Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
*<br />
PANORAMA 39<br />
Damit aus Kindern<br />
keine Gaffer werden<br />
Bilderbuch soll Grundschüler sensibilisieren<br />
Pliening –Sie filmen brennende<br />
Lastwagen auf der Autobahn,<br />
zücken Smartphones bei<br />
tödlichen Unfällen oder stören<br />
die Rettungsdienste: Das Thema<br />
Gaffen macht Grundschulrektor<br />
Peter Bachmeier schon<br />
seit Jahren wütend. Nach seiner<br />
Pensionierung entschied<br />
sich der 65-Jährige im Herbst,<br />
etwas zu tun: Er gestaltete ein<br />
Bilderbuch, um an Grundschulen<br />
Kinder gegen das Gaffen zu<br />
sensibilisieren. „Es ist doch<br />
wahnsinnig, wenn Leute Freude<br />
daran haben, dass es anderen<br />
schlecht geht.“<br />
Die Gaffer, das sind bei dem in<br />
Pliening bei München wohnenden<br />
Bachmeier geschlechtslose,<br />
wabbelige Wesen in knalligen<br />
Farben mit großen Augen.<br />
Wie ihre realen Vorbilder greifen<br />
sie bei Unfällen mit Verletzten<br />
schnell zum Handy, helfen<br />
aber nicht –bis sie selbst Hilfe<br />
brauchen. „Erwachsene kann<br />
Geschlechtslos, wabbelig<br />
mit großen Augen –so<br />
sehen für Zeichner<br />
Bachmeier Gaffer aus.<br />
man bei diesem Thema nicht<br />
mehr so leicht ändern“,<br />
sagt Bachmeier. „Aber bei<br />
Kindern geht es vielleicht.“<br />
Das für den<br />
oberbayerischen Landkreis<br />
Ebersberg zuständige<br />
Schulamt hat Bachmeier<br />
überzeugt. Im<br />
September sollen jeweils<br />
70 Exemplare an jede<br />
Grundschule im gesamten<br />
Landkreis verteilt werden.<br />
Doch muss man in der Verkehrserziehung<br />
so früh ansetzen?<br />
Annette Boeger, Professorin<br />
für Entwicklungspsychologie<br />
an der Uni Duisburg-Essen,<br />
hält es für richtig, Kindern das<br />
Thema schon in der Grundschule<br />
nahezubringen: „Es geht<br />
hierbei um Empathie, und das<br />
ist eine zentrale Kompetenz,<br />
die bereits im Kindergarten<br />
eingeübt werden sollte.“<br />
Werde man Zeuge eines Unfalls<br />
geheesletztlich um die einfache<br />
Frage: „Kann ich helfen?“,<br />
meint Bilderbuch-Zeichner<br />
Bachmeier. „Wenn ich das mit<br />
Neinbeantworte, sollte ich wegbleiben.“<br />
Er selbst habe vor 40<br />
Jahren auf der Autobahn nahe<br />
München bei einem tödlichen<br />
Unfall einem Verletzten gehol-<br />
Fotos: dpa<br />
fen, sagt er. „So einen Menschen<br />
nicht allein zu lassen, einenNotruf<br />
abzusetzen oder ein Warndreieckaufzustellen<br />
–das fälltalles<br />
unter Hilfeleistungen.“ Mit<br />
Bachmeier will<br />
mit seinem Bilderbuch<br />
Grundschüler<br />
gegen das Gaffen<br />
sensibilisieren.<br />
seinem Bilderbuch will er dazu<br />
beitragen, dass das selbstverständlicher<br />
wird –jedenfalls üblicher<br />
als die Meldungen über<br />
Gaffer, die ihn so zornig machen.<br />
Toddurch Überdosis?<br />
Kennedy-Enkelin stirbt mit nur<br />
22 Jahren<br />
Päckchen mit Kokain<br />
liegen in einem Lagerraum<br />
des Hamburger Zolls.<br />
Rekord-Fund: Eine Milliarde Euro wert<br />
4,5 Tonnen Kokain auf<br />
Containerschiffentdeckt<br />
Hamburg –Esist ein Rekordfund<br />
für den Hamburger Zoll<br />
und auch bundesweiteine Riesenmenge<br />
Rauschgift: 4,5 Tonnen<br />
Kokain mit einem Straßenverkaufswert<br />
von rund einer<br />
Milliarde Euro fanden Beamte<br />
bei einer Kontrolle eines vor<br />
zwei Wochen im Hafen eingetroffenen<br />
Containerschiffs.<br />
In einer der Stahlboxen entdeckten<br />
die Beamten 211<br />
schwarze Sporttaschen -und<br />
darin mehr als 4200 Pakete<br />
mit gepresstem Kokain, wie<br />
das Hauptzollamt gestern mitteilte.<br />
Diese „enorme Menge“<br />
sei das größte jemals einzeln<br />
in Deutschland sichergestellte<br />
Volumen, berichteten die Beamten.<br />
Sie hatten einen verdächtigen<br />
Container aus Montevideo<br />
(Uruguay), der für<br />
Antwerpen in Belgien bestimmt<br />
gewesen sei, aus dem<br />
Schiffsverkehr gezogen. Als<br />
sie den Container öffneten -<br />
die Fracht war als Sojabohnen<br />
deklariert -, sahen die Zöllner<br />
die Sporttaschen. Das Kokain<br />
wurde bereits unter strenger<br />
Geheimhaltung vernichtet.<br />
Foto:dpa<br />
Fotos dpa, Facebook<br />
Boston –Der Fluch auf dem<br />
Namen Kennedy –erverfolgt<br />
den Familienclan offenbar bis<br />
heute: Saoirse Kennedy Hill, eine<br />
erst 22 Jahre alte Enkelin<br />
des ehemaligen US-Senators<br />
Robert „Bobby“ Kennedy<br />
(1925-1968) ist auf dem US-Familienanwesen<br />
auf Cape Cod<br />
(Massachusetts) gestorben.<br />
Wie die BBC berichtet, gab es<br />
einen Notruf aus der Kennedy-<br />
Residenz in Hyannis Port. Rettungskräfte<br />
brachten Saoirse<br />
Kennedy Hill ins Krankenhaus,<br />
dort wurde sie dann für tot erklärt.<br />
Zu den Hintergründen<br />
des Todesfalls ist noch nichts<br />
bekannt, auch welche Substanz<br />
zu ihrem Tod führte, ist noch<br />
unklar. Die Polizei untersuche<br />
den Todesfall, bei dem niemand<br />
anwesend war, hieß es.<br />
Wie die „New York Times“<br />
unter Berufung auf das familiäre<br />
Umfeld berichtete, starb die 22-<br />
Jährige an einer Überdosis.<br />
„Unsere Herzen sind gebrochen<br />
wegen des Verlusts unserer geliebten<br />
Saoirse. Ihr Leben war<br />
erfüllt von Hoffnung, Zusicherung<br />
und Liebe“,erklärte die Familie.<br />
Als Schülerin soll Kennedy<br />
Hill in ihrer Highschool-Zeitung<br />
offen über ihre Probleme<br />
mit Depressionen und psychischen<br />
Krankheiten geschrieben<br />
haben. Tragödien überschatten<br />
den Kennedy-Clan. Saoirses<br />
Saoirse Kennedy Hill<br />
starb auf dem Familien-<br />
Anwesen der Kennedys<br />
in Massachusetts.<br />
Opa war 1968 während seines<br />
Wahlkampfes für das Präsidentenamt<br />
ermordet worden,<br />
knapp fünf Jahre nach dem Attentat<br />
auf seinen Bruder, den<br />
Präsidenten John F. Kennedy.