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KÜCHENPLANER Ausgabe 05/06-2020

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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zu entwickeln. Weiter gewöhnen sich alle Beteiligten<br />

sehr schnell an den Austausch per Videokonferenz.<br />

Dieses wird und soll sicherlich Vertriebstagungen im<br />

Werk nicht komplett ersetzen (denn wir leben im Vertrieb<br />

weiterhin von einer gewissen Präsenz und Emotionen),<br />

aber schafft eine Möglichkeit die Anzahl an<br />

Präsenzveranstaltungen zu reduzieren (was eine erhebliche<br />

Zeitersparnis für Mitarbeiter mit weiter Anreise<br />

bedeutet und ist gleichzeitig gut für die Umwelt).“<br />

Heidrun Brinkmeyer, Ballerina-Küchen: „Aus unserer<br />

Sicht wird sich für den Außendienst in Zukunft nicht<br />

viel ändern, da der Ballerina-Außendienst schon vor<br />

der Krise alle digitalen Möglichkeiten eingesetzt hat<br />

und er zwischen Ballerina und Händler das menschliche<br />

Bindeglied darstellt.<br />

Innerhalb der Logistik werden sich für die Küchenmöbel<br />

auch keine großen Veränderungen ergeben, da<br />

die Küchen auch in Zukunft per Lkw oder Container<br />

zu den Händlern gelangen und dort nach wie vor abgeladen<br />

werden müssen. Der Händler bringt diese dann<br />

zum Endverbraucher. Eine Direktlieferung vom Hersteller<br />

wird es im Studiobereich nicht geben, da die individuelle<br />

Küche vom Küchenstudio aus verschiedenen<br />

einzelnen Komponenten komplettiert wird. Die Küchenmöbel<br />

fügen sich nicht von alleine zu einer Küche<br />

zusammen, sondern hierzu wird auch in Zukunft die<br />

Handwerksarbeit der Monteure benötigt. Der Part der<br />

perfekten Montage ist und wird der wichtigste Bestandteil<br />

für die hochwertige Einbauküche sein. Die Serviceleistung<br />

einer guten Montage wird neben der Planung<br />

und Produktqualität in Zukunft kaufentscheidend sein.“<br />

Jürgen Feldmann, Der Küchenring: „Durch die jüngsten,<br />

guten Erfahrungen mit den Video-Calls kann ich<br />

mir vorstellen, dass das ein Tool sein wird, das der Außendienst<br />

in Zukunft öfter einsetzen wird. Ansonsten<br />

nutzen unsere Mitarbeiter natürlich alle Vorteile und<br />

Möglichkeiten, die die Technik derzeit hergibt. Mit<br />

einem flächendeckenden 5G-Netz wird dies natürlich<br />

noch mal eine neue Qualitätsstufe erreichen.<br />

Bei Aufmaß, Planung und bei der Montage vereinfacht<br />

die Digitalisierung natürlich ebenfalls die einzelnen<br />

Prozess-Bausteine. Das ist ein großer Gewinn für<br />

uns alle. Aber am Ende des Tages wird natürlich weiterhin<br />

ein Lkw samt Fahrer die Küchenmöbel ausliefern<br />

und ein Monteur wird sie mit seinen Händen aufbauen.<br />

Daran wird sich in den nächsten Jahren einfach<br />

nichts ändern.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Für die Bereiche Logistik und<br />

Montage sehe ich aktuell nur sehr bedingt krisenbedingte<br />

Veränderungen – allenfalls die Lieferketten<br />

in der Beschaffung von Zukaufteilen werden bestimmt<br />

künftig wieder etwas regionaler werden. Was<br />

den Außendienst betrifft, gehe ich wie eben beschrieben<br />

davon aus, dass künftig viele „kleinere“ Themen<br />

per Video-Chat oder auch klassisch per Telefon geklärt<br />

werden. Man muss ja auch ehrlicherweise sagen, dass<br />

die „Meeting kultur“ in Deutschland vor Ausbruch der<br />

Krise immer mal wieder kritisiert wurde, weil das<br />

Verhältnis von Einsatz und Effizienz nicht immer gestimmt<br />

hat. Und wenn wir künftig alle ein bisschen<br />

weniger auf den Autobahnen der Republik unterwegs<br />

sind, profitieren nicht nur die einzelnen Teilnehmer<br />

und deren Familien, sondern auch die Umwelt.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Nein, die gesetzlichen<br />

Regelungen müssen natürlich eingehalten<br />

(Mundschutz tragen, Abstand halten etc.) werden, aber<br />

in der Sache an sich ändert sich nichts.“<br />

Wird Corona Auswirkungen auf<br />

die Messelandschaft haben?<br />

Michael Rambach, trendfairs: „Man kann eine Pandemie<br />

nicht aussitzen. Es geht um den Umgang mit ihr.<br />

Jeder von uns sollte damit umgehen. Im täglichen Leben<br />

und auch auf Fachmessen. Wir dürfen nicht glauben,<br />

dass an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten<br />

Uhrzeit alles erledigt ist. Gerade wenn wir weltweit<br />

unterwegs sind, sollten wir lernen, damit umzugehen.<br />

Genauso wie beim Einkaufen im Supermarkt und im<br />

Baumarkt auch.“<br />

Stefan Waldenmaier, Leicht: „Solange es keinen Impfstoff<br />

gegen das Virus geben wird, werden wir mit Anpassungen<br />

im täglichen Leben und natürlich auch bei<br />

größeren Veranstaltungen rechnen müssen. Veranstaltungen,<br />

wie die Hausemessen im Herbst, werden nach<br />

aktueller Einschätzung unter Beachtung der Hygienevorschriften<br />

stattfinden. Der Handel kann davon ausgehen,<br />

dass er an den verschiedenen Ausstellungsorten<br />

maximal geeignete Maßnahmen zum Schutz vor<br />

Ansteckung vorfinden wird.“<br />

Matthias Berens, Bauformat Küchen: „Ganz sicher –<br />

ich kann mir aktuell keine Hausmesse / Küchenmeile<br />

vorstellen. Eine Messe lebt von einer gemütlichen Atmosphäre.<br />

Die Hausmesse ist ein jährlicher Branchentreff.<br />

Neben der Kollektionspräsentation ein wichtiger<br />

persönlicher Treff von Industrie, Handel und Verbänden.<br />

Wie das unbeschwert speziell in diesem Jahr laufen<br />

soll, ist schwer vorzustellen.“<br />

Jens Hölper, Garant: „Das kann gut sein – ob und in<br />

welchem Umfang tatsächlich, bleibt aber abzuwarten.<br />

Kurzfristig stehen sicherlich die diesjährigen Herbstmessen<br />

unter strenger Beobachtung – oder wer kann<br />

sich derzeit vorstellen, mit Hunderten oder Tausenden<br />

Menschen gleichzeitig in einem Messezentrum oder<br />

Zelt zu sein? Eventuell werden sich auch die Formate<br />

ändern, die IFA-Verantwortlichen arbeiten ja beispielsweise<br />

schon ein entsprechendes Konzept aus. Mittelfristig<br />

könnte Corona zudem auf die Zyklen Einfluss<br />

haben, in denen Neuheiten präsentiert werden – gerade<br />

bei einem so langlebigen Produkt wie der Küche.<br />

Hier ist es sicher für die ganze Branche empfehlenswert,<br />

den Endkunden wieder mehr in den Blick zu nehmen<br />

und mit einzubeziehen, in welchen langen Zyklen<br />

er sich mit dem Kauf einer neuen Küche beschäftigt.<br />

Das gilt es dann, ins Verhältnis zu der Vielzahl und<br />

Kurzfristigkeit der Aktivitäten zu setzen, die wir innerhalb<br />

der Branche veranstalten.“<br />

5/6/<strong>2020</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37

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