Kapitel 2 Carbon Black - bei DuEPublico - an der Universität ...
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Diskussion 97<br />
Die chemischen Verschiebungen und Halbwertsbreiten <strong>der</strong> 129 Xe-NMR-Signale sind da<strong>bei</strong><br />
von <strong>der</strong> Porengröße und <strong>der</strong> Porengrößenverteilung abhängig. Kleine Poren führen i. A.<br />
zu verstärkten Wechselwirkungen <strong>der</strong> Xenonatome mit <strong>der</strong> Adsorbentoberfläche und<br />
somit zu höheren chemischen Verschiebungen. Die größten Porenräume bilden sich <strong>bei</strong><br />
<strong>der</strong> Agglomeration <strong>der</strong> Aggregate und werden als Interaggregatporen bezeichnet. Aus<br />
makroskopischer Sicht bestimmen sie die Stampfdichte <strong>der</strong> <strong>Carbon</strong> <strong>Black</strong>s, wo<strong>bei</strong> eine<br />
hohe Stampfdichte kleinen Interaggregatporen entspricht und umgekehrt. Das 129 Xe-<br />
NMR-Signal ist da<strong>bei</strong> jeweils zum tiefen bzw. hohen Feld verschoben. Die unregelmäßige<br />
Struktur <strong>der</strong> Aggregate führt zusätzlich zu einer Porengrößenverteilung und somit zu einer<br />
inhomogenen Linienverbreiterung, wie es in Abbildung 6.2-1 schematisch dargestellt ist.<br />
Kleinere Poren entstehen <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Aggregation <strong>der</strong> Primärpartikel, die, wie wir in<br />
<strong>Kapitel</strong> 6.3.1 sehen werden, <strong>bei</strong> einer kubischdichten Anordnung linear von <strong>der</strong> mittleren<br />
Partikelgröße abhängen. Die Reson<strong>an</strong>zlinien <strong>der</strong> in diesen Intraaggregatporen<br />
adsorbierten Xenonatome sind aufgrund <strong>der</strong> stärkeren Wechselwirkungen mit <strong>der</strong><br />
Porenoberfläche zu tieferem Feld verschoben. Im Gegensatz zu den Interaggregatporen<br />
ist hier eine homogenere Porengrößenverteilung zu erwarten, die wie<strong>der</strong>um zu kleineren<br />
Halbwertsbreiten führen.<br />
Poröse Primärpartikel liefern schließlich die dritte Porenart, die nur in <strong>Carbon</strong> <strong>Black</strong>s mit<br />
hoher spezifischer Oberfläche (> 500 m 2 /g) zu finden ist. [1-3] Hier befinden sich die<br />
Xenonatome innerhalb <strong>der</strong> Kohlenstoffmatrix in Intrapartikelporen, wo sie direkt von<br />
aliphatischen und aromatischen Kohlenstoffatomen umgeben sind (vgl. Netzwerktheorie<br />
in <strong>Kapitel</strong> 2.3.3), so dass m<strong>an</strong> daher auch von einer Absorption <strong>der</strong> Xenonatome<br />
sprechen k<strong>an</strong>n. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Wechselwirkungen mit <strong>der</strong> Festkörpermatrix ist<br />
hier<strong>bei</strong> die höchste Tieffeldverschiebung <strong>der</strong> Reson<strong>an</strong>zsignale zu beobachten. Die<br />
chemischen Verschiebung sollte da<strong>bei</strong> unabhängig von den makroskopischen<br />
Eigenschaften sein und somit für alle <strong>Carbon</strong> <strong>Black</strong>s mit mikroporösen Primärpartikeln<br />
den gleichen Wert <strong>an</strong>nehmen.<br />
Zuletzt sei auf das Reson<strong>an</strong>zsignal des freien (extraporösen) Xenons hingewiesen, das<br />
unter Vernachlässigung von Austauscheffekten stets ein Signal geringer Halbwertsbreite<br />
im hohen Feld liefert und dessen chemische Verschiebung zur genauen Bestimmung des<br />
Innendrucks <strong>der</strong> Probe benutzt wird.<br />
Anh<strong>an</strong>d dieses Porenmodells und den nun beschriebenen Austausch- und<br />
Diffusionsprozessen, werden die einzelnen <strong>Carbon</strong> <strong>Black</strong>s hinsichtlich ihrer Struktur und