10.04.2020 Aufrufe

Kulturfenster Nr. 01|2020 - Februar 2020

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ARS NOVA - Neu Komponiert & Interpretiert

Lukas M. Gasser

mit vielen Melodien im Kopf

Feinfühlig, locker und experimentierfreudig präsentiert

sich der junge Komponist aus Villanders

Schon als Kind trug Lukas M. Gasser Melodien

im Kopf. Irgendwann begann er sie

festzuhalten und aufzuschreiben. Seine

erste Komposition war eine Polka für die

örtliche Musikkapelle. Damals war der im

Jahr 1996 in Brixen geborene Jungkomponist

gerade zwölf Jahre alt. Mittlerweile

weist der 23-jährige Villanderer ein ansehnliches

Repertoire an Blasorchesterwerken

auf. Seine Tätigkeit als Komponist

sieht Lukas M. Gasser aber vor allem

locker und zwanglos. Für ihn soll es eine

liebenswerte Nebentätigkeit bleiben – zumindest

noch aus heutiger Sicht.

Als ihm sein Großvater als Kind von der

Schlacht um den Col di Lana erzählte,

war Lukas M. Gasser gebannt und beeindruckt.

Die Bilder, die sein Großvater

von den Kämpfen zeichnete, an denen

Lukas‘ Urgroßvater teilgenommen

hatte, ließen ihn nicht mehr los. Im Alter

von 15 Jahren verdichtete Lukas M.

Gasser seine Bilder im Kopf zum Tongemälde

„Col di Lana“, welches bis heute

von verschiedenen Musikkapellen aufgeführt

wurde und wohl sein bekanntestes

Stück darstellt.

Das Einatmen der Natur, die Sicht auf

Berge und Weiten spielen im Leben von

Lukas M. Gasser eine wichtige Rolle. Hier

holt er sich Inspiration für sein musikalisches

Schaffen. In seinem Werk „A Canadian

Suite“ bringt der junge Komponist

seine große Bewunderung für die unglaublichen

Naturlandschaften Nordamerikas

musikalisch zum Ausdruck. Eine Komposition,

die ihm bisher die wohl größte

Freude bereitete.

Ideen für seine Kompositionen springen

Lukas M. Gasser aber durchaus auch

spontan in den Kopf, das kann schon

mal unter der Dusche passieren oder

im Bett. Dabei entstehen die Stücke zuerst

skizzenhaft auf dem Papier, da müssen

am Anfang nicht einmal Noten sein.

„Wenn ich das

Stück dann ausreichend

ausgearbeitet

habe, gehe

ich dazu über, mit

dem Computer zu

arbeiten. Auch

beim Improvisieren

am Klavier

können immer

wieder mal Stücke

entstehen“, sagt

Lukas M. Gasser.

In seinem

neuesten Stück

„An Overture in

April“, das als

reine Übung entstanden

ist, sieht

der junge Komponist

vor allem

eine Abkehr der

„experimentelleren“

Komposition

hin zu einer

zunehmend

klassischen Tonsprache

in seinen

Werken. Lukas

M. Gasser:

„Ich musste feststellen,

dass sich

die Qualität eines

Stückes nicht nur

über seine Komplexität definiert. Grundsätzlich

ist es aber meine Intention, eine

möglichst reichhaltige Tonsprache, sei es

nun die Harmonik, Rhythmik oder Stilistik

betreffend, zu verwenden“. Dazu

hat der talentierte Südtiroler Jungkomponist

noch alle Zeit der Welt. Auch wenn

er seinen Hauptberuf irgendwann in

der Agrarwirtschaft finden möchte, vor

allem eines würde Lukas M. Gasser jedenfalls

sehr reizen: „Eine Symphonie

Der Südtiroler Jungkomponist Lukas M.

Gasser: „Melodien im Kopf“

zu verfassen, nachdem diese musikalische

Form auch in der symphonischen

Blasmusik immer üblicher wird“. Dabei

ist dem Villanderer durchaus bewusst,

dass eine solche Königsdisziplin des orchestralen

Komponierens eine Vielzahl

von Fertigkeiten, große Erfahrung und

auch ein erhebliches Maß an Ausdauer

erfordert. Genau daran wird es dem talentierten

Südtiroler Jungkomponisten

sicher nicht fehlen.

32

KulturFenster

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!