der gemeinderat Juli/August 2021
Unsere Themen der Doppelausgabe Juli/August: Luftreiniger, Smarte Städte, Top-Studienführer
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Planen & Bauen<br />
Öffentlicher Raum<br />
Planen & Bauen<br />
Umnutzung<br />
Sitzplatz mit Aussicht<br />
Aus alt mach neu: Im bayerischen Ingolstadt wurde eine ehemalige<br />
Eisenbahnbrücke zu einem urbanen Naherholungsort umgestaltet. Vorbild war<br />
kein Geringerer als <strong>der</strong> New Yorker „High Line Park“.<br />
Von <strong>der</strong> historischen Brücke zum<br />
attraktiven Freiraum: Auf Initiative<br />
des Bezirksausschuss-Gremiums<br />
wurde ein Brückenbauwerk im Nordosten<br />
Ingolstadts umgestaltet. Vorbild für<br />
das Projekt war <strong>der</strong> „High Line Park“ in<br />
New York, eine zum Grünzug umgebaute<br />
ehemalige Hochbahn-Trasse. Die Umsetzung<br />
erfolgte durch das Landschaftsarchitekturbüro<br />
„studio B“ aus München,<br />
das Entwurf, Planung und Bauleitung<br />
übernommen hat. Fe<strong>der</strong>führend waren<br />
das Gartenamt in Kooperation mit Stadtplanungs-<br />
und Tiefbauamt.<br />
Die Baukosten <strong>der</strong> Gesamtmaßnahme<br />
betrugen zirka 300.000 Euro. Die finanziellen<br />
Mittel wurden durch den Bezirksausschuss<br />
aus dem städtischen Bürgerhaushalt<br />
bereitgestellt. Anteilig (zirka<br />
40 Prozent) erfolgte eine För<strong>der</strong>ung durch<br />
das Bundesministerium des Innern, für<br />
Bau und Heimat (aufgrund eines Beschlusses<br />
des Deutschen Bundestages)<br />
und im Rahmen des Städtebauför<strong>der</strong>programms<br />
„Soziale Stadt“ mit Mitteln des<br />
Bundes und des Freistaates Bayern.<br />
Die För<strong>der</strong>ungsbewilligung durch die<br />
Regierung von Oberbayern erfolgte, weil<br />
Sedum-Matten sorgen ganzjährig für Blütenpracht, verbessern gleichzeitig das Klima und sind dabei<br />
völlig pflegeleicht.<br />
<strong>der</strong> Highline-Park einigen <strong>der</strong> städtebaulichen<br />
Defizite im überdurchschnittlich<br />
dicht besiedelten Bezirk Nordost/Sanierungsgebiet<br />
Konradviertel entgegenwirken<br />
sollte. Dazu gehören mangelnde öffentliche<br />
Freiflächen und eine starke<br />
Barrierewirkung <strong>der</strong> großen Hauptstraßen,<br />
die keine Durchgängigkeit für den<br />
unmotorisierten Verkehr bietet.<br />
Mit <strong>der</strong> Umgestaltung sollten Vorteile<br />
für das Quartier einhergehen: Es galt,<br />
eine begrünte Freifläche mit barrierefreien<br />
Aufenthaltsbereichen zu schaffen<br />
und einen Ort mit historischer Bedeutung<br />
zu sichern. Anwohner <strong>der</strong> umliegenden<br />
Viertel, Anrainer und politische Vertreter<br />
waren von Beginn an in die Weiterentwicklung<br />
des Projekts eingebunden.<br />
GESTALTUNG MIT HISTORIE<br />
Das aus zwei nebeneinan<strong>der</strong> errichteten<br />
Brücken bestehende Bauwerk – Fußgänger-/Radfahrersteg<br />
und einstige Eisenbahnbrücke<br />
– stellt eine wichtige Grünund<br />
Wegeverbindung dar und vernetzt<br />
gleichzeitig die Wohngebiete beidseits <strong>der</strong><br />
vierspurigen Römerstraße als auch Biotopflächen,<br />
Stadtteilparks und Sportanlagen<br />
in den jeweiligen Quartieren.<br />
Der Fußgänger-/Radfahrersteg wurde<br />
in seiner Funktion als Wegeverbindung<br />
beibehalten. Aus <strong>der</strong> bereits 1975 aufgelassenen<br />
Eisenbahnbrücke entstand eine<br />
dauerhaft begrünte und mit Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
ausgestattete Freifläche.<br />
Zentrales Gestaltungselement ist ein<br />
rund 40 Meter langes, im Brückenverlauf<br />
geschwungenes Sitzobjekt aus Beton und<br />
Holz, das den bestehenden Spalt zwischen<br />
den Brücken überspannt und sicherheitsrelevant<br />
abdeckt sowie eine optische<br />
Verbindung <strong>der</strong> Bauwerke schafft.<br />
Vor allem aber bietet diese Bank große<br />
Liege- und Sitzflächen. Von dort und den<br />
beidseits angelagerten, barrierefrei zugänglichen<br />
Platzflächen erlebt man eine<br />
beson<strong>der</strong>s urbane Atmosphäre.<br />
Je nach Blickrichtung ergeben sich interessante<br />
Sichtbeziehungen in die Landschaft<br />
und auf die Römerstraße. Der Verkehr<br />
spiegelt sich aus einer ungewöhnlichen<br />
Perspektive in einer Mischung aus<br />
Innehalten und Bewegung wie an kaum<br />
einem an<strong>der</strong>en Ort in <strong>der</strong> Stadt.<br />
SICHTACHSEN ÜBER DIE STADT<br />
Weithin sichtbare Cortenstahl-Pergolen<br />
dienen <strong>der</strong> Beschattung und stellen dank<br />
Materialwahl und markanter Kontur ähnlich<br />
einem Eisenbahnwaggon einen Bezug<br />
zum einstigen Schienenverkehr und<br />
<strong>der</strong> Industriegeschichte des Viertels her.<br />
Die noch erhaltenen Einbauten zur Schienenbefestigung<br />
wurden in Erinnerung an<br />
die frühere Nutzung ebenfalls als Gestaltungselement<br />
erhalten.<br />
Für einen ganzjährigen Blüten- und<br />
Strukturaspekt ist die Fläche mit Sedum-Matten,<br />
Stauden und Sträuchern begrünt,<br />
die auf den trockenen Standort<br />
angepasst sind. Die Grünbrücke erfüllt<br />
für Tiere und als Regenrückhaltefläche<br />
ökologische Funktionen. Daniela Worm<br />
DIE AUTORIN<br />
Daniela Worm arbeitet für das Gartenbauamt<br />
Ingolstadt<br />
Gebaut für<br />
Ihre Zukunft.<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätten und Schulen mit<br />
Festpreis- und Termingarantie.<br />
Fotos: Stadt Ingolstadt<br />
Vorher-nachher: Hoch über die Römerstraße führt eine stillgelegte Eisenbahnbrücke. Im vergangenen<br />
Jahr wurde sie zum urbanen Naherholungsraum umgebaut.<br />
+<br />
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