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Berliner Zeitung 05.09.2019

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VERLAGSTHEMA<br />

TAG DES KOPFSCHMERZES<br />

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NUMMER 206 •5.SEPTEMBER 2019 SEITE 15<br />

VIELE VERSCHIEDENE ARTEN MIT UNTERSCHIEDLICHEN URSACHEN UND SYMPTOMEN MACHEN DIE DIAGNOSE VON KOPFSCHMERZEN SCHWIERIG<br />

Kopfschmerzen–ein weit verbreitetes Problem<br />

Kopfschmerzen hatte fast jeder<br />

schon mal. Bei einigen verschwinden<br />

sie nach kurzer Zeit<br />

ganz von selbst. Andere können vor<br />

Schmerzen kaum einen klaren Gedanken<br />

fassen. Was hilft dagegen? Ein<br />

Überblick.<br />

Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz:<br />

Es gibt je nach Definition zwischen<br />

14 und 250 verschiedene Arten<br />

mit unterschiedlichen Ursachen und<br />

Symptomen–- und jeweils eigenen Behandlungsweisen.<br />

Migräne und Spannungskopfschmerzen<br />

„Am häufigsten sind Spannungskopfschmerzen.<br />

Davon sind mehr als die<br />

Hälfte meiner Kopfschmerz-Patienten<br />

betroffen“, sagt Hans-Michael Mühlenfeld.<br />

Der Hausarzt ist Vorsitzender<br />

des Instituts für hausärztliche<br />

Fortbildung im Deutschen Hausärzteverband.<br />

Am zweithäufigsten treten<br />

Migräne-Kopfschmerzen auf. Nur sehr<br />

wenige Patienten zeigten Symptome,<br />

die zu keinem der beiden passen.<br />

Verschiedene Krankheitsbilder<br />

Unter diesen Fällen gibt es eine Reihe<br />

von Krankheitsbildern. Ein Beispiel:<br />

Clusterkopfschmerzen treten<br />

besonders oft nachts auf und werden<br />

durch die Fehlfunktion eines Gesichtsnervs<br />

ausgelöst, wie Neurologe<br />

Prof. Gereon Nelles erklärt. Er ist<br />

Vorstandsmitglied im Berufsverband<br />

Deutscher Nervenärzte. „Diese Art<br />

von Schmerzen ist leider nicht heilbar.“<br />

Das Einatmen von Sauerstoff<br />

könne aber die rund 60-minütigen<br />

Attacken oft stark verkürzen.<br />

Patienten mit solch seltenen Kopfschmerzarten<br />

werden oft in Spezialkliniken<br />

behandelt. In vielen Fällen<br />

kann jedoch der Hausarzt helfen.<br />

„Eine ausführliche Befragung und<br />

verschiedene Tests helfen uns dabei<br />

herauszufinden, um welche Art<br />

Schmerzen es sich handelt und ob<br />

ein Spezialist hinzugezogen werden<br />

sollte“, sagt Mühlenfeld.<br />

Während Spannungskopfschmerzen<br />

beidseitig auftreten, schmerzt Migräne<br />

fast immer nur auf einer Seite des<br />

Migränepatienten sind oft besonders licht- und lärmempfindlich. Auch das Symptom Übelkeit kann die Krankheit begleiten.<br />

Kopfes. Migräneschmerzen können<br />

von Symptomen wie Übelkeit begleitet<br />

werden. Betroffene meiden oft Licht<br />

und laute Geräusche. „Zudem tritt Migräne<br />

eher in scharfen Attacken auf.<br />

Spannungskopfschmerzen dagegen<br />

bauen sich langsam auf und ab und<br />

werden oft als dumpf beschrieben“,<br />

erklärt Mühlenfeld.<br />

NATIONALER TAG DES KOPFSCHMERZES<br />

Gesundheitstag: Der Tag des<br />

Kopfschmerzes findet seit 1999<br />

jährlich am 5. September statt. Er<br />

wurde von Ärzten, Schmerzforschern,<br />

Selbsthilfegruppen sowie dem<br />

Bundesverband Deutsche Schmerzhilfe<br />

initiiert und macht jährlich auf<br />

die Krankheit aufmerksam.<br />

Kopfschmerzen gehören neben<br />

Rückenschmerzen zu den häufigsten<br />

gesundheitlichen Beeinträchtigungen<br />

weltweit. In Deutschland sind etwa<br />

vier bis fünf Prozent von täglichen<br />

und ca. 70 Prozent unter anfallsweisen<br />

oder chronischen Kopfschmerzen<br />

betroffen.<br />

„Spannungskopfschmerzen werden<br />

durch eine Verspannung der Muskulatur<br />

am Kopf ausgelöst“, erklärt Mühlenfeld.<br />

Grund können Stress oder Fehlhaltungen<br />

sein.<br />

Unbekannte Ursachen<br />

GETTYIMAGES/NENSURIA<br />

„Die Ursache für Migränekopfschmerzen<br />

ist bislang unbekannt“, erläutert<br />

Nelles. Nach jetzigem Stand sei Migräne<br />

nicht heilbar. Bei Migräne werden<br />

als Medikament oft sogenannte<br />

Triptane verschrieben. „Diese sorgen<br />

dafür, dass die geweiteten Blutgefäße<br />

im Gehirn sich wieder verengen<br />

und die Schmerzen abnehmen“, erklärt<br />

Mühlenfeld.<br />

Akuttherapie mit Medikamenten<br />

Zur Akuttherapie können bei den<br />

meisten Kopfschmerzarten Schmerzmittel<br />

verwendet werden: Ibuprofen,<br />

Acetylsalicylsäure oder Paracetamol<br />

sind rezeptfrei erhältlich. „Welcher<br />

Wirkstoff bei welcher Kopfschmerzart<br />

am besten ist, muss ein Patient individuell<br />

ausprobieren“, erklärt Neurologe<br />

Charly Gaul. Er ist Chefarzt der Migräne-<br />

und Kopfschmerzklinik Königstein.<br />

Alterntive Mittel<br />

Ausruhen kann empfehlenswert sein.<br />

„Kühlen des Kopfes hilft bei Migräne<br />

häufig auch“, rät Gaul. Bei Spannungskopfschmerzen<br />

kann das Einreiben von<br />

Schläfen und Nacken mit Pfefferminzöl<br />

Linderung verschaffen. „Zudem kann<br />

Wärme die angespannten Muskeln entspannen“,<br />

sagt Mühlenfeld.<br />

Auf lange Sicht können Stressbewältigungsverfahren<br />

sinnvoll sein.<br />

Denn Stress löst Spannungskopfschmerzen<br />

aus und kann Migräne<br />

verschlimmern. „Daher helfen regelmäßiger<br />

Ausdauersport und Entspannungstraining<br />

wie beispielsweise<br />

Progressive Muskelrelaxation nach<br />

Jacobson“, sagt Gaul.<br />

Warnsignal Fieber<br />

Doch wann sollten Betroffene wegen<br />

Kopfschmerzen zum Arzt gehen?<br />

„Wenn Kopfschmerzen sehr heftig sind<br />

oder sich Schmerzen, die man kennt, in<br />

ihrem Charakter verändern. Auch Fieber<br />

kann ein Warnsignal sein. Besonders<br />

wachsam sollte man sein, wenn Kopfschmerzen<br />

erstmalig nach dem 50. Lebensjahr<br />

auftreten“, warnt Gaul. Mühlenfeld<br />

erklärt zudem: „Grundsätzlich<br />

gilt: Bei Schmerzen, die mir unbekannt<br />

vorkommen, sollte ich immer meinen<br />

Hausarzt aufsuchen.“ (dpa)<br />

MIGRÄNE<br />

STUDIE<br />

der Firma Novartis.<br />

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einem Vergleichsmedikamenterforscht werden.<br />

Teilnehmen können Frauen und Männer zwischen 18 und 65<br />

Jahren. Sie leiden an mindestens 4Tagen proMonat unterMigräne?<br />

Sie haben noch keine vorbeugende Migränetherapie<br />

erhalten oder bisherige Therapien führten zukeiner ausreichenden<br />

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Die Entscheidung, obSie für diese Studie geeignet sind, trifft<br />

der Prüfarzt. Wenn Sie an einer Teilnahme interessiert sind,<br />

melden Sie sich bei uns:<br />

Medizinischer Infoserviceder Novartis Pharma GmbH<br />

infoservice.novartis@novartis.com<br />

Å 0911 273 12 100<br />

HER-MES, CAMG334ADE01 Version1 -13.06.2019. Novartis Pharma GmbH ist Sponsor der Studie.<br />

Diese Untersuchung ist bei den zuständigen Behörden angezeigt.<br />

www.hermes.novartis.de<br />

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Blitze und Hammerschläge im Kopf? Das Innovationsfondsprojekt<br />

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aok.de/nordost/kopfschmerz

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