20.09.2021 Aufrufe

LE-4-2021

LOGISTIK express Ausgabe 4/2021 - INNOVATIONEN DER LOGISTIK

LOGISTIK express Ausgabe 4/2021 - INNOVATIONEN DER LOGISTIK

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wir unterstützen Fachhochschulen mit Vortragenden<br />

und Exkursionen und werben<br />

so etwa auch für eine Karriere bei uns im<br />

Unternehmen.“<br />

Österreich hinkt bei der Umsetzung der<br />

Klimaziele hinterher. Die Industrie gilt nicht<br />

unbedingt als umweltfreundlich, im Gegenteil<br />

zur Bahn. Welche Maßnahmen – auch<br />

seitens der Politik – sind Ihrer Meinung nach<br />

nötig, um die Ziele zu erreichen, ohne die<br />

Industrie abzuwürgen?<br />

Janecek: „Die „grüne Produktion“ ist in der<br />

Industrie angekommen. Das beste Beispiel<br />

hierfür sind die Automobilhersteller. Sie wurden<br />

wachgerüttelt und verlangen grünere<br />

Produkte und CO2-neutrale Transportketten,<br />

wodurch der Bahnanteil steigt. Diese<br />

Tendenz wird sich noch verstärken, der<br />

Druck auf den LKW wird stärker. Nicht nur<br />

die Abnehmer und Kunden fordern, auch<br />

die Politik wird die Kosten für CO2 direkt<br />

und indirekt durch Steuern und Treibstoffe<br />

erhöhen. Die voestalpine hat mit greentec<br />

steel bereits verschiedene Projekte für eine<br />

langfristige CO2-neutrale Stahlproduktion<br />

gestartet.“<br />

Schinko: „Das Problem ist, dass es nach wie<br />

vor keine Gleichberechtigung zwischen<br />

den Verkehrsträgern gibt. Die Schiene muss<br />

für die Gesamtkosten inklusive Infrastruktur<br />

aufkommen, hier herrscht ein Ungleichgewicht<br />

im Vergleich zum LKW. Die Frage ist<br />

– wo wollen wir hin? Es ist sinnvoll, den Verkehrsträger<br />

Schiene da zu stärken, wo der<br />

Einsatz berechtigt ist, also bei Massen- und<br />

Schüttgütern. Bei kleinteiligeren Transporten<br />

muss man überlegen, wo Bündelungseffekte<br />

erzielt werden können. Um wirklich<br />

nennenswerte Verlagerungseffekte zu erzielen,<br />

ist (nicht nur) seitens der Politik ein<br />

stärkeres Bemühen nötig, etwa durch die<br />

Entwicklung von Hubs und Umschlagsterminals.<br />

Wobei die Situation sich in Österreich<br />

anders darstellt als im Rest Europas: während<br />

wir einen geringen Anteil an dieselgetriebenen<br />

Lokomotiven haben, gibt es in<br />

Europa einen höheren Dieselanteil.<br />

Es ist dringend nötig, auch für den Güterverkehr<br />

alternative Antriebe zu entwickeln.<br />

Wasserstoff ist dabei ein großes Thema,<br />

aber hierfür sind Initiativen und Infrastruktur<br />

nötig – also auch entsprechende Fördermaßnahmen.<br />

Langfristig wird nur eine<br />

Kombination der Verkehrsträger Vorteile für<br />

die Klimabilanz bringen. Gut funktionierende<br />

Beispiele sind unser Bayernshuttle, den<br />

wir gemeinsam mit der DB abwickeln - hier<br />

wird in einem innovativen Rundlaufkonzept<br />

Fertigware ab Linz geliefert und auf dem<br />

Rückweg Schrott mitgenommen – und der<br />

Containertransport nach Hamburg, wo auf<br />

dem Rückweg Erz mitkommt. Durch den<br />

Lastlauf in beide Richtungen wird die Umwelt<br />

geschont.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!