bull_04_01_Mobilität
Credit Suisse bulletin, 2004/01
Credit Suisse bulletin, 2004/01
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Erst stehen, dann wieder hetzen. Das Automobil hat sich selber ausgebremst. Dagegen steht der elektronischen Datenübertragung nichts im Wege.<br />
Zeitspanne, die das Signal braucht, um von<br />
Bern über den Atlantik nach Washington<br />
zu gelangen. E-Mail und Videokonferenzen<br />
machen die – möglichst schnelle – Reise<br />
nach New York überflüssig. Und vielleicht<br />
schon bald die Reise von Genf nach Zürich.<br />
Bereits heute tauschen Computer untereinander<br />
mehr Informationen aus, als die<br />
Menschen in all ihren Konversationen seit<br />
Erfindung der Sprache einander je erzählt<br />
haben. Und jede Sekunde werden Hunderttausende<br />
von E-Mail-Botschaften kreuz und<br />
quer durch das Internet geschickt. Wie<br />
zahlreiche Zukunftsforscher hält es auch<br />
Clarkson für möglich, dass wir den Zenith<br />
unserer <strong>Mobilität</strong> bereits hinter uns haben:<br />
«In Zukunft werden wir uns körperlich vielleicht<br />
nur noch lokal bewegen – allenfalls für<br />
die Ferien in ein Flugzeug steigen. Der ganze<br />
Rest wird elektronisch erledigt. Das könnte<br />
letzten Endes dazu führen, dass das Auto<br />
irgendwann einmal wieder das sein wird, was<br />
es zu Beginn seiner Karriere war: ein Spielzeug.»<br />
Und erst noch ein sicheres Spielzeug.<br />
Thomas Weber, im Vorstand der Daimler-<br />
Chrysler AG verantwortlich für Forschung<br />
und Technologie, sagt dazu: «Ich gehe davon<br />
aus, dass künftig 90 Prozent aller Innovationen<br />
im Fahrzeug auf elektronischen Systemen<br />
beruhen. Unsere Vision vom ‹unfallfreien<br />
Fahren› verfolgt ein klares Ziel: In rund<br />
15 Jahren wird sich die Hälfte aller Unfälle<br />
vermeiden lassen, wenn Fahrzeuge mit den<br />
entsprechenden auf Elektronik basierenden<br />
Assistenzsystemen ausgestattet sind.»<br />
Natürlich sollen diese Fahrzeuge dann<br />
auch keine Emissionen mehr produzieren.<br />
Wasser statt Abgase, zum Beispiel. Das ist<br />
sicher lobenswert, berechtigt aber zur Frage,<br />
was das Autofahren dann noch von einer<br />
Fahrt im Zug unterscheidet? «Unser Ziel<br />
ist natürlich auch, dass unsere Fahrzeuge<br />
in Zukunft neben den Anforderungen an<br />
Sicherheit und Verbrauch dem Kunden auch<br />
Fahrfreude und Fahrspass pur erlebbar<br />
machen. Die Dinge, die den Fahrer dabei<br />
ablenken könnten, wollen wir automatisieren<br />
oder in ihrer Bedienung so einfach machen<br />
wie möglich», so Thomas Weber.<br />
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