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Kapitel 2 Carbon Black - bei DuEPublico - an der Universität ...

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134<br />

<strong>Kapitel</strong> 6<br />

Das schmalb<strong>an</strong>dige Signal hoher Intensität <strong>bei</strong> 4,6 ppm wird von Xenonatomen<br />

hervorgerufen, die sich während des NMR-Experiments hauptsächlich im freien<br />

Probenvolumen aufhalten und nicht bzw. kaum mit <strong>der</strong> Adsorbentoberfläche in<br />

Wechselwirkung treten. Das als Schulter des freien Gassignals <strong>bei</strong> 6,5 ppm zu<br />

erkennende Signal k<strong>an</strong>n den auf <strong>der</strong> Graphitoberfläche <strong>an</strong> energiereichen Zentren<br />

adsorbierten Xenonatomen zugeordnet werden, wo<strong>bei</strong> die Schulterbildung und die relativ<br />

geringe Linienbreite von 148 Hz auf eine hohe Beweglichkeit <strong>der</strong> Gasteilchen und somit<br />

ebenfalls auf einen schnellen Austausch mit den freien Xenonatomen schließen lässt. [100]<br />

Zu diesen energiereichen Adsorptionsstellen zählen K<strong>an</strong>ten <strong>der</strong> Graphitebenen, amorphe<br />

Bereiche mit chemisorbierten Heteroatomgruppen und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Defektstellen innerhalb <strong>der</strong><br />

Graphitoberfläche (s. <strong>Kapitel</strong> 2.3). Ebenso k<strong>an</strong>n eine partielle Oberflächenporosität zu<br />

einer verstärkten Adsorption und somit zu einer höheren chemischen Verschiebung<br />

<strong>bei</strong>tragen.<br />

Das dritte Signal ist mit 1641 Hz relativ breit und zeigt damit Ähnlichkeiten zum zweiten<br />

Reson<strong>an</strong>zsignal im Spektrum <strong>der</strong> <strong>Carbon</strong> <strong>Black</strong>s um 200 ppm (<strong>Kapitel</strong> 6.6). Eine Ursache<br />

für die hohe Linienbreite ist in <strong>der</strong> schuppenartigen Struktur <strong>der</strong> Graphitpartikel zu finden,<br />

die zu einer <strong>an</strong>isotropen Ausrichtung <strong>der</strong> Flächennormalen zum Magnetfeld führt und so<br />

eine hohe Anisotropie in <strong>der</strong> chemischen Verschiebung <strong>der</strong> adsorbierten Xenonatome<br />

verursacht. An dieser Stelle sei auf die Ergebnisse von Ripmeester et al. hingewiesen, die<br />

den Einfluss <strong>der</strong> makroskopischen Partikel<strong>an</strong>ordnung in schichtförmigen Tetramethylammonium-Montmorilloniten<br />

(Montmorillonit = Bleicherde) auf die 129 Xe-NMR-Signale<br />

untersuchten und mit 155 ppm eine ungewöhnlich hohe Anisotropie <strong>der</strong> chemischen<br />

Verschiebung f<strong>an</strong>den. [92] Das Reson<strong>an</strong>zsignal <strong>bei</strong> einer zufälligen Anordnung <strong>der</strong> Partikel<br />

setzt sich da<strong>bei</strong> aus den einzelnen Signalen für eine ausschließlich parallele bzw.<br />

senkrechte Ausrichtung bzgl. <strong>der</strong> Richtung des externen Magnetfeldes zusammen.<br />

Neben den strukturbedingten Anisotropieeffekten tragen auch Suszeptibilitätseffekte <strong>der</strong><br />

paramagnetischen Zentren, sowie <strong>der</strong> Ringstromeffekt des konjugierten π-Systems in <strong>der</strong><br />

Graphitebene, zu einer heterogenen Verteilung <strong>der</strong> chemischen Verschiebung (CSA) und<br />

somit zur Linienverbreiterung <strong>bei</strong>. Die mittlere chemische Verschiebung von 1,8 ppm<br />

deutet wie<strong>der</strong>um auf einen schnellen Austausch <strong>der</strong> Xenonatome zwischen adsorbiertem<br />

und freien Zust<strong>an</strong>d hin.

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