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OWL Magazin Ausgabe 27

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54 Region<br />

Foto: Landtag NRW<br />

„Dieser Ort ist eine Ermahnung“:<br />

NRW-Ministerpräsident Armin<br />

Laschet informierte sich im<br />

Oktober 2020 persönlich in der<br />

Dokumentationsstätte Stalag 326<br />

über das Projekt der großen<br />

Gedenkstätte. Links im Bild<br />

Oliver Nickel, Geschäftsführer<br />

der Dokumentationsstätte,<br />

rechts Landtagspräsident<br />

André Kuper, der sich seit 2017<br />

für das Projekt stark macht.<br />

Projekt jetzt entschieden voran. Erklärtes<br />

Ziel: In Stukenbrock soll eine große Gedenkstätte<br />

von nationaler Bedeutung zur<br />

Erinnerung an die Leiden der sowjetischen<br />

Kriegsgefangenen entstehen.<br />

Gleichzeitig soll die Gedenkstätte aber<br />

auch die weitere Geschichte des Lager-<br />

Areals aufarbeiten. Nach Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs setzten die Alliierten<br />

hier von Herbst 1946 bis Anfang 1948 NS-<br />

Funktionäre und NS-Kriegsverbrecher<br />

fest. Danach nutzte das Sozialwerk Stukenbrock<br />

das Lagergelände, um hier bis<br />

1970 Zehntausende Flüchtlinge aus den<br />

Ostgebieten des ehemaligen Deutschen<br />

Reiches sowie später aus der DDR zu<br />

betreuen. Bis zu 2.500 Menschen lebten<br />

in dieser Zeit hier.<br />

Als Ministerpräsident Armin Laschet<br />

(CDU) den Stukenbrocker Erinnerungsort<br />

im Oktober 2020 persönlich besuchte,<br />

war klar, dass das Projekt Stalag 326 auch<br />

von der schwarz-gelben Landesregierung<br />

unterstützt wird. „Stalag 326 zählt zu den<br />

herausragenden Gedenkstätten unseres<br />

Landes. Dieser Ort ist eine Ermahnung,<br />

immer wieder neu die Versöhnung zu<br />

sichern“, sagt Armin Laschet.<br />

Voraussichtlicher<br />

Eröffnungstermin: 2025<br />

Als die „Königsidee“ auf dem Weg zur<br />

großen Gedenkstätte erwies sich die<br />

Entscheidung, den Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe (LWL) federführend<br />

mit dem Projekt zu betrauen. Im Auftrag<br />

des LWL fertigte das renommierte Atelier<br />

Brückner in Stuttgart eine 300-seitige<br />

Machbarkeitsstudie an, die die Expertinnen<br />

und Experten auf Bundes- und<br />

Landesebene überzeugte.<br />

Nach den Plänen des Landschaftsverbandes,<br />

der auch in einer Stiftung die<br />

Führungsrolle übernehmen dürfte, die<br />

Träger der Gedenkstätte werden soll, soll<br />

die Errichtung der Gedenkstätte bis zu<br />

60 Millionen Euro kosten. Als jährliche<br />

Betriebskosten sind 5,6 Millionen Euro<br />

veranschlagt. Den größten Teil davon<br />

will der Landschaftsverband übernehmen,<br />

verspricht LWL-Kulturdezernentin<br />

Barbara Rüschoff-Parzinger. 2025 könnte<br />

die Gedenkstätte, in der jährlich 200.000<br />

Besucherinnen und Besucher erwartet<br />

werden, ihre Tore öffnen. ◀<br />

www.stalag326.de<br />

www.stalag326.de/geschichte

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