Entwicklung und Prognose 20<strong>04</strong> der grossen Automobilmärkte Sowohl in Europa als auch in Nordamerika stagnierten oder sanken die Verkäufe in den vergangenen fünf Jahren. Einzig in den aufstrebenden Ländern Südamerikas und Asiens – allen voran China – gings stetig aufwärts. Hier wird auch für 20<strong>04</strong> ein Wachstum prognostiziert. Quelle: CSFS; Broker Research in 1000 Stück 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 1999 2000 20<strong>01</strong> 2002 2003 20<strong>04</strong>E 0 Europa Nordamerika Asien und Südamerika Welt
WEALTH MANAGEMENT TOPICS Der Motor der Autoindustrie kommt ins Stottern In Genf spielen dieses Jahr die Modellvielfalt und der Trend zur Umweltverträglichkeit die tragende Rolle. In Bezug auf die Verkaufszahlen ist zurückhaltender Optimismus angesagt. Markus Mächler, Equity Research Fotos: K. Hackenberg/zefa, Martin Stollenwerk. Wichtige Neuheiten am Salon Genf, von oben: Audi A8 W12, BMW 5er Touring, Chevrolet Corvette, Honda Civic IMA, Maserati Quattroporte, Hyundai Atos Prime, Mercedes SLK, Opel Tigra, Peugeot 407 SW, Škoda Octavia, Smart Fourfour, Volvo V50. Kleine Geländewagen, grosse Vans, günstige Kompakte und superteure Sportwagen, in Genf wird eine wahre Flut von neuen Autos präsentiert. Tatsache bleibt jedoch,mit der Produktion und dem Verkauf von Autos Geld zu verdienen, wird immer schwieriger. Die Titelgrafik zeigt deutlich, dass die Märkte weitgehend gesättigt sind und einzig in aufstrebenden Ländern wie China noch Wachstumspotenzial besteht. Entgegen früheren Annahmen, der Automobilmarkt werde sich auf sechs Herstellerkonsortien mit diversen Marken konsolidieren, drängen immer wieder neue Anbieter in das bereits gesättigte Marktumfeld. Die Neueinsteiger kommen hauptsächlich aus Indien (TaTa) und Asien (Daewoo, Kia). Sie überzeugen mit günstigen Preisen und teilweise kopierten Karosserieformen. Zwei der wichtigsten Punkte im Autogeschäft – Preis und Design – werden damit angegriffen. «Der Preisdruck bleibt nach wie vor hoch.» Markus Mächler, Equity Research Nur moderater Anstieg der Autoverkäufe Was die Verkaufszahlen 20<strong>04</strong> der Autoindustrie anbelangt, ist zurückhaltender Optimismus angesagt. Die rekordverdächtige Preisschlacht auf dem US-Markt während der letzten beiden Jahre führt dazu, dass der US-Autoabsatz trotz Wirtschaftserholung lediglich zwischen 1,5 bis 2 Prozent zulegen dürfte. In Europa ist der Nachholbedarf grundsätzlich etwas grösser. Der im Vergleich zu den USA verzögerte Aufschwung sollte 20<strong>04</strong> zu einem moderaten Anstieg der Nachfrage von rund 1 bis 1,5 Prozent führen. Etwas besser sieht es für den japanischen Markt aus, wo die Marktteilnehmer mit einem Zuwachs von über zwei Prozent rechnen. Dass die globale Nachfrage nach Autos um über drei Prozent ansteigen soll, liegt hauptsächlich an einer zweistelligen Wachstumserwartung für China und die Entwicklungsländer Asiens und Südamerikas. Neue Modelle für jeden Geschmack Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Für Diskussionen sorgte bereits vor drei Jahren der gewagte Auftritt von BMW mit der 7er-Reihe. Chefdesigner Chris Bangle verpasste der Nobelkarosse ein Äusseres, das skulpturähnlichen Charakter aufweist und entsprechend Kritiker und Anhänger hervorrief. Der Erfolgsgeschichte von BMW hat das keinen Abbruch getan. Die Autohersteller versuchen mit möglichst vielfältigen Modellen eine breite Klientel zu erreichen. Türöffner für eine breiter diversifizierte Modellpalette ist die Plattformstrategie. Was einst zur Kostensenkung eingeführt wurde, ist heute überlebenswichtiger Bestandteil der Modellvielfalt. Bei der Formgebung neuer Fahrzeuge sind nicht nur das künstlerische Flair der Designer und der Geschmack der gewünschten Zielgruppe entscheidend, vermehrt bestimmen sicherheitstechnische Auflagen das Erscheinungsbild eines Fahrzeuges wesentlich mit. Ist ein Fahrzeug für den globalen Markt bestimmt, so gilt es alle Anforderungen der verschiedensten Behörden in einem Modell zu vereinen. Die Modellzyklen werden immer kürzer Da die Qualität der Produkte im Automobilbereich immer homogener wird, entscheidet sich der Erfolg eines Herstellers in erster Linie über das Markenimage und die Modellvielfalt. Die zunehmende Modellvielfalt belastet nicht nur die Entwicklungsbudgets der Hersteller, die Anlaufkosten nehmen ebenfalls zu. Vor allem die Luxushersteller legen grossen Wert auf Imagepflege, was die Markteinführungskosten zusätzlich erhöht und die immer kleiner werdenden Margen belastet. Was die Marge anbelangt, sind Porsche und Nissan deutlich Marktleader. Die Verbindung von Renault zu Nissan über eine Kapitalbeteiligung stimmt die Credit Suisse optimistisch für Renault, da positive Synergien zu erwarten sind. Dem steigenden Margendruck wird in der ganzen Branche mit zusätzlichen Kosteneinsparungen begegnet, die Zulieferer wie Mitarbeiter gleichermassen treffen. Hinzu kommen noch Absicherungskosten für Währungsschwankungen. Nachdem viele Kostensenkungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, der Preisdruck aber weiter hoch bleibt, ist eine Stabilisierung der Marge nur über zusätzliches Volumen zu erreichen. Um weitere Kundensegmente zu erschliessen, werden Credit Suisse Bulletin 1-<strong>04</strong> 51