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BERLIN<br />
Youtube im Knast<br />
Häftling verdient Geld<br />
mit illegalem Kanal<br />
SEITE 8<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Mariama<br />
Jamanka,<br />
28 Jahrealt,<br />
ist als<br />
Sportlerin des<br />
Jahres<br />
nominiert.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Foto: dpa<br />
Mariama Jamanka (28)<br />
ist wirklich eine<br />
Klasse für sich. Auch im<br />
Sommer macht Reinickendorfs<br />
Ausnahmesportlerin<br />
von sich reden. Denn die<br />
Zweierbob-Weltmeisterin<br />
2019 und -Olympiasiegerin<br />
2018 steht nicht nur für Talent,<br />
Höchstleistung, kompromisslose<br />
Disziplin und<br />
eisernen Willen, sondern<br />
auch für Bodenständigkeit,<br />
Haltung, Scharfsinn und<br />
Zusammenhalt. Für herausragende<br />
Teamleistung<br />
ist sie deshalb zusammen<br />
mit Anschieberin Annika<br />
Drazek jetzt als Sportswoman<br />
of the Year in der Kategorie<br />
„Team Sport“ nominiert<br />
worden. Und jeder<br />
kann ab sofort Mariama dabei<br />
helfen, den wohlverdienten<br />
Award von der Women’s<br />
Sports Foundation<br />
aus New York nach Berlin<br />
zu holen! Voten Sie einfach<br />
für Mariama und Annika<br />
auf: http://sportswomanoftheyear.com/<br />
Bezirksbürgermeister<br />
Frank Balzer sagte:<br />
„Wir gratulieren Mariama<br />
Jamanka zur Nominierung.<br />
In einer Reihe mit Weltstars<br />
wie Fußball-Weltmeisterin<br />
Megan Rapinoe<br />
zu den Top-10-Frauen des<br />
Weltsports gezählt zu werden<br />
ist schon etwas ganz<br />
Besonderes. Wir freuen uns<br />
sehr mit ihr und drücken<br />
ganz fest die Daumen!“ Da<br />
kann man nur mitdrücken.<br />
Fotos: Gothe, Gudath, Imago/Ritter,Imago/Schöning, Imago/Popow<br />
Die schlimmen<br />
Fehler der<br />
Reißbrett-<br />
City<br />
Mitte-Stadtrat will keine Hochhaus-Rudel wie<br />
in Melbourne und fordertbesserePlanungen<br />
Melbourne: Die Hochhaus-City<br />
grenzt an ein Häuschen-Meer.<br />
Öde, schmuddlig wirkende Fläche:<br />
Europaplatz am Hauptbahnhof.<br />
Der Bund soll die Brache an der<br />
Wilhelmstraße bebauen.<br />
Die Einfahrtdieser Tiefgarage soll<br />
sich auch für Radler öffnen.<br />
Von<br />
GERHARD LEHRKE<br />
Berlin – Ephraim Gothe<br />
(SPD), Stadtentwicklungs-<br />
Stadtrat von Mitte, denkt sogar<br />
im Australien-Urlaub an<br />
Berlin. Von einem Verwandtenbesuch<br />
in Melbourne<br />
brachte er ein paar Ideen für<br />
die Heimat mit, verbindet sie<br />
mit <strong>Berliner</strong> Planungen beziehungsweise<br />
deren Fehlen.<br />
Gothe, der als Ex-Baustaatssekretär<br />
und Ex-Referatsleiter der<br />
Berlin-Brandenburger Landesplanung<br />
gern über den Tellerrand<br />
blickt, hat aus Melbourne<br />
mitgebracht, wie man eine<br />
Stadt nicht planen sollte: Um einen<br />
mit Hochhäusern vollgestellten<br />
Citybereich dehnt sich<br />
wie auf dem Reißbrett entworfen<br />
ein Meer von Einfamilienhäusern,<br />
erschlossen von bis zu<br />
zehnspurigen Straßen.<br />
Die regionale Landesplanung<br />
müsse deshalb nach der Wahl<br />
in Brandenburg im September<br />
Chefsache des Ministerpräsidenten<br />
und des Regierenden<br />
Bürgermeisters Michael Müller<br />
(SPD) werden. Denn bislang<br />
würde zu sehr nur bis zur Landesgrenze<br />
gedacht, weil alle an<br />
den Karten-Umriss Berlins<br />
dächten. Dabei erstrecke sich<br />
das <strong>Berliner</strong> Siedlungsgebiet<br />
entlang der Bahnstrecken wie<br />
ein Seestern bis tief ins Umland.<br />
Die Kommunen dort setzten<br />
aber stark auf zersiedelnde Einfamilienhausbebauung,<br />
statt<br />
Wohnhäuser mit mehreren<br />
Etagen zu errichten, und seien<br />
in die Planungen der Länder<br />
Berlin und Brandenburg nicht<br />
eingebunden. Dabei müssten<br />
sie und die Landkreise dafür<br />
sorgen, dass die Bahnhöfe an<br />
ihr Nahverkehrsnetz angebunden<br />
werden. Gothe will verhindert<br />
sehen, dass Menschen mit<br />
dem Auto in die Stadt fahren,<br />
verursache ein Pendler mit<br />
SUV und 100 Kilometer täglicher<br />
Strecke zehn Tonnen des<br />
Klimagases CO 2 pro Jahr, als<br />
Bahnfahrer nur zwei Tonnen.<br />
Auch den Wildwuchs von<br />
Hochhäusern wie in der australischen<br />
Metropole, deren Großraum<br />
etwa so viele Einwohner<br />
hat wie Berlin samt Speckgürtel,<br />
will er vermeiden. „Es gibt<br />
in Berlin keine Debatte, wo wir<br />
Hochhäuser haben wollen.“<br />
Gothe will neue Hochhäuser<br />
nur noch da sehen, wo schon<br />
welche sind: Potsdamer Platz,<br />
Hauptbahnhof, Alex, Breitscheidplatz.<br />
Er lobt das Hochhausleitbild<br />
des Senats, das den<br />
Bau einschränke: „Wir sind keine<br />
Hochhaus-Stadt.“<br />
Hochhäuser machten Probleme,<br />
zum Beispiel beim Verkehr.<br />
Und da wird Gothe, Visionär<br />
der länderübergreifenden Planung,<br />
zum kleinteiliger denkenden<br />
Stadtrat. Wenn Hochhäuser<br />
am Alex entstehen, kämen<br />
mehr Radfahrer. „Man<br />
kann den Alex aber nicht mit<br />
Bügeln zum Anschließen vollstellen.“<br />
Also solle man eines<br />
der drei Decks der nicht ausgelasteten<br />
Tiefgarage Alexanderstraße<br />
für Räder reservieren.<br />
Richtig auf die Nerven geht<br />
dem Stadtrat, dass der Bund die<br />
ihm gehörende Brache an der<br />
Wilhelmstraße gegenüber vom<br />
Finanzministerium nicht bebaut.<br />
Er sollte dort, wo ein Fesselballon<br />
mit Touristen aufsteigt<br />
und Autos parken, Wohnungen<br />
und eine dringend benötigte<br />
Schule errichten. Die<br />
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />
teilte dem KURIER<br />
aber mit, das Areal werde als<br />
potenzielle Baufläche für Ministerien<br />
angesehen, ohne dass<br />
es konkrete Pläne gebe.<br />
Nicht bebaut sehen will Gothe<br />
–und ist mit seinem Bezirksamt<br />
einig –die vier noch freien, landeseigenen<br />
Grundstücke am<br />
Humboldthafen neben dem