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OWL Magazin Ausgabe 27

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42 Das neue UrbanLand: REGIONALE 2022<br />

Zeigen sich erfreut über den Fortschritt der Umgestaltung (v. l.):<br />

Johannes Schlütz, Bürgermeister Stadt Nieheim,<br />

Architektin Susanne Krekeler,<br />

Franz-Josef Lohr, Bauamtsleiter Stadt Nieheim.<br />

Foto: Stadt Nieheim<br />

▷<br />

und ein Fahrstuhl stellen Barrierefreiheit<br />

her. So werden im ersten Obergeschoss<br />

perspektivisch auch ältere Menschen<br />

ohne Betreuungsbedarf Räumlichkeiten<br />

für ihre Freizeitgestaltung vorfinden. Die<br />

Volkshochschule ist als fester Mieter eingeplant,<br />

zwei private Angebote für Nähund<br />

Malkurse stehen bereits und auch<br />

ein Treffpunkt für Nieheims Herren Ü60<br />

ist im Gespräch. Vielleicht könnten sich<br />

die Jungen von Timeout dann auch mal<br />

eine gemeinsame Partie Skat vorstellen?<br />

Mehrwert durch Austausch<br />

und Wissenstransfer<br />

Das RichterHaus der Generationen gibt<br />

eine Antwort auf den demografischen<br />

Wandel. Über das Miteinander und die<br />

baukulturelle Besonderheit des Hauses<br />

stärkt es die Identifikation mit der Stadt.<br />

„Der Erfolg Nieheims ist kein Zufall“, sagt<br />

Annette Nothnagel anerkennend. „Die<br />

Stadt hat Mut und Visionen, beteiligt sich<br />

an Modellprojekten, sucht die Kooperation.<br />

Netzwerke sind entscheidend für<br />

eine Stadt, die sich in die Lage versetzen<br />

möchte, mehr als Alltagsgeschäft zu<br />

machen und am Kompetenzaufbau der<br />

Region mitzuwirken.“<br />

Die Aufgabe der Wiederbelebung historischer<br />

Gebäude als urbane Orte<br />

der Begegnung hat Nieheim mit den<br />

<strong>OWL</strong>-Städten Bad Driburg, Horn-Bad<br />

Meinberg, Höxter, Lemgo und Paderborn<br />

zusammengebracht. Der Projektverbund<br />

„Stadtgesellschaft im Denkmal“ leistet<br />

interkommunale Vernetzung, fachlichen<br />

Austausch und Beratung bei der Entwicklung<br />

neuer Nutzungskonzepte. Die<br />

Erkenntnisse werden für den Wissenstransfer<br />

in die Region zur Verfügung<br />

gestellt; als Abschluss ist eine regionale<br />

Fachtagung angedacht. Auch diese Idee<br />

befindet sich im Qualifizierungsprozess<br />

zum REGIONALE-Projekt.<br />

In Nieheim hat man das RichterHaus<br />

der Generationen als Teil einer gesamtstädtischen<br />

Konzeption verstanden:<br />

Ausgehend von der Entscheidung pro<br />

Sanierung sprach sich der Rat der Stadt<br />

auch für die Umgestaltung des vorgelagerten<br />

Richterplatzes aus. „In der zweiten<br />

Jahreshälfte machen wir aus einem vergleichsweise<br />

tristen Areal Nieheims gute<br />

Stube“, so Johannes Schlütz. Der Platz<br />

erhält ein neues Pflaster, neu gestaltete<br />

Natursteinmauern, zusätzliches Grün<br />

und ein zentrales Wasserspiel.<br />

Gut eine Million Euro wurden dafür in<br />

den Haushalt eingestellt, 581.000 Euro<br />

davon übernimmt das Land NRW. Das<br />

Stadtoberhaupt ist sicher: „Wenn wir<br />

vorangehen und ein attraktives Umfeld<br />

schaffen, dann ist das auch ein starker<br />

Impuls für private Investitionen – und<br />

die werden in den nächsten Jahren ganz<br />

entscheidend sein für unsere Stadt.“<br />

Impulsgeber für private<br />

Investitionen<br />

Die ortsansässige Bäckerei, die eine große<br />

Außengastronomie in Richtung Richterplatz<br />

realisieren wird, ist ein leuchtendes<br />

Beispiel: Das geplante Café beseitigt den<br />

Leerstand in einer ehemaligen Apotheke,<br />

der Anbau belebt Teile der Brachfläche,<br />

die ein abgebrannter Hotelbetrieb hinterlassen<br />

hat. An der Osteinfahrt nach<br />

Nieheim ist eine alte Tankstelle zu einem<br />

schmucken Eis-Café inklusive einer modernen<br />

Kfz-Prüfstelle verwandelt worden.<br />

Johannes Schlütz wendet sich parallel<br />

weiteren Überlegungen im Kontext „Neue<br />

Mitte“ zu, will die Stadteinfahrt von<br />

Westen aufwerten und auch die zentrale<br />

Marktstraße in ein gefördertes Programm<br />

zur Weiterentwicklung der Magistrale<br />

einbringen.<br />

Es tut sich eine Menge in Nordrhein-<br />

Westfalens fünftkleinster Stadt. Nieheims<br />

Herz – es pocht vor Vorfreude. ◀<br />

www.nieheim.de<br />

www.stadt-gesellschaft-denkmal.de

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