LE-4-2021
LOGISTIK express Ausgabe 4/2021 - INNOVATIONEN DER LOGISTIK
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Nickel-Kobalt-Aluminium (NCA) und Nickel-<br />
Mangan-Kobalt (NMC) Modelle zum Einsatz.<br />
Als Beispiel: die Kathode der in Mittelklassewaren<br />
üblichen NMC111-Batterie mit 30 kWh<br />
Leistung besteht aus 11 Kilogramm Mangan,<br />
4,5 Kilogramm Lithium und jeweils 12<br />
Kilogramm Kobalt und 12 Kilogramm Nickel.<br />
macht sich toll in der Landschaft, hat bestimmt<br />
Potential als Touristenattraktion. Im Unterschied<br />
dazu wird das Material in Nord-Chile<br />
im Salar der Atacama gefördert. Hierbei wird<br />
das stark mineralhaltige Grundwasser der Salzseen<br />
in riesige künstliche Becken gepumpt,<br />
wo es verdunstet und das Lithium zurückbleibt.<br />
Mit Ende 2020 gab es weltweit 7,2 Millionen<br />
Elektroautos, die natürlich alle zumindest<br />
eine Batterie besitzen. Sehen wir uns das namensgebende<br />
Lithium genauer an, so befinden<br />
sich die größten (bekannten) natürlichen<br />
Vorkommen in Chile (8 Mio. Tonnen) gefolgt<br />
von Australien, Argentinien und China. In Europa<br />
finden sich lediglich in Portugal kleine<br />
Abbaugebiete.<br />
In Australien, Nordamerika, China und Europa<br />
findet sich das Lithium in sogenannten<br />
Pegmatiten, also Lavagestein. Für die Gewinnung<br />
eines Kilos Lithium müssen etwa 100 Kilo<br />
Gestein abgebaut und verarbeitet werden.<br />
So soll beispielsweise in Portugal ein oberirdischer<br />
Tagebau errichtet werden. Die Tagebaulöcher<br />
haben einen Durchmesser von bis<br />
zu 800 Metern und sind bis zu 300 Meter tief,<br />
Pro Jahr werden aktuell mehr als 63 Milliarden<br />
Liter Salzwasser hochgepumpt. Das Problem:<br />
Süßwasser, das von der Bevölkerung, Flora<br />
und Fauna dringend zum Überleben gebraucht<br />
wird, sickert dadurch nach und geht<br />
verloren. Laut Bergbau-Kommission der chilenischen<br />
Regierung wurde der Atacama<br />
in den Jahren 2000 bis 2015 viermal so viel<br />
Wasser entzogen, wie auf natürliche Weise in<br />
Form von Regen- oder Schmelzwasser in das<br />
Gebiet gelangte. Morgan Stanley prognostiziert<br />
einen Lithiumcarbonat-Weltbedarf von<br />
einer Million Tonnen bis zum Jahr 2025, aktuell<br />
werden jährlich 350.000 Tonnen produziert.<br />
Eine Verdreifachung innerhalb von 4 Jahren<br />
wäre der Todesstoß für die Landwirtschaft<br />
und die Bevölkerung in den Abbaugebieten.<br />
Doch nicht nur der Wasserverbrauch<br />
ist ein schwieriges Thema, auch Kinderarbeit<br />
ANGELIKA GABOR<br />
REDAKTION<br />
LOGISTIK EXPRESS