bull_04_01_Mobilität
Credit Suisse bulletin, 2004/01
Credit Suisse bulletin, 2004/01
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
WEALTH MANAGEMENT STRATEGY<br />
Währungen<br />
Dollar wird zum Politikum<br />
Marcus Hettinger<br />
p Der Dollarwechselkurs erreicht in<br />
Europa die Schmerzgrenze.<br />
p Die Leitzinserhöhung der SNB<br />
im Jahr 20<strong>04</strong> dürfte den Schweizer<br />
Franken zum Euro stärken.<br />
Seit 2002 schwächt sich der Dollar nun<br />
schon gegenüber den Hauptwährungen ab.<br />
Das Tempo dieser Abschwächung hat sich<br />
in den letzten Monaten sogar noch beschleunigt.<br />
Da die Dollarschwäche insbesondere<br />
gegenüber den europäischen Währungen<br />
ausgeprägt ist, haben diese Wechselkursverschiebungen<br />
in jüngster Zeit auch den<br />
Finanzministern und Notenbankgouverneuren<br />
der G7 Kopfzerbrechen bereitet. Die Schmerzgrenze<br />
scheint vor allem für die Eurozone<br />
derzeit erreicht worden zu sein. So haben<br />
Exponenten der EZB ihr Unbehagen über den<br />
raschen Anstieg des Euros geäussert, der den<br />
exportinduzierten Aufschwung abzuwürgen<br />
droht. Interventionen oder Zinssenkungen<br />
können zwar den durch makroökonomische<br />
Faktoren getriebenen Trend nicht umkehren.<br />
Die massiven Interventionen der Bank von<br />
Japan zeigen jedoch, dass sich zumindest<br />
das Tempo der Aufwertung verlangsamt. In<br />
den letzten Wochen haben sich die Anzeichen<br />
verdichtet, dass der US-Dollar in den<br />
kommenden Monaten eine Korrektur erfahren<br />
und stärker notieren dürfte. Die Konjunkturindikatoren<br />
(PMI) in den USA weisen auf<br />
einen Anstieg der Beschäftigung hin. Es ist<br />
wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis sich<br />
dies auch in den Arbeitsmarktstatistiken<br />
widerspiegelt. Vor dem Hintergrund der günstigeren<br />
Arbeitsmarktsituation dürfte die amerikanische<br />
Notenbank die Märkte auch langsam<br />
auf eine erste Zinserhöhung im Sommer<br />
vorbereiten. Da die langfristigen Zinsen in den<br />
USA auf Grund der höheren Wachstumsdynamik<br />
und des Defizits im Staatshaushalt<br />
stärker als in der Eurozone ansteigen dürften,<br />
sollte dies dem US-Dollar ebenfalls Unterstützung<br />
bieten.<br />
Der Schweizer Franken dürfte somit zum<br />
US-Dollar in den kommenden Monaten<br />
einiges an Boden gut machen. Eine Aufwertung<br />
des Frankens zum Euro erwarten wir<br />
erst gegen Jahresende, wenn die SNB ihren<br />
Leitzins wieder anheben dürfte und dies die<br />
Zinsdifferenz einengt.<br />
Die Zinsdifferenz und der CHF/EUR-Wechselkurs<br />
Höhere Zinsen stärken Franken auf zwölf Monate<br />
Der Franken/Euro-Wechselkurs und die Zinsdifferenz zeigen einen engen Zusammenhang auf.<br />
Mit einer Zinserhöhung der SNB werden Schweizer Anlagen attraktiver, was in der Vergangenheit den<br />
Schweizer Franken gestärkt hat.<br />
CHF/EUR<br />
1.75<br />
1.70<br />
Einführung Euro<br />
Basispunkte<br />
250<br />
200<br />
1.65<br />
150<br />
1.60<br />
100<br />
1.55<br />
50<br />
1.50<br />
0<br />
1.45<br />
–50<br />
Fotos: Martin Stollenwerk<br />
1.40<br />
1998 1999 2000 20<strong>01</strong> 2002 2003<br />
–100<br />
Wechselkurs Schweizer Franken/Euro (linke Skala)<br />
Reale Zinsdifferenz 3-Monats-Libor<br />
EU-CH in Basispunkten (rechte Skala)<br />
Quelle: Bloomberg, Credit Suisse<br />
Credit Suisse Bulletin 1-<strong>04</strong> 41