OWL Magazin Ausgabe 27

Editorial 3
Zukunftsmusik
Foto: Matthias Schrumpf
Experten sprechen längst von einem Trend: Die Sehnsucht
vieler Menschen nach Leben in Überschaubarkeit und nach
Geborgenheit wächst, die Pandemie verstärkt diese Sehnsucht
Tag für Tag. Viele Fragen werden neu diskutiert. Wie wollen
wir leben und wohnen? Wie organisieren wir die Wirtschaft,
wie gestalten wir die Arbeitswelt? Wo setzen wir Schwerpunkte
in der beruflichen Bildung? Wie sieht die Mobilität
der Zukunft aus? Wie gestalten wir unsere Freizeit und wie
das tägliche Miteinander? In den Familien. In den Schulen
und an den Hochschulen. Am Arbeitsplatz und im Ehrenamt.
Themen wie Gemeinschaft, Solidarität, Widerstandsfähigkeit
und Robustheit bekommen als Orientierungsgrößen ein
neues Gewicht.
Im UrbanLand OstWestfalenLippe wird vielerorts an Antworten
auf diese Sehnsüchte und an Lösungen für Zukunftsideen
gearbeitet. UrbanLand als Konzept steht für ein neues
Miteinander in der Gestaltung von Lebens-, Wirtschafts- und
Kulturräumen. Die Idee einer ausgewogenen Balance von
Stadt und Land – verbunden mit dem Anspruch, eine Gleichwertigkeit
der Lebensverhältnisse zu bieten. Mit der besonderen
Nähe von großstädtischen, mittel- und kleinstädtischen
wie ländlichen Räumen bringt OWL gute Voraussetzungen
dafür mit.
In diesem Sinne feilen wir an einer neuen Partitur für
Zukunftsmusik. Mit dieser Ausgabe von OstWestfalenLippe
– Das Magazin wollen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser,
Projekte und Vorhaben präsentieren, deren Verwirklichung
teilweise noch in der Zukunft liegt – aber nicht in weiter
Ferne. Das UrbanLand OstWestfalenLippe ist längst in der
Gegenwart angekommen.
Digitalisierung ist dabei ein Schlüsselthema, das zeigen
wegweisende Beispiele aus Unternehmen der Region, etwa der
Bauspezialist Goldbeck Gruppe oder Arvato Systems Group,
die IT-Tochter von Bertelsmann. Und mit dem Rückenwind
aus dem Spitzencluster it’s OWL erschließen weitere Unternehmen,
Hochschulen und Forschungseinrichtungen
Chancen der digitalen Transformation.
Ein besonderes Augenmerk richten wir beispielsweise auf die
berufliche Bildung. Ziel ist es, digitale Methoden zu nutzen,
um durch Vernetzung insbesondere die Qualifizierungsangebote
für junge Menschen im ländlichen Raum zu optimieren.
Die Potenziale der Künstlichen Intelligenz in der Arbeitswelt
sind ein weiteres großes Thema. Wie auch die vielen Möglichkeiten,
den Service der öffentlichen Verwaltungen durch KI
zu verbessern. In OWL wird gemacht!
Mit voller Kraft nutzen wir das Strukturentwicklungsprogramm
REGIONALE, um die Region auf die Zukunft
einzustellen. Unter unserer programmatischen Überschrift
„UrbanLand OstWestfalenLippe“ entstehen viele zukunftsweisende
Projekte.
Wir stellen das Projekt MonoCab OWL vor, ein spektakuläres
Einschienenfahrzeug, das stillgelegte Bahnstrecken nutzen
will und die Mobilität insbesondere in ländlichen Räumen
vorantreiben wird. Im Kreis Minden-Lübbecke schaffen Unternehmen
und Baugesellschaft gemeinsam ein Welcomehaus
Espelkamp, das ganz auf die Bedürfnisse und Interessen von
jungen Menschen ausgerichtet ist. Die Stadt Nieheim im Kreis
Höxter, zweitkleinste Stadt in OWL, nutzt ein 300 Jahre altes
Baudenkmal für ein Begegnungszentrum, das neue Impulse
in die Stadt bringen soll.
Und wir berichten über Orte, die Sehnsüchte erfüllen und
Erholung bieten können. Ein Beispiel ist die Senne, die karge
Schönheit auf Sand, im Dreieck der Großstädte Bielefeld,
Gütersloh und Paderborn gelegen. Die neue alte Markthalle in
Herford ist ein wunderbar-fröhlicher Ort für Austausch und
Genuss. Und die vielen herausragenden Angebote von Kunst
und Kultur beweisen, dass die Kulturschaffenden in OWL
nicht aufgeben werden.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen und Meinungen.
Herbert Weber
Geschäftsführer OstWestfalenLippe GmbH