Kapitel 2 Carbon Black - bei DuEPublico - an der Universität ...
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Diffusion in porösen Festkörpern 33<br />
Selbstdiffusion findet hingegen auch in Systemen statt, die sich thermodynamisch im<br />
Gleichgewicht befinden. Sie ist eine zufällige, tr<strong>an</strong>slatorische, auf die interne kinetische<br />
Energie beruhende Molekülbewegung in einer gasförmigen o<strong>der</strong> flüssigen Phase. In <strong>der</strong><br />
Literatur wird sie auch häufig als Brownsche Molekularbewegung bezeichnet. [39]<br />
M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n davon ausgehen, dass es sich <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Bewegung von Gasteilchen in<br />
geschlossenen Systemen, wie die in dieser Ar<strong>bei</strong>ten untersuchten Xenongas-Proben,<br />
ausschließlich um Selbstdiffusion h<strong>an</strong>delt. Die Bezeichnung Diffusion wird sich daher im<br />
Folgenden ausschließlich auf die Selbstdiffusion beziehen. In gleicher Weise ist D somit<br />
<strong>der</strong> Diffusionskoeffizienten <strong>der</strong> Selbstdiffusion.<br />
Beim Diffusionsprozess muss außerdem zwischen einer freien und einer gehin<strong>der</strong>ten<br />
Diffusion unterschieden werden. Die freie Diffusion tritt in homogenen Systemen, wie z. B.<br />
Flüssigkeiten und Gasen, auf, in denen die W<strong>an</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Teilchen nur durch Stöße<br />
unterein<strong>an</strong><strong>der</strong> gestört wird. Da<strong>bei</strong> nimmt die Kollisionswahrscheinlichkeit mit steigen<strong>der</strong><br />
Dichte und Temperatur zu. Von Stokes und Einstein wurde hierzu eine Gleichung<br />
aufgestellt, die die Diffusionskonst<strong>an</strong>te D in Abhängigkeit vom hydrodynamischen Radius<br />
rh <strong>der</strong> diffundierenden Teilchen und <strong>der</strong> Viskosität η des gesamten Mediums beschreibt. [28]<br />
RT<br />
D = (3.3-2)<br />
6 r η<br />
π h<br />
Die von einem Teilchen im Zeitraum ∆ zurückgelegte mittlere quadratische Weglänge<br />
< 2<br />
r<br />
><br />
wird durch die Einstein-Smoluchowski-Gleichung beschrieben<br />
2<br />
< r > = 6D∆<br />
[28]<br />
(3.3-3)<br />
und gilt für eine Bewegung in alle drei Raumrichtungen. Aus <strong>der</strong> kinetischen Gastheorie<br />
geht hervor, dass die mittlere zurückgelegte freie Weglänge eines freien Gases von seiner<br />
mittleren Geschwindigkeit < ><br />
2<br />
c und <strong>der</strong> Kollisionsfrequenz νS abhängt.<br />
< r<br />
2<br />
> ≈<br />
< c<br />
ν<br />
S<br />
2<br />
><br />
(3.3-4)<br />
Die mittlere Geschwindigkeit eines Gases wird hingegen von <strong>der</strong> Temperatur und <strong>der</strong><br />
molaren Masse M <strong>der</strong> Gasmoleküle bestimmt und berechnet sich zu [28]<br />
2 3RGT<br />
< c > =<br />
(3.3-5)<br />
M