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LE-4-2021

LOGISTIK express Ausgabe 4/2021 - INNOVATIONEN DER LOGISTIK

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LOGISTIK express 4/<strong>2021</strong> | S8<br />

Arbeitskräftemangel auf<br />

Rekordniveau: 20.000 offene Stellen<br />

Der heimische Handel sucht händeringend nach neuen Beschäftigten und Lehrlingen.<br />

Aktuell gibt es in der Branche rund 20 Prozent mehr Personalbedarf als vor<br />

der Corona-Pandemie. Die vierte Corona-Welle könnte nun breitflächige Personalausfälle<br />

in allen Handelssektoren auslösen. BEITRAG: GERALD KÜHBERGER<br />

Allein in Oberösterreich sind es 4.800, in der<br />

Bundeshauptstadt Wien immerhin 3.200.<br />

Und eine Entspannung der Lage ist noch<br />

nicht in Sicht.<br />

RAINER WILL<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

HANDELSVERBAND<br />

GERALD KÜHBERGER<br />

PRESSESPRECHER<br />

HANDELSVERBAND<br />

Die vierte Corona-Welle hat auch<br />

in Österreich Fahrt aufgenommen.<br />

Gleichzeitig stagniert die<br />

Durchimpfungsrate. Was vielen<br />

nicht bewusst ist: Die Pandemie hat zu einem<br />

massiven Personalmangel in ganz<br />

Österreich geführt. Die heimischen Händler<br />

klagen über viel zu wenige verfügbare<br />

Arbeitskräfte und einen massiven Rückgang<br />

an Bewerbungen. Bundesweit gibt<br />

es derzeit mehr als 15.000 offene Stellen im<br />

Einzelhandel und mehr als 5.000 im Großhandel.<br />

Der Handelsverband weist schon seit<br />

Monaten darauf hin, jetzt spitzt sich<br />

der Arbeitskräftemangel im Handel<br />

dramatisch zu. Zurzeit sind es bundesweit<br />

mehr als 20.000 offene Stellen, die<br />

nicht zeitnah besetzt werden können.<br />

Breitflächige Personalausfälle befürchtet<br />

Verschärft wird die Problematik durch die<br />

rasant angestiegenen Corona-Infektionszahlen.<br />

Dies könnte in den kommenden<br />

Wochen zu breitflächigen Personalausfällen<br />

in allen Branchen führen. Hintergrund<br />

sind die geltenden K1 Bestimmungen. Kontaktpersonen<br />

der Kategorie I werden per<br />

Bescheid für die Dauer von 14 Tagen behördlich<br />

abgesondert (Heimquarantäne)<br />

und müssen sich einem PCR-Test unterziehen.<br />

Eine vorzeitige Beendigung der<br />

Absonderung ist frühestens 10 Tage nach<br />

dem letzten infektiösen Kontakt bei Vorliegen<br />

einer negativen PCR-Untersuchung<br />

möglich. Da genesene bzw. geimpfte Personen<br />

als Kontaktperson der Kategorie II<br />

eingestuft werden können, und diese im Regelfall<br />

keine Quarantäne antreten müssen,<br />

ist eine rasche Erhöhung der Durchimpfungsquote<br />

entscheidend. Sonst drohen<br />

im Herbst und im Winter breitflächige<br />

Personalausfälle in den Geschäften.<br />

Faktor Arbeit entlasten<br />

Um das Problem zu lösen, sind neue Ansätze<br />

gefragt. Oberste Priorität sollte jetzt<br />

die viel beschworene aber leider auch oft<br />

verschobene Senkung der Lohnnebenkosten<br />

haben. Damit könnte auch der wichtige<br />

Binnenkonsum effektiv angekurbelt<br />

werden. Österreich ist bei den Lohnnebenkosten<br />

EU-weit Nachzügler. Nirgendwo in<br />

Europa zahlen Unternehmen so viel für ihre<br />

Beschäftigten, ohne dass es den Angestellten<br />

selbst bleibt. Daher muss der Faktor<br />

Arbeit endlich entlastet werden, das ist

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