Weinblattl 2020
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Von der Wacholderbeere
zur Spirituose
Gin (von franz. genévrier: Wacholder) ist eine meist
farblose Spirituose mit Wacholder (Wacholderschnaps)
und Hauptbestandteil vieler Cocktails.
Gin ist „in“
Gin ist derzeit eine der beliebtesten Spirituosen. Ob pur
oder mit Tonic getrunken, seine Beliebtheit scheint seit
Jahren ungebrochen. Er wird aus beliebigen Ausgangsstoffen
gebrannt, meist Getreide oder Melasse.
Woraus besteht Gin?
Laut Definition in der EU–Spirituosenverordnung besteht
Gin aus einem Neutralalkohol landwirtschaftlichen
Ursprungs (beispielsweise Korn oder Vodka), der
mit Wacholder und anderen Gewürzen versetzt wird.
Gin hat also mindestens zwei Zutaten: den Alkohol und
die Beeren der Wacholder. Gin erhält seinen Geschmack
aus der Aromatisierung mit Gewürzen, im Vordergrund
muss allerdings der Wacholdergeschmack stehen. Die
Aromatisierung kann sowohl während der Destillation
als auch nachträglich geschehen.
Die 5 Aroma-Gruppen
Die Aromen des Gins lassen sich aromatisch
in 5 Gruppen einteilen:
• wacholderbetonte Gins: Wacholder steht im
Vordergrund. Häufig kombiniert mit
Koriander und Zitrusnoten.
• Gins mit Zitrusnoten: hier spielen die Noten
von Zitrone, Limette, Bergamotte oder Zitrose
eine besondere Rolle. Oft werden von den
frischen Zitrusfrüchten die Schalen verwendet.
• würzige Gins: hier gibt es zwei Tendenzen:
Gartenkräuter oder mediterrane Kräuter wie
Thymian und Rosmarin
• florale Gins: es können zahlreiche Blüten als
Zutaten verwendet werden. Beliebt sind
u. a. Holunder und Lavendel
• crispe Gins: hier spielen Kardamom,
Pfeffernoten, Koriander und Paradieskörner
oft eine besondere Rolle.
Wie kommt das Aroma in den Gin?
Es gibt je nach Aromaträger zwei übliche Destillationsverfahren,
die nebeneinander oder gleichzeitig angewendet
werden: Entweder werden die Alkoholdämpfe
direkt über die Gewürze geleitet und nehmen dabei die
Aromen mit oder die sogenannten Botanicals werden
in den Rohalkohol eingelegt und mit diesem destilliert.
70 Weinblattl • Gin