akzent Magazin Februar '20 Bodensee-Oberschwaben
akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN www.akzent-magazin.com
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SEEZUNGE | STORY<br />
SCHÖNE NEUE<br />
GASTROWELT<br />
TRENDS UND HYPES<br />
Einfach nur essen gehen, weil‘s nett ist und Abwechslung in den Alltag bringt?<br />
Oldschool! Der Besuch im Restaurant – so, wie das Essen überhaupt – wird<br />
nicht nur bei den Jungen immer mehr zum Ausdrucksmittel von Individualität.<br />
Vegan oder vegetarisch, bio oder Functional Food, Paleo oder glutenfrei, all<br />
diese Besonderheiten haben den gastronomischen Massenmarkt erreicht und<br />
stellen das Prinzip „Es geht doch nichts über ein ordentliches Steak!“<br />
genauso in Frage wie die Jünger des Casual Fine Dining gestärkte weiße<br />
Tischdecken und steifes Servicepersonal. Obendrein gibt es auch noch<br />
Instagram, Facebook, Snapchat, Bewertungsportale wie Tripadvisor<br />
und Yelp …<br />
Die Trends in der Gastronomie schießen seit einiger Zeit aus dem Boden<br />
wie die Pilze nach einem warmen Septemberregen – und sind in<br />
mancher Hinsicht genauso mit Vorsicht zu genießen. Belehrungsfreie<br />
Freude an bunter (Ess)Vielfalt hat sicher etwas Bereicherndes für<br />
Gäste und Verbraucher. „Essen ist der neue Pop“, so kommentiert<br />
das die bekannte österreichische Ernährungswissenschaftlerin und<br />
Food-Trendforscherin Hanni Rützler. Offen bleibt dabei jedoch die<br />
Frage, wie es den von fortwährend neuen Hypes getriebenen und<br />
öffentlichen Bewertungen ausgesetzten Gastronomen ergeht.<br />
Der Bruch mit den Konventionen<br />
Bei der Suche nach den neuesten Gastrotrends hilft ein Blick in einen<br />
der großen Gourmetführer. Gault Millau Deutschland begrüßt in seiner<br />
Ausgabe von 2019 „die zunehmende Unbeschwertheit in der Gastronomie<br />
und die Entwicklung einer authentisch deutschen Küche“. Und<br />
erklärt: „Klassische Gourmettempel-Insignien gehen ebenso an den Wünschen<br />
des Publikums vorbei wie der in ambitionierten Küchen immer häufiger<br />
praktizierte Menü-Zwang. Die Gäste sehen gehobene Gastronomie immer<br />
selbstverständlicher als Teil des Alltags, den sie entspannt genießen möchten.“<br />
Tatsächlich brechen Küchenchefs zunehmend mit Konventionen. Open Cooking,<br />
Mehrgänge-Menüs (auch abseits der Sterneküche), die sich aus vielen kleinen Gerichten<br />
zusammensetzen, Speisen „to share“: Neue, zwanglose Restaurantkonzepte,<br />
viel Vegetarisches und auf wenige Zutaten reduzierte Kreationen liegen im Trend. In<br />
den Gourmettempeln sind strikte Serviceregeln und vornehm eingedeckte Tische längst<br />
kein Muss mehr. Insbesondere in den Großstädten markiert ein ungezwungener Umgang den<br />
Stilwechsel. Typisch für das sogenannte „Casual Fine Dining“: raue Böden und Wände, Speisen<br />
am Tresen, viele Mini-Portionen, Innereien, die offene Küche und ein entspannter, aber<br />
freundlicher Service.<br />
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