Quality Engineering 02.2020
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und nutzt den natürlichen Teiletransport,<br />
um eine Bildsequenz aufzunehmen, während<br />
sich das Objekt unter der Kamera vorbeibewegt.<br />
Jede Einzelaufnahme zeigt das Objekt<br />
dabei unter einem anderen Betrachtungsund<br />
Beleuchtungswinkel. Der so aufgenommene<br />
ICI-Bildstapel beinhaltet damit<br />
gleichzeitig Lichtfeldinformationen und<br />
photometrische Informationen.<br />
Die ICI-Algorithmen sind eine maßgeschneiderte<br />
Kombination aus Bestimmung<br />
des 3D-Höhenprofils und Oberflächenrekonstruktion<br />
und berechnen aus dem ICI-<br />
Bildstapel neben einer exakten und detailreichen<br />
3D-Rekonstruktion auch optimierte<br />
2D-Bilder wie High-Dynamic-Rage-, All-infocus-,<br />
Hellfeld-, Dunkelfeld-, Glanzreduktion-<br />
und Schattenreduktionsbilder.<br />
Detailausschnitt einer Wirebond-Komponente per ICI. Links:<br />
All-in- focus-Farbbild. Rechts: Tiefeninformation (3D) Bild: AIT<br />
Seine Stärke kann ICI dort am besten zeigen,<br />
wo höchste Genauigkeits- und Geschwindigkeitsanforderungen<br />
mit der Prüfung<br />
von komplexen Geometrien und herausfordernden<br />
Oberflächeneigenschaften<br />
zusammentreffen – wie zum Beispiel in der<br />
Elektronikfertigung, für metallische Oberflächen<br />
und im Verpackungs- und Sicherheitsdruck.<br />
Anwendungsbeispiel: Inspektion eines<br />
Chipsockels<br />
Ein Beispiel, das die Leistungsfähigkeit von<br />
ICI verdeutlicht, ist die Inspektion eines<br />
Chipsockels. Dabei ist es erforderlich, gleichzeitig<br />
die korrekte Beschriftung des Etiketts,<br />
Kratzer in der Oberfläche und die Anwesenheit<br />
und korrekte Höhe aller Pins zu kontrollieren.<br />
Durch die Kombination von Lichtfeld und<br />
Photometrie erreicht ICI sowohl global korrekte<br />
als auch im Detail hoch aufgelöste<br />
3D-Rekonstruktionen. Für den Chipsockel<br />
bedeutet das, dass sowohl das schwarze Gehäuse<br />
als auch die feinen metallischen Pins<br />
korrekt 3D-modelliert werden. Auch kleinste<br />
Details wie zum Beispiel das Etikett mit Prägung<br />
können deutlich erkannt werden. Sogar<br />
Kratzer am Metallteil des Chipsockels<br />
werden detektiert. Gleichzeitig zur 3D-Rekonstruktion<br />
liefern die ICI-Algorithmen<br />
auch pixelgenau rektifizierte Farbinformationen<br />
und ermöglichen so auch die Inspektion<br />
der Beschriftung am Etikett.<br />
Ein weiteres Einsatzgebiet für ICI ist die<br />
Qualitätskontrolle von Wirebond-Komponenten.<br />
Wesentliches Qualitätskriterium<br />
bei Wirebond-Komponenten ist ein ausreichender<br />
Abstand der Drähte zueinander.<br />
Seine vielen Betrachtungs- und Beleuchtungswinkel<br />
machen ICI zu einem idealen<br />
Prüfsystem für diese Komponenten.<br />
Auch für die Mikroskopie wird schnelle<br />
3D-Inspektion immer wichtiger. In den vergangenen<br />
Jahren haben neue Inline-Verfahren<br />
für die mikroskopische 3D-Bildgebung<br />
das Interesse sowohl der Wissenschaft als<br />
auch der Industrie geweckt. Trotz zahlreicher<br />
Entwicklungen auf diesem Gebiet gibt es<br />
bisher nur wenige inline-fähige Lösungen.<br />
Bis vor kurzem war ICI auf die Prüfung<br />
von makroskopischen Merkmalen beschränkt,<br />
die größer als 15 μm pro Pixel sind.<br />
Die aktuelle Weiterentwicklung der Technologie<br />
erlaubt nun auch ihren Einsatz für die<br />
Inline-3D-Mikroskopie und ermöglicht Auflösungen<br />
von 4 μm in allen drei Dimensionen<br />
(X/Y/Z).<br />
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<strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> <strong>02.2020</strong> 65