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pfalz-magazin Herbst 13-60

Alles Lesen, was in der Pfalz interessant ist zu erleben, zu entdecken und zu genießen!

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Kunst und Kultur<br />

Werner Brand<br />

* 18. 1. 1933 in Löbau (Sachsen)<br />

† 30. 6. 2021 in Hochstadt (Pfalz)<br />

Die Kunst des vor wenigen Wochen verstorbenen Malers Werner<br />

Brand ist schwierig, in wenige Worte zu fassen. Der Künstler hat zeit<br />

seines Lebens viele Facetten in seinen Arbeiten behandelt.Von<br />

Stillleben über Selbstportraits, über Sozialkritik bis hin zu melancholischen<br />

Landschaften hat er mit dem Pinsel in Szene gesetzt.<br />

rechts: Werner Brand in seinem „Bienchenhof“-Atelier in Hochstadt.<br />

Werner Brand, der seit 1962 in Rülzheim und später<br />

in Speyer lebte war bereits sehr früh als eine<br />

Art „Klassiker der Pfalz“ bekannt gemacht, und<br />

das weit über die pfälzischen Grenzen hinaus.<br />

Er hatte sich zu einem national und sogar internationalen<br />

Raum bekannt gemacht. Im Lauf der Jahre hatte man ihn<br />

mit Preisen überhäuft. Unter anderem erhielt er den Ehrenpreis der<br />

Stadt Salzburg, den Purrmann-Preis in Speyer, den Förderpreis der<br />

Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde, den Kunstpreis Südliche Weinstraße,<br />

das Villa-Massimo-Stiprndium in Rom, den Pfalzpreis für Grafik,<br />

den Sickingen-Kunstpreis des Landkreises Kaiserslautern und den<br />

Zügel-Preis der Stadt Wörth.<br />

Er war der Meinung, dass es in der Kunst darum gehe, zum Wesentlichen<br />

zu kommen und den Dingen gerecht zu werden. Und dass man<br />

es eben einfach tun soll. Man sollte sich ganz dem Gegenstand widmen,<br />

aber ohne an ihm hängen zu bleiben. Weit davon entfernt, ein<br />

übergenauer Realist zu sein, war er doch der Mann des Gegenstandes<br />

mit einem scharfen Blick für Strukturen, Leitlinien und Zusammenhänge,<br />

die er in einer großzügigen künstlerischen Handschrift<br />

vereinigte. Ursprünglich war seine Farbigkeit expressiver und setzte<br />

so Akzente und Konturen. Später wurde er in seiner Farbigkeit und<br />

Maltechnik immer subtiler, aber dafür versierter. So vermittelte er<br />

den malerischen Erlebnisraum der Landschaft durch die lasierenden<br />

Übermalungen, mit verschmelzenden Farbwerten und Tiefen, um so<br />

unzähligen Stimmungsvarianten der Natur Ausdruck zu verleihen.<br />

chen zu verdeutlichen und darin „einzutauchen“. Wenn es um Menschen<br />

geht, wie beispielsweise bei der „kritischen Grafik“, monumentalisiert<br />

er quasi seine Protagonisten. Er stellt sie aber nicht einfach<br />

nur bloß, sondern entspringt oft dem Situativen des menschlichen<br />

Miteinanders. Die Vielfalt der Grundtypen des menschlichen<br />

Lebens wird auf diese Weise noch deutlicher aufgefächert in Liebe,<br />

Hass, Neid, Trauer, Zorn und so weiter. Das Gestaltungspotential des<br />

engagierten Grafikers entzündet sich an menschlichen Schwächen,<br />

Posen und an spannungsreichen Konstellationen, die auf einen<br />

Punkt der Entlarvung geführt werden.<br />

Anfang der 1980er Jahre kauft Werner Brand den „Bienchenhof“ in<br />

der Hauptstraße 3 in Hochstadt. Nach und nach baut er diesen Hof<br />

zu einem echten Kleinod aus.<br />

Alle Fotos: Archiv Werner Brand Kunststiftung<br />

Die Intention Brands offenbart so das Abbilden des Gegenständli-<br />

rechts: Werner Brand im Alter von 40 Jahren<br />

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