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MuyBien 2020_Februar-Mai

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Bacalao

“So hart, dass man jemanden erschlagen kann” oder “der wäre gut als

Kauknochen für Hunde geeignet” Nanu? Ist die MUY BIEN zu einem

Tiernahrungsmagazin mutiert? Oder berichten wir neuerdings über

die neusten Schlagwerkzeuge am Markt? Nein, bei unseren Recherchen zum

Thema Bacalao ist man sich in diversen deutschen Foren einig: Bacalao…für

diesen stinkenden Fisch braucht man einen Waffenschein. Einig allerdings

nur unter den Unwissenden. Unsere kanarischen Leser können darüber nur

lachen. Aber es stimmt, als nicht Einheimischer macht man doch irgendwie

eher einen Bogen um diesen Part der Fischtheke, welcher in jedem Supermarkt

zu finden ist. Was der Bauer nicht kennt…das isst er nicht, besagt eine

deutsche Redewendung.

Kulturbanausen, sage ich. Zugegeben - gut riechen tut er am Anfang nicht.

Nach langer Wässerungszeit und mit Sosse und Beilagen wird es dann richtig

lecker.

Aber fangen wir von vorne an…was hat es mit diesem Fisch auf sich und

warum ist er so hart? Eigentlich müsste er uns ziemlich nahestehen, der

Klippfisch. Seinen Ursprung hatte er nämlich nicht im Süden, sondern in

Skandinavien und gehörte vor 500 Jahren zu den am weitest verbreiteten

Lebensmitteln in Europa. Viele für uns heute selbstverständliche Lebensmittel

haben einen ähnlichen Hintergrund: Zwieback, Knäckebrot, Salzhering

oder luftgetrockneter Schinken halten sich monatelang und waren gerade

für militärische Unternehmungen enorm wichtig. Die Welt befand sich

ständig im Krieg und grosse Armeen wollten ernährt werden - zu Land und

vor allem natürlich zu Wasser.

Im Gegensatz zum Stockfisch wird der Klippfisch, vor dem Trocknen ordentlich

eingesalzen. Und da klären wir kurz einen Irrtum auf. Bacalao ist erst

einmal nur die generelle Bezeichnung für Kabeljau bzw. Dorsch. Um diesen

allerdings handelt es sich meistens, wenn es um Klippfisch geht, der in den

mediterranen Ländern so beliebt ist. Nachdem die Fische gespalten wurden,

wobei das Rückgrat verbleibt, werden sie etwa 2m hoch auf Paletten

geschichtet. Dabei wechseln sich jeweils eine Lage Salz und eine Lage Fisch

ab. So bleibt der Bacalao sehr lange haltbar, aber erhält auch ein ganz besonderes

Aroma.

“So hard you could slay someone” or “that would make a good

dog chew” Nanu? Has the MUY BIEN mutated into a pet food

magazine? Or are we reporting about the latest percussion

tools on the market? No, our research on the subject of bacalao has

led to the same conclusion in various German forums: Bacalao...for

this stinking fish you need a gun licence. However, there is only agreement

among the ignorant. Our Canarian readers can only laugh about

it. But it’s true, as a non-native one somehow rather avoids this part

of the fish counter, which can be found in every supermarket. What

the farmer does not know... he does not eat, says a German saying.

Cultural philistines, I say. Granted - he doesn’t smell good at first.

After a long soaking time and with sauce and side dishes it becomes

really tasty.

But let’s start from the beginning... what is it about this fish and why

is it so hard? Actually it should be quite close to us, the cod. It didn’t

originate in the south but in Scandinavia and 500 years ago it was

one of the most widespread foods in Europe. Many foods that we

take for granted today have a similar background: rusks, crispbread,

salted herring or air-dried ham last for months and were enormously

important, especially for military ventures. The world was constantly

at war and large armies wanted to be fed - on land and above all, of

course, by sea.

In contrast to the stockfish, the cliff fish is properly salted before drying.

And there we clear up a mistake. Bacalao is first of all only the

general name for cod or cod. But it is mostly cod when it comes to

cod, which is so popular in the Mediterranean countries. After splitting

the fish, leaving the backbone, they are piled up on pallets about

2m high. During this process a layer of salt and a layer of fish alternate.

This way, the bacalao can be kept for a very long time, but also

gets a very special aroma.

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