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16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 207 · F reitag, 6. September 2019<br />
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Brandenburg<br />
NACHRICHTEN<br />
Jugendamt holt Kinder aus<br />
Rumänien zurück<br />
Nach Misshandlungsvorwürfen gegen<br />
ein deutsches Heim für SchwererziehbareinRumänien<br />
werden<br />
Kinder aus Brandenburgzurück geholt.<br />
EinKind sei bereits wieder im<br />
Land. Beieinem weiteren sei man<br />
gerade dabei, es nach Hause zu holen,<br />
teilte der Landkreis Barnim am<br />
Donnerstag mit. „Nicht alle Kinder<br />
konnten die Vorwürfe gegen das<br />
Heim bestätigen“, sagte die Jugenddezernentin<br />
Yvonne Dankert. Laut<br />
Bildungsministerium waren unter<br />
den Jugendlichen vier aus Brandenburg.<br />
Dierumänische Staatsanwaltschaft<br />
sprach in einem Schreiben<br />
von„Bedingungen wahrhafter Sklaverei“.<br />
DieJugendlichen seien auf<br />
Bauernhöfen „mit barbarischen Methoden“<br />
behandelt worden. Die<br />
Staatsanwaltschaft Potsdam prüft<br />
nun eigene Ermittlungen. (dpa)<br />
Razzia gegen Gruppe von<br />
„Reichsbürgern“<br />
Miteiner Razzia ist die Polizei gegen<br />
sogenannte Reichsbürger vorgegangen.<br />
Am Donnerstag wurden in Berlin,<br />
Brandenburgund Mecklenburg-<br />
VorpommernWohnungen und andereRäume<br />
durchsucht, teilte teilte<br />
die <strong>Berliner</strong> Staatsanwaltschaft mit.<br />
DieTatverdächtigen sollen auch<br />
Brandenburgs Justizminister bedroht<br />
haben, um die Entlassung eines<br />
Rechtsextremisten zu erzwingen.<br />
Es geht um die Gruppe„Geeinte<br />
deutsche Völker und Stämme“. Den<br />
Mitgliedernwerden Sachbeschädigungen,<br />
versuchte Erpressungen sowie<br />
Freiheitsberaubungen vorgeworfen.<br />
Reichsbürger bestreiten die<br />
Existenz der Bundesrepublik. (dpa)<br />
LOTTO-QUOTEN<br />
Mittwoch-Lotto:<br />
27 -28-29-34-36-42, Sz. 4<br />
QUOTEN<br />
Klasse 1: unbesetzt 4058747,50 Euro<br />
Klasse 2: unbesetzt 814944,50 Euro<br />
Klasse 3: 23 x17716,10 Euro<br />
Klasse 4: 245 x4989,40 Euro<br />
Klasse 5: 1296 x314,40 Euro<br />
Klasse 6: 12889 x63,20 Euro<br />
Klasse 7: 27630 x29,40 Euro<br />
Klasse 8: 258714 x14,10 Euro<br />
Klasse 9: 238607 x5,00 Euro<br />
Alle Angaben ohne Gewähr!<br />
Der Landtag in Potsdam: Für das neue Parlament wurden wieder 88 Abgeordnete gewählt. Die Mehrheit liegt bei 45 Stimmen.<br />
Woidke nicht bei Sondierung dabei<br />
Wegen eines Trauerfallsfinden die Gesprächeohne ihnstatt. Unterdessen istder CDU-Chef weiterunterDruck<br />
VonJens Blankennagel, Potsdam<br />
Für Aufregung sorgte SPD-<br />
Chef Dietmar Woidke, weil<br />
er am Donnerstag nicht bei<br />
den ersten Sondierungsgesprächen<br />
seiner Partei mit der CDU<br />
für die anstehende Regierungsbildung<br />
dabei war.Wie sein Sprecher bestätigte,<br />
ist Woidkes Vater am Mittwoch<br />
gestorben. Während des Wahlkampfes<br />
war bereits die Mutter gestorben.<br />
Woidke werde diese Woche<br />
keine dienstlichenTermine wahrnehmen.<br />
„Er ist ab Montag wieder da“,<br />
hieß es.<br />
SPD und CDU treffen sich wieder<br />
Trotz dieser Schlagzeilen ist CDU-<br />
Chef Ingo Senftleben derzeit weiterhin<br />
die entscheidende Personalie in<br />
der Landespolitik. Noch jedenfalls.<br />
Seine Partei ist der große Wahlverlierer,<br />
deshalb steht er parteiinternunter<br />
Dauerfeuer. Ein heftiger Machtkampf<br />
tobt –und der Ausgang entscheidet<br />
auch, ob die siegreiche SPD<br />
über eine Regierungsbildung mit der<br />
CDU verhandelt. Ziel ist eine Koalition<br />
aus SPD,CDU und Grünen. Derzeit<br />
laufen Sondierungsgespräche<br />
mit allen Parteien außer der AfD.<br />
Nach vier Stunden Sondierung<br />
sprach SPD-Vizechefin Katrin Lange<br />
am Donnerstag von sehr intensiven<br />
Gesprächen und einer sehr angenehmen<br />
Atmosphäre. „Wir sind uns<br />
einig, dass es ein Weiter-so nicht geben<br />
kann. Wir sind uns auch einig,<br />
dass wir einen neuen Politikstil anstreben<br />
wollen.“ Denn das Wahlergebnis<br />
sei ein Erbeben gewesen.<br />
Zum CDU-Machtkampf sagte sie:<br />
„In Organisationsfragen werden wir<br />
uns nicht einmischen. Dasmuss der<br />
Partner klären.“ Sie sagte auch: „Wir<br />
haben vereinbart, dass wir uns wiedersehen<br />
wollen.“ Senftleben selbst<br />
betonte: „Wir haben ein gutes ersten<br />
Gespräch gehabt.“ Vertrauen sei gewachsen.<br />
„Diese Gespräche sind<br />
nicht belastet worden durch Debatten,<br />
die wir in der CDU zu klären haben.<br />
Davon können Sie ganz sicher<br />
ausgehen.“ Ihm sei klar, dass seine<br />
Partei „genauso Stabilität aufweisen<br />
muss wie die anderen Partner“.<br />
Die Möglichkeiten von Koalitionen<br />
lotet die SPD am Donnerstag<br />
noch mit den Linken aus,amFreitag<br />
dann mit den Grünen und den<br />
Freien Wählern. Ziel ist für alle eine<br />
stabile Regierung. Die Mehrheit im<br />
Parlament liegt bei 45 Stimmen.<br />
SPD,CDU und Grüne hätten 50. Rot-<br />
Rot-Grün hätte hingegen nur die nötigen<br />
45 Stimmen.<br />
Vom politischen Schicksal des<br />
CDU-Chefs hängt vieles ab. Seine<br />
Partei fuhr das schlechteste Ergebnis<br />
ein und kam nicht –wie erhofft –auf<br />
Platz eins, sondern auf Platz drei.<br />
Deshalb, und weil Senftleben auch<br />
„Diese Gespräche sind nicht belastet worden<br />
durch Debatten, die wir in der CDU zu klären<br />
haben. Davon können Sie ausgehen.“<br />
Ingo Senftleben, Chef der CDU in Brandenburg<br />
und Vorsitzender der Landtagsfraktion<br />
mit den Linken koalieren wollte, soll<br />
er weg. Dasist das Ziel vonsechs konservativen<br />
Abgeordneten in der 15-<br />
köpfigen Fraktion. Rein rechnerisch<br />
sind es diese sechs,die aus einer rotschwarz-grünen<br />
Mehrheit eine Minderheit<br />
machen. Zur Ablösung von<br />
Senftleben steht der bisherige Hinterbänkler<br />
Frank Bommertbereit.<br />
SPD und Grüne sagen, dass die<br />
CDU ihren Streit möglichst schnell<br />
klären soll. Es müsse klar sein, dass<br />
die CDU-Verhandlungsgruppe für<br />
die gesamte CDU-Fraktion spricht.<br />
Die konservativen Kritiker haben<br />
durchgesetzt, dass sich Senftleben<br />
DPA/MONIKA SKOLIMOWSKA; GETTY IMAGES/ALEXANDER KOENER<br />
als Fraktionschef am kommenden<br />
Dienstag bei der Wahl des Fraktionsvorstandes<br />
stellen muss.<br />
Es gibt mehrere Optionen: Er<br />
könnte bleiben oder ein konservativer<br />
Gegner übernimmt. Das ist eher<br />
unwahrscheinlich, weil das Lager<br />
der Kritiker mit sechs zu neun Stimmen<br />
schwächer ist. Nächste Variante:<br />
Jemand aus dem Senftleben-<br />
Lager übernimmt, wird Fraktionschef<br />
und Verhandlungsführer. Das<br />
ist auch nicht so wahrscheinlich,<br />
weil Kritiker Bommert durchblicken<br />
ließ, dass er vor allem deshalb antritt,<br />
damit Senftleben seinen Posten<br />
aufgeben und damit die Verantwortung<br />
über das Wahldebakel übernehmen<br />
muss. Das Amt solle aber<br />
auch nicht an jemanden aus dem<br />
Senftleben-Umfeld gehen.<br />
Es läuft auf Kompromiss hinaus<br />
Der Kampf in der CDU-Fraktion ist<br />
also offen und könnte wohl eher auf<br />
einen Kompromisskandidat hinauslaufen,<br />
der weder zum Senftleben-<br />
Lager noch zur konservativen<br />
Gruppe um die Landtagsabgeordnete<br />
Saskia Ludwig gehört.<br />
Einerseits ist Eile geboten, wenn<br />
die CDU mit an die Macht will, andererseits<br />
muss sie nichts überstürzen,<br />
da durchWoidkesTrauerfall die ernsthafteren<br />
Sondierungsgespräche erst<br />
nächste Woche beginnen. Bis dahin<br />
muss die CDU eine nach innen tragfähige<br />
und nach außen glaubhafte<br />
Personalaufstellung gefunden haben.<br />
Stichwahl mit<br />
AfD-Mann in<br />
Werneuchen<br />
Bürgermeisterwahlen:<br />
Zweimal war es ganz knapp<br />
VonJens Blankennagel<br />
Für einige Parteien geht der Wahlsonntag<br />
in die Verlängerung,<br />
denn parallel zur Landtagswahl fanden<br />
auch 30 Bürgermeisterwahlen<br />
statt. Bundesweit wird esnun wohl<br />
Schlagzeilen geben, weil es die AfD<br />
in eine Stichwahl geschafft hat. Das<br />
war im Juni auch im sächsischen<br />
Görlitz der Fall, wo nur ein Bündnis<br />
aller anderen Parteien verhindern<br />
konnte,dass der im ersten Wahlgang<br />
siegreiche AfD-Kandidat zum Bürgermeister<br />
gewählt wurde.<br />
Bei den Bürgermeisterwahlen in<br />
Brandenburg trat die AfD in acht Orten<br />
an, siegte aber nirgends. InWerneuchen<br />
(Barnim) aber bekam AfD-<br />
Mann Lars Hübner 21,4 Prozent und<br />
belegte Platz zwei hinter Frank Kulicke<br />
von der Unabhängigen Wählergruppe<br />
mit 23,7 Prozent. Beide treten<br />
am 22. September zur Stichwahl an.<br />
Es folgten Kandidaten der SPD<br />
und der Linken. Linke-Kandidat Alexander<br />
Horn,der auch Sohn des amtierenden<br />
Bürgermeisters Burkhard<br />
Horn ist, sagte der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>:<br />
„Wir werden natürlich die AfD ganz<br />
klar nicht unterstützen. Aber ob wir<br />
zur Wahl des anderen Kandidaten<br />
aufrufen, beraten wir in unserer Basisgruppe<br />
erst am Freitag.“<br />
Frank Feuerschütz, Chef des SPD-<br />
Ortsvereins, sagte: „Für alle demokratischen<br />
Kräfte gilt es nun zu verhindern,<br />
dass der AfD-Kandidat zum<br />
Bürgermeister gewählt wird.“ Dazu<br />
würden bald Gespräche geführt.<br />
„Uns geht es darum, dass wir Positivesfür<br />
die Menschen erreichen wollen<br />
und auch Minderheiteninteressen<br />
im Blick haben. Das trauen wir<br />
dem AfD-Mann einfach nicht zu.“<br />
Er wandte sich auch gegen die<br />
üblichen Erklärungsmuster.„Beiuns<br />
geht es nicht um sozial Abgehängte,<br />
wie es immer heißt.Wirhaben es mit<br />
Wählerinnen und Wählern zutun,<br />
die tief frustriert sind, weil sie das<br />
Gefühl haben, dass ihre Belange<br />
nicht gehört werden.“ Es gebe ein<br />
großes Defizit bei Vertreternder großen<br />
Politik, die Entscheidungsprozesse<br />
für die Bürger zu erklären.<br />
Die AfD war auch in zwei weiteren<br />
Orten im <strong>Berliner</strong> Umland besonders<br />
stark: In Blankenfelde-Mahlowverpasste<br />
ihr Kandidat die Stichwahl<br />
nur um 0,8 Prozent, in Wandlitz<br />
waren es 2,5 Prozent.<br />
Veranstaltungen<br />
Unfassbar!<br />
Durch ein tragisches Unglück beim Bergsteigen<br />
wurde unsereüber alles geliebte Juliane<br />
mitten aus ihrem jungen Leben gerissen.<br />
Juliane Richter<br />
6. Oktober 1990 in Leipzig -29. August 2019 in Prägraten<br />
Wir sind unendlich traurig<br />
Deine Eltern Birgit Richter und TomBärwaldt,<br />
Oma Steffi und Oma Sieglinde,<br />
alle Verwandten und Freunde<br />
Die Beerdigung findetam<br />
Donnerstag, dem 12.09.2019,<br />
um 10:30 Uhr auf dem<br />
SüdfriedhofinLeipzig statt.<br />
WALTER<br />
PLATHE LIEST<br />
„Hurengespräche<br />
von Heinrich Zille<br />
Sa., 14.9.2019,<br />
19.00 Uhr<br />
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