LE-4-2021
LOGISTIK express Ausgabe 4/2021 - INNOVATIONEN DER LOGISTIK
LOGISTIK express Ausgabe 4/2021 - INNOVATIONEN DER LOGISTIK
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und Exkursionen und werben<br />
so etwa auch für eine Karriere bei uns im<br />
Unternehmen.“<br />
Österreich hinkt bei der Umsetzung der<br />
Klimaziele hinterher. Die Industrie gilt nicht<br />
unbedingt als umweltfreundlich, im Gegenteil<br />
zur Bahn. Welche Maßnahmen – auch<br />
seitens der Politik – sind Ihrer Meinung nach<br />
nötig, um die Ziele zu erreichen, ohne die<br />
Industrie abzuwürgen?<br />
Janecek: „Die „grüne Produktion“ ist in der<br />
Industrie angekommen. Das beste Beispiel<br />
hierfür sind die Automobilhersteller. Sie wurden<br />
wachgerüttelt und verlangen grünere<br />
Produkte und CO2-neutrale Transportketten,<br />
wodurch der Bahnanteil steigt. Diese<br />
Tendenz wird sich noch verstärken, der<br />
Druck auf den LKW wird stärker. Nicht nur<br />
die Abnehmer und Kunden fordern, auch<br />
die Politik wird die Kosten für CO2 direkt<br />
und indirekt durch Steuern und Treibstoffe<br />
erhöhen. Die voestalpine hat mit greentec<br />
steel bereits verschiedene Projekte für eine<br />
langfristige CO2-neutrale Stahlproduktion<br />
gestartet.“<br />
Schinko: „Das Problem ist, dass es nach wie<br />
vor keine Gleichberechtigung zwischen<br />
den Verkehrsträgern gibt. Die Schiene muss<br />
für die Gesamtkosten inklusive Infrastruktur<br />
aufkommen, hier herrscht ein Ungleichgewicht<br />
im Vergleich zum LKW. Die Frage ist<br />
– wo wollen wir hin? Es ist sinnvoll, den Verkehrsträger<br />
Schiene da zu stärken, wo der<br />
Einsatz berechtigt ist, also bei Massen- und<br />
Schüttgütern. Bei kleinteiligeren Transporten<br />
muss man überlegen, wo Bündelungseffekte<br />
erzielt werden können. Um wirklich<br />
nennenswerte Verlagerungseffekte zu erzielen,<br />
ist (nicht nur) seitens der Politik ein<br />
stärkeres Bemühen nötig, etwa durch die<br />
Entwicklung von Hubs und Umschlagsterminals.<br />
Wobei die Situation sich in Österreich<br />
anders darstellt als im Rest Europas: während<br />
wir einen geringen Anteil an dieselgetriebenen<br />
Lokomotiven haben, gibt es in<br />
Europa einen höheren Dieselanteil.<br />
Es ist dringend nötig, auch für den Güterverkehr<br />
alternative Antriebe zu entwickeln.<br />
Wasserstoff ist dabei ein großes Thema,<br />
aber hierfür sind Initiativen und Infrastruktur<br />
nötig – also auch entsprechende Fördermaßnahmen.<br />
Langfristig wird nur eine<br />
Kombination der Verkehrsträger Vorteile für<br />
die Klimabilanz bringen. Gut funktionierende<br />
Beispiele sind unser Bayernshuttle, den<br />
wir gemeinsam mit der DB abwickeln - hier<br />
wird in einem innovativen Rundlaufkonzept<br />
Fertigware ab Linz geliefert und auf dem<br />
Rückweg Schrott mitgenommen – und der<br />
Containertransport nach Hamburg, wo auf<br />
dem Rückweg Erz mitkommt. Durch den<br />
Lastlauf in beide Richtungen wird die Umwelt<br />
geschont.