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KÜCHENPLANER Ausgabe 05/06-2020

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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Lasse Naber: „In einer zunehmend vernetzten Welt<br />

bleibt Digitalisierung generell in allen Wirtschaftsbereichen<br />

ein großes Thema. Aber nicht überall ist sie<br />

gleich sinnvoll bzw. einfach umsetzbar, wie z. B. im Bereich<br />

Messen.<br />

Weil sie nicht die gewünschte Nähe zum Messebesucher<br />

herstellen, der es gewohnt ist, Neuheiten live<br />

zu erleben, zu interagieren und seinen Gesprächspartner<br />

unmittelbar vor sich zu haben. Eine Messe ist ein<br />

Event, das mit allen Sinnen erlebt werden will und in<br />

dieser Intensität auch von den Besuchern unverändert<br />

geschätzt wird. Ob dies alles durch eine digitale Inspirations-<br />

und Willkommenskultur ersetzbar ist, erscheint<br />

uns mehr als fraglich. Zur Nachbereitung von<br />

Messen sowie zur Optimierung von Marketing-Mix Aktivitäten<br />

können digitale Tools aber durchaus flankierend<br />

gute Dienste leisten. Wir sind sicher, dass sich am<br />

Ende nicht derjenige mit der smartesten App durchsetzen<br />

wird, sondern der, der das beste Erlebnis in der realen<br />

(Messe)welt bietet.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Wie bereits gesagt,<br />

alles wird digitalisiert. Eins aber wird immer bleiben:<br />

der persönliche Kontakt. Denn Geschäfte werden zwischen<br />

Menschen gemacht.“<br />

Markus Wegmann, berbel: „Überall dort, wo der<br />

menschliche Faktor eine Rolle spielt und unabdingbar<br />

ist.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Bereiche wie Montage<br />

und Logistik sind nur bis zu einem gewissen Grad<br />

„digitalisierbar“, denn es müssen immer noch „Möbel<br />

bewegt“ werden. Allerdings bringt die Digitalisierung<br />

hier bereits Mehrwerte, beispielsweise bei der Nachverfolgung<br />

von Logistikketten oder auch bei der Versorgung<br />

mit notwendigen technischen Informationen<br />

zu den zu montierenden Produkten für die Monteure.“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina Küchen: „Digitalität<br />

zieht überall immer mehr ein. Selbst menschliche Gefühle<br />

werden zunehmend durch digitale Medien beeinflusst.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Wenn alles nur digital<br />

laufen würde, dann geht der Mensch und der persönliche<br />

Kontakt verloren. Der Aufbau einer Verständnisebene<br />

zwischen Käufer und Verkäufer mittels z. B. Videotelefonie<br />

funktioniert nicht in dem Maße wie bei<br />

einem direkten Dialog. Die Gefahr, dass Käufer auf diesem<br />

digitalen Weg gleichzeitig mit mehreren Anbietern<br />

in Kontakt treten können, um das Angebot zu optimieren,<br />

wird auf diese Weise tendenziell einfacher.“<br />

Jens Hölper, Garant: „In keinen – denn ich glaube<br />

einfach: den Trend zur Digitalisierung kann man<br />

weder aufhalten noch zurückdrehen. Aber: Der Grad<br />

wird sich unterscheiden. Feinheiten und Details zu<br />

abgestimmten Themen klärt man künftig bestimmt<br />

ver stärkt auf digitalen Wegen. Geht es hingegen um<br />

„große“ Entscheidungen, die weitreichende Veränderungen<br />

mit sich bringen, bleibt das persönliche Gespräch<br />

am Ende das Mittel zum Zweck.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Messen und<br />

Neuheitenvorstellung – eine Produktvorstellung kann<br />

nicht digital erfolgen. Man muss das Produkt anfassen<br />

können. Farben und Formen kommen auf dem Schirm<br />

nicht 1:1 so rüber, wie bei einer Live-Präsentation.“<br />

Jan Kurth, VdDK: „Da wir emotionale Produkte für<br />

echte Menschen anbieten, bleibt der Kontakt zum Kunden<br />

zentral und lässt sich nicht komplett durch digitale<br />

Elemente ersetzen.“<br />

Markus Sander, Häcker Küchen: „In keinem.“<br />

Wird die Produktentwicklung<br />

davon berührt werden – oder<br />

bewährte Konzepte im Marketing<br />

und Vertrieb?<br />

André Dorner, Blum: „Hier gehen wir unseren gewohnten<br />

Weg: Wir hören unseren Kunden zu, entwickeln<br />

gemeinsam innovative Konzepte und unterstützen<br />

sie entlang ihrer gesamten Prozesskette.<br />

Digitale Tools können dies unterstützen, das Wichtigste<br />

bleibt aber stets der intensive Austausch mit den Kunden<br />

über deren Bedürfnisse und die der Möbel nutzer.“<br />

Sven Herden, Rotpunkt Küchen: „Sicherlich wird<br />

durch die derzeitige Pandemie der Produktzyklus öfters<br />

kontrovers diskutiert. Allerdings zweifele ich an,<br />

ob dieser sich gänzlich ändern wird. Damit geht aber<br />

auch die Frage einher, WAS wir zukünftig als Produktentwicklung<br />

verstehen, denn dies muss ja nicht<br />

zwingend das physische Produkt, sondern kann auch<br />

eine neue, innovative Dienstleistung sein, welche einen<br />

Mehrwert für die Kunden darstellt. Marketing und<br />

Vertrieb werden ja bereits gezwungen, sich fast täglich<br />

auf die sich stetig ändernde Lage einzustellen und die<br />

Kundenkommunikation rückt dabei aus meiner Sicht<br />

in einen noch stärkeren Fokus.“<br />

Daniel Borgstedt, KüchenTreff: „Unbedingt. Stillstand<br />

ist Rückgang. Das Thema Produktentwicklung<br />

betrifft uns als Verband nicht direkt. Im Thema Marketing<br />

und Vertrieb arbeiten wir fortlaufend an neuen<br />

Ideen und Konzepten. Die Möglichkeiten, die sich uns<br />

bieten, sind riesig. Man darf also gespannt sein, auf<br />

das was da noch kommt.“<br />

Oliver Streit, nobilia: „Ich habe diese und die Frage<br />

nach den möglichen Auswirkungen für die Bereiche<br />

Außendienst, Logistik und Montage hier zusammengeführt,<br />

da trotz der verschiedenen Bereiche die dahinterstehende<br />

Frage ähnlich bleibt. Meines Erachtens ist<br />

der entscheidende Faktor, was der wesentliche Inhalt<br />

der jeweiligen Funktion ist. Typische Aufgabe des Außendienstes<br />

ist die Betreuung und Beratung der Kunden<br />

und des Verkaufspersonals (inkl. Schulung und<br />

Neuakquisition). Durch den Schwerpunkt im Bereich<br />

Beratung ist hier der persönliche Kontakt schon vorgegeben.<br />

Ähnlich wie in dem oben dargestellten Ver-<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 33

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