Waffenmarkt-Intern Ausgabe 0319
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Büchsenmacher, Messer & Schere 03/2019 · 75<br />
Einer der Pioniere auf dem Sektor Karbon im Waffenbau ist die US-amerikanische<br />
Firma Christensen Arms. Zu den ersten großen Serienherstellern, die<br />
ihre Büchsen mit Karbonschäften ausstatteten, gehören die finnische Firma<br />
Sako sowie der österreichische Traditionshersteller Steyr Mannlicher.<br />
Mit dem Schaft aus CFK ist es jedoch im Waffenbau mit dem superleichten Material<br />
noch nicht getan. Hochburg des Stahls blieben bislang der Lauf sowie die<br />
Verriegelungselemente. Der aus Stahl gefertigte Lauf ist zum einen ein hoher<br />
Faktor für die Präzision der Waffe<br />
und trägt insbesondere bei Büchsen<br />
durch seine Materialstärke<br />
beträchtlich zum Waffengewicht<br />
bei. So wiegt ein birnenförmiger,<br />
600 Millimeter langer Stahllauf<br />
etwa 1.350 bis 1.500 Gramm. Während<br />
man beim Schaft durch verschiedene Kunststoffe und beim Systemgehäuse<br />
mittels Leichtmetalllegierungen oder Titan schon beträchtliche Gewichtsreduzierungen<br />
bei den Büchsen erreicht hat, ging Dr. Christensen, Inhaber der Firma<br />
Christensen Arms, als einer der ersten Waffenbauer auch dem Lauf an den<br />
Kragen. Bewerkstelligt wird dies, indem man einen extrem minimierten Stahllauf<br />
mit Kunststoff ummantelt, wobei hier besondere Anforderungen zu stellen sind<br />
und, wie die bisherigen Erfahrungen gezeigt haben, ein kohlenstofffaserverstärkter<br />
Kunststoff die beste Lösung darstellt. Karbon ist deutlich härter und<br />
starrer als Stahl, wiegt aber nur ein Fünftel davon.<br />
Kaum ein Teil der Waffe hängt mit der Präzision mehr zusammen als der<br />
Lauf. Vom Schwingungsverhalten her gesehen ist es günstig, den Lauf so<br />
Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff (CFK) kann im Waffenbau<br />
sinnvoll eingesetzt werden, wenn man dabei das Gesamtkonzept<br />
der Waffe im Auge behält.<br />
dick und so kurz wie möglich zu halten. Dies ist aber nur innerhalb gewisser<br />
Grenzen möglich, die durch andere Faktoren bestimmt werden. Die Laufstärke<br />
ist hauptsächlich eine Frage des gesamten Waffengewichts. Die Länge<br />
des Laufs hat zusätzlich Einfluss auf die innenballistischen Zusammenhänge.<br />
Zur Ausnutzung der Treibkraft der Pulverladung ist eine bestimmte<br />
Lauflänge erforderlich. Je größer die Pulverladung ist und je langsamer das<br />
Treibladungsmittel abbrennt, desto länger muss der Lauf sein, was natürlich<br />
das Waffengewicht erhöht. Bei einem zu kurzen Lauf entsteht neben der<br />
schlechten Ausnutzung der<br />
Treibladung ein starkes Mündungsfeuer,<br />
ein lauter Knall und<br />
auch ein stärkerer Rückstoß.<br />
Unter dem Einfluss der<br />
Schussentwicklung entstehen<br />
Schwingungen in Lauf und System,<br />
die in verschiedenen Richtungen verlaufen. Sie beeinflussen die Treffpunktlage<br />
und die Treffgenauigkeit der Büchsenläufe. Die Laufschwingungen<br />
an der Laufmündung geben in dem Augenblick, in dem das Geschoss<br />
die Laufmündung verlässt, dieser einen nicht voraussehbaren, im Übrigen<br />
auch von Schuss zu Schuss ein wenig unterschiedlichen Ausschlag und<br />
damit dem Geschoss seine endgültige Flugrichtung. Je größer dieser Ausschlag<br />
ist, umso größer wird die Streuung. Es muss also das Ziel bei der<br />
Auswahl der Laufabmessungen sein, die Schwingungen und damit den<br />
Ausschlag der Laufmündung auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Diese gewünschten Eigenschaften – zum Kaliber passende Lauflänge ohne<br />
übermäßiges Gewicht und genügend Schwingungsstabilität – erreicht man mit<br />
Distributor aus Tradition und Leidenschaft.<br />
Manfred Alberts GmbH<br />
Bielsteiner Str. 66 · 51674 Wiehl · Telefon 02262-7221-0 · Fax 02262-7221-40<br />
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