10.06.2020 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 05/06-2020

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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Küchenbranche<br />

damit gewährleistet ist, dass sie ihren Beitrag zur Einhaltung<br />

der Abstandregeln leisten – und natürlich, dass<br />

sich jemand Zeit für sie nehmen kann. Hierzu werden<br />

sicher auch Online-Terminreservierungen zunehmen.“<br />

Findet das Planungs- und<br />

Verkaufs gespräch künftig gar<br />

nur noch im Video-Chat statt?<br />

Niklas Schulte, BMK: „Kurz und mittelfristig ist davon<br />

nicht auszugehen. Das persönliche Gespräch wird gerade<br />

nach der ,Corona-Isolation‘ wieder einen hohen Stellenwert<br />

haben und für den qualifizierten Fachhändler<br />

eindeutig zum Vorteil werden. Gleichwohl werden digitale<br />

Services und Beratungstools als Ergänzung an Relevanz<br />

gewinnen.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Nein, sicherlich nicht ausschließlich,<br />

und vermutlich auch nicht überwiegend. Aber –<br />

wie bereits dargestellt – können Vorgespräche per Video-Chat<br />

helfen, die Prozesse zu strukturieren und zu<br />

fokussieren. Sicher nimmt Videochat an Bedeutung zu<br />

und kann etwa für Information, Beratung und Vorauswahl,<br />

z. B. bei der Ausstattung /Zubehör, gut genutzt<br />

werden. Zudem erhält der Verkäufer einen guten Eindruck<br />

vom Wohnumfeld des Kunden.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Nein, das glaube<br />

ich nicht. Der Küchenkunde gibt eine Menge Geld<br />

beim Küchenkauf aus. Der persönliche Kontakt zum<br />

Verkäufer ist aus meiner Sicht nach wie vor sehr wichtig,<br />

um Vertrauen zu schaffen. Ebenso wichtig ist es,<br />

die Küche einmal live gesehen zu haben. Ich kann mir<br />

gut eine Kombination vorstellen aus Online und Offline.<br />

Vorberatung oder Feinschliff via Videokonferenz,<br />

aber dennoch einmal ein persönlicher Besuch bei dem<br />

Berater.“<br />

Lasse Naber: „Nein, auch das glauben wir nicht. Es<br />

ist und bleibt ein großer Unterschied, mit Küchen, Autos<br />

oder anderen hochpreisigen Gütern auf Grundlage<br />

eines persönlichen Face-to-Face-Gesprächs, verbunden<br />

mit optischen und haptischen Reizen wie Formen,<br />

Farben, Materialien und Oberflächen eine Beziehung<br />

herzustellen – oder ob diese nur digital am Bildschirm<br />

oder in virtuellen Gesprächs- und Präsentationsräumen<br />

vermittelt werden.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Auch hier ein klares<br />

NEIN. Das persönliche Gespräch und eine gute Kundenbeziehung<br />

sind durch nichts zu ersetzen. Küchenkauf<br />

ist und bleibt Vertrauenssache. Trotzdem ist die<br />

Einbindung von Videochats in der Akquirierung neuer<br />

Kunden und in der Betreuung von Bestandskunden<br />

nicht mehr wegzudenken.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Nach wie vor spielt beim<br />

Kauf einer aufwendig geplanten und hochwertigen Einbauküche<br />

der „menschliche Faktor“ eine sehr wichtige<br />

Rolle. Natürlich muss nicht bei jeder kleinen Rückfrage<br />

und Änderung gleich der Besuch im Fachgeschäft<br />

oder Handel stattfinden. Aber die persönliche Ansprache<br />

erleichtert vieles und macht eine professionelle Planung<br />

erst möglich.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Das denke ich nicht<br />

und ist sicherlich zu einem gewissen Teil auch abhängig<br />

von der Kundengruppe. Ich bin aber davon überzeugt,<br />

dass es eine verstärkte „hybride“ Lösung geben<br />

wird, welche das Beste aus den Welten vereint.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Ganz sicher nicht! Mit den zusätzlichen,<br />

häufig neu erlernten und geübten Möglichkeiten<br />

der Kommunikation bieten sich weitere, technische<br />

Alternativen für Gespräche, aber aus den o. a.<br />

Gründen ist gerade bei Beratung und Verkauf erklärungsintensiver<br />

Produkte das persönliche Gespräch<br />

und die persönliche Inaugenscheinnahme vor Ort nicht<br />

gleichwertig zu ersetzen.<br />

Viele Händler (insbesondere die kleineren Strukturen)<br />

haben sich in Bezug auf diese neuen Möglichkeiten<br />

der Kommunikation sehr flexibel eingestellt.<br />

Wegen der ebenfalls bereits angesprochenen Skepsis<br />

der Konsumenten bezüglich „unnötiger“ Kontakte,<br />

sind die Händler sicherlich gut beraten, wenn sie ihr<br />

erworbenes Wissen in diesen Themen weiter erhalten<br />

und einsetzen, ein prinzipieller Bedarf bleibt auf jeden<br />

Fall. Gerade bei einfachen Nachfragen können so viele<br />

unnötige Wegezeiten eingespart werden (ökonomisch<br />

und ökologisch gleichermaßen wertvoll).“<br />

Kirk Mangels, MHK: „Die Corona-Pandemie hat viele unserer<br />

Lebensgewohnheiten verändert und zu einer neuen<br />

Normalität geführt, die sich ganz sicher auch – teils nachhaltig<br />

– auf die Geschäfte in den Küchenstudios auswirken<br />

wird. Und tatsächlich erleben wir eine Öffnung hin<br />

zu digitalen Verkaufshilfen, die allerdings nicht dazu<br />

führen, dass komplett online verkauft wird. Vielmehr<br />

werden sie da als weiterer Verkaufskanal eingesetzt,<br />

wo es Sinn macht. Zum Beispiel ist gut vorstellbar, dass<br />

Kunden nicht mehr alle Planungstermine im stationären<br />

Handel wahrnehmen müssen. Zwischenschritte können<br />

sehr gut per Video-Chat abgestimmt werden. Dieses Vorgehen<br />

spart den Küchenkäufern viel Zeit und in Großstädten<br />

mit verstopften Straßen auch Nerven. Wenn es<br />

aber im Beratungsgespräch um Farben und Materialien<br />

oder auch um die Inspiration geht, wird der Besuch im<br />

stationären Handel das Nonplusultra bleiben, denn digital<br />

lassen sich gerade Haptik, aber auch Farben nun mal<br />

schlecht vermitteln. Und schlussendlich bleibt auch der<br />

ganz persönliche Kontakt zwischen Planer und Kunden<br />

für ein erfolgreiches Gespräch ausschlaggebend.<br />

Es wird aber nicht nur Terminvereinbarungen geben.<br />

Denn auch zukünftig werden sich Kunden inspirieren<br />

lassen wollen und schauen einfach vorbei. Die<br />

Anzahl wird allerdings geringer werden als vor der<br />

Krise. Schon alleine dadurch, dass sich der Endkunde<br />

jetzt anders auf ein Gespräch vorbereiten kann, macht<br />

es sehr viel Sinn, einen Termin zu machen, damit der<br />

Händler eben auch ausreichend Zeit einplanen kann.“<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „Das glaube ich nicht.<br />

Der ganze Prozess kann und wird stärker digital un-<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5/6/<strong>2020</strong>

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