OWL Magazin Ausgabe 27

50 Wissenschaft und Forschung
Foto: Felix Hüffelmann
50 Jahre
Streben nach Zukunftsfähigkeit
1971 wurde die Fachhochschule Bielefeld
gegründet. Ein halbes Jahrhundert später
studieren mehr als 11.000 Menschen an
den drei FH-Standorten in Bielefeld,
Minden und Gütersloh. Mit einer kunstvollen
Illumination „50 Years of Future“
macht die größte Hochschule für Angewandte
Wissenschaften in OstWestfalenLippe
auf das 50-jährige Jubiläum
aufmerksam. Für September 2021 ist
ein Jubiläumsempfang mit Ausstellung
geplant, die von der Studienrichtung
„Digital Media and Experiment“ des FH
Fachbereichs Gestaltung konzipiert wird.
Bereits im Mai soll es eine Online-Info-
Woche geben, im November steht ein
interdisziplinärer Digitalisierungskongress
„Zukunftsorientierung als
Tradition“ auf dem Programm. Die
Präsidentin der FH, Prof. Dr. Ingeborg
Schramm-Wölk, will dabei die Frage
klären lassen, welche Erfahrungen aus
der Vergangenheit helfen, zukunftssicher
zu agieren: „Das Motto bedeutet
in jedem Fall 50 Jahre Streben nach
Zukunftsfähigkeit. Und so schärft es
Profil und Anspruch der Fachhochschule
Bielefeld, die schon immer in Lehre und
Forschung den Anwendungsbezug für
gesellschaftlich relevante Themen im
Fokus hatte und hat.“
Am 1. August 1971, als die Fachhochschule
Bielefeld im Zuge der ersten
Gründungswelle von Fachhochschulen
in der Bundesrepublik Deutschland aus
sechs ostwestfälischen Vorgängereinrichtungen
entstanden ist, gehörte es zu
den Zielen, bestehende Ausbildungen
zu akademisieren und das akademische
Ausbildungsangebot zu erweitern – insbesondere
für Menschen, die auf dem
zweiten Bildungsweg ihre Qualifizierung
vorantreiben wollten.
Lehre ergänzt durch
Forschung und Transfer
Der Forschungsauftrag der Fachhochschulen
ist heute im NRW Landeshochschulgesetz
festgeschrieben. „Der Anspruch,
neben der Lehre auch in der
anwendungsorientierten Forschung
exzellent zu sein, vor allem in Kooperation
mit regionalen Unternehmen, hat
die Bedeutung der Fachhochschulen
enorm gesteigert“, bilanziert Ingeborg
Schramm-Wölk.
Das 2015 eröffnete neue Hauptgebäude der
FH Bielefeld ist ein moderner Hochschulbau,
der ganz wesentlich dazu beiträgt,
dass die Fachbereiche noch näher zusammenrücken.
Die daraus resultierende
Intensivierung der interdisziplinären
Kooperation ist ein wesentliches Erfolgsrezept
für die Zukunft. Im Jubiläumsjahr
gibt es große Expansionspläne. Neben
dem jetzigen FH-Komplex ist ein Neubau
mit etwa 15.000 Quadratmetern in Planung,
da die vorhandenen Flächen längst
wieder zu klein sind.
Das Erfolgsrezept des Campus Gütersloh
ist das Praxisintegrierte Studium. Bei
dieser Form des Studiums verbinden sich
Praxisphasen in einem Unternehmen mit
Theoriephasen an der Hochschule. Als
Meilenstein wertet die FH die Entscheidung
des Landtags von Nordrhein-Westfalen
vom März 2021, dass der Campus
Gütersloh jetzt ein gesetzlich verankerter
Standort der größten Hochschule für
Angewandte Wissenschaften in OWL
ist. Bisher war der Campus lediglich ein
Studienort.
Am Campus Minden haben Masterstudierende
Schlagzeilen mit innovativen
Entwürfen für Schulgebäude am Beispiel
der Primus-Schule in Minden gemacht.
Für das Projekt schlossen sich fünf interdisziplinäre
Gruppen zusammen, die aus
Studierenden der fachlichen Vertiefungen
„Architektur“, „Bauingenieurwesen“ und
„Projektmanagement Bau“ bestanden.
Die Primus-Schule wurde 2013 als eine
von fünf Modellschulen des Landes
Nordrhein-Westfalen gegründet und ist
für ihre besondere Lern- und Unterrichtsorganisation
bekannt. Das Schulkonzept
fordert räumliches Umdenken, weg vom
herkömmlichen Klassenzimmer. Schularchitektur
muss neu gedacht werden. ◀
www.fh-bielefeld.de
www.fh-bielefeld.de/50ye