sortimenterbrief Juli/August 2021 - jubiläumsausgabe
40 Jahre sortimenterbrief. Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Juli/august 2021.
40 Jahre sortimenterbrief. Das österreichische Branchenmagazin für Buchmarkt, Buchverkauf und Buchwerbung. Ausgabe Juli/august 2021.
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elma van vliet – eine erfolgsgeschichte<br />
Großmutter für sie<br />
gemacht hat. In<br />
den E-Mails, die<br />
ich aus der ganzen<br />
Welt bekomme,<br />
in den<br />
schönen Bewertungen,<br />
die die<br />
Menschen schreiben.<br />
Ich bekomme noch immer Gänsehaut!<br />
Ich muss mich noch heute hin<br />
und wieder kneifen, wenn ich sehe, dass<br />
meine Bücher den Weg in die Herzen<br />
von Millionen Menschen auf der ganzen<br />
Welt gefunden haben. Das wollte ich mit<br />
meinen Büchern erreichen: Menschen,<br />
die sich wirklich miteinander verbinden.<br />
Aber ich sehe das nicht als etwas, das ich<br />
tue: Die Menschen machen das selbst,<br />
ich gebe ihnen nur die Werkzeuge in die<br />
Hand, um loszulegen. Und ich werde<br />
auf jeden Fall weitermachen, damit<br />
Menschen die kostbare Erfahrung<br />
machen, ihre Familie und ihre Lieben<br />
noch besser kennenzulernen.<br />
Während Ihre ersten Bücher Ihren<br />
Lieben gewidmet waren, stehen Sie selbst<br />
im Zentrum Ihres neuen Buches. Was ist<br />
die Idee hinter Elma, erzähl mal ...?<br />
van Vliet: Vor 15 Jahren wollte ich mit<br />
meiner Mutter in Verbindung treten,<br />
was zu einer Reihe von Büchern führte,<br />
mit denen ich Menschen helfen wollte,<br />
sich mit den Menschen zu verbinden, die<br />
ihnen am wichtigsten sind. Aber ein Buch<br />
fehlte: das Buch über die Verbindung mit<br />
sich selbst. Elma, erzähl mal ... ist mein<br />
bisher persönlichstes Buch. Nachdem<br />
meine Mutter vor drei Jahren starb,<br />
war ich nicht mehr „das Mädchen, das<br />
ein Buch für ihre Mutter geschrieben<br />
hat“. Ich war nun selbst Mutter, mit<br />
der Mission, Herzen zu verbinden. Die<br />
Unterstützung, die ich aus der ganzen<br />
Welt bekam, war herzerwärmend, aber<br />
ich hatte immer noch das Gefühl, das<br />
etwas fehlte. Ich arbeitete weiter, aber<br />
ich konnte spüren, wie ich den Kontakt<br />
zu mir selbst verlor. Deshalb habe<br />
ich mich auf eine etwas andere Reise<br />
begeben – diesmal nicht mit meiner<br />
Mutter, sondern mit mir selbst. Im Buch<br />
teile ich zwölf persönliche Geschichten,<br />
mit denen ich zu inspirieren hoffe.<br />
Beim Schreiben dieses Buches habe ich<br />
eine sehr wichtige Lektion gelernt: Um<br />
wirklich mit anderen in Verbindung<br />
treten zu können, muss man zuallererst<br />
mit sich selbst verbunden sein.<br />
Elma van Vliet: Elma, erzähl mal ...<br />
Höre auf dein Herz und finde dein Glück<br />
192 Seiten, Hardcover, 978-3-426-00033-5<br />
€ 18,50 | ET: 24. <strong>August</strong><br />
Ihr Buch erscheint wie eine Mischung<br />
aus einem Ratgeber und einem intimen<br />
Selbstporträt. Wie würden Sie Ihr Buch<br />
definieren?<br />
van Vliet: Das Komische ist, dass ich<br />
beim Schreiben des Buches nie daran<br />
gedacht habe, was für eine Art Buch das<br />
ist. Ich hatte einfach das tiefe Bedürfnis,<br />
diese Geschichten zu erzählen, so wie<br />
ich vor all den Jahren das Bedürfnis<br />
verspürte, mich mit meiner Mutter zu<br />
verbinden. Aber sobald es fertig war,<br />
fragten mich die Leute: Was ist das für<br />
ein Buch? Ist es ein Selbsthilfe-Buch? Ein<br />
Roman? Sind das Ihre Memoiren? Das<br />
brachte mich zum Nachdenken. Das Ziel<br />
des Buches ist es, Menschen mit meiner<br />
eigenen Geschichte zu inspirieren und<br />
ihnen zu Selbstreflexion und Selbstakzeptanz<br />
zu verhelfen. Ihnen zu<br />
zeigen, dass Fehler zu machen oder<br />
den Überblick zu verlieren, einfach ein<br />
Teil von dem ist, was man Leben nennt.<br />
Ich glaube, wir alle suchen nach Glück,<br />
und ich glaube, dass alles, wonach wir<br />
suchen, bereits in uns selbst vorhanden<br />
ist. Alles, was wir tun müssen, ist, uns mit<br />
uns selbst zu verbinden und zu lernen,<br />
dass sich zu lieben und auf sich Achtzugeben<br />
nicht nur die eigene Welt, sondern<br />
auch die der Menschen rund um uns<br />
verbessert. Ich denke, am besten könnte<br />
man das Buch als Inspirationsbuch zum<br />
Finden des eigenen Weges definieren.<br />
Was waren Ihrer Meinung nach die<br />
Haupteinflüsse, dass Sie den Kontakt<br />
zu sich selbst verloren haben?<br />
van Vliet: Ich habe in den letzten Jahren<br />
ein paar harte und lebensverändernde<br />
Ereignisse durchlebt. Meine Mutter<br />
starb, meine Beziehung zerbrach, ich<br />
wurde alleinerziehende Mutter. Ich habe<br />
mir jedoch nicht die Zeit genommen,<br />
um diese Veränderungen wirklich<br />
tiefgehend zu verarbeiten. Ich habe<br />
weiter hart gearbeitet und die Menschen<br />
rund um mich so gut es ging unterstützt,<br />
weil ich es als so wichtig empfand, füreinander<br />
da zu sein. Da waren so viele<br />
Dinge, die Aufmerksamkeit verdienten,<br />
dass ich vergaß, mir selbst genügend<br />
Aufmerksamkeit zu schenken. Das<br />
hat letztlich dazu geführt, dass ich den<br />
Kontakt zu mir selbst verloren habe.<br />
Und das war der Ausgangspunkt meiner<br />
Suche nach dieser Verbindung, die zum<br />
Buch Elma, erzähl mal ... führte.<br />
In Ihrem Buch reflektieren Sie<br />
über Themen wie „Zeit“, „Glück“,<br />
„Dankbarkeit“ etc. Würden Sie sich<br />
selbst als von der Positiven Psychologie<br />
beeinflusst bezeichnen?<br />
van Vliet: Ich glaube, dass der Fokus für<br />
lange Zeit vor allem auf dem Negativen<br />
lag. Auf Dingen, die wir nicht mögen<br />
oder die nicht richtig oder nicht gut<br />
genug für uns sind, und darauf, wie<br />
wir das in etwas Besseres verändern<br />
können. Glück ist aber nichts, das man<br />
erreichen kann, indem man härter<br />
arbeitet, mehr Geld macht oder mehr<br />
<strong>sortimenterbrief</strong> 7–8/21<br />
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