OWL Magazin Ausgabe 27
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In der Aus- und Weiterbildung müssen neue Angebote geschaffen werden, um die<br />
Beschäftigten für die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt zu qualifizieren.<br />
Foto: Adobe Stock<br />
▷<br />
In OstWestfalenLippe bringen Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Kommunen<br />
ihre Expertise ein, um neue Wege zu<br />
gehen und kreative Lösungen zu entwickeln:<br />
für Künstliche Intelligenz in der<br />
Arbeitswelt. Für individuelles Lernen in<br />
der beruflichen Bildung. Und für die öffentliche<br />
Daseinsvorsorge. Damit leisten<br />
Vorausdenkerinnen und Vorausdenker<br />
auch Pionierarbeit für die Zukunftsfähigkeit<br />
des Standorts Deutschland.<br />
Schon jetzt ist abzusehen, dass sich durch<br />
die Digitalisierung Berufsbilder stark<br />
verändern und viele neue Berufe entstehen.<br />
Die Fachkräfte von morgen müssen<br />
flexibel sein und viele neue Kompetenzen<br />
mitbringen, um die Anforderungen der<br />
täglichen Arbeit zu erfüllen. Lebenslanges<br />
Lernen ist eine wichtige Voraussetzung<br />
dafür. Das erfordert ein Umdenken in<br />
Berufskollegs, Betrieben und Weiterbildungseinrichtungen.<br />
„Wir müssen das selbstorganisierte Lernen<br />
und Arbeiten des Einzelnen fördern.<br />
Dafür ist es notwendig, dass wir in der beruflichen<br />
Bildung ein großes Augenmerk<br />
auf die Qualifizierung des pädagogischen<br />
Personals legen – also von Lehrerinnen<br />
und Lehrern, von Ausbilderinnen und<br />
Ausbildern. Dabei ist es eine große Herausforderung,<br />
nicht nur die High-Per-<br />
former, sondern Nachwuchskräfte in der<br />
Breite zu erreichen. Nur so können wir die<br />
Spaltung der Gesellschaft verhindern, die<br />
aus dem aktuellen Modernisierungsdruck<br />
entsteht“, erklärt Prof. Dr. Peter Sloane,<br />
Professor für Berufsbildungsforschung an<br />
der Universität Paderborn und Mitglied<br />
der Enquete-Kommission „Berufliche<br />
Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ des<br />
Deutschen Bundestages.<br />
Daran wird in OstWestfalenLippe gearbeitet.<br />
In Lernwerkstätten an den Berufskollegs<br />
können Auszubildende neue<br />
Technologien für die Arbeitswelt der<br />
Zukunft erlernen. In der Lernfabrik Lippe<br />
4.0, bei der vier Standorte miteinander<br />
vernetzt werden, haben Schülerinnen<br />
und Schüler etwa die Möglichkeit, sich<br />
mit 3-D-Druck, Robotik und intelligenten<br />
Logistiksystemen auseinanderzusetzen.<br />
Im Innovationszentrum Berufliche Bildung<br />
<strong>OWL</strong> arbeiten 30 Berufskollegs und<br />
die Schulträger der Kreise und der Stadt<br />
Bielefeld gemeinsam daran, Konzepte für<br />
die Vermittlung neuer Technologien zu<br />
erarbeiten und Lernwerkstätten digital<br />
für unterschiedliche Standorte verfügbar<br />
zu machen. Und im Rahmen des Projekts<br />
MINT Community 4.<strong>OWL</strong> der <strong>OWL</strong><br />
GmbH können Jugendliche erleben, wie<br />
sich Berufe durch die digitale Transformation<br />
verändern. Mitmachangebote in<br />
außerschulischen Lernorten und Einblicke<br />
in Unternehmen und Hochschulen<br />
stehen auf dem Programm.<br />
„Digitale Technologien werden<br />
in Zukunft noch mehr unsere<br />
tägliche Arbeitswelt prägen.<br />
Dabei muss es das Ziel sein, die<br />
Entwicklungen im Sinne der<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
aktiv zu gestalten.“<br />
Anja Karliczek,<br />
Bundesbildungsministerin<br />
Wie die berufliche Bildung in Zukunft<br />
aussieht und wie unterschiedliche Bildungswege<br />
miteinander verknüpft werden<br />
können, erforscht die Technische Hochschule<br />
<strong>OWL</strong> im Projekt „Bildungsbrücken<br />
<strong>OWL</strong>“. „Wir wollen die Voraussetzungen<br />
schaffen, dass jeder Einzelne nach seinen<br />
individuellen Voraussetzungen und<br />
Zielen lernen kann. Die starren Grenzen<br />
zwischen beruflicher und akademischer<br />
Bildung werden dabei zunehmend ver-