Quality Engineering 02.2020
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Arbeiten zu Hause bietet zweifellos Vorteile. Aber nicht jedem gefällt die Vermischung<br />
von Job und Privatleben Bild: agcreativelab/stock.adobe.com<br />
Eine Redaktion – zwei Meinungen<br />
Home, Office oder beides?<br />
Nicht nur bei Audits wird die Arbeit aus der Ferne zum Trend. Seit Corona erledigen Mitarbeiter<br />
ihren Job verstärkt aus dem Home Office. Für einen Teil der Redaktion von <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> ist<br />
das schon lange Alltag. Aber ist die Heimarbeit auf lange Sicht das optimale Konzept? Die<br />
Redaktion ist da unterschiedlicher Meinung.<br />
„Für mich hat sich ja fast nichts<br />
verändert“, pflege ich zu antworten,<br />
wenn mich jemand<br />
fragt, wie mir das Covid-19-bedingte<br />
Arbeiten im Homeoffice<br />
behagt. Konferenzen per Skype,<br />
viele Abstimmungstelefonate,<br />
kein Schwätzchen mit Kollegen<br />
an der Kaffeemaschine, keine<br />
Sabine Koll, Redaktion<br />
Kantine zum Mittagessen – all<br />
<strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong>,<br />
das ist für mich normal, da ich<br />
mag das Arbeiten im<br />
generell im Homeoffice arbeite.<br />
Homeoffice sehr<br />
Kein Stau bei der Anfahrt ins Büro,<br />
zwischendrin mal schnell die<br />
Waschmaschine befüllen, den Brotteig dehnen und falten,<br />
bei schönem Wetter auf dem Balkon arbeiten: Ich<br />
mag diesen fließenden Übergang zwischen Privatleben<br />
und Arbeit. Und wenn ich am Abend den Rechner runterfahre<br />
und das Arbeitszimmer verlasse, dann ist Feierabend.<br />
Alles nur eine Kopfsache – fast, denn seit dem<br />
Ausbruch der Pandemie sitzt nun auch mein Mann im<br />
Homeoffice. Immerhin in einem anderen Raum, aber<br />
nun lösen sich die von mir festgelegten Grenzen zwischen<br />
Arbeit und Freizeit zunehmend auf. Er fragt mich<br />
zwischendrin: Was essen wir heute? Was soll ich vom<br />
Metzger mitbringen? Wo ist meine Fahrradhose? Da<br />
wünsche ich mir mein „altes“ Homeoffice zurück. ■<br />
Natürlich ist es keine Frage,<br />
dass zur Zeit jeder, dem das<br />
möglich ist, im Home Office arbeiten<br />
sollte – um die Verbreitung<br />
des Corona-Virus einzudämmen.<br />
Aber ich bin froh,<br />
wenn ich irgendwann wieder in<br />
meine Bürogemeinschaft zurückkehren<br />
kann. Ich freue mich<br />
Markus Strehlitz,<br />
Redaktion <strong>Quality</strong> darauf, jeden Morgen aus der<br />
<strong>Engineering</strong>, ist für klare Tür zu treten und erst abends<br />
Verhältnisse<br />
wieder nach Hause zu kommen.<br />
In der Zeit dazwischen kann ich<br />
konzentriert arbeiten – höchstens<br />
unterbrochen von einem kurzen Plausch mit einem<br />
Kollegen an der Kaffemaschine. Abends kann ich mich<br />
dann ebenfalls konzentrieren – und zwar auf meine Familie.<br />
Im Home Office fällt mir diese strikte Trennung<br />
schwerer. Befindet sich der Arbeitsplatz bei mir zu Hause,<br />
dann ist auch die Lampe nicht weit, die noch an die<br />
Wohnzimmerdecke angebracht werden muss. Oder die<br />
Tochter, der ich mal schnell bei den Politik-Hausaufgaben<br />
helfen soll. Umgekehrt ist es schwieriger, am Abend<br />
vom Job wirklich abzuschalten. Der Rechner steht ja<br />
stets zum Einsatz in den eigenen vier Wänden bereit –<br />
egal zu welcher Uhrzeit. Ebenso wie das Telefon. Da bin<br />
doch eher für klare Verhältnisse.<br />
■<br />
<strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> <strong>02.2020</strong> 15