsere Daten<br />
abgreifen, um uns dann ganz sicher in fünf<br />
Jahren zu sagen: Du machst das alles nicht<br />
freiwillig mit und machst dich nicht nackig?<br />
Dann bist du eben nicht mehr versichert.<br />
Sie haben zwar Listenplatz zwei und ganz<br />
gute Chancen, aber bei den deutschen Grünen<br />
wären Sie besser untergebracht. Die sind im<br />
Aufwind–während die österreichischen Grünen<br />
nicht mehr im Nationalrat sitzen, finanzschwach<br />
sind und nicht das beste Image mit<br />
sich tragen.<br />
Gerade deswegen. Diedeutschen Grünen<br />
würden mich nicht unbedingt brauchen.<br />
Wirhaben so viele tolle Leute hier,die sind<br />
so gut aufgestellt. Aber bei den österreichischen<br />
Grünen schaut es wirklich traurig<br />
aus. Sie haben sich zerspragelt („zerteilt“,<br />
Anm. d. Red) in den letzten zwei Jahren,<br />
nicht einmal ein Mandat ist sicher. Zwei<br />
Mandate sind sportlich, das ist mir auch<br />
klar, das ist eine Herausforderung. Aber es<br />
ist wichtig, eine Aufmerksamkeit für Themen<br />
zu schaffen, die mir am Herzen liegen.<br />
Schauen wir mal, wie das ausgeht. Objektiv<br />
muss man sagen, es sieht nicht wirklich gut<br />
aus. Aber es nicht versucht zu haben, wäre<br />
eben noch viel schlimmer.<br />
Sie müssen sich mit dogmatischen Veganern<br />
auseinandersetzen in der eigenen Partei. Erst<br />
unlängst ernteten Sie einen Shitstorm, als Sie<br />
auf Facebook posteten, Mandelmilch sei<br />
keine gute AlternativezuKuhmilch.<br />
Nur zu. Es gibt so viele Ernährungsstile,<br />
wie es Menschen gibt. Und ich finde das<br />
grundsätzlich toll, wenn es Leute gibt, die etwas<br />
ändern wollen, auch mit ihrem Essverhalten,<br />
weil wir wissen, dass wir nicht so weitermachen<br />
können wie bisher. Erst einmal<br />
werden wir immer kränker, aber die Natur<br />
wird auch immer kränker, und die Ressourcen<br />
werden verbraucht. Das wird sich so<br />
nicht ausgehen. Das sagt die Vernunft. Nur<br />
bin ich sicher nicht diejenige, die jemanden<br />
sein Tofu-Schnitzel oder die Wurst aus der<br />
Hand schlagen wird. Ichglaube,dass nur liebevolle<br />
Überzeugungen und gute Argumente<br />
die Menschen dazu bringen, am Ende<br />
das Richtige zu tun. Am Ende wollen wir das<br />
doch alle.<br />
Sie haben jede Menge Kochbücher geschrieben,<br />
zuletzt: „Gerichte, die die Welt veränderten“,<br />
vomWildschweinbraten, den Julius Cäsar<br />
seinen Truppen nach dem Sieg über die<br />
Gallier servierte, bis hin zu den Pfannkuchen<br />
der Bürgerrechtlerin Rosa Parks. Wie kamen<br />
Siedenn auf diese Idee?<br />
Ich war nach so vielen persönlichen<br />
Kochbüchern ein bisschen müde, noch mal<br />
ein Kochbuch zu machen, wo es um regionale<br />
oder nachhaltige Küche geht. Ich hatte<br />
den Eindruck, ich bin egoman leer gequatscht.<br />
Und so eine kulinarische Reise<br />
durch die Geschichte fand ich wahnsinnig<br />
spannend.<br />
Es ist auch eine Geschichte der Köche. Unddie<br />
waren und sind vor allem weiß und männlich.<br />
Ja. Aber das ist nicht nur die Geschichte<br />
der Köche, das ist die Geschichte der<br />
Menschheit. Denn die Sieger schreiben Geschichte,und<br />
das heißt erst einmal, die Frau<br />
kommt gar nicht vor, auch nicht die weiße<br />
Frau. Bis vor kurzem durften Frauen nicht<br />
studieren. Bis vor kurzem durften wir auch<br />
nicht Kunst machen. Durften nicht einmal<br />
beim Marathonlauf teilnehmen. Wirdurften<br />
eigentlich gar nichts und durften auch in der<br />
Ehe vergewaltigt werden, und bei Scheidungen<br />
hat der Mann das Sorgerecht gekriegt.<br />
Das ist der Boden, auf dem wir stehen, das<br />
dürfen wir nicht vergessen. Und dann<br />
kommt natürlich noch dazu, dass vondieser<br />
weißen männlichen Gesellschaft indigene<br />
Völker und andere Völker unterdrückt worden<br />
sind, kolonialisiert, umgebracht, diffamiert,<br />
Kulturen wurden zerstört. Dassind die<br />
Fakten, die wir anerkennen und aufarbeiten<br />
müssen.<br />
Der Kabarettist Hagen Rether hat jüngst gesagt,<br />
unser Thema seien nicht drei Jahre Migrantenströme<br />
vom Mittelmeer –esgeht hier<br />
um die Aufarbeitung von 600 Jahren Kolonialgeschichte.<br />
Die Flüchtlingsproblematik haben wir<br />
uns selber eingebrockt, die hat viel früher anderweitig<br />
angefangen mit unserer Usurpation.<br />
So einfach ist es nicht, dass wir weder<br />
für die Vergangenheit noch für die Gegenwartund<br />
jetzt auch nicht für die Zukunft für<br />
unsere eigenen Kinder die Verantwortung<br />
übernehmen wollen.<br />
<strong>Berliner</strong> Foodies schwärmen ja, der Zustrom<br />
von Menschen aus dem Mittelmeerraum, ob<br />
arabisch, afrikanisch oder vomBalkan, habe<br />
die Stadt kulinarisch extrem aufgewertet.<br />
Zum Mauerfall war Berlin eine kulinarische<br />
Einöde –das muss man dazu auch sagen.<br />
Andere Kulturen befruchten nicht nur<br />
die Kulinarik, sondern sie befruchten uns<br />
„Andere<br />
Kulturen<br />
befruchten nicht<br />
nur die Kulinarik,<br />
sondern sie<br />
befruchten uns<br />
auch geistig,<br />
und sie befruchten<br />
uns auch oft<br />
seelisch.“<br />
auch geistig und oft auch seelisch. Wie<br />
dumm sind wir denn eigentlich, dass wir<br />
nicht versuchen, Menschen, die schon da<br />
sind, zu integrieren? Ihnen die Möglichkeit<br />
zu geben, Teil der Gesellschaft zu sein, damit<br />
sie sich auch so fühlen und diese Gesellschaft<br />
unterstützen? Und man darf janicht<br />
vergessen, dass diese Leute nicht freiwillig<br />
hierherkommen, weil es hier so witzig ist und<br />
man die Alpen noch nicht gesehen hat.<br />
Undwer könnte motivierter sein als jemand,<br />
der Heim und Hofverlässt, um sich anderswo<br />
ein neues Leben aufzubauen?<br />
Es gibt natürlich auch Berührungsängste<br />
und wahrscheinlich auch Probleme, sowie<br />
es auch unter Deutschen Probleme gibt oder<br />
mit anderen Völkern–wie mit uns Ösis.Aber<br />
es nutzt uns überhaupt nichts,das zu dramatisieren.<br />
Ich weiß selber als Unternehmerin,<br />
wie viele Leute wir suchen. Wir finden sie<br />
nicht, wir finden keine Bäcker, keine Fleischer,keine<br />
Köche,keine Kellner,keine Bauern<br />
–wir suchen seit Jahren Lehrlinge. Wir<br />
würden mit Handkuss engagierte junge<br />
Leute nehmen, die sagen „Ja, interessiert<br />
mich!“ Nur wenn wir darauf achten und<br />
Menschen integrieren, schaffen wir auch<br />
Vielfalt und schaffen wir Zukunft und schaffen<br />
wir, dieses ganze Kulturgut und diese<br />
wichtigen Berufszweige auch zu retten.<br />
Siesind vorein paar Jahren in die Uckermark<br />
gezogen und haben dann einfach so mit dem<br />
Imkern angefangen.<br />
Ichwar schon vorJahren beim Imkerndabei.<br />
Aber das war eher so,wie ein Marsmännchen<br />
dazustehen, Waben zu ziehen, Bienen<br />
abzufegen und dann Honig zu schleudern.<br />
Und erst vor sieben Jahren, für meine Fernsehserie<br />
„Sarah Wieners Erste Wahl“, wollte<br />
ich unbedingt eine Dokumentation über Honig<br />
machen. Weil ich ja immer zum Ursprung<br />
gehe. Wir haben einen guten Imker<br />
gesucht. Das war damals die Fischermühle<br />
bei der Forschungs- und Versuchsanstalt<br />
Mellifera. Ich habe da eine Woche mit Norbert<br />
Poeblau mitgeimkert. Und zwar nicht<br />
im Schutzanzug, sondern einfach im Sommerkleidchen.<br />
Obwohl Sie als Kind gestochen wurden, dreimal<br />
in den Bauch ...<br />
Wahrscheinlich sogar öfter. Aber ich<br />
richte mich ja immer nach meinen Meistern<br />
und Vorbildern. Und der Norbert hat eben<br />
ohne Netz und Schutzanzug gearbeitet. Ich<br />
habe gemerkt, dass nur, wenn der Schutz<br />
wegfällt, ich auf einmal ganz anders mit den<br />
Bienen kommuniziereund auch vorsichtiger<br />
mit denen umgehen muss. Und das war so<br />
ein ganz tiefes Erlebnis,das hat mich einfach<br />
gepackt.<br />
Unddeshalb haben Sie sich nicht fünf Pferde<br />
gekauft als Haustiere, sondern Bienen?<br />
Es sind ja keine Haustiere. Das reizt mich<br />
besonders. Bienen sind eigentlich Wildtiere.<br />
Die mich theoretisch nicht brauchen. Das<br />
dürfen wir nicht vergessen. Die Biene<br />
braucht nicht uns, wir brauchen die Bienen.<br />
Die Biene ist so spannend und so vielfältig<br />
und auch so berührend, weil sie schon auf einer<br />
viel weiteren evolutionären Stufe ist als<br />
wir. Ich bin fasziniert von ihrer Zusammenarbeit,<br />
ihrer Sozialisation, vonihrer Kommunikation.<br />
Es macht mich auch so demütig,<br />
weil es im Bienenvolk so viele verschiedene<br />
Persönlichkeiten gibt mit verschiedenen<br />
Aufgaben. Warmduscher bleiben länger im<br />
Stock. Es gibt ungefähr zwei Prozent im Volk,<br />
das sind die Abenteurer, die stürzen sich<br />
raus,auf derSuche nach neuen Höhlen oder<br />
neuen Futterquellen. Undallesind vereint in<br />
einem friedvollen Miteinander und in der<br />
großen Aufgabe desÜberlebens.Das berührt<br />
mich, weil es auch demokratische Diskussionen<br />
unter den Bienen gibt. Da ist nicht einer,<br />
der sagt, wo es langgeht. Unddie Königin ist<br />
die erste Dienerin des Volkes. Sie verbreitet<br />
nur ihren Duft im Stock und harmonisiert<br />
das Volk als Einheit. Aber die Königin –das<br />
arme Mädel –hat nichts anderes zu tun, als<br />
an Hochleistungstagen 2000 Eier zu legen.<br />
Lernen Sie etwa aus Ihren Bienenvölkern für<br />
IhreZeit alsEUAbgeordnete?<br />
Man kann natürlich schon sagen, wir<br />
könnten einen Moment innehalten und<br />
überlegen, wo wir stehen. Unter den Bienen<br />
gibt esriesige Kolonien, die nur für zukünftige<br />
Generationen arbeiten, diesie selbst nie<br />
kennenlernen werden. Egomanie oder Gier<br />
kennen sienicht. Es gibt keine Angeber unter<br />
den Bienen und keine Lügner. Wenn die<br />
Spurbienen nach Hause kommen, um den<br />
anderen vorzutanzen, wo es neue Wohnungen<br />
gibtoder neue Blüten,dannkönnen sich<br />
alle auf sie verlassen. Wir machen uns gern<br />
größer, wenn wir Geschichten erzählen.<br />
Dann wird das Schloss noch zwei Zimmer<br />
größer. Die Spurbienen erzählen die Geschichte,<br />
wie sie ist. Das berührt mich sehr.<br />
Sie zeigen dem Schwarm ihren Enthusiasmus,wenneseine<br />
tolleneueUmgebung ist.<br />
Siefliegen dort wiederhin undkommen wieder<br />
zurück und tanzen wieder. Von Flug zu<br />
Flug nimmt der Enthusiasmus ab. Als würdensie<br />
sagen „Jetzt habich diralle Informationen<br />
gegeben, ich habe euch gesagt, wie<br />
cool dasist,fliegt selber hin!“<br />
Johannes Paetzold versuchte sich an<br />
Cäsars Wildschwein-Festmahl –scheiterte<br />
aber an den Mengenangaben.
4 18./19. MAI 2019<br />
Mina Stern lebt seit 66 Jahren in<br />
NewYork, doch das Englische<br />
macht ihr bisweilen noch immer<br />
Mühe.Manchmal fällt ihr<br />
nicht gleich die richtige Vokabel ein, wenn<br />
sie eine Geschichte erzählt, Worte wie<br />
„Waschküche“, die sie dann einfach auf<br />
Deutsch sagt. Das „th“ bekommt sie auch<br />
nicht so recht hin, und wenn sie Ortsnamen<br />
aus ihrer einstigen Heimat wie „Gedern“<br />
oder „Amöneburg“ sagt, dann klingt noch<br />
immer ein dickes Oberhessisch durch.<br />
Sehnsucht nach Hessen hat Mina Stern<br />
jedoch nicht. Im Gegenteil. Sie ist nicht ein<br />
einziges Mal inDeutschland gewesen, seitdem<br />
sie 1952 hier in NewYorkangekommen<br />
ist. „Ich hasse Deutschland“, sagt sie mit Inbrunst.<br />
Dabei vertiefen sich die Furchen auf<br />
ihrem 96 Jahre alten Gesicht, das ansonsten<br />
eine warme Offenheit ausstrahlt.<br />
Mina Stern sitzt in der Kantine des jüdischen<br />
Gemeindezentrums an der Nagle Avenue<br />
und nippt an ihrem Kaffee. Sie kommt<br />
jeden Taghierher zum Seniorenessen und<br />
bleibt dann oft den Nachmittag. Es gibt Kaffee<br />
und Kuchen, manchmal auch Konzerte<br />
und immer die Gesellschaft ihrer Altersgenossen.<br />
An ihrem Tisch sitzen dann zum Beispiel<br />
Walter Kern und Margot Neuburger, beide<br />
sind wie Mina über90. Auch sie sind als Juden<br />
in Deutschland geboren, in Worms und Berlin,<br />
sind den Nazis entkommen und in jener<br />
Gegend im Norden vonManhattan gelandet,<br />
die Washington Heights heißt. Undwie Mina<br />
sind sie hier hängen geblieben.<br />
Es gibt nicht mehr viele von ihnen, den<br />
Deutsch-Juden von Washington Heights, ein<br />
paar Dutzend vielleicht. Diedeutsche BäckereiGideons<br />
an der Dyckman Street hat Anfang<br />
der 90er-Jahregeschlossen, ebenso das KaufhausWertheimer<br />
und das Lokal„Nasch“. Spuren<br />
deutsch-jüdischen Lebens muss man<br />
heute suchen in den Heights, wozwischen<br />
1936 und 1955 etwa 30 000 deutsche Juden<br />
Zuflucht gefunden haben.<br />
Doch man findet sie noch, die Spuren. In<br />
der Eingangshalle des Hebrew Tabernacle<br />
etwa, der Reformsynagoge an der Fort Washington<br />
Avenue. Dort hängen sepiafarbene<br />
Fotos und Zeichnungen der prachtvollen<br />
deutschen Synagogen, die 1938 zerstört wurden.<br />
Die Fort Washington Avenue läuft als<br />
Hauptader durch dasViertel, das sich, für New<br />
York ganz uncharakteristisch, in zwei felsigen<br />
Höhenzügen zwischen den beiden Flüssen<br />
erhebt, die hier oben rechts und links das nur<br />
wenige Hundert Meter schmale Manhattan<br />
umspülen.VomFortTryon Park,amhöchsten<br />
Punkt der Insel, blickt man mehr als 150 Meter<br />
tief über den Hudson zur einen und den Harlem<br />
River bis zur Bronx auf der anderen Seite.<br />
Nicht unähnlich dem Rhein auf seinem Weg<br />
in die Nordsee rollt der Hudson hier träge<br />
dem Atlantik und der Freiheitsstaue entgegen.<br />
Dasmittelalterliche Kloster,dass der Ölmilliardär<br />
John D. Rockefeller aus Frankreich<br />
geholt und hier oben wieder aufgebaut hat,<br />
verstärkt das Gefühl, in der alten Welt und<br />
nichtinNew York zu sein.<br />
Auch hier oben im Fort TryonParkfinden<br />
sich noch Spuren der deutsch-jüdischen<br />
Einwanderer. Im Schatten großer alter<br />
Ahornbäume sind Messingplättchen in die<br />
Parkbänke eingeschraubt, mit Widmungen<br />
wie jener, die der ehemalige amerikanische<br />
Außenminister Henry Kissinger seinem Vater<br />
Louis hinterlassen hat. Es ist ein Rilke-Zitat,<br />
mit dem der 1923 in Fürth geborene Kissinger,der<br />
auch in Washington Heights seine<br />
Jugend verbracht hat, seiner Eltern gedenkt:<br />
„Sieh: ich fühle, wie ich mich entferne, wie<br />
ich Altes,Blatt um Blatt, verlier.Nur dein Lächeln<br />
steht wie lauter Sterne über dir und<br />
bald auch über mir.“<br />
Kissinger ließ sich von den Nazis seinen<br />
Rilke nicht nehmen. So wie Mina Stern bis<br />
heute das Oberhessische nicht loswird, weil<br />
es doch genauso Teil von ihr ist wie ihr<br />
Judentum. Doch es ist ein Teil, der schmerzt.<br />
Denn wie soll schon eine Frau zu Deutschland<br />
stehen, der im Alter von fünfzehn Jahrendie<br />
Elternweggenommen und ermordet<br />
wurden und die nach einer mehr als zehnjährigen<br />
Odyssee durch Gettos,Konzentrations-<br />
und Flüchtlingslager alleine und mittellos<br />
im NewYorker Hafen ankam.<br />
Dabei zog esMina Stern nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg, den sie im Ghetto von Riga<br />
überlebt hatte,zuerst zurück nach Frankfurt<br />
am Main. „Wo sollten wir auch sonst hin, es<br />
war ja unsereHeimat.“ Doch in der einstigen<br />
Heimat gab es nichts mehr für sie: „Es waren<br />
ja alle tot. Es war keiner mehr übrig.“<br />
Sieben Jahrebrachte sie noch in AuffanglagerninFrankfurtund<br />
Amöneburgzu, dort<br />
lernte sie auch ihren Mann kennen und<br />
brachte zwei Kinder zu Welt. Schließlich bekam<br />
sie die Gelegenheit, in die Vereinigten<br />
Staaten auszureisen.<br />
Doch NewYorkwar für sie alles andereals<br />
das gelobte Land.„Ich habe lange gebraucht,<br />
um einigermaßen die Sprache zu sprechen.<br />
Unddas Klima ist mir gar nicht bekommen.“<br />
Dieschwülwarmen Sommer in NewYork, die<br />
durch die Brise vom Hudson herauf in Washington<br />
Heights nur ein klein wenig gelindertwurden,<br />
waren gar nichts für sie.<br />
Ebenso wenig kam Mina Stern mit der<br />
kargen Existenz zurecht, die sie und ihr<br />
Mann sich in NewYorkhartverdienen mussten.<br />
Er war Möbelschreiner und konnte die<br />
Familie gerade so ernähren. Als Bauern mit<br />
eigenem Land in Hessen war es Mina Sterns<br />
Familie deutlich besser gegangen.<br />
UND DOCH ARRANGIERTE SIE SICH. Was<br />
sollte sie auch sonst tun? Ihre tief empfundene<br />
Heimatlosigkeit, das Unvermögen, sich<br />
mit den deutschen Anteilen ihrer Identität<br />
wirklich zu versöhnen, ist ein Grundgefühl,<br />
mit dem viele deutsche Juden hier in Washington<br />
Heights zu kämpfen haben. Und<br />
die innereSpaltung ist bis heute spürbar.<br />
Manfred Kirchheimer hat über viele Jahre<br />
diesen Identitätsbruch zum Thema und Inhalt<br />
seines Lebens und Schaffens gemacht.<br />
Sein Dokumentarfilm „Weweresobeloved“,<br />
für den er in den 80er-Jahren Dutzende der<br />
in Deutschland geborenen Juden von Washington<br />
Heights interviewt hat, kreist immer<br />
wieder um die Frage, was es bedeutet,<br />
deutsch zu sein und Jude zu sein.<br />
Für Kirchheimer ist die Frage zutiefst persönlich.<br />
Er wurde 1931 als Sohn einesWerbezeichners<br />
in Saarbrücken geboren. Als sein<br />
Vater 1935 seine Arbeit verlor,packte die Familie<br />
ihreSachen und flüchtete.1936 kamen<br />
die Kirchheimers in Washington Heights an,<br />
wo „Manny“, wie er sich in NewYork nennt,<br />
lebte,bis er zur Kunsthochschule ging.<br />
Heute wohnt der 88-Jährige, der Dutzende<br />
hochgelobte Film-Essays über New<br />
York gedreht hat, an der Upper West Side,<br />
fünf Kilometer südlich von Washington<br />
Heights.Erist ein wenig zittrig geworden im<br />
Alter,doch seine Augen sind nach wie vorso<br />
sanft und wach wie damals in seinem Film.<br />
Seine deutsche, brüterische Nachdenklichkeit<br />
ist ebenfalls unverändert.<br />
„Eigentlich“, sagt er, während er sich in<br />
seinem Stamm-Diner am Broadway zum<br />
Lunch niederlässt, „habe ich das Thema<br />
Deutschland für mich abgeschlossen“. Alles,<br />
was er dazu zu sagen gehabt habe,habe er in<br />
dem Film gesagt.<br />
Am Ende des Films,der die Schicksale der<br />
Holocaust-Überlebenden von Washington<br />
Heights erzählt, kommt Kirchheimer zu einer<br />
eher unversöhnlichen Haltung gegenüber<br />
Deutschland. Er erlangt zwar auch einen<br />
distanzierten, intellektuellen Blick auf<br />
das Dritte Reich, der die Ursachen für das<br />
Geschehene nachvollziehen kann, „Verzeihen“,<br />
sagt er jedoch schließlich, „werde ich<br />
es nie können, was die Deutschen gemacht<br />
haben.“<br />
Dennoch bewegt Manny Kirchheimer<br />
sich heute unbefangen durch Deutschland<br />
und begegnet Deutschen, die nach dem<br />
Krieg geboren wurden, offen. Er hat seine<br />
Filme auf Festivals inSaarbrücken, Mannheim<br />
und Berlin gezeigt und dort Freundschaften<br />
geschlossen, zum Beispiel mit<br />
dem ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten<br />
Oskar Lafontaine. „Alles gute<br />
Linke“, sagt er. „Ich habe keine Probleme<br />
mit denen.“<br />
DerWendepunkt, der ihn gegenüber dem<br />
Nachkriegsdeutschland schließlich doch geöffnet<br />
hat, sagt Manny Kirchheimer, sei für<br />
ihn gekommen, als die USA in den Vietnam-<br />
Krieg verwickelt wurden. Wie viele junge<br />
Amerikaner habe er damals heftig gegen den<br />
Krieg und die Grausamkeiten protestiert,<br />
welche die USA dortbegingen. Dabei habe er<br />
erstmals für die durchschnittlichen Deutschen<br />
Verständnis entwickelt. „Plötzlich gehörte<br />
ich als Amerikaner auch zu denen, die<br />
Schuld auf sich geladen haben.“<br />
Die Besuche in Deutschland haben<br />
Manny Kirchheimer aber auch auf andere<br />
Art mit seinem Deutschsein konfrontiert<br />
und bis zu einem gewissen Grad auch versöhnt.<br />
„Ich habe plötzlich begriffen, wie viel<br />
von unserem täglichen Leben deutsch war.“<br />
Der tägliche Nachmittagskaffee, die Vitrine<br />
mit Porzellan-Nippes, der große Esstisch in<br />
Dr.Ruth Westheimer in ihrer Wohnung direkt unterhalb des Fort<br />
Tryon Parks.<br />
„Wosollten wir auch sonst hin?“ Die aus Hessen stammende<br />
Holocaust-Überlebende Mina Stern.<br />
„Sieh: ich fühle, wie ich mich entferne, wie ich Altes, Blatt um Blatt, verlier“: Gedenken an an die verstorbenen<br />
deutschen Mitglieder der Gemeinde in den Fensternder Holy Tabernacle Synagogue.<br />
Dieletzt<br />
In den 30er-und 40er-Jahren begründeten Shoah-Flüc<br />
Gemeinde außerhalb Deutschlands. Doch allmäh<br />
VonSebastian Moll (T<br />
3km<br />
NEW<br />
JERSEY<br />
Washington<br />
Hudson<br />
River<br />
Cent<br />
Par<br />
MANHATTAN<br />
Battery<br />
Park<br />
BLZ/<br />
N
18./19. MAI 2019 5<br />
Deutsche Küche für die Flüchtlinge: Helen Blumenthal, die 1942<br />
in Washington Heights geboren wurde.<br />
en Zeugen<br />
htlinge im Norden Manhattans die größte jüdische<br />
lich verwischen ihre Spuren. Ein Rundgang<br />
ext und Fotos)<br />
Heights<br />
ral<br />
k<br />
EW YORK<br />
GALANTY<br />
BROOKLYN<br />
USA<br />
„Wir dürfen uns gerade heute nicht einigeln“: Rabbi JeffreyGale,<br />
der heute dem HebrewTabernacle vorsteht.<br />
Deutschland ist für die meisten hier nur noch eine dunkle Erinnerung: Straßenszene in Washington Heights mit der<br />
George Washington Bridge im Hintergrund.<br />
der Mitte des Wohnzimmers, die schweren<br />
alten Möbel – Dinge, die in Washington<br />
Heights in seiner Jugend üblich waren, wurden<br />
ihm plötzlich als deutsch erkennbar.<br />
„Ich dachte als Junge immer,das sei jüdisch.“<br />
Im Wohnzimmer von Ruth Westheimer,<br />
die inWashington Heights alle nur„Dr. Ruth“<br />
nennen, sieht es heute noch so aus. Sie<br />
wohnt seit mehr als 50 Jahren im neunten<br />
Stock eines 30er-Jahre-Apartmenthauses<br />
unterhalb des Fort Tryon Parks. Aus ihren<br />
Fenstern hat man einen großartigen Blick<br />
über den Fluss,auf die monumentale George<br />
Washington Bridge,die sich beinahe drei Kilometer<br />
lang hinüber nach New Jersey<br />
spannt und auf die felsige Steilküste auf der<br />
anderen Seite.<br />
Die weltberühmte Sexualtherapeutin Dr.<br />
RuthWestheimer ist die letzte der Prominenten<br />
aus Washington Heights, die noch hier<br />
lebt. Henry Kissinger hat seine politische<br />
Karriere inWashington gemacht, die Künstlerin<br />
Eva Hesse ist schon 1970 verstorben,<br />
der Journalist MaxFrankel, ehemaliger Chefredakteur<br />
der New York Times, lebt inden<br />
Vororten. Ruth Westheimer, 90, nennt Washington<br />
Heights ihre Heimat, sie hat nie<br />
mehr irgendwo anders leben wollen, seitdem<br />
sie 1956 nach einer langen Odyssee hier<br />
ankam. Ihre Eltern wurden im November<br />
1938, am Tagnach der Reichskristallnacht,<br />
aus Frankfurt deportiert. Sie sollte sie nie<br />
wiedersehen. Sie selbst wurde per Kindertransport<br />
in die Schweiz gerettet, wo sie die<br />
Kriegsjahre verbrachte, immer in der Hoffnung,<br />
zu ihrenElternzurückzukommen.<br />
Als Ruth 1945 erfuhr, dass ihre Familie in<br />
den Lagernermordetwordenwar,wanderte<br />
sie nach Palästina aus und kämpfte in der<br />
Haganah als Scharfschützin für den StaatIsrael.Wirklich<br />
heimisch wurde sie da jedoch<br />
nicht: „Immer nur Orangen ernten wurde<br />
mir irgendwann ziemlich langweilig“, sagt<br />
sie in ihrem markanten Frankfurter-Amerikanisch.<br />
Sie ging nach Paris, um Psychologie<br />
zu studieren, doch sie blieb rastlos. Als<br />
sie in der deutsch-jüdischen <strong>Zeitung</strong> Aufbau<br />
vonWashington Heights las, entschloss<br />
sie sich deshalb, eseinmal mit NewYork zu<br />
versuchen.<br />
ERST HIER, IM NORDEN MANHATTANS,hatte<br />
Ruth Westheimer das Gefühl, anzukommen.<br />
DieHeights funktionierten wie viele Einwandererviertel<br />
von New York: Diejenigen, die<br />
schon da waren, halfen den Neuankömmlingen,<br />
Fuß zu fassen. Man wurde untergebracht,<br />
bekam Jobs vermittelt und hatte vor<br />
allemeineGemeinschaft vonMenschen, die<br />
einen verstanden. „Jeden Freitag“, erinnert<br />
sie sich ,„hat der Kantor unserer Synagoge<br />
alle die zu sich nach Hause eingeladen, die<br />
keine Familiemehr hatten.“<br />
Ruth Westheimer genoss aber auch die<br />
deutschen Kaffeekränzchen in Washington<br />
Heights, die Musikabende mit Mozart und<br />
Beethoven und den deutschen Gurkensalat<br />
mit Essig bei Spritzers an der 175th Street.<br />
Und sie genoss die Tatsache, dass man das<br />
merkwürdige Gespaltensein zwischen dem<br />
Deutschsein und dem Jüdischsein hier verstand.<br />
Dieses Gespaltensein teilte sie auch<br />
mit ihrem späteren Ehemann FredWestheimer,<br />
der in Karlsruhe geboren wurde. Die<br />
beiden lernten sich bei einem Ski-Ausflug<br />
der deutsch-jüdischen Gemeinde von Washington<br />
Heights kennen. Unddas Deutsche<br />
bliebTeil ihrer Ehe, bis ihr Mann 1997 starb.<br />
„Immer wenn wiruns gestritten haben, sind<br />
wir ins Deutsche verfallen.“<br />
Als Ruth Westheimer ankam, waren die<br />
deutschen Juden in Washington Heights<br />
längst etabliert. Ab Anfang der 50er-Jahreflossen<br />
die Reparationszahlungen aus der Bundesrepublik,<br />
die den Einwanderern, die oft<br />
mit nichts im Hafenvon NewYorkangekommen<br />
waren, zum ersten Malein gewisses Maß<br />
an Sicherheit boten. Ein Komplex vonEigentumswohnungen,<br />
der damals gebaut wurde,<br />
heißt heute noch„Adenauer Houses“.<br />
Die vorangegangenen zwanzig Jahre waren<br />
für die deutschen Juden in Washington<br />
Heights jedoch alles andere als einfach gewesen.<br />
Wervor 1938 von den Nazis die Ausreise<br />
bewilligt bekam, durfte nicht mehr als<br />
zehn Mark mitbringen –der Gegenwert von<br />
gerade einmal vier Dollar.Wohlhabende Familien,<br />
die sich rechtzeitig zur Emigration<br />
entschlossen hatten, konnten zumindest<br />
noch einen Container mit Möbeln und Privatgegenständen<br />
mitnehmen.<br />
In Washington Heights angekommen,<br />
teilten sich oft zwei oder drei Familien eine<br />
Wohnung. Arbeit war nicht leicht zu bekommen,<br />
in Deutschland erlernte Berufe zählten<br />
hier meist nur wenig, die Sprachbarriere tat<br />
das Übrige.<br />
Doch die Deutschen taten klaglos,was sie<br />
eben tun mussten. So erinnert sich Helen<br />
Blumenthal, die 1942 hier geboren wurde,<br />
dass ihre Mutter jeden Tagfür ein Dutzend<br />
alleinstehender Männer kochte, denen sie<br />
jeweils 50 Cent für das Abendessen abnahm.<br />
Der Drahtwarenfabrikant Ernst<br />
Wert-heimer aus Ludwigsburgnahm einen<br />
Kredit auf und eröffnete in New Jersey, auf<br />
der anderen Seite des Flusses, eine Hühnerfarm.<br />
Manny Kirchheimers Vater Bert<br />
hatte Glückund fand bald Arbeit als Zeichner<br />
für eine Frauen-Illustrierte.<br />
DerStoizismus,der sprichwörtliche Fleiß<br />
und der rasche soziale Aufstieg machten die<br />
Deutschen bei ihren Nachbarnteilweise unbeliebt.<br />
„Die osteuropäischen Juden und die<br />
irischen Katholiken, die in der Gegend<br />
wohnten, waren oft neidisch und argwöhnisch“,<br />
sagt der Historiker RobertSnyder,der<br />
selbst in der Gegend aufgewachsen ist und<br />
ein Buch über Washington Heights geschrieben<br />
hat. So kam es bisweilen zu Reibereien,<br />
irische Jugendgangs kamen Abends über<br />
den Broadway in die deutsche Gegend und<br />
mischten die Jugendlichen auf, die sich dort<br />
an warmen Abenden an einer Mauer mit<br />
Blick auf den Fluss trafen, um zu flirten und<br />
zu reden und einfach nur jung zu sein.<br />
Wenn man heute den Broadway zwischen<br />
der 155th und der 190th Street hinaufläuft,<br />
findet manjedoch genauso wenig noch Spuren<br />
irischen wie deutsch-jüdischen Lebens.<br />
Bisauf das Coogan’s an der 168th gibt es kein<br />
Irish Pub mehr, und wenn es noch katholische<br />
Kirchen gibt,dann halten sie die Gottesdienste<br />
auf Spanisch ab. Aus den Bodegas<br />
klingt Salsa, die Hühnerbratereien tragen<br />
Namenwie „Malecon“ oder „Tropical“.<br />
Beide Gruppen, die Juden von WashingtonHeights<br />
sowie die Iren,wurdenschon ab<br />
den 60er-Jahren von einer neuen Gruppe<br />
von Flüchtlingen verdrängt: Dominikanern<br />
und Kubanern.<br />
Die Umwälzung spaltete die deutsch-jüdische<br />
Gemeinde. Manche sahen sich bedroht<br />
und beklagten sich, sehr deutsch,dass<br />
es so laut auf der Straße geworden sei und<br />
dass die Hispanics Drogen und Kriminalität<br />
in die Nachbarschaft brächten. Andere, so<br />
wie Manny Kirchheimer selbst, haben schon<br />
damals gesagt, dass man die Neuankömmlinge<br />
so offen aufnehmen müsse, wie man<br />
selbst aufgenommen worden sei. „Das ist<br />
eine klare Verpflichtung, bei unserer Geschichte.“<br />
Das sehen auch die Erben der deutschen<br />
Juden in Washington Heights so. So lädt<br />
Rabbi Jeffrey Gale, der aus Indiana stammt<br />
und heute dem Hebrew Tabernacle vorsteht,<br />
im Frühjahr 2019 zu einer Diskussionsveranstaltung<br />
mit Vertretern der südamerikanischen<br />
Einwanderer inseine Synagoge. Man<br />
bekräftigt die Solidarität mit den Nachbarn<br />
angesichts des Drucks durch die Trump-Regierung,<br />
der auf der Gemeinde lastet. „Wir<br />
dürfen uns gerade heute nicht einigeln“, sagt<br />
der Rabbiner.„Wasauf deranderen Seite des<br />
Broadway passiert, betrifft auch uns. Wenn<br />
undokumentierte Einwanderer zu Sündenböcken<br />
gemacht werden, leidet die ganze<br />
Community darunter.“<br />
Die wenigen Überlebenden der alten<br />
deutsch-jüdischen Gemeinde, die im Saal<br />
sitzen, spenden Rabbi Gale beherzt Beifall<br />
für die feurige Rede. Viele sind es nicht. Dr.<br />
Ruth ist da und Harry Stern, geboren Heinz<br />
Stern aus Stuttgart, der in den 70er-Jahren<br />
für die Stadt New York die Parks verwaltete.<br />
Ein paar Deutsch-Juden der zweiten und<br />
dritten Generation, die noch Bindungen an<br />
das Hebrew Tabernacle haben, sind auch gekommen.<br />
Doch sie verschwinden nach und nach<br />
aus Washington Heights. Eslag den deutschen<br />
Juden am Ende doch nicht, über Generationen<br />
unter sich zu bleiben. „Die deutschen<br />
Juden waren in Deutschland voll in die<br />
Gesellschaft integriert“, sagt Robert Snyder.<br />
„Sie waren hier in NewYork erstmals –ohne<br />
Ansehen des sozialen Status –abgeschottet<br />
und unter sich.“Das hatgut funktioniert, um<br />
in den USA Fuß zufassen und ein neues Leben<br />
zu beginnen. Doch heute ist Deutschland<br />
für die meisten nur noch eine dunkle<br />
Erinnerung. IhrLeben ist hier.<br />
Sebastian Moll lebt seit zwölf Jahren<br />
in Washington Heights und hat dort<br />
ebenfalls eine Heimat gefunden.
6 18./19. MAI 2019<br />
Den Samen in die Erde gesteckt, und dann heißt es warten. Je nach Pflanze zeigt sich nach einer bis mehreren Wochen das erste Grün.<br />
IMAGO IMAGES/PHILIPP DIMITRI<br />
Am eindrucksvollsten machen es<br />
Bohnen: Zuerst wölbt sich ein draller<br />
Stängel aus der Erde, umkurz<br />
darauf zwei kräftige Keimblätter<br />
hochzustemmen. Möhren starten eleganter:<br />
mit schmalen Blättchen, die an Grashalme<br />
erinnern, dazwischen entfaltet sich fedriges<br />
Grün. Radieschen zeigen zuerst zwei rundliche<br />
Ohren, ihreKeimblätter erscheinen vielleicht<br />
am schnellsten von allen, abgesehen<br />
von Kresse, die es noch eiliger hat. Jede<br />
Pflanze hat am Anfang ihres Lebens einen<br />
speziellen Charme, und es macht Spaß, sie<br />
genau dann zu beobachten.Werdas möchte,<br />
muss zuvor nur ein paar Samenkörner in die<br />
Erde legen.<br />
Gesät wird, sagt eine goldene Gartenregel,<br />
sobald die Erde warmgenug ist, um sich mit<br />
heruntergelassener Hose draufzusetzen. Oft<br />
wäre das schon im April nicht allzu unangenehm,<br />
aber im Mai kann es noch sehr kalt<br />
werden, wie in diesem Jahr. Und das mögen<br />
junge Pflanzen gar nicht. Manches Gemüse<br />
verträgt eisige Temperaturen, aber Überleben<br />
und Gedeihen sind zwei unterschiedliche<br />
Phänomene. Und in kalter, nasser Erde<br />
verfaulen Samen schon mal, anstatt zu keimen.<br />
Sind die Eisheiligen vorbei, also jetzt,<br />
steht der Aussaat im Freien, auch Direktsaat<br />
genannt, aber nichts mehr im Wege. Selbst<br />
wärmeliebende Sensibelchen wie Gurken<br />
oder Zucchini können draußen auf den Weg<br />
gebracht werden.<br />
Es braucht aber ein paar Vorarbeiten. Wer<br />
einfach Samenkörner in den märkischen<br />
Sand wirft, wird sie vermutlich zum Leben<br />
erwecken, aber vom weiteren Wachstum<br />
enttäuscht. Sofern esnicht schon im Herbst<br />
geschah –das wäre ideal –wird das Beet daher<br />
mit organischem Material angereichert,<br />
zum Beispiel mit Kompost und humusreicher<br />
Gartenerde.<br />
Werkeinen eigenen Kompost hat, kauft<br />
ihn, zum Beispiel preiswertbei Recyclinghöfen.<br />
Die Gartenerde kommt im Zweifel auch<br />
aus der Tüte,sollte aber auf jeden Fall torffrei<br />
sein. Denn der Torfabbau zerstört Moore,<br />
und die sind nicht nur wertvolle Biotope,<br />
sondern natürliche CO2-Speicher. Die Erde<br />
wirdbehutsam in den Boden gearbeitet, sehr<br />
gut geht das mit einer Grabegabel oder einem<br />
Sauzahn. Beherztes Umgraben ist nicht<br />
zu empfehlen, da es den Mikroorganismen<br />
im Boden überhaupt nicht gefällt, wenn ihre<br />
Welt via Spatenstich auf dem Kopf gestellt<br />
wird. DasZiel ist jedenfalls ein lockeres,feinkrümeliges<br />
Beet. DerKompost wirddraufgestreut<br />
und eingeharkt.<br />
So entspannt es aussieht, die Saat locker<br />
aus dem Handgelenk zu verstreuen, so hilfreich<br />
sind doch schnöde gerade Reihen, wenn<br />
es später ans Jäten geht. Gartenneulinge können<br />
mit ihrer Hilfe außerdem leichter das Gemüse<br />
vomUnkraut unterscheiden. Also säen<br />
Sie inReihen, zwischen die mindestens eine<br />
Kratzkralle passt. Wie tief die einzelnen Körner<br />
liegen müssen und wie groß der Abstand<br />
zwischen ihnen sein sollte,steht meist auf den<br />
Samentüten. Die Faustregel lautet, dass ein<br />
Korn ungefähr so tief in die Erde kommt, wie<br />
es selbst dick ist. Also reicht oft ein Hauch<br />
Erde. Manche möchten so gut wie gar nichts<br />
über sich, Tagetes und Bohnenkraut etwa,<br />
man nennt sie daher Lichtkeimer.Dasoetwas<br />
nicht immer auf der Packung steht, lohnt sich<br />
ein Blick ins Gartenbuch oder das Internet,<br />
um die Bedürfnisse der neuen Gartenbewohner<br />
zu ergründen.<br />
Keimzeit<br />
Garantiert pestizidfrei, einfach und immer wieder faszinierend:<br />
Es gibt viele Gründe, selbst zu säen. Und zwar jetzt<br />
VonSabine Rohlf<br />
Bei feinen Samen ist es nicht einfach, sie<br />
einzeln und im richtigen Abstand in den Boden<br />
zu befördern, aber die Mühe lohnt sich.<br />
Genug Platz sollte eine Pflanze nämlich auf<br />
jeden Fall haben, sonst bleibt sie ihr Leben<br />
lang mickrig. Zwar kann zu eng Stehendes<br />
ausgezupft werden, aber zum einen blutet<br />
dabei vielen Gärtnern das Herz, zum anderenlockt<br />
der Geruch der verletzten Wurzeln,<br />
Stängel und Blätter zuweilen Schädlinge an.<br />
Natürlich kann man die überzähligen<br />
Pflänzchen auch umpflanzen, aber das bedeutet<br />
Stress für sie, und für den Menschen<br />
ist es auch nicht weniger Gefummel als eine<br />
umsichtige Aussaat. Undesmuss ja nicht viel<br />
auf einmal sein: Anstatt eine ganze Samentüte<br />
im Beet zu verteilen, sollte man ohnehin<br />
lieber alle zwei Wochen nachsäen. Denn wer<br />
will schon drei Dutzend Salatköpfe auf einmal<br />
essen?<br />
Das erste Mal gegossen wird vor dem<br />
Säen, denn direkt danach werden Samen<br />
allzu leicht weggeschwemmt. Ist alles in der<br />
Erde und hat sich gesetzt, wird regelmäßig<br />
gewässert, denn neben Wärme und Licht ist<br />
Feuchtigkeit ein wichtiger Impuls für die Keimung.<br />
Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt,<br />
Strohoder kleingezupften Blätternzwischen<br />
dem Gesäten und später den Pflanzen<br />
schützt vor Austrocknung und verbessert in<br />
verrottetem Zustand den Boden.<br />
Je nach Pflanzeund Umweltbedingungen<br />
zeigt sich das erste Grün nach einer bis mehrerenWochen.<br />
Petersilie stellt die Geduld auf<br />
eine besonders harte Probe, sie lässt sich<br />
schon mal vierWochen Zeit. Manchmal auch<br />
länger. Man sollte unbedingt auch Dynamischeres,<br />
etwa Bohnen, Mangold, Salat oder<br />
Radieschen säen, um sich bei Laune zu halten.<br />
Einbisschen schneller geht es,wenn die<br />
Samen über Nacht in Wasser oder Kamillentee<br />
vorquellen dürfen.<br />
Das junge Grün muss vor Schnecken geschützt<br />
werden. Am sichersten ist ein Schneckenzaun<br />
rund ums Beet. Kaffeesatz, zerstoßene<br />
Muschelschalen oder Kupferdrähte dagegen<br />
sind meist kein unüberwindliches<br />
Hindernis. In Hochbeeten bemerken die<br />
Weichtiere das leckere Grün oft nicht. Im<br />
Topf an sicherem Ort vorgezogene Pflanzen<br />
sind manchmal auch eine Lösung. Sie kommen<br />
erst ins Beet, wenn sie nicht mehr ganz<br />
so zart sind. Bei Bohnen, die Schnecken besonders<br />
lieben, kann das sehr sinnvoll sein.<br />
Gärtnereien und Gartenmärkte bieten<br />
Gemüsepflänzchen an, warum sollte man<br />
sich überhaupt die Mühe machen, sie zu<br />
säen? Weil es Spaß macht! Oder um eine<br />
uralte, für unsere Lebensform sehr wichtige<br />
Kulturtechnik zu würdigen. Hätten wir Menschen<br />
nie gelernt, Samenkörner absichtsvoll<br />
in die Erde zu legen, wären wir immer noch<br />
Jäger und Sammler. Aber es gibt auch ganz<br />
praktische Gründe: Zum einen brauchen<br />
auch gekaufte Jungpflanzen einen gut vorbereiteten<br />
Boden, Wasser und Fürsorge, das<br />
heißt, so viel Arbeit ersparen sie gar nicht gegenüber<br />
der Direktsaat. Zum anderen und<br />
vor allem haben wir beim Samenkauf eine<br />
viel größereAuswahl. Alte Sorten und Raritäten<br />
wie Teufelsohren-Salat oder italienischen<br />
Knospenkohl gibt es nicht fertig im<br />
Plastiktopf.<br />
Wernicht nur Gemüse,sondernauch Blütenpracht<br />
aus dem Samenkorn zieht, kann<br />
zudem sicher sein, keine Insekten zu vergiften.<br />
Denn all die Begonien, Löwenmäulchen,<br />
Lavendel, Margeriten, die gerade<br />
massenhaft vor Gartenmärkten und<br />
Discountern stehen, wurden nicht selten<br />
mit Pestiziden behandelt, und das schadet<br />
Bienen und Co. sehr. Der britische<br />
Biologe Dave Goulson, aber auch Greenpeace<br />
belegten das in Studien. ViaSamentüte<br />
kommt man zudem wie beim Gemüse<br />
an besondere Arten und Sorten,<br />
etwa Wildkräuter, viktorianische Wicken,<br />
extravagante Nelkenzüchtungen aus dem<br />
Biedermeier, Studentenblumen, die nicht<br />
streng riechend stramm stehen, sondern<br />
nach Zitrone duften und fröhlich wuchern.<br />
Und dann gibt es noch besonders<br />
hübsche Sommerblumen, die es hassen,<br />
verpflanzt zu werden und daher nicht für<br />
den Handel taugen: Atlas- und Schleifenblume<br />
etwa, Klatsch- und Goldmohn.<br />
Sind die einmal im Garten und fühlen sich<br />
wohl, säen sie sich jedes Jahr ganz allein<br />
wieder aus.Und das macht dann überhaupt<br />
keine Arbeit mehr.<br />
Sabine Rohlf kann jedes Jahr Dutzende<br />
Jungpflanzen verschenken, seitdem<br />
sie im Garten Ringelblumen sät.<br />
MEIN PLATZ<br />
VonJörg Niendorf (Text)<br />
und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />
Kerim Kissing sprayt<br />
am Holzmarkt<br />
AmFluss kann ich meine Gedanken am<br />
besten sammeln. Jeden Vormittag<br />
komme ich von Moabit hier herübergefahren,<br />
dann bleibe ich den ganzen Tag am<br />
Holzmarkt.<br />
Im Moment mache ich Graffiti-Kunst, ich<br />
spraye auf Second-Hand-Lederjacken. Ich<br />
brauche nicht viel: vier Dosen Farbe, eine<br />
Holzpalette, dabreite ich die Klamotten vor<br />
mir aus, und einen Stein zum Sitzen. Viele<br />
Holzmarkt-Besucher gucken mir eine Weile<br />
zu bei dem, was ich da mache. Manche fragen<br />
etwas. Bevor Sie jetzt auch fragen: Nein,<br />
verkaufen will ich die Jacken erst mal nicht.<br />
Ichziehe sie selbst an. Bald stelle ich sie aus,<br />
um Leute zusammenzubringen und mit ihnen<br />
über meine Kunst zu reden. Ich wollte<br />
etwas radikal anderes machen als in meinem<br />
vorherigen Leben. Das hat mich dazu gebracht.<br />
Bis vor einiger Zeit hatte ich einen Job in<br />
den Medien: immer im Büro, auf Terminen.<br />
Jetzt bin ich frei. Gelegentlich mache ich Jobs<br />
zum Geldverdienen, renoviere Wohnungen<br />
oder helfe bei Umzügen. Meistens dauerndie<br />
nicht lange, dann bin ich zurück am Holzmarkt.<br />
Die Regel ist, dass jeder am Eingang<br />
nur Bescheid geben muss,wennereineIdee<br />
hat und sie auf dem Gelände verwirklichen<br />
will. Es gibt das Okay,und man macht los.<br />
WiramHolzmarkt machen die Stadt bunter,finde<br />
ich. Manchmal ist es rappelvoll um<br />
mich herum, zu anderen Zeiten eher ruhig.<br />
Egal wann, gute Begegnungen gibt es immer<br />
mit den anderen, die hier arbeiten. Jeder<br />
nimmt sich viel Zeit, wir reden viel, die meisten<br />
wollen keinen Druck, ganz wie ich. Vielleicht<br />
ist es eine Phase, einfach mal nur zu<br />
sein.<br />
Eine sehr wichtige Phase.<br />
Beruf: Street-Art-Künstler;Alter:30; geboren in: FrankfurtamMain; wohnt in: Berlin-Moabit; Zeit am Platz: jeden Tag
18./19. MAI 2019 7<br />
Mutter und Tochter<br />
im Gespräch: „Das Beste ist, die Kinder<br />
Es gibt Wichtigeres, als perfekt<br />
selbst<br />
herausfinden<br />
zu lassen,wer sie sind und was sie werden wollen.“<br />
zu<br />
sein<br />
Das Kind weigert<br />
sich, zur Schule zu<br />
gehen, trödelt<br />
herum oder hat<br />
wieder unendlich schlechte<br />
Laune. Und man ist eh schon<br />
spät dran. Da bricht es aus einem<br />
heraus: Man schreit los,<br />
meckert und kritisiert. Im gleichen<br />
Moment merkt man schon,<br />
dass das keine gute Idee war.<br />
Denn eigentlich wollte man ja<br />
nicht laut werden. Und das Kind<br />
guckt einen bedröppelt an, wendet<br />
sich ab oder schmollt noch mehr.<br />
Doch wie kann man in solchen Momenten<br />
anders reagieren, besser mit<br />
dem Kind umgehen und die Situation gut<br />
auflösen? Undwie können es Elterngrundsätzlich<br />
schaffen, auch im vollen Alltag die<br />
Bedürfnisse ihres Kindes zu respektieren<br />
und ihm ein gesundes Selbstwertgefühl zu<br />
vermitteln? Die schwedische Erziehungsexpertin<br />
Petra Krantz Lindgren zeigt in ihrem<br />
neuen Buch „Wenn du mit mir schimpfst,<br />
kann ich mich nicht leiden, Mama“ an ganz<br />
praktischen Beispielen, wie allein die Artund<br />
Weise,wie wir uns ausdrücken, wenn wir mit<br />
unserem Kind sprechen, alles verändern<br />
kann. EinGespräch.<br />
Frau Krantz Lindgren, warum ist es so<br />
wahnsinnig wichtig, wie Eltern mit ihren<br />
Kindern sprechen? Hängt die Artund Weise,<br />
wie das Kind sich selbst sieht, wirklich von<br />
so etwas ab?<br />
Wenn ich meinem Kind immer wieder<br />
sage, dass es dumm ist, wird esdas irgendwann<br />
glauben. Wenn ich ihm immer wieder<br />
sage,dass es ein Weichei ist, wirdesdie eigenen<br />
Gefühle infrage stellen.Wenn ich meiner<br />
Tochter dauernd sage, Mathe ist nichts für<br />
sie,wirdsie vermutlich keine KarriereinMathematik<br />
anstreben. Das bedeutet nicht, wir<br />
sollten unseren Kindern immer sagen, dass<br />
sie klug, starkoder zukünftige Mathe-Genies<br />
sind. Das Beste was wir tun können, ist, sie<br />
selbst herausfinden zu lassen, wer sie sind<br />
und was sie werden wollen.<br />
Und doch wählen Eltern oft die falschen<br />
Worte. Können Sieein paar Beispiele nennen,<br />
wann sie bei der täglichen Erziehung das Falsche<br />
sagen –und wie sie es besser machen<br />
könnten?<br />
Ob etwas richtig oder falsch ist, hängt davonab,<br />
was man erreichen will. Für mich ist es<br />
wichtig, dass meine Tochter lernt, ihre Gefühle<br />
auszudrücken und ernst zu nehmen.<br />
Deswegen tue ich mein Bestes,ihr zu zeigen,<br />
dass ihre Emotionen wichtig für mich sind.<br />
Wenn sie sagt: „Ich werde nie wieder zur<br />
Schule gehen!“ und ich darauf antworte: „Du<br />
musst aber,indiesem Land gibt es schließlich<br />
eine Schulpflicht!“, dann nehme ich ihre Gefühle<br />
nicht ernst. Stattdessen könnte ich zu<br />
ihr sagen: „Du wirkst aufgebracht. Ist etwas<br />
passiert?“ Wenn mein Kind sagt: „Ich hasse<br />
Jake,erist ein Idiot“, dann sage ich nicht: „So<br />
redet man nicht über einen Freund.“ Stattdessen<br />
antworte ich nur: „Du klingst echt wütend.“<br />
Vielleicht sollte man schon irgendwann<br />
darüber reden, dass man so etwas nicht<br />
über seine Freunde sagt, aber wenn das Kind<br />
so aufgebracht ist, ist der Zeitpunkt ganz unpassend.<br />
Noch ein weiteres Beispiel dazu:<br />
Wenn das Kind sagt: „Ich glaube,Sophie mag<br />
mich nicht mehr“, und die Eltern antworten<br />
„Natürlich mag sie dich!“, dann drücken sie<br />
damit aus: „Deine Gefühle sind falsch.“ Stattdessen<br />
könnten sie einfach erwidern: „Du<br />
klingst traurig. Möchtest du darüber reden?“<br />
Zerstören Eltern manchmal das Selbstbewusstsein<br />
ihrer Kinder, obwohl sie es eigentlich<br />
gut meinen?<br />
Ichwürde hier nicht das Wort „zerstören“<br />
benutzen, das klingt zu hart. Ichglaube aber<br />
Dass zu viel Schimpfen der Entwicklung der Kinder schadet, hat sich<br />
inzwischen rumgesprochen. Erziehungsexpertin Petra Krantz Lindgren<br />
erklärt nun, dass auch übermäßiges Lob zu Selbstzweifel führen kann<br />
schon, dass das wohlmeinende Verhalten<br />
der Eltern für Kinder nicht immer so günstig<br />
ist. Phrasen wie „gut gemacht“ oder “lieber<br />
Junge“ tun Kindern zum Beispiel nicht gut.<br />
Wenn wir ein Kind nur danach beurteilen,<br />
was es tut, hat es das Gefühl, dass es nur darüber<br />
definiertwird–und nicht über das,was<br />
es ist, also was es fühlt, denkt und hofft.<br />
Wenn ihm dann etwas nicht gelingt, bekommt<br />
es schnell den Eindruck, ein Versager<br />
zu sein. Eltern sollten ihr Kind also nicht<br />
ständig für etwas preisen, sondern sich einfach<br />
ernsthaft für ihr Kind interessieren. Natürlich<br />
darf auch mal gelobt werden. Aber<br />
warum sollten Eltern Kinder bewerten? Kinder<br />
werden durchandereDinge angetrieben.<br />
Sie malen und bauen, weil sie sich kreativ<br />
ausdrücken wollen. Sie klettern, weil sie Bewegung<br />
und eine Herausforderung brauchen.<br />
Sielernenmit Messer und Gabel zu essen,<br />
um selbstständig zu werden.Wir Eltern<br />
können einfach an ihren Erfahrungen teilnehmen.<br />
Unddann mit ihnen jubeln, wenn<br />
ihnen etwas gelingt oder mittrauern, wenn<br />
es einmal nicht gelingt.<br />
Wie wichtig ist es, dass Eltern ihre Kinder<br />
dabei genau beobachten und ihnen wirklich<br />
zuhören?<br />
Das ist unglaublich wichtig! Wie sollen<br />
Kindern lernen, ihre Bedürfnisse und Gefühle<br />
ernst zu nehmen, wenn die Eltern das<br />
nicht tun? Heute gibt es so viele Menschen,<br />
die unglücklich sind, weil sie den Traum anderer<br />
Leute leben statt ihren eigenen. So<br />
viele sind ausgebrannt, weil sie zuden Forderungen<br />
anderer nicht „Nein“ und zu den<br />
eigenen Bedürfnissen nicht „Ja“ sagen gelernt<br />
haben. Unseren KindernAufmerksamkeit<br />
zu schenken heißt aber nicht, sie machen<br />
zu lassen, was sie wollen. Es geht vielmehr<br />
darum, ihre Gefühle und Bedürfnisse<br />
anzuerkennen –genau so wie wir unsere eigenen<br />
und die des Partners anerkennen. Eltern<br />
sollten sich deshalb immer fragen: Wie<br />
Interview: Isabell Wohlfarth<br />
PetraKrantz Lindgren ...<br />
…ist eine der bekanntesten Familientherapeutinnen<br />
in Schweden. Sie bietet Kurse und<br />
Vorträgefür Erwachsene an, die ihre Beziehung<br />
zu ihren Kindernentwickeln möchten.<br />
…beantwortet auf ihrem Blog „En annan du“<br />
(Ein anderes du) http://petrakrantzlindgren.se/<br />
regelmäßig Fragen über Erziehung und richtige<br />
Kommunikation mit Kindern.<br />
…veröffentlichte zuletzt das Buch „Wenn du<br />
mit mir schimpfst, kann ich mich nicht leiden,<br />
Mama.“ (Trias Verlag,152 S.,14,90 Euro).<br />
IMAGO IMAGES, G. LILJEVALL<br />
würde ich mich fühlen, wenn mich jemand<br />
so behandeln würde, wie ich mein Kind behandele?<br />
Es ist wichtig, ihnen beizubringen,<br />
dass siedie Gefühle anderer berücksichtigen<br />
undeine Lösung finden, diefür alle Beteiligten<br />
funktioniert. Sie sollten lernen, wie sie<br />
kooperieren und Konflikte lösen können.<br />
Das sind entscheidende Überlebensstrategien<br />
in unserer heutigen Gesellschaft.<br />
Und wie kann man dem Kind imAlltag zeigen,<br />
dass man seine Gedanken und Gefühle<br />
für wichtighält?<br />
Man könnte dem Kind zum Beispiel Fragen<br />
stellen, zu dem, was estut –und zwar<br />
ohne zu bewerten oder loben. Das könnten<br />
Fragen sein wie: „Erzähl mir etwas über dieses<br />
Bild.“ oder „Wie fühlt es sich an, wenn du<br />
so hoch schaukelst?“ oder „Was denkst du<br />
über die Ergebnisse des Mathe-Tests?“ Solche<br />
Fragen stoßen weitereGespräche an und<br />
zeigen, dass man sich für die Gedanken und<br />
Gefühle des Kindes interessiert. Dabei sollten<br />
Eltern nicht immer die gleichen Fragen<br />
stellen. Täglich geäußerte Sätze wie „Wie<br />
war’s in der Schule?“ oder „Mit wem hast du<br />
gespielt?“ hören sich eher wie ein Pflichtprogramm<br />
an. Stattdessenkönnten Erwachsene<br />
einfach mal Neugier zeigen und Neues fragen.<br />
„Wenn du unsichtbar sein könntest –<br />
was würdest du tun?“ Oder:„Heute habe ich<br />
in der <strong>Zeitung</strong>gelesen, dass Lehrer Jungs und<br />
Mädchen anders behandeln. Wie ist das an<br />
eurer Schule?“<br />
MancheEltern loben ihr Kind nur,wennesetwas<br />
Besonderes erreicht. Wie können sie ihm<br />
stattdessen auch im Alltag immer wieder Bestätigung<br />
geben?<br />
Eltern können ihren Kindernzeigen, dass<br />
sie ihnen wichtig sind, wenn sie Zeit mit ihnen<br />
verbringen. Undsie auch spüren lassen,<br />
wie sehr sie das genießen. Gerade Müttern<br />
und Vätern, die viele Konflikte mit ihren Kindernhaben,<br />
empfehle ich, jedenTag10bis 15<br />
Minuten Spaß zu haben mit ihren<br />
Söhnen oder Töchtern.<br />
Verstecken spielen, Tanzen, ein<br />
Spiel spielen –eigentlich egal,<br />
was es ist. Entscheidend ist,<br />
dass sie jeden Tagetwas tun,<br />
das Liebe und Zusammengehörigkeit<br />
ausdrückt. Oft kommt es<br />
so rüber, als würden Eltern ihrem<br />
Kind einen Gefallen tun,<br />
wenn sie Zeit mit ihm verbringen.<br />
Wenn sie etwa sagen: „Ich kann dir<br />
jetzt ein Buch vorlesen, wenn du<br />
willst.“ Dabei sollten sie es umdrehen<br />
und ausdrücken, dass sie gerne<br />
Zeit mit dem Kind verbringen wollen:<br />
„Ich würde furchtbar gerne ein Buch mit<br />
dir lesen. Bist du dabei?“ Das schafft ein<br />
Gefühl vonGemeinschaft.<br />
Sie sagen: Die Art und Weise, wie Eltern mit<br />
Kindern umgehen, beeinflusst maßgeblich,<br />
wie diese sich selbst wahrnehmen. Kann man<br />
dieser riesigen Verantwortung überhaupt jemals<br />
gerecht werden?<br />
Natürlich spielt es eine riesengroße Rolle,<br />
wie wir unsereKinder behandeln. Allerdings<br />
sind sie nicht einfach leere Leinwände, die<br />
von den Eltern bemalt werden. Es gibt viele<br />
andere Faktoren in ihrem Leben, von denen<br />
sie beeinflusst werden. Sie haben immer<br />
noch ihren eigenen Willen und ihre eigene<br />
Persönlichkeit. Ich glaube nicht, dass Eltern<br />
hier einer Verantwortung gerecht werden<br />
müssen. Meine Tochterhat einmal zu mir gesagt:<br />
„Elternsollten ihren Kindernnicht beibringen,<br />
perfekt zu sein, sonderndass sie gut<br />
genug sind, genau so wie sie sind.“ Auch Kinder<br />
brauchen nämlich keine perfekten Eltern,<br />
die immer mit allem zurecht kommen.<br />
Siebrauchen echte Vorbilder.Menschen, die<br />
ihr Bestes geben, Ideale und Ziele haben,<br />
aber auch die Fähigkeit, sich selbst zu vergeben,<br />
wenn sie diese nicht immer erreichen.<br />
Viel wichtiger als perfekt zu sein ist es, KinderninechtenLebenssituationen<br />
zu zeigen,<br />
dass man sie bedingungslos liebt.<br />
Undtrotzdem haben Eltern oft ein schlechtes<br />
Gewissen, weil sie ihreKinder nicht so gut behandelt<br />
haben.Wiekönnen sie besser mit den<br />
Schuldgefühlen umgehen?<br />
Wenn wir uns schuldig fühlen, hängt das<br />
in der Regel damit zusammen, dass wir uns<br />
um etwas kümmern, das uns wichtig ist, aber<br />
in der gleichen Zeit etwas anderes Wichtiges<br />
vernachlässigen. Wenn ich zum Beispiel<br />
mein Kind anschreie, weil es noch aufs Klo<br />
muss und wir fast den Bus verpassen, dann<br />
kann ich mich natürlich nachträglich als<br />
schlechte Mutter fühlen. Ich kann es aber<br />
auch so sehen: Ich habe mein Kind respektiert.<br />
Wenn ich wirklich eine schlechte Mutter<br />
wäre, würde ich mich gar nicht erst<br />
schlecht fühlen, weil ich es angeschrieen<br />
habe.Wir sollten also Schuldgefühle nicht als<br />
etwas Schlechtes betrachten: Es ist einfach<br />
nur eine Nachricht unseres Unterbewusstseins,dass<br />
wir Gutes wollen, aber eben nicht<br />
perfekt sind und manchmal scheitern. Wenn<br />
Elternsich schuldig fühlen, dann können sie<br />
Verantwortung für ihre Fehler übernehmen.<br />
Sich etwa fragen: Was könnte ich morgen<br />
besser machen, um allen Bedürfnissen gerecht<br />
zuwerden? Und sie könnten sich bei<br />
Ihrem Kind entschuldigen: „Tut mir leid,<br />
dass ich dich heute Morgen angeschrieen<br />
habe. Ich war gestresst und wollte den Bus<br />
nicht verpassen. Deshalb hab ich dich so<br />
behandelt. Morgen früh werde ich dich früher<br />
daran erinnern, noch mal aufs Klo zu gehen.<br />
Okay?“<br />
Isabell Wohlfarth denkt sich jetzt<br />
kreativere Fragen aus, wenn sie ihre<br />
Kinder nach deren Tagfragt.
8 18./19. MAI 2019<br />
KINDERBUCH<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
FILMMUSIK<br />
VonThomas Klein<br />
Auf beiden Seiten der Mauer<br />
Vorsicht. Wenn Sie den Wünschen des Kindes<br />
nach einem Haustier bisher Widerstand<br />
geleistet haben, beimVorlesen dieses Buches<br />
wird er vermutlich rasant bröckeln. Alles<br />
dreht sich in Noras und Aarons Geschichte<br />
um Meerschweinchen, und wernoch keines<br />
hat, möchte danach womöglich nie mehr<br />
ohne sein. Nora hingegen weiß das schon<br />
lange, doch alles Flehen, Bitten und Werben<br />
stößt bei den Elternauf Granit. Mitviel Kreativität<br />
und ordentlich naiv-krimineller Energie<br />
kommt sie nur zeitweise an einen wuscheligen<br />
Freund. Nora lebt mit ihrer Familie<br />
in der Wolliner Straße 46, im Westen des geteilten<br />
Berlins.Lange weiß sie nicht, was sich<br />
auf der anderen Seite der Mauer abspielt, wo<br />
Aaron wohnt,Wolliner 56. Dorthat eine Familie<br />
„rübergemacht“, und zurück blieb: Bommel.<br />
Damit der nicht als peruanische Spezialität<br />
auf Frau Fischhäuters Teller landet, müssen<br />
sich Aaron und sein Freund Andi etwas<br />
einfallen lassen ... Katja Ludwigs verrücktschönes<br />
Buch „Das Mauerschweinchen“ ist<br />
ein „Wendebuch“ (so der Untertitel) in doppelter<br />
Hinsicht. Um das Geschehen beiderseits<br />
der Mauer zu lesen, muss man es<br />
umdrehen. Die Geschichte<br />
nimmt allerlei bizarreWendungen.<br />
Und man lernt<br />
viel über eine Zeit, die dreißig<br />
Jahrezurückliegt.<br />
Katja Ludwig: Das<br />
Mauerschweinchen<br />
EinWendebuch. Illustriert<br />
vonUwe Heidschötter.<br />
cbj München 2019. 216 S.,<br />
13 Euro.Ab9Jahre<br />
Wasdie Elterngut meinen<br />
Sara hat ganz andere Sorgen. Sie wünscht<br />
sich kein weiteres Familienmitglied, sondern<br />
kommt mit dem jüngsten Zuwachs überhaupt<br />
nicht klar.IhreElternhaben den kleinen<br />
Einar aufgenommen, dessen Mutter,<br />
die beste Freundin vonSaras Mutter,gestorben<br />
ist. DenFünfjährigen aufzufangen, ihm<br />
Halt zu geben und ein Heim: Für die Erwachsenen<br />
eine Ehrensache und große Aufgabe,der<br />
sie sich mit Wärme und Kraft widmen.<br />
Für Sara,die vonnun an die Liebe der<br />
Eltern und auch noch ihr Zimmer teilen<br />
soll, ist Einar „Ein Bruder zu viel“, so der<br />
ruppige Titel dieser zarten Geschichte von<br />
Linde Hagerup. Die knappen Sätze, in denen<br />
Sara ihreWahrnehmung der veränderten<br />
Lage schildert, beschönigen nichts und<br />
erzählen doch auf jeder der außergewöhnlich<br />
gestalteten Seiten (Illustrationen vonFelicitas<br />
Horstschäfer) von der Innigkeit, dem<br />
Humor und den großen Herzen einer Familie,<br />
die sich ganz neu zusammenraufen<br />
muss. AmAnfang dieses Weges steht eine<br />
mehr als ungewöhnliche Entscheidung: Sara<br />
beschließt, Alfred zu werden. Weil Einar einen<br />
großen Bruder haben soll. Und sie<br />
ihn als solcher vielleicht lieben<br />
kann. Man will sie ständig<br />
umarmen, diese Sara, so<br />
nah geht einem ihr Ringen<br />
mit sich selbst.<br />
Linde Hagerup:<br />
Ein Bruderzuviel<br />
Ausd.Norwegischen vonGabriele<br />
Haefs, ill.von FelicitasHorstschäfer.<br />
Gerstenberg,Hildesheim2019.<br />
144 S.,14,95 Euro.Ab9Jahre.<br />
Unter dem schönsten Himmel lauertbei Thomas Harris, dem Erfinder von Hannibal Lecter,das Grauen.<br />
Hannibal heißt jetzt Hans-Peter<br />
Thomas Harris hat dreizehn Jahre seit dem letzten Roman verstreichen lassen<br />
Cari Mora, 25, ist aus Kolumbien<br />
nach Miami gekommen; sie arbeitet<br />
auf einer Rettungsstation für<br />
versehrte Seevögel; Tierärztin<br />
möchte sie gerne werden. Manchmal macht<br />
sie einen Zweitjob als Haushälterin in einem<br />
Haus am Meer, das einmal dem legendären<br />
Drogenboss Pablo Escobar aus ihrer Heimat<br />
gehörte,jetzt wirdesgernanFilmcrews vermietet.<br />
Noch ist nicht sicher, obsie in Amerika<br />
bleiben darf.<br />
Ein halbes Jahrhundert zuvor waren in<br />
diesem Amerika die Dinge aus dem Lot geraten.<br />
Der Präsident hatte sich als notorischer<br />
Lügner entpuppt (man musste damals weit<br />
ins 19. Jahrhundert zurückgehen, um auf<br />
ähnliche Spitzbuben imWeißen Haus zu stoßen);<br />
viele Kinder zeigten nur noch wenig Interesse<br />
am AmericanWayofLife; dann verlor<br />
man den Vietnamkrieg, und die Ölkrise<br />
brachte die Wirtschaft ins Wanken. Gleichzeitig<br />
begann ein gewisser Stephen King zu<br />
zeigen, dass unter der glänzenden, chromverzierten<br />
Oberfläche das Grauen lauerte:<br />
Autos entwickelten terroristische Eigenleben,<br />
Hotels waren alles andere als zuverlässige<br />
Orte, und mit dem Nachbarn stimmte<br />
auch etwas nicht, man hörte plötzlich so viel<br />
vonPsychopathen.<br />
Besonders für Letztere interessierte sich<br />
ein anderer Schriftsteller,Thomas Harris aus<br />
Florida, und lieferte 1981 mit „Roter Drache“<br />
einen Thriller über die Jagd auf einen Serienkiller,<br />
der ganze Familien abschlachtete. Bei<br />
der Suche war die Polizei auf die Hilfe eines<br />
kannibalischen Psychiaters mit großem Einfühlungsvermögen<br />
und einem ungeahnt<br />
weit entwickelten Hang zur Grausamkeit angewiesen:<br />
Dr. Hannibal Lecter. Der Roman<br />
war ein Meisterwerk, Lecter ging in Serie,<br />
und seit der Verfilmung des zweiten Teils,<br />
„Das Schweigen der Lämmer“, wissen wir<br />
alle, wie er aussieht und dass manchmal die<br />
bloße Präsenz des Bösen nicht nur der FBI-<br />
Agentin Clarice Starling den kalten Schweiß<br />
VonGünther Grosser<br />
Thomas Harris: Cari Mora<br />
Thriller.Deutsch vonImkeWalsh-Araya.Heyne,<br />
München 2019. 336 S.,22Euro<br />
auf die Haut treibt. Als detailbesessener und<br />
weit ausholender Erzähler feierte Harris mit<br />
zwei weiteren Romanen, fünf Filmen und einer<br />
Fernsehserie um Dr. Lecter Riesenerfolge,<br />
denn Amerika hatte sich dann doch<br />
wieder auf sein Kerngeschäft, das Geldverdienen,<br />
besonnen, jedenfalls der Teil, der<br />
wusste, wie man den kleinen Leuten dasselbe<br />
aus der Tasche zieht.<br />
Thomas Harris hat dreizehn Jahre seit<br />
dem letzten Roman verstreichen lassen; er<br />
ist jetzt 79 und milder geworden. Hannibal<br />
heißt jetzt Hans-Peter und ist Deutscher aus<br />
Paraguay, er handelt mit Frauen und mit<br />
menschlichen Organen, und wenn beim<br />
Ausweiden der Opfer eine Niereübrig bleibt,<br />
isst er sie schon mal roh. Hape hat jedoch bei<br />
weitem nicht das Format Hannibals, sondernetwas<br />
getrieben Trottelhaftes,und man<br />
traut ihm die Abscheulichkeiten und die ab-<br />
GETTY<br />
grundtiefe Hinterhältigkeit kaum zu.Wirverraten<br />
hier sicher nicht zu viel, wenn wir sagen,<br />
dass er am Ende sterben muss, imGegensatz<br />
zu Dr. Lecter, der bekanntermaßen<br />
irgendwo mit Clarice Starling glücklich<br />
wurde. Aber die Grausamkeit ist im neuen<br />
Roman nur plakativ und aufgesetzt, denn<br />
im Kern geht es Harris um einen großen<br />
Coup und um das Seelenleben der titelgebendenCariMora.<br />
Der Coup ist das Gold des Pablo Escobar.<br />
Es steckt in einem Safe unter derVeranda des<br />
Strandhauses und ist 25 Millionen Dollar<br />
wert. Hape will es, Don Ernesto will es, aber<br />
wie man den Safe aufkriegt, ohne dass er einem<br />
um die Ohrenfliegt, weiß nur der in einer<br />
Klinik in Kolumbien vor sich hin röchelnde<br />
Jesús,und der will Geld und Sicherheit<br />
für seine Nachkommen. Also wird viel<br />
gegraben und viel zwischen Miami und Kolumbien<br />
hin- und hertelefoniert und gefaxt.<br />
Ja, gefaxt –denn vermutlich mag Harris das<br />
Digitale nicht so.Und das Grausame und das<br />
Geschlachte, die ewigen Schießereien und<br />
die ganzen Blödmänner, die es dafür<br />
braucht? Vermutlich mag er das alles gar<br />
nicht mehr so sehr, erledigt er es doch eher<br />
lustlos und beiläufig, um sich dann am liebsten<br />
den Vögeln und Cari zuzuwenden.<br />
Thomas Harris gibt Cari Mora eine breite<br />
Lebensgeschichte als Kindersoldatin der<br />
Guerillatruppe FARC, wosie alles lernt, was<br />
ihr später hilft, gegen das Böse zu bestehen;<br />
er gibt ihr eine gute Seele und viel Mut, und<br />
wir ahnen, dass sie alles überstehen wird.<br />
Und so schwankt dieser Roman zwischen<br />
den grotesken Brutalitäten der Männer und<br />
der Sehnsucht und Größe Caris. Schlecht ist<br />
das nicht, und Spannung hat es auch, aber<br />
verglichen mit den geschmackssicheren<br />
Grausamkeiten des Dr. Lecter ist es ist ein<br />
bisschen dünn.<br />
Man darf gespannt sein, welche Schauspieler<br />
sich Hollywood für Hape und Cari<br />
aussucht.<br />
Spannung und Anspannung<br />
Früher oder später landen heute alle Hollywood-Größen<br />
bei Streaming-Produktionen,<br />
bei Netflix’„The Highwaymen“ sind das Kevin<br />
Costner und Woody Harrelson. In John<br />
Lee Hancocks Film spielen sie zwei Texas-<br />
Ranger, die Anfang der 30er-Jahre aus dem<br />
Ruhestand geholt werden, um die Diebesbande<br />
um Bonnie Parker und Clyde Barrow<br />
zur Strecke zu bringen. Die Stars sind dabei<br />
nicht nur vorder Kamera–die Musik stammt<br />
ebenfalls aus prominenter Hand: Thomas<br />
Newman ist nicht nur Spross des größten<br />
Filmmusik-Clans überhaupt (siehe Vater Alfred,<br />
Onkel Lionel, Bruder David und Cousin<br />
Randy), sondern auch selbst ein gefeierter,<br />
mit Preisen und Oscar-Nominierungen<br />
überhäufter Komponist. Das Werk des 63-<br />
Jährigen umfasst alle Genres und Tonarten,<br />
von „Die Verurteilen“ über „American<br />
Beauty“, vonPixar („Wall-E“) bis Bond („Skyfall“)<br />
ist alles dabei. Für „The Highwaymen“<br />
wählt Thomas Newman klanglich keinen<br />
historischen, sondern einen modernen Ansatz:<br />
Auf flächig wabernden Klängen entwickeln<br />
sich mit kleinem Orchester oder auch<br />
zeitgemäß kratziger Western-Fidel hübsche,<br />
subtile Motive und Momente. Wie im Film<br />
selbst steht bei der Musik nicht Action, sonderngrüblerische<br />
(An-)Spannung im Mittelpunkt.<br />
Und für so<br />
was ist Thomas<br />
Newman eigentlich<br />
immer die beste<br />
Wahl.<br />
In Sachen Henry<br />
ThomasNewman:<br />
The Highwaymen<br />
SonyClassical<br />
Es gibt unter Soundtrack-Fans ja die These,<br />
dass die besten Scores für schlechte Filme<br />
gemacht werden: Der Komponist soll B-<br />
Ware musikalisch zum Spektakel veredeln<br />
oder eine zusammenhanglos erzählte Geschichte<br />
doch wenigstens klanglich verbinden.<br />
Ein Beleg: „The Book of Henry“. Das<br />
Thriller-Drama hat 2017 derartvernichtende<br />
Kritiken kassiert, dass Regisseur Colin Trevorrow<br />
–nach dem gewaltigen Erfolg von<br />
„Jurassic World“ 2015 Hoffnungsträger –erst<br />
einen„StarWars“-Auftrag verlor und seitdem<br />
auf der Ersatzbank sitzen muss.Ander Musik<br />
kann der Reinfall aber nicht gelegen haben:<br />
Michael Giacchino, Oscar-prämierter Filmmusik-Superstar,<br />
gelang ein angesichts des<br />
desaströsen Films erstaunlich schöner<br />
Score. Erst aufbrausend, warm, orchestral,<br />
im späterenVerlauf düster und brütend –wie<br />
bei „Doctor Strange“ oder „Planet der Affen:<br />
Survival“ kitzelt Giacchino auch aus „Henry“<br />
mehr Ideen, als der dazugehörige Film verdient<br />
hat. Zum Filmstart gab es Giacchinos<br />
Musik lediglich als Stream oder Download,<br />
doch jetzt hat das spanische Label Quartet<br />
Records auch eine limitierte CD-Version herausgebracht.<br />
Hoch die Hände, Medien-<br />
Wende: Da Filmmusik, auch zu den großen<br />
Blockbustern, oft nur noch digital veröffentlicht<br />
wird, müssen<br />
Technik-Muffel<br />
heutzutage auf ihre<br />
Platten länger warten.<br />
Michael Giacchino:<br />
The Book of Henry<br />
Quartet Records<br />
OL
18./19. MAI 2019 9<br />
Bei Markus Lanz stellte am 8. Mai<br />
2019 die Regisseurin Isa Willinger<br />
ihren Film „Hi, Ai“ vor. Sie zeigt<br />
darin Humanroboter im Einsatz.<br />
Zum Beispiel eine mit sekundären Geschlechtsmerkmalen<br />
reichlich versehene<br />
Roboterfrau, die sich angeregt mit ihrem<br />
„Herrn“ unterhält. Sie bedankt sich höflich<br />
für Komplimente, die er ihr macht, und sie<br />
nennt ihn intelligent und einfühlsam. Mehr<br />
als man in vielen langjährigen Beziehungen<br />
noch erwarten kann.<br />
In einer anderen Szene aus IsaWillingers<br />
Film sieht man, wie zwei Frauen, Japanerinnen,<br />
den mit riesigen Augen ausgestatteten<br />
Kindroboter anstrahlen, der sich mit ihnen<br />
über Hausarbeit unterhält und mit dem sie<br />
ein Kinderlied singen. Markus Lanz findet,<br />
die Damen sollten so allenfalls ihren Enkel<br />
anlächeln, nicht aber einen Roboter.<br />
Mir fiel meine Lieblingstante ein, die, sie<br />
war wohl Ende siebzig, ihr Mann war lange<br />
tot, mir erklärthatte,sie habe sich jetzt einen<br />
Teddy gekauft. Mitihm in den Armen könne<br />
sie endlich wieder gut schlafen. IsaWillinger<br />
meinte zu Lanz’ ostentativem Unbehagen<br />
angesichts so vieler Gefühle einem Automaten<br />
gegenüber: „Man darf nicht vergessen,<br />
die Dame ist in einer ganz anderen Tradition<br />
aufgewachsen. DerShintoismus unterscheidet<br />
nicht so scharf zwischen belebter und<br />
unbelebter Natur. Dinge sind nicht etwas<br />
grundsätzlich anderes als Menschen.“<br />
Aber genau darauf kommt es doch an,<br />
antwortet der europäische Humanismus:<br />
Wirmüssen unterscheiden zwischen Dingen<br />
und Menschen. Der Mensch darf nie nur<br />
Mittel, er muss immer auch Zweck sein.<br />
Dinge dagegen sind stets Mittel für etwas.Sie<br />
haben keine Persönlichkeit, die sie ununterscheidbar<br />
macht vonallen anderen.<br />
WIR STECKEN SO TIEF IM HUMANISMUS,<br />
den wir doch ständig verraten, dass Moralfür<br />
uns darin besteht, Menschen nicht zu behandeln<br />
wie Dinge.Auf die Idee,den Humanismus<br />
auf die Dinge auszudehnen, Dinge<br />
pfleglich wie Menschen zu behandeln, kommen<br />
wir nicht. UnsereMoral lebt davon, dass<br />
es unsere Moral ist. Sie handelt davon, wie<br />
Menschen miteinander umgehen.<br />
Die Japanerin, die das Lächeln des Roboters<br />
erwidert, fällt nicht nur herein auf<br />
ihn und die Werbestrategen der ihn verkaufenden<br />
Firma, sie verrät auch ihr<br />
Menschsein, wenn sie sich auf eine Stufe<br />
stellt mit einem Ding. So kann man das jedenfalls<br />
sehen, wenn man die Situation<br />
durch die Brille der Tradition eines europäischen<br />
Humanismus betrachtet.<br />
In dieser Tradition spielt eine gewichtige<br />
Rolle, dass der Mensch in der Schöpfungsgeschichte<br />
eine so herausgehobene Position<br />
hat. Hinzu kommt, dass er ausdrücklich den<br />
Auftrag bekam, sich „die Erde untertan“ zu<br />
machen. Es ist nicht nur –wie Sophokles sagte<br />
–nichts ungeheurer als der Mensch. Er soll es<br />
auch sein.„Search and destroy“sind nicht nur<br />
militärische Taktiken. Es ist seine Daseinsform.<br />
Angst und Schrecken zu verbreiten, ist<br />
seine Mission.<br />
Der Blick auf andere Gesellschaften und<br />
ihreGeschichte lässt nicht den Gedanken aufkommen,<br />
dortginge es humaner zu. DieVernichtung<br />
von Dingen, Tieren und Menschen<br />
scheint überall immer wieder lustvoll betrieben<br />
zu werden. Die Zerstörungsorgien japanischer<br />
Horrorfilme unterscheiden sich kaum<br />
vondenen ihrer europäischen oder amerikanischen<br />
Kollegen. Der Shintoismus scheint<br />
sich nicht in allen Genres pazifizierend auszuwirken.<br />
Der kulturhistorische Blick wird gerne<br />
überbewertet. Man tut so, als erkläre die Vergangenheit<br />
die Gegenwart. Isa Willinger tat<br />
das nicht, sie erinnerte nur daran, dass die Japanerin<br />
möglicherweise dank eines Aspekts<br />
ihrer Tradition anders auf den Roboter sehen<br />
Ein Mann mit einer Frau ganz nach seinen Wünschen. Eine Szene aus dem Film „Hi, Ai“ von Isa Willinger.<br />
könnte als Markus Lanz, ein Mann aus den<br />
katholischen Alpen, es tut.<br />
WirKinder einer Konsumgesellschaft sind<br />
daran gewöhnt, dass uns alles sofort zur Verfügung<br />
steht. Alles, das wir brauchen, fast alles,<br />
das wir begehren, und eine Unzahl von<br />
Dingen, an die wir nicht einmal im Traum<br />
dachten, bevor man sie uns zum Kauf anbot.<br />
Hinzu kommt, dass alles in riesigen Mengen<br />
zur Verfügung steht. Das entwertet den einzelnen<br />
Gegenstand. Er hat keine Chance<br />
mehr. Geht er entzwei, reparieren wir ihn<br />
nicht, sondern ersetzen ihn durch seinen<br />
Klon. Dasist einfacher und oft billiger.<br />
Je mehr Dinge wir haben, desto unvertrauter<br />
werden sie uns.Ich werderegelmäßig<br />
gefragt, ob ich meine Bücher auch alle gelesen<br />
habe. Nein, habe ich natürlich nicht. Ichlese<br />
aber auch so viele,dass ich vergesse,was in ihnen<br />
steht. Noch der verblüffendste Gedanke<br />
wirdschnell ersetzt durch den nächsten. Das<br />
gilt auch für fast alle anderen Lebensbereiche.<br />
Werheute„Pflege“ sagt, denkt oft nur noch<br />
an alte Menschen. Werbetreibt noch Schuh-<br />
„Normal“ ist<br />
nicht normal<br />
Das Bild, das wir uns machen vom Menschen,<br />
wird in die Zange genommen. Auf der einen Seite entdecken wir die<br />
Intelligenz und die Klugheit der Tiere. Auf der anderen schaffen<br />
wir uns die Konkurrenz der Künstlichen Intelligenz<br />
VonArnoWidmann<br />
oder Kleiderpflege? Eine Freundin von mir<br />
besaß ein uraltes Radio, das so siech geworden<br />
war,dass es nur noch einen einzigen Sender<br />
empfangen konnte. Sie lehnte meinen<br />
Vorschlag, den alten riesigen Holzkasten<br />
durch ein modernes, kleines Radio zu ersetzen,<br />
kategorisch ab. „Ich mag es“, war ihre<br />
Antwort. Siewollte es auch nicht instand setzen.<br />
Sie liebte es so, wie es war: alt und gebrechlich.<br />
Kein Botox, kein Silikon sollte die<br />
ihr lieb gewordenen Kratzer beseitigen.<br />
Ich hatte keine Ahnung, was Liebe ist.<br />
Liebe war für mich sexuelle Begierde, vielleicht<br />
noch die Fürsorge vonElternfür Kinder.<br />
Schon Hunde- und Katzenliebhaber waren<br />
mir ein Rätsel. Unddie samstäglichen Stunden,<br />
die viele Männer ihren Autos an Zuwendung<br />
zukommen ließen, reizten mich zu abfälligen<br />
Bemerkungen über die wenigen Minuten,<br />
die sie sich für das Liebesleben mit der<br />
Gemahlin nahmen.<br />
Polymorph-pervers sei das Liebesleben in<br />
einer frühen Lebensphase, hatte ich gelernt.<br />
Wo es das blieb, war etwas schief gelaufen.<br />
RISEANDSHINE-CINEMA.DE<br />
Meine Ahnungslosigkeit war rührend. Meine<br />
Neugierde fast auf dem Nullpunkt. Inzwischen<br />
wissen wir es alle: „Normal“ ist nicht<br />
normal. Die Bundesbahn sucht auf großen<br />
Plakaten„Lokführer (w/m/d)“.<br />
DieLiebe zu Maschinen ist ein altes literarisches<br />
Motiv. Ovid schildert, wie der Bildhauer<br />
Pygmalion sich in die vonihm geschaffene<br />
Statue verliebt. DieHauptfigur vonHoffmanns<br />
Erzählung „Der Sandmann“ verliebt<br />
sich in Olimpia, eine Holzpuppe.<br />
DieAutomaten veränderndas Menschenbild.<br />
Man konnte den Menschen als eine besonders<br />
geschickt gebaute Maschine betrachten.<br />
„L’Homme Machine“ des französischen<br />
Aufklärers Julien Offray de La Mettrie<br />
(1709–1751) erschien 1748, gefolgt von dem<br />
heute weniger bekannten Band „L’Homme<br />
Plante“. Im selben Jahr kam übrigens noch<br />
„L’Homme plus que Machine“. Friedrich der<br />
Große nannte ihn seinen„Hofatheisten“.<br />
La Mettries Zweifrontenangriff auf den<br />
Menschen war eine harmlose Veranstaltung<br />
im Vergleich zu dem, wie weit uns die wissenschaftliche<br />
Forschung heute aus dem, was<br />
wir früher für unsere Stellung im Kosmos<br />
hielten, hinauskatapultiert hat. Der Bereich<br />
des spezifisch Menschlichen hat<br />
sich radikal verengt.<br />
Inzwischen wissen wir, dass der<br />
Mensch im Wesentlichen aus Sauerstoff<br />
und Wasserstoff besteht. Wer 80 Kilo<br />
wiegt, bringt etwa die Hälfte davon als extrem<br />
verdichteten Sauerstoff mit auf die<br />
Waage. 2,15 Prozent Stickstoff stecken in<br />
uns und 0,06 Prozent Eisen. Man geht davon<br />
aus, dass 90 Prozent aller Atome im<br />
Weltall Wasserstoffatome sind. Der<br />
Mensch ist das Produkt eines Mischungsverhältnisses.<br />
Pflanzen, Tiere, Steine, alles,<br />
das wir kennen, setzt sich aus denselben<br />
Grundstoffen zusammen. Die Erde<br />
zum Beispiel aus 78 Prozent Stickstoff,<br />
20,95 Prozent Sauerstoff. Der Mensch hat<br />
nichts Apartes für sich.<br />
Das sei nichts als Chemie. Ersei doch<br />
ein denkendes Wesen und darum etwas<br />
ganz Besonderes, wird eingewandt. Aber:<br />
Wie immer man Denken definierte in den<br />
vergangenen Jahrzehnten, sehr schnell<br />
wurden Tiere, immer öfter auch Pflanzen<br />
entdeckt, die dieser Definition entsprechen.<br />
Homo sapiens nannte der Mensch sich<br />
selbst, solange er dumm war. Der Mensch<br />
ist etwas sehr Besonderes,aber auch Äpfel<br />
und Tintenfische, Delphine und Seeanemonen<br />
sind es. Dass wir erst in den letzten<br />
Jahrzehnten begonnen haben zu begreifen,<br />
wie diese Lebewesen als Individuen, als Gesellschaften<br />
und mit ihrer Umgebung kommunizieren,<br />
wirft nicht gerade ein glorioses<br />
Licht auf unsereIntelligenz. VonHundebesitzern<br />
ist zu hören, dass sie,jebesser sie ihr Tier<br />
begreifen, sich immer unklarer werden, wer<br />
wen hält. Evolutionsbiologisch gesehen<br />
scheint tatsächlich der Hund vonder Domestizierung<br />
deutlich mehr profitiertzuhaben als<br />
das„Herrchen“.<br />
VON DER ANDEREN SEITE HER BETRACHTET<br />
sieht die Lage ganz ähnlich aus. Maschinen<br />
und Automaten übernehmen immer mehr<br />
bislang für spezifisch menschlich gehaltene<br />
Leistungen. Logisches Denken –lange eine,<br />
wenn nicht die Domäne des Menschen –können<br />
die Maschinen besser. Sie sind deutlich<br />
exakter und um ein Vielfaches schneller.Nun<br />
hat man die emotionale Intelligenz entdeckt.<br />
Das wird nicht die letzte Bastion sein, hinter<br />
der sich der Mensch verschanzt.<br />
Die menschliche Intelligenz zeigt sich wie<br />
seine chemische Zusammensetzung als spezifisches<br />
Mischungsverhältnis, über dessen<br />
Zusammensetzung wir weit weniger Macht<br />
haben, als wir uns das lange einbildeten. Jeder<br />
von uns ist ein Gemisch. Niemand weiß, wer<br />
Herr darin ist. Die Frage nach Herr und<br />
Knecht ist überholt. Sie führt indie Irre. Die<br />
Jahrhunderte,die wir in unserenTräumen riefen<br />
„Ich bin der König der Welt“, fuhren wir<br />
von einer in die nächste Katastrophe.Wir leben<br />
in Abhängigkeitsverhältnissen, von denen<br />
wir keine Ahnung haben. Wirwissen fast<br />
nichts über unser Innenleben und haben<br />
kaum etwas in Erfahrung gebracht über die<br />
Zusammenhänge,indenen wir leben.<br />
Undjetzt schaffen wir nicht nur Dinge,die<br />
es bisher nicht gab. Wir schaffen Dinge, die<br />
Dinge schaffen, die es nicht gab, die wiederum,<br />
und so weiter.Esist unmöglich, dabei<br />
den Überblick zu behalten.Wirwerden lernen<br />
müssen, mit weniger auszukommen. Denn<br />
wir wissen: Die vielen Dinge machen krank.<br />
Dazu gehörtauch, dass wir begreifen, dass wir<br />
sie ernst nehmen müssen. DieJapanerin, die<br />
ihren Roboter ebenso freundlich begrüßt wie<br />
ihren Enkel, ist auf dem richtigen Weg.<br />
Isa Willingers Film „Hi, Ai“ ist am 20.Mai um<br />
12.45 Uhr im Kino b-ware in der Gärtnerstraße19in<br />
10245 Berlin zu sehen.<br />
RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />
Kriegsspiele und<br />
Pressefreiheit<br />
18. Mai 1848<br />
Deutsches Parlament: Die Frankfurter Nationalversammlung,<br />
ein Ergebnis der Märzrevolution,<br />
tritt erstmals in der Paulskirche<br />
in Frankfurt am Main zusammen. Das<br />
erste Mal gibt es ein demokratisch gewähltes<br />
Parlament für Deutschland. Mehr oder<br />
weniger demokratisch. Nur Männer durften<br />
wählen, nur Männer durften gewählt<br />
werden. An weiteren Restriktionen gab es<br />
keinen Mangel. Am Anfang besteht die Nationalversammlung<br />
aus 585 Abgeordneten.<br />
Immer mehr springen ab, weil sie von<br />
den Regierungen ihrer Heimatstaaten dazu<br />
Der feierliche Einzug zur Nationalversammlung<br />
DPA<br />
aufgefordert wurden. Die Geschichte der<br />
Frankfurter Nationalversammlung ist die<br />
Geschichte ihres Scheiterns, ist die Geschichte<br />
der Zusammenschlagung der Revolution.<br />
18. Mai 1912<br />
Pressefreiheit: In Sankt Petersburg erscheint<br />
erstmals die von Lenin gegründete<br />
Tageszeitung Prawda („Wahrheit“).<br />
Eigentlicher Herausgeber ist Wjatscheslaw<br />
Molotow (1890–1986), der allerdings<br />
als solcher nie in Erscheinung tritt, um die<br />
Arbeit der staatlichen Zensur zu erschweren.<br />
Stattdessen gibt es 40 Pseudoherausgeber,<br />
die regelmäßig inhaftiert und abwechselnd<br />
zur Maximalstrafe von drei<br />
Monaten verurteilt werden. 1917 wird die<br />
Prawda Zentralorgan der Zensoren, der<br />
KPdSU. Seit 1991 nennt sich die Prawda<br />
unabhängig. Finanziert wird sie von der<br />
Kommunistischen Partei der Russischen<br />
Föderation.<br />
Jürgen Schneider,geboren am<br />
30.4.1934 in Frankfurt/Main DPA<br />
18. Mai 1995<br />
Superwessi: In Miami, Florida, wird der geflüchtete<br />
und mit Haftbefehl gesuchte deutsche<br />
Bauunternehmer Jürgen Schneider zusammen<br />
mit seiner Frau Claudia festgenommen.<br />
Durchgeschönte Angaben hat er mehr<br />
als fünf Milliarden D-Mark Bankschulden<br />
aufgehäuft.<br />
Und am 18. Mai 1989 in der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Kriegsspiele: In geheimen „Kriegsspielen“<br />
amerikanischer Strategen, bei denen man<br />
den taktischen Einsatz von nuklearen Gefechtsfeldwaffen<br />
erprobt, wird die BRD<br />
„routinemäßig zerstört“. Das geht aus einem<br />
Beitrag der Washington Post hervor.<br />
Die Spielanleitungen und Unterlagen unterstünden<br />
der höchsten Geheimhaltungsstufe,<br />
schreibt das Blatt. Selbst NATO-Verbündete<br />
würden nicht zum wichtigsten<br />
Spiel der USA eingeladen.
10 18./19. MAI 2019<br />
In der<br />
Paket-Fabrik<br />
An liebsten Shampoo und Windeln<br />
Ein gigantisches Warenlager ist die Halle in Brieselang.Zuden Topsellerngehörten<br />
Kaffee und Hygieneartikel wie Shampoo, Duschgel, Toilettenpapier<br />
und Windeln, sagt Ali Türk, der stellvertretende Standortleiter<br />
in Brieselang.„Also all jene Dinge, die jeder braucht, die aber<br />
kein Einkaufserlebnis bieten.“ Am „Inbound Dock“ kommen jeden Tag<br />
Lkws an, die die vonAmazon bestellten Artikel liefern. Jeder einzelne<br />
wird voneinem Mitarbeiter der Abteilung „Receive“ erfasst und erhält<br />
einen Barcode, mit dessen Hilfe er in den langen Regalreihen wiedergefunden<br />
werden kann.<br />
Eine riesige Halle, Millionen Produkte, Tausende<br />
Meter Regalfläche. Werkennt sich da noch aus? Ein<br />
Einblick in die Logistik des Onlinehändlers Amazon<br />
Florian Thalmann (Text) und Sabine Gudath (Fotos)<br />
Zuletzt machte Amazon Schlagzeilen, weil<br />
das Unternehmen nun auch noch Supermärkte<br />
eröffnen, also in jene analoge Welt<br />
des Handels vorstoßen will, die es zunehmend<br />
bedroht. Doch das wichtigste Geschäftsfeld ist<br />
weiterhin der Online-Verkauf, weltweit umgesetzt in<br />
riesigen Logistikzentren, eines davon steht nordwestlich<br />
vonBerlin in Brieselang.<br />
„Eigentlich“, sagt Stephan Eichenseher, Sprecher<br />
der deutschen Niederlassung vonAmazon, „sind wir<br />
kein Versandunternehmen. Wirsind eine Fabrik, die<br />
Pakete herstellt.“ Besser kann man kaum beschreiben,<br />
was in der riesigen Halle in einem Gewerbegebiet<br />
passiert, 24 Stunden am Tag. 700 Menschen<br />
arbeiten hier im Schichtsystem, um die 200 sind<br />
gleichzeitig mit den Arbeitsschritten beschäftigt, die<br />
zwischen der Ankunft und dem Verschicken der Produkte<br />
liegen. VonBrieselang aus deckt der Onlineversandhändler<br />
nicht nur den Großraum Berlin ab,<br />
die Pakete reisen in 150 Länder.Das System, mit dessen<br />
Hilfe die Arbeit in der Halle wie ein Uhrwerk<br />
funktioniert, scheint zuerst undurchschaubar –das<br />
Zauberwort lautet „Chaotische Lagerhaltung“. Es<br />
steht nicht DVD anDVD und Buch an Buch, im Gegenteil:<br />
Jeder neue Artikel landet dort, wo gerade ein<br />
Plätzchen frei ist, wiedergefunden wird erper Scan.<br />
Eine moderne, mächtige Fabrik. Eine von 175 weltweit.<br />
VomBand in die Welt<br />
Zuletzt sind die „Packer“ dran, sie verstaunen die Produkte in Kartons<br />
vonangemessener Größe und legen sie auf das Förderband: fertig zum<br />
Verschicken. Am vergangenen Prime Day, ein TagimJahr,andem Amazon<br />
seinen Kunden besonders hohe Rabatte anbietet, hat eine Rekordzahl<br />
von65000 Paketen das LogistikzentrumBrieselang verlassen.<br />
Die Suche nach der Lücke<br />
Nach den „Receivern“ sind die „Stower“ dran –sowie Kevin Gonsior,<br />
26. Er bringt die neu angekommenen Produkte, hier:Bettlaken, zu den<br />
Regalen und räumt sie dortein, wo gerade Platz ist. Wenn er eine Stelle<br />
gefunden hat, scannt er Produkt- und Regalcode, beides wird im System<br />
hinterlegt. Gonsior verteilt die Bettlaken nach dieser Methode in<br />
der ganzen Halle, so kann das Computersystem beim Erstellen des<br />
„Pick-Weges“ später Stellen suchen, an denen gleichzeitig bestellte<br />
Produkte nah beieinander liegen.<br />
Spielzeug neben Knoblauchpresse<br />
Spielzeug neben Gewürzextrakten, Knoblauchpressen neben Taschen und zwischendrin Kekse: „Chaotische Lagerhaltung“ heißt<br />
das bei Amazon. AufOrdnung kommt es nicht an, sonderndarauf, dass die Produkte gefunden werden können. Beim Einräumen<br />
wird der Barcode des jeweiligen Produkts mit dem Barcode des Regals verknüpft –nicht der Mensch, aber das Computersystem<br />
weiß so, wo was steht.<br />
Chaos mit System<br />
Gibt jemand eine Bestellung ab,kommen „Picker“ zum Einsatz -Mitarbeiter,die<br />
die bestellten Artikel an den entsprechenden Regalen abholen.<br />
Weil das Computersystem weiß, wo jeder Artikel steht, berechnet<br />
es für die Mitarbeiter den kürzesten Wegvon Produkt zu Produkt. Mit<br />
einem Scanner suchen die Picker dann in den riesigen Regalen nach<br />
der bestellten Ware. Langweilig? Gar nicht, sagt ein Mitarbeiter:Essei<br />
interessant, zu sehen, was Kunden alles zusammen bestellen. „Zum<br />
Beispiel DVDs mit Sex- und welche mit Kinderfilmen.“<br />
Leo<br />
Gutsch<br />
Meine Frau Catherine ist seit ein paar<br />
Monaten Mitglied einer europäischen<br />
Bürgerbewegung. Sie sagt, wer sich jetzt<br />
nicht für Europa engagiert, der darf sich<br />
nicht wundern, wenn es irgendwann verschwunden<br />
ist. Grundsätzlich bin ich da natürlich<br />
völlig mit ihr einverstanden. Es ist nur<br />
so, dass sich unser Familienleben stark verändert<br />
hat, seit meine Frau Europa rettet.<br />
DerTag beginnt mit dem gemeinsamen Singen<br />
der Europa-Hymne.Während des Frühstücks<br />
darf nicht gesprochen werden, denn<br />
wir hören im Radio die neuesten Europa-<br />
Nachrichten. Dann hat meine Frau ihre Europa-Telefonkonferenz.<br />
Anschließend erzählt mir meine Frau von<br />
der Europa-Telefonkonferenz. Manchmal<br />
dauert die Erzählung länger als die Konferenz.<br />
Ich kenne mittlerweile ihre engsten<br />
vierhundert bis fünfhundert Mitstreiter<br />
ziemlich genau, obwohl ich diese Leute noch<br />
nie gesehen habe.Ich bin auch über aktuelle<br />
und zukünftige Projekte detailliert unterrichtet.<br />
Falls der Chef der Bürgerbewegung<br />
mal krank wird, könnte ich ihn problemlos<br />
ersetzen, auch Urlaubsvertretungen wären<br />
möglich. Es ist übrigens ein riesiger Vorteil,<br />
dass ich so gut informiert bin. Wie sollte ich<br />
sonst mit meiner Frau ins Gespräch kommen?<br />
Auf banale Dinge des Alltags reagiert<br />
sie schon lange nicht mehr. Sage ich zum<br />
Beispiel:„Schatz, wollen wir heute Abend ins<br />
Kino gehen?“, dann guckt sie mich an wie<br />
Fliegendreck. Sage ich hingegen: „Schatz,<br />
würde die kulturelle Identität Europas nicht<br />
gestärkt, wenn wir uns heute Abend einen<br />
spanischen Film mit griechischen Untertiteln<br />
anschauen?“, dann habe ich ihre ungeteilte<br />
Aufmerksamkeit.<br />
Meine Frau ist in Luxemburg geboren, in<br />
Brüssel aufgewachsen, hat in Paris studiert<br />
und lebt jetzt in Berlin. Viel europäischer als<br />
sie kann man nicht sein. Ich war in meiner<br />
Jugend in der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische<br />
Freundschaft, was allerdings vor<br />
allem damit zu tun hatte, dass Juliane, ein<br />
Lasst uns<br />
Europa retten<br />
VonMaxim Leo<br />
schönes Mädchen aus der Nachbarklasse,<br />
dort auch Mitglied war. Später studierte ich<br />
in Paris, lernte meine Frau kennen und<br />
wurde zu einem überzeugten Verfechter der<br />
Deutsch-Französischen Freundschaft. Man<br />
könnte also sagen, dass mein außenpolitisches<br />
Denken nicht unentscheidend vom<br />
weiblichen Geschlecht geprägt wurde.<br />
Aber auch mein Großvater spielte eine<br />
Rolle. Erwar als Kind mit seinen Eltern vor<br />
den Nazis nach Frankreich geflohen, schloss<br />
sich später den Partisanen an und kam als<br />
Leutnant der französischen Armee ins besiegte<br />
Deutschland zurück. Er war, denke<br />
ich, auf seine ArtEuropäer.<br />
Als ich in Paris studierte, regierten<br />
François Mitterrand und Helmut Kohl, die<br />
sich zehn Jahre zuvor in Verdun die Hände<br />
gereicht hatten. Die Geschichte Europas erschien<br />
mir unumkehrbar zu sein. Es war klar,<br />
dass die europäischen Nationen sich nie<br />
wieder gegeneinander wenden würden. Es<br />
war klar,dass kein europäisches Land alleine<br />
bestehen kann. Dass nur die Union Europa<br />
eine Stimme gibt. Undheute? Da scheint das<br />
alles nicht mehr so klar zu sein. Da gibt es immer<br />
mehr Leute, die ernsthaft denken, man<br />
käme alleine besser zurecht. Da wirddie Geschichte<br />
vergessen. Da wird Hass und Angst<br />
geschürt.<br />
Okay, liebe Leser, estut mir leid, irgendwie<br />
ist diese kleine, heitere Geschichte jetzt<br />
auf einmal ins Große, Ernsthafte gerutscht.<br />
Aber so ist das eben manchmal, vorallem in<br />
so seltsamen Zeiten. Wie Sie wissen, findet<br />
nächste Woche die Europawahl statt. Zum<br />
ersten Malkönnten die rechtspopulistischen<br />
Angstmacher und nationalistischen Hetzer<br />
Europa blockieren. Deshalb, liebe Leser, gehen<br />
Siebitte zu dieser Wahl und stimmen Sie<br />
für Europa! Siewürden damit auch mir ganz<br />
persönlich helfen, denn wenn die Bedrohung<br />
abgewendet wird, muss meine Frau<br />
nicht mehr in der Bürgerbewegung mitmachen.<br />
Und mein Familienleben und diese<br />
Kolumne werden wieder normal.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B1<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Service<br />
Wasfür den Urlaub mit<br />
Babybauch zu beachten ist<br />
Reise, Seite B3<br />
Sinnvolle Arbeit –was ist<br />
das eigentlich?<br />
Karriere, Seite B5<br />
Kinder an Bord: Den Nachwuchs<br />
sicher auf dem Rad mitnehmen<br />
Mobile Welten, Seite B9<br />
Ist das der Vorpommersche Humor?<br />
„Radfernweg Berlin-Usedom“<br />
sagt das Schild, und ein<br />
Pfeil deutet auf endlose Treppenstufen,<br />
die einen Berg hinaufführen.<br />
In Kölpinsee, nach rund 300 Rad-Kilometern<br />
von Berlin, soll man nun<br />
den Drahtesel samt Gepäcktaschen<br />
eine Treppenanlage,die einen 58 Meter<br />
hohen Berg hinaufführt, hochwuchten?<br />
Wer auch immer den<br />
„Fernradweg Berlin-Usedom“ (erbaut<br />
im Jahr 2006) plante, ein Radler<br />
kann es nicht gewesen sein. EinBösewicht<br />
war aber auch, der den Schotter<br />
auf einem Abschnitt des Radwegs<br />
kurz vor Anklam streute: der ist so<br />
scharfkantig, dass schätzungsweise<br />
jedes vierte Rad einen Platten bekommt.<br />
In unserer Gruppe,vier Männer<br />
zwischen 30 und 50, betraf es einen<br />
Reifen. Doch abgesehen von<br />
solchen Geringfügigkeiten ist der<br />
Radweg Berlin-Usedom ein Traum!<br />
Besonders Ende Mai, bei Sonnenschein,<br />
22 Grad und viel Rückenwind.<br />
In vier Tagen sind die 335 Kilometer<br />
Streckenlänge auch für Ungeübte zu<br />
schaffen –selbst mit einem alten Damenrad<br />
mit Dreigang-Nabenschaltung.<br />
Oder mit einem Radganz ohne<br />
Gangschaltung.<br />
Geschichtsträchtige Gegend<br />
Durch weite Wiesen, dichte Wälder und vorbei an historischen Orten geht es auf dem Radweg von Berlin nach Usedom. PR Marienkirche in Prenzlau GETTYIMAGESEUROTRAVEL<br />
Dererste Abschnitt –von Berlin nach<br />
Angermünde –führt fast die ganze<br />
Zeit durch den Wald und ist etwas<br />
hügelig. Der Wegkreuzt Lobetal, wo<br />
nach der Maueröffnung Erich<br />
Honecker beim Pastor einige Zeit<br />
Asyl fand. Gregor, Dieter und Ranjid<br />
wollen eigentlich weiterfahren, weil<br />
sie gerade „so im Schwunge“ seien,<br />
aber Holger möchte unbedingt den<br />
Joghurt probieren, der dort produziert<br />
wird und der im Milchladen<br />
verkauft wird. Köstlich!<br />
Die nächste Kaffeepause ist<br />
Joachimsthal, wo ein englisches Pärchen<br />
einen altenWasserturmrestaurierte<br />
und mit einem gläsernen Aufzug<br />
versah. Dieter murrt etwas, weil<br />
„da oben ja nichts Spektakuläres“ zu<br />
sehen sei. Nur Natur, Wälder und<br />
Seen – der Beginn der Uckermark<br />
eben, der am dünnsten besiedelten<br />
Region Deutschlands.<br />
Beim Weiterradeln machen sich<br />
zwei Schrauben an den Rädern<br />
selbstständig, der Gepäckträger<br />
wackelt bedenklich. Werkzeug haben<br />
wir dabei, doch Ersatzschrauben?<br />
Im Ort Joachimsthal gibt es einen<br />
Antiquitätenhändler, der auch<br />
alte Fahrräder verkauft. „Wetten, der<br />
hat ein altes Marmeladenglas mit<br />
Schrauben drin?“, meint Gregor,der<br />
Auskenner.Eine halbe Stunde Pause<br />
vor dem Laden, Punkt 15 Uhr wird<br />
aufgeschlossen. Und schon bald<br />
darauf klimpert eine Schraubensammlung<br />
in einem –naklar! –alten<br />
Marmeladenglas.Für zwei Euro sind<br />
die Räder wieder fit, es geht weiter<br />
Vier Männer, vierRäder,<br />
vierTage<br />
Auf dem Radfernweg von Berlin nach Usedom<br />
legt man 335 Kilometer auf dem Drahtesel zurück.<br />
Eine Strecke zu Genießen im Nordosten<br />
Von Dirk Engelhardt<br />
am malerischen Ufer des Werbellinsees<br />
entlang nach Angermünde.Der<br />
Tagwar kühl, und so ist die Sauna im<br />
Hotel Weiss –vorher gebucht –gut<br />
zum Aufwärmen.<br />
Werdie Radtour durch Brandenburgund<br />
Mecklenburgauch als kulinarische<br />
Reise versteht, wird aller<br />
Voraussicht nach enttäuscht. In Angermünde<br />
hat man zum Abendessen<br />
nur dieWahl zwischen einem Döner-<br />
Imbiss, einem murkelig aussehenden<br />
„Asia-Imbiss“, einem Pizzabäcker<br />
auf ähnlichen Niveau und einem<br />
„Griechen“. Radler,die schließlich<br />
einige Energie verbrauchen, tun<br />
gut daran, nach Hofläden Ausschau<br />
zu halten. Erst auf Usedom bessert<br />
sich das gastronomische Angebot<br />
dann merklich.<br />
Nach Angermünde folgen einige<br />
malerische Dörfer, man sieht hier<br />
tatsächlich noch Dorfbewohner im<br />
alten Trabant herumjuckeln oder auf<br />
dem Schwalbe-Moped vorbeiknattern.<br />
DerglasklareOberuckersee hat<br />
schon Badetemperatur, eine schöne<br />
Abkühlung für die warmgestrampelten<br />
Waden.<br />
Prenzlau, vonder man im Radreiseführer<br />
die imposante Marienkirche<br />
sieht, enttäuscht. Außer der<br />
wirklich beeindruckenden Kirche<br />
besteht das Städtchen fast ausschließlich<br />
aus öden Nachkriegsbauten.<br />
Nicht viel anders sieht es in<br />
den Städten Pasewalk und Anklam<br />
aus. Nach der hügeligen Strecke bis<br />
Angermünde wirdesnun immer flacher,<br />
Windräder auf weiten Feldern<br />
bestimmen das Bild. Immer wieder<br />
sieht man alte Fahrräder anKreuzungen,<br />
die mit einem Schild „Berlin-Usedom“<br />
als Wegweiser dienen.<br />
In Weihernquaken Frösche,von gelben<br />
Rapsfeldern und Holunderhekken<br />
duftet es kräftig herüber.<br />
Kulinarische Highlights<br />
Bei Ueckermünde könnte man den<br />
Wegnach Usedom abkürzen, indem<br />
man die Fähre über das Stettiner<br />
Haff benutzt. Wir möchten jedoch<br />
den Landweg fahren, was uns –wie<br />
schon erwähnt –den ersten platten<br />
Reifen beschert.<br />
Kurz vor dem Wolgastsee neigt<br />
sich der Akku des E-Bikes vonDieter<br />
dem Ende zu –zweiKilometer Reichweite<br />
zeigt das Display. Eine ausgiebige<br />
Pause in einem Restaurant mit<br />
Steckdose wäre jetzt angebracht.<br />
Und wie von Zauberhand taucht an<br />
der nächsten Kurve das „Idyll“ am<br />
Wolgastsee auf, zugleich ein kulinarisches<br />
Highlight der Reise.Nach der<br />
ausgiebigen Mittagspause mit „Freibier“<br />
von Störtebeker ist der Akku<br />
wieder fast voll – startklar für die<br />
Etappe zu den Kaiserbädern.<br />
Der Radweg an den Küstenorten<br />
Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin bis<br />
nach Zinnowitz ist ein Traum, das<br />
Meer ist mit zwölf Grad allerdings<br />
noch etwas kalt zum Baden.<br />
Auf dem letzten Stück nach<br />
Peenemünde stehen am Rande des<br />
Radwegs auffälligeWarnschilder,der<br />
Wald birgt hier immer noch Überreste<br />
von Munition aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg. Hier wurden 1936 unter<br />
Wernher von Braun neue Waffen<br />
entwickelt, heute noch liegt hier das<br />
„U-461“ U-Boot, 4000Tonnen schwer<br />
und bedrohlich wirkend. Wer von<br />
diesem Endpunkt, dem Mini-Sackbahnhof<br />
Peenemünde, nach Berlin<br />
mit der Bahn zurückfahren will,<br />
muss drei- oder viermal umsteigen<br />
undgut vier Stunden Fahrzeit kalkulieren.<br />
Man kann dabei die Reise<br />
schön Revue passieren lassen: die<br />
Bahn fährt fast exakt die gleiche<br />
Strecke, die man auf dem Radfernweggeradelt<br />
ist, wieder zurück.<br />
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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Reise<br />
Im Frühjahr ist das Seebad Scheveningen mit seinem Riesenrad als Markenzeichen noch nicht so überlaufen. Den Haag ist nah, der Abstecher in die Verwaltungsstadt der Niederlande lohnt sich. KATJA GARTZ (2)<br />
VomStrand ins Hofquartier<br />
Nur einen Katzensprung entfernt vom traditionsreichen niederländischen Seebad Scheveningen liegt Den Haag. Das ist immer noch ein Geheimtipp<br />
VonKatja Gartz<br />
Wendy Trost besteigt<br />
mit drei Freunden<br />
eine Gondel des Riesenrads.<br />
„Es ist immer<br />
wieder eine tolle Aussicht“,sagt<br />
sie.Von oben liegt ihnen Scheveningen<br />
in mildem Sonnenlicht zuFüßen.<br />
Das Kurhaus strahlt inaltehrwürdigem<br />
Glanz, und am Strand<br />
lassen sich Besucher eine frische<br />
Brise um Nase wehen. Nach der<br />
Fahrt schlendern die vier über den<br />
Pier an den vielen Bistros vorbei.<br />
„Am Meer zu wohnen und DenHaag<br />
um die Ecke zu haben, das ist großartig“,<br />
sagt Wendy. ImFrühling und<br />
im Herbst sei das Seebad am schönsten,<br />
wenn es nicht so voll und tagsüber<br />
warmist.<br />
Der Charme der Nebensaison<br />
Der erste Badeort der Niederlande<br />
entstand mit einem kleinen Badehaus.<br />
Umungestört zuplantschen,<br />
wurden die Gäste mit überdachten<br />
Kutschen ins Meer gefahren. An<br />
Stelle des Badehauses folgte zehn<br />
Jahre später das Grand Hotel und<br />
nach einer Erweiterung 1885 das<br />
Kurhaus. Das ehemalige Fischerdorf<br />
entwickelte sich mit der Zeit zu einem<br />
mondänen Kurort.Den elitären<br />
Charakter hat Hollands größtes Seebad<br />
längst verloren. Heute zieht der<br />
sechs Kilometer von Den Haag entfernte<br />
BadeortNiederländer wie Besucher<br />
an. Einen besonderen Charme<br />
hat das 200 Jahrealte Scheveningen<br />
außerhalb der Saison, wenn die<br />
Holzhütten der Restaurants und<br />
Bars abgebaut sind und der Strand<br />
sich in voller Breite fast naturbelassen<br />
zeigt.<br />
Während Wendy mit ihren Gästen<br />
am Strand spazieren geht,<br />
schließt Judith Stibbe im Hofquartier<br />
DenHaags ihr Café de Oude Molauf.<br />
Es ist eine Institution indem zentrumsnahen<br />
Viertel, in dem auch die<br />
Königsfamilie ihre Büros hat. Als sie<br />
die Barvor 24 Jahren übernahm, war<br />
die Gegend ziemlich verlassen. Niemand<br />
ging ins Hofquartier. Doch<br />
nach und nach kamen junge Leute,<br />
um ein Café oder ein Geschäft zu eröffnen.<br />
Für Judith Stibbe ist es ein<br />
besonders Viertel. „Wir kennen uns<br />
untereinander, wir sind Kollegen<br />
Typisch Nordsee: Strandidylle in Scheveningen<br />
und feiern auch zusammen unsere<br />
Geburtstage“,sagt die Barfrau.<br />
Inzwischen gehört das Hofquartier<br />
mit seinen schönen alten Häusern<br />
zum angesagtesten Viertel der<br />
Stadt. Kleine Boutiquen, schicke Läden<br />
mit modernem Design, gemütliche<br />
Cafés und Restaurants, die fast<br />
alle Küchen der Welt bieten, sorgen<br />
für den Charme die Gegend. Auch<br />
Josh Gregg hat hier seinen Laden<br />
gefunden. Er verkauft Bier vonverschiedenen<br />
Brauereien und füllt sie<br />
in Mehrwegflaschen ab.„Es ist eine<br />
tolle Ecke, gute Kneipen und nette<br />
Leute“, sagt der Kanadier aus Calgary,<br />
der seinen Beruf als Grafiker an den<br />
Nagel gehängt hat.<br />
Kunstliebhaber kommen in Den<br />
Haag auch auf ihre Kosten. Die Stadt<br />
besitzt die größte Mondrian-Sammlung<br />
der Welt, das berühmte Gemälde<br />
„Mädchen mit dem Perlenohrring“<br />
vonVermeer und Maurits Eschers optische<br />
Täuschungen. Seine Treppen<br />
gehen gleichzeitig nach unten und<br />
nach oben.<br />
Ein paar kleine Straßen weiter sitzen<br />
Andrea und Peter Remeynse im<br />
Restaurant Jamey Bennet und genießen<br />
den Ausblick auf den Binnenhof<br />
mit dem Parlament und die neue Skyline<br />
amBahnhof. „Wir gehen gerne<br />
essen, und die Auswahl ist riesig “,<br />
sagt der gebürtige Den Haager. Andrea<br />
ist erst ein paar Monate inder<br />
Stadt. „Mir gefällt das internationale<br />
Flair und die Nähe zum Meer“, sagt<br />
dieWissenschaftlerin. Aber besonders<br />
schätzt sie, dass Den Haag noch ein<br />
Geheimtipp und nicht so überlaufen<br />
ist wie Amsterdam.<br />
DenHaag istnicht nur Regierungssitz<br />
und Residenz von König Willem-<br />
Alexander und Königin Maxima,<br />
sondernauch die Stadt des Friedens<br />
und des Rechts. Den Haag beherbergt<br />
beispielsweise den Internationalen<br />
Gerichtshof der UN für völkerrechtliche<br />
Konflikte, den Internationale<br />
Strafgerichtshof, der sich mit<br />
Verbrechen gegen die Menschlichkeit,<br />
Kriegsvergehen und Völkermord<br />
befasst, sowie den Internationalen<br />
Strafgerichtshof für das ehemalige<br />
Jugoslawien.<br />
Mit der Bahn an den Strand<br />
Nach Scheveningen schlendertauch<br />
Wendy Trost mit ihren Gästen durch<br />
das Hofquartier.Sie bummeln durch<br />
die Geschäfte,durch Chinatown und<br />
besuchen die Destillerie Van Kleef.<br />
Dort wird seit 1842 Genever, die Urform<br />
des Gins hergestellt. Die Besitzerin<br />
Fleur Kruyt kennt die besten<br />
Sorten und Anekdoten. Mitder Straßenbahn<br />
geht es anschließend wieder<br />
zurück an den Strand.<br />
Die Reise wurdeunterstütztvom Niederländischen<br />
Büro für Tourismus<br />
und dem The Hague Marketing Bureau.<br />
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Tel: 038377-4550 Fax:-038377-455135 www.hotelwaldidyll.de<br />
brandenburg<br />
Frühling<br />
am Döllnsee<br />
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– Nutzen Sie unsere Fahrräder,<br />
Boote und Stand Up Paddling Boards kostenfrei im<br />
Rahmen jeder Zimmerbuchung, nach Verfügbarkeit<br />
– Lassen Sie sich von unserem gastronomischen Team<br />
verwöhnen<br />
– Nutzen Sie das Panoramaschwimmbad und die Saunen<br />
Buchungszeitraum April bis Juni 2019<br />
Informationen erhalten Sie von unserem<br />
Reservierungsteam unter Tel.: 039882 63 -0<br />
oder www.doellnsee.de<br />
Hotel Döllnsee GmbH &Co. KG<br />
Döllnkrug 2−17268 Templin<br />
schwarzwald<br />
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Hotel Waldeck, Poche Nr.6,79674 Todtnau<br />
Matthias Rost, Tel. 07671/999930, Fax 07671/9999339<br />
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Gasthof„zur Dammschenke“ Inhaber Steffen<br />
Herrling,Großschönauerstraße 65,02796 Jonsdorf,<br />
Telefon :035844-72777 www.dammschenke.de<br />
Franken<br />
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Waldpension Funk-Seyschab<br />
Geschwand 103 ∙91286 Obertrubach<br />
Tel./Fax: 09197/398 (Hausprospekt)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 3· ·<br />
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Reise Code: BZ1805 -2349<br />
AIDAvita - Australien und Indonesien erleben<br />
Singapur<br />
Semarang<br />
Siesparenbis<br />
zu €510,-<br />
Bali<br />
Surabaya<br />
Lombok<br />
Komodo<br />
Darwin<br />
Tag01Nachtflug nach Singapur|Tag02Ankunft inSingapur, Transfer zum Schiff &Einschiffung|Tag<br />
03 Singapur, Abfahrt 14:00|Tag04auf See|Tag05Semarang, Indonesien, 08:00-19:00|Tag06auf<br />
See|Tag07&08Bali, Indonesien, 08:00-18:00|Tag09&10auf See|Tag11&13Darwin, Australien,<br />
08:00-22:00|Tag14&15auf See|Tag16Komodo, Indonesien, 07:00-17:00|Tag17Lombok,<br />
Indonesien, 10:00-20:00|Tag18auf See|Tag19Surabaya, Indonesien, 07:00-19:00|Tag20&21auf<br />
See|Tag22Singapur 08:00|Tag23Singapur, Ausschiffung, Transfer zum Flughafen und Rückflug<br />
nach Deutschland|Tag24Ankunft inDeutschland<br />
24 Tage<br />
ab<br />
€3.299,-<br />
Bali<br />
Australien<br />
Indonesien Singapur an Bord -Beach Lounge<br />
an Bord<br />
Termine:<br />
22.02. -16.03.2020<br />
Ihre Vorteile:<br />
inklusive<br />
Flüge<br />
Preise: Gültig bis 01.06.2019:<br />
Innen Vario €3.299 statt €3.719<br />
Meeresblick Vario €3.499 statt €3.939<br />
Balkon Vario €5.499 statt €6.009<br />
An- und Abreise<br />
Hinflug von Berlin nach Singapurinder Economy-Class<br />
Rückflug vonSingapurnach Berlin in der Economy-Class<br />
Railand Fly inklusive<br />
Alle Transfers vor Ort<br />
inklusive<br />
Kreuzfahrt<br />
Rail&Fly<br />
22 Tage Kreuzfahrt mit der AIDAvita<br />
Ticket<br />
Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />
Trinkgelder für die Crew sind im Reisepreis bereits enthalten<br />
Alle Getränke zuden Hauptmahlzeiten in den Buffet-<br />
Restaurants (Tischwein, Bier, Softdrinks)<br />
Alle MahlzeitenanBord, ausgenommensind die Spezialitätenrestaurants<br />
hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />
Besuch der Shows &Veranstaltungen an Bord<br />
Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />
Kinderbetreuung im Kids Club<br />
MSC Preziosa - Große Nordkap Kreuzfahrt AIDAprima - VonKiel nach Mallorca mit Badeverlängerung<br />
Reise Code: BZ1805 -2348 Reise Code: BZ1805 -2333<br />
Siesparenbis<br />
zu €360,-<br />
Lissabon<br />
Malaga<br />
12 Tage<br />
ab<br />
€1.289,-<br />
Molde<br />
Alesund<br />
Tromso<br />
Norwegen<br />
Trondheim<br />
Flam<br />
Stavanger<br />
Honningsvag<br />
Hamburg Deutschland<br />
Tag01Hamburg, Deutschland, Einschiffung,Abfahrt<br />
22:00|Tag02aufSee|Tag03Alesund, Norwegen,<br />
10:00-20:00|Tag04aufSee|Tag05&06 Honningsvag<br />
(Nordkap),Norwegen, 13:00-02:00|Tag06Tromso,<br />
Norwegen,12:30-21:00|Tag07aufSee|Tag08<br />
Trondheim, Norwegen,10:00-19:00|Tag09Molde,<br />
Norwegen,07:00-14:00|Tag10Flam,Norwegen,<br />
08:00-19:00|Tag11aufSee|Tag12Hamburg,<br />
Deutschland06:00,Ausschiffung<br />
Alesund<br />
Termine:<br />
24.05. -04.06.2020<br />
+€99,-Saisonzuschlag<br />
29.06. -10.07.2020<br />
Fjorde<br />
Ihre Vorteile:<br />
Flam<br />
Preise:Gültigbis 01.06.2019:<br />
Innen Bella €1.289 statt €1.669<br />
Innen Fantastica €1.389 statt €1.749<br />
Meerblick Bella* €1.589 statt €1.949<br />
Meerblick Fantastica €1.649 statt €2.009<br />
Balkon Bella €1.799 statt €2.159<br />
Balkon Fantastica €1.899 statt €2.259<br />
Balkon Aurea** €2.249 statt €2.609<br />
Suite Fantastica €2.899 statt €3.259<br />
*teilweise Sichtbehinderungen **Spa-Paket &Easy All Inklusive<br />
An- undAbreise<br />
Hinfahrt mit dem Bus vonBerlin nach Hamburg<br />
Rückfahrt mit dem Bus vonHamburg nach Berlin<br />
inklusive<br />
Bus<br />
Kreuzfahrt<br />
12 Tage Kreuzfahrt mit der MSC Preziosa<br />
Hafengebühren,Steuernund alle Treibstoffzuschläge<br />
GetränkeVariationenimBuffetbereich (u.a. Wasser,Kaffee, Tee)<br />
AlleMahlzeiten an Bord, ausgenommensind dieSpezialitätenrestaurants<br />
hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />
Theater und Showprogramm jeden Abend<br />
Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />
Gepäckservicewährend der Ein- undAusschiffung<br />
14 Tage<br />
ab<br />
€1.049,-<br />
Southampton (London)<br />
England<br />
La Coruña<br />
Lissabon<br />
Portugal<br />
Cadiz (Sevilla)<br />
Spanien<br />
Malaga<br />
Oslo<br />
Norwegen<br />
Kiel<br />
Deutschland<br />
Zeebrügge (Brüssel)<br />
Belgien<br />
Palma de Mallorca<br />
Tag01HinfahrtnachKiel, Deutschland, Einschiffung,<br />
Abfahrt18:00|Tag02aufSee|Tag03Oslo, Norwegen,<br />
07:00-16:00|Tag04aufSee|Tag05Zeebrügge<br />
(Brüssel),Belgien,09:00-18:00|Tag06Southampton<br />
(London),England,08:00-19:00|Tag07aufSee|Tag<br />
08 La Coruña,Spanien, 10:00-20:00|Tag09auf<br />
See|Tag10Lissabon,Portugal, 08:00-16:00|Tag11<br />
Cádiz (Sevilla),Spanien, 11:00-20:00| Tag12Malaga,<br />
Spanien, 09:00-19:00|Tag13aufSee|Tag14Palma<br />
de Mallorca ,Mallorca05:00,Ausschiffung, Transfer<br />
zum Flughafen &Rückflug nach Deutschland<br />
Termine:<br />
12.10. –25.10.2019<br />
Beispielkabine<br />
Ihre Vorteile:<br />
Preise: Gültig bis 01.06.2019:<br />
Innen Vario €1.049 statt €1.319<br />
Meeresblick Vario €1.199 statt €1.499<br />
Balkon Vario €1.399 statt €1.749<br />
Balkon Komfort Vario €1.499 statt €1.879<br />
Panorama Vario €1.999 statt €2.499<br />
An- undAbreise<br />
Hinfahrt mit dem Bus von Berlin nach Hamburg<br />
Rückflug vonMallorca nach Berlin in der Economy-Class<br />
Alle Transfers vor Ort<br />
Kreuzfahrt<br />
14 Tage Kreuzfahrt mit der AIDAprima<br />
Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />
Trinkgelder für die Crew sind im Reisepreis bereits enthalten<br />
Alle Getränke zuden Hauptmahlzeiten inden Buffet-<br />
Restaurants (Tischwein, Bier, Softdrinks)<br />
Alle MahlzeitenanBord, ausgenommensind die Spezialitätenrestaurants<br />
hier werden teilweise Aufschläge verlangt<br />
Besuch der Shows &Veranstaltungen an Bord<br />
Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />
Kinderbetreuung im Kids Club<br />
inklusive<br />
Flug &Bus<br />
Sie sparen bis<br />
zu €500,-<br />
Premium Erlebnispaket Mallorca nur €199,-<br />
3Übernachtungen im Hotel Java mit Halbpension<br />
Stadtrundfahrt durch Palma mit unseren deutschen Reiseleiter Denis<br />
(wennSie dasNachprogrammbuchen, dannist dieAnkunftinDeutschland<br />
am 28.10.2019)<br />
MSCPreziosa - VonHamburg ins Mittelmeer &zurück<br />
Reise Code:BZ1805-2343<br />
England<br />
Southampton (London)<br />
Le Havre (Paris)<br />
Brest Frankreich<br />
La Coruna<br />
Lissabon Portugal<br />
Malaga<br />
Spanien<br />
Cádiz<br />
Hamburg Deutschland<br />
Rotterdam Niederlande<br />
Tag01Hamburg,Deutschland,Einschiffung,Abfahrt<br />
21:00|Tag02auf See| Tag03Le Havre, Frankreich,<br />
07:00-19:00|Tag04Southampton (London),England,<br />
07:00-19:00|Tag05Brest, Frankreich, 13:00-<br />
19:00|Tag06auf See|Tag07Lissabon,Portugal,09:00-<br />
17:00|Tag08Cadiz, Spanien, 09:00-18:00|Tag09<br />
Malaga,Spanien, 07:00-17:00|Tag10aufSee|Tag11<br />
La Coruna,Spanien, 08:00-18:00|Tag12aufSee|Tag<br />
13&14 Rotterdam, Niederlande, 14:00-06:00|Tag15<br />
Hamburg,Deutschland07:00,Ausschiffung<br />
Malaga<br />
15 Tage<br />
ab<br />
€1.049,-<br />
Lissabon<br />
Termine:<br />
19.04 -03.05.2020<br />
+€149,-Saisonzuschlag<br />
30.08 -13.09.2020<br />
Paris<br />
Ihre Vorteile:<br />
Preise:Gültigbis 01.06.2019:<br />
Innen Glück €1.049 statt €1.339<br />
Innen Bella €1.149 statt €1.439<br />
Innen Fantastica €1.249 statt €1.569<br />
Meerblick Bella* €1.399 statt €1.749<br />
Meerblick Fantastica €1.449 statt €1.819<br />
Balkon Bella €1.599 statt €1.999<br />
Balkon Fantastica €1.699 statt €2.129<br />
*teilweise Sichtbehinderungen<br />
Kreuzfahrt<br />
15 Tage Kreuzfahrt mit der MSC Preziosa<br />
Hafengebühren,Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />
GetränkeVariationen im Buffetbereich(u.a. Wasser, Kaffee, Tee)<br />
AlleMahlzeiten an Bord, ausgenommensind dieSpezialitätenrestaurants<br />
hier werdenteilweise Aufschläge verlangt<br />
Theater und Showprogramm jeden Abend<br />
Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />
Gepäckservice während der Ein- undAusschiffung<br />
• Busan- undabreise vonBerlin fürnur €19,-zubuchbar<br />
Siesparenbis<br />
zu €430,-<br />
MSC Preziosa - RundumIsland undSchottland<br />
Reise Code: BZ1805 -2341 (Route1) -2342 (Route2)<br />
Isafjordur<br />
Route1<br />
Edinburgh<br />
Akureyri<br />
Island<br />
Reykjavik<br />
Kirkwall<br />
Invergordon<br />
England<br />
12/13Tage<br />
ab<br />
€1.249,-<br />
Hamburg<br />
Deutschland<br />
Termine:<br />
Route1:<br />
04.06 –15.06.2020<br />
Saisonzuschläge:<br />
24.07 –04.08.2020<br />
+€270,-Innen<br />
+€320,-Meerblick<br />
+€400,-Balkon<br />
Route2:<br />
Saisonzuschläge:<br />
18.08 –30.08.2020<br />
+€270,-Innen<br />
+€320,-Meerblick<br />
+€400,-Balkon<br />
Preise: Gültig bis 01.06.2019:<br />
Innen Glück €1.249 statt €1.689<br />
Innen Bella €1.299 statt €1.759<br />
Innen Fantastica €1.399 statt €1.889<br />
Meerblick Bella* €1.599 statt €2.159<br />
Meerblick Fantastica €1.699 statt €2.299<br />
Balkon Bella €1.799 statt €2.429<br />
Balkon Fantastica €1.949 statt €2.639<br />
*teilweise Sichtbehinderungen<br />
Route1-12TageKreuzfahrt:<br />
Tag01Hamburg, Deutschland,Einschiffung, Abfahrt 22:00|Tag02auf<br />
See|Tag03Invergordon,England (Schottland), 07:00-18:00|Tag04auf<br />
See|Tag05&06 Reykjavik, Island, 10:00-18:00|Tag07Isafjordur,Island,<br />
07:00-19:00|Tag08Akureyri,Island, 07:00-18:00|Tag09aufSee|Tag10<br />
Kirkwall,England (Schottland), 08:00-20:00|Tag11auf See|Tag12Hamburg,Deutschland<br />
06:00, Ausschiffung<br />
Route2-13TageKreuzfahrt:<br />
Hamburg -aufSee -Lerwick -auf See-Reykjavik-Reykjavik-Isafjordur -<br />
Akureyri -auf See-Invergordon,England (Schottland)-SouthQueensferry<br />
(Edinburgh), auf See-Hamburg<br />
Ihre Vorteile:<br />
Island<br />
Kreuzfahrt<br />
12 oder 13Tage Kreuzfahrt mit der MSC Preziosa<br />
Hafengebühren, Steuern und alle Treibstoffzuschläge<br />
Getränke Variationen im Buffetbereich (u.a.Wasser,Kaffee, Tee)<br />
Alle MahlzeitenanBord, ausgenommensind die Spezialitätenrestaurants<br />
hier werden teilweiseAufschläge verlangt<br />
Theater undShowprogrammjeden Abend<br />
Deutschsprachiger Ansprechpartner an Bord<br />
Gepäckservice währendder Ein-und Ausschiffung<br />
• Busan-und abreisevon Berlin fürnur €19,-zubuchbar<br />
Siesparenbis<br />
zu €690,-<br />
Buchen und Beratung unter:030 99 4049820<br />
Mo. 08:00-20:00 | Di.-Fr. bis 08:00-18:00 | Sa. 10:00-14:00 | www.kreuzfahrtsafari.de | kontakt@kreuzfahrtsafari.de<br />
KreuzfahrtSafariGmbH • Auguste-Viktoria-Allee 3 • 13403Berlin<br />
Es gelten dieAGB laut www.kreuzfahrtsafari.de.Alle Preiseverstehen sichpro Person.ÄnderungenimRoutenverlauf,Eingabefehlerund Irrtümer vorbehalten. Rail&Fly Ticketsverstehen sichpro Person und Strecke.
B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Reise<br />
NACHRICHTEN<br />
Tattoo-Künstler<br />
auf der Aidanova<br />
REISE &FREIHEIT<br />
Unfall mit<br />
dem Mietwagen<br />
AufzweiMittelmeer-Reisen der<br />
Aidanova im Sommer 2019 können<br />
sich Gäste auf ein ganz besonderes<br />
Souvenir freuen: DerTattoo-Künstler<br />
Nori Stormund seine Black Pearl<br />
Crew schaffen an Bord wahre<br />
Kunstwerke auf der Haut. DieMöglichkeit,<br />
sich ein Tattoo stechen zu<br />
lassen, haben Gäste sowohl an Bord<br />
als auch in regionalen Studios in<br />
Barcelona oder Romgemeinsam<br />
mit dem Black Pearl Team. DieAusflüge<br />
werden zeitnah über myaida<br />
buchbar sein. DieTattoo-Kreuzfahrten<br />
starten vom29. Juni bis 6. Juli<br />
2019 ab/bis Palma de Mallorca<br />
sowie vom12. bis 19. Juli 2019 ab/<br />
bis Barcelona. (dpa)<br />
www.aida.de<br />
TUI leidet unter<br />
dem Flugverbot<br />
DasStartverbot für Boeings neue<br />
Mittelstreckenjets droht dem ReisekonzernTUI<br />
den Gewinn zu verhageln.<br />
Wenn bis Ende Mainicht<br />
sicher sei, dass die Maschinen vom<br />
Typ737 Maxwieder abheben können,<br />
werdeTUI Ersatzmaßnahmen<br />
vollständig verlängernmüssen. Im<br />
vergangenen Winterhalbjahr bis<br />
Ende Märztrieb das Flugverbot für<br />
die Boeing-Maschinenden TUI-<br />
Konzernbereits tiefer in die roten<br />
Zahlen. DerNettoverlust stieg,<br />
obwohl der Umsatz wuchs. (dpa)<br />
Romantische Gärten<br />
bei unseren Nachbarn<br />
Schwangere müssen ein paar Dinge berücksichtigen, wenn sie inden Urlaub fahren –dann steht der Erholung nichts im Weg.<br />
Urlaub mit Babybauch<br />
Noch einmal Kraft tanken und die Zweisamkeit genießen, bevor das Baby da ist. Das klingt verlockend<br />
DPA<br />
Klaus Kronsbein<br />
Reiseredakteur,<br />
Teamleiter Service<br />
Wer im Urlaub auf Entdeckungstour<br />
geht, nimmt sich gernmal<br />
schnell einen Mietwagen. Entweder<br />
für die ganze Urlaubszeit oder nur<br />
für ein paar Stunden. Unbeschwert<br />
greift man zum Sonderangebot und<br />
rollt gut gelaunt über die Küstenstraße.<br />
Aber was ist, wenn was passiert?<br />
Zunächst einmal: Ruhe bewahren!<br />
Sie sind nicht der erste Tourist, dem<br />
ein Unfall passiert. Man stellt sich<br />
auf Sieein.<br />
Faustregel: Sind auch andereVerkehrsteilnehmer<br />
beteiligt, muss die<br />
Polizei gerufen werden. Macht man<br />
das nicht, riskiert man seinen Versicherungsschutz.<br />
Waswesentlich öftervorkommt,<br />
sind kleinereSchäden<br />
wie Reifenschäden, Steinschlag an<br />
der Windschutzscheibe oder Parkrempler.<br />
Nur bei großen Schäden ist<br />
ein Polizeibericht zwingend. Experten<br />
raten, im Schadensfall mit dem<br />
Mietwagen-Broker Rücksprache zu<br />
halten. Fotos vomAuto,vom Unfallgegner<br />
und der Situation sollte man<br />
machen, dazu einen Schadensbericht<br />
unterschreiben lassen.<br />
Mitihrer jahrhundertealten Tulpentraditon<br />
sind dieNiederlande eine<br />
der großen Gartennationen Europas.Erstmalsund<br />
zum Nachreisen<br />
porträtiertBestseller-Autorin Anja<br />
Birnedie schönstenGärten in den<br />
Niederlanden und in Belgien, die<br />
jederGartenfan gesehen haben<br />
sollte.Porträts besonderer Persönlichkeiten,<br />
Einblicke in diejunge<br />
begeisternde Gartenszene sowie ein<br />
umfassender Serviceteil machen<br />
das Buch unverzichtbar für alle<br />
Fans.Indem Buch „Romantische<br />
Gartenreisen“ gibt es jede Menge<br />
Geheimtipps und Verweise auf<br />
spannende Sehenswürdigkeiten der<br />
Umgebung der Gärten. 30 beliebte<br />
Rezepte aus der Region machen<br />
Lust sofortloszureisen (192 Seiten,<br />
39,95 Euro,Callwey Verlag). (kk)<br />
VonMona Contzen<br />
Bevor schlaflose Nächte und<br />
ein sperriger Kinderwagen<br />
den Alltag bestimmen, könnensich<br />
Paarenoch einmal<br />
entspannen. DasGanzeheißt„Babymoon“<br />
–inAnlehnung an die Flitterwochen,<br />
also den„Honeymoon“.<br />
Ob an der Ostsee, in Bayern,<br />
Italien, der Schweiz oder Holland –<br />
europaweit haben sich Hotels auf<br />
werdende Eltern spezialisiert. „Das<br />
Angebot reicht vongesundem Essen,<br />
über Massagen vonspeziell geschulten<br />
Therapeuten, bis hin zu Atemübungen<br />
und Schwangerschafts-<br />
Fotoshootings“, erzählt die Niederländerin<br />
Ilonka Molijn van Ginkel,<br />
die mit ihrem Unternehmen Baby-<br />
Moon Travel Reise-Arrangements für<br />
Schwangere und ihre Partner vermittelt.<br />
Und auch wer auf eigene<br />
Faust eine Reise in der Schwangerschaft<br />
organisiert, sollte diese fünf<br />
Tipps beachten:<br />
Der richtige Zeitpunkt: Als bester<br />
Zeitraum für Reisen in der Schwangerschaft<br />
gilt das zweite Trimester,<br />
also die Zeit zwischen der 12. und<br />
24. Schwangerschaftswoche. „Die<br />
Übelkeit und die Müdigkeit der ersten<br />
Wochen sind weg, und der Körper<br />
ist noch nicht zu sehr belastet<br />
mit der Schwangerschaft“, erklärt<br />
Jan-Peter Siedentopf, Gynäkologe an<br />
der <strong>Berliner</strong> Charité.<br />
Wichtig zu wissen: Im letzten<br />
Drittel der Schwangerschaft, oft ab<br />
der 28. Woche, lassen viele Airlines<br />
Schwangere nicht mehr an Bord<br />
oder verlangen ein ärztliches Attest.<br />
Kreuzfahrtreedereien nehmen<br />
Schwangeremeist ab der 24. Woche<br />
nicht mehr mit. Sie argumentieren,<br />
dass sie die medizinische Versorgung<br />
bei Komplikationen nicht sicherstellen<br />
können.<br />
Die stressfreieste Anreise: „Die<br />
meisten deutschen Paarebleiben für<br />
den Babymoon am liebsten in<br />
Deutschland“, erklärt van Ginkel.<br />
Vorteile einer kurzen Anreise:<br />
Schwangere mit Venenbeschwerden<br />
sollten sich ausreichend bewegen.<br />
BeiBahn- oder Autofahrten geht dies<br />
einfacher als im Flugzeug. Zudem<br />
vermeiden Schwangeresogroße Klimaveränderungen.<br />
Hitze und hohe<br />
Luftfeuchtigkeit sind bei Kreislaufproblemen<br />
nicht ideal. UndimZweifelsfall<br />
ist man eben schnell wieder<br />
zuhause.Schwangere, die in den Süden<br />
wollen, sollten mit ihrem Arzt<br />
sprechen. Bei längeren Flügen ist<br />
unter Umständen eine Thrombosespritzesinnvoll.<br />
Das passende Reiseziel: Fernreisen<br />
sind in der Schwangerschaft nicht<br />
per se tabu: Ziele wie Kanada, Australienoder<br />
Japan können Paareproblemlos<br />
ansteuern. Denn dortist das<br />
Infektionsrisiko gering, und die medizinische<br />
Versorgung entspricht<br />
westlichen Standards.<br />
Subtropischeoder tropischeLänder<br />
mit erhöhtem Infektionsrisiko<br />
eignen sich dagegen weniger für den<br />
Babymoon –zumal sich Schwangere<br />
gegen bestimmte Erreger nicht mehr<br />
impfen lassen können.<br />
VonReisen in Malaria-Gebiete rät<br />
Siedentopf ab.Zwar sei Malaria auch<br />
in der Schwangerschaft behandelbar.<br />
Eine Infektion kann jedoch zu<br />
Komplikationen führen. Länder, die<br />
das Auswärtige Amt als Zika-Gebiete<br />
kennzeichnet, sollten sie ganz meiden.<br />
EinZusammenhang frühkindlicher<br />
Fehlbildungen mit einer Infektion<br />
der Frau gilt als sicher.<br />
Die beste Vorbereitung: Zur Sicherheit<br />
sollten Schwangere vorab mit<br />
dem Arzt klären, welche Medikamente<br />
unbedenklich sind. Und für<br />
den Notfall die medizinische Versorgung<br />
vor Ort klären. „Die deutschen<br />
Botschaften geben manchmal Vertrauensärzte<br />
an, dort kann man<br />
nachfragen“, erklärt Siedentopf. Ins<br />
Gepäck gehören unbedingt Mutterpass,<br />
Reiserücktritt- und Auslandsreisekrankenversicherung,<br />
die den<br />
Rücktransporteinschließt.<br />
Die wichtigsten Regeln vor Ort: Die<br />
Tropenregel „cook it, peel it or leave<br />
it“ –also koch es, schäl es oder vergiss<br />
es –gilt auch für Schwangere.<br />
Siedentopf rät, um Magen-Darm-<br />
Infektionen zu vermeiden, auf nicht<br />
ganz durchgegartes Fleisch, ungeschältes<br />
Obst, Softeis und Süßspeisen<br />
mit rohem Ei zu verzichten. Zudem<br />
besser Wasser aus Flaschen<br />
statt Leitungswasser trinken.<br />
InsGepäckgehörtauch eine gute<br />
Sonnencreme –Reizungen, Allergien<br />
oder Pigmentflecken können in der<br />
Schwangerschaft häufiger auftreten.<br />
„Beim Lichtschutzfaktor gilt: viel<br />
hilft viel“, rät der Gynäkologe.<br />
AufAktivitäten mit erhöhtem Unfallrisiko<br />
sollten Schwangere verzichten,<br />
wie Rafting oder Tauchen.<br />
Nicht empfehlenswert sind zudem<br />
Wanderungen in mehr als 2500 Metern<br />
Höhe. „Da dort der Sauerstoffgehalt<br />
in der Atemluft deutlich niedriger<br />
ist“, erklärt Siedentopf. Besser<br />
sind kleinere Besichtigungstouren,<br />
Spaziergänge in den kühlen Morgenund<br />
Abendstunden oder Schwimmen.<br />
(dpa)<br />
Auch ein Blechschaden kann für reichlich<br />
Ärger sorgen.<br />
GETTYIMAGES/TOMMASO79<br />
Ebenfalls wichtig: Alle Unterlagen<br />
aufheben, dazu zählen der Mietvertrag,<br />
Quittungen, Kreditkartenbelege,<br />
Zahlungsnachweise über die<br />
Kaution und die Selbstbeteiligung,<br />
Kopien vonPolizeiberichten, Unfallprotokolle<br />
oder Schadensberichte.<br />
Und was kostet ein Unfall mit einem<br />
Mietwagen? Daskommt neben<br />
der Schuldfrage auf den Versicherungsschutz<br />
an. Ist der Mietwagenfahrer<br />
schuld, behält der Vermieter<br />
fast immer die Selbstbeteiligung ein.<br />
Aber: Hat man ein Angebot mit Erstattung<br />
der Selbstbeteiligung gebucht,<br />
erhält man die Selbstbeteiligung<br />
gemäß Vertragsbedingungen<br />
vom Broker zurück. Voraussetzung<br />
ist, dass die Bedingungen –etwa, die<br />
Polizei hinzuzuziehen –eingehalten<br />
werden. Sie sollten immer auf ein<br />
Angebot mit Erstattung der Selbstbeteiligung<br />
inklusive Glas- und Reifenschutz<br />
setzen. Man kann gar<br />
nicht so blöd denken, wie es manchmal<br />
kommt.<br />
Polen<br />
Ihr Unternehmen.<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B5<br />
· ·<br />
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Karriere<br />
Mit Zeit,<br />
Motivation und<br />
Selbstdisziplin<br />
Das Abitur nachzuholen ist<br />
keine leichte Aufgabe<br />
Von Sabine Meuter<br />
Esist nie zu spät. Auch im Erwachsenenalter<br />
können Interessierte<br />
noch einmal die Schulbank drücken<br />
und das Abitur erwerben. Damit verbessern<br />
sie nicht nur ihre beruflichen<br />
Möglichkeiten. „Sich hinzusetzenund<br />
auf einen höheren Schulabschluss<br />
hinzuarbeiten, kann allgemein<br />
einen Perspektivwechsel mit<br />
sich bringen und zur Persönlichkeitsentfaltung<br />
beitragen“, sagt Angela<br />
Hoffmann. DieSchulleiterin der<br />
Kleist-Schule Potsdam ist Vorsitzende<br />
des Bundesrings der Abendgymnasien<br />
Deutschlands.<br />
Werdas Abi nachträglich erwerben<br />
möchte, muss vor allem eins:<br />
Zeit investieren. Und: Motivation<br />
und Selbstdisziplin sind unerlässlich.<br />
Einer der anstrengendsten<br />
Wege zum Abitur und damit zur Allgemeinen<br />
Hochschulreife ist der<br />
über das Abendgymnasium. Tagsüber<br />
gehen die Schüler ihrem Beruf<br />
nach, drei Jahre lang abends zur<br />
Schule. 20Stunden proWoche sieht<br />
der Stundenplan vor. Das heißt, von<br />
Montag bis Freitag im Durchschnitt<br />
vier Stunden Unterricht pro Tag.<br />
„Danach und auch am Wochenende<br />
stehen noch Hausaufgaben und die<br />
Vorbereitung auf Klausuren an“, erklärtAndrea<br />
Schwermer vonder Kultusministerkonferenz<br />
in Berlin.<br />
Abi über Fernlehrinstitut<br />
Neben dem Abendgymnasium gibt<br />
es für Erwachsene die Option, an einem<br />
Kolleg fürs Abitur zubüffeln.<br />
Das Abitur kann auch ortsunabhängig<br />
über ein Fernlehrinstitut nachträglich<br />
erworben werden. An einigen<br />
Volkshochschulen (VHS) gibt es<br />
ebenfalls die Option. Die Abi-Prüfung<br />
an sich wird aber in aller Regel<br />
vorexternen Prüfernabgelegt.Nicht<br />
zuletzt gibt es die Berufsoberschule<br />
(BOS). Darauf weist Schwermer hin.<br />
Sie baut ineinigen Bundesländern<br />
auf die Mittlere Reife oder die Fachhochschulreife<br />
und eine abgeschlossene<br />
Berufsausbildung auf und führt<br />
zur Fachhochschulreife oder zur Allgemeinen<br />
Hochschulreife. Das dauertein<br />
biszweiJahre.<br />
Mindestalter von 19 Jahren<br />
Werein Abendgymnasium oder ein<br />
Kolleg besuchen will, muss meist<br />
19 Jahre alt sein, Mittlere Reife und<br />
eine abgeschlossene Ausbildung<br />
oder eine zwei- bis dreijährige Berufstätigkeit<br />
nachweisen.<br />
In jedem Fall sollten Interessenten<br />
imVorfeld ihre Ressourcen und<br />
ihr Durchhaltevermögen realistisch<br />
einschätzen. Sonst sind Scheitern<br />
und Frust programmiert. Freizeit<br />
und Erholung stehen über einen längeren<br />
Zeitraum weit hinten auf der<br />
Prioritätenliste. „Man muss eigene<br />
Methoden entwickeln, um Beruf,<br />
Schule und Privatleben unter einen<br />
Hut zu bekommen“, erklärt Hoffmann.<br />
Über die Kosten-Frage sollten<br />
sich Interessenten gut informieren.<br />
„Der Unterricht an Abendgymnasien,<br />
Kollegs und Berufsoberschulen<br />
in öffentlicher Trägerschaft ist gebührenfrei“,<br />
sagt Steinert. Bei privaten<br />
Schulen und Fernlehrinstituten<br />
fallen Kosten an. Unter bestimmten<br />
Voraussetzungen kann es Bafög geben,<br />
auch ein Schülerstipendium ist<br />
eine Option. DerPlan sollte nicht an<br />
den Kosten scheitern. (dpa)<br />
Wer sein Abitur nachholen will, muss<br />
Arbeitsbelastung und Kosten einschätzen. DPA<br />
Der US-Autor David<br />
Graeber hat den Begriff<br />
„Bullshit-Job“ geprägt.<br />
Seine These: Es gibt immer<br />
mehr Tätigkeiten, die so sinnlos<br />
sind, dass selbst die ausführende<br />
Person sich nicht mehr einreden<br />
kann, dass es dafür irgendeinen<br />
Grund gibt. Umgekehrt ist es aber<br />
gar nicht so leicht zu sagen, was einen<br />
Job überhaupt sinnvoll macht.<br />
Tatjana Schnell leitet an der Universität<br />
Innsbruck die Arbeitsgruppe<br />
Empirische Sinnforschung. Sie findet<br />
es wichtig, zwischen einem als<br />
sinnvoll erlebten Jobund dem Beruf<br />
als Sinnquelle für das Leben zu unterscheiden.<br />
„Ein sinnvoller Job ist<br />
nicht unbedingt einer, der meinem<br />
Leben Sinn gibt“, erklärt sie. Grundsätzlich<br />
sei esaber von Bedeutung,<br />
dass Berufstätige ihren Job als sinnvoll<br />
erleben. „Wir stecken sehr viel<br />
Zeit in unseren Beruf –wird erals<br />
sinnlos erlebt, dann ist das eine sehr<br />
hohe Belastung.“<br />
Keine abgehobene Bedeutung<br />
Bernd Slaghuis, Karriereberater und<br />
Coach aus Köln, hat die Erfahrung<br />
gemacht, dass Sinn für Berufstätige<br />
heute ein „extrem wichtiger Wert“<br />
ist. Es gehe aber weniger darum, die<br />
eigene Berufung zufinden und die<br />
„Welt zu verbessern“, sondern dar-<br />
Der Sinn der Arbeitist<br />
ein Motivationsfaktor<br />
Werseinen Job als sinnlos empfindet,<br />
lebt ungesund. Doch wann ist ein Job überhaupt sinnvoll –<br />
oder fühlt sich wenigstens soan?<br />
VonAmelie Breitenhuber<br />
Wer den eigenen Job nicht als sinnvoll empfindet, ist belastet. Dann ist es Zeit, mit dem Chef zu sprechen oder über einen Jobwechsel nachzudenken.<br />
Hunderttausende offene Stellen<br />
und eine ungebrochen hohe<br />
Nachfrage: Die Auftragsbücher von<br />
Malermeistern, Mechatronikern<br />
und Co. sind prall gefüllt. Aber<br />
schlägt sich das auch auf dem Lohnzettel<br />
nieder? Die Online-Jobplattform<br />
StepStone hat die Gehälter<br />
technischer und handwerklicher<br />
Fachkräfte unter die Lupe genommen.<br />
Die Untersuchung zeigt, dass<br />
mit der hohen gesamtwirtschaftlichen<br />
Bedeutung (noch) nicht automatisch<br />
hohe Gehälter einhergehen.<br />
VomAnlagenmechaniker bis zum<br />
Zerspanungstechniker: Die Vielfalt<br />
um, „abends zufrieden nach Hause<br />
zu gehen“. Sinn bedeute oft, sich mit<br />
dem Arbeitgeber und seinen Produkten<br />
identifizieren zu können.<br />
Doch wann ist das erfüllt? Denn<br />
generell bedeutet Sinn für jeden etwas<br />
anderes. Sinnzuschreibung im<br />
Beruf sei „immer ganz subjektiv“,<br />
erklärt Tatjana Schnell, und abhängig<br />
von der eigenen Situation: Manche<br />
Menschen können zum Beispiel<br />
eine monotone Arbeit als sinnvoll<br />
empfinden. Etwa, weil sie so ihreFamilie<br />
ernähren.<br />
Madeleine Leitner, Psychologin<br />
und Karriereberaterin aus München,<br />
verweist auf die Bedürfnispyramide<br />
des Psychologen Abraham Maslow.<br />
„Ganz unten steht in dieser Pyramide<br />
das Überleben, und erst die<br />
oberste Stufe ist die Selbstverwirklichung“,<br />
erklärt sie. Das heißt: Wer<br />
seine Grundbedürfnisse nicht befriedigen<br />
kann, den kümmert es<br />
erstmal wenig, wie erfüllend die eigene<br />
berufliche Tätigkeit sein mag.<br />
„Manchmal ist es einfach schon genug,<br />
wenn man überhaupt einen Job<br />
und ein Einkommen hat.“<br />
In der Forschung gibt es vier Kriterien,<br />
um die Wertvorstellung vom<br />
eigenen Jobmessbar zu machen: Zunächst<br />
einmal das Empfinden, dass<br />
der eigene Job eine Bedeutung hat,<br />
erklärt Tatjana Schnell. „Ich erlebe,<br />
dass es eine Rolle spielt, was ich tue,<br />
und auf welche Weise.“ Das zweite<br />
Kriterium ist Kohärenz, „hier wird<br />
die Stimmigkeit überprüft“, erklärt<br />
Schnell: Passe ich mit meinen Werten<br />
auf meine Stelle? Drittens und<br />
viertens sind Orientierung und Zugehörigkeit<br />
wichtig. Das eine bezeichnet<br />
das Empfinden, dass man<br />
als Berufstätiger hinter dem stehen<br />
kann, was der Job oder das Unternehmen<br />
von einem verlangt. Das<br />
andere bezieht sich auf das Gefühl,<br />
am Arbeitsplatz als Mensch wahrgenommen<br />
zu werden.<br />
„Diese Werte müssen einzeln<br />
nicht extrem stark ausgeprägt sein,<br />
um einen Jobals sinnvoll zu empfinden“,<br />
betont Schnell. Wenn aber einer<br />
oder mehrere der vier Kriterien<br />
gar nicht erfüllt sind, bröckelt das<br />
berufliche Sinnerleben. In diesem<br />
Fall sollte man sich kritisch damit<br />
auseinandersetzen und nach konkreten<br />
Ursachen suchen. Hilfreich<br />
ist hier, die Vor- und Nachteile des<br />
eigenen Jobs zu notieren. „Inder Gesamtperspektive<br />
kann es sein, dass<br />
letztendlich doch die Vorteile überwiegen.“<br />
Gerade wer bereits innerlich<br />
gekündigt hat oder auf dem Weg<br />
ins Burnout ist, sollte sich überlegen:<br />
Welche Möglichkeiten habe ich? Es<br />
könne sich lohnen, mit dem Chef<br />
über Veränderungen zu sprechen.<br />
Volle Auftragsbücher –volles Konto?<br />
StepStone-Studie: So viel verdienen Handwerker und Techniker<br />
technischer Ausbildungs- und<br />
Handwerksberufe ist groß. Das<br />
Durchschnittsjahresgehalt von<br />
Technikern und Handwerkern liegt<br />
bei circa 43000 Euro brutto. Die Unterschiede<br />
zwischen einzelnenBerufen<br />
sind allerdings deutlich. Am besten<br />
verdienen Meister,die auf überdurchschnittliche<br />
58300 Euro kommen<br />
–Resultat ihrer längeren Ausbildung<br />
und Personalverantwortung.<br />
Auch die Unternehmensgröße<br />
spielt eine entscheidende Rolle:<br />
Großunternehmen zahlen im<br />
Durchschnitt 51100 Euro, während<br />
es bei Unternehmen mit maximal<br />
500 Mitarbeitern rund 11 300 Euro<br />
weniger sind. Die Gehälter spiegeln<br />
auch aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen<br />
wider: So gehören die<br />
momentan in der Automobilbranche<br />
besonders gefragten Elektrotechniker<br />
und Mechatroniker mit<br />
53500 Euro beziehungsweise 45 900<br />
Euro zu den Besserverdienern. „Die<br />
steigende Bedeutung der Elektromobilität,<br />
insbesonderebei den großen<br />
Automobilkonzernen und Zulieferern,<br />
wirkt sich bereits auf die<br />
Nachfrage nach entsprechend qualifizierten<br />
Fachkräften aus“, so André<br />
Schaefer, Gehaltsexperte bei Step-<br />
DPA<br />
Wenn das nichts bringt, ist über eine<br />
Arbeitszeitkürzung oder einen Jobwechsel<br />
nachzudenken.<br />
Arbeit als Broterwerb sehen<br />
Beschäftigte sollten sich dabei aber<br />
eine Sache vor Augen führen: „Es<br />
gibt nicht so viele Jobs, indenen ich<br />
die Welt retten kann. Arbeit ist heute<br />
meist Broterwerb. Das kann Kompromisse<br />
verlangen, die jedoch nicht<br />
unserenWerten widersprechen sollten“,<br />
sagt Schnell. Denn besonders<br />
die gesellschaftliche Relevanz, die<br />
Bedeutsamkeit des eigenen Jobs<br />
also, spielt bei der Suche nach dem<br />
Sinn oft eine große Rolle.Ist siestark<br />
ausgeprägt, seien Beschäftigte besonders<br />
motiviert. Schnell gibt zu<br />
bedenken, dass gesellschaftliches<br />
oder familiäres Engagement ebenso<br />
wichtig seien.„Derzeit sehen wir,wie<br />
der Beruf überhöht wird. Davon<br />
kann man sich abgrenzen“, ist ihre<br />
Empfehlung. Die Professorin betont<br />
zudem, dass es nicht allein Aufgabe<br />
des Einzelnen sei, sich zu motivieren,<br />
sondern auch des Arbeitgebers.<br />
Es kann sich lohnen, mit dem Betriebsrat<br />
zusprechen und Veränderungen<br />
in der Organisationskultur<br />
anzustoßen. Wer die Ursache für<br />
Motivationslosigkeit nicht nur bei<br />
sich selbst sucht, ist oft schon wieder<br />
engagierter bei der Sache. (dpa)<br />
Stone. „Es ist davon auszugehen,<br />
dass sie weiter steigen werden.“<br />
Die Entscheidung für den Arbeitsort<br />
ist mit Blick auf den Kontostand<br />
für Fachkräfte in handwerklichen<br />
und technischen Berufen besonders<br />
relevant. Ein Blick auf die<br />
größten Städte des Landes macht<br />
teils massive Gehaltsunterschiede<br />
deutlich. So kommen Handwerker<br />
und Techniker in Bremen auf stolze<br />
54500 Euro im Durchschnitt. In Berlin<br />
und Leipzig hingegen sind die<br />
Verdienstaussichten für sie mit<br />
38800 Euro und32600 Euro weniger<br />
prächtig. (blz)<br />
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NACHRICHTEN<br />
Mehr Studenten bekommen<br />
Deutschlandstipendium<br />
Rund 27 200 Studenten haben im<br />
vergangenen Jahr ein Deutschlandstipendium<br />
erhalten. Das waren<br />
fünf Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Die Stipendien in Höhe von<br />
300 Euro pro Monat werden seit<br />
2011 an Studenten vergeben, von<br />
denen besondere Leistungen in<br />
Studium und Beruf erwartet werden.<br />
Damit erhielt rund ein Prozent<br />
der Studenten eine solche Förderung.<br />
Das Geld für das Stipendienprogramm<br />
teilen sich je zur Hälfte<br />
der Bund und private Förderpartner,<br />
darunter vor allem Unternehmen,<br />
Stiftungen und Vereine. (afp)<br />
Bei Burnout frühzeitig<br />
Hilfe suchen<br />
Reden hilft –ambesten mit dem Hausarzt.<br />
GETTYIMAGES/ANTONIOGUILLEM<br />
WerBurnout-Signale bei sich selbst<br />
erkennt, sollte frühzeitig Hilfe<br />
suchen. Erster Ansprechpartner ist<br />
dabei der Hausarzt. Gespräche mit<br />
dem Vorgesetzten und Kollegen<br />
helfen vielleicht, die Situation am<br />
Arbeitsplatz zu verbessern. Darauf<br />
weist die Berufsgenossenschaft<br />
Handel und Warenlogistik hin. Eine<br />
klareVerteilung von Aufgaben,<br />
weniger Zeitdruck oder mehr Freiräume<br />
bei den täglichen Tätigkeiten<br />
am Arbeitsplatz können schon<br />
Lösungen sein. Arbeitspsychologin<br />
Kathrin Schwarzmann erklärt in<br />
dem Beitrag, dass aber ebenso der<br />
Arbeitgeber in der Pflicht ist, etwa,<br />
indem er die psychischen Belastungen<br />
am Arbeitsplatz in einer<br />
Gefährdungsbeurteilung berücksichtigt<br />
und die Mitarbeiter zum<br />
Thema sensibilisiert. (dpa)<br />
Schul-Cloud: Pilotprojekt<br />
an Brandenburger Schulen<br />
Ein Pilotprojekt zur digitalen Vernetzung<br />
von 51Brandenburger<br />
Schulen ist in Potsdam gestartet.<br />
Die„Schul-Cloud“ soll unter anderem<br />
dafür sorgen, dass digitale<br />
Lerninhalte nicht nur auf eigenen<br />
Rechnern, sondern von überall<br />
abrufbar sind, wie das Hasso-Plattner-Institut<br />
auf seiner Internetseite<br />
mitteilt. Damit soll etwa Pädagogen<br />
die Stundenvorbereitung und<br />
Schülergruppen die Zusammenarbeit<br />
erleichtert werden. Die„Schul-<br />
Cloud“ ist ein gemeinsames Projekt<br />
des Brandenburger Bildungsministeriums,<br />
der Digitalagentur<br />
Brandenburg, des Hasso-Plattner-<br />
Instituts und des Landesinstituts<br />
für Schule und Medien Berlin-<br />
Brandenburg. Zunächst sollen<br />
Schüler und Lehrer auf das Projekt<br />
vorbereitet werden, bevor die<br />
eigentliche zweijährige Testphase<br />
am 1. August beginnt. (dpa)
B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Karriere<br />
VonSabine Meuter<br />
Papierflieger, Holzmodelle<br />
oder ein Bausatz aus Kunststoff-Klötzchen:<br />
Selbst ein<br />
Flugzeug zu bauen, übt auf<br />
viele Kinder und Jugendliche eine<br />
große Faszination aus.Wer will, kann<br />
das zu seinem Beruf machen. In der<br />
Ausbildung zum Leichtflugzeugbauer<br />
lernt man alles, was nötig ist, um<br />
Segelflugzeuge,Motorsegler und Ultraleichtfluggeräte<br />
oder kleine Motorflugzeuge<br />
herzustellen.<br />
Für Felix Frölich lag die Berufswahl<br />
nahe: Er ist flugbegeistert, interessiert<br />
sich für Technik und ist<br />
fasziniert von Maschinen. Inzwischen<br />
ist der 20-Jährige im dritten<br />
Ausbildungsjahr bei der Firma DG<br />
Flugzeugbau in Bruchsal. Er lerntSegelflugzeuge<br />
und Motorsegler zu<br />
bauen und die Ausstattung zu montieren.<br />
Instandhaltungsarbeiten gehören<br />
ebenso dazu wie die regelmäßige<br />
Kontrolle aller Bordsysteme<br />
und Anlagen. „Faszinierend ist, wie<br />
enorm vielseitig und abwechslungsreich<br />
der Jobist“, sagt Frölich.<br />
Handwerkliches Geschick<br />
Das fängt schon bei den unterschiedlichen<br />
Werkstoffen an, mit<br />
denen Leichtflugzeugbauer zu tun<br />
haben. Sie verarbeiten Faserverbundstoffe,<br />
Metall, Aluminium und<br />
Holz. Zunächst erstellen die Fachleute<br />
auf Basis von Plänen Schablonen<br />
und Modelle. Dann fertigen sie<br />
die Bauteile, bearbeiten sie und<br />
bringen sie in Form, bevor sie zusammengefügt<br />
werden. Laminieren,<br />
Kleben, Fräsen, Schleifen –<br />
beim Leichtflugzeugbauer ist handwerkliches<br />
Geschick gefragt. Vorgefertigte<br />
Ausrüstungsteile wie Fahrwerk,<br />
Steuereinrichtungen und<br />
Triebwerk bauen die Fachleute in<br />
das jeweilige Flugzeugmodell ein,<br />
verbindensie dortmiteinander und<br />
prüfen, ob alles funktioniert.<br />
Leichtflugzeugbauer sind gefragt.<br />
„Wir suchen seit Jahren qualifizierte<br />
Fachkräfte“, sagt Stefan Göldner,<br />
Leiter für Vertrieb und Marketing bei<br />
DG Flugzeugbau. Allerdings seien<br />
auf dem Arbeitsmarkt nur wenige<br />
solcher Experten verfügbar.Die Zahl<br />
der Ausbildungsplätze ist begrenzt.<br />
Nach einer Statistik des Deutschen<br />
Industrie- und Handelskammertags<br />
(DIHK) gab es 2017 deutschlandweit<br />
insgesamt 49 Leichtflugzeugbauer in<br />
Ausbildung, 10 mehr als im Vorjahr.<br />
Unter den 49 Azubis waren laut<br />
DIHK lediglich drei Frauen. Bewerbungen<br />
vonFrauen seien daher willkommen,<br />
so Göldner.<br />
Da kommen technisches und handwerkliches Geschick zusammen: Facharbeiter Christopher Frey leitet den angehenden Leichtflugzeugbauer Felix Frölich (r) an.<br />
Nach seinen Angaben müssen<br />
Bewerber neben handwerklichem<br />
Geschick technisches Verständnis<br />
mitbringen. Einen guten Realschulabschluss<br />
sollten Interessierte mindestens<br />
haben. Überwiegend stellen<br />
Bereit zum Abheben<br />
Ein Leichtflugzeug ist oft ein handgefertigtes Unikat. Worauf es ankommt, wissen Leichtflugzeugbauer<br />
die Betriebe laut Bundesagentur für<br />
Arbeit Bewerber mit Abitur ein. Wer<br />
fit in Mathematik ist, dem fällt es<br />
leichter, Flächen- oder Rauminhalte<br />
zu berechnen. Ein weiterer Pluspunkt<br />
sind gute Kenntnisse im technischen<br />
Zeichnen. Denn Leichtflugzeugbauer<br />
müssen Skizzen und Pläne<br />
lesen oder selbst anfertigen.<br />
„Auf den Punkt genaues Arbeiten<br />
ist extrem wichtig“, erzählt Felix Frölich.<br />
Stimmen etwa die Maße für die<br />
DPA<br />
Bauteile nicht, war alles umsonst –<br />
unddie Firmahat unter Umständen<br />
viel Geld in den Sand gesetzt. Leichtflugzeugbauer<br />
brauchen auch ein<br />
ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein.<br />
Wer sich zum Beispiel<br />
beim Installieren des Bordsystems<br />
nicht gewissenhaft an die Vorgaben<br />
hält, riskiert im schlimmsten Fall<br />
Menschenleben.<br />
DerFlugzeugbau ist eine internationalen<br />
Branche – Auftraggeber<br />
oder Lieferanten kommen aus der<br />
ganzen Welt. Um auf professioneller<br />
Ebene kommunizieren zu können,<br />
sind Englischkenntnisse für die Auszubildenden<br />
sehrwichtig.<br />
Die dreijährige Ausbildung ist<br />
umfangreich. „Die jungen Leute lernen<br />
verschiedenste Fertigungstechniken<br />
und werden in Bereichen wie<br />
Verbundstoffe, Formenbau, Metallverarbeitung<br />
und Elektrotechnik<br />
ausgebildet“, erklärtGöldner.<br />
Die Tätigkeit fordert immer wieder<br />
Kreativität. Sokönnen beim Bau<br />
eines Leichtfluggeräts Probleme auftreten,<br />
die sich vorher nicht abzeichneten.<br />
„Es kann zum Beispiel vorkommen,<br />
dass ich mir erst ein Spezial-Werkzeug<br />
selbst bauen muss,<br />
um in besonders verwinkelte Bauteile<br />
eines Geräts zu gelangen und dort<br />
zu arbeiten“, erzählt Frölich.<br />
Wechsel in die Industrie<br />
DieAusbildungsvergütung ist unterschiedlich<br />
jenach Bundesland und<br />
Betrieb. Nach Angaben der Bundesagentur<br />
für Arbeit beträgt der<br />
Bruttoverdienst im ersten Ausbildungsjahr<br />
zwischen 754 und<br />
944 Euro monatlich und steigt im<br />
zweiten auf 808 bis 987 Euro an. Im<br />
dritten Jahr verdienen die Azubis<br />
zwischen 867 und 1032 Euro. Das<br />
Einstiegsgehalt fertig ausgebildeter<br />
Flugzeugbauer bewegt sich in etwa<br />
zwischen 2700 und 2900 Euro.<br />
Nach der Ausbildung können<br />
Gesellen einen Industriemeister im<br />
Bereich Flugzeugbau und Luftfahrttechnik<br />
machen. Leichtflugzeugbauer<br />
können sich auch mit<br />
einem eigenen Betrieb selbstständig<br />
machen. „Einige wandern in<br />
den Rennsport oder in die Fertigung<br />
der Automobilindustrie ab“,<br />
erzählt Göldner.<br />
Frölich zeigt sich offen, was seine<br />
berufliche Zukunft angeht. Perspektiven<br />
gibt esfür ihn genügend. So<br />
kann er sich zum Techniker fortbilden.<br />
„Danach wird man mehr in die<br />
Entwicklung und Produktionsplanung<br />
eingebunden“, so Göldner. Es<br />
gibt daneben die Möglichkeit, einen<br />
Lehrgang zum sogenannten Prüfer<br />
der Klasse 3zuabsolvieren. Darauf<br />
aufbauend können mehr und mehr<br />
Lizenzen erworben werden, die<br />
dann den Einstieg in die Wartung<br />
und Instandhaltung von Verkehrsflugzeugen<br />
ermöglichen. (dpa)<br />
Kaufmännische Berufe<br />
Die ITG Ingenieur-, Tief und Gleisbau GmbH ist das marktführende mittelständische Bauunternehmen<br />
im Nordosten Deutschlands und gehört zur UnternehmensgruppeWiebe.<br />
Für die Erweiterung unseres Teams inSchwedt/Oder suchen wir zum nächstmöglichen Termin einen:<br />
Niederlassungsleiter<br />
[m/w/d]<br />
-abgeschlossenes Bauingenieurstudium<br />
oder gleichwertige Ausbildung<br />
-Erfahrung in Personalführung und Controlling<br />
-Kenntnisse in der Projektabwicklung<br />
-DB- und allgemeines bahnbetriebliches<br />
Hintergrundwissen (Erfahrung/Begrifflichkeiten)<br />
-hohes Maß anZuverlässigkeit, Organisationsvermögen,<br />
Flexibilität, Leistungsbereitschaft und<br />
Teamfähigkeit<br />
Das Stellenprofil erfordert:<br />
Das Aufgabengebiet beinhaltet:<br />
-organisatorische, administrative und personelle<br />
Leitung der Niederlassung<br />
-Personalplanung und -entwicklung<br />
-Angebotsbearbeitung, Auftragsbeschaffung und<br />
Bauausführung (Gleisbau, gleisbezogener Tiefbau)<br />
-Nachtragsvorbereitung und -management<br />
-Führen von Baustellendokumentation<br />
-Baustellencontrolling<br />
-Durchsetzung der Regeln und Vorschriften SHEQ<br />
Bauleiter<br />
[m/w/d]<br />
-abgeschlossenes Bauingenieurstudium oder<br />
Ausbildung als Bautechniker<br />
-idealerweise Berufserfahrung in Leitung von<br />
Bahnbauprojekten, aber auch Jungbauleiter<br />
und Berufseinsteiger<br />
-zuverlässig, flexibel, teamfähig<br />
-Organisationsvermögen, Leistungsbereitschaft<br />
-eigenverantwortliche Abwicklung von Bauvorhaben<br />
des Gleisbaus<br />
- Arbeitsvorbereitung und Personaleinsatzplanung<br />
-Koordination der Nachunternehmer und<br />
Lieferanten<br />
-Baustellencontrolling<br />
-Durchsetzung der Regeln und Vorschriften<br />
SHEQ<br />
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Gesamtplanungsdatenauf Plausibilitätund ggf.Einleitung von<br />
Korrekturen<br />
• Ermittlungvon betriebswirtschaftlichenKennzahlen<br />
(Produktivität, Rentabilität,Kapitalfluss)<br />
• Überwachung undSteuerung der Kostenund Leistungendurch<br />
Soll-Ist-Vergleiche und Einleitung von korrigierenden<br />
Maßnahmenmit der Fachabteilung<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B7<br />
· ·<br />
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Karriere<br />
Freiraum auf Zeit für andere Lebensziele<br />
Die Brückenteilzeit wurde Anfang des Jahres eingeführt. Sie soll Beschäftigten eine Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Rückkehrrecht in Vollzeit ermöglichen<br />
VonAnke Dankers<br />
Die To-do-Liste ist zu lang,<br />
der Tagzukurz. Und die<br />
Uhren ticken schneller,<br />
als es guttut.Wenn der Beruf<br />
das Leben bestimmt, wünscht<br />
sich mancher Arbeitnehmer mehr<br />
von dem, was wir Privatleben nennen.<br />
Mehr Zeit für Familie, Hobbys<br />
oder private Weiterbildung. Was<br />
klingt wie „Wünsch-dir-was“ soll mit<br />
der Brückenteilzeit Realität werden.<br />
Das Prinzip: Arbeitnehmer können<br />
für einen Zeitraum zwischen einem<br />
und fünf Jahren die Arbeit in Teilzeit<br />
beantragen, danach kehren sie automatisch<br />
in die Vollzeitstelle, beziehungsweise<br />
ihre vorherige Arbeitszeit,<br />
zurück. Seit 1. Januar 2019 greift<br />
die Brückenteilzeit, die der sogenannten<br />
Teilzeitfalle entgegenwirken<br />
soll.<br />
Anspruch ab 45 Mitarbeitern<br />
Wermehr Freiraum auf Zeit beantragen<br />
möchte,sollte sich über die Voraussetzungen<br />
imKlaren sein. So haben<br />
nur Arbeitnehmer in Betrieben<br />
mit mehr als 45 Beschäftigten einen<br />
Anspruch auf Brückenteilzeit. Bei<br />
Unternehmen mit bis zu 200 Mitar-<br />
beitern gilt außerdem eine Zumutbarkeitsgrenze.<br />
Dasheißt: Hier muss<br />
nur ein Antrag pro 15 Beschäftigte<br />
bewilligt werden.<br />
Der Teilzeitwunsch muss drei<br />
Monate imVoraus beantragt werden,<br />
und der Arbeitnehmer muss mindestens<br />
sechs Monate im Unternehmen<br />
beschäftigt sein. Abgelehnt<br />
werden kann der Antrag mit Verweis<br />
auf einen sogenannten betrieblichen<br />
Grund. „Ein betrieblicher<br />
Grund liegt insbesondere vor, wenn<br />
die Verringerung der Arbeitszeit die<br />
Organisation, den Arbeitsablauf<br />
oder die Sicherheit im Betrieb wesentlich<br />
beeinträchtigt oder unverhältnismäßige<br />
Kosten entstehen“,<br />
sagt Thomas Beck von der Initiative<br />
Neue Qualität der Arbeit, die vom<br />
Bundesarbeitsministerium gefördertwird.<br />
Um wie viel Prozent das bisherige<br />
Arbeitsvolumen reduziert werden<br />
darf, ist nicht festgeschrieben. „Es<br />
gilt nicht nur fürVollzeitbeschäftigte,<br />
sondern im Grunde für jeden Beschäftigten“,<br />
erklärt Marta Böning,<br />
Juristin beim Deutschen Gewerkschaftsbund.<br />
„Auch wenn ich beispielsweise<br />
30 Stunden in der Woche<br />
arbeite,kann ich weiter reduzieren.“<br />
Mehr vom Tag haben: Mit der Brückenteilzeit können sich Arbeitnehmer Freiraum auf Zeit<br />
verschaffen und sie beispielsweise für Familie, Pflege oder Weiterbildungen nutzen.<br />
DPA<br />
Werinbefristeten Arbeitsverhältnissen<br />
beschäftigt ist, sollte der Juristin<br />
zufolge gegebenenfalls nachrechnen,<br />
ob sich die Brückenteilzeit<br />
lohnt: „Das ist natürlich schwieriger.<br />
Wenn ich ein befristetes Arbeitsverhältnis<br />
von zwei Jahren habe, dann<br />
kann ich schlecht meine Arbeitszeit<br />
für zwei Jahrereduzieren, zumal das<br />
Arbeitsverhältnis danach endet“,<br />
sagt sie. Wichtig zu wissen ist, dass<br />
die Stundenreduzierung auf Kosten<br />
des Arbeitnehmers passiert: „Es gibt<br />
also keinen Lohnausgleich in dieser<br />
Zeit.“ Mit dem Teilzeitrechner des<br />
Ministeriums können Interessierte<br />
prüfen, wie sich ihre finanzielle Situationverändernwürde.<br />
Weniger Geld, aber mehr Zeit –<br />
die Rechnung kann aufgehen. Prof.<br />
Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung<br />
und Employability (IBE) in<br />
Ludwigshafen hält das Modell<br />
Brückenteilzeit für einen guten Weg,<br />
um „in Balance zu bleiben und unterschiedliche<br />
Lebenssituationen<br />
miteinander zu vereinbaren“. Vorallem<br />
Menschen, die über einen bestimmtenZeitraum<br />
besondere, etwa<br />
familiäre, Verpflichtungen hätten,<br />
könne die Brückenteilzeit mehr Planungssicherheit<br />
geben.<br />
Rump empfiehlt, die Pläne frühzeitig<br />
und offen zu kommunizieren.<br />
„Es ist die Frage,wie ich das imTeam,<br />
auf kollegialer Ebene rübergebracht<br />
kriege und wie ich es koordinieren<br />
kann.“ Dabei könne eshelfen, den<br />
Kollegen Hintergrundinformationen<br />
zu den eigenen Beweggründen zu<br />
geben. „Das hat nichts mit Rechtfertigung<br />
zu tun, sondernmit Information<br />
und Verständnis. Man sollte<br />
auch signalisieren, dass man die Kollegen<br />
weiterhin unterstützt.“<br />
Keine Zeit zum Faulenzen<br />
Denn zum Faulenzen werde die<br />
Brückenteilzeit in den seltensten<br />
Fällen genutzt, ist die Professorin<br />
überzeugt. Stattdessen seien vielfach<br />
private Verpflichtungen wie die<br />
Pflege von Angehörigen der Grund.<br />
„Ich kann mir vorstellen, dass nicht<br />
wenige sagen, dass die Rückkehr in<br />
die Vollzeit sogar eine Entlastung ist,<br />
weil sich die Stresssituation im privaten<br />
Bereich normalisiert hat.“<br />
Marta Böning weiß: „Wie sich die<br />
Brückenteilzeit in der Praxis entwikkelt,<br />
wird sich erst noch zeigen. Wir<br />
haben noch keine Erfahrung mit<br />
dem Anspruch und insbesondere<br />
mit einer Ablehnung.“ (dpa)<br />
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innerhalbund außerhalbder Fakultät insbesondere zu denAufgabenbereichen:<br />
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• strategischeMaßnahmen insbesondere in derStudieneingangsphase<br />
• Koordination undBetreuungvon Projekten zumÜbergangSchule –Hochschule undvon Projekten<br />
in und mit Schulen,Aufbauund Pflege eines entsprechenden Netzwerks<br />
• Chancengerechtigkeit undDiversitätinLehre, Forschung undVerwaltung(Antidiskriminierung,<br />
Gleichstellung undFrauenförderung,chancengerechteBildung,strategischeMaßnahmenzum<br />
Abbauvon Benachteiligungen)<br />
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Bewerbungsschluss ist der 09.06.2019.<br />
Nähere Informationen finden Sie auf der Internetseite<br />
www.schwedt.eu<br />
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B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Bildung<br />
Bestattungsfachkräfte gehen in jeder Beziehung auf die Wünsche der Hinterbliebenen ein, sie achten auch immer auf einen würdigen Rahmen.<br />
IMAGO/EPD<br />
Mitfühlen, aber nicht mittrauern<br />
Bestattungsfachkräfte arbeiten vielseitig, sie brauchen eine stabile Psyche und ein hohes Maß an Empathie<br />
VonMarie Wachsmuth<br />
Ich kann den Trauernden in einem<br />
Moment helfen, in dem sie<br />
neben sich stehen. Somit kann<br />
ich ihnen viel abnehmen. Es ist<br />
ein enorm dankbarer Beruf“, sagt<br />
Maurice Waldmann. Er ist Auszubildender<br />
zur Bestattungsfachkraft im<br />
dritten Lehrjahr.<br />
Gespräche annehmen, Beratung<br />
durchführen –„daraus ergibt sich die<br />
Erledigung der Formalitäten“, berichtet<br />
Maurice Waldmann. Wenn<br />
ein Mensch stirbt, ist viel zu erledigen:<br />
Urkunden müssen beantragt<br />
und Versicherungen abgemeldet<br />
werden. Die Bestattung wird terminiert<br />
und organisiert, der Pfarrer<br />
wird über den jeweiligenTermin informiert<br />
und die Musik ausgewählt,<br />
eventuell ein Musiker bestellt. Die<br />
Kapelle muss zur gewünschten Zeit<br />
frei sein, dann müssen Träger und<br />
Blumen organisiert werden.<br />
„Und nach der Bestattung hörtes<br />
nicht auf.Vielleicht gibt es eine Trauerfeier<br />
oder eine Danksagung, zum<br />
Beispiel in der <strong>Zeitung</strong>“, erklärt der<br />
Azubi. Nach einer gewissenZeit werden<br />
die Fälle geschlossen, archiviert<br />
und Rechnungen geschrieben.<br />
Duales Ausbildungssystem<br />
Bis eine Bestattungsfachkraft soweit<br />
ist, einen Trauerfall allein zu<br />
betreuen, vergehen in der Regel drei<br />
Jahre. So lange dauertdie duale Ausbildung.<br />
„Die Bestattungsfachkräfte<br />
kommen von den Betrieben, die sie<br />
ausbilden. Die Ausbildung findet<br />
zum Teil in der Berufsschule statt,<br />
alles was der Betrieb praktisch nicht<br />
bieten kann, lernen die Auszubildenden<br />
in der Bestatterschule in<br />
Münnerstadt“ erklärt Diana Pick,<br />
Dozentin des Bundesausbildungszentrum<br />
der Bestatter.<br />
Inhalte der Ausbildung sind unter<br />
anderem Warenkunde, Sargausschlagen,<br />
Löten, Dekorationen, Beratungsgespräche<br />
und die hygienische<br />
Versorgung eines Verstorbenen.<br />
„Unsere Schüler werden gerade in<br />
Trauerpsychologie gelehrt, wie sie<br />
mit Angehörigen in der Situation<br />
umgehen sollten. Trauern ist keine<br />
Krankheit, kein Zustand, der abgestellt<br />
werden muss,sonderndie normale<br />
Reaktion auf den Verlust eines<br />
Menschen“, sagt Diana Pick.<br />
In der Bestatterschule in Münnerstadt<br />
geht alles ganz praktisch zu.<br />
So gehören Rollenspiele hier zuder<br />
Tagesordnung. Maurice Waldmann<br />
und seine Mitschüler sollen eine<br />
Aufbahrung komplett durchspielen.<br />
Die Kapelle ist ein kleiner Raum in<br />
der Schule, und die Bestattung soll<br />
katholisch zelebriert werden. Ein<br />
Kreuz mit Korpus gehört hier dazu.<br />
Persönliche Gegenstände des Verstorbenen<br />
werden drapiert.<br />
„Wir müssen beispielsweise daraufachten,dass<br />
die Träger nicht stolpern,<br />
und dass wir Brandschutzbestimmungen<br />
einhalten“, erklärt der<br />
Auszubildende, der sich im Betrieb<br />
„Trauernist kein Zustand, der abgestellt<br />
werden muss,sonderndie normale Reaktion<br />
auf den Verlust eines Menschen“<br />
Diana Pick, Dozentin am Berufsausbildungszentrum der Bestatter<br />
über Gespräche zur Bestattungsvorsorge<br />
an den Job herangetastet hat.<br />
„Da beschäftigen sich die Leute<br />
schon mit dem Tod, sind aber entspannter“,<br />
sagt er. „Seit Anfang des<br />
dritten Lehrjahres führe ich meine<br />
Beratungsgespräche zu Bestattungen<br />
allein durch.“<br />
Wasman für den Beruf mitbringen<br />
muss, ist für Maurice Waldmann<br />
klar: „Ein gepflegtes Erscheinungsbild<br />
ist natürlich wichtig, man<br />
muss sich artikulieren können, Interesse<br />
daran haben mit Menschen<br />
zu arbeiten und physisch sowie psychisch<br />
belastbar sein. Wirsagen immer:<br />
Mitfühlen, aber nicht mittrauern.“<br />
Aber auch Einfühlungsvermögen<br />
beim Umgang mit trauernden<br />
Hinterbliebenen, Sorgfalt und Umsicht<br />
zum Beispiel beim Gestalten<br />
von Todesanzeigen oder beim Vorbereiten<br />
der Verstorbenen für die<br />
Bestattung oder Serviceorientierung<br />
beim Eingehen auf individuelle<br />
Wünsche sind grundlegend.<br />
Mathematische Fähigkeiten zum<br />
Erstellen von Rechnungen und<br />
handwerkliches Geschick beim Ausstatten<br />
von Särgen sind wichtig. Die<br />
meisten Betriebe schauen nach Bewerbern<br />
mit mittlerer Reife oder einemhöheren<br />
Schulabschluss.Rechtlich<br />
ist aber keine bestimmte Schulbildung<br />
vorgeschrieben.<br />
Keine Reichtümer<br />
Der Bundesverband Deutscher Bestatter<br />
hat die Empfehlung zur Ausbildungsvergütung<br />
im ersten Lehrjahr<br />
mit 500 Euro,600 Euro im zweiten<br />
und 700 Euro im dritten Ausbildungsjahr<br />
ausgesprochen. Im öffentlichen<br />
Dienst liegt die Vergütung<br />
mit 1000 Euro sogar deutlich höher.<br />
Werdie Ausbildung mit einer erfolgreichen<br />
Gesellenprüfung abschließt,<br />
darf sich Bestattungsfachkraft<br />
nennen. Auch hier sind keine<br />
Reichtümer zu verdienen: In der Praxis<br />
liegt das Einstiegsgehalt bei rund<br />
1900 bis 2200 Euro. Mit zunehmender<br />
Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit<br />
steigt dann in der Regel<br />
auch das Gehalt.<br />
Wer weiterkommen will, kann<br />
sich fortbilden. Zum Beispiel als<br />
„Geprüfter Bestatter“, „Geprüfter<br />
Kremationstechniker“, „Zertifizierter<br />
Kremationsassistent“, „Geprüfter<br />
Kundenberater im Friedhofsservice“,<br />
„Bestatter im Notfalleinsatz“,<br />
„Geprüfter Thanatopraktiker“ und<br />
„Bürokummunikationsfachwirt im<br />
Bestattungsgewerbe“. Oder man<br />
macht seinen Bestattermeister,<br />
dann sind 2300 bis 3700 Euro Bruttolohn<br />
drin.<br />
Wunderbare<br />
Wildkräuter<br />
Morgen<br />
Reports lesen!<br />
Hintergründe<br />
Interviews<br />
Gewinnspiele<br />
Sie wachsen auf Wiesen und<br />
im Gebüsch, sind umsonst<br />
und köstlich.Ein Experte<br />
führte uns durch den Wald.<br />
Foto: Volkmar Otto<br />
AM<br />
SONNTAG<br />
Der vonhier
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B9<br />
· ·<br />
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Mobile Welten<br />
Supra-Helden<br />
an der<br />
Konsole<br />
Toyota und Porsche geben<br />
im e-Motorsport Vollgas<br />
VonRalf Loweg<br />
Moderner Motorsport findet<br />
nicht nur auf der Rennstrecke<br />
statt. Im digitalen Zeitalter sind immer<br />
mehr Hobby-Rennfahrer auch<br />
im Netz rasant unterwegs. Autohersteller<br />
haben das längst erkannt und<br />
bieten jungen und alten Racerneine<br />
entsprechende Plattform. Toyota<br />
Gazoo Racing oder Porsche geben<br />
mit neuen Markenpokalen auch im<br />
e-MotorsportVollgas.<br />
Toyota schickt einen legendären<br />
Sportwagen in die virtuelle Welt. Die<br />
Japaner haben jetzt den GR SupraGT<br />
Cup gestartet. Im Rahmen von Gran<br />
Turismo Sport wird der schnellste<br />
Fahrer an der Konsole gesucht. Mitmachen<br />
kann jeder, der über die<br />
Gran Turismo Sport Software für die<br />
PlayStation 4 verfügt und mindestens<br />
sechs Jahrealt ist, heißt es.<br />
Der erste globale Markenwettbewerb<br />
für die PlayStation 4 besteht<br />
aus 13 Veranstaltungen. Danach<br />
wird imOktober 2019 im Rahmen<br />
der Tokio Motor Show das Finale<br />
ausgetragen. Anmeldungen sind 15<br />
Minuten vor dem Start eines jeden<br />
Rennens im „Sportmodus“ des Gran<br />
Turismo Sportmöglich.<br />
DasZiel vonToyota GazooRacing<br />
ist es, auch künftige Generationen<br />
für den Motorsport zu begeistern.<br />
Die Erkenntnisse aus der virtuellen<br />
Welt sollen dabei in die Realität einfließen.<br />
Dasheißt: DieRückmeldungen<br />
der Gran Turismo Fahrer beispielsweise<br />
beeinflussen nicht nur<br />
das virtuelle Modell, sondernsie sollen<br />
in den nächsten Jahren auch in<br />
der realen Entwicklung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Auch Porsche hat in der virtuellen<br />
Welt Neuigkeiten zu bieten. Spieler<br />
können sich an der Konsole jetzt im<br />
„Porsche Esports Supercup“ messen.<br />
Der Name „Supercup“ steht für<br />
die höchste Kategorie der Markenpokale<br />
und soll laut Porsche die Internationalität<br />
der Online-Rennserie<br />
hervorheben. Diereale Rennserie ist<br />
seit 25 Jahren der Wettbewerb für die<br />
weltweit besten Fahrer des Porsche<br />
911 GT3 Cup.<br />
Insgesamt 40 Racer,die ihren Weg<br />
durch das Qualifikationsverfahren<br />
erfolgreich gemeistert haben, werden<br />
sich in zehn Online-Rennen<br />
messen. Am 28. September 2019 findet<br />
das letzte Rennen auf dem Circuit<br />
Monza in Italien statt. DieMeisterschaft<br />
bietet einen Gesamtgewinn<br />
von umgerechnet rund 90.000<br />
Euro.<br />
Auch die „richtigen“ Racer nehmen<br />
e-Motorsport schon lange sehr<br />
ernst. „Wir bauen unsere Präsenz in<br />
der Motorsport-Welt aus und ermöglichen<br />
Simulations-Rennfahrern<br />
den Einstieg in die Porsche-Motorsport-Familie,<br />
indem wir unsere<br />
etablierte Serie von Markenpokalen<br />
um einen Esports-Wettbewerb erweitern“,<br />
sagt Fritz Enzinger, Leiter<br />
vonPorsche Motorsport. (mid)<br />
Zweirädrige Lastenräder bieten vorne Platz fürsKind und lassen sich auch noch vergleichsweise sportlich fahren. DPA (3)<br />
Kinder an Bord!<br />
Den Nachwuchs auf dem Rad mitzunehmen, ist praktisch. Die Transportmöglichkeiten sind endlos<br />
VonDiana Pfister<br />
Statt mit dem Auto fahren<br />
zahlreiche Eltern den Nachwuchs<br />
mit dem Fahrrad umher.<br />
Das spart Sprit und im<br />
Berufsverkehr oft auch Zeit. Mitgenommen<br />
werden dürfen die Kinder,<br />
solange sie nicht älter als sieben<br />
Jahresind. Für behinderte Kinder gilt<br />
die Altersgrenze laut Straßenverkehrs-Ordnung<br />
nicht.<br />
Doch wie transportiert man den<br />
Nachwuchs am besten? Die Optionen<br />
sind ebenso vielfältig wie deren<br />
Vor- und Nachteile.Ein Überblick:<br />
Der Kindersitz: Den Klassiker gibt es<br />
für vorne, wo er am Lenker angebracht<br />
wird, oder für hinten, wo er<br />
am Sattelrohr oder Gepäckträger befestigt<br />
wird. „Kindersitze sind einfach<br />
zu handhaben und eignen sich<br />
am besten, wenn man wenig Platz<br />
hat und kein spezielles Rad haben<br />
möchte“, schätzt René Filippek vom<br />
Allgemeinen Deutschen Fahrrad-<br />
Club (ADFC). Lastenräder etwa benötigen<br />
einen größeren Stellplatz.<br />
DerExperte weist zudem darauf hin,<br />
dass Kindersitze unter allen Optionen<br />
die günstigste seien.<br />
Bei vorderen Sitzen haben Eltern<br />
den Nachwuchs immer im Blick.<br />
Aber das kann auch gefährlich werden.<br />
Nach Ansicht des VSF (Verbund<br />
Service und Fahrrad) kommt es vor,<br />
dass das Kind die Sicht behindert<br />
oder beim Rumzappeln gegen den<br />
Arm oder die Hand boxt und so das<br />
Lenken des Fahrrades erschwert.<br />
Thomas Geisler vom Pressedienst-<br />
Fahrrad (pd-f)ergänzt in diesem Zusammenhang,<br />
dass das Kind vorne<br />
direkt dem Fahrtwind ausgesetzt ist<br />
und der Fahrer bei einem Sturzleicht<br />
auf dem Kind landen kann. Aber<br />
auch hinten montierte Kindersitze<br />
haben Nachteile.„Die Füße können<br />
in die Speichen kommen“, so Geisler.<br />
Bei beiden Varianten gibt er zudem<br />
die große Fallhöhe bei einem<br />
Sturz zu bedenken. Außerdem<br />
müsse das Kind bereits eigenständig<br />
sitzen können.<br />
Der Anhänger: Im Gegensatz zum<br />
Fahrradsitz finden hier oft bis zu<br />
zwei Kinder Platz. Er wird laut VSF<br />
zumeist mittels einer Kupplung an<br />
der Hinterradachse befestigt. Die<br />
meisten Modelle bieten so viel Raum<br />
-sowohl für ein Kind als auch für<br />
Einkäufe.<br />
Ein Vorzug laut Geisler: „Der<br />
Nachwuchs kann durch einen Aufsatz<br />
ab dem ersten Monat mitgenommen<br />
werden und problemlos<br />
schlafen.“ Sitzen können muss das<br />
Kind nicht unbedingt. Ein stabiler<br />
Rahmen sowie eine höhere Kippstabilität<br />
bringen dem Experten zufolge<br />
außerdem mehr Sicherheit. Dazu<br />
kommt besserer Schutz bei Wind<br />
und Wetter. ImWinter könne man<br />
zusätzliche Decken oder Sitzsäcke<br />
hineinlegen.<br />
Viele Modelle sind einfach faltbar<br />
zum Transport in Auto, Bus oder<br />
Bahn. Allerdings: Trotz des Faltens<br />
benötigen sie mehr Platz als ein Kindersitz.<br />
Der VSF rät: Gerade, wer in<br />
einem Mehrparteienhaus wohnt,<br />
sollte vor einem Kauf abklären, ob<br />
der Hänger einen Platz im Keller<br />
oder einem anderen Abstellraum<br />
findet.<br />
Zu bedenken: Das Kind ist nicht<br />
im Blickfeld und befindet sich auf<br />
Höhe der Auspuffrohre. Die Abgas-<br />
Belastung falle hier jedoch Geisler<br />
zufolge nicht höher aus als im Inneren<br />
eines Autos im Stadtverkehr -er<br />
sieht die Nachteile eher im Handling,<br />
und zwar in einem längeren<br />
Bremsweg und einem größeren<br />
Wendekreis.<br />
Das Lastenrad: Verglichen mit Sitzen<br />
und Hängernsind diese besonderen<br />
Fahrräder am teuersten. „Die Preise<br />
beginnen bei 1500 Euro ohne Elektroantrieb<br />
und bei 3000 Euro mit<br />
Elektroantrieb“, so Geislers Einschätzung.<br />
Bei vielen Anbietern<br />
seien Kindersitze hierfür noch nicht<br />
inklusive.<br />
Doch die Kosten schrecken<br />
scheinbar nicht ab - Lastenräder<br />
sind beliebt. Geisler sieht hier „einen<br />
großen Trend, gerade im urbanen<br />
Milieu“. DasLastenrad bietet ausreichend<br />
Raum, um auch andereDinge<br />
wie Einkäufe zu transportieren. Das<br />
Kind befindet sich immer im Blickfeld<br />
der Eltern.<br />
Lastenräder gibt es mit zwei oder<br />
drei Rädern. Zweirädrige Modelle<br />
bieten ein sportliches Fahrgefühl,<br />
können dafür leichter kippen. Die<br />
dreirädrigen Modelle sind dagegen<br />
sehr kippstabil - dafür allerdings<br />
sperriger und schwerfälliger.<br />
In beiden Fällen benötigt das Rad<br />
einen ausreichend großen Stellplatz.<br />
Zudem ist es nicht als klassisches<br />
Rad zugebrauchen. Zum normalen<br />
Radfahren brauche man immer ein<br />
weiteres Rad, so Geisler.<br />
Das Longstailrad: In Sachen Kindertransport<br />
ist dieses Rad mit dem<br />
überlangen Gepäckträger (Longtail)<br />
noch ein Exot. „Darauf wird die Mitnahmen<br />
von zwei Kindersitzen und<br />
Gepäck ermöglicht“, so Geisler.„Das<br />
Rad fährt sich dabei wie ein Fahrrad.“<br />
Eine Mischform zwischen<br />
Longtail und normalem Rad, auf<br />
dem ein Kindersitz angebracht werden<br />
kann, sind Midtails.<br />
Die Tandem-Kupplung: Bei dieser Lösung<br />
fährt der Nachwuchs mit. „Sie<br />
bieten sich für ältere Kinder an, die<br />
bereits selbstständig unterwegs<br />
sind“, erklärt Geisler. Durch die<br />
Kupplung wird das Kinderrad mit<br />
dem des Erwachsenen verbunden<br />
und es kann mitradeln, ohne dass es<br />
alleine gelassen wird imStraßenverkehr.<br />
Wird das Kind etwa bei einem<br />
Ausflug müde, kann man es so mitziehen.<br />
Es muss zwar weiterhin in<br />
die Pedale treten, braucht allerdings<br />
weniger Kraft. DieNachteile:„Sie haben<br />
häufig einen weiteren Wendekreis<br />
und lassen sich schlecht um<br />
spitze Kurven manövrieren“, sagt<br />
Geisler. (dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
Abschleppen: Seil immer<br />
straff halten<br />
DasSeil zwischen den Autos sollte<br />
beim Abschleppen nach Möglichkeit<br />
stets straff gespannt sein. Hängt es<br />
durch, sollte der Fahrer oder die FahrerinimPannenfahrzeug<br />
sanft<br />
bremsen, damit es sich wieder<br />
strafft. Dazu rät die Prüforganisation<br />
Dekra. Am Steuer des abschleppenden<br />
Autos ist beim Einsatz eines Seils<br />
hingegen besonders viel Gefühl<br />
beim Anfahren und Schalten gefragt.<br />
(dpa)<br />
Nicht einfach die<br />
Verkleidungen abschrauben<br />
Motorräder ohne Verkleidung sind<br />
ein Hingucker.Doch in Eigenregie<br />
aus seiner Maschine ein sogenanntes<br />
Naked Bike zu machen, indem<br />
man die Verkleidungen kurzerhand<br />
abmontiert, kann ohne Beratung<br />
durch Profis gefährliche Folgen haben.<br />
Ohne die Abdeckungen verändertsich<br />
nämlich die Fahrphysik,<br />
warnt der Tüv Süd. Durchdas veränderte<br />
Gewicht könnte das Motorrad<br />
zum Beispiel mehr zum Pendeln neigen.<br />
Auch der Grip der Räder verändertsich<br />
-gerade bei hohen Geschwindigkeiten.<br />
(dpa)<br />
Teurer als im<br />
Kostenvoranschlag<br />
DieSchlussrechnung voneinem<br />
Kostenvoranschlag darfinbestimmten<br />
Grenzen durchaus abweichen.<br />
Handwerker müssen ihreKunden<br />
aber darüber imVorfeld informieren.<br />
Darauf macht die Schleswig-Holsteinische<br />
Rechtsanwaltskammer in<br />
Kiel aufmerksam. Dasgilt insbesonderedann,<br />
wenn die tatsächliche<br />
Summe die zunächst veranschlagte<br />
beträchtlich übersteigt.Die Information<br />
sollte der Auftraggeber sobald<br />
wie möglich und am besten schriftlich<br />
erhalten. Ansonsten darfder<br />
Kunde außerordentlich kündigen<br />
und muss somit nur die bis dahin erbrachten<br />
Leistungen zahlen. Falls<br />
der Endpreis den im Vorfeld angesetzten<br />
Betrag nur unwesentlich<br />
überschreitet, ist der Besteller verpflichtet<br />
zu zahlen. DerRahmen liegt<br />
bei 15 bis 20 Prozent. (dpa)<br />
Audi überarbeitet alle<br />
A4-Varianten<br />
Audi hat den A4 überarbeitet: Vier<br />
Jahrenach der Premierebekommen<br />
die Limousine,der Kombi Avant und<br />
der Geländekombi Allroad nach Angaben<br />
des Herstellers ein komplett<br />
neues Design, ein Interieur mit<br />
neuem Infotainment und eine modernisierte<br />
Motorpalette.Zuerkennen<br />
ist die Modellpflege vonaußen<br />
unter anderem an einer neuen Front<br />
mit flacherem Grill und schlankeren<br />
Scheinwerfern. Bestellen lässt sich<br />
das Mittelklasse-Modell ab Ende<br />
Mai. Ausgeliefertwerden die Autos<br />
im Herbst .Wenn alle Motor-und<br />
Getriebevarianten verfügbar sind,<br />
sollen die Preise bei 33 600 Euro beginnen.<br />
(dpa)<br />
Kaufgesuche<br />
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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
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Mobile Welten<br />
Er gehört bei uns längst zum<br />
gewohnten Straßenbild:<br />
Der Mitsubishi Space Star.<br />
In der Klasse der Kleinstwagen<br />
ist er mit inzwischen rund sechs<br />
Jahren Laufzeit eine bewährte Größe.<br />
Einmal, weil er vergleichsweise sehr<br />
geräumig ist. Unddann hat ihn Mitsubishi<br />
ja auch über die Jahreweg immer<br />
wieder aktualisiert. Mitdurchaus<br />
positiven Auswirkungen.<br />
Der Testwagen jedenfalls ließ angesichts<br />
seiner Komplett-Ausstattung<br />
Gedanken an Verzicht im Mini-Segment<br />
erst gar nicht aufkommen. In<br />
seine nur 3,80 laufenden Meter war so<br />
ziemlich alles reingepackt, was die Japaner<br />
für den Space Star zu bieten haben.<br />
Schließlich rollte er in der Ausstattungsversion<br />
Top und mit dem<br />
zusätzlichen Extra-Paket für 1.100<br />
Euro an, das etwa 15 Zoll große<br />
Leichtmetallfelgen, Bi-Xenon-<br />
Scheinwerfer, DAB+-Radio, LED-<br />
Blinkleuchten in den Außenspiegeln,<br />
LED-Standlicht, Klimaautomatik,<br />
Nebelscheinwerfer und ein Smart-<br />
Key-System samt Start-Stopp-Knopf<br />
enthält. Noch Fragen?<br />
Verständlich und einfach<br />
Positiv kommt überdies hinzu, dass<br />
beim letzten Facelift des Kleinen<br />
nicht nur das Exterieur deutlich schicker<br />
wurde. Auch innen legten die<br />
Gestalter Hand an und packten etwa<br />
Chrom- und Klavierlack-Applikationen<br />
am Multifunktions-Lederlenkrad,<br />
besser ablesbare Instrumente<br />
und ein höher auflösendes Display<br />
hinein -das wirkt alles ziemlich erwachsen<br />
und gar nicht mehr kleinwagenmäßig.<br />
Dazu kommen die langstreckentauglichen<br />
Vordersitze und das im<br />
Verhältnis zur Gesamtgröße des Japa-<br />
Munter und geräumig<br />
Der Mitsubishi Space Star geht mit einem Ab-Preis unter 10 000 Euro an den Start.<br />
Das Facelift hat dem Bonsai-Asiaten gut getan und technisch bietet der<br />
Kleinstwagen allerhand Nützliches<br />
Der Mitsubishi Space Star gehörtlängst zu den festen Größen im kleinen Segment.<br />
ners gute Platzangebot für zwei und<br />
das noch ziemlich gute für drei Passagiere<br />
auf der Rückbank. Der Platz für<br />
die Ellbogen und über dem Kopf ist<br />
ordentlich bemessen, Beklemmungen<br />
sind kein Thema. Der gewohnt<br />
variable Kofferraum ist mit 209 bis<br />
881 Liter Fassungsvermögen für die<br />
Kleinstwagenklasse in Ordnung. Und<br />
die Bedienung ist so,wie man sie sich<br />
wünscht: auf Anhieb verständlich<br />
und einfach.<br />
Angetrieben wurde der mid-Testwagen<br />
vom stärkeren der zwei angebotenen<br />
Dreizylinder-Benzinern, der<br />
es aus 1,2 Liter Hubraum auf 80 PS<br />
VonJutta Bernhard<br />
bringt. Der Motor läuft schön rund,<br />
produziert den typischen Dreier-<br />
Sound und ermöglicht für ein Auto<br />
dieser Größe völlig ausreichende<br />
Fahrleistungen. Mit etwas Geduld<br />
lässt sich auf der Autobahn auch die<br />
Höchstgeschwindigkeit von 180<br />
km/h erreichen, auf 100 ist der Space<br />
Star in 12,7 Sekunden. DasFünfgang-<br />
Schaltgetriebe ist passend zur Motor-<br />
Charakteristik abgestimmt.<br />
Dabei zeigte sich der Proband im<br />
Test auffallend genügsam -mit 5,2 Liter<br />
Super je 100 Kilometer lag er nur<br />
knapp über den Angaben für den<br />
Normverbrauch. Auch noch wichtig:<br />
PR<br />
Die2019er Modelle sind längst auf die<br />
ab September dieses Jahres geltende<br />
Euro 6d-Temp-Abgasnormausgelegt.<br />
Zu haben ab unter 10 000 Euro<br />
Und wie fährt er sich, der Bonsai-<br />
Asiate? Abgesehen von der etwas zu<br />
soft ausgelegten Lenkung gibt es<br />
beim Space Star nichts zu kritteln. Er<br />
lässt sich sicher und gerne auch munter<br />
durch Kurven zirkeln, bietet standesgemäßen<br />
Komfort und bleibt bei<br />
mittleren Drehzahlen auch akustisch<br />
sehr zurückhaltend. Sehr angenehm<br />
ist im Alltag der Wendekreis von nur<br />
9,2 Meter -das hilft beim Geschlängel<br />
in der Stadt genauso wie beim Einparken.<br />
Nicht nur Damen werden die<br />
Sitzheizung zu schätzen wissen. Und<br />
angenehme Zutaten wie Regensensor,<br />
Tempoautomatik oder die sehr<br />
effektive Berganfahrhilfe sorgen dafür,<br />
dass sich die Passagiere gar nicht<br />
wie in einem Kleinstwagen fühlen.<br />
Die Preisliste für den Space Star<br />
beginnt bei marketingbedingten<br />
9.990 Euro,die getestete 1,2 Liter-Version<br />
in der Ausstattungslinie Topkostet<br />
ab 14.290 Euro,als Extras hat Mitsubishi<br />
noch die Metallic-Lackierung<br />
(490 Euro) und das installierte Extra-<br />
Paket für 1.100 Euro zu bieten.<br />
Fazit: DerMitsubishi Space Star ist<br />
ein angenehmer Begleiter durch den<br />
Stadtverkehr, enttäuscht aber auch<br />
nicht auf der längeren Tour. (mid)<br />
DiesesAuto wurde zumTest zurVerfügung gestelle:<br />
Mitsubishi Space Star 1.2 MIVEC ClearTecTop.<br />
TechnischeDaten: Fünftüriger und fünfsitziger<br />
Kleinstwagen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in<br />
Millimetern: 3.795/1.665/1.505/2.450,Gepäckraum:235<br />
bis 881 l, Leistung:59kW/80 PS<br />
bei 6.000 U/min, max. Drehmoment: 106 Nm bei<br />
4.000 U/min, 0-100 km/h: 12,7 s, Höchstgeschwindigkeit:<br />
180 km/h, Preis: ab 12390 Euro.<br />
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Weil immo<br />
allespassen muss.<br />
Simple Technik<br />
Die Zahl der Unfallfluchten steigt. Einem Teil der Täter<br />
kommt die Polizei auf die Spur.Dank einer Klebefolie<br />
VonAndré Kloh<br />
Nur kurz zum Einkaufen in den<br />
Supermarkt und bei der Rückkehr<br />
zum Auto fällt die frische Delle in<br />
der Tür sofort ins Auge. Die Zahl der<br />
Unfallfluchten steigt in Schleswig-<br />
Holstein seit zehn Jahren kontinuierlich<br />
an -auf 20 832 Fälle im vergangenen<br />
Jahr. Oft bleiben Opfer beziehungsweise<br />
deren Versicherungen<br />
auf den Kosten vonLack- oder Blechschäden<br />
sitzen. Seit anderthalb Jahrenjagen<br />
mehr als 70Verkehrsermittler<br />
der Polizei im Norden Unfallverursacher<br />
mit Klebefolie sowie Mikroskop<br />
-und mit einigem Erfolg.<br />
Täter finden oder ausschließen<br />
Mit Hilfe der Spurensicherungsfolie<br />
seien nicht nur Verursacher überführt<br />
oder vermeintliche Täter ausgeschlossen<br />
worden, sagt Polizeisprecher<br />
Torge Stelck. „In einigen<br />
Fällen wurden durch den Einsatz<br />
der Folie auch fingierte Verkehrsunfälle<br />
aufgedeckt.“ Die Spurensicherungsfolie<br />
kann nicht nur Lackspuren<br />
festhalten, sondern auch Sedimente,<br />
Kunststoffe, Farbpartikel,<br />
Holz oder pflanzliche Rückstände.<br />
Die Mikroskop-Suche der Beamten<br />
hat im Winter beispielsweise einem<br />
Fahranfänger in Ratzeburg<br />
(Kreis Herzogtum Lauenburg) nach<br />
der Kollision mit einemVW-Bus an einer<br />
glatten Kreuzung zweier Bundesstraßen<br />
geholfen. Der hatte den Unfall<br />
mit dem Wagen des Vaters angezeigt<br />
und von einer Fahrerflucht berichtet.<br />
Die Polizisten glaubten die<br />
Geschichte zunächst aber nicht.<br />
Die Beamten gingen aufgrund erheblicher<br />
Schäden am Wagen davon<br />
aus,dass der junge Mann in eine Leitplanke<br />
gekracht war. Dort fand die<br />
Polizei zwar blaue Lackspuren, die<br />
aber nicht zum metallicfarbenen Pkw<br />
passten. DieErmittler starteten einen<br />
Zeugenaufruf und bekamen den anonymen<br />
Hinweis auf einen VW-Bus.<br />
Bei der Überprüfung des Busses<br />
klebte der Ermittler wieder die Folie<br />
und stellte am Mikroskop eine Übereinstimmung<br />
fest. Nach Vorhalt der<br />
Spuren räumte die Fahrerin den Unfall<br />
schließlich ein.<br />
Bundesweite Zahlen zu Schäden,<br />
die durch Fahrerfluchten entstehen,<br />
gibt es nach Angaben des Gesamtverbandes<br />
der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
nicht. Ein Garantiefonds<br />
soll Verkehrsopfer vor Härten<br />
bewahren. „Inden sogenannten Fahrerfluchtfällen<br />
werden, um eine übermäßige<br />
oder gar missbräuchliche Inanspruchnahme<br />
des Fonds zu vermeiden,<br />
Sachschäden an Kraftfahrzeugen<br />
nur erstattet, wenn<br />
gleichzeitig ein beträchtlicher Personenschaden<br />
entstanden ist“, sagt ein<br />
Verbandssprecher.<br />
Rund 13 000 Euro hat sich das Landespolizeiamt<br />
den Kauf von 70Mikroskopen<br />
und der Folie kosten lassen.<br />
Entwickelt hat das Verfahren ein<br />
Gutachter aus Nordrhein-Westfalen.<br />
Schleswig-Holstein war 2017 das<br />
erste Bundesland, indem die Technik<br />
flächendeckend eingesetzt wurde,<br />
wie Polizeisprecher Stelck sagt. „Bei<br />
einem Großteil der mehr als 20 000<br />
Verkehrsunfallfluchten ist sie 2018<br />
zum Einsatz gekommen.“ Ziel sei es,<br />
die Aufklärungsquote in diesem Straftatbereich<br />
zu erhöhen. Zwar liege die<br />
Aufklärungsquote bei Unfallfluchten<br />
auf der Autobahn bei rund 50 Prozent,<br />
ansonsten sei sie aber niedriger.<br />
Gute Ergänzung<br />
DasLandespolizeiamt ist vonder Folientechnik<br />
überzeugt. Sie komme<br />
mittlerweile bei vier von fünf Unfallfluchten<br />
zum Einsatz, sagt Stelck. Die<br />
Folien seien häufig nicht das einzige<br />
oder das entscheidende Beweismittel,<br />
bildeten aber einen wichtigen<br />
Baustein der Ermittlungsarbeit und<br />
hätten sich bewährt: „Das Entdeckungsrisiko<br />
ist bei vorliegender Spurenlage<br />
sehr hoch.“ (dpa)<br />
Mit dieser Klebefolie können die Beamten<br />
Unfallspuren zuordnen.<br />
DPA
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019 B12<br />
· ·<br />
·······················································································································································································································································································<br />
Börse<br />
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nibcdirect.de 0,75 0,75 0,75<br />
Renault Bank direkt */**<br />
renault-bank-direkt.de 0,70 0,70 0,70<br />
PSA Direktbank<br />
psa-direktbank.de 0,25 0,70 0,70<br />
RaboDirect */**<br />
rabodirect.de 0,66 0,66 0,66<br />
ING *<br />
ing.de 1,00 1,00 1,00<br />
Santander<br />
santander.de 0,03 0,03 0,03<br />
Postbank<br />
postbank.de 0,01 0,01 0,01<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,01 0,01 0,01<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de 0,00 0,00 0,00<br />
BBBank<br />
bbbank.de 0,00 0,00 0,00<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse (Online)<br />
berliner-sparkasse.de 0,01 0,01 0,01<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse (Online)<br />
mbsdirekt.de 0,01 0,01 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30633300 0,001 0,001 0,001<br />
Sparda Berlin (Online)<br />
sparda-b.de - 0,001 0,001<br />
Mittelwert von 85 Banken 0,18 0,18 0,18<br />
*Neukunden /Neuanlagen<br />
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Ratenkredite 10.000 Euro<br />
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Kundenkontakt 36 Mon. 48 Mon. 60 Mon.<br />
PSD Bank Nürnberg<br />
psd-nuernberg.de 2,93 2,93 2,93<br />
Deutsche Skatbank<br />
skatbank.de 2,94 2,94 2,94<br />
EthikBank<br />
ethikbank.de 2,95 2,95 2,95<br />
DKB Deutsche Kreditbank<br />
dkb.de 3,49 3,49 3,49<br />
SWK Bank<br />
couchkredit.de 3,49 3,49 3,49<br />
Targobank<br />
targobank.de 3,10 3,10 3,10<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 3,73 4,73 4,73<br />
Postbank<br />
postbank.de 3,78 3,78 3,78<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 3,79 3,79 3,79<br />
ING<br />
ing.de 3,99 3,99 3,99<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 2,99 2,99 3,19<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
sparda-b.de 4,95 5,95 6,25<br />
ABK Allgemeine Beamten Bank<br />
030/28535200 5,19 5,19 4,69<br />
BBBank<br />
030 202480 5,82 5,61 5,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 8,99 8,99 8,99<br />
Mittelwert von 70 Banken 4,24 4,32 4,41<br />
Sparbriefe und<br />
langfristigeAnlagen 5.000 Euro<br />
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Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 1,31 1,41 -<br />
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abcbank.de 1,15 1,20 -<br />
akf bank **<br />
akf.de 1,05 1,20 1,20<br />
Ziraat Bank<br />
ziraatbank.de 1,05 1,20 -<br />
VTB Direktbank<br />
vtbdirekt.de 1,00 1,20 1,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,60 1,10 -<br />
Santander<br />
santander.de 0,60 0,90 1,22<br />
ING<br />
ing.de 0,07 0,12 -<br />
Deutsche Bank<br />
deutsche-bank.de 0,05 0,05 0,30<br />
Postbank<br />
postbank.de - - -<br />
Isbank<br />
isbank.de 1,00 1,15 -<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de - - 0,40<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,01 - 0,01<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 - - -<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,73 0,90 0,88<br />
*Neukundenangebot<br />
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Kundenkontakt 3Mon. 6Mon. 12 Mon.<br />
Crédit Agricole **<br />
ca-consumerfinance.de 0,81 0,91 1,01<br />
abcbank<br />
abcbank.de - 0,80 0,90<br />
PrivatBank 1891 **<br />
privatbank1891.com 0,56 0,57 0,75<br />
Bank11<br />
bank11.de 0,40 0,50 0,60<br />
akf bank **<br />
akf.de 0,20 0,45 0,65<br />
Deutsche Bank *<br />
deutsche-bank.de - 0,75 0,05<br />
Santander<br />
santander.de - 0,01 0,20<br />
Targobank<br />
targobank.de 0,00 0,00 0,20<br />
ING<br />
ing.de - - 0,03<br />
Commerzbank<br />
commerzbank.de - - 0,01<br />
Isbank<br />
isbank.de 0,35 0,35 0,50<br />
PSD Berlin Brandenburg<br />
psd-bb.de 0,02 0,03 0,05<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
mbs-potsdam.de - - 0,01<br />
Sparda Berlin<br />
sparda-b.de - - 0,002<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
-030/86986969 - - -<br />
Mittelwert von 80 Banken 0,23 0,30 0,45<br />
*6Monate Neukundenangebot<br />
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Gewinner &Verlierer der <strong>Berliner</strong> Werte<br />
zurückfallende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Verlierer Index<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Investmentfonds<br />
Gewinner<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
aufholende Werte<br />
in 4Wochen<br />
in 12 Monaten<br />
Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />
die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />
vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />
Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />
Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />
die horizontale Achse die Veränderung des<br />
vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />
relativ gesehen besten Performance befinden<br />
sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />
Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />
Performance links unten. Die Grösse der<br />
Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />
sind, richtet sich nach der Höhe der<br />
Marktkapitalisierung.<br />
AUSSCH. AUSG. RÜCKN. RÜCKN.<br />
16.05. 16.05. VORW.<br />
WWW.ALLIANZGLOBALINVESTORS.DE<br />
A.Ad.InGlA A 105,42 102,35 101,92<br />
Adifonds A A 124,33 118,41 119,55<br />
AdiverbaA A 162,33 154,60 157,21<br />
AdvFixedIncAEUR A 102,32 99,34 99,24<br />
Aktien Europa A A 91,17 86,83 86,75<br />
All Stratfds Ba A A 87,02 83,67 83,95<br />
BiotechnologieA A0,49 154,76 147,39 149,43<br />
ConcentraA A0,36 117,50 111,90 112,98<br />
CONVEST 21 VL A 60,40 57,52 57,74<br />
East. Europe EqA A1,96 93,56 89,10 89,63<br />
Emerging Europe A A 318,62 303,45 300,92<br />
Eur Renten AE A1,35 63,19 61,65 61,39<br />
Eur Renten KAE A0,41 41,77 40,95 40,97<br />
Euro RentenfondsAT T 107,34 104,72 104,29<br />
EuropaVisionA A0,95 26,93 25,65 25,90<br />
Europazins A A0,78 56,52 54,87 54,70<br />
Flexi Rentenf.A A1,27 93,33 90,17 90,09<br />
FondakA A 177,28 168,84 170,48<br />
Fondis A 85,80 81,71 82,06<br />
Fondra A 117,81 113,28 113,65<br />
Fonds Japan A A0,19 58,19 55,42 55,69<br />
Fonds Schweiz A A1,41 464,04 441,94 440,07<br />
Geldmkt SP AE A0,36 46,60 46,60 46,61<br />
Gl. Intell. Cap.A A0,31 104,08 99,12 99,88<br />
Global Eq.Divid A A1,84 112,59 107,23 108,27<br />
Industria A A1,63 99,09 94,37 95,58<br />
Informationst.A A0,76 266,00 253,33 258,80<br />
Interglobal A A1,01 345,60 329,14 331,38<br />
InternRentA A0,36 48,69 47,27 47,15<br />
Kapital Plus A A0,65 64,89 63,00 63,09<br />
Nebw.Deutschl.A A0,95 309,57 294,83 296,69<br />
Nürnb.Eurold.A A 132,22 125,92 127,14<br />
Plusfonds A 153,45 146,14 147,09<br />
Rentenfonds A A0,90 87,54 85,40 85,10<br />
RohstofffondsA A0,31 62,62 59,64 59,93<br />
Thesaurus AT T 956,18 910,65 919,37<br />
Trsy ShrtTrm+€A A 94,35 93,42 93,45<br />
US Equity C2 A0,20 64,71 64,71 64,86<br />
US LargeCap Gr.A A0,28 94,47 89,97 90,98<br />
Verm.Deutschl.A A0,69 179,03 170,50 171,58<br />
Verm.Europa A A1,13 48,53 46,22 46,62<br />
Wachstum Eurol A A 119,68 113,98 114,66<br />
Wachstum Europa A A0,99 123,41 117,53 118,40<br />
ALTE LEIPZIGER<br />
Aktien Deutschland A 114,59 109,13 109,38<br />
Trust €uro Dfsv A 45,77 45,77 45,78<br />
Trust €uro Renten A 47,51 46,13 46,04<br />
WWW.AMPEGA.DE<br />
Amp DivPlus Akt P A2,50 131,19 124,94 124,28<br />
Amp GenderPlus Akt T 107,26 103,13 102,27<br />
Amp Global Renten A0,20 17,88 17,23 17,20<br />
Amp Rendite Renten A0,25 21,90 21,26 21,25<br />
BLACKROCK<br />
BGF EmeEurA2 EUR T 109,34 104,13 100,86<br />
Euro BondA2 T 30,88 29,41 29,35<br />
World EnergyA2 T 17,57 16,73 16,43<br />
World GoldA2 T 26,34 25,09 24,78<br />
BNP PARIBAS ASSET MANAGEMENT<br />
Bd.Euro Med.Term* T 184,48 184,48 184,55<br />
Bd.Euro Sh.Term* T 122,22 122,22 122,24<br />
BNPP L1 Seasons Cl* T 95,97 95,54<br />
Eq.High Div.Europe* T 91,23 91,23 90,93<br />
Euro ShortTermBd* T 113,90 113,90 113,93<br />
MoneyMkt Euro* T 207,95 207,95 207,95<br />
CREDIT SUISSE<br />
CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2804,86 2804,86 2785,31<br />
CS EUROREAL* A1,54 7,55 7,56<br />
WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />
Aktfds RheinEdit P A 53,28 50,62 50,58<br />
AriDeka CF A0,65 68,92 65,48 65,73<br />
Berol.Ca.Chance A0,19 55,15 53,54 54,05<br />
Berol.Ca.Premium A0,21 65,54 63,32 64,22<br />
Berol.Ca.Sicherh. A0,16 43,80 42,73 42,78<br />
Berol.Ca.Wachst. A0,15 41,59 40,48 40,66<br />
BerolinaRent Deka A 40,77 39,34 39,25<br />
Deka Immob Europa A0,80 49,02 46,57 46,51<br />
Deka-Conv.Rent CF A 44,24 42,64 42,27<br />
Deka-Dtschl Akt Str A 105,98 100,93 100,66<br />
Deka-Europa Akt Str A 66,97 63,78 63,73<br />
DekaFonds CF A0,34 110,83 105,29 105,22<br />
DekaLux-EuropaTF A 58,62 58,62 58,70<br />
DekaLux-PharmaT.TF A 272,15 272,15 274,08<br />
DekaLuxT-Akt Asien A 744,30 707,11 721,73<br />
DekaRent-Intern. CF A0,12 20,06 19,48 19,40<br />
DekaSpezial CF A1,16 377,59 363,94 366,87<br />
DekaStruk.Wachst. A0,15 42,36 41,53 41,60<br />
DekaTresor T 89,24 87,06 87,08<br />
in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />
schlechter besser als der DAX<br />
+80<br />
+60<br />
+40<br />
+20<br />
DIE BESTEN MISCHFONDS IM VERGLEICH<br />
PREIS PERFORMANCE IN %<br />
TITEL ISIN 16.05. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />
Q:E Capital Quint:Essence S. P LU1074556041 134,59 EUR –1,14 6,80 1,78 31,55 WWWWWWWWWWWWW 2,44<br />
Universal P& SRenditefonds* DE000A0RKXE5 132,51 EUR –1,89 2,58 –7,38 31,54 18,08 WWWWWWWWWWW 1,99<br />
Carmignac Long-ShortEuropEq* FR0010149179 367,33 EUR –0,43 –0,84 –0,87 29,24 17,02 WWWWWWWWWWWWW 2,53<br />
Deka. BR Aktien 85 DE0005424527 75,49 EUR –1,13 4,58 4,23 27,10 43,09 WWWWWW 1,07<br />
ÖkoworldÖko Rock‘n‘Roll LU0380798750 144,45 EUR –0,41 7,20 4,52 26,88 29,82 WWWWWWWWWWWWWW 2,65<br />
AGI Lux Dyn Mu Ass Str75 I LU1089088402 1337,84 EUR –2,50 2,39 –1,16 26,53 WWWWW 0,97<br />
Union Lux UniRak Em. Mkts* LU0383775318 169,02 EUR –3,97 8,22 –0,32 26,01 28,46 WWWWWWWW 1,49<br />
Deka. BR Aktien 75 DE0005424543 78,15 EUR –0,88 4,51 4,84 24,49 41,79 WWWWWW 1,08<br />
Deka. Zukunftsplan I DE000DK1CJ20 263,33 EUR –2,20 4,00 2,66 24,34 41,23 WWWWWWWW 1,54<br />
Baloise BFI Dynamic R LU0127029147 128,10 CHF –1,47 4,79 –0,90 22,93 20,10 WWWWWWWW 1,53<br />
H&A AM FFPB Div Sel LU0775212839 135,34 EUR 0,14 2,75 4,89 22,54 36,73 WWWWWWWWW 1,65<br />
Union Geno AS:1* DE0009757682 79,25 EUR 0,09 6,38 1,00 22,09 37,07 WWWWWW 1,17<br />
ODDO BHF Substanz-Fonds* DE000A0NEBQ7 1073,65 EUR –1,10 4,78 1,44 22,05 31,31 WWWWWW 1,06<br />
HANSAINVEST SI BestSelect DE000A0MP268 129,95 EUR –2,40 3,88 –0,59 22,04 35,58 WWWWWWWWWWWWWW 2,64<br />
IPConcept ME Fonds Special V LU0150613833 2662,35 EUR –1,16 5,18 4,60 21,33 47,26 WWWWWWWW 1,60<br />
WARBURG Degussa Pf.Priv.Ak. DE000A0MS7D8 82,15 EUR –6,97 6,22 –12,57 21,15 1,18 WWWWWWWW 1,44<br />
Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />
i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />
Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />
Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />
Digit Kommunik TF A 78,61 78,61 79,29<br />
EuropaSelect CF A0,40 66,42 64,02 63,77<br />
Keppler-EmMkts-Inv A 38,15 36,33 36,94<br />
Lingohr-Eurp-Sys A1,15 68,91 65,63 66,52<br />
Lingohr-Systemat A1,22 117,11 111,53 112,82<br />
Multirent-Invest A 36,47 35,41 35,51<br />
Naspa-Europafonds T 45,71 45,71 45,45<br />
PrivatDepot 3B A 29,96 29,96 30,12<br />
RenditDeka A0,15 24,44 23,73 23,71<br />
Rntfds RheinEdit A 29,89 28,84 28,82<br />
StarCap-Corp Bd-Inv A 31,30 30,99 30,96<br />
Technologie CF T0,12 40,43 38,97 39,19<br />
Weltzins-Invest P A 25,94 25,18 25,11<br />
WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />
Basler-Aktienf DWS A0,34 67,13 64,10 63,57<br />
Basler-InternDWS A1,26 114,03 108,89 109,12<br />
Basler-Rentenf DWS A0,45 26,18 24,99 24,90<br />
Deut ESG Eurp Eq L T 74,67 71,97 71,36<br />
Deut.Inv.IMltCrLDH A3,10 100,24 97,24 97,27<br />
Deut.Inv.IGlBdHCRC T 105,22 102,59 102,48<br />
Deut.Inv.IIAs.T.Di T 151,52 143,95 145,88<br />
DI IMultiADyn LD* 0,38 108,73 103,29 103,29<br />
DWS€UltSh FI6-12 T 67,99 67,99 68,00<br />
DWSAkkumula T 1188,05 1131,47 1131,16<br />
DWSAkt.Strat.D T 423,82 403,63 400,00<br />
DWSBalance T 111,90 107,59 108,02<br />
DWSBiotech T 201,46 191,87 194,48<br />
DWSConc GS&P Food A 364,47 347,11 342,85<br />
DWSCov Bond Fd LD A 56,15 54,78 54,65<br />
DWSD.Akt.O T 398,69 398,69 395,64<br />
DWSDefensiv T 115,23 111,86 112,04<br />
DWSDeutschland T 231,99 220,94 220,39<br />
DWSEUR Bds (Long) T 1894,05 1838,88 1831,81<br />
DWSEUR Reserve LC T 134,51 133,17 133,19<br />
DWSEurlStrRent LD A 33,19 32,37 32,36<br />
DWSEurop. Opp LD A 329,12 313,44 316,21<br />
DWSEurorenta A1,31 57,38 55,71 55,54<br />
DWSEurovesta A 130,60 124,38 123,62<br />
DWSFinanTypO ND A 64,93 64,93 65,73<br />
DWSGM&MTypO A 57,46 57,46 57,67<br />
DWSGlb.SM Cap A 71,60 68,18 68,29<br />
DWSGlbl Growth A 130,43 124,22 124,17<br />
DWSHeal. CTypO T 246,91 246,91 248,95<br />
DWSInst. Money+ T14072,01 13932,68 13933,77<br />
DWSIntern.Rent.O T 127,79 127,79 127,20<br />
DWSInter-Renta LD A 14,72 14,29 14,26<br />
DWSInvesta A 172,73 164,50 163,55<br />
DWSOsteuropa T 610,50 581,43 568,57<br />
DWSTechn.TypO A 202,67 202,67 203,54<br />
DWSTelemedia OND A 166,11 166,11 166,79<br />
DWSTopAsien T 172,09 165,46 167,95<br />
DWSTop Dividen LD A 129,92 123,73 122,93<br />
DWSTop Europe A 149,39 143,64 142,49<br />
DWSTop Prtf Off T 72,63 69,17 69,27<br />
DWSTopWorld A 114,12 109,73 109,67<br />
DWSTRC Deutschl. T 178,43 169,93 170,51<br />
DWSUSDollar Res A2,77 192,97 191,06 191,01<br />
DWSUSEq.Typ O T 412,64 412,64 415,65<br />
DWSUSGrowth A 227,60 216,75 215,78<br />
DWSVermbf.I LD A 173,69 165,41 165,40<br />
DWSVermbf.R LD A 19,23 18,67 18,60<br />
DWSVors.AS(Dyn.) T 128,11 123,18 122,88<br />
DWSI GE LD A1,82 190,84 181,30 179,78<br />
Global Hyb Bd LD A 40,41 39,23 39,27<br />
Gottlieb Daimler T 74,09 71,23 71,01<br />
grundb.europa RC A 42,03 40,03 40,03<br />
LatinAmerican Eq T 126,69 120,36 124,23<br />
Nomura Jp Grwth LC T 55,40 53,26 53,92<br />
Qi Eurozone Eq RC T 96,58 91,97 91,04<br />
Qi LowVol Europe NC T 272,57 272,57 269,44<br />
WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />
DJE Real Estate P A 1,03 0,98 0,98<br />
DJE-Div&Sub I T 444,19 444,19 446,45<br />
DJE-Div&Sub P T 421,81 401,72 403,79<br />
DJE-Div&Sub XP A 266,73 266,73 268,06<br />
DJE-Europa I T 387,25 387,25 387,21<br />
0<br />
–20<br />
–40<br />
MBB<br />
Zalando<br />
MagForce<br />
DeagDt. Entert.<br />
Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />
in den vergangenen 4Wochen (%)<br />
schlechter besser als derDAX<br />
Westgrund<br />
TLG Immobilien<br />
<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />
First Sensor<br />
Tradegate Wertpapier.<br />
Axel Springer<br />
DJE-Sht Term Bd I T 142,73 142,73 142,83<br />
FIDELITY<br />
America EUR A 10,29 9,77 9,58<br />
Euro Balanced Fund A 18,53 17,90 17,72<br />
Euro Stoxx 50 Fund A 10,87 10,87 10,61<br />
European Growth A 16,81 15,97 15,70<br />
European Sm. Comp. A 55,92 53,13 52,98<br />
GermanyFund A 57,90 55,01 53,84<br />
International EUR A 54,58 51,86 50,89<br />
Nordic Fund A 1396,00 1326,00 1326,00<br />
Port.Sel.Gr.&Inc. A 27,63 26,70 26,63<br />
South Ea.As.USD A 9,59 9,11 9,16<br />
US Dollar Bond A0,07 7,55 7,29 7,28<br />
WorldFund A 25,66 24,38 23,87<br />
WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />
Growth.Inc.Ad* A 23,17 21,84 22,15<br />
TEM Asian SmCp.A a* T 60,81 57,62 57,94<br />
TEM Em.Mkts BdAd* A 6,45 6,26 6,28<br />
TEM Gl.(Eur) Ad* A 20,51 19,43 19,69<br />
TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 40,69 38,55 39,08<br />
TEM GlobalAd* A 36,20 34,30 34,80<br />
TEM Gr.(Eur)Aa* T 17,51 16,59 16,78<br />
TEM Gr.(Eur)Ad* A 17,61 16,69 16,88<br />
SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />
HANSAeuropa A A1,45 47,74 45,47 45,25<br />
HANSAinter.A A0,36 19,51 18,85 18,78<br />
HANSArenta A0,47 24,48 23,65 23,64<br />
HANSAzins A0,10 24,58 24,33 24,35<br />
SI BestSelect T 136,45 129,95 131,28<br />
WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />
FFPB MTrend Dplus A 14,34 13,66 13,77<br />
FFPB RENDITE A 11,45 11,12 11,13<br />
Mu.In.Spezial OP R T 44,01 41,81 41,77<br />
WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />
Greater China EqA T 66,98 63,63 64,37<br />
JANUS HENDERSON<br />
China FA2Acc USD T 19,78 20,18<br />
GlbTechologyA2 T 91,09 91,00<br />
Japanese Equity T 15,95 16,25<br />
Japanese S.CA2 T 51,55 52,12<br />
PanEuro Sm CoA2 T 47,73 48,21<br />
TELEFON +49 89 2867-2867<br />
EuroFlex A 45,04 44,59 44,62<br />
EuroKapital A 45,60 43,43 43,06<br />
EuroRentA A 31,70 30,63 30,61<br />
ProInvest A 178,58 170,08 168,31<br />
Eckert &Ziegler (+40,70% seit 4Wochen, +181,78% seit 12 Monaten)<br />
GSW Immobilien<br />
PSI Software<br />
Rocket Internet<br />
Accentro Real Est.<br />
IVU TrafficTechn. Techn.<br />
Dax (+0,72% seit 4Wochen, –5,28% seit12Monaten)<br />
Quirin Privatbank<br />
Fernhwk. Neukölln<br />
Hypoport<br />
Beta Systems Software<br />
–10 –8 –6 –4 –2 0 +2 +4 +6 +8 +10 +12 +14 +16<br />
Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />
METZLER<br />
Akt Deutschl.AR* A 197,23 187,84 189,29<br />
Aktien Europa AR* A 125,93 119,93 119,87<br />
Wachstum Internat.* T 192,84 183,66 184,55<br />
MONEGA<br />
ARIADActiveAll I* A0,39 111,43 111,43 111,12<br />
IIV Mikrofinanz R* A 101,26 98,31 98,31<br />
LandertBond Opp* A 50,53 50,53 50,50<br />
VM Sterntaler II* A 116,73 112,24 113,21<br />
WahreWerteFonds R* T 49,43 47,53 47,77<br />
ODDO BHF<br />
AlgoGlobal DRW-€* A 105,82 100,78 100,92<br />
Basis-Fonds I* T 138,69 138,69 138,67<br />
O.BHF AccuZins CR* T 302,24 293,44 291,67<br />
O.BHF AlgoEur DRW* A 108,61 103,44 103,16<br />
O.BHF FRA EFF* A 218,56 208,15 209,19<br />
WWW.PICTETFUNDS.COM<br />
Biotech HP € T 498,79 475,04 471,45<br />
Biotech PEUR T 653,08 621,98 613,62<br />
Clean EnergyP€ T 81,52 77,64 78,10<br />
Digital P T 347,70 331,14 330,00<br />
Em.Mrkts PEUR T 516,61 492,01 496,55<br />
EUR Bonds P* T 587,65 570,53 569,25<br />
EUR Bonds Pdy* A 345,75 335,68 334,92<br />
EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 137,20 133,20 133,26<br />
Gl.Em.Debt-HP EUR* T 255,60 248,16 249,82<br />
Great.China PEUR T 526,11 501,06 503,80<br />
Health HP € T 204,78 195,03 193,73<br />
Health PEUR T 254,55 242,43 239,39<br />
Indian Eq. PEUR T 475,88 453,22 455,72<br />
Robotics PEUR T 161,53 153,84 154,34<br />
Robotics REUR T 157,51 150,01 150,52<br />
Russian Equ. PEUR T 68,07 64,83 63,62<br />
Sh.-Term M.Mkt P T 135,48 135,48 135,49<br />
Sh.-Term M.Mkt Pdy A 92,97 92,97 92,98<br />
Water P€ T 336,32 320,30 321,12<br />
SEB ASSET MANGAGEMENT<br />
SEB Conc. Biotech.* A 94,88 93,94 95,38<br />
SEB Green Bond D* A 53,87 53,07 53,00<br />
SEB ImmoInvest A 7,04 6,69 6,69<br />
SEB Sust.HighYield* A 35,73 35,37 35,44<br />
SEBTrdSys®Rent.I* A 55,84 55,56 55,54<br />
SEBTrdSys®Rent.II* A 57,51 55,57 55,55<br />
WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />
Priv.Fonds:Flex.* A0,38 101,54 101,54 101,58<br />
Priv.Fonds:FlexPro* A0,46 125,34 125,34 125,65<br />
PrivFd:Konseq.* T 97,62 97,62 97,60<br />
PrivFd:Konseq.pro* T 112,18 112,18 112,46<br />
PrivFd:Kontr.* A0,46 127,40 127,40 127,60<br />
PrivFd:Kontr.pro* A0,50 145,54 145,54 146,10<br />
UniAbsoluterEnet-A* A0,17 45,03 45,03 45,08<br />
UniAbsoluterErt.A* A0,17 45,55 44,66 44,71<br />
UniDeutschland* T 206,06 198,13 197,24<br />
UniEuroAktien* A 72,62 69,16 68,78<br />
UniEuroRenta* A 67,93 65,95 65,85<br />
UniEuroSt.50A* A 51,83 49,84 49,37<br />
Unifavorit:Aktien* A 153,95 146,62 146,84<br />
UniFonds* A 52,58 50,08 49,91<br />
UniGlobal* A 235,44 224,23 224,89<br />
UniGlobal-net-* A 134,50 134,50 134,90<br />
UniImmo:Dt.* A 97,94 93,28 93,25<br />
UniImmo:Europa* A 57,59 54,85 54,84<br />
UniImmo:Global* A 53,66 51,10 51,09<br />
UniKonzept: PortA* A0,16 44,24 42,54 42,41<br />
UniOpti4* A 98,43 98,43 98,45<br />
UniRak* A0,62 124,41 120,79 120,73<br />
UniRak Konserva A* A 116,24 113,96 113,62<br />
UniStrat:Ausgew.* T 63,50 61,65 61,80<br />
UniStrat: Konserv.* T 70,42 68,37 68,43<br />
SONSTIGE FONDS<br />
Aberd.A.M. Degi Europa A0,23 1,33 1,27 1,27<br />
ACATIS Aktien Global A* T 331,76 315,96 318,66<br />
Commerz hausInvest A 44,06 41,96 41,96<br />
HSBC Global European Equity PD* A 37,67 37,67 37,84<br />
iii INTER ImmoProfil A 58,38 55,60 55,60<br />
INKA German Eq.* T 223,55 212,90 212,21<br />
La FrançaisVe-RI Equ. Europe A0,52 87,75 83,57 82,68<br />
La FrançaisVeri M.Ass.Alloc A0,90 146,57 139,59 139,56<br />
ÖkoworldÖkoVision Classic T 189,44 180,42 180,23<br />
Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 203,17 197,25 197,75<br />
Universal Fiduka Univ.I* A 151,12 148,16 148,50<br />
WARBURG DirkMüllerPremAkti T 103,84 99,85 99,94<br />
WARBURG Multi-Asset Sel R T 75,82 72,21 72,28<br />
Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />
A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />
sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />
T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />
wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />
Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />
Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />
Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />
Tag.<br />
* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />
kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />
Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />
Währungen<br />
1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />
Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />
England GBP 0,83 /0,91<br />
Japan JPY 117,21 /131,35<br />
Polen PLN 3,84 /4,93<br />
Russland RUB 64,58 /81,58<br />
Schweden SEK 10,31 /11,47<br />
Schweiz CHF 1,09 /1,17<br />
Tschechien CZK 21,97 /28,38<br />
Ungarn HUF 271,89 /401,81<br />
USA USD 1,06 /1,19<br />
Metalle und Münzen<br />
16.05. (in €) Ankauf Verkauf<br />
Krügerrand (1 oz) 1157,0 1192,0<br />
Maple Leaf (1/2 oz) 572,0 619,8<br />
Maple Leaf (1/4 oz) 286,0 316,5<br />
Gold (1 kg) 36845,0 37473,0<br />
Silber (1 kg) 407,0 547,2<br />
Platin (100 g) 2319,0 3031,5<br />
(in €/100 kg) 16.05. 10.05.<br />
Blei in Kabeln 191,21 190,55<br />
Kupfer (DEL-Notiz) 552,06 554,90<br />
Messing MS 63/37 556,00 556,00<br />
Zinsen und Renditen<br />
10-j. Staatsanleihen<br />
16.05. +/–% 10.05.<br />
Australien 1,641 W -5,14 1,730<br />
Belgien 0,390 W -10,76 0,437<br />
Dänemark -0,003 WWWWWW -106,25 0,048<br />
Deutschland -0,101 WWWWWW -114,89 -0,047<br />
Finnland 0,250 +185,32 WWWWWWWWWW -0,293<br />
Frankreich 0,289 W -16,95 0,348<br />
Griechenland 3,475 W -0,74 3,501<br />
Großbritannien 1,058 W -6,04 1,126<br />
Italien 2,690 +0,3 W 2,682<br />
Japan -0,065 WW -29,03 -0,050<br />
Kanada 1,683 W -0,64 1,693<br />
Niederlande 0,095 WW -31,65 0,139<br />
Österreich 0,230 W -19,3 0,285<br />
Portugal 1,089 W -2,42 1,116<br />
Russland 8,100 W -0,74 8,160<br />
Schweden 0,030 WWW -53,13 0,064<br />
Schweiz -0,390 W -11,43 -0,350<br />
Spanien 0,895 W -8,49 0,978<br />
USA 2,406 W -1,13 2,433<br />
Sonstige 16.05. 10.05.<br />
REX 143,60 143,13<br />
Umlaufrendite -0,18 -0,11<br />
Ausländische Leitzinsen<br />
Konjunkturdaten<br />
Satz in %<br />
gültig ab<br />
Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />
Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />
Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />
Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />
Schweden Pensionssatz -0,25 09.01.2019<br />
Tschechien Diskontsatz 1,00 03.05.2019<br />
Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />
Norwegen Deposits Rate 1,00 21.03.2019<br />
Schweiz 3M Libor -0,712 13.05.2019<br />
Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />
Hongkong Prime Rate 2,75 20.12.2018<br />
Japan Diskontsatz -0,10 01.02.2016<br />
Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />
Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />
USA Diskontsatz* 3,00 21.01.2019<br />
USA Fed Funds Rate 2,50 19.12.2018<br />
BIP-Wachstum°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 0,70 (03.19) 0,80 (06.19)<br />
Eurozone 1,20 (03.19) 2,00 (06.19)<br />
Frankreich 1,10 (03.19) 1,90 (06.19)<br />
Grossbritannien 1,80 (03.19) 1,30 (06.19)<br />
Italien 0,10 (03.19) 1,10 (06.19)<br />
Japan 0,00 (12.18) 1,20 (06.19)<br />
Schweiz 1,40 (12.18) 1,90 (06.19)<br />
USA 3,20 (03.19) 2,80 (06.19)<br />
Deutschland -0,90 (03.19) 4,90 (04.19)<br />
Eurozone -0,30 (02.19) 7,70 (03.19)<br />
Frankreich 0,60 (02.19) 8,80 (03.19)<br />
Grossbritannien 1,30 (03.19) 3,90 (01.19)<br />
Italien -1,40 (03.19) 10,20 (03.19)<br />
Japan -4,60 (03.19) 2,50 (03.19)<br />
Schweiz 5,10 (12.18) 2,40 (03.19)<br />
USA 2,80 (03.19) 3,60 (04.19)<br />
Inflation°°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 2,00 (04.19) 2,00 (06.19)<br />
Eurozone 1,70 (04.19) 1,90 (06.19)<br />
Frankreich 1,20 (04.19) 1,50 (06.19)<br />
Grossbritannien 1,90 (03.19) 2,20 (06.19)<br />
Italien 1,10 (04.19) 1,70 (06.19)<br />
Japan 0,50 (03.19) 1,50 (06.19)<br />
Schweiz 0,70 (04.19) 0,90 (06.19)<br />
USA 2,00 (04.19) 2,30 (06.19)<br />
Industrie- Arbeits-<br />
Land produktion° losigkeit°°<br />
Detailhandels-<br />
Real-<br />
Land umsätze° zins°°<br />
Deutschland 2,40 (03.19) -2,05 (05.19)<br />
Eurozone 2,90 (03.19) -1,70 (05.19)<br />
Frankreich 1,90 (03.19) -0,85 (05.19)<br />
Grossbritannien 2,40 (03.19) -0,77 (05.19)<br />
Italien 2,90 (03.19) 1,58 (05.19)<br />
Japan 1,30 (03.19) -0,55 (05.19)<br />
Schweiz -0,20 (03.19) -1,05 (05.19)<br />
USA 2,20 (03.19) 0,43 (05.19)<br />
Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />
auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />
ERLÄUTERUNGEN<br />
Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />
Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />
Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />
Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />
Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />
Stand:16.05.19, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle
B13 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 114 · 1 8./19. Mai 2019<br />
·························································································································································································································································································<br />
Rätsel<br />
S C H A C H M E I S T E R<br />
B E R Ü H M T E<br />
L E U T E<br />
Ratekrimi: Theo Noss, erhatte sich selbst verraten:<br />
Obwohl er in der Nacht zuvor nicht die Schicht von<br />
Erk übernommen hatte, wusste er doch, dass dieser<br />
zum Zeitpunkt des Mordes seine Rolex getragen<br />
hatte.<br />
Harald<br />
Lieb<br />
Die ungewöhnliche Verbindung von<br />
Zehnkampf und Schach ging der<br />
im <strong>Berliner</strong> Wedding geborene Harald<br />
Lieb (1934-2015) ein. Schach lernte er<br />
vomVater,der 1944 an der Ostfront fiel.<br />
Deraufgeweckte Junge wuchs in Kleinmachnowauf<br />
und musste frühzeitig für<br />
die Familie Verantwortung übernehmen.<br />
Seine Freizeit verbrachte er mit intensivem<br />
Training für Schach und<br />
Leichtathletik. 1952 übersiedelte er mit<br />
Mutter und Bruder nach Westberlin.<br />
Nach dem Abitur studierte er an der<br />
Freien Universität Sport und Chemie.<br />
Danach wurde er Assistent am Institut<br />
für Leibesübungen der Technischen<br />
Hochschule Aachen. Von1967 bis 1994<br />
unterrichtete er Sport und Chemie am<br />
Rückert-Gymnasium in Schöneberg.<br />
Harald Lieb war Jahrzehnte lang Mitglied<br />
vom Schachklub Zehlendorf. Der<br />
siebenfache Westberliner Schachmeister<br />
wurde außerdem <strong>Berliner</strong> Jugendund<br />
Juniorenmeister im Weitsprung<br />
und <strong>Berliner</strong> Meister im Dreisprung<br />
und Zehnkampf. Die gute Kondition<br />
kam ihm als beim Schach zu Gute.<br />
Bei der Deutschen Einzelmeisterschaft<br />
1978 in BadNeuenahr wurde Lieb<br />
Dritter und nahm ein Jahr später an der<br />
Internationalen Deutschen Meisterschaft<br />
in München teil. Hier gelang ihm<br />
ein spektakulärer Sieg gegen Exweltmeister<br />
Boris Spasski, der leichtfertig<br />
eine Figur opferte. Harald Lieb erzielte<br />
mehrfach beachtenswerte Ergebnisse<br />
bei den Seniorenweltmeisterschaften.<br />
Der Weltschachbund verlieh 1992 dem<br />
sympathischen und allseits beliebten<br />
<strong>Berliner</strong> den Titel „FIDE-Meister“.<br />
H. Lieb -B.Spasski<br />
München 1979<br />
1.e4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Lc4 Lc5 4.d3 Sc6 5.f4<br />
d6 6.Sa4 L:g1 7.T:g1 Sg4 8.g3 e:f4 9.L:f4<br />
S:h2?<br />
10.Dh5! Df6 11.D:h2 Sd4 12.Tf1 Lg4<br />
13.Sc3 c6 14.Kd2 0–0 15.Dh4 D:h4<br />
16.g:h4 Tad8 17.Tf2 b5 18.Lb3 a5 19.Ke3<br />
c5 20.Tg1 h5 21.Ld5 Kh7 22.Sd1 b4 23.c3<br />
Sb5 24.Kd2 1–0<br />
Paul Werner Wagner<br />
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werden schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />
Lösung vom11./12.5.2019: LAUBBAUM. Gewinnerin: Steffen Braeuniger,12555 Berlin.<br />
Achterbahn<br />
des Lebens<br />
Kann man jemanden Geheimtipp<br />
nennen, der Millionen von Platten<br />
verkauft, Scharen von Dreikäsehochs<br />
erfreut und zahlreiche Preise bekommen<br />
hat –und das nicht nur in seiner<br />
Heimat Belgien? Fest steht: Unser heutiger<br />
Gesuchter war vorallem in seinem<br />
eigenen Land bekannt. Dortaber feiern<br />
nicht nur die Kinder bis heute sein Leben<br />
…und seinen berühmten Namen.<br />
Geboren wurde der Sänger, Unternehmer<br />
und Kunstpfeifer im Mai 1925<br />
in der Kleinstadt Boom, mehr oder weniger<br />
mittig zwischen Brüssel und Antwerpen<br />
gelegen. Der Sohn eines Hufschmieds<br />
wuchs mit vier Geschwistern<br />
auf und sollte ebenfalls das Schmiedehandwerk<br />
erlernen. Doch ihn reizte es,<br />
vor Publikum aufzutreten. Während er<br />
dem elterlichen Berufswunsch zunächst<br />
entsprach, versuchte er sich parallel<br />
als darstellender und vor allem als<br />
musikalischer Künstler: Schon Ende<br />
der 1930er Jahre tingelte er mit seiner<br />
Halbschwester Liesje über die Feste der<br />
Nachbargemeinden, wo die beiden<br />
dann musizierten und anschließend<br />
den Hut rundgehen ließen. Auch eine<br />
regional aktive Theatergruppe faszinierte<br />
ihn so sehr, dass er sich ihr anschloss.<br />
Er nahm Gitarrenstunden und feilte<br />
an seinem Bühnentalent. 1944 sprach<br />
er in Brüssel beim Radio vor. Als er in<br />
Antwerpen ein als deutschkritisch verstandenes<br />
Lied zu Gehör brachte,<br />
wurde er auf Befehl der Nationalsozialisten<br />
verhaftet und seine Bühne für<br />
mehrereTage zwangsgeschlossen.<br />
1945 gründete er mit einem Freund<br />
das Duo „TwoBoys and TwoGuitars“,<br />
dessen Showssich zu einer faszinierenden<br />
Mischung aus Musik, Poesie,Kabarett<br />
und Improvisation entwickelten<br />
und von Calais bis Amsterdam Erfolge<br />
feierten. In dieser Zeit wählte unser Gesuchter<br />
auch seinen Künstlernamen,<br />
unter den man ihn bis heute kennt. Der<br />
Name geht auf ein südafrikanisches<br />
Lied zurück, das, so die Biographen,<br />
zum Repertoiredes Duos gehörthaben<br />
musste.<br />
Ende der 1940er Jahre vermittelte<br />
sein Management den jungen Künstler<br />
nach Deutschland, wo er die amerikanischen<br />
und kanadischen Soldaten unterhalten<br />
sollte.Ernahm den Auftrag an<br />
und brachte unter anderem eigens<br />
komponierte Folklieder zu Gehör,die in<br />
seiner belgischen Heimat schließlich zu<br />
Hits avancierten. Knapp 500 Stücke<br />
schrieb und textete er, vom Liebeslied<br />
bis hin zur Filmmusik. Unter anderem<br />
schuf er die Originalfassung des beliebten<br />
Schlagers „Ich hab Ehrfurcht vor<br />
schneeweißen Haaren“, mit dem er<br />
1959 in Belgien einen Nummer 1-Hit<br />
landete.<br />
Nahe der Stadt Turnhout gründete er<br />
1961 das zweite Standbein seines Erfolges:<br />
EinFreizeitpark, der seinen Namen<br />
trug, lockte fortan Besucher aus Nah<br />
und Fern. Zwischen Karussells und<br />
Schaubuden traten der Gründer und<br />
geladene Kollegen aus der Showbranche<br />
–darunter Rudi Carrell, Ilse Werner<br />
und Michael Holm –mit eigenen Shows<br />
auf. Ab den 1970er Jahren zogersich zunehmend<br />
aus der Musik zurück und<br />
konzentrierte sich allein auf seinen stetig<br />
wachsenden Park.<br />
Der Sänger und Entertainer, dessen<br />
Herz für die Country-Musik schlug, war<br />
fünffacher Vater und mit einer Opernsängerin<br />
verheiratet. Er verstarb einen<br />
Tagnach seinem 85. Geburtstag im belgischen<br />
Turnhout.<br />
Wielautete sein Name?<br />
Christian Humberg<br />
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Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />
Bild: Stadtund Land<br />
STADTENTWICKLUNG<br />
Neue Quartiere in<br />
Treptow-Köpenick04<br />
Kurz &gut<br />
Das Wohnquartier Zossener Höfe entstand<br />
in Kooperation von privaten und landeseigenen<br />
Wohnungsbaugesellschaften.<br />
Rechtsexperten<br />
Innerhalb einer Eigentümergemeinschaft<br />
gilt für manche Einstimmigkeit, für andere<br />
das Mehrheitsprinzip –kann das sein?<br />
Neue Serie: Baudenkmäler<br />
Das Palais Mendelssohn war eine der<br />
ersten Villen in Grunewald. Hier ging sogar<br />
der Kaiser ein und aus.
Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />
/ 3<br />
KURZ &GUT<br />
Mieter, die sich durch einen auf dem Balkon<br />
rauchenden Nachbarn gestört fühlen, können<br />
für konkrete Zeitabschnitte einen Rauchstopp<br />
fordern. Sie haben Anspruch auf rauchfreie<br />
Zeiten, aber nicht auf komplettes Unterlassen.<br />
AZ: (BGH VZR110/14)<br />
SPANNENDES IM SÜDOSTEN<br />
Editorial<br />
Nadine Kirsch<br />
&das Immo-Team<br />
Treptow-Köpenick ist ein Stadtteil der Superlative. Nicht nur, dass in<br />
Adlershof mehr als 7000 Studenten in Deutschlands größtem Wissenschafts-<br />
und Technologiepark lernen und forschen. Adlershof ist zugleich<br />
auch Berlins größter Medienstandort. Und das Adlergestell ist<br />
mit knapp zwölf Kilometern Länge die längste Straße der Hauptstadt.<br />
Das ist schon beeindruckend. Aber wer jetzt befürchtet, Treptow-Köpenick<br />
würde sich auf seinen Lorbeeren ausruhen, kann<br />
aufatmen: Hier entstehen weitere ambitionierte Bauprojekte. In<br />
Oberschöneweide hat die Kunst Einzug gehalten. Einst das größte<br />
zusammenhängende Industrieareal Europas, brachen dort nachder<br />
Wende mehr als 25.000 Arbeitsplätze weg. Die Reinbeckhallen sind<br />
inzwischen eine Adresse im <strong>Berliner</strong> Kunstausstellungskalender.<br />
Und im alten Rangierbahnhof Schöneweide neben dem Technologiepark<br />
entsteht eine komplett neue Infrastruktur. Lesen Sie mehr<br />
dazu inunserer Titelgeschichte ab Seite 4!<br />
Bild:Andreas Schwarz<br />
PRIVATEUND LANDESEIGENE HAND IN HAND:<br />
ZOSSENER HÖFE MIT 215 MIETWOHNUNGEN FERTIG<br />
Das Wohnquartier Zossener Höfe ist ein Musterbeispiel für die Kooperation von privaten und städtischen<br />
Wohnungsbaugesellschaften: Errichtet durch die private KW-Development, hat die städtische<br />
„Stadt und Land“ die 215 Wohnungen an der Zossener Straße kürzlich nach einer Rekordbauzeit<br />
von nur 18 Monaten übernommen und vermietet derzeit die Ein- bis Fünfzimmer-Wohnungen. Die<br />
Hälfte von ihnen ist durch das Land Berlin gefördert und kann daher mit Wohnberechtigungsschein<br />
preisgedämpft für 6,50 Euro je Quadratmeter vergemietet werden. Die Miete in den frei finanzierten<br />
Wohnungen beträgt durchschnittlich zehn Euro je Quadratmeter.Derzeit sind bereits 151 Einheiten<br />
vergeben, die ersten neuen Mieter sind bereits eingezogen.<br />
„Die Gebäude sind in Massivbauweise errichtet worden und erfüllen selbstverständlich die aktuellen<br />
Anforderungen an Dämmung und Heizung. Zudem verfügen alle Wohnungen über Balkone, die im<br />
Dachgeschoss über Terrassen und im Erdgeschoss über private Gärten“, erläutert Jan Kretzschmar,<br />
Geschäftsführer der KW-Development. Zusätzlich sind die Erdgeschosswohnungen komplett barrierefrei,<br />
alle Etagen sind bequem per Fahrstuhl erschlossen. Die Architektur des Ensembles aus der<br />
Feder des Architekturbüros Archecon setzt auf ein klares Design mit hellen Fassaden und farblich<br />
abgesetzten Sockelgeschossen und greift die umgebende Natur mit dem parkähnlichen Innenhof<br />
auf. Kretzschmar weist auf einen weiteren Vorteil der Zossener Höfe hin: Die gute und einfache<br />
Möblierbarkeit, die bei der Gestaltung der Grundrisse bedacht wurde. „Das kommt bei den Mietern<br />
augenscheinlich sehr gut an“, lobt Kretzschmar das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen<br />
Projektentwicklung und Projektteam. Anne Keilholz, Geschäftsführerin der Stadt und Land: „Marzahn-Hellersdorf<br />
ist ein Schwerpunkt unserer derzeitigen Neubautätigkeit. Auch mit diesem schlüsselfertigen<br />
Ankauf von einem verlässlichen Partner bekräftigen wir unser Engagement für den Bezirk.<br />
Insgesamt wollen wir hier knapp 1.900 neue Wohnungen errichten. Ein zentrales Anliegen ist für uns<br />
auch dabei, für möglichst viele alte und neue <strong>Berliner</strong> bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“.<br />
Impressum<br />
DerWeg in die erste eigene Wohnung<br />
kostetGeld. Werrechtzeitig<br />
dafür spart, hat es leichter.<br />
Bild:Birgit Malchow/be.p<br />
KAUTION IST WOHNZWECK:<br />
BAUSPARVERTRAG HILFT ZUR WOHNUNG<br />
„Mutti, ich zieh’ aus“, heißt es,wenn der Nachwuchssich auf eigene Füße<br />
stellt. Doch Wohnen und Einrichten kostenGeld. Leichter fällt der Schritt,<br />
wennman etwas auf der hohen Kante hat, zum Beispiel in Gestalteines<br />
Bausparvertrages. Ein zinsgünstiges Darlehen bekommt man zwar nur<br />
für einen wohnwirtschaftlichen Zweck. Doch der Begriff ist weit gefasst<br />
und mussmit Kaufen oder Bauen nicht zwingend zu tunhaben: Auch die<br />
Mietkaution ist beispielsweise ein Wohnzweck.<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />
Anzeigen:<br />
BVZBMVermarktung GmbH<br />
(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />
Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />
Anzeigenannahme:<br />
(030) 23 27 50<br />
Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />
01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />
„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />
Druck:<br />
BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Layout, Redaktion und Produktion:<br />
mdsCreativeBerlin GmbH<br />
AlteJakobstraße 105<br />
10969Berlin<br />
Klaus Bartels (verantwortlich),<br />
Nadine Kirsch<br />
) (030) 23 27 67 12<br />
* immobilien@mdscreative.com
4<br />
Neue Quartierein<br />
Treptow-Köpenick<br />
Treptow-Köpenick, der Bezirk im<br />
Südosten Berlins, ist berühmt für<br />
seinen Hauptmann, seine Altstadt,<br />
sein Schloss und Wassersport<br />
rund um den Müggelsee. Auch<br />
dieser Bezirk ist dabei, sich zu<br />
verändern, wächst und wandelt<br />
sich. Ein Überblick über neue und<br />
geplante Bauprojekte.<br />
Es ist einer der beliebtesten Bezirke<br />
Berlins, in dem nach und nach neue<br />
Möglichkeiten zum Wohnen entstehen<br />
–durch private oder landeseigene<br />
Investoren. Die Stadt und Land, eine der<br />
sechs kommunalen Wohnungsbaugesellschaften<br />
des Landes Berlin, hat zum Beispiel<br />
in Treptow-Köpenick derzeit genau<br />
13.528 Wohnungen in ihrem Besitz. Bis<br />
April dieses Jahres wurden dort 917 neue<br />
Mietwohnungen fertiggestellt. Im Bau befinden<br />
sich gerade rund 900 neue Mietwohnungen<br />
und weitere über 700 sind in<br />
der Vorbereitung.<br />
„Altglienicker Höfe“. Ein paar konkrete Beispiele:<br />
Zwischen Schönefelder Chaussee<br />
und Ortolfstraße baut das Wohnungsunternehmen<br />
auf dem rund einen Hektar großen<br />
Grundstück die „Altglienicker Höfe“ mit<br />
406 Mietwohnungen. Man denkt mit, denn<br />
auch ober- und unterirdische Stellplätze<br />
wird es hier geben. Ein öffentlich nutzbarer<br />
Spielplatz sorgt für Spielmöglichkeiten im<br />
Kiez und auch zwei neue Kindertagesstätten<br />
entstehen hier. Ein Teil der Wohnungen<br />
wird barrierefrei und altersgerecht geplant.<br />
Die 1,5- bis 5-Zimmer-Wohnungen werden<br />
unterschiedliche Ausstattungen haben und<br />
damit auch Mieten aufweisen, die leichter<br />
erschwinglich sind. 30 Prozent der neuen<br />
Wohnungen werden mit Fördermitteln des<br />
Landes Berlin errichtet –die Einstiegsmieten<br />
liegen hier bei 6,50 Euro pro Quadratmeter<br />
nettokalt. Der erste Bauabschnitt ist schon<br />
fertiggestellt und vermietet, der zweite folgt<br />
schon jetzt im Juni und der dritte im September.<br />
Landeseigene „Stadt und Land“<br />
ist aktiv,viele Wohnungen sind<br />
gefördert und damitgünstig.<br />
Preisgebundene Wohnungen. Ende dieses<br />
Jahres werden in der Fürstenwalder Allee<br />
216 Mietwohnungen fertig. Die Allee liegt<br />
im Ortsteil Rahnsdorf/Hessenwinkel von<br />
Treptow-Köpenick, an der Landesgrenze zu<br />
Brandenburg in der Nähe des Dämeritzsees.<br />
Fünf Gebäude entstehen an dieser Schnittstelle<br />
zwischen Natur und Stadtleben. In<br />
die <strong>Berliner</strong> City sind es rund 30 Minuten,<br />
zehn Minuten entfernt ist der östliche Autobahnring.<br />
Der Regional- und S-Bahnhof<br />
Erkner ist in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen.<br />
Auch hier werden 69 Wohnungen<br />
mit Fördermitteln des Landes finanziert, mit<br />
einem Preis dieser Einheiten von ebenfalls<br />
6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt.<br />
Mit Altbau-Charme. Das Adlergestell ist mit<br />
genau 11,9 Kilometern die längste Straße<br />
Berlins und führt vom südöstlichen Stadtrand<br />
in Richtung Innenstadt. Nach dem<br />
Motto „klein aber fein“ hat Stadt und Land<br />
dort Anfang des Jahres 31 Wohnungen neu<br />
bezugsfertig gemacht –23Sanierungs- und<br />
acht Neubauwohnungen. In den sanierten<br />
Wohnungen wurde der typische <strong>Berliner</strong><br />
Altbau-Charme erhalten. Für einen Teil der<br />
Neubauwohnungen wurde das Dachgeschoss<br />
aufgestockt, eine inzwischen beliebte<br />
Lösung zur Schaffung neuen, oft exklusiven<br />
Wohnraums in Berlin.<br />
Private Investition. Diesen Sommer wird<br />
auch das Projekt Siebenundneun der Firma<br />
Ziegert fertiggestellt, ebenfalls in Adlershof.<br />
Das klassische Wohnhaus hat fünf Stockwerke<br />
und besteht aus über 30 Wohneinheiten<br />
im Vorderhaus sowie einem Innenhof<br />
mit einer Remise, die drei weitere Wohneinheiten<br />
im Maisonette-Stil beherbergt. Früher<br />
wurden Remisen als Wirtschafts- oder<br />
Lagergebäude genutzt. Die flachen Bauten<br />
bieten sich perfekt zum Umbau für gemütlichen<br />
Wohnraum an und sind von Natur aus<br />
barrierefrei. Auch hier gibt es Tiefgaragenstellplätze<br />
und sogar einen Gemeinschaftsgarten<br />
mit Spielplatz.<br />
Schnelles Wachstum. Till Johannes Brühöfener-McCourt,<br />
Head of Research bei der<br />
Ziegert Bank- und Immobilienconsulting<br />
GmbH, hat Informationen zum Standort
Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />
/ 5<br />
Bild: BUWOGBauträger GmbH<br />
Bild:ZiegertImmobilien<br />
„The View“beherbergt<br />
63 Eigentumswohnungen mit<br />
direktemBlick aufsWasser.<br />
Ziegert Immobilien baut<br />
in der Moissistraße.<br />
Stadthäuser<br />
am Park<br />
Direkt an Berlins Stadtgrenze, im<br />
grünen Umfeld von Schönefeld, entstehen<br />
komfortable Eigentumswohnungen.<br />
Genießen Sie die Ruhe der Natur mit<br />
der Großstadt vor der Haustür.<br />
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6<br />
Treptow-Köpenick: „Die Senatsverwaltung<br />
für Stadtentwicklung hat eine Bevölkerungsentwicklungsprognose<br />
für diesen<br />
Teil Berlins veröffentlicht, die bis zum Jahr<br />
2030 ein Plus von 9,8 Prozent voraussagt.<br />
Es ist wirklich der mit am schnellsten wachsende<br />
<strong>Berliner</strong> Bezirk. Die hohe Nachfrage<br />
kommt insbesondere von jungen Familien,<br />
da der Bezirk mit viel Wasser- und Waldflächen<br />
eine hohe Lebensqualität bietet.“<br />
Dem Bezirk kommt auch ein großer Teil<br />
der <strong>Berliner</strong> Wohnungsneubauförderung<br />
zugute: Seit der Wiedereinführung im Jahr<br />
2014 wurden insgesamt 10.001 Wohnungen<br />
gefördert. Treptow-Köpenick liegt<br />
hier mit 1.594 geförderten Wohnungen an<br />
dritter Stelle der Bezirke.<br />
Technologiepark weltweit top. Wirtschaftliche<br />
Wachstumsimpulse, so Brühöfener-McCourt<br />
weiter, kommen insbesondere<br />
durch den Forschungs- und<br />
Technologiepark Adlershof mit dem<br />
Campus der Humboldt-Universität zu<br />
Berlin –und dem Flughafen BER in Schönefeld,<br />
wenn er denn mal fertig wird.<br />
Tatsächlich gab es in Treptow-Köpenick<br />
dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg<br />
zufolge vergangenes Jahr 3.288 neue Baugenehmigungen<br />
für Wohnungen. Das ist<br />
die zweithöchste Zahl nach Pankow, das<br />
rund 400 Baugenehmigungen mehr erteilte.<br />
Adlershof ist Deutschlands größter<br />
Wissenschafts- und Technologiepark und<br />
Berlins größter Medienstandort. Es blickt<br />
auf eine mehr als 250-jährige Geschichte<br />
zurück, davon über 100 Jahre als Ort<br />
der Wissenschaft. In einem Gebiet von<br />
rund vier Quadratkilometern sind heute<br />
1.072 Unternehmen und wissenschaftliche<br />
Einrichtungen mit rund 18.000<br />
Mitarbeitern tätig. Hinzu kommen fast<br />
7.000 Studenten. Auf der weltweiten Skala<br />
der bedeutendsten Industrieparks steht<br />
es an 15. Stelle. Kein Wunder, dass manch<br />
neues Wohnprojekt futuristisch anmutet.<br />
Maritimes Flair. Ein interessantes Projekt<br />
wird dort beispielsweise von der Buwog<br />
Gruppe verwirklicht. Der Name des Ganzen<br />
lautet 52° Nord. Pressesprecher Michael<br />
Divé erläutert, woher der Name kommt:<br />
„Berlin liegt auf dem 52igsten Breitengrad<br />
und der Projektname 52° Nord deutet schon<br />
den maritimen Charakter des Quartiers an<br />
der Dahme an. Die Buwog schafft hier attraktiven<br />
Wohnraum in einem nachhaltigen<br />
und naturverbunden Quartier, indem das<br />
Element Wasser vielseitig inszeniert und erlebbar<br />
wird.“ Diese Nähe zum Wasser lassen<br />
auch die Namen der einzelnen Baufelder<br />
erahnen, wie Kapitänshäuser, Brückenhäuser,Regattahof<br />
oder Kompasshäuser.<br />
Innovative Bauweise. Insgesamt entsteht<br />
hier auf einem rund 100.000 Quadratmeter<br />
großen Areal ein nachhaltiges Quartier<br />
mit Miet- und Eigentumswohnungen. Auch<br />
eine Kita wird eingerichtet. Herzstück im<br />
Quartier ist das 6.000 Quadratmeter große<br />
Wasserbecken. Hier fließt das Regenwasser<br />
der umliegenden Häuser ein und wird<br />
auf biologischer Basis mit Substratfiltern<br />
und über seitliche Bepflanzungen gereinigt.<br />
Noch dieses Jahr werden im Quartier 52°<br />
Nord neue Bauabschnitte fertig, darunter<br />
die Kompasshäuser mit insgesamt 50 familiengeeigneten<br />
Eigentumswohnungen mit<br />
Kosmosviertel<br />
Über 1.800Wohnungen rekommunalisiert<br />
Nach langwierigen Verhandlungen hat die landeseigene<br />
Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land in Altglienicke ein Portfolio<br />
von 1.821 Wohnungen und 22 Gewerbeeinheiten von der Schönefeld<br />
Wohnen GmbH &Co. KG erworben. Senatorin Katrin Lompscher<br />
freut sich, dass es „gelungen ist, den Bestand im Kosmosviertel zu<br />
rekommunalisieren“. Es handelt es sich um 17 Gebäude mit sechs bis elf<br />
Geschossen aus den 1990er Jahren. Die erworbenen Wohnungsbestände<br />
liegen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Bestandsimmobilien der Stadt<br />
und Land. Auch das Bauvorhaben „Altglienicker Höfe“ befindet sich im<br />
nahen Umfeld.<br />
Bild: Stadtund Land<br />
Fürstenwalder Allee<br />
Naturleben,Stadtnähegenießen<br />
216gut ausgestatteteEin-bis Vier-Zimmer-Neubauwohnungen.<br />
Hiervonsind69öffentlich gefördert(WBS-Pflicht)<br />
Bezugsfertigkeit voraussichtlich zum01.12.2019<br />
Ausstattung:<br />
•Balkone/Terrassen in sämtlichen Wohnungen<br />
• Fußbodenheizung<br />
• Bäder mit Dusche oder Wanne, teilweise mit Dusche und Wanne<br />
• Gespachtelte Wändemit weißem Anstrich<br />
• Hochwertiger PVC-Bodenbelag mit weißen Sockelleisten<br />
• Offene Küchen<br />
Exposés, Grundrisse und weitereInformationen auf www.stadtundland.de<br />
unter der Rubrik Mieten/AngeboteNeubau<br />
406 Neubauwohnungen entstehen<br />
im Projekt„Altglienicker Höfe“.
Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />
/ 7<br />
drei und vier Zimmern. Besonderheit bei<br />
diesen Kompasshäusern ist die nachhaltige<br />
Holz-Hybrid-Bauweise, bei der der nachwachsende<br />
Rohstoff Holz im Fokus steht.<br />
Die Kompasshäuser entsprechen dem KfW-<br />
40 Standard als sogenannte Niedrigstenergiehäuser.<br />
Schwebende Stege. Gerade begonnen hat<br />
die Buwog mit dem Bau von „The View“<br />
in diesem Areal. Das sind insgesamt 63 Eigentumswohnungen<br />
mit direktem Blick aufs<br />
Wasser. Das Ensemble wird sich über eine<br />
Länge von rund 150 Metern an der Uferlinie<br />
erstrecken. Dort verläuft auch die öffentliche<br />
Promenade, die eigens für das Quartier<br />
52° Nord ausgebaut wird. Die Häuser<br />
Iund III wurden entworfen vom <strong>Berliner</strong><br />
Architekturbüro PA GmbH Pätzold Architekten.<br />
Das mittig gelegene Haus II öffnet<br />
sich mit seiner Fassade mit Glasfaltwänden<br />
nach Osten und Westen. Große Balkone<br />
und Terrassen zur Wasserseite sind durch<br />
optisch schwebende Stege verbunden, nach<br />
Entwürfen der „Love“-Architekten aus dem<br />
österreichischen Graz, eine Architektengruppe,<br />
die innovative Projekte entwickelt<br />
und umsetzt. Die Gruppe ist international<br />
aktiv, neben Deutschland und Österreich<br />
unter anderem auch in Ghana und auf den<br />
Philippinen. DerBaustil ist zukunftsweisend<br />
und hebt sich ab von der Masse.<br />
Viele Einzimmer-Wohnungen<br />
und Mikroapartments für die<br />
vielen Berlienr Singles.<br />
Angebot für Singles. Laut Divé dauert es<br />
noch ein bisschen, bis das gesamte Quartier<br />
52° Nord fertiggestellt ist: „Das wird 2023<br />
sein. Allerdings sind aktuell schon die Kompasshäuser<br />
im Vertrieb mit 50 Eigentumswohnungen,<br />
The View mit 63 Eigentumswohnungen<br />
und der Buwog-Regattahof mit<br />
77 Eigentumswohnungen.“ Im Regattahof<br />
entstehen übrigens auch viele Einzimmerund<br />
Mikro-Apartments – der neue Trend<br />
nicht nur in deutschen Städten, sondern<br />
international. So hatte Berlin im Jahr 2018<br />
rund 48,5 Prozent Einpersonen-Haushalte,<br />
in denen Singles, Berufseinsteiger oder alleinstehende<br />
ältere Menschen wohnen.<br />
Alter Warenumschlagplatz. Fest steht, dass<br />
eine komplett neue Infrastruktur in Treptow-Köpenick<br />
entsteht. Raum dafür bietet<br />
nicht zuletzt auch der vor über 20 Jahren<br />
geschlossene Rangierbahnhof Schöneweide<br />
neben dem Technologiepark Adlershof. In<br />
den 1930er-Jahren kam hier ein Drittel aller<br />
Waren für die Reichshauptstadt mit dem<br />
Zug an. In den Zeiten der DDR wurden rund<br />
drei Viertel aller Versorgungsgüter Ost-Berlins<br />
umgeschlagen. Jetzt werden nach und<br />
nach Einzelhändler Einzug halten, und auch<br />
produzierendes Gewerbe und Gastronomie<br />
wird angesiedelt. 2020 soll das Areal komplett<br />
fertig sein. Dann wird der S-Bahnhof<br />
nicht mehr Betriebsbahnhof Schöneweide<br />
heißen, sondern Adlershof-Johannisthal.<br />
Neue Verkehrsanbindung. Auch eine neue<br />
Straßenbahn kommt und verbindet Ad-<br />
Bild: Ziegert Immobilien<br />
„Siebenundneun“: In der alten Remise<br />
entstehen Maisonette-Wohnungen.<br />
Besichtigung Musterwohnung<br />
Schönefelder Chaussee 77,<br />
12524Berlin<br />
0306892-6120<br />
AltglienickerHöfe<br />
406neue, gutausgestattete 2- bis5-Zimmer-Wohnungen in den<br />
AltglienickerHöfen.123 vonihnen sind öffentlichgefördert(WBS-Pflicht).<br />
Ausstattung:<br />
• Loggien bzw. Terrassen in allen Wohnungen<br />
• Bäder teilweise mit Dusche, teilweise mit Wanne<br />
• Barrierefreie Wohnungen im Erdgeschoss<br />
• Spielplatzflächen<br />
• Mieterkeller<br />
• 280 Tiefgaragen- und 145 Außenstellplätze<br />
• 80 PKW-Stellplätze<br />
Exposés, Grundrisse und weitereInformationen auf www.stadtundland.de unter<br />
der Rubrik Mieten/AngeboteNeubauoder unter altglienicke@stadtundland.de
8<br />
lershof mit dem Bahnhof Schöneweide.<br />
Damit wird der Stadtteil noch weiter aufgewertet.<br />
Vier Jahre hat die Planung der<br />
BVG für den Weiterbau der 2,6 Kilometer<br />
langen Tram-Strecke auf der Trasse zwischen<br />
der jetzigen Tram-Haltestelle an der<br />
Karl-Ziegler-Straße und dem S-Bahnhof<br />
Schöneweide gedauert. Bis Jahresende sollen<br />
dazu alle Bauplanungen abgeschlossen<br />
sein. Die Bauarbeiten beginnen Anfang<br />
kommenden Jahres, und zum Jahresende<br />
soll die Strecke mit den fünf neuen Haltestellen<br />
dann schon einsatzbereit sein. Die<br />
BVG rechnet mit über 12.000 Fahrgästen,<br />
die die Tram-Züge auf dem neuen Streckenabschnitt<br />
regelmäßig nutzen werden.<br />
Auch zahlreiche Studenten werden sicher<br />
darunter sein.<br />
Biotop für Erfinder. Die Hochschule für<br />
Technik und Wirtschaft (HTW) hat ihren<br />
Campus Wilhelminenhof in Oberschöneweide.<br />
2006 wurde das erste Gebäude<br />
durch die HTW Berlin bezogen. Im Technologiepark<br />
Adlershof befinden sich übrigens<br />
sechs naturwissenschaftliche Institute<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin: Chemie,<br />
Geografie, Informatik, Mathematik,<br />
Physik und Psychologie. In unmittelbarer<br />
Nachbarschaft ist neben der Medienstadt,<br />
wo unter anderem The Voice gedreht wird,<br />
ein Ensemble von über 400 gewerblichen<br />
Unternehmen, Geschäften, Hotels und Restaurants<br />
entstanden.<br />
Neue Straßenbahn sorgt für<br />
Anbindung von Adlershof zum<br />
Bahnhof Schöneweide.<br />
Es gibt fünf Technologiezentren –Photonik/Optik,<br />
Mikrosysteme/Materialien, IT/<br />
Medien, Biotechnologie/Umwelt und Erneuerbare<br />
Energien/Photovoltaik. Allein<br />
im Bereich IT/Medien arbeiten dort rund<br />
600 Menschen in rund 90 Firmen der Informations-<br />
und Kommunikationsbranche.<br />
Die Unternehmen arbeiten an einer<br />
neuen Zukunft in den Bereichen Ambient<br />
Intelligence (ein kleiner Teilbereich davon<br />
ist zum Beispiel Wearable Computing, das<br />
IT-Unterstützung in Arbeitskleidung integriert),<br />
Multimedia, Verkehr und Logistik,<br />
Sicherheitstechnologien, Gesundheitstechnologie<br />
und Industrie 4.0.<br />
Kunst vor Industriekulisse. In Oberschöneweide<br />
hat unterdessen die Kunst Einzug<br />
gehalten. Nach der Wende brachen dort<br />
rund 25.000 Arbeitsplätze weg, das Gebiet<br />
galt einst als das größte zusammenhängende<br />
Industrieareal Europas. Die<br />
Reinbeckhallen, früher das Transformatorenwerk,<br />
sind inzwischen eine Adresse<br />
im <strong>Berliner</strong> Kunstausstellungskalender.<br />
Das Ambiente lässt den alten Fabrikgeist<br />
durchscheinen, was den Charme bewahrt:<br />
An den Wänden finden sich noch alte<br />
Schaltwerke und Regler. Auf 5.000 Quadratmetern<br />
gibt es eine Kunsthalle,Artlab<br />
und Ateliers zum Wohnen und Arbeiten.<br />
Seit der Eröffnung vor zwei Jahren gibt<br />
es dort ständig interessante Ausstellungen<br />
und spannende Projekte von erfolgreichen<br />
Künstlern zu sehen. Ein prominenter Käufer<br />
aus dem Ausland hat übrigens nach<br />
den Investoren als erster das Potenzial<br />
erkannt: Der kanadische Sänger Bryan<br />
Adams kaufte dort ein ganzes Hallenensemble<br />
und richtete 14 Ateliers und<br />
Ausstellungsräume ein.<br />
TREPTOW-KÖPENICK IN ZAHLEN<br />
SCHULEN<br />
PRIVAT-<br />
HAUSHALTE<br />
(IN 1000 PERSONEN)<br />
BEVÖLKERUNGS-<br />
DICHTE<br />
INSGESAMT 139,7<br />
67,1 IN<br />
EINPERSONENHAUSHALTEN<br />
72,6 IN<br />
MEHRPERSONENHAUSHALTEN<br />
ANTEIL<br />
EINPERSONENHAUSHALTE<br />
48,03 %<br />
FLÄCHEN-<br />
NUTZUNG*<br />
16773 ha<br />
GESAMTFLÄCHE<br />
4195 ha DAVON<br />
SIEDLUNGS-UND VERKEHRSFLÄCHE<br />
139 ha<br />
DAVON LANDWIRTSCHAFTSFLÄCHE<br />
261809<br />
ANWOHNER –1,9%MEHR<br />
ALS IM VORJAHR<br />
1561<br />
EINWOHNER/km 2<br />
GESAMT-BERLIN:<br />
4055 EINWOHNER/km 2<br />
QUELLE: AMT FÜRSTATISTIK BERLIN BRANDENBURG, ZAHLEN VON 2017 *ZAHLEN VON 2018<br />
WOHNUNGEN<br />
37 405<br />
WOHNGEBÄUDE<br />
140823<br />
WOHNUNGEN<br />
WOHNFLÄCHE JE EINWOHNER<br />
40 m 2<br />
60 SCHULEN<br />
23865<br />
SCHÜLER<br />
965 KLASSEN<br />
88,3 SCHÜLER<br />
JE 1000<br />
EINWOHNER<br />
KITAS<br />
169<br />
EINRICHTUNGEN<br />
11 768<br />
BETREUTE KINDER<br />
FOTO: GETTYIMAGES/CHRIS-STEIN
Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />
/ 9<br />
AbgestimmteFlächenplanung. Berlin fasziniert<br />
alte und neue Bürger aus dem In- und Ausland<br />
mit unterschiedlichen Stadtteilen, die<br />
selbst in ihren Kiezen einen jeweils eigenen<br />
Mikrokosmos entfalten. Neue Wohnprojekte,<br />
die ästethische Aspekte nicht außer Acht lassen,<br />
werden auch inden kommenden Jahren<br />
entstehen. Allein im BezirkTreptow-Köpenick<br />
könnten bis zum Jahr 2030 weitere 30.000<br />
Wohneinheiten gebaut werden. Dies ziehe<br />
auch einen enormen Bedarf an sozialer und<br />
grüner Infrastruktur nach sich, sodas Bezirksamt<br />
Treptow-Köpenick. Es hat daher<br />
Ende 2018 das Soziale Infrastrukturkonzept<br />
(SIKo) beschlossen. Wesentliche Ziele waren<br />
die Ermittlung künftiger Flächenbedarfe für<br />
die soziale und grüne Infrastruktur in den<br />
einzelnen Bezirksregionen, die Erfassung von<br />
Potenzialflächen und abgestimmte Maßnahmen<br />
zur Flächensicherung. Dabei geht es um<br />
Kitas, Schulen, Sportanlagen, Jugendfreizeiteinrichtungen,<br />
Weiterbildung und Kultur, Senioreneinrichtungen<br />
sowie Spielplätze und<br />
wohnungsnahe Grünflächen. Diewesentlichen<br />
Inhalte wurden für die Öffentlichkeit in einer<br />
Ausstellung zusammengefasst, die während<br />
der Öffnungszeiten im Rathaus Köpenick zugänglich<br />
ist.<br />
Dana Heidner<br />
Bild: BUWOGGroup<br />
Im Regattahofentstehen viele<br />
Einzimmer-und Mikro-Apartments.<br />
unverbindliche Visualisierung<br />
unverbindliche Visualisierung<br />
GUTE STADTENTWICKLUNG<br />
BEGINNT IMQUARTIER<br />
OHNE<br />
PROVISION<br />
DIREKT VOM<br />
BAUTRÄGER<br />
Im Quartier 52° Nord inGrünau bauen wir Wohnraum für Berlin. Dazu eine<br />
Kita, Uferpromenade, Erholungsflächen und ein nachhaltiges Biotop. Unser<br />
Motto: Glücklich wohnen. Jetzt im Bau –BUWOG REGATTAHOF, ein familiäres<br />
Wohn-Ensemble mit 77Eigentumswohnungen für alle Generationen, z.B.:<br />
• 1 Zimmer, 1. OG, ca. 30 m², 149.800 Euro<br />
• 2 Zimmer, 2. OG, ca. 56 m², 299.800 Euro<br />
• 3 Zimmer, 3. OG, ca. 75 m², 399.800 Euro<br />
Showroom: Regattastr. 11, 12527 Berlin | Sa+So14–17Uhr sowie Mi15–18Uhr u.n.V.<br />
030/33 85 39 –1915 | vertrieb-berlin@buwog.com | 52grad-nord.de | buwog.com
10<br />
Hier geht es bunt zu: In Adlershofforschen,<br />
lehren, experimentieren, gründen und<br />
produzieren viele pfiffigeKöpfe.<br />
IM GESPRÄCHMIT<br />
DR. PETER STRUNK<br />
In Adlershoftut sich was. Nein, eigentlich istdort allesschon in vollem Gange. DerTechnologiepark hat sich weit über die Grenzen Deutschlands<br />
hinaus einen Namen gemacht als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Adlershof, kurzWista.Wir unterhielten uns mit dem Sprecher der<br />
landeseigenen WistaManagement GmbH, Dr.Peter Strunk.<br />
Wasist am StandortAdlershof besondersreizvoll?<br />
Er ist ein Technologiepark, das heißt, er bietet<br />
beste Voraussetzungen dafür, dass aus<br />
wissenschaftlichen Erkenntnissen Produkte<br />
und Leistungen werden können. Das heißt<br />
konkret: Hier kann man studieren, eine Idee<br />
reifen lassen, ein Unternehmen gründen, als<br />
Unternehmen wachsen und schließlich seine<br />
eigene Fertigungsstätte errichten – immer<br />
in enger Tuchfühlung mit der Wissenschaft<br />
und mit anderen Hochtechnologie-Unternehmen.<br />
Je näher Unternehmen an der Wissenschaft<br />
dran sind, umso innovativer sind<br />
sie. Dafür bietet Adlershof geradezu ideale<br />
Voraussetzungen.<br />
Sie bieten Services für Start-ups, das HU-Gründerhaus,<br />
die Gründerwerkstatt und die Accelerator-Programme.<br />
Gibt es hier etwas, was<br />
besonders heraussticht, ein aktuelles Projekt,<br />
das wirklich aufregend ist?<br />
Da ist zum Beispiel unser A2-Adlershof Accelerator:<br />
Er bringt Start-ups mit etablierten<br />
Unternehmen zusammen. Mit dabei waren<br />
die Aareal Bank AG, die Alliander AG, die<br />
<strong>Berliner</strong> Wasserbetriebe sowie die MVV<br />
Energie AG.Diese haben zusammen mit fünf<br />
Start-ups konkrete Projekte verwirklicht.<br />
Dabei ging es unter anderem um intelligentes<br />
Parkraum-Management, bessere Luft in<br />
Städten und Gemeinden, um Augmented<br />
Reality, also die computergestützte Erweiterung<br />
der Realitätswahrnehmung, IoT-Lösungen<br />
und um 3D-Simulationsmodelle.<br />
Dr.Peter Strunk<br />
Ein viel genutztes Angebot ist auch Ihr Co-Working<br />
Space. Sind da überhaupt noch Plätze frei?<br />
Unser Coworking-Space erfreut sich in der<br />
Tat großer Nachfrage, die Auslastung ist<br />
hoch. Rund 50 Arbeitsplätze sind derzeit<br />
genutzt. Aber Platz findet man dort immer<br />
noch, vor allem dann, wenn man eine gute<br />
Idee hat.<br />
Adlershof ist bereits jetzt einer der 15 weltweit<br />
größten Technologieparks. Es wird eigentlich<br />
überraschend wenig in <strong>Berliner</strong> Medien darüber<br />
berichtet, was dort im Gange ist und entsteht.<br />
Warum, denken Sie, ist das so?<br />
Wir haben am 25. April unsere neuesten<br />
Wachstumszahlen veröffentlicht: 2018 sind<br />
Bild:Peter Strunk<br />
die Umsätze unserer Unternehmen um 12,2<br />
Prozent gewachsen. Zum Vergleich: Die<br />
Wirtschaft Chinas ist 2018 um sechs Prozent,<br />
die Berlins um zwei Prozent gewachsen.<br />
Und sollte uns die Konjunktur keinen<br />
Strich durch die Rechnung machen, werden<br />
wir auch 2019 wieder gute Zahlen vorlegen<br />
können. Die <strong>Berliner</strong> Medien sind von uns<br />
verwöhnt worden: Nichts Neues aus Adlershof<br />
oder auf Berlinisch: „Allet jut!“. Aber<br />
hinter Ihrer Frage steht noch etwas Anderes:<br />
Wenn sich meine Kollegen auf einer<br />
Photonik-Fachmesse in San Francisco vorstellen,<br />
brauchen sie nicht erklären, woher<br />
sie kommen. Adlershof ist dort jedermann<br />
ein Begriff. In Berlin-Spandau ist das schon<br />
komplizierter –auch heute noch, leider.<br />
Gibt es noch ein aktuelles Projekt, das Sie sehr<br />
spannend finden?<br />
Wir haben in Adlershof 85 Weltmarktführer.<br />
Dafällt die Auswahl schwer. Amfaszinierendsten<br />
finde ich es immer wieder, was<br />
man mit Licht alles machen kann –nicht nur<br />
Straßen beleuchten, sondern auch Informationen<br />
übertragen, Plastikmüll aussortieren<br />
oder durch Metall hindurch schauen.<br />
Und wann kann man sich das alles ansehen?<br />
Ich kann jedem nur empfehlen: Besuchen Sie<br />
uns mal, am besten in der Langen Nacht der<br />
Wissenschaften am 15. Juni, ab 17 Uhr!<br />
Das Interview führte Ingrid Bäumer
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong>Kurier<br />
Kurz &gut<br />
Am kommenden Sonntag ste lt die Helma<br />
Wohnungsbau GmbH mit einem Aktionstag<br />
ihre Projekte in und um Berlin vor.<br />
Rechtsexperten<br />
Wohnungseigentümern kann die kurzzeitige<br />
Vermietung an Monteure oder<br />
Touristen nicht einfach untersagt werden.<br />
„Tetris“ fürmehr Vielfalt<br />
in Adlershof haben die Architekten Anita<br />
Eyrich und Christian Hertweck ein<br />
dreidimensionales Wohnpu zle gescha fen.<br />
Nr.21, Ausgabe 25./26. Mai 2019<br />
Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />
/ 11<br />
Bilder:WISTA Management GmbH<br />
Ferienimmobilien<br />
Bild: Primus ImmobilienAG<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien,Wohnen,Bauen und Design<br />
SONDERTHEMA<br />
Ferienobjekte 04<br />
Bild:Primus I mobilen AG<br />
Kein Luxus für Sehrgutverdiener,sondern eine<br />
schlaue Geldanlage für weite Kreise –wenn man es<br />
richtig anfängt: Mit Ferienhäusern und -wohnungen<br />
lassen sich nicht nur die „schönsten Wochen des<br />
Jahres“ selbst mit Familie und Freunden angenehm<br />
verbringen. Wersein Domizil vermietet, kann sogar<br />
eine respektable Rendite erwirtschaften.<br />
Damit das funktioniert, müssen Lage und Ausstattung<br />
stimmen, denn die Feriengäste sind anspruchsvoll. Die<br />
angesagtesten Urlaubsregionen und die Präferenzen<br />
der Touristen sind Thema unserer Titelgschichte in der<br />
nächsten Woche.<br />
Lesen Sie mehr über „Ferienimmobilien“ –<br />
hier am kommenden Sonnabend!<br />
Parkstadt<br />
Karlshorst<br />
In einem neuen Stadtquartier<br />
entstehen für jede Lebenslage<br />
und jeden Geschmack<br />
moderne Eigentumswohnungen.<br />
Familien, Senioren und Singles<br />
finden hier ihr Glück genauso<br />
wie Kapitalanleger.<br />
bonava.de/parkstadt<br />
0800 670 8080<br />
täglich 9–19 Uhr, auch sonn- und feiertags
12<br />
Bilder:Dennert<br />
BESTES<br />
AUS ZWEI<br />
WELTEN<br />
Betondecken sorgen in Holzhäusern für<br />
Schall- und Brandschutz und<br />
erlauben mit ihrer großen Spannweite<br />
großzügige Grundrisse.<br />
Hohe Gebäude, die mit Holz und Beton<br />
errichtet werden, sorgen in der<br />
Fachwelt für Aufsehen. Etwa das<br />
zehnstöckige Hochhaus, das auf der Bundesgartenschau<br />
in Heilbronn zu sehen sein wird.<br />
Doch auch für Ein- oder Zweifamilienhäuser<br />
aus Holz ist es eine sinnvolle Option, sie mit<br />
Deckensystemen aus Beton auszustatten: Beim<br />
Hybridbau lassen sich die spezifischen Vorteile<br />
beider Baustoffe optimal nutzen.<br />
Sicher und leise. „Holzhäuser, die über Geschossdecken<br />
aus Beton verfügen, profitieren<br />
von den besseren Schall- und Brandschutz-Eigenschaften<br />
des Materials. Zu<br />
den Stärken von Beton zählt, dass er nicht<br />
in Schwingung kommt –selbst dann nicht,<br />
wenn die Zimmerdecke punktuell stark belastet<br />
wird. Mit Beton lassen sich Spannweiten<br />
von bis zu sieben Metern überbrücken,<br />
und er ist so gut wie resistent gegen Flammen.<br />
Das sorgt gerade in Holzhäusern für Sicherheit“,<br />
erklärt Christof Wirth, Prokurist<br />
des Betonfertigteilspezialisten Dennert Baustoffwelt.<br />
Heizen und kühlen. Auch dem Raumklima<br />
kommen diese speziell für den Hybridbau<br />
weiterentwickelten und im Massivbau längst<br />
bewährten DX-Decken zugute: Mit einer<br />
integrierten Flächenheizung ausgestattet,<br />
können sie heizen, kühlen und lüften.<br />
„Es ist eine behagliche Wärme mit einem<br />
hohen Anteil an Wärmestrahlung“, sagt<br />
Wirth. „Dadurch gibt es so gut wie keine<br />
Staubverwirbelungen.“ An heißen Sommertagen<br />
fungieren die mit kaltem Wasser<br />
gefüllten Rohrleitungen als wirkungsvolle<br />
Kühlung.<br />
Ruckzuck verbaut. Zudem wird ein schnellerer<br />
Baufortschritt gewährleistet: Jede<br />
Klimadecke wird genau nach Plan vorgefertigt<br />
und kann trocken oder per Vergussverfahren<br />
verbaut werden. Die Montage,<br />
bei der erfahrene Werkteams Hand anlegen,<br />
ist bei Einfamilienhäusern innerhalb<br />
weniger Stunden erledigt. Die Decken sind<br />
sofort begeh- und belastbar,müssen weder<br />
verkleidet noch verputzt werden. Raumklima-Decken<br />
aus Beton haben –jenach<br />
Ausführung – eine Stärke von 20 oder<br />
24 Zentimetern. Unterm Strich wiegen sie<br />
weniger als Varianten aus Holz, die eine<br />
vergleichbare Schalldämmung und Brandschutz-Klasse<br />
aufweisen. „Für Menschen,<br />
die Wert auf ein gesundes Raumklima und<br />
Energieeffizienz legen, sind Deckensysteme<br />
aus Beton ideal“, resümiert Wirth. (glk)<br />
www.beton-trifft-holz.de<br />
Die Montageist in wenigen<br />
Stunden erledigt.<br />
Die Deckenplattenwerden<br />
passgenau vorgefertigt.
Nr.20, Ausgabe 18./19. Mai 2019<br />
/ 13<br />
Dermacht allesmit: Derstrapazierfähige<br />
Purline Bioboden fühlt sich nie kalt an.<br />
ZurückhaltendesDesign isttypisch für den nordischen<br />
Stil –das wirktauf Naturoptik-Boden besondersgut.<br />
Bilder:Wineo<br />
BASIS FÜRS SKAN-DESIGN<br />
„Bioboden“ verschafft dem nordischen Einrichtungsstil den ganz großen Auftritt. Strapazierfähig, schnell<br />
verlegt, wohngesund –und es gibt eine große Auswahl an Holz- oder Steinoptiken.<br />
Über den nordischen Wohnstil ist schon<br />
viel geschrieben worden, und das Thema<br />
„Hygge“ –einfach, glücklich und kuschelig<br />
–wurde vielleicht ein wenig überstrapaziert.<br />
Mittlerweile ist „Skan-Design“<br />
eine anerkannte Stilrichtung und fester Bestandteil<br />
in der modernen Raumgestaltung.<br />
Es ist schlicht, ursprünglich und stilvoll<br />
zugleich und damit eigentlich immer modern.<br />
Die Kombination aus klaren Linien,<br />
freundlichen Farben und reduziertem Design<br />
verleihen ihm eine unvergleichliche<br />
Behaglichkeit. Bei den Möbeln dominiert<br />
helles Holz, Deko-Elemente werden eher<br />
sparsam eingesetzt. Eine zentrale Rolle bei<br />
der Wohnungsgestaltung spielt der Fußboden.<br />
Er ist die Bühne, auf dem der Rest der<br />
Einrichtung glänzen kann.<br />
Einfach charmant. „Wer sich eine behagliche<br />
Wohnatmosphäre schaffen will, kommt<br />
am skandinavischen Stil nicht vorbei“, erklärt<br />
Annika Windmöller von wineo. Zum<br />
gemütlichen Essen bei Kerzenlicht oder<br />
zum Abend vor dem prasselnden Kaminfeuer<br />
gehören charmante Wohnaccessoires<br />
aus Naturmaterialien wie Fell, Wolle oder<br />
Leinen immer dazu, sie machen den Raum<br />
wohnlich und einladend. Ein Fußboden, der<br />
gleichzeitig Geborgenheit vermittelt, aber<br />
eben auch an die raue Natur erinnert –<br />
schöne Holz- oder edle Naturstein-Optik –<br />
rundet die Sache ab.<br />
Natur-Look strahlt die Rauheit<br />
des Nordens, aber eben auch<br />
Geborgenheit aus.<br />
Belastbar. Beim Fußboden ist das Spiel mit<br />
den Kontrasten typisch für den skandinavischen<br />
Stil. Helle Böden in Holzoptik unterstreichen<br />
zum Beispiel Luftigkeit und Offenheit.<br />
„Das Holzdekor bringt einen Hauch<br />
der ursprünglichen und rauen Natur Skandinaviens<br />
in unsere Häuser“, findet Windmöller.<br />
Der ostwestfälische Bodenspezialist<br />
wineo hat mit dem Purline Bioboden eine<br />
hochwertige Alternative zu Holzböden geschaffen,<br />
die eine authentisch-edle Holzoptik<br />
mit allen Vorteilen eines dauerelastischen<br />
Bodens vereint. Er ist extrem strapazierfähig<br />
und passt so auch in stark beanspruchte<br />
Wohnbereiche wie Küche, Bad und Hausflur.<br />
Natürliche Komponenten. Ein wichtiger<br />
Punkt für viele Familien ist das Thema<br />
Wohngesundheit und Nachhaltigkeit. Auch<br />
hier überzeugt der Bioboden: Die Basis bildet<br />
ecuran, ein Hochleistungsverbundwerkstoff,<br />
der aus Pflanzenölen wie Raps- oder<br />
Rizinusöl und natürlich vorkommenden mineralischen<br />
Komponenten wie Kreide hergestellt<br />
wird –gänzlich ohne den Zusatz von<br />
Chlor,Weichmachern und Lösungsmitteln.<br />
Kleben oder Klicken. Erhältlich ist der Bioboden<br />
in 20 Holz- und acht Steindesigns<br />
zum Kleben oder zum schnellen und einfachen<br />
Verlegen mit der Klickvariante –auch<br />
auf wassergeführten Fußbodenheizungen.<br />
Wer es optisch besonders großzügig mag,<br />
kann aus zehn Großformaten in traumhaften<br />
Eiche-Dekoren wählen. Die Vielfalt an<br />
Designs und Formaten bietet eine große<br />
Gestaltungsfreiheit, egal ob eher ein skandinavischer<br />
Landhausstil gefragt ist, oder ein<br />
modernes Loft eingerichtet werden soll. Das<br />
alles lässt sich übrigens mit dem gesamten<br />
wineo-Bodenbelagssortiment realisieren,<br />
das neben Purline Bioboden auch hochwertige<br />
Laminat- und Designböden im angesagten<br />
Scandinavian Style umfasst. (gkl)
Immobilienwelten Nr. 20, Ausgabe 18./19. Mai 2019 / 14<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
RECHT<br />
EXPERTEN ANTWORTEN<br />
Vertrackte Situation: Innerhalb einer einzigen Eigentümergemeinschaft gilt<br />
für manche Einstimmigkeit, für andere das Mehrheitsprinzip.<br />
Bild:gettyimages/marchmeena29<br />
§<br />
Unsere Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
besteht aus vier<br />
freistehenden Doppelhäusern und zwei<br />
Sechsfamilienhäusern. Jedes Haus bildet<br />
eine Unter-Gemeinschaft. Jetzt<br />
kommt es zu Unstimmigkeiten wegen<br />
Versicherungen. Ein Beschluss über den<br />
Wechsel der Gesellschaft bedarf in den<br />
Doppelhäusern der Einstimmigkeit und<br />
im Übrigen einer Zweidrittel-Mehrheit.<br />
Der Verwalter meint, die Einstimmigkeit<br />
laut Teilungserklärung für die Doppelhäuser<br />
wäre gesetzwidrig. Können die<br />
Eigentümer dennoch auf diese Handhabung<br />
bestehen?<br />
Eine von Ihnen geschilderte Konstruktion der<br />
WEG ist sicherlich ein sehr spezieller Fall. Die<br />
Festlegung des Versicherungsschutzes gehört<br />
zur ordnungsmäßigen Verwaltung, über die<br />
zumeist per Mehrheitsbeschlusses in der Versammlung<br />
entschieden wird, es sei denn, die<br />
Gemeinschaftsordnung legt das Einstimmigkeitsprinzip<br />
fest, dann hat dieses Vorrang. Die<br />
Frage, ob die unterschiedliche Ausgestaltung<br />
des Einstimmigkeits- bzw. Mehrheitsprinzips<br />
WEG-rechtskonform ist, kann hier nicht abschließend<br />
beantwortet werden.<br />
§<br />
In unserer WEG aus 14 Parteien<br />
erscheinen oft nur wenige Miteigentümer<br />
persönlich. Der Verwalter<br />
hält dann oft mehrere Blankovollmachten,<br />
mit denen er einzelnen Anträge<br />
nach seinem persönlichen Gutdünken<br />
zustimmt oder diese ablehnt. Das führt<br />
immer wieder dazu, dass die Entscheidung<br />
für oder gegen einen Antrag nicht<br />
von den Eigentümern, die jeweils nur<br />
eine Stimme haben, getroffen wird,<br />
sondern vom Verwalter mit seinen vielen<br />
Stimmen. Hat der Verwalter nicht<br />
auch eine Neutralitätspflicht? Muss/<br />
sollte er nicht seine Blankovollmachten<br />
als Enthaltungen werten?<br />
Zunächst ist überhaupt erforderlich, dass in<br />
der Gemeinschaftsordnung die Möglichkeit<br />
zur Ausübung des Stimmrechts via Stimmvollmacht<br />
geregelt ist. Der Verwalter muss<br />
insoweit auch ausdrücklich erwähnt sein.<br />
Von ihm vorformulierte Vollmachten unterliegen<br />
der Inhaltskontrolle gemäß §§<br />
305 ff. BGB (vgl. AG Kassel, WE 2011, 122).<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen kann<br />
auch ein Stimmverbot gemäß §25Abs. 5<br />
WE greifen. Sie können sich auch Ihrerseits<br />
um Stimmvollmachten bemühen.<br />
Stephan Bultmann ist Fachanwalt<br />
für Bank- und Kapitalmarktrecht.<br />
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Weißensee<br />
(Ws)<br />
Hohenschönhausen<br />
(Hs)<br />
Spandau<br />
(Sp)<br />
Wilmersdorf<br />
(Wd)<br />
Charlottenburg<br />
(Cb)<br />
Wedding<br />
(We)<br />
Tiergarten<br />
(Tg)<br />
Schöneberg<br />
(Sb)<br />
Prenzlauer<br />
Berg (PB)<br />
Mitte<br />
(Mi)<br />
Kreuzberg<br />
(Kb)<br />
Friedrichshain<br />
(Fh)<br />
Lichtenberg<br />
(Lb)<br />
Marzahn<br />
(Mz)<br />
Hellersdorf<br />
(Hd)<br />
MOL<br />
Zehlendorf<br />
(Zd)<br />
Steglitz<br />
(St)<br />
Tempelhof<br />
(Th)<br />
58595b<br />
Neukölln<br />
(Nk)<br />
Treptow<br />
(Tr)<br />
P<br />
Köpenik<br />
(Kö)<br />
LOS<br />
PM<br />
TF<br />
Quelle: Immowelt.de<br />
LDS
Immobilienwelten Nr. 20, Ausgabe 18./19. Mai 2019 / 15<br />
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DHH ........Doppelhaushälfte<br />
EBK..........Einbauküche<br />
EFH.......... Einfamilienhaus<br />
ETW.........Eigentumswohnung<br />
F................Fahrstuhl<br />
GA............ Genossenschaftsanteile<br />
GFZ..........Geschossflächenzahl<br />
GEH ......... Gasetagenheizung<br />
GRZ ......... Grundflächenzahl<br />
Gst........... Grundstück<br />
Hb............Heutbesichtigung<br />
Hk............ Heizkosten<br />
k ............... Kaltmiete<br />
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Kt. ............ Kaution<br />
MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />
MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />
NB ............ Neubau<br />
nk .............Netto-Kaltmiete<br />
NK............ Nebenkosten<br />
OG ........... Obergeschoss<br />
Pk. ........... Parkettboden<br />
RH............ Reihenhaus<br />
ren. .........renoviert<br />
REG..........Region<br />
TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />
VB ............ Verhandlungsbasis<br />
VS ............ Verhandlungssache<br />
w ..............Warmmiete<br />
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WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />
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Öl ............ Heizöl<br />
Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />
FW ...........Fernwärme ausHeizwerk<br />
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Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />
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Baujahr des Wohngebäudes<br />
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1. TEIL SERIE „BERLINER BAUDENKMÄLER“<br />
VOM SCHLOSS ZUR SOZIALSTATION<br />
Das Palais Mendelssohn war eine der ersten Villen in Grunewald<br />
Repräsentativ war<br />
das Landhaus im<br />
englischen Stil angelegt.<br />
Die Salons warenrenommierter<br />
renommierter<br />
gesellschaftlicher Treffpunkt.
19<br />
Neu<br />
Alt<br />
DerEingangsbereich desehemaligen<br />
Herrschaftsflügels istheutenoch gut zu erkennen.<br />
Wer heute am ehemaligen Palais<br />
Mendelssohn an der<br />
Bismarckallee 19a in Grunewald<br />
vorbeikommt, sieht nicht mehr<br />
viel von der ursprünglichen Erscheinung<br />
des 1896 erbauten Gebäudes. Es wurde<br />
im Zweiten Weltkrieg stark zerstört<br />
und später neu erbaut – lediglich unter<br />
Einbeziehung erhaltener Bausubstanz.<br />
Jetzt trägt es den Namen St.-Michaels-Heim.<br />
Früher die repräsentative Residenz<br />
einer adeligen Bankiersfamilie, dient<br />
das Haus seit den 1950er-Jahren als Kirche<br />
und Sozialtreffpunkt. Die Johannische<br />
Kirche bietet hier Hauskrankenpflege und<br />
ambulante Dienste an, einen Menüdienst<br />
und verschiedene Wohnheime für Kinder<br />
und Jugendliche. Das soziale Angebot ist<br />
umfassend, auch eine erschwingliche Gastronomie<br />
gibt es. Park und Garten sind öffentlich<br />
zugänglich.<br />
Versöhnliche Töne. Dass sein kleines Schloss<br />
einmal so genutzt werden würde, hätte sich<br />
Bauherr Franz von Mendelssohn sicher<br />
nicht träumen lassen. Dennoch schrieb einer<br />
seiner Nachfahren, Robert von Mendelssohn,<br />
1961 ins Gästebuch: „Es ist für<br />
mich eine große Freude, dass mein Elternhaus<br />
eine so schöne Bestimmung gefunden<br />
hat.“ Dazwischen lagen bewegte Zeiten.<br />
Frühe Villenkolonie. Das Gebiet um Grunewaldseee,<br />
Hundekehlesee und das<br />
Seen-Kleeblatt waren bevorzugte Wohnorte<br />
des wohlhabenden <strong>Berliner</strong> Finanz- und<br />
Bildungsbürgertums. Hier wohnten später<br />
Größen wie der Schriftsteller Gerhart<br />
Hauptmann, die Tänzerin Isadora Duncan,<br />
der Kritiker Alfred Kerr, die Schauspielerin<br />
Grethe Weiser und der Verleger Samuel Fischer.Bei<br />
seinem Bau in den 1890er-Jahren<br />
jedoch war das Palais Mendelssohn –auch<br />
Landhaus Mendelssohn genannt –eines der<br />
ersten der neuen Villenkolonie in Grunewald.<br />
Es wurde vom Hofarchitekten Ernst<br />
von Ihne im englischen Landhausstil direkt<br />
am Herthasee errichtet. Zur Anlage gehörte<br />
ein Landschaftspark im englischen Stil.<br />
Der Kaiser kam zuBesuch. Auf der anderen<br />
Seite des Herthasees, an der Koenigsallee,<br />
baute der ältere Bruder Robert von Mendelssohn<br />
ein eigenes Wohnhaus. Doch die<br />
beiden Villen waren mehr als nur Wohnhäuser:<br />
Sie waren gesellschaftliche Treffpunkte,<br />
sowohl zu Kaisers Zeiten als auch<br />
in der Weimarer Republik. Und sie waren<br />
ausgestattet mit Erbstücken, Antiquitäten<br />
und Gemälden, unter anderem von Manet,<br />
Monet und van Gogh. Zu den illustren<br />
Gästen der Villenkolonie gehörten Kaiser<br />
Wilhelm II. und Albert Einstein.<br />
Fachwerk fürs Gesinde. Das frühere Landhaus<br />
Mendelssohn hatte allein im Erdgeschoss<br />
eine Nettofläche von rund 700 Quadratmetern.<br />
Wie ein englischer Herrensitz<br />
war es in einen Herrschaftsflügel und einen<br />
nur halb so großen Wirtschaftsflügel unterteilt.<br />
Während die Fassaden des Herrenflügels<br />
mit hochwertigem Haustein verblendet<br />
wurden, erhielt der Wirtschaftsflügel im<br />
Obergeschoss lediglich eine Verkleidung<br />
mit Fachwerk aus Holz und Lehm. Die beiden<br />
Flügel waren in einem 90-Grad-Winkel<br />
verbunden; in der Mitte befand sich ein<br />
kleiner Treppenturm.<br />
VonNazis verfolgt. Auch wenn einige Familienmitglieder,<br />
beispielsweise Komponist<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy, schon im 18.<br />
Jahrhundert vom Judentum zum Christentum<br />
konvertiert waren: Im Nationalsozialismus<br />
blieb die angesehene Familie nicht<br />
von Diskriminierung und Verfolgung verschont.<br />
1938 verlangten die Nazis die „Arisierung“<br />
der Bank. Robert von Mendelssohn<br />
löste daraufhin das Bankhaus auf. Die<br />
NS-Machthaber zwangen die Familie, ihren<br />
prachtvollen Besitz 1939 weit unter Wert an<br />
das Deutsche Reich zu verkaufen. Das Palais<br />
diente den Nazis als Gästehaus für Prominenzen,<br />
später installierte die Gestapo in<br />
dem Gebäude eine Telefon-Abhörzentrale.<br />
1943 wurde das Haus von alliierten Bomben<br />
getroffen und brannte teilweise aus. Ab<br />
1946 war es eine Schule für 260 britische<br />
Kinder.Später wurde das Gebäude der jetzt<br />
weit verstreut lebenden Familie Mendelssohn<br />
zur Rückgabe angeboten, doch die Erben<br />
verkauften das Haus weiter.<br />
Der gute Geist kehrt zurück. So kam es in<br />
die Hände des Johannischen Aufbauwerks,<br />
des heutigen Sozialwerks. „Der Geist einer<br />
gelebten Toleranz blieb im Haus jedoch erhalten“,<br />
schreibt die Johannische Kirche.<br />
„Und mehr denn je fühlt sich das St.-Michaels-Heim<br />
diesem Mendelssohnschen<br />
Erbe verpflichtet.“ Immer wieder komme<br />
es zu Begegnungen zwischen Vertretern des<br />
Sozialwerkes und der Familie Mendelssohn.<br />
„Ja, ein guter Geist ist wieder in dieses Haus<br />
eingekehrt!“, schrieben Robert von Mendelssohns<br />
Frau und Tochter ins Gästebuch.<br />
Ingrid Bäumer