10.06.2020 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 05/06-2020

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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Katrin de Louw, wie kam Ihnen die Idee für das<br />

Color network?<br />

Katrin de Louw: Die Grundidee ist sicherlich schon<br />

länger in meinem Kopf gereift. 2018 habe ich mich<br />

dann entschieden, aus der Theorie endlich in die Praxis<br />

überzugehen. Da habe ich deutlich gemerkt, dass<br />

mich schnell ausgerufene, modische Trends kaum<br />

noch emotional berühren. Ich wollte meine Zeit lieber<br />

in sinnvolle und ökologische Projekte stecken und beschloss,<br />

nachhaltige Einrichtung verstärkt zu fördern.<br />

Welche Vision verbinden Sie damit?<br />

Katrin de Louw: Das Colornetwork begreift Farbe als<br />

einen der relevantesten Hebel, um Einrichtungen eine<br />

Langfristigkeit und Nachhaltigkeit hinzuzufügen. Wir<br />

definieren jedes Jahr mithilfe eines Expertengremiums<br />

eine „Sustained Color“, die nicht nur gut kombinierbar<br />

ist, sondern auch dem Zeitgeist der nächsten<br />

zehn Jahre gerecht wird. Gleichzeitig bietet Colornetwork<br />

über den Farbverbund über alle Produkte des Interiors<br />

hinweg einen einzigartigen Servicegedanken.<br />

Denn auf unserer Plattform stellen wir für Innenarchitekten,<br />

Innenausbauer, Bauherren und Endverbrauchern<br />

Produkte in der „Sustained Color“ vor. So gibt<br />

es Fußböden, die zur Küche passen, und Textilien, die<br />

zu den Leuchten passen. Das erleichtert das Einrichten<br />

enorm. Unsere erste Farbe, bei der Jörg Dietz Teil des<br />

Expertengremiums war, heißt „be rooted!“. Es ist ein<br />

zeitloser, erdiger Braunton, der mit nahezu allen Farben<br />

und allen Holzarten kombiniert werden kann. Die<br />

nächste Farbe ist bereits definiert, aber aktuell noch<br />

geheim.<br />

Jörg Dietz, Sie waren Teil des Expertengremiums –<br />

woran erkennt man das Potenzial einer Farbe für<br />

die Nominierung zur „Sustained Color“?<br />

Jörg Dietz: Wir sind es in der Mode oder im Bereich Interior<br />

ja eigentlich gewohnt, eine Farbrange zur Auswahl<br />

zu haben. Vor diesem Hintergrund dann eine<br />

Farbe zu benennen, die branchen- und materialübergreifend<br />

einen Trend beschreibt, ist eine besonders<br />

herausfordernde Aufgabe. Ziel war es, eine Trendfarbe<br />

und keine modische Farbe zu entwickeln, die vergänglicher<br />

ist. Da bedarf es einer intensiven Aus einander<br />

setzung mit dem Thema. Es war spannend, im<br />

Expertengremium mit einem Kreis aus ganz unterschiedlichen<br />

Designern mit unterschiedlichen Hintergründen<br />

zusammenzuarbeiten. Jeder Einzelne brachte<br />

Farben mit, begründete seine Entscheidung der<br />

Vorauswahl und so kamen wir zu dem Ergebnis „be<br />

rooted!“. Das ging relativ schnell, weil wir interessanterweise<br />

alle in eine ähnliche Richtung vorgearbeitet<br />

hatten. Das bestätigte unsere gemeinsame Entscheidung<br />

und untermauert das Potenzial unserer definierten<br />

„Sustained Color“.<br />

Was ist das Spannende an der Zusammenarbeit in<br />

einem so hochrangig besetzten Gremium?<br />

Jörg Dietz: Zum einen war es spannend, seine eigenen<br />

Visionen und Recherchen in den Expertenkreis<br />

einzubringen und<br />

diese mit den Erwartungen<br />

und Vermutungen<br />

der anderen<br />

abzugleichen.<br />

Dann ist es für mich<br />

sehr interessant, als<br />

Designer mit anderen<br />

Kollegen auf hohem<br />

gestalterischem<br />

Niveau an einer ganz<br />

konkreten Aufgabe<br />

zusammenzuarbeiten<br />

und gleichzeitig<br />

einen Einblick<br />

in unterschiedliche<br />

Branchen mit der<br />

dortigen Entwicklung<br />

zu erhalten. Dabei<br />

geht es weit über<br />

Katrin de Louw, Gründerin von COLORNETWORK ® ,<br />

bei der Arbeit mit Surteco-Designchef Jörg Dietz.<br />

konkrete Farbtrends<br />

hinaus. Auch gesellschaftliche<br />

Entwicklungen, Materialtrends und Denkanstöße<br />

sind hier interessant. Wo sind neue Impulse?<br />

Wo gibt es Anknüpfungspunkte und Gemeinsamkeiten,<br />

die man herausstellen kann?<br />

Foto: Colornetwork<br />

Die richtige Farbe ist maßgebend für ein Produkt,<br />

das einen nachhaltigen Platz in den Wohnräumen<br />

einnimmt. Wie entwickeln Sie die richtigen Farben<br />

bei Surteco?<br />

Jörg Dietz: Farbentwicklung bei Surteco ist eine Teamleistung<br />

der Spezialisten in diesem Bereich. Alle Prämissen<br />

der Trendrecherche fließen in die Farbentwicklung<br />

mit ein. Es folgt ein Briefing für Farbtöne,<br />

die klar definiert sind. Zum Schluss muss die perfekte<br />

Nuancierung auch erlebbar sein. Es geht darum, sensibel<br />

und nuanciert in den unterschiedlichen Substraten<br />

genau den gewünschten Ton zu Ton zu erschaffen.<br />

Zwar sind Farben messbar, über unterschiedliche<br />

Systeme ist sogar eine exakte Beschreibung des Tons<br />

möglich, am Ende ist aber doch das Auge entscheidend.<br />

„be rooted!“ haben wir bei Surteco aktuell als<br />

ABS-Kante und als bedrucktes Dekorpapier. Bei beiden<br />

Produkten ändert sich der Farbeindruck mit der Oberfläche.<br />

Und genau das macht den Reiz aus: Das Spiel<br />

mit den Oberflächen.<br />

Ein kleiner Ausblick in Sachen Trends: Welche Farben<br />

werden uns in den nächsten Jahren verstärkt begleiten?<br />

Jörg Dietz: Grundsätzlich sehe ich weiter eher dunkle<br />

abgetönte Farben und weniger kräftige Töne im Einrichtungsbereich.<br />

Grün ist im Moment besonders im<br />

Trend - in verschiedensten Schattierungen, aber auch<br />

eher dunkel, seriös abgetönt und weniger grell, klar<br />

und laut. Ebenso spielen Gelb und Orange im Einrichtungsbereich<br />

eine große Rolle. Aber auch diese Farbtöne<br />

sehe ich in abgetönten, nicht klaren Variationen.<br />

So können diese mit anderen Farben und Materialien<br />

sehr gut bestehen.<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 69

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