31.08.2021 Aufrufe

pfalz-magazin Herbst 13-60

Alles Lesen, was in der Pfalz interessant ist zu erleben, zu entdecken und zu genießen!

Alles Lesen, was in der Pfalz interessant ist zu erleben, zu entdecken und zu genießen!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Etwas ist 08/15<br />

Als „nullachtfünfzehn“ wird etwas bezeichnet, das ganz gewöhnlich<br />

und belanglos ist und daher auch keiner besonderen Beachtung<br />

bedarf.<br />

„08/15“ ist außerdem die Typenbezeichnung eines Maschinengewehrs,<br />

das im 1. Weltkrieg zum Einsatz kam und auch noch<br />

im 2. Weltkrieg ab und an verwendet wurde. Die Soldaten mussten<br />

an der „MG 08/15“ immer gleiche Übungen absolvieren, die<br />

schnell langweilig wurden und dadurch bedeutungslos erschienen.<br />

Eine andere Erklärung liegt darin, dass Soldaten im 1. Weltkrieg<br />

angeblich den Spruch „Die Waffe ist ja 08/15“ sagten, mit dem sie<br />

sich abfällig über die im Verlauf des Krieges immer schlechter<br />

werdende Qualität der Waffe äußerten.<br />

Unter Duden.de wird es so angegeben „bar jeglicher Originalität,<br />

persönlichen Note; auf ein alltäglich gewordenes Muster festgelegt<br />

und deshalb Langeweile oder Überdruss erzeugend“.<br />

Einmal hü und einmal hott sagen<br />

Das Sprichwort bezieht sich auf die Sprache der Fuhrmänner: Diese<br />

setzten bestimmte Kommandos ein, um ihren Zugtieren anzusagen,<br />

in welche Richtung sie ziehen sollen und wann sie losgehen und<br />

anhalten sollen. Wenn der Fuhrmann „hü“ ruft, sollen die Tiere<br />

nach links und bei „hott“ nach rechts laufen. Wenn der Fuhrmann<br />

einmal „hü“ und einmal „hott“ ruft, wissen die Pferde oder Ochsen<br />

aufgrund der widersprüchlichen Befehle gar nicht, in welche<br />

Richtung sie den Wagen nun ziehen sollen.<br />

Eine Leiche im Keller haben<br />

Achtung, bei dieser Redewendung wird es gruselig: Es könnte<br />

nämlich sein, dass jemand sprichwörtlich eine "Leiche im Keller" hat!<br />

Die Redewendung klingt zwar mörderisch, doch man sollte sie nicht<br />

wörtlich nehmen. Jemand, der eine „Leiche im Keller“ hat, hütet ein<br />

dunkles Geheimnis oder hat in der Vergangenheit Schuld auf sich<br />

geladen. Doch warum nutzen wir dafür das grausige Bild vom Toten<br />

im Untergeschoss?<br />

Die Redewendung hat unterschiedliche Hintergründe.<br />

Zum einen durfte man früher ungetaufte Verstorbene nicht auf<br />

einem katholischen Friedhof beerdigen. Hin und wieder starben<br />

Kinder, noch bevor sie getauft wurden. Um sie vor bösen Geistern zu<br />

schützen, wurden die Leichen oft heimlich im Elternhaus bestattet.<br />

Der Keller bot sich dafür an, weil dort selten Gäste hineinkamen. Zudem<br />

bestanden die Böden früher häufig aus festgeklopfter Erde, sodass<br />

dort die Kadaver verwesen konnten.<br />

Außerdem gibt es Erzählungen, aus denen das Sprichwort entstanden<br />

sein könnte. Eine davon ist Theodor Fontanes Geschichte<br />

„Unterm Birnbaum“. Es geht darin um einen seltsamen Gastwirt und<br />

einen verschwundenen Reisenden...<br />

RS frei nach GEO online<br />

71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!