1-2021
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Dienstleistung<br />
und somit die Stellung des Unternehmens am<br />
Markt beeinflussen können oder Endbevorratungen,<br />
die schwer abzuschätzen sind, sind<br />
zumeist die einzigen Möglichkeiten.<br />
Proaktiven Obsoleszenz-Management<br />
Beim proaktiven Obsoleszenz-Management<br />
versucht man vorzubeugen. Strategische Auswahl<br />
von Komponenten mit Blick auf die Langzeitverfügbarkeit,<br />
Herstellergarantien und Second-<br />
Source-Listen für kritische Komponenten sorgen<br />
dafür, dass Unternehmen souveräner mit<br />
Abkündigungssituationen umgehen und somit die<br />
Kosten und das Risiko geringer halten können.<br />
Das strategische Obsoleszenz-Management<br />
erweitert die reaktiven und proaktiven Konzepte.<br />
Stücklistenanalysen können bereits in der<br />
Entwicklung erfolgen. In Kombination mit der<br />
Bereitstellung von „Year to End-of-life“-Daten<br />
der einzelnen Komponenten entsteht die Möglichkeit,<br />
Komponenten zu wählen, die von der<br />
Verfügbarkeitsdauer zum Produktlebenszyklus<br />
des Endprodukts passen. Darüber hinaus werden<br />
Stücklisten dauerhaft überwacht und Änderungen<br />
der Verfügbarkeitsdauer regelmäßig übermittelt.<br />
Durch die Kombination dieser drei Varianten<br />
ist es möglich, das Risiko einer Obsoleszenzfalle<br />
und die Kosten im Blick zu behalten.<br />
Wie erweitert man aber das reaktive um das<br />
proaktive und strategische Obsoleszenz-<br />
Management?<br />
Hier gibt die 2005 als Lizenznehmer der<br />
COG UK gegründete Component Obsolescence<br />
Group Deutschland gute Ansätze. Die<br />
COG Deutschland hat das Ziel, Bewusstsein<br />
für die Thematik der Obsoleszenz zu schaffen<br />
und gemeinsam mit ihren Mitgliedern Lösungsansätze<br />
zu finden. Auch Tonfunk als Mitglied<br />
des COG Deutschland nutzt die Quartalsmeetings<br />
sowohl zum Austausch mit Marktbegleitern,<br />
Kunden und Lieferanten als auch zur Optimierung<br />
des eigenen Konzepts im Umgang mit<br />
Obsoleszenzen. Softwarelösungen wie die von<br />
IHS und Silicon Expert geben Unternehmen die<br />
Möglichkeit, den Umgang mit Obsoleszenzen zu<br />
verbessern. Dabei gilt es zu überlegen, ob man<br />
eine solche Softwarelösung<br />
selbst implementiert oder ob<br />
man mit Partnern zusammenarbeitet,<br />
die bereits ein strategisches<br />
Obsoleszenz-Management<br />
betreiben und die benötigten<br />
Informationen zur Verfügung<br />
stellen können.<br />
Tonfunk als Partner<br />
Die Tonfunk GmbH ist ein<br />
solcher Partner. Durch die Bildung<br />
von Projektgruppen wurde<br />
das interne Obsoleszenz-<br />
Management-Konzept immer<br />
weiter optimiert. Somit können den Kunden die<br />
richtigen Informationen zeitnah übermittelt werden.<br />
Eingehende Produktänderungsmitteilungen<br />
(PCNs) und Abkündigungen werden ausgewertet<br />
und den entsprechenden Stücklistenpositionen<br />
der Kunden zugeordnet. Zusammen mit<br />
Alternativvorschlägen und Handlungsempfehlungen<br />
werden diese Informationen anschließend<br />
an den Kunden übermittelt. Somit verbleibt<br />
ausreichend Zeit, um eine effektive und<br />
passende Lösung zu finden.<br />
Auch unterstützt die Tonfunk GmbH ihre Kunden<br />
bei Entwicklungsprojekten und kann hier<br />
bereits in den ersten Schritten die Lebensdauer<br />
der Bauteile prüfen. In Fachkreisen spricht man in<br />
diesem Zusammenhang von der Ermittlung des<br />
Gesundheitszustandes der vorliegenden Stücklisten<br />
der Baugruppen. Für die in der Steuerung<br />
eingesetzten Komponenten ist das ein essenzieller<br />
Prozessschritt, der auch einen Wettbewerbsvorteil<br />
ausmachen kann. Dadurch kann<br />
das Design direkt angepasst, Zeitverzug vermieden<br />
und Mehrkosten geringgehalten werden.<br />
Möglichst sichere Stückliste<br />
Dieser Vorgang wird in der Entwicklungsphase<br />
immer wieder durchlaufen, damit am Ende eine<br />
möglichst sichere Stückliste erstellt werden kann.<br />
Durch die Nutzung von Silicon Expert ist es Tonfunk<br />
außerdem möglich, einzelne Stücklisten,<br />
Projekte oder ganze Approved-Component-<br />
Listen von Kunden zu überwachen und Änderungen<br />
der Lebensdauer im Blick zu behalten.<br />
Dadurch kann der Kunde frühzeitig informiert<br />
werden, wenn es zu Auffälligkeiten kommt. In<br />
diesem Punkt ist eine frühzeitige Kooperation mit<br />
dem Electronic Manufacturing Partner wichtig.<br />
Fazit<br />
Zusammenfassend kann man sagen: Obsoleszenz-Management<br />
ist ein wichtiger und notwendiger<br />
Teil des betrieblichen Risikomanagements.<br />
Versorgungsengpässe werden künftig<br />
immer weiter zunehmen und gefährden die Wirtschaftlichkeit<br />
strategischer Projekte. Hier sieht<br />
sich die Tonfunk Gruppe als starker Partner für<br />
eine individuelle Obsoleszenz-Management-<br />
Strategie. ◄<br />
1/<strong>2021</strong> 57<br />
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