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Weinblattl 2020

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Der Wein und die Volksmedizin

Die Kultivierung der Weinrebe wurde schon in der Bibel

erwähnt. Noah soll nach der Sintflut den ersten Weinberg

gepflanzt haben. Die Ägypter haben schon 3.500 v. Chr.

den Weinanbau praktiziert und seine Herstellung auf Papyrus

festgehalten. In alten Weinkrügen hat man Spuren jahrtausende

alter Weinreste gefunden.

Heute geht man davon aus, dass die weltweit verwendete

Weinrebe Vitis vinifera aus Kreuzungen mit den Wildreben,

den Subspezies sylvestris und caucasia, hervorgegangen ist.

Die Kultivierung begann wahrscheinlich in der Region des

Kaspischen Meeres und hat sich von dort nach Westen und

Osten ausgedehnt.

Eine medizinische Historie

Bereits die Ägypter, Griechen und Römer lobten die

medizinischen Eigenschaften der Weintrauben und

empfahlen reife Trauben oder Rosinen für Traubenkuren.

Die in den Trauben enthaltenen Weinsäure-Salze

(Tartrate) haben eine laxierende (abführende) und diuretische

(entwässernde) Wirkung. In der Volksmedizin

hat sich eine Anwendung bei Magen-, Darm-, Kreislauf-,

Leber- und Nierenerkrankungen sowie bei Gicht

etabliert. Der Saft der unreifen Beeren wurde bei Halsentzündungen

eingesetzt.

Auf Kranke und Genesende soll Wein anregend wirken.

Über viele Jahrhunderte waren Weine deshalb die

Grundlage zahlreicher Arznei-Rezepturen zum Einreiben

oder zur inneren Anwendung.

Hildegard von Bingen

Auch Hildegard von Bingen räumt dem Wein – in Maßen

getrunken – einen hohen Stellenwert ein und bezeichnet

ihn als Heilmittel: „Wer rau in Stimme und

Kehle ist und in der Brust Schmerzen hat, koche Wollblumen

und Fenchel zu gleichem Gewicht in gutem

Wein und trinke es oft abgeseiht. Er wird die Stimme

wieder erhalten und seine Brust wird heilen.“

Wein – nicht nur ein Genussmittel

Heute schreibt man dem Wein hauptsächlich die Fähigkeit

zu, schwächlichen Personen als Stärkung zu dienen;

Schilcher trinkt man bei Magenproblemen. Vielfach

wird die Meinung geäußert, dass der tägliche Genuss

von einem Glas voll Wein dem Menschen ein langes

Leben beschert. Aus der Volksmedizin werden noch

Ansätze verwendet wie Wein und Lauch bei hohem

Fettgehalt im Blut oder Wein und Lungenkraut für die

Schleimlösung. Die im Pepsinwein enthaltenen Enzyme

fördern die Verdauung, Bitterstoff-Auszüge des Wermuts

regen den Appetit an, gegen Frauenleiden und für

Senioren gibt es allerlei Tonika und Einschlafhilfen auf

Weinbasis. Franzbrandweine oder Kampferweine regen

über die Haut die Durchblutung an.

Die Blätter der Weinrebe haben eine adstringierende

(zusammenziehende) und hämostatische (blutgerinnungsbeeinflussende)

Wirkung. Sie finden deshalb in

einigen Mittelmeerländern Anwendung bei Krampfadern,

Hämorrhoiden, zur Wundheilung und bei

Durchfallerkrankungen.

109 Südsteiermark • Wein und Volksmedizin

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