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Credit Suisse bulletin, 2004/01
Credit Suisse bulletin, 2004/01
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Aktien<br />
Keine akute Überbewertung feststellbar<br />
Christian Gattiker-Ericsson<br />
p Die Performance der Aktienmärkte<br />
dürfte 20<strong>04</strong> ihren Zenit überschreiten;<br />
wir erwarten einstellige Renditen für<br />
das Gesamtjahr.<br />
p Die für die Jahresmitte erwartete<br />
Zinserhöhung in den USA könnte eine<br />
Rotation in die defensiven Sektoren<br />
auslösen.<br />
Vereinzelte Kommentare sprechen angesichts<br />
der aktuellen Indexstände von einer<br />
«Blase nach der Blase». Es ist verständlich,<br />
dass sich die Investoren nicht wie vor drei<br />
Jahren einem «irrationalen Überschwang»<br />
hingeben möchten, um anschliessend eine<br />
katastrophale Rendite einzufahren.<br />
Ein hilfreicher Indikator zur Beurteilung der<br />
Zuversicht ist die Risikoprämie auf Aktien.<br />
Sie widerspiegelt die erwartete Überschussrendite<br />
der Aktien gegenüber den risikolosen<br />
Anlagen (Staatsanleihen). Eine hohe Risikoprämie<br />
wie im Frühling 2003 wies auf eine<br />
tief gehende Skepsis des Markts gegenüber<br />
Aktienengagements hin. Seither hat sich die<br />
Risikoprämie zwar zurückgebildet, liegt aber<br />
immer noch über dem Durchschnitt von vier<br />
Prozent seit 1990.<br />
Der Schlüssel für die Aktienmarktperformance<br />
liegt unseres Erachtens vor allem in<br />
der Entwicklung der Unternehmensgewinne<br />
und im Verhalten der Notenbanken. Die Dynamik<br />
der US-Unternehmensgewinne zeigt eine<br />
Rückkehr des Gewinnniveaus zum langfristigen<br />
Wachstumstrend.Die US-Unternehmensgewinne<br />
waren seit Beginn der Neunzigerjahre<br />
relativ gute Vorlaufindikatoren für die<br />
europäischen Niveaus. Gilt dieses Muster<br />
auch in diesem Zyklus, so steht in Europa –<br />
zumindest im ersten Halbjahr 20<strong>04</strong> – eine<br />
relativ starke Gewinnerholung an. Das höhere<br />
Gewinnmomentum in Kombination mit einem<br />
kräftigen Bewertungsabschlag unterstützt<br />
unsere Präferenz der europäischen Aktienmärkte<br />
gegenüber dem US-Markt. In einem<br />
globalen Aufschwung dürften die asiatischen<br />
Aktienbörsen mit ihrem hohen Anteil an konjunktursensitiven<br />
und global orientierten<br />
Unternehmen im Vergleich zu anderen Regionen<br />
stark abschneiden.<br />
Das Notenbankverhalten ist insofern entscheidend<br />
für die Aktienmärkte, als steigende<br />
Zinsen als Performance-Hemmer für Dividendenpapiere<br />
gelten. Der Grund dafür liegt<br />
SMI, Euro Stoxx, S&P 500, Nasdaq<br />
Die Angst vor der «Blase nach der Blase» scheint übertrieben<br />
Seit März 2003 befinden sich die Aktienmärkte auf Erholungskurs. Die Credit Suisse geht von positiven<br />
Renditen für das Gesamtjahr 20<strong>04</strong> aus – auch wenn kurzfristige Gegenbewegungen zu erwarten sind.<br />
120<br />
Indexpunkte<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
2000<br />
20<strong>01</strong><br />
SMI<br />
S&P 500 Composite<br />
2002<br />
M J J A S O N D J FMA<br />
MJ J A S O N D J FMA<br />
MJ J A S O N D J F M A M J J A S OND J<br />
DJ Euro Stoxx 50<br />
Nasdaq Composite<br />
2003<br />
20<strong>04</strong><br />
Quelle: Datastream<br />
Foto: Martin Stollenwerk<br />
38 Credit Suisse Bulletin 1-<strong>04</strong>