Verfahrenstechnik 10/2020
Verfahrenstechnik 10/2020
Verfahrenstechnik 10/2020
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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Big-Bags sicher und vollautomatisch<br />
verschließen<br />
Mit dem Autotool System 3080 von HellermannTyton können<br />
Verpackungen vollautomatisch mit einem Kabelbinder und<br />
abfallfrei verschlossen werden. Der Anwender erreicht hierbei<br />
eine gute Materialausnutzung,<br />
da der Verriegelungskopf<br />
und das Band<br />
separat zugeführt werden<br />
und somit kein Bandmaterial<br />
verschwendet wird.<br />
Laut Hersteller muss erst<br />
nach 5 000 Abbindungen<br />
das Material nachgefüllt<br />
werden. Das Gerät lasse<br />
sich gut in bestehende<br />
Automatisierungsprozesse integrieren und sei für den Dauereinsatz<br />
geeignet. Durch die Außenverzahnung des Kabelbinders<br />
entsteht keine Reibung am Beutel oder Big-Bag.<br />
Erhältlich mit schnell austauschbaren Abbindezangen von 30, 50<br />
und 80 mm können Durchmesser von 1–80 mm vollautomatisch<br />
gebündelt werden. Die Bündelgeschwindigkeit liegt je nach<br />
Bündeldurchmesser zwischen 1,1 und 2,4 s pro Zyklus. Durch den<br />
Einsatz des Autotools sei kein Bediener notwendig.<br />
www.hellermanntyton.de<br />
Hochtemperaturanlage bis 400 °C<br />
Für ein großes deutsches Chemieunternehmen hat die Firma<br />
Lauda eine Wärmeübertragungsanlage entworfen. Der Kunde<br />
bestellte eine Anlage, die eine Arbeitstemperatur von 400 °C<br />
problemlos erreichen muss. Eingesetzt wird der Heizer im Bereich<br />
der Materialforschung, bei sogenannten Scale-up-Versuchen und<br />
zur Vorbereitung von Reaktionen, die eine derart hohe<br />
Temperatur unbedingt erforderlich machen. Diese Anlage<br />
ermöglicht eine effektivere Wärmeübertragung und so einen<br />
höheren Durchsatz sowie die Optimierung von temperaturrelevanten<br />
Produktionsprozessen.<br />
Diese Wärmeübertragungsanlagen<br />
nutzen je nach erforderlicher<br />
Vorlauftemperatur und Einsatzgebiet<br />
verschiedene Arten von<br />
Thermalölen (Silikonöl oder eutektische<br />
Gemische). Generell werden<br />
sie elektrisch beheizt und erzeugen<br />
eine temperierte Flüssigkeitsströmung,<br />
die wiederum die Kundenapplikation<br />
heizt. Eine Kühloption mittels Wärmetauscher kann je<br />
nach Bedarf integriert werden. Das Besondere am Sprung von 350<br />
auf 400 °C ist, dass deutlich höhere Arbeitsdrücke zu beherrschen<br />
sind. Auch die applikationsseitig eingesetzten Edelstahlreaktoren<br />
müssen größerer Belastung standhalten.<br />
www.lauda.de<br />
Magermilchpulver durch Remote Service<br />
Im April dieses Jahres verfügte die indische Regierung aufgrund<br />
der Covid-19-Pandemie einen landesweiten Lockdown, wodurch<br />
alle nicht lebensnotwendigen Betriebe geschlossen werden<br />
mussten. Während dieser Zeit sah sich die Karnataka Milk Federation<br />
(KMF) mit einem Überschuss von Tausenden Litern Frischmilch<br />
konfrontiert, die ohne weitere Verarbeitung zu verderben<br />
drohten. Die Anlage befand sich mitten in<br />
der Inbetriebnahme und war noch nicht<br />
vollständig betriebsbereit, als der Lockdown<br />
in Kraft trat. Da Gea bereits Anfang März<br />
Versuche durchgeführt hatte, die teilweise<br />
zu einem fertigen Produkt geführt hatten,<br />
bat KMF Gea um die entsprechende<br />
Unterstützung, den Betrieb der Molkerei<br />
komplett in Betrieb zu nehmen, um die<br />
Milch schließlich zu Pulver weiterzuverarbeiten. Während des<br />
Lockdowns waren sechs Ingenieure des Gea-Standorts Indien in<br />
einem Gästehaus gestrandet, von wo aus sie ihr volles Engagement<br />
zur Unterstützung der KMF-Mitarbeiter anboten. Ein<br />
weiteres Gea-Team der Prozess- und Automatisierungstechnik<br />
entwickelte dann einen Plan, der es ermöglichte, die Anlage von<br />
ihren Heimarbeitsplätzen aus ferngesteuert<br />
zu betreiben. Die Teams waren in der Lage,<br />
die Produktion erfolgreich hochzufahren.<br />
Beim ersten Versuch wurden 90 000 l<br />
Magermilch zu Milchpulver verarbeitet,<br />
gefolgt von 200 000 l Milch in den folgenden<br />
Tagen.<br />
www.gea.com<br />
Durchblick beim Thema<br />
Additive Fertigung<br />
Additive Fertigung, auch 3-D-Druck genannt,<br />
wäre in diesem Jahr ein Top-Thema<br />
auf der Powtech gewesen. Leider<br />
konnte die Messe nicht stattfinden, aber<br />
das Interesse am Thema Additive Fertigung und an einem<br />
konstruktiven Austausch bleibt. Wir haben mit Experten gesprochen<br />
und einen ausführlichen Beitrag über Verfahren<br />
und Lösungen für Anwender zusammengestellt. Am besten<br />
gleich über den QR-Code oder den Link registrieren und den<br />
6-seitigen Artikel downloaden.<br />
https://bit.ly/3n47KAC<br />
Wartung als Service<br />
Yncoris übernimmt alle wiederkehrenden verpflichtenden<br />
Prüfungen von Komponenten und Anlagen: von der ersten<br />
Bedarfsanalyse über die Pflichtendelegation bis hin zur Durchführung<br />
der Prüfungen selbst. Routinemäßige Wartungsarbeiten<br />
werden ebenfalls übernommen. Das Unternehmen sorgt für die<br />
Einhaltung von Wartungsfristen, beachtet die Fristen für den<br />
Austausch von Ersatzteilen und führt bei Bedarf Maßnahmen zur<br />
Instandsetzung durch. Ob Maschinen, Motoren, Pumpen oder<br />
Armaturen: Yncoris gewährleistet laut eigener Aussage, dass bei<br />
Ausfällen von verfahrenstechnischen Anlagenteilen nach kurzer<br />
Zeit die volle Funktionsfähigkeit wiederhergestellt ist. Zudem<br />
organisiert das Unternehmen die Instandhaltung so, dass der<br />
kontinuierliche Produktionsbetrieb möglichst gesichert ist.<br />
www.yncoris.com<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>10</strong>/<strong>2020</strong> www.verfahrenstechnik.de