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bull_04_01_Mobilität

Credit Suisse bulletin, 2004/01

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EDITORIAL / INHALT<br />

Autos im Stau machen Tempo im Kopf<br />

Eigentlich träume ich von flotten Autos<br />

und leeren Strassen. Leider decken sich<br />

Wunsch und Wirklichkeit hier eher selten:<br />

Die Autos stehen, die Strassen sind voll.<br />

Immerhin kann ich im Stau meinen<br />

Gedanken freien Lauf lassen. Während<br />

des letzten Verkehrskollapses sind sie um<br />

ein Gedicht gekreist, auf das ich bei den<br />

Recherchen zu diesem Bulletin gestossen<br />

bin. «Der Radwechsel» von Bertolt Brecht.<br />

Es beschreibt eine Autopanne aus der Sicht<br />

eines Reisenden. Er sitzt am Strassenrand,<br />

beobachtet den Chauffeur, der das Rad<br />

wechselt, und fragt sich: Ich bin nicht gern<br />

dort, von wo ich komme, bin auch nicht<br />

gern dort, wo ich hinfahre. Warum warte<br />

ich ungeduldig darauf, dass es weitergeht?<br />

Die Interpretation des Gedichts hat<br />

mich nicht so interessiert. Mehr schon die<br />

Frage, wie das bei mir ist: abfahren,<br />

ankommen, unterwegs sein?<br />

Meistens komme ich gerne dort an, wo<br />

ich hin will. Hin und wieder ist es mir<br />

aber wichtiger, unterwegs zu sein, als<br />

irgendwo anzukommen. Ausgangsort und<br />

Zielort sind dann völlig bedeutungslos<br />

und der Wunsch nach Bewegung ist einfach<br />

nur der Wunsch nach Bewegung.<br />

Anscheinend gibt es so etwas wie einen<br />

menschlichen <strong>Mobilität</strong>strieb. Und wie<br />

andere Triebe fordert auch er sein Recht ein.<br />

Wenn wir Pläne für die <strong>Mobilität</strong> der<br />

Zukunft machen, sollten wir unsere Lust an<br />

der Bewegung wohl besser mit einbeziehen.<br />

Nicht zuletzt deshalb, weil man mit<br />

ziellosem Mäandern – zu Fuss, im Auto<br />

oder im Kopf – immer wieder auf etwas<br />

stösst, das durchaus wert gewesen<br />

wäre, Ziel zu sein. Zum Beispiel auf einen<br />

Pausenplatz voller SMS-schreibender<br />

Schüler, einen weit gereisten Schmetterling<br />

oder einen Rucksack mit Düsenantrieb –<br />

allesamt mobile Zeitzeugen, die wir in<br />

diesem Bulletin vereinen.<br />

Marcus Balogh, Redaktor Bulletin<br />

Fotos: Peter Marlow/Magnum (Titel), Pia Zanetti (Editorial)<br />

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