Magazin von FRAGILE Suisse - Nummer 1, März 2011

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INNOVATIONEN VON MEDICAL SERVICE: UNTERWEGS MIT NEUER LEICHTIGKEIT mit unserem Kompaktsystem Liquick ® Plus. Spielend leichte Anwendung mit unserem großen Plus an Komfort und Flexibilität – das ist unsere jüngste Innovation Liquick ® Plus. Bei diesem System aus der Reihe der hydrophilen Katheter ist der Auffangbeutel bereits Bestandteil des Produkts. Zudem haben wir das Sachet mit steriler Kochsalzlösung in das System integriert – so wird die hydrophile Oberfläche ganz einfach gleitfähig. Natürlich ist auch bei Liquick ® Plus unser patentierter SafetyCat ® Sicherheitskatheter die Hauptkomponente. Die Augen des SafetyCat ® sind innen und außen weich abgerundet und der flexible Ergothankopf ermöglicht eine besonders schonende Anwendung. Weitere Produktinfos und kostenlose Muster erhalten Sie unter: Telefon 0 41/3 60 27 64 • Telefax 0 41/3 60 27 18 medical-service@expirion.ch • medical-service.de
Wie funktioniert dieser Trick? Die Neugierde ist ein guter Begleiter in der Rehabilitation. Magier Pierre Greiner (rechts im Bild) führt Therapeuten in die Zauberei ein. Verblüffend einfach, aber hochkomplex Text und Foto: Verena Paris Hokuspokus und schon ist der Knopf im Seil. Zickzack und die Münze kommt aus dem leeren Hosensack. Verblüffend. Unerwartet. Zauberei ist Illusion und grenzt an Wunder. «Zauberei fasziniert alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Kultur», ist Stefan Staubli überzeugt. Er ist Teamleiter der Neurorehabilitation an der Reha-Klinik Bellikon und er zaubert: Nicht für die Patienten, sondern lieber mit ihnen. Keine Frage, wer lacht, entspannt sich, schaltet ab, fühlt sich wohl. Mehr als 300 Muskeln kommen zum Einsatz, wenn ein Mensch sich vor Lachen schüttelt. Gleichzeitig füllen sich die Lungenflügel mit Luft, die dann mit zirka 100 Kilometern pro Stunde wieder herausgeschleudert wird. Die Sauerstoffaufnahme erhöht sich so um ein Vielfaches. Das Zwerchfell zieht sich zusammen und massiert gleichsam die inneren Organe. Zwei bis drei Minuten herzhaftes Lachen bringen so viel wie 15 Minuten Joggen. Humor tut gut – und ist in der Therapie und Pflege etabliert. Entdeckung als Motivation Hingegen ist bei der Zauberkunst nicht das Lachen vordergründiges Ziel – obwohl Zauberei grossartig unterhält und ein gelungener Trick fast immer ein Lächeln auf das Gesicht des Zuschauers zaubert. «Es geht ums Entdecken», meint Stefan Staubli von der Reha-Klinik Bel- FRAGILE Suisse 01 | 2011 likon. «Ein Zaubertrick fasziniert, verblüfft. Die meisten wollen verstehen, wie es funktioniert.» Und Neugierde spornt an, motiviert – das wirkt sich auch in der Therapie anspornend aus. Stefan Staubli erinnert sich an einen Forstwart, der nach einer Hirnverletzung halbseitig und vor allem mit den Hand- und Fingerbewegungen stark eingeschränkt war. Er hat ihm den Trick «das springende Gummiband» gezeigt, das sehr viel Fingergeschicklichkeit verlangt. «Bis Freitag kann ich das», habe der Patient zu ihm gesagt und gleich den Motivationsgrund dazu geliefert: «Freitag gehe ich nach Hause, das will ich meinen Kindern zeigen.» Kein Referenzwert zu vorher In der Reha-Klinik Bellikon lernen die Patientinnen und Patienten die körperlichen, psychischen und sozialen Folgen der Hirnverletzung auf ein Minimum zu beschränken. Je nach Schweregrad der Hirnverletzung müssen sie sogar wieder Sprechen, sich Anziehen, Laufen lernen. Da steht Zauberei natürlich nicht gleich in den ersten Tagen auf dem Therapieprogramm. Denn Zauberei erfordert viel Geschicklichkeit, höchste Konzentration und die Bewegungen müssen exakt ausgeführt werden. «Und trotzdem lernen es unsere Patienten stressfrei», erzählt Stefan Staubli. «Wer konnte vor der Hirnverletzung schon zaubern?» Es gibt also keine Vergleichsmöglichkeiten. «Und das», ist der Ergotherapeut überzeugt, «stärkt das Selbstwertgefühl enorm.» Therapeuten als Zauberlehrlinge Und er hat dabei seine Finger im Spiel: Magier Pierre Greiner aus der Innerschweiz. Bereits 1993 lernte er das «Project Magic» von David Copperfield kennen, der mit 25 ausgewählten Tricks die Zauberei als Therapieform zugänglich machen wollte. Pierre Greiner hat das Copperfield-Therapieprogramm offiziell für die Schweiz übernommen. Er hat schon viele Psychiater, Kindergärtnerinnen, Physiotherapeuten und Pfleger ausgebildet. «Ich arbeite mit den Therapeuten und nicht mit den Patienten direkt», erklärt er: «Ich kenne die Grenzen der Patienten nicht.» Und beim Zaubern kann man schon mal an die Grenzen kommen – denn Zaubern lernen ist anstrengend. «Man muss die Bewegungen präzise ausführen, man muss schnell rechnen und zählen können», erklärt Pierre Greiner: «Man muss sich im Raum orientieren können und seine Zuschauer ablenken, indem man mit ihnen kommuniziert.» Das setzt Übung voraus. Und trotzdem sind die meisten Zauberlehrlinge schnell erfolgreich. «Die Tricks sind relativ einfach, wenn man versteht, wie es funktioniert.» Und das könne man nur, wenn man hinter die Kulisse schaue und selber Hand anlege, meint Pierre Greiner. Und damit lädt er auch alle Interessierten ein, am nächsten Grundkurs «Zaubern als therapeutisches Mittel» in der Reha-Klinik Bellikon teilzunehmen. www.magic-pierre.ch Grundkurs «Zaubern als therapeutisches Mittel», 6. und 7. Mai 2011 www.rehabellikon.ch › Kurse und Kultur 11
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