der gemeinderat Juli/August 2021
Unsere Themen der Doppelausgabe Juli/August: Luftreiniger, Smarte Städte, Top-Studienführer
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EXTRA<br />
Tourismus<br />
Visualisierung des Schulauer Hafens nach <strong>der</strong> Sanierung: Die Stadt Wedel möchte eine Promenade mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen.<br />
Hafensanierung<br />
Erste Anlaufstellen<br />
Werden Städte und Gemeinden auf dem Wasserweg angesteuert, sind die Häfen<br />
das Erste, was die Ankommenden sehen. Eine Sanierung in die Jahre<br />
gekommener Anlagen lohnt sich für Kommunen. So können Häfen zu<br />
touristischen Besuchermagneten umgestaltet werden.<br />
Noch dauern die Sanierungsmaßnahmen<br />
an, doch <strong>der</strong> Schulauer<br />
Hafen in Wedel, Schleswig-Holstein,<br />
habe sich bereits von einem Schlickloch<br />
in ein maritimes Schmuckstück verwandelt.<br />
„Sanierungsprojekte lohnen<br />
sich und sind nicht zuletzt durch die<br />
guten För<strong>der</strong>möglichkeiten eine Chance,<br />
eine Kommune städtebaulich in die Zukunft<br />
zu führen“, sagt Niels Schmidt,<br />
Bürgermeister <strong>der</strong> Stadt Wedel mit rund<br />
34.500 Einwohnern.<br />
Die geschätzten Gesamtkosten <strong>der</strong> Hafensanierung<br />
liegen bei 34,9 Millionen<br />
Euro. Der Eigenanteil <strong>der</strong> Stadt Wedel beträgt<br />
15,1 Millionen Euro. Die För<strong>der</strong>quote<br />
liegt bei knapp 57 Prozent.<br />
Teil des Sanierungsprojekts ist die Neugestaltung<br />
<strong>der</strong> Ostpromenade des Schulauer<br />
Hafens. Das bislang ungenutzte<br />
Areal vor <strong>der</strong> Flutschutzwand soll in eine<br />
begrünte, terrassenartige Promenade umgebaut<br />
werden. Die bestehende Flutschutzwand<br />
soll ebenfalls ansprechend<br />
gestaltet und mit Durchgängen in die<br />
neue Promenade integriert werden, damit<br />
<strong>der</strong> Hafen für Einheimische und Besucher<br />
besser erreichbar und erlebbar wird.<br />
„Touristisch zeigt sich, dass die Maritime<br />
Meile an <strong>der</strong> Elbe, die das Sanierungsprojekt<br />
Stadthafen Wedel umfasst,<br />
schon jetzt – während <strong>der</strong> noch andau-<br />
Foto: Stadt Wedel<br />
ernden Umgestaltung – eine große Anziehungskraft<br />
auf Menschen auch über<br />
die Stadtgrenzen hinaus ausübt. Mit <strong>der</strong><br />
Fertigstellung <strong>der</strong> Ostpromenade, des<br />
Hotels und <strong>der</strong> Rekonstruktion des Hafenmeisterhauses<br />
als Tourismuszentrum<br />
dürfte dieser Effekt noch wachsen<br />
und so die Rolle von Wedel als attraktives<br />
touristisches Ziel an <strong>der</strong> Elbe bei<br />
Hamburg weiter stärken“, ist Bürgermeister<br />
Schmidt überzeugt.<br />
IN PUTBUS KÖNNEN KREUZFAHRTSCHIFFE<br />
LEICHTER ANLEGEN<br />
Die Stadt Putbus auf <strong>der</strong> Insel Rügen,<br />
Mecklenburg-Vorpommern, hat ihren<br />
Hafen Lauterbach bereits zum großen<br />
Teil saniert. Nach etwa 19 Monaten Bauzeit<br />
können seit Anfang Mai <strong>2021</strong> Besucher<br />
durch eine neu errichtete Kaimauer<br />
nun näher an das Hafenbecken<br />
<strong>der</strong> Längs pier herantreten. Gegenüber<br />
<strong>der</strong> Bestandsanlage ist <strong>der</strong> neue Kai<br />
etwa sieben Meter länger und an <strong>der</strong><br />
Stirnseite zirka zehn Meter breiter. Die<br />
neue Kaimauer ist rund 234 Meter lang<br />
und an <strong>der</strong> Stirnseite 26 Meter breit.<br />
Vier seeseitig eingebrachte Dalben, in<br />
den Hafengrund eingerammte Pfähle,<br />
verlängern die Pier um 60 Meter, um<br />
das Anlegen von bis zu 100 Meter langen<br />
Flusskreuzfahrtschiffen zu ermöglichen.<br />
Neben den Dalben stehen im Hafen<br />
36 Reibepfähle und 19 Poller zum<br />
Festmachen von Schiffen sowie elf Rettungsleitern<br />
für Notfälle zur Verfügung.<br />
Am Molenkopf wurde ein Podest errichtet,<br />
das als Bühne für Veranstaltungen<br />
dient. Betonblockstufen fungieren<br />
als Sitzgelegenheit mit Blick auf die Insel<br />
Vilm. An <strong>der</strong> Stirnseite des Hafens legen<br />
auch die Vilmboote an, die vom Bundesamt<br />
für Naturschutz für den Fährverkehr<br />
zur Außenstelle Insel Vilm eingesetzt<br />
werden. Ein neues Gebäude an <strong>der</strong><br />
Pier ist die Empfangs- und Informationsstelle<br />
für Besucher und Nutzer des Hafens.<br />
Hier betreibt die Kurverwaltung<br />
eine Außenstelle für die Tourist-Information<br />
und auch <strong>der</strong> Hafenmeister hat<br />
hier seinen neuen Sitz.<br />
„Mit dieser Sanierungsmaßnahme<br />
wird <strong>der</strong> touristischen Bedeutung des<br />
Hafens Lauterbachs eine größere Rolle<br />
zugeschrieben. Ausflugsschiffe, Flusskreuzer<br />
und Sportboote werden vermehrt<br />
unseren Hafen anfahren. Der<br />
Hafen ist ein Magnet für viele Besucher“,<br />
sagte anlässlich <strong>der</strong> Eröffnung<br />
Beatrix Wilke, Bürgermeisterin von Putbus<br />
(4700 Einwohner).<br />
Die erfor<strong>der</strong>lichen Ausgaben wurden<br />
hauptsächlich aus Mitteln <strong>der</strong> Gemeinschaftsaufgabe<br />
„Verbesserung <strong>der</strong> regionalen<br />
Wirtschaftsstruktur“ gemäß <strong>der</strong><br />
Infrastrukturrichtlinie finanziert, wofür<br />
die Stadt Putbus im Jahr 2018 einen Zuwendungsbescheid<br />
vom Landesför<strong>der</strong>institut<br />
Mecklenburg-Vorpommern erhalten<br />
hat. Der bewilligte Zuschuss von<br />
rund 4,5 Millionen Euro wurde durch<br />
eine Kofinanzierungshilfe in Höhe von<br />
546.000 Euro ergänzt. Alle übrigen Ausgaben<br />
wurden aus Eigen- und Kreditmitteln<br />
<strong>der</strong> Stadt finanziert.<br />
Weitere Maßnahmen seien bereits angedacht,<br />
etwa die Reaktivierung des<br />
Badestrands in Lauterbach, um Putbus<br />
und Umgebung noch attraktiver für Einheimische<br />
und Touristen zu machen.dt<br />
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Das neue Kai im Hafen Lauterbach bei Putbus auf Rügen: Etwa 4000 Quadratmeter Pflastersteine<br />
wurden verlegt, um eine Flaniermeile für Einheimische und Gäste zu schaffen.<br />
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