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akzent Magazin Februar '20 Bodensee-Oberschwaben

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com

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SEEZUNGE | STORY<br />

Never ending breakfast<br />

Die ausländischen All-inclusive-Hotels haben es vorgemacht<br />

und in der Folge wollten es die Gäste bitteschön<br />

auch zu Hause: Was sich Frühstück nennt, findet immer<br />

später statt. Dank Home Office und Kernarbeitszeit ist ein<br />

ausgiebiges, spätes Frühstück für viele auch unter der Woche<br />

möglich. Die Gastronomen und Cafébetreiber stellen<br />

sich zunehmend darauf ein und ermöglichen ihren Gästen<br />

ein Frühstücksvergnügen ohne zeitliche Einschränkungen.<br />

Da ist es allerdings nicht mit Heißgetränk und Käsebrötchen<br />

getan; die Ansprüche an die erste Mahlzeit des Tages<br />

sind deutlich gestiegen. Frisches Obst, verschiedene<br />

Müslis, diverse Milchprodukte, Wunsch-Bowls zum selber<br />

zusammenstellen, Smoothies, abgefahrene Kaffee-Kombinationen<br />

mit Eigelb statt Milchschaum oder ein Latte mit<br />

Popcorn-Topping: Der Kreativität des Gastgebers sind keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Anonym meckern<br />

Wohin gehen wir zum Essen? Um eine Antwort auf diese<br />

Frage zu bekommen, kann man einen Restaurantführer konsultieren<br />

oder – und das ist aus Präsenzgründen sehr viel populärer<br />

– das Internet. Genauer: eines der Bewertungsportale<br />

wie Tripadvisor, Yelp oder Google. An sich keine schlechte<br />

Idee, dieser offene Meinungsaustausch in Form von Erfahrungsberichten:<br />

Gäste vor einem schlechten Restaurant warnen,<br />

gute Gastronomen loben, was sich im besten Fall positiv<br />

auf deren Umsatz auswirkt. Aber das System<br />

hat gravierende Schwachstellen, da es jeden<br />

– wirklich jeden – zum anonymen Restaurantkritiker<br />

macht. Jeder kann hier nach Lust<br />

und Laune, ganz nach Tagesform, bewerten.<br />

Daumen hoch oder runter – die Qualität<br />

oder den Wahrheitsgehalt der Bewertungen<br />

kontrolliert niemand. Ein Restaurant hat<br />

unverschämterweise gerade dann Ruhetag,<br />

wenn ich dort essen möchte? Das gibt<br />

einen Verriss im Netz! Der Service kommt<br />

nicht sofort? Punkteabzug! Wer in die<br />

Portale schaut, stellt fest, dass Lobhudelei<br />

und Vernichtung dominieren. Gäste,<br />

die einfach nur zufrieden waren, äußern<br />

sich eher selten. Für viele Gastronomen<br />

haben ungerechtfertigte Bewertungen<br />

verständlicherweise fatale Folgen.<br />

Dirk Hoberg (Bild rechts) beklagt,<br />

dass die negativen Bewertungen<br />

generell mehr Beachtung finden als<br />

die positiven – wobei er selbst mit seiner<br />

hochgelobten Küche natürlich in einer sehr<br />

komfortablen Position ist. „Ich finde es ehrlicher,<br />

Kritik direkt anzubringen, von Angesicht<br />

zu Angesicht“, meint er. Aber welcher<br />

Gast macht das heutzutage noch?<br />

TEXT: CLAUDIA ANTES-BARISCH<br />

WEIN UND BROT<br />

Schauspiel nach dem Roman von Ignazio Silone<br />

Bühnenfassung und Regie Oliver Vorwerk<br />

Uraufführung<br />

ab 13.03.20<br />

Stadttheater<br />

21

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