Quality Engineering 02.2020
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:: Technik<br />
ICI-Einsatz in der Mikroskopie: ein Ball<br />
Grid Arrays – aufgenommen mit<br />
einem 4μm-ICI-System und einer<br />
Inspektionsgeschwindigkeit von 27 mm<br />
pro Sekunde Bild: AIT<br />
Qualität steigern mit Inline Computational Imaging<br />
Besser, schneller und genauer<br />
Mit Inline Computational Imaging ist ein neues Verfahren für die kombinierte 2D- und<br />
3D-Inline-Inspektion verfügbar. Es arbeitet weitgehend unabhängig von den<br />
Oberflächeneigenschaften der geprüften Objekte und liefert in Echtzeit optimierte<br />
Farbbilder und detaillierte 3D-Tiefenmodelle. Dank neuer Entwicklungen lässt sich das<br />
Verfahren jetzt auch für die Mikroskopie einsetzen.<br />
Die Autorin<br />
Petra Thanner<br />
Research Engineer<br />
AIT Austrian Institute of<br />
Technology<br />
www.ait.ac.at<br />
In der Qualitätskontrolle ist es neben exakter<br />
3D-Vermessung immer öfter auch notwendig,<br />
aus unterschiedlichen Betrachtungs-<br />
und Beleuchtungsrichtungen zu inspizieren,<br />
um 100 % der Fehler zuverlässig<br />
erkennen zu können. Konventionelle One-<br />
Shot-Bildverarbeitungslösungen arbeiten<br />
mit einer fixen Kamera- und Beleuchtungsposition<br />
und stoßen damit in der industriellen<br />
Inspektion immer häufiger an ihre Leistungsgrenzen.<br />
Die am AIT entwickelte ICI-Technologie<br />
(Inline Computational Imaging) orientiert<br />
sich an den Anforderungen moderner Produktionsprozesse<br />
und nutzt die natürliche<br />
Transportbewegung des Objektes für die simultane<br />
Erfassung des Objekts unter verschiedenen<br />
Betrachtungs- und Beleuchtungsrichtungen.<br />
Auf diese Weise ahmt ICI<br />
die Vorgehensweise eines Menschen nach,<br />
der beim Prüfen einer glänzenden Oberfläche<br />
die Betrachtungs- und Beleuchtungswinkel<br />
intuitiv variiert, um auch kleinste Defekte<br />
auszuspüren.<br />
ICI kann an unterschiedlichste Prüfgenauigkeiten<br />
und Inspektionsgeschwindigkeiten<br />
angepasst werden und eignet sich<br />
daher hervorragend für die Inspektion von<br />
vielerlei Materialien, über die Materialklassifikation<br />
bis hin zur Druckbildinspektion<br />
und Prüfung von Sicherheits-Features wie<br />
Hologrammen und taktilen Elementen.<br />
Sensorsystem nutzt den natürlichen<br />
Teiletransport<br />
Die ICI-Technologie kombiniert Lichtfeld (LF)<br />
und Photometrie (PS) in einem kompakten<br />
Setup. Das ICI-Sensorsystem besteht aus<br />
einer Kamera und zwei Beleuchtungen<br />
64 <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> <strong>02.2020</strong>