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akzent Magazin Februar '20 Bodensee-Oberschwaben

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64<br />

LINDAUERLEBEN<br />

SEIT 20 JAHREN AM SEIDENEN FADEN<br />

Mit der Oper „Die Zauberflöte“ startet die Lindauer Marionettenoper<br />

in ihre 20. Saison. In der laufenden Spielzeit<br />

werden sieben unterschiedliche Stücke aufgeführt.<br />

Als Höhepunkt steht „Die Entführung aus dem Serail“<br />

auf dem Spielplan: als Livespiel auf der großen Bühne<br />

im Stadttheater.<br />

Die Lindauer Marionettenoper ist ein richtiges kleines<br />

Opernhaus. Rote Samtsessel, roter Samtvorhang, hohe, gewölbte<br />

Decke in altehrwürdigem Gebäude. Gespielt werden<br />

Opern, Operetten und Ballett – nur eben in Miniatur und<br />

mit Marionetten. Im <strong>Februar</strong> vor 20 Jahren kam Bernhard<br />

Leismüller (Bild unten links mit Ehemann Patrick) nach Lindau.<br />

Im Gepäck nichts als Abenteuerlust, Leidenschaft und ein<br />

gutes Konzept für eine Marionettenoper. Der Bad Tölzer<br />

hatte einfach mit dem Finger auf die Landkarte getippt und<br />

so entschieden, wo es hingehen sollte. „Rückblickend war<br />

das sehr mutig“, überlegt er. Aber er hat es geschafft.<br />

Etwa 500 Marionetten hat Bernhard Leismüller inzwischen<br />

gebaut. Über 200.000 Zuschauer waren seither zu Gast.<br />

Das Ensemble zählt mittlerweile 14 Puppenspieler. Insgesamt<br />

arbeiten mehr als 20 Leute für die Marionettenoper.<br />

Sogar einen Förderverein gibt es: Die „Freunde der<br />

Lindauer Marionettenoper“ sind auf über 200 Mitglieder<br />

angewachsen. In diesem Jahr feiert das außergewöhnliche<br />

Opernhaus Jubiläum. Bis heute ist die Lindauer Marionettenoper<br />

einzigartig in Deutschland, und Berhard Leismüller<br />

gilt als Virtuose der Marionettenkunst.<br />

Die magischen Momente sind die, in denen die Zuschauer<br />

vergessen, dass auf der Bühne Marionetten agieren,<br />

wenn sie glauben, die Puppen atmen zu hören, in ihren<br />

Gesichtern Freude oder Traurigkeit, Glück oder Schmerz<br />

zu entdecken. Dann ist das Bewegungsspiel vollkommen.<br />

Den menschlichen Vorbildern möglichst nahezukommen,<br />

ist der Kern der Philosophie der Marionettenoper. Und das<br />

Ziel eines jeden Puppenspielers.<br />

Für das Jubiläum holt Leismüller erstmals echte Sänger auf<br />

die Bühne. Normalerweise kommen Gesang und Musik<br />

vom Band. Doch nun plant Leismüller eine Vorstellung mit<br />

Live-Orchester und Live-Sängern. Dafür wird er am 28. Oktober<br />

die Reisebühne der Marionettenoper auf die große<br />

Bühne des Lindauer Stadttheaters stellen. Zu sehen sein<br />

wird „Die Entführung aus dem Serail“. Das Stück, mit dem<br />

vor 20 Jahren die Erfolgsgeschichte der Marionettenoper<br />

in Lindau ihren Anfang nahm. Zudem, so Leismüller, sei es<br />

sein persönliches „Herzstück“, denn diese gut für Kinder<br />

geeignete Oper, aufgeführt vom Marionettentheater seiner<br />

Heimatstadt Bad Tölz, war es, die ihn als elfjährigen<br />

Buben für das Puppenspiel begeisterte.

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