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Berliner Kurier 03.08.2019

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*<br />

PANORAMA 39<br />

Damit aus Kindern<br />

keine Gaffer werden<br />

Bilderbuch soll Grundschüler sensibilisieren<br />

Pliening –Sie filmen brennende<br />

Lastwagen auf der Autobahn,<br />

zücken Smartphones bei<br />

tödlichen Unfällen oder stören<br />

die Rettungsdienste: Das Thema<br />

Gaffen macht Grundschulrektor<br />

Peter Bachmeier schon<br />

seit Jahren wütend. Nach seiner<br />

Pensionierung entschied<br />

sich der 65-Jährige im Herbst,<br />

etwas zu tun: Er gestaltete ein<br />

Bilderbuch, um an Grundschulen<br />

Kinder gegen das Gaffen zu<br />

sensibilisieren. „Es ist doch<br />

wahnsinnig, wenn Leute Freude<br />

daran haben, dass es anderen<br />

schlecht geht.“<br />

Die Gaffer, das sind bei dem in<br />

Pliening bei München wohnenden<br />

Bachmeier geschlechtslose,<br />

wabbelige Wesen in knalligen<br />

Farben mit großen Augen.<br />

Wie ihre realen Vorbilder greifen<br />

sie bei Unfällen mit Verletzten<br />

schnell zum Handy, helfen<br />

aber nicht –bis sie selbst Hilfe<br />

brauchen. „Erwachsene kann<br />

Geschlechtslos, wabbelig<br />

mit großen Augen –so<br />

sehen für Zeichner<br />

Bachmeier Gaffer aus.<br />

man bei diesem Thema nicht<br />

mehr so leicht ändern“,<br />

sagt Bachmeier. „Aber bei<br />

Kindern geht es vielleicht.“<br />

Das für den<br />

oberbayerischen Landkreis<br />

Ebersberg zuständige<br />

Schulamt hat Bachmeier<br />

überzeugt. Im<br />

September sollen jeweils<br />

70 Exemplare an jede<br />

Grundschule im gesamten<br />

Landkreis verteilt werden.<br />

Doch muss man in der Verkehrserziehung<br />

so früh ansetzen?<br />

Annette Boeger, Professorin<br />

für Entwicklungspsychologie<br />

an der Uni Duisburg-Essen,<br />

hält es für richtig, Kindern das<br />

Thema schon in der Grundschule<br />

nahezubringen: „Es geht<br />

hierbei um Empathie, und das<br />

ist eine zentrale Kompetenz,<br />

die bereits im Kindergarten<br />

eingeübt werden sollte.“<br />

Werde man Zeuge eines Unfalls<br />

geheesletztlich um die einfache<br />

Frage: „Kann ich helfen?“,<br />

meint Bilderbuch-Zeichner<br />

Bachmeier. „Wenn ich das mit<br />

Neinbeantworte, sollte ich wegbleiben.“<br />

Er selbst habe vor 40<br />

Jahren auf der Autobahn nahe<br />

München bei einem tödlichen<br />

Unfall einem Verletzten gehol-<br />

Fotos: dpa<br />

fen, sagt er. „So einen Menschen<br />

nicht allein zu lassen, einenNotruf<br />

abzusetzen oder ein Warndreieckaufzustellen<br />

–das fälltalles<br />

unter Hilfeleistungen.“ Mit<br />

Bachmeier will<br />

mit seinem Bilderbuch<br />

Grundschüler<br />

gegen das Gaffen<br />

sensibilisieren.<br />

seinem Bilderbuch will er dazu<br />

beitragen, dass das selbstverständlicher<br />

wird –jedenfalls üblicher<br />

als die Meldungen über<br />

Gaffer, die ihn so zornig machen.<br />

Toddurch Überdosis?<br />

Kennedy-Enkelin stirbt mit nur<br />

22 Jahren<br />

Päckchen mit Kokain<br />

liegen in einem Lagerraum<br />

des Hamburger Zolls.<br />

Rekord-Fund: Eine Milliarde Euro wert<br />

4,5 Tonnen Kokain auf<br />

Containerschiffentdeckt<br />

Hamburg –Esist ein Rekordfund<br />

für den Hamburger Zoll<br />

und auch bundesweiteine Riesenmenge<br />

Rauschgift: 4,5 Tonnen<br />

Kokain mit einem Straßenverkaufswert<br />

von rund einer<br />

Milliarde Euro fanden Beamte<br />

bei einer Kontrolle eines vor<br />

zwei Wochen im Hafen eingetroffenen<br />

Containerschiffs.<br />

In einer der Stahlboxen entdeckten<br />

die Beamten 211<br />

schwarze Sporttaschen -und<br />

darin mehr als 4200 Pakete<br />

mit gepresstem Kokain, wie<br />

das Hauptzollamt gestern mitteilte.<br />

Diese „enorme Menge“<br />

sei das größte jemals einzeln<br />

in Deutschland sichergestellte<br />

Volumen, berichteten die Beamten.<br />

Sie hatten einen verdächtigen<br />

Container aus Montevideo<br />

(Uruguay), der für<br />

Antwerpen in Belgien bestimmt<br />

gewesen sei, aus dem<br />

Schiffsverkehr gezogen. Als<br />

sie den Container öffneten -<br />

die Fracht war als Sojabohnen<br />

deklariert -, sahen die Zöllner<br />

die Sporttaschen. Das Kokain<br />

wurde bereits unter strenger<br />

Geheimhaltung vernichtet.<br />

Foto:dpa<br />

Fotos dpa, Facebook<br />

Boston –Der Fluch auf dem<br />

Namen Kennedy –erverfolgt<br />

den Familienclan offenbar bis<br />

heute: Saoirse Kennedy Hill, eine<br />

erst 22 Jahre alte Enkelin<br />

des ehemaligen US-Senators<br />

Robert „Bobby“ Kennedy<br />

(1925-1968) ist auf dem US-Familienanwesen<br />

auf Cape Cod<br />

(Massachusetts) gestorben.<br />

Wie die BBC berichtet, gab es<br />

einen Notruf aus der Kennedy-<br />

Residenz in Hyannis Port. Rettungskräfte<br />

brachten Saoirse<br />

Kennedy Hill ins Krankenhaus,<br />

dort wurde sie dann für tot erklärt.<br />

Zu den Hintergründen<br />

des Todesfalls ist noch nichts<br />

bekannt, auch welche Substanz<br />

zu ihrem Tod führte, ist noch<br />

unklar. Die Polizei untersuche<br />

den Todesfall, bei dem niemand<br />

anwesend war, hieß es.<br />

Wie die „New York Times“<br />

unter Berufung auf das familiäre<br />

Umfeld berichtete, starb die 22-<br />

Jährige an einer Überdosis.<br />

„Unsere Herzen sind gebrochen<br />

wegen des Verlusts unserer geliebten<br />

Saoirse. Ihr Leben war<br />

erfüllt von Hoffnung, Zusicherung<br />

und Liebe“,erklärte die Familie.<br />

Als Schülerin soll Kennedy<br />

Hill in ihrer Highschool-Zeitung<br />

offen über ihre Probleme<br />

mit Depressionen und psychischen<br />

Krankheiten geschrieben<br />

haben. Tragödien überschatten<br />

den Kennedy-Clan. Saoirses<br />

Saoirse Kennedy Hill<br />

starb auf dem Familien-<br />

Anwesen der Kennedys<br />

in Massachusetts.<br />

Opa war 1968 während seines<br />

Wahlkampfes für das Präsidentenamt<br />

ermordet worden,<br />

knapp fünf Jahre nach dem Attentat<br />

auf seinen Bruder, den<br />

Präsidenten John F. Kennedy.

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