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BERLINER KURIER, Sonnabend, 3. August 2019<br />
Die Männer feiern<br />
ausgelassen, heben sich<br />
gegenseitig hoch und<br />
stehen teilweise<br />
auf ihren Autos.<br />
euch scheidet<br />
Fotos: Pudwell, Privat<br />
Völlig unverfroren haben diese Hochzeitsgäste eine<br />
Hauptstraße in Spandau blockiert, lassen niemanden mehr durch.<br />
Korsos zudem einen massiven<br />
Polizeieinsatz aus, als erwährend<br />
der Fahrt mehrfach mit einer<br />
täuschend echt aussehenden<br />
Schreckschusswaffe aus<br />
dem Auto schoss.<br />
Die Senatsinnenverwaltung<br />
hatte bereits im Mai erklärt:<br />
„Festzustellen ist, dass sich<br />
durch diese Verhaltensweisen<br />
(...) ein die Verkehrssicherheit<br />
beeinträchtigender oder gefährdender<br />
Trend entwickeln<br />
könnte, dem mit den zur Verfügung<br />
stehenden polizeilichen<br />
Möglichkeiten entgegengesteuert<br />
wird.“<br />
Dem FDP-Politiker Marcel<br />
Luthe reicht das nicht. Er fordert<br />
ein weitaus härteres<br />
Durchgreifen. „Auf derartige<br />
Versuche einer Machtdemonstration<br />
durch gemeinschaftliche<br />
Nötigung, Ruhestörung und<br />
wohl auch gefährlichen Eingriff<br />
in den Straßenverkehr<br />
muss es eine deutliche Reaktion<br />
der Justiz geben“, so Luthe.<br />
Nach den Worten des Innenexperten<br />
könne die Polizei „die<br />
Täter bei Wiederholungsgefahr<br />
in Gewahrsam nehmen“.<br />
Zudem habe die Fahrerlaubnisbehörde<br />
die rechtliche Möglichkeit,<br />
die Eignung jedes Fahrers<br />
anzuzweifeln, zu überprüfen<br />
und gegebenenfalls die<br />
Fahrerlaubnis entziehen. Luthe<br />
weiter: „Die gesetzlichen<br />
Grundlagen sind da, aber Polizei<br />
und Justiz müssen personell<br />
so gestärkt werden, dass wir die<br />
Gesetze auch konsequent anwenden<br />
können.“<br />
Zumindest für einen der<br />
Protzpöbler hat der Korso aus<br />
der Nacht zu Freitag Konsequenzen:<br />
Den 32-jährigen Fahrer,<br />
in dessen Fahrzeug der<br />
Schlagstock und das Messer gefunden<br />
wurden, erwarten laut<br />
Polizei nun „Strafanzeigen wegen<br />
des Verdachts des Verstoßes<br />
gegen das Waffengesetz“.<br />
Auch die Elitepolizisten<br />
des Mobilen<br />
Einsatzkommandos<br />
(MEK) waren<br />
in der Pankstraße.<br />
Bei der Durchsuchung der Rüpel fanden die Einsatzkräfte<br />
einen Teleskopschlagstock und ein Einhandmesser.