OWL Magazin Ausgabe 27
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Tourismus 63<br />
Nach dem gemütlichen Frühstück im Hotel ein Stadtrundgang.<br />
Anschließend Schnupper-Golfen oder<br />
Schnupper-Bogenschießen. Vor dem 3-Gänge-Menü mit<br />
erlesenen Weinen eine Wohlfühlrunde mit Sauna im<br />
Wellness-Bereich. Beim letzten Drink an der Bar eine<br />
Verabredung für das Programm des nächsten Tages:<br />
Museumsbesuch mit anschließendem Stadtbummel.<br />
Dann könnte noch das Waldschwimmbad locken.<br />
Barrierefrei unterwegs im<br />
Teutoburger Wald /<br />
1. Preis im<br />
Bundesteilhabepreis<br />
2020<br />
Fotos: © Teutoburger Wald Tourismus,M.Schoberer<br />
Für viele Reisende ist diese Wochenendplanung<br />
nichts Außergewöhnliches.<br />
Wer jedoch im Rollstuhl sitzt oder einen<br />
Angehörigen mit schwerer Behinderung<br />
begleitet, wird häufig ausgebremst. Angebote<br />
für barrierefreies Reisen sind rar.<br />
Wer ein rollstuhlgerechtes Hotel gefunden<br />
hat, kann noch lange nicht an attraktiven<br />
Stadtbesichtigungen teilnehmen. Und der<br />
barrierefreie Golf-Schnupperkurs ist die<br />
absolute Ausnahme.<br />
In OstWestfalenLippe hat der Fachbereich<br />
Teutoburger Wald Tourismus drei Jahre<br />
lang insgesamt 61 Einrichtungen nach<br />
dem bundesweit einheitlichen Kennzeichnungssystem<br />
„Reisen für alle“ zertifiziert<br />
und zu Angebotspaketen zusammengefasst.<br />
Städte, Einrichtungen, Museen,<br />
Hotels und Gasthäuser, Wellness-Anbieter<br />
und Sportclubs konnten auf die<br />
umfangreiche Beratung der Tourismus-<br />
Fachleute zugreifen. Sie können außerdem<br />
ein umfangreiches Marketingkonzept<br />
nutzen, um ihre barrierefreien Angebote<br />
zielgruppengerecht zu bewerben.<br />
Die Bemühungen um die Menschen in<br />
der Region sowie um Gäste aus ganz<br />
Deutschland sind im Dezember 2020<br />
mit dem 1. Preis im Bundesteilhabepreis<br />
2020 belohnt worden. Das Projekt „Leistungsketten<br />
für barrierefreies Reisen“<br />
wurde unter 56 Bewerbungen auf den<br />
1. Platz gewählt. Zwölf Expertinnen und<br />
Experten der Verbände von Menschen<br />
mit Behinderungen sowie aus Kommunen<br />
Zwischen Weser, Werre und<br />
Wiehengebirge lockt Bad Oeynhausen<br />
mit Kultur, Lebensqualität und seinem<br />
prächtig angelegten Kurpark.<br />
und Bundesländern hatten die Preisträger<br />
ausgewählt. Der Preis war mit 10.000<br />
Euro dotiert.<br />
Der Wettbewerb wurde zum zweiten<br />
Mal vom Bundesminister für Arbeit und<br />
Soziales, Hubertus Heil, verliehen und<br />
stand unter dem Motto „Perspektiven<br />
auch in Corona-Zeiten: Barrierefrei reisen<br />
in Deutschland.“ Bundesminister Heil<br />
ist sicher: „Beim barrierefreien Reisen<br />
müssen wir noch besser werden. Wie das<br />
gelingt, zeigen die Preisträger. Sie gehen<br />
mit gutem Beispiel voran. Andere Städte<br />
und Regionen können von ihnen lernen.“<br />
Die Bundesfachstelle Barrierefreiheit ist<br />
verantwortlich für das Wettbewerbsverfahren.<br />
Ihr Leiter, Dr. Volker Sieger, lobt<br />
die hervorragenden Beiträge für eine<br />
Zukunft des Reisens ohne Barrieren und<br />
verweist zudem auf das große wirtschaftliche<br />
Potenzial, das mit diesem touristischen<br />
Segment verbunden ist.<br />
Der Leiter des Fachbereichs, Markus<br />
Backes, freut sich mit seinem Team<br />
über die bundesweite Anerkennung,<br />
die <strong>OWL</strong> als touristisches Zielgebiet<br />
weiter profiliert: „Wir bieten Gästen wie<br />
Einheimischen mit Einschränkungen attraktive<br />
Urlaubs- und Freizeiterlebnisse.“<br />
Detaillierte Infos liefert eine Website mit<br />
allen 61 zertifizierten Angeboten, die<br />
auch kombinierbar sind. Nach dem Erfolg<br />
beim Bundesteilhabepreis geht Markus<br />
Backes davon aus, dass die Vielfalt in den<br />
kommenden Jahren noch größer wird. ◀<br />
www.teutoburgerwald.de/barrierefrei