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Wärmetransportphänomene - Lehrstuhl für Thermodynamik - TUM

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

e K<br />

Q S<br />

Übungsunterlagen zur Vorlesung<br />

<strong>Wärmetransportphänomene</strong><br />

s s<br />

T •<br />

T K TK<br />

Kugel<br />

Durchmesser D<br />

e H<br />

e K<br />

Fall 1 QS Fall 2<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

T •<br />

Halbkugel<br />

Durchmesser D<br />

Kugel<br />

Durchmesser D<br />

Vorlesungsbetreuung:<br />

Moritz Schulze<br />

Tel.: 089 / 289-16253<br />

Raum: MW 0726<br />

Sprechstunde: Montag, 10:15 - 11:00 Uhr<br />

email: schulze@td.mw.tum.de<br />

WTP-Homepage: http://www.td.mw.tum.de/tum-td/de/studium/lehre/waermetrans<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 1


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Zentralübung 1<br />

3 Stationäre Wärmeleitung 2<br />

3.2 Ebene Platte ohne Wärmequellen: Eine Blockhütte . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

3.7 Ohm’sche Verluste als innere Wärmequelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

3.8 Reihenschaltung thermischer Widerstände: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

3.12 Kontaktwiderstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

3.13 Die Methode der Formfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

3.16 Der kritische Radius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

4 Instationäre Wärmeleitung:<br />

Die Methode der Blockkapazität 8<br />

4.3 Die Kugel als Blockkapazität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

4.5 Blockkapazität und Ideal Gerührter Behälter: Bioreaktor . . . . . . . . . . . . 10<br />

4.8 Blockkapazität: Tiefkühlpizza . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

6 Thermische Strahlung 13<br />

6.4 Strahlungsaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

6.8 Strahlungsschutz <strong>für</strong> einen Wohnwagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

7 Massen- und Energiebilanzen beim konvektiven Transport 16<br />

7.1 Die Milch im Kaffee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

7.2 Ideal gerührter Behälter mit Zu- und Ablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

7.3 Rohrströmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

8 Wärmeübertrager 17<br />

8.1 Wärmeübertrager mit Phasenumwandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

8.3 Auslegung Gegenstromwärmeübertrager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

8.6 Wärmeübertrager mit Methode der Formfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 2


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

10 Konvektiver Wärmeübergang und Nußelt-Zahl 21<br />

10.1 Bestimmung des Wärmeübergangskoeffizienten im Windkanal . . . . . . . . . 21<br />

10.3 Zwangskonvektion an der längsangeströmten ebenen Platte . . . . . . . . . . 22<br />

10.5 Konvektiver Wärmeübergang: Quer angeströmtes Wasserrohr . . . . . . . . . 23<br />

12 Kennzahlen und Ähnlichkeitstheorie 24<br />

12.6 Kennzahlen eines Wärmeübertragers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

12.7 Kühlung einer Turbinenschaufel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

12.12Ähnlichkeitstheorie: Auslegung eines Kühlkanalmodells . . . . . . . . . . . . . 25<br />

13 Freie Konvektion 27<br />

13.7 Freie Konvektion an der senkrechten Platte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Hausaufgaben 29<br />

Hausaufgabe 1 30<br />

1.1 Fouriergleichung in Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

1.2 Blockhütte: Wärmeübergangskoeffizient innen . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

1.3 Grafische Methode: Schneedecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Hausaufgabe 2 32<br />

2.1 Heißluftballon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

2.2 Parallelschaltung thermischer Widerstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Hausaufgabe 3 35<br />

3.1 Innere Wärmequellen: HTR-Brennelemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Hausaufgabe 4 37<br />

4.1 Formfaktoren: Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

4.2 Der kritische Radius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Hausaufgabe 5 40<br />

5.1 Boilergeometrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

5.2 Die Platte als Blockkapazität: Heizkesselwand . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 3


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Hausaufgabe 6 44<br />

6.1 Thermometerfehler zweiter Art . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

6.2 Das Prinzip des Strahlungsschutzschirms . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Hausaufgabe 7 46<br />

7.1 Sichtbare Sonnenstrahlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

7.2 Wirkungsgrad einer Glühlampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

7.3 Emissions- und Absorptionsgrade von Glas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

7.4 Wärmepilz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Hausaufgabe 8 48<br />

8.1 Durchströmtes Rohr als Wärmeübertrager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

8.2 Nachrechnung Gegenstromwärmeübertrager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Hausaufgabe 9 49<br />

9.1 Durchlauferhitzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

9.2 Ungemischter Kreuzstromwärmeübertrager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Hausaufgabe 10 52<br />

10.1 Laminare Grenzschicht an einer dünnen Platte . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

10.2 Der hydraulische Durchmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Hausaufgabe 11 55<br />

11.1 Ähnlichkeitstheorie an der ebenen, dünnen Platte . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Hausaufgabe 12 56<br />

12.1 Volumenausdehnungskoeffizient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

12.2 Freie und erzwungene Konvektion im Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

12.3 Wärmeübergangskoeffizienten am Durchlauferhitzer und am freien Rohr . . . . 59<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 4


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Zentralübung<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 1<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

3 Stationäre Wärmeleitung<br />

3.2 Ebene Platte ohne Wärmequellen: Eine Blockhütte<br />

T i<br />

x<br />

D<br />

λ<br />

T a<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Trapper John baut sich in Kanada eine Blockhütte. Ohne irgendwelche architektonischen Ambitionen<br />

fügt er einen Quader mit Seitenlängen von 3 bzw. 4 m und Höhe 2 m zusammen. Die<br />

Wände der Dicke D = 20 cm sind aus Holz.<br />

Nun versucht Trapper John abzuschätzen, wie viel Brennholz er braucht, um durch den Winter<br />

zu kommen. Er überlegt, dass er – abgehärtet wie er ist – bei einer Wand- bzw. Deckentemperatur<br />

Ti = 10 ◦ C noch halbwegs komfortabel wohnen kann. Für die Außenseite der Hütte geht<br />

er von einer mittleren Temperatur Ta = −15 ◦ C aus. Wie viel Raummeter Brennholz braucht<br />

Trapper John bei diesen Verhältnissen pro Monat?<br />

Rechnen Sie vereinfachend mit richtungs- und temperaturunabhängiger Wärmeleitfähigkeit<br />

λ = 0,17 W/m-K der Wand (Seitenwände und Dach der Hütte werden gleich behandelt,<br />

Wärmeverluste durch den Boden werden vernachlässigt, Fenster und Tür werden nicht weiter<br />

berücksichtigt).<br />

1. Skizzieren Sie als Erstes das Temperaturprofil in der Wand.<br />

2. Leiten Sie anhand einer thermischen Energiebilanz an einem differentiellen Element eine<br />

Differentialgleichung <strong>für</strong> die Temperatur T (x) her (1-D-Betrachtung, 0 < x < D).<br />

3. Lösen Sie die Differentialgleichung allgemein, bestimmen Sie die Konstanten mithilfe der<br />

Randbedingungen. Überprüfen Sie das Ergebnis der ersten Teilaufgabe.<br />

4. Wie groß ist die Wärmestromdichte durch die Wand?<br />

5. Wie groß ist der gesamte Wärmeleitwiderstand Rλ der Hütte? Welche Gesamtheizleistung<br />

P wird benötigt, um das angestrebte Temperaturniveau aufrecht zu erhalten?<br />

6. Wie viele Raummeter (rm) Brennholz werden pro Monat benötigt? Legen Sie dabei einen<br />

Heizwert von 1800 kWh/rm <strong>für</strong> Brennholz und einen Wirkungsgrad von 50 % <strong>für</strong> Trapper<br />

Johns Kanonenofen zu Grunde.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 2


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

3.7 Ohm’sche Verluste als innere Wärmequelle<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Durch ein langes Stromkabel mit Kupferkern (Radius r1) und PVC-Isolationsmantel der Dicke<br />

h = r2 − r1 fließt ein elektrischer Strom der Stärke I. Ohm’sche Verluste bei elektrischer<br />

Leitfähigkeit σ setzen im Kupfer Wärme frei, die über die Oberfläche des Kabels bei einem<br />

Übergangskoeffizienten α an die Umgebung abgegeben wird. Die Wärmeleitfähigkeiten des Kabels<br />

(λCu) und des Mantels (λP V C) seien konstant.<br />

Berechnen Sie die Temperaturverteilung in Draht und Mantel. Gehen Sie dabei wie folgt vor:<br />

1. Stellen Sie die Differenzialgleichung <strong>für</strong> den Temperaturverlauf in einer Zylinderschale auf<br />

und integrieren Sie diese allgemein.<br />

2. Auf welche Kontrollvolumina ist diese Lösung anzuwenden? Wie lauten die Randbedingungen<br />

und Koppelbedingungen?<br />

3. Wie groß ist die Wärmequellendichte ˙ωCu im Kupferdraht?<br />

4. Skizzieren Sie das Temperaturprofil in Kupferkern, Mantel und Umgebung.<br />

5. Stellen Sie die Formeln <strong>für</strong> den Temperaturverlauf in Draht und Mantel auf.<br />

6. Welche Temperaturen ergeben sich im Zentrum des Drahtes, am Übergang Kupfer-PVC<br />

und auf der Außenseite des Mantels?<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Radius Kupferkern r1 = 1 mm<br />

Außenradius PVC-Isolierung r2 = 2 mm<br />

Stromstärke I = 4,3 A<br />

elektrische Leitfähigkeit σ = 58 · 10 6 S/m<br />

Wärmeleitfähigkeit Kupfer λCu = 390 W/(m K)<br />

Wärmeleitfähigkeit PVC λP V C = 0,15 W/(m K)<br />

Wärmeübergangskoeffizient PVC-Umgebung α = 15 W/(m 2 K)<br />

Umgebungstemperatur T∞ = 15 ◦ C<br />

Hinweis: 1 S = 1 A/V<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 3


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

3.8 Reihenschaltung thermischer Widerstände:<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Eine ebene Gebäudewand besteht aus zwei Platten der Dicke d und der Fläche A mit der Wärmeleitfähigkeit<br />

λ. Der Zwischenraum (Abstand s) ist zur Erzielung einer guten Isolierwirkung mit<br />

PU-Schaum ausgeschäumt (Wärmeleitfähigkeit λs, wobei λs < λ). Der Wärmeübergangskoeffizient<br />

αi aufgrund freier Konvektion im Gehäuseinneren und der Wärmeübergangskoeffizient<br />

αa aufgrund erzwungener Konvektion an der Außenseite sowie Innen- und Außentemperatur<br />

sind bekannt. Dabei sei Ti > Ta.<br />

T i<br />

a<br />

T 1 T 2<br />

l<br />

T 3 T 4<br />

l s l<br />

i a<br />

d s d<br />

x<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein <strong>für</strong> den stationären Fall zu bearbeiten:<br />

1. Erstellen Sie jeweils eine Skizze des Temperaturverlaufs und des Verlaufs der Wärmestromdichte<br />

in Abhängigkeit von x.<br />

2. Geben Sie den Wärmestrom durch die Wand als Funktion der Temperaturdifferenzen<br />

(Ti − T1), (T1 − T2), (T2 − T3), (T3 − T4) und (T4 − Ta) an.<br />

3. Geben Sie den Wärmestrom durch die Wand als Funktion der Temperaturdifferenz (Ti −<br />

Ta) an.<br />

4. Aus Analogiebetrachtungen zu elektrischen Schaltkreisen können thermische Widerstände<br />

<strong>für</strong> die einzelnen Schichten der Wand angegeben werden. Zeichnen Sie ein Blockschaltbild<br />

<strong>für</strong> die thermischen Widerstände zwischen den Temperaturen Ti und Ta.<br />

5. Bestimmen Sie einen Wärmedurchgangskoeffizienten U [W/(m 2 K)], sodass der durch<br />

die Wand gehende Wärmestrom gemäß ˙ Q = U · AU · (Ti − Ta) einfach berechnet werden<br />

kann.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 4<br />

a<br />

T a


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

3.12 Kontaktwiderstand<br />

1<br />

2<br />

l L<br />

A L<br />

1<br />

2<br />

T 1<br />

T 2<br />

A K<br />

l 1<br />

l 2<br />

s<br />

s<br />

s/2<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Der Kontaktwiderstand zwischen zwei sich berührenden Festkörpern soll mit einem einfachen<br />

Modell abgeschätzt werden. Dazu werden die Verhältnisse in dem mikroskopisch kleinen Kontaktbereich<br />

idealisiert.<br />

Es wird angenommen, dass im Kontaktbereich mit einem mittleren Abstand s sich auf der<br />

Fläche AK die Materialien direkt berühren und auf der Fläche AL die beiden Körper durch eine<br />

Luftschicht getrennt sind.<br />

Die Wärmeleitfähigkeiten der Festkörper λ1, λ2 sowie der Luft λL sind bekannt. An der Kontaktstelle<br />

herrschen die Temperaturen T1 und T2.<br />

1. Welcher Wärmestrom wird jeweils durch die Fläche AL bzw. AK übertragen?<br />

2. Wie groß sind die thermischen Widerstände RL und RK?<br />

3. Zeichnen Sie das Blockschaltbild der thermischen Widerstände!<br />

4. Welcher Wärmestrom wird insgesamt durch die Kontaktfläche A = AL+AK übertragen?<br />

5. Wie groß ist der Gesamtwiderstand Rges?<br />

6. Bestimmen Sie einen so genannten Kontaktkoeffizienten Uc [W/m 2 -K ], sodass der Gesamtwärmestrom<br />

gemäß<br />

˙Q = Uc · A · (T1 − T2)<br />

einfach berechnet werden kann.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 5


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

3.13 Die Methode der Formfaktoren<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Gegeben sind zwei Profile aus Aluminium mit quadratischer Außenkontur der Seitenlänge a. Es<br />

ist zu untersuchen, ob hinsichtlich der Wärmeübertragung eine quadratische, oder bei gleicher<br />

durchströmter Fläche eine kreisrunde Kontur vorteilhafter ist. Sowohl die Temperatur der Innenseite<br />

Ti, als auch die Temperatur der Außenseite Ta sind über den gesamten Umfang und<br />

über die gesamte Länge l konstant.<br />

Profil 1 Profil 2<br />

b<br />

l<br />

a a<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig zu bearbeiten:<br />

1. Ermitteln Sie die Formfaktoren <strong>für</strong> beide Profilquerschnitte!<br />

2. Wie groß ist bei bei den jeweiligen Profilen der übertragene Wärmestrom?<br />

3. Bei welchem Durchmesser d2 wird bei Profil Nr. 2 der gleiche Wärmestrom wie bei Profil<br />

Nr. 1 erreicht?<br />

4. Berechnen Sie den Wärmestrom <strong>für</strong> ein Rohr mit einem Innendurchmesser d2 und einem<br />

Außendurchmesser D = a !<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Wandtemperatur innen Ti = 80 ◦ C<br />

Wandtemperatur außen Ta = 40 ◦ C<br />

Wärmeleitfähigkeit Aluminium λ = 200 W/(m K)<br />

Rippenlänge l = 1 m<br />

Seitenlänge außen a = 15 mm<br />

Seitenlänge innen b = 11 mm<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 6<br />

d<br />

l


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

3.16 Der kritische Radius<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Eine Wasserleitung mit Außenradius r1 = 10 mm soll möglichst gut gegen Wärmeverluste isoliert<br />

werden. Die Wärmeleitfähigkeit des Rohrmaterials ist sehr hoch. Das Isolationsmaterial hat<br />

die Wärmeleitfähigkeit λI = 0,25 W<br />

m K und ist mit Außenradien r2 = 15 mm, 25 mm, 35 mm<br />

verfügbar. Bestimmen Sie, bei welcher Isolation die geringsten Verluste auftreten, indem Sie<br />

untersuchen, ob ein kritischer Radius auftritt. Gehen Sie davon aus, dass der Wärmeübergangskoeffizient<br />

auf der Außenseite des Rohres bzw. der Isolation konstant α = 5 W<br />

m2 K beträgt.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 7


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

4 Instationäre Wärmeleitung:<br />

Die Methode der Blockkapazität<br />

4.3 Die Kugel als Blockkapazität<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Stahlkugeln (Radius R, konstante Stoffwerte λ, ϱ, c) mit der Anfangstemperatur T0 werden mit<br />

Hilfe eines Ofens und eines Ölbads gehärtet. Zuerst werden die Stahlkugeln im Ofen bei der<br />

Temperatur T∞,1 bis auf die Temperatur T1 erwärmt. Anschließend werden die Kugeln in einem<br />

Ölbad der Temperatur T∞,2 <strong>für</strong> die Zeitdauer t2 abgekühlt. Die Wärmeübergangskoeffizienten<br />

α1, α2 seien jeweils konstant.<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig zu bearbeiten:<br />

1. Leiten Sie anhand einer Energiebilanz <strong>für</strong> eine Stahlkugel eine Differenzialgleichung <strong>für</strong><br />

die Temperatur T (t) her.<br />

2. Stellen Sie diese Differenzialgleichung dimensionslos dar.<br />

3. Die allgemeine Lösung dieser Differenzialgleichung lautet:<br />

θ = C exp (−3 Bi Fo)<br />

Ermitteln Sie unter Berücksichtigung der Anfangsbedingung die spezielle Lösung der Differentialgleichung.<br />

4. Nach welcher Zeit t1 wird die Härtetemperatur T1 erreicht? Ist die Berechnung mit Hilfe<br />

der Blockkapazität gerechtfertigt?<br />

5. Welche Wärmemenge hat eine Stahlkugel zu diesem Zeitpunkt aufgenommen?<br />

6. Welche Temperatur T2 erreichen die Stahlkugeln, nachdem sie <strong>für</strong> die Zeitdauer t2 im<br />

Ölbad abgeschreckt wurden? Darf wieder die Methode der Blockkapazität verwendet<br />

werden?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 8


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Radius der Stahlkugeln R = 13 mm<br />

Dichte des Stahls ϱ = 8000 kg/m 3<br />

Spez. Wärmekapazität des Stahls c = 0,4 kJ/kg K<br />

Wärmeleitfähigkeit des Stahls λ = 50 W/(m K)<br />

Anfangstemperatur des Stahls T0 = 290 K<br />

Temperatur des Ofens T∞,1 = 1100 K<br />

Temperatur des Ölbads T∞,2 = 300 K<br />

Endtemperatur der Kugeln im Ofen T1 = 1000 K<br />

Abschreckdauer im Ölbad t2 = 4 min<br />

Wärmeübergangskoeffizient im Ofen α1 = 20 W/(m 2 K)<br />

Wärmeübergangskoeffizient im Ölbad α2 = 200 W/(m 2 K)<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 9<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

4.5 Blockkapazität und Ideal Gerührter Behälter: Bioreaktor<br />

H<br />

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX<br />

Dämmstoff<br />

Gel<br />

XXXX<br />

T(t)<br />

XXXXXXX<br />

XXXX<br />

Ri Ra XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX<br />

In einem zylinderförmigen, doppelwandigen Bioreaktor soll ein erhitztes Gel, welches anfangs eine<br />

Temperatur T0 = 350 K besitzt, langsam abkühlen. Das Gel ist von hoher Viskosität, sodass<br />

im Reaktor keine freie Konvektion stattfindet. Zur Wärme-Isolierung befindet sich ein Dämmstoff<br />

zwischen den Behälterwänden, die selbst als thermisch ideal leitend betrachtet werden<br />

dürfen. Die Wärmekapazität von Behälterwand und Dämmstoff sind ebenso wie Wärmeverluste<br />

über die Stirnflächen vernachlässigbar gering.<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig zu bearbeiten:<br />

1. Ermitteln Sie bei einem äußeren Wärmeübergangskoeffizienten αa = 5,0 W/(m 2 K) die<br />

Wärmedurchgangszahl Ui zwischen Gel und Umgebungsluft bezogen auf die Innenfläche<br />

Ai.<br />

2. Berechnen Sie den Wärmestrom ˙ Q0, der zum Zeitpunkt t0 an die Umgebung abgegeben<br />

wird.<br />

3. Zu welchem Zeitpunkt t1 beträgt der Wärmestrom ˙<br />

Q1 = 5,0 W? Vergessen Sie nicht, die<br />

Gültigkeit Ihrer Näherung mittels Biot-Zahl zu überprüfen.<br />

4. Welche Wärmemenge Q0−2 wurde bis zum Zeitpunkt t2 = 200 min abgegeben?<br />

Nun wird der Reaktor mit einer wässrigen Lösung geringer Viskosität befüllt. Zusätzlich wird<br />

ein Rührwerk eingebaut. Das Flüssigkeitsvolumen kann als ideal gerührt betrachtet werden<br />

und besitzt nun eine effektive Wärmeleitfähigkeit λeff → ∞. Sonstige Stoffwerte und Größen<br />

ändern sich nicht wesentlich. Allerdings ist nun ein mittlerer innerer Wärmeübergangskoeffizient<br />

αi = 150 W/(m 2 K) zwischen der Innenwandung und der Flüssigkeit zu berücksichtigen.<br />

5. Ermitteln Sie die Wärmedurchgangszahl UigB bezogen auf die Innenfläche Ai.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 10<br />

α i<br />

U i<br />

α a<br />

T ∞


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

6. Welche Änderung ergibt sich <strong>für</strong> die Biot-Zahl?<br />

7. Zu welchem Zeitpunkt tigB beträgt der Wärmestrom ˙ Q = 5,0 W?<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Wärmeübergangskoeffizient innen (Lösung) αi = 150 W/(m 2 K)<br />

Wärmeübergangskoeffizient außen αa = 5,0 W/(m 2 K)<br />

Wärmestrom (Zeitpunkt 1) ˙ Q1 = 5,0 W<br />

Zeitpunkt 2 t2 = 200 min<br />

Radius des Innenbehälters Ri = 40 mm<br />

Radius des Außenbehälters Ra = 45 mm<br />

Höhe des Behälters H = 200 mm<br />

Umgebungstemperatur T∞ = 300 K<br />

Anfangstemperatur des Gels bzw. der Lösung T0 = 350 K<br />

Wärmeleitfähigkeit Gel λi = 0,65 W/(m K)<br />

Wärmeleitfähigkeit Dämmstoff λD = 0,03 W/(m K)<br />

spezifische Wärmekapazität Gel / Lsg ci = 4182 J/(kg K)<br />

Dichte Gel / Lsg ρi = 1000 kg/m 3<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 11<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

4.8 Blockkapazität: Tiefkühlpizza<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Bei der Herstellung von Tiefkühlpizzen ist es wichtig, dass die fertigen Pizzen möglichst schnell<br />

eingefroren werden ( ” Schockfrosten“). Für diesen Prozess sollen Sie abschätzen, auf welche<br />

Temperatur der Schockfroster eingestellt werden muss, um eine optimale Qualität zu gewährleisten.<br />

Die Pizza können Sie annähernd als eine homogene, flache Scheibe der Dicke H = 1,0 cm<br />

und Durchmesser D = 26 cm betrachten. Die gemittelten Stoffwerte betragen: Dichte ρ =<br />

800 kg/m3 , Wärmeleitfähigkeit λ = 0,6 W<br />

J<br />

, spezifische Wärmekapazität c = 1400 m K kg K .<br />

1. Auf welche Temperatur TS muss der Schockfroster eingestellt werden, damit eine Pizza<br />

innerhalb von 10 Minuten von der homogenen Temperatur T0 = 20 ◦C auf die mittlere<br />

Temperatur T1 = −18 ◦C abgekühlt werden kann? Der Wärmeübergangskoeffizient im<br />

Schockfroster beträgt konstant αS = 9 W<br />

m2 . Die Unterlage, auf der die Pizza liegt, kann<br />

K<br />

als adiabat betrachtet werden.<br />

2. Beim Endverbraucher kommt die Pizza direkt aus dem Tiefkühlfach (T = T1 = −18 ◦ C)<br />

in den vorgeheizten Backofen (TB = 200 ◦ C). Wie lange braucht die Pizza, bis sie im<br />

Mittel die Temperatur T2 = 160 ◦ C erreicht hat? Sie können hierbei annehmen, dass<br />

die Pizza auf einem (vernachlässigbaren) Rost liegt, sodass auf Ober- und Unterseite ein<br />

mittlerer Wärmeübergangskoeffizient αB = 18 W<br />

m2 erreicht wird.<br />

K<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 12


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

6 Thermische Strahlung<br />

6.4 Strahlungsaustausch<br />

Fall 1:<br />

e K<br />

Q S<br />

s s<br />

T •<br />

T K TK<br />

Kugel<br />

Durchmesser D<br />

e H<br />

e K<br />

Fall 1 QS Fall 2<br />

T •<br />

Halbkugel<br />

Durchmesser D<br />

Kugel<br />

Durchmesser D<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Ein Mann steht um die Mittagszeit in der Wüste Arizonas. Die Sonne steht senkrecht über<br />

ihm und hat die Strahlungsleistungsdichte ˙s. Der Mann hat einen Tropenhelm dabei, ist aber<br />

zunächst zu faul diesen aufzusetzen. Der Mann hat einen Kugelkopf mit dem Durchmesser D,<br />

welcher ein grau-strahlendes Verhalten aufweist und den Emissionskoeffizienten εK hat. Der<br />

Kopf strahlt allseitig in eine unendlich große Umgebung mit der Temperatur T∞, d.h. der Hals<br />

und der Körper werden vernachlässigt.<br />

1. Berechnen Sie den vom Kopf via Blutkreislauf / über Schwitzen abzuführenden Wärmestrom<br />

˙ QS1 bei dem der Kopf die Körpertemperatur TK hält. Welcher stündlichen Wassermasse<br />

entspricht dieser Wärmestrom bei einer Verdampfungsenthalpie von ∆h?<br />

Fall 2:<br />

Später wird es ihm aber doch so unangenehm, dass er den Helm anzieht. Die Sonne steht<br />

immer noch senkrecht über dem Mann. Der Hut ist halbkugelförmig und überdeckt den halben<br />

Kugelkopf. Der Hut hat den Emissionskoeffizient εH und ist ebenfalls ein grauer Strahler. Der<br />

Hut ist sehr dünn und hat nur einen sehr kleinen Abstand zum Kopf, sodass sich seine Fläche<br />

aus dem Kopfdurchmesser D und dem überdeckten Bereich errechnet.<br />

2. Berechnen Sie den jetzt abzuführenden Wärmestrom ˙ QS2 und die entsprechende stündliche<br />

Wassermenge, deren Verdampfung den Kopf auf der Temperatur TK hält.<br />

Gegebene Größen:<br />

Stefan-Boltzmann-Konstante σS = 5,67 · 10 −8 W/(m 2 K 4 )<br />

Strahlungsleistungsdichte ˙s = 1000 W/m2<br />

Verdampfungsenthalpie ∆h = 2400 kJ/kg<br />

Kopf- / Helmdurchmesser D = 0,18 m<br />

Emissionsgrad des Kopfs εK = 0,2 −<br />

Emissionsgrad des Helms εH = 0,1 −<br />

Körpertemperatur TK = 309,9 K<br />

Umgebungstemperatur T∞ = 318,0 K<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

6.8 Strahlungsschutz <strong>für</strong> einen Wohnwagen<br />

T∞<br />

T Di,ε D<br />

T W<br />

ε W<br />

xx<br />

q S<br />

120°<br />

q S<br />

r i r a<br />

b<br />

W<br />

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx<br />

B<br />

D<br />

xx<br />

ε B<br />

T∞<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Ein Wohnwagen soll mit einem Dach D vor der direkten Sonneneinstrahlung ( ˙qS = 1000W/m 2 )<br />

geschützt werden, so dass der Kühlbedarf reduziert wird. Das Dach hat die Form eines 120 ◦ -<br />

Zylinderschalensegments, das eng an die tonnenförmige Kontur des Wohnwagendachs angepasst<br />

ist. Es besitzt die Innen- und Außendurchmesser 1,330m und 1,400m.<br />

Die Länge und Breite des Dachs betragen l = 6,000m und b = 2,430 m. Jede kurze bzw. lange<br />

Seitenfläche des Wohnwagens beträgt AW,B = 6,48 m 2 bzw. AW,L = 15,00 m 2 . Die Bodenfläche<br />

des Wohnwagens ist perfekt isoliert.<br />

Die Kühlleistung der Klimaanlage des Wohnwagens soll einem Wert von ˙ QK∞ = 481 W entsprechen.<br />

Durch eine Betrachtung der Wärmeströme soll die Anforderung an das Blech B berechnet<br />

werden, so dass die Vorgabe erfüllt ist.<br />

Jegliche Wärmeübertragung zwischen Wohnwagen (Temperatur TW = 25,0 ◦ C, Emissionsgrad<br />

ɛW = 0,61) und Dach und der Umgebung finde nur durch thermische Strahlung statt. Alle<br />

Oberflächen sind als graue Strahler zu behandeln.<br />

1. Welcher Wärmestrom ˙ QW ∞ gibt der Wohnwagen über seine Seitenflächen an die sehr<br />

viel größere Umgebung der Temperatur T∞ = 23, 0 ◦ C durch thermische Strahlung ab?<br />

2. Erstellen Sie eine Wärmebilanz am Wohnwagen. Welcher Wärmestrom ˙ QDW geht demnach<br />

effektiv vom Dach D aus den Wohnwagen W durch thermische Strahlung über<br />

(Emissionsgrade ɛD = 0, 82 und ɛW = 0, 61)? Berechnen Sie daraus die innere Oberflächentemperatur<br />

TD,i von D!<br />

3. Berechnen Sie nun die Temperatur TB des sehr gut wärmeleitenden Blechs B (λB → ∞),<br />

das in idealem thermischen Kontakt zu D steht!<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

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THERMODYNAMIK<br />

4. Erstellen Sie eine Energiebilanz am Blech B (diffus grauer Strahler!), und bestimmen Sie<br />

daraus, welchen Absorptionsgrad αB es besitzen muss (Fläche AB = 17,59 m 2 ).<br />

Gegebene Größen:<br />

Wohnwagen W:<br />

Oberflächentemperatur TW = 25 ◦ C<br />

Lange Seitenfläche AW,L = 15 m 2<br />

Kurze Seitenfläche AW,B = 6, 84 m 2<br />

Emissionsgrad ɛW = 0, 61 −<br />

Abzuführender Wärmestrom durch die Klimaanlage ˙ QK∞ = 481 W<br />

Dach - D und B:<br />

Innenradius ri = 1,330 m<br />

Außenradius ra = 1,400 m<br />

Länge l = 6,000 m<br />

Breite b = 2,430 m<br />

Öffnungswinkel γ = 120 ◦<br />

Oberfläche des Blechs AB = 17,59 m 2<br />

Emissionsgrad der Trägerschale ɛD = 0,82 −<br />

Wärmeleitfähigkeit der Trägerschale λD = 0,20 W/(m K)<br />

Sonstiges:<br />

Wärmestromdichte der Sonneneinstrahlung ˙qS = 100 0, 0 W/m 2<br />

Stefan-Boltzmann-Konstante σS = 5,67 · 10 −8 W/(m 2 K 4 )<br />

Umgebung:<br />

Temperatur T∞ = 23,0 ◦ C<br />

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Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

7 Massen- und Energiebilanzen beim konvektiven Trans-<br />

port<br />

7.1 Die Milch im Kaffee<br />

Sie kochen sich am Morgen einen Kaffee, der jedoch noch abkühlen muss, bevor sie ihn trinken<br />

können. Wie meistens sind Sie spät dran. Welche der beiden unten genannten Methoden würden<br />

Sie verwenden, um Ihren Bus noch zu erwischen? Begründen Sie Ihre Antwort.<br />

a) Zuerst die kalte Milch in den Kaffee geben und dann abkühlen lassen?<br />

oder<br />

b) Die kalte Milch erst kurz vor dem Trinken in den Kaffee geben?<br />

7.2 Ideal gerührter Behälter mit Zu- und Ablauf<br />

Beim ideal gerührten Behälter mit Zu- und Ablauf wurde der Einfachheit halber angenommenm,<br />

dass Eintritts-, Anfangs- und Umgebungstemperatur identisch sind, TE = T0 = T∞.<br />

Betrachten Sie nun den Fall, dass die Eintrittstemperatur oberhalb der Umgebungstemperatur<br />

liegt, TE > T∞ = T0. Leiten Sie aus der Energiebilanz die zugehörige (entdimensionierte) Differenzialgleichung<br />

ab. Diskutieren Sie die Lösung, betrachten Sie dabei insbesondere den Fall<br />

TE − T∞ ≫ ˙ Qel/( ˙mc).<br />

7.3 Rohrströmung<br />

Die Gleichung<br />

dTm U 2π ra<br />

dx + (Tm − T∞) dx = 0<br />

dx ˙m c<br />

<strong>für</strong> die Temperaturentwicklung entlang des Rohres mit Strömung und Wärmeverlust wurde mit<br />

der Rohrlänge L als Bezugsgröße <strong>für</strong> die Ortskoordinate x entdimensioniert. Alternativ kann man<br />

auch eine Bezugslänge Lref so definieren, dass die Differentialgleichung <strong>für</strong> die entdimensionierte<br />

Mischungstemperatur Θ ′ +Θ = 0 lautet. Bestimmen Sie die Bezugslänge Lref und interpretieren<br />

Sie die Lösung.<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

8 Wärmeübertrager<br />

8.1 Wärmeübertrager mit Phasenumwandlung<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Mit Hilfe einer lokalen Energiebilanz wurde in der Vorlesung die Betriebscharakteristik eines<br />

Gegenstromwärmeübertragers bestimmt.<br />

1. Bestätigen Sie mit dieser Methode die Ergebnisse <strong>für</strong> einen Wärmeübertrager mit Phasenumwandlung:<br />

N = − ln(1 − ɛ)<br />

ɛ = 1 − exp(−N)<br />

2. Überprüfen Sie, ob die in den Arbeitsunterlagen zusammengestellten Formeln <strong>für</strong> Wirkungsgrad<br />

und Übertragungsfähigkeit sowohl der Gegenstrom- als auch der Gleichstrom-<br />

Bauform <strong>für</strong> ˙ Cr → 0 das gleiche Ergebnis liefern.<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

8.3 Auslegung Gegenstromwärmeübertrager<br />

T h<br />

T h<br />

T' c<br />

Öl<br />

Wasser<br />

L<br />

α a<br />

α i<br />

T' h<br />

T' h<br />

D i<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Schmieröl soll mittels eines Doppelrohr-Gegenstrom-Wärmeübertragers von 100 ◦ C auf 60 ◦ C<br />

gekühlt werden. Durch das innere Rohr fließt Kühlwasser, zwischen innerem und äußerem Rohr<br />

strömt Öl. Der gesamte Wärmeübertrager ist als adiabat gegenüber der Umgebung zu behandeln<br />

(perfekte Isolation des äußeren Rohres). Der Wärmeleitwiderstand des inneren Rohres sei<br />

vernachlässigbar.<br />

1. Führen Sie die Auslegungsrechnung mit Hilfe der Bertriebscharakteristik des Gegenstromwärmeübertragers<br />

durch, und bestimmen Sie die benötigte Länge L der Anordnung.<br />

2. Führen Sie die entsprechende Rechnung nun unter Zuhilfenahme der logarithmischen<br />

mittleren Temperaturdifferenz ∆Tlog durch.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Kühlwasser<br />

Massenstrom ˙mc = 0,2 kg/s<br />

Eintrittstemperatur Tc = 30 ◦ C<br />

Spezifische Wärmekapazität cc = 4178 J/(kg K)<br />

Schmieröl<br />

Massenstrom ˙mh = 0,1 kg/s<br />

Eintrittstemperatur Th = 100 ◦ C<br />

Austrittstemperatur T ′ h = 60 ◦ C<br />

Spezifische Wärmekapazität ch = 2131 J/(kg K)<br />

Durchmesser des inneren Rohres Di = 25 mm<br />

Wasserseitiger Wärmeübergangskoeffizient αi = 2250 W/(m 2 K)<br />

Ölseitiger Wärmeübergangskoeffizient αa = 38,40 W/(m 2 K)<br />

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T c<br />

D a


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Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

8.6 Wärmeübertrager mit Methode der Formfaktoren<br />

B<br />

l R<br />

2r<br />

T R<br />

T m<br />

v Na<br />

v Na<br />

2r B<br />

T'Na T Na<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Flüssiges Natrium soll über eine Distanz L durch einen Strömungskanal transportiert werden,<br />

dessen Querschnitt außen durch ein Quadrat der Seitenlänge B und innen durch eine Kreislinie<br />

mit Radius r begrenzt ist.<br />

Das Natrium strömt mit einer mittleren Geschwindigkeit vNa, der Wärmeübergang vom flüssigen<br />

Natrium zur Rohrinnenwandung sei ideal (α → ∞).<br />

Die Außenfläche liegt gleichmäßig auf der Temperatur TR. Der Wärmestrom ˙ Q, den das Natrium<br />

an die Umgebung abgibt, ist konstant und bekannt. Wärmeleitung in Längsrichtung darf<br />

vernachlässigt werden.<br />

1. Berechnen Sie aus ˙ Q eine ungefähre mittlere Temperatur Tm der Rohrinnenwandung.<br />

2. Bestimmen Sie den Wärmedurchgangskoeffizienten UR zwischen Außen- und Innenfläche<br />

des Kanals, bezogen auf die Innenfläche.<br />

3. Bestimmen Sie die aus ˙ Q sich ergebende Temperaturdifferenz TNa − T ′ Na .<br />

4. Bestimmen Sie die Eintrittstemperatur TNa des Natriums in das Rohr.<br />

Hinweis: Identifizieren Sie dazu Tm − TR mit der logarithmisch gemittelten Temperaturdifferenz,<br />

die durch TR einerseits und andererseits durch TNa und T ′ Na gegeben ist.<br />

Um in der Berechnung der 2-D-Wärmeleitung das Verfahren der Formfaktoren überhaupt verwenden<br />

zu können, muss gelten, dass die Temperaturgradienten in Längsrichtung des Rohres<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 19<br />

L


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

sehr viel geringer sind als in radialer Richtung: ∂T/∂x ≪ ∂T/∂r. Verwenden Sie folgende<br />

Abschätzung:<br />

5. Wir fordern: ∂T/∂x<br />

∂T/∂r<br />

∂T<br />

∂x ≈ TNa − T ′ Na<br />

L<br />

∂T<br />

∂r ≈ T ′ Na<br />

− TR<br />

B/ √ 2 − r<br />

< 0,05. Ist dieses Kriterium erfüllt?<br />

6. Berechnen Sie die Temperatur des strömenden Natriums nach der Lauflänge 0,5L.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Länge des Kanals L = 10 m<br />

Innenradius r = 0,15 m<br />

Kantenlänge B = 0,40 m<br />

Wärmeleitfähigkeit λR = 55 W/(m K)<br />

Oberflächentemperatur TR = 960 K<br />

Verlustwärmestrom ˙ Q = 27 320 W<br />

Dichte des Natriums ρNa = 778,5 kg/m 3<br />

Spezifische Wärmekapazität cNa = 1,260 kJ/(kg K)<br />

Fließgeschwindigkeit des Natriums vNa = 0,3 m/s<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 20


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

10 Konvektiver Wärmeübergang und Nußelt-Zahl<br />

10.1 Bestimmung des Wärmeübergangskoeffizienten im Windkanal<br />

In der Vorlesung wurde gezeigt, dass die Nußelt-Zahl Nu, die als dimensionsloser Wärmeübergangskoeffizient<br />

aufgefasst werden kann, im Falle von Zwangskonvektion eine Funktion der<br />

Reynolds-Zahl Re und der Prandtl-Zahl Pr ist:<br />

Nu = Nu(Re, Pr)<br />

Die Stoffwerte von Luft werden im Folgenden als konstant angenommen. Mit diesem Wissen<br />

soll folgendes Problem gelöst werden:<br />

Der Wärmeübergang von einem kompliziert geformten Körper (charakteristisches Längenmaß<br />

L1 = 1 m) an eine Luftströmung der Geschwindigkeit u1 = 5 m/s soll experimentell untersucht<br />

werden. Dazu wird ein um den Faktor 10 kleineres Modell angefertigt und im Windkanal<br />

untersucht.<br />

1. Wie hoch muss die Geschwindigkeit u2 der Luftströmung im Windkanal gewählt werden,<br />

damit strömungsmechanische Ähnlichkeit (d.h. identische Reynolds-Zahl) zwischen<br />

Experiment und Realität herrscht?<br />

2. Im Windkanalexperiment wird der Wärmeübergangskoeffizient α2 = 65 W/(m 2 K) gemessen.<br />

Welcher Wärmeübergangskoeffizient liegt folglich in der Realität vor?<br />

3. Wie hoch ist das Verhältnis der auftretenden Wärmeströme ˙ Q1/ ˙ Q2, wenn die Temperaturen<br />

von Körperoberfläche und Luft in beiden Fällen dieselben sind?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 21


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

10.3 Zwangskonvektion an der längsangeströmten ebenen Platte<br />

Eine ebene Platte der konstanten Temperatur TW wird längs einer Oberfläche von Luft der<br />

Temperatur T∞ mit der Geschwindigkeit w∞ angeströmt.<br />

c p<br />

w<br />

y<br />

T•<br />

x<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig zu bearbeiten:<br />

1. Bis zu welcher Plattenlänge Lk ist die Grenzschicht laminar?<br />

L k<br />

2. Wie groß ist der örtliche Wärmeübergangskoeffizient α1 an der Stelle L1?<br />

3. Wie groß ist der mittlere Wärmeübergangskoeffizient α1 zwischen x = 0 und x = L1?<br />

4. Wie groß ist der mittlere Wärmeübergangskoeffizient α2 zwischen x = 0 und x = L2?<br />

5. Berechnen Sie die Grenzschichtdicke an der Stelle L1 und an der Stelle L3!<br />

6. Skizzieren Sie den Verlauf des mittleren Wärmeübergangskoeffizienten α im Bereich 0 <<br />

L < 1 m.<br />

7. Welche mittlere Wärmestromdichte ˙q ergibt sich bei einer Platte der Länge L2?<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Länge L1 = 0,05 m<br />

Länge L2 = 0,5 m<br />

Länge L3 = 1,0 m<br />

Wandtemperatur TW = 20 ◦ C<br />

Umgebungstemperatur der Luft T∞ = 60 ◦ C<br />

Anströmgeschwindigkeit w∞ = 100 m/s<br />

Dichte der Luft (bei Tbez = 40 ◦ C) ϱ = 1,13 kg/m 3<br />

spez. Wärmekapazität der Luft (bei Tbez = 40 ◦ C) cp = 1,0 kJ/(kg K)<br />

kin. Viskosität der Luft (bei Tbez = 40 ◦ C) ν = 17 · 10 −6 m 2 /s<br />

Wärmeleitfähigkeit der Luft (bei Tbez = 40 ◦ C) λ = 0,0271 W/(m K)<br />

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T W<br />

L


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<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

10.5 Konvektiver Wärmeübergang: Quer angeströmtes Wasserrohr<br />

Ein Wasserrohr mit Innenradius ri und Außenradius ra wird von Wasser mit dem Massenstrom<br />

˙mW durchströmt. Außerdem wird das Rohr von Luft mit der Geschwindigkeit uL quer angeströmt.<br />

Alle benötigten Stoffwerte sind bekannt (s.Tabelle) und temperaturunabhängig.<br />

1. Wie groß ist der Wärmeübergangskoeffizient αi auf der Rohrinnenseite?<br />

2. Wie groß ist der Wärmeübergangskoeffizient αa auf der Rohraußenseite?<br />

3. Wie groß ist die Wärmedurchgangszahl U bezogen auf die Innenfläche des Rohres?<br />

4. Welche Maßnahme würden Sie bevorzugen, um den Wärmedurchgang zu erhöhen: Die<br />

Strömungsgeschwindigkeit des Wassers oder die der Luft erhöhen? Warum?<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Rohrleitung:<br />

Innenradius ri = 40 mm<br />

Außenradius ra = 50 mm<br />

Wärmeleitfähigkeit λR = 52 W/(m K)<br />

Wasser:<br />

Massenstrom ˙mW = 5,03 kg/s<br />

Dichte ρW = 1000 kg/m 3<br />

Wärmeleitfähigkeit λW = 0,60 W/(m K)<br />

kin. Viskosität νW = 1,0 · 10 −6 m 2 /s<br />

Prandtl-Zahl PrW = 7,0 −<br />

Luft:<br />

Geschwindigkeit uL = 3,0 m/s<br />

Dichte ρL = 1,13 kg/m 3<br />

Wärmeleitfähigkeit λL = 0,024 W/(m K)<br />

kin. Viskosität νL = 1,5 · 10 −5 m 2 /s<br />

spez. isobare Wärmekapazität cp,L = 1005 J/(kg K)<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

12 Kennzahlen und Ähnlichkeitstheorie<br />

12.6 Kennzahlen eines Wärmeübertragers<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Bestimmen Sie die Kennzahlen ε, θc, θh, ˙ Cr und N eines Wärmeübertragers durch Dimensionsanalyse.<br />

12.7 Kühlung einer Turbinenschaufel<br />

Kühlkanal<br />

w∞= 160m/s<br />

T∞=1150oC<br />

q=95kW/m 2<br />

L=40mm<br />

T W =800 o C<br />

Bei einem Experiment wird eine Turbinenschaufel mit Luft der Temperatur T∞ = 1150 ◦ C bei<br />

einer Geschwindigkeit w∞ = 160 m/s angeströmt. Damit sich eine konstante Oberflächentemperatur<br />

TW = 800 ◦ C einstellt, wird die an die Schaufel übertragene Wärme über den Kühlkanal<br />

abgeführt. Dabei zeigt sich die Wärmestromdichte ˙q = 95 kW/m 2 . Nehmen Sie im Folgenden<br />

konstante Stoffwerte an.<br />

1. Bestimmen Sie die Wärmestromdichte ˙q1, wenn die Temperatur TW auf TW,1 = 700 ◦ C<br />

abgesenkt wird.<br />

2. Berechnen Sie die Wärmestromdichte ˙q2, wenn (bei TW = 800 ◦ C die Anströmgeschwindigkeit<br />

w∞ auf w∞,2 = 80 m/s reduziert und die Ausdehnung L der Schaufel auf L2 =<br />

80 mm verdoppelt wird. (Tipp: Nux = f(x, Rex, Pr).)<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

12.12 Ähnlichkeitstheorie: Auslegung eines Kühlkanalmodells<br />

Kühlkanal: h Gt x b Gt x l Gt<br />

Brennkammer<br />

Ausschnitt einer<br />

doppelwandigen<br />

Brennkammer<br />

mMo TMo pMo<br />

Plexiglasmodell<br />

Die Brennkammern moderner Gasturbinen sind häufig doppelwandig, um eine konvektive<br />

Kühlung der Brennkammerwände zu ermöglichen. Der Spalt zwischen den Wänden ist dabei<br />

in Umfangsrichtung in Segmente unterteilt, sodass sich eine Vielzahl von Kühlkanälen ergibt<br />

(siehe Skizze). Die der Brennkammer zugewandte Seitenwand der Kühlkanäle wird von heißen<br />

Abgasen (T ≈ 1600 K) überströmt, während im Kanal Kühlluft (TGt = 600 K) strömt,<br />

die die von den Heißgasen an die Brennkammerwand abgegebene Wärme abführt und so die<br />

Wandtemperatur auf einen materialverträglichen Wert reduziert.<br />

Ein einzelnes Kühlkanalsegment stellt annähernd einen geraden Kanal rechteckigen Querschnitts<br />

dar mit einer Länge von lGt = 0,6 m, einer Breite von bGt = 0,16 m und einer Höhe<br />

von hGt = 0,02 m. Im Kanal strömt Kühlluft mit einer Geschwindigkeit von wGt = 40 m/s bei<br />

einem Druck von pGt = 20 bar.<br />

Nun ist geplant, den Wärmeübergang im Kanal durch den Einbau von Rippen zu erhöhen,<br />

weshalb experimentell bei Atmosphärendruck der Wärmeübergang im Kanal untersucht werden<br />

soll. Ein maßstäbliches Modell des Kühlkanals wird zu diesem Zweck aus Plexiglas gefertigt, um<br />

Strömungsvisualisierung und Temperaturmessung mittels temperaturempfindlicher Flüssigkristalle<br />

zu ermöglichen. Um eine hohe räumliche Auflösung der Messungen zu ermöglichen, soll<br />

das Modell so groß wie möglich sein. Der Massenstrom der Laborluftversorgung ist allerdings<br />

auf knapp 5 kg/s bei maximal 1,4 bar begrenzt.<br />

Es gilt das ideale Gasgesetz. Die Prandtl-Zahl der Luft sei nicht temperaturabhängig: Pr =<br />

Pr300 = Pr600. Der hydraulische Durchmesser kann <strong>für</strong> alle Teilaufgaben mit Dh = 2 · h<br />

berechnet werden.<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig zu bearbeiten:<br />

1. Bestimmen Sie die Reynolds-Zahl der Strömung im Kühlkanal der Gasturbine.<br />

2. Legen Sie damit die Dimensionen des Plexiglas-Modells so aus, dass mit einem Kühlluftmassenstrom<br />

von ˙mMo = 4 kg/s (bei pMo = 1,1 bar und TMo = 30 ◦ C) die Reynolds-<br />

Ähnlichkeit eingehalten werden kann. Wie groß ist dabei die Geschwindigkeit wMo im<br />

Kanalmodell?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 25<br />

b<br />

h<br />

l


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Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

3. Bestimmen Sie mit der angegebenen Korrelation die Nußelt-Zahl Nu und den Wärmeübergangskoeffizienten<br />

α im Kühlkanal.<br />

4. Einer Seite des Kanalmodells wird durch Anbringen von elektrischen Heizfolien ein Wärmestrom<br />

aufgeprägt, um mit Hilfe der temperaturempfindlichen Flüssigkristalle (TFK) die<br />

Temperaturverteilung auf der beheizten Fläche zu bestimmen. Die verwendeten TFKs sind<br />

im Temperaturbereich von TT F K = 32...47 ◦ C einsatzfähig. Mit welcher Wärmestromdichte<br />

˙qmax kann das Kanalmodell maximal beaufschlagt werden, wenn der Messbereich<br />

der TFKs nicht überschritten werden soll, und wenn angenommen wird, dass die Kühlluft<br />

im Kanal nicht wesentlich erwärmt wird?<br />

5. Überprüfen Sie nun, ob die in Teilaufgabe 4 gemachte Annahme ungefähr konstanter<br />

Kühllufttemperatur gerechtfertigt ist. Berechnen Sie dazu, welche elektrische Heizleistung<br />

benötigt wird, um die gesamte beheizte Wand mit der Wärmestromdichte ˙qmax zu<br />

beaufschlagen? Wie groß ist bei diesen Bedingungen die mittlere Temperatur der Kühlluft<br />

am Austritt des Modellkanals?<br />

Nu = αDh<br />

λ = 0,0214(Re0,8 − 100)Pr 0,4 KL<br />

mit<br />

KL = 1 +<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

� �0,16 Dh<br />

L<br />

Gasturbine:<br />

Temperatur der Kühlluft TGt = 600 K<br />

Höhe des Kühlkanals hGt = 0,02 m<br />

Breite des Kühlkanals bGt = 0,16 m<br />

Länge des Kühlkanals lGt = 0,6 m<br />

Luftdruck im Kühlkanal pGt = 20 bar<br />

Luftgeschwindigkeit im Kühlkanal wGt = 40 m/s<br />

Modell:<br />

Temperatur der Luft TMo = 30 ◦ C<br />

Luftdruck pMo = 1,1 bar<br />

Massenstrom der Luft ˙mMo = 4,0 kg/s<br />

Stoffwerte der Luft:<br />

Gaskonstante R = 287 J/(kg K)<br />

spezifische isobare Wärmekapazität (T = 300 K) cp,300 = 1007 J/(kg K)<br />

dynamische Viskosität (T = 300 K) η300 = 1,85 · 10 −5 Ns/m 2<br />

dynamische Viskosität (T = 600 K) η600 = 3,02 · 10 −5 Ns/m 2<br />

Wärmeleitfähigkeit (T = 300 K) λ300 = 2,62 · 10 −2 W/(m K)<br />

Wärmeleitfähigkeit (T = 600 K) λ600 = 4,66 · 10 −2 W/(m K)<br />

Prandtlzahl Pr = 0,7 -<br />

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13 Freie Konvektion<br />

13.7 Freie Konvektion an der senkrechten Platte<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Ein Labor soll mit wenig Aufwand gekühlt werden. Dazu wird in erster Abschätzung der<br />

Wärmeübergang an einem ebenen senkrechten Plattenkühler untersucht. Der Wärmeübergang<br />

an den Schmalseiten kann gegenüber dem an der Vorder- und Rückseite (h · b) vernachlässigt<br />

werden. Die mittlere Plattentemperatur TP und die Umgebungstemperatur Tu sind konstant.<br />

Die maximale Temperaturerhöhung des Kühlwassers soll kleiner als ∆T sein.<br />

h<br />

m=<br />

g ?<br />

T P<br />

b<br />

g<br />

Tu Pr<br />

=?<br />

TP w =?<br />

a<br />

l, n,<br />

b,<br />

w<br />

a<br />

g<br />

h<br />

m=<br />

w ?<br />

(g) (w)<br />

b<br />

T u<br />

l, n, Pr<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig <strong>für</strong> den Fall der freien Konvektion<br />

(g) und der erzwungenen Konvektion (w) zu bearbeiten:<br />

1. Wie groß ist der mittlere Wärmeübergangskoeffizient α?<br />

2. Welche Kühlleistung ergibt sich daraus?<br />

3. Wie groß ist der minimale Kühlwasserbedarf?<br />

4. Mit welchen einfachen Änderungen lässt sich die Kühlleistung wesentlich erhöhen?<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

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Höhe h = 0,3 m<br />

Breite b = 1,0 m<br />

Plattentemperatur TP = 12 ◦ C<br />

Umgebungstemperatur Tu = 20 ◦ C<br />

Temperaturerhöhung ∆T = 3,0 K<br />

Anströmgeschwindigkeit w = 1,0 m/s<br />

Spez. Wärmekapazität (Wasser) cp,W = 4,2 kJ/(kg K)<br />

Kin. Viskosität (Luft) ν = 15 · 10 −6 m 2 /s<br />

Wärmeleitfähigkeit (Luft) λ = 0,025 W/(m K)<br />

Isobarer Ausdehnungskoeffizient (Luft) β = 3,4 · 10 −3 1/K<br />

Prandtl-Zahl (Luft) Pr = 0,71 −<br />

Erdbeschleunigung g = 9,81 m/s 2<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 28<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


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Hausaufgaben<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 29<br />

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THERMODYNAMIK


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Hausaufgabe 1<br />

1.1 Fouriergleichung in Zylinderkoordinaten<br />

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THERMODYNAMIK<br />

Leiten Sie anhand einer Energiebilanz an einem Zylinder infinitesimaler Dicke dr und Länge<br />

dz die Fouriergleichung im zylindrischen Koordinatensystem (r, φ, z) bei Azimutalsymmetrie<br />

(∂/∂φ = 0) her.<br />

Tipp: Für die Wärmeleitung in radialer Richtung gilt<br />

˙Q∂V,r = ˙qr|r 2π r dz − ˙qr|r+dr 2π (r + dr) dz<br />

1.2 Blockhütte: Wärmeübergangskoeffizient innen<br />

Zurück zu Aufgabe 3.2 auf der Zentralübung:<br />

Trapper John hat nicht berücksichtigt, dass aufgrund des Wärmeübergangswiderstandes zwischen<br />

Raumluft und Innenseite der Wände bzw. Decke die Raumtemperatur T∞,i etwas über<br />

der Wandtemperatur Ti liegen wird.<br />

1. Bestimmen Sie bei ansonsten unveränderten Bedingungen diesen Temperaturunterschied<br />

bei einem Wärmeübergangskoeffizienten αi = 5 W/(m 2 K).<br />

2. Welche weiteren Wärmetransportmechanismen können noch zu Trapper Johns Wohlbefinden<br />

beitragen?<br />

1.3 Grafische Methode: Schneedecke<br />

Leider stellt Trapper John bald fest, dass das Flachdach der Hütte nicht ganz wasserdicht ist.<br />

Das ständige Tropfen von der Decke hört erst auf, als starker Frost kommt und die Oberseite<br />

des Daches bei Temperaturen Ta < 0 ◦ C gefriert.<br />

Mit dem ersten Schneefall bemerkt Trapper John erfreut, dass er weniger Brennholz braucht,<br />

um die Hütte warm zu halten, weil die Schneedecke auf dem Dach mit der geringen Wärmeleitfähigkeit<br />

λS = 0,05 W/(m K) als zusätzliche Isolation wirkt.<br />

1. Bestimmen Sie mit der in der Vorlesung vorgestellten graphischen Methode die Temperaturen<br />

in Dach und Schneedecke. Für die Wärmeübergangskoeffizienten gelte αi =<br />

5 W/(m 2 K), αa = 20 W/(m 2 K). Die Schneedecke ist 5 cm dick, <strong>für</strong> die Raum- und<br />

Umgebungstemperaturen gelte T∞,i = 12 ◦ C und T∞,a = −20 ◦ C.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 30


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Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

2. Wie groß ist die Wärmedurchgangszahl US ( ” U-Wert“, früher: k-Wert) des schneebedeckten<br />

Daches bei diesen Bedingungen? Zum Vergleich: Wie groß ist der U-Wert des<br />

Daches ohne Schnee?<br />

3. Ab welcher Dicke der Schneedecke muss Trapper John damit rechnen, dass die Schneedecke<br />

zu tauen beginnt und wieder Schmelzwasser von der Decke tropft?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 31


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Hausaufgabe 2<br />

2.1 Heißluftballon<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

In modernen Heißluftballons wird Wasserdampf als Traggas verwendet, um den nötigen Auftrieb<br />

zu erzeugen. Die nötige thermische Leistung zur Aufheizung des Wasserdampfes ist durch<br />

einen entsprechenden Ballonbrenner realisiert.<br />

Eine konstante Temperatur des Wasserdampfes von TW D > 100◦C ist erforderlich, sodass keine<br />

Kondensation eintritt und eine stabile Höhenposition gewährleistet werden kann. Dies wird erreicht,<br />

indem eine geeignete Isolationsschicht an der Ballonhülle angebracht wird. Im Folgenden<br />

soll die Dicke der Isolationsschicht sISO mit einer Wärmeleitfähigkeit von λISO = 0,03 W<br />

m K<br />

(richtungs- und temperaturunabhängig) bestimmt werden. Vereinfachend wird in dieser Aufgabe<br />

ausschließlich die Isolationsschicht betrachtet.<br />

Sie können <strong>für</strong> diese Aufgabe die Isolationsschicht des Ballons als kugelförmig mit dem Innenradius<br />

rISO = 5 m modellieren. Zunächst wird angenommen, dass die Wärmeübergänge<br />

vom Wasserdampf an die Isolationsschicht sowie von der Isolationsschicht an die Umgebung<br />

ideal seien, d.h. αW D → ∞ bzw. α∞ → ∞. In der Umgebung herrsche eine Temperatur von<br />

T∞ = −10◦C. 1. Leiten Sie zunächst <strong>für</strong> den allgemeinen (d.h. instationären) Fall eine Differentialgleichung<br />

<strong>für</strong> die Temperatur T (r, t) anhand einer thermischen Energiebilanz an einem differentiellen<br />

Element her (1-D-Betrachtung, rISO < r < rISO + sISO).<br />

Für die folgenden Aufgaben wird die Flugphase bei konstanter Höhe betrachtet.<br />

2. Wie ändert sich somit der Zustand des Systems? Wie lautet daher die Differentialgleichung<br />

<strong>für</strong> die Temperatur T (r) <strong>für</strong> diesen Fall?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 32


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

3. Skizzieren Sie das Temperaturprofil T (r) in der Isolationsschicht.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

4. Lösen Sie die Differentialgleichung allgemein und bestimmen Sie die Konstanten formelmäßig<br />

mithilfe der Randbedingungen.<br />

Durch den Ballonbrenner wird ein konstanter Wärmestrom von ˙ QBB = 0,3MW erzeugt.<br />

Effekte durch die Öffnung der Ballonhülle <strong>für</strong> den Ballonbrenner werden nicht berücksichtigt.<br />

5. Wie groß ist die Wärmestromdichte durch die Innenfläche der Isolationsschicht?<br />

6. Welche Isolationsdicke sISO ist erforderlich um sicherzustellen, dass die Kondensationstemperatur<br />

nicht erreicht wird? Berücksichtigen Sie bei der Auslegung eine Sicherheit von<br />

10 ◦ C.<br />

7. Wie groß ist der gesamte Wärmeleitwiderstand Rλ der Isolationsschicht?<br />

8. Welche Masse mP G an Propangas (Heizwert H = 13kWh/kg) ist erforderlich, um einen<br />

Rundflug mit einer Distanz von sB = 200km bei einer Geschwindigkeit von vB = 50km/h<br />

durchführen zu können? Gehen Sie von einem Wirkungsgrad von ηBB = 0,8 des Ballonbrenners<br />

aus.<br />

Nun sollen zusätzlich die Wärmeübergänge mitberücksichtigt werden. Benutzen Sie die Wärmeüber-<br />

gangskoeffizienten αW D = 80 W<br />

m 2 K bzw. α∞ = 300 W<br />

m 2 K .<br />

9. Geben Sie <strong>für</strong> diesen Fall die Wärmedurchgangszahl bezogen auf die Innenfläche an.<br />

Benutzen Sie <strong>für</strong> die Dicke der Isolationsschicht das Ergebnis aus Teilaufgabe 6.<br />

10. Berechnen Sie die Temperatur des Wasserdampfes TW D, die sich bei unveränderter Außentemperatur<br />

T∞ einstellt.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 33


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

2.2 Parallelschaltung thermischer Widerstände<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Betrachtet wird eine Wandkonstruktion aus zwei parallelen Metallplatten (P) im Abstand d =<br />

0,15 m, die als ideal thermisch leitend angesehen werden dürfen (λP → ∞). Zwischen den<br />

Platten sind Abstandshalter (A, λA = 15 W/(m K)) angebracht, die in idealem thermischen<br />

Kontakt zu den Platten stehen (Rth,Kontakt = 0). Der restliche Zwischenraum ist von grob<br />

offenporigem Isolierschaum (S, verhindert Konvektion, Rth,Kontakt = 0) ausgefüllt, der näherungsweise<br />

die thermische Leitfähigkeit von Luft besitzt (λS = λLuft = 0,026 W/(m K)).<br />

Es soll nun der Wärmedurchgang durch die gesamte Wandkonstruktion betrachtet werden.<br />

Die Berechnung soll an einem Wandsegment wie folgt erfolgen: Eine einzelne Kontaktfläche<br />

Platte−Abstandshalter AA = 0, 0025 m 2 ist jeweils umgeben von der zugehörigen Kontaktfläche<br />

Platte−Schaum AS = 0, 2475 m 2 . Aufgrund der idealen Wärmeleitfähigkeit der Metallplatten<br />

liegen sowohl an AA als auch an AS jeweils die gleiche Temperatur T1 = 25 ◦ C bzw. T2 = 5 ◦ C<br />

vor. Es werden nur Wärmeströme senkrecht zu den Platten betrachtet.<br />

d<br />

l A<br />

T 1<br />

T 2<br />

l S<br />

A<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig <strong>für</strong> den stationären Fall<br />

zu bearbeiten:<br />

1. Welcher Wärmestrom wird durch die Fläche AA übertragen?<br />

2. Welcher Wärmestrom wird durch die Fläche AS übertragen?<br />

3. Welcher Wärmestrom wird insgesamt durch die Kontaktfläche A = AA +AS übertragen?<br />

Berechnen Sie daraus den thermischen Gesamtwiderstand Rges der Wandkonstruktion.<br />

� �<br />

4. Der Wärmestrom soll durch einen sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten U W<br />

m2K beschrieben werden, so dass der Wärmestrom aus der Gleichung ˙ Q = U · A · (T1 − T2)<br />

einfach berechnet werden kann. Bestimmen Sie U.<br />

5. Übrigens: Warum sind viele Isolationsmaterialien (zum Beispiel Styropor und Glaswolle)<br />

porös? Welchem Ersatzschaltbild von Wärmetransportwiderständen entspricht ein solches<br />

Material?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 34<br />

P<br />

S<br />

P<br />

A P<br />

A A


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 3<br />

3.1 Innere Wärmequellen: HTR-Brennelemente<br />

ω<br />

r 1<br />

λ 1<br />

λ 2<br />

r 2<br />

α<br />

T He<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Die Brennelemente in einem Hochtemperatur-Reaktor (HTR) sind Kugeln aus zwei Bestandteilen:<br />

Zunächst eine innere Kugel mit Radius r1, in der Wärme mit der homogenen Wärmequellendichte<br />

˙ω freigesetzt wird. Die innere Kugel ist umgeben von einer Kugelschale mit Außenradius<br />

r2, in der keine Wärme freigesetzt wird. Die Wärmeleitfähigkeiten von innerer Kugel<br />

(λ1) und äußerer Schale (λ2) sind bekannt. Beide Teile sind in idealem thermischem Kontakt.<br />

Die Kugel wird umströmt von Helium der Temperatur THe, wobei sich ein mittlerer Wärmeübergangskoeffizient<br />

α auf der Kugeloberfläche einstellt.<br />

Wir möchten den Temperaturverlauf in der Kugel <strong>für</strong> den stationären Betrieb berechnen. Dabei<br />

gehen wir davon aus, dass die Kugel nicht mit anderen Kugeln in Berührung steht, sondern frei<br />

im Raum schwebt, während sie von Helium umströmt wird.<br />

1. Welche Randbedingungen gelten <strong>für</strong> die Temperatur bei r = 0 und bei r = r2 (Randbedingung<br />

1. / 2. / 3. Art)? Wie lauten sie?<br />

2. Bestimmen Sie die Wärmedurchgangszahl U zwischen der Kontaktfläche Innenkugel/Schale<br />

und der Heliumströmung, bezogen auf die genannte Kontaktfläche.<br />

3. Bestimmen Sie die Temperatur im Zentrum der Kugel.<br />

4. Skizzieren Sie qualitativ den Temperaturverlauf über der Radialkoordinate r.<br />

(Qualitativ heißt: Nicht die absoluten Beträge der jeweiligen Größen sind entscheidend,<br />

sondern die eindeutige Erkennbarkeit, ob der Verlauf z.B. linear oder gekrümmt ist, ob<br />

Sprünge oder Knicke auftreten etc.)<br />

5. Wo tritt im Brennelement der stärkste Temperaturgradient auf? Warum? Weshalb ist<br />

diese Information <strong>für</strong> die Auslegung überhaupt von Interesse?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 35


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Radius Innenkugel r1 = 25 mm<br />

Radius Außenschale r2 = 30 mm<br />

Wärmequellendichte Innenkugel ˙ω = 5,20 MW/m 3<br />

Wärmeleitfähigkeit Innenkugel λ1 = 90 W/(m K)<br />

Wärmeleitfähigkeit Außenschale λ2 = 50 W/(m K)<br />

Heliumtemperatur THe = 700 ◦ C<br />

Wärmebergangskoeffizient α = 150 W/(m 2 K)<br />

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<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


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Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 4<br />

4.1 Formfaktoren: Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit<br />

xxxx<br />

xxxxx<br />

T m<br />

r 2<br />

α i<br />

a<br />

r 1<br />

λ 1<br />

d<br />

λ 2<br />

xxxxx<br />

λ 3<br />

xxxxx xxxxx<br />

xxxx<br />

xxxx<br />

xxxx<br />

T ∞<br />

α a<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Ein langes, zylindrisches Rohr wird von einer Flüssigkeit der mittleren Temperatur Tm durchströmt.<br />

Auf der Rohrinnenseite liegt der Wärmeübergangskoeffizient αi vor. Die Wärmeleitfähigkeit<br />

des Rohres hat den Wert λ1. Das Rohr ist von einem Profil quadratischer Außenkontur,<br />

Seitenlänge a, mit der Wärmeleitfähigkeit λ2 umhüllt. Auf den Außenflächen liegt jeweils eine<br />

weitere Isolationsschicht der Dicke d mit der Wärmeleitfähigkeit λ3. Auf der Außenseite ist der<br />

mittlere Wärmeübergangskoeffizient αa bekannt. Die Umgebungsluft hat die Temperatur T∞.<br />

Zwischen den einzelnen Bauteilen treten keine Kontaktwiderstände auf.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit λ2 ist unbekannt. Aus Messungen kennen Sie aber den Verlustwärmestrom<br />

˙ Q ′ , den die Flüssigkeit im stationären Zustand pro Meter Rohrlänge an die Umgebung<br />

abgibt.<br />

Bestimmen Sie daraus die Wärmeleitfähigkeit λ2.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

mittl. Temp. Flüssigkeit Tm = 95 ◦ C<br />

Umgebungstemperatur T∞ = 19 ◦ C<br />

Wärmeübergangskoeffizient innnen αi = 120 W/(m 2 K)<br />

Wärmeübergangskoeffizient außen αa = 10 W/(m 2 K)<br />

Wärmeleitfähigkeit zyl. Rohr λ1 = 52 W/(m K)<br />

Wärmeleitfähigkeit Außenplatten λ3 = 1,4 W/(m K)<br />

Verlustwärmestrom ˙ Q ′ = 110 W/m<br />

Innenradius zyl. Rohr r1 = 5,0 cm<br />

Außenradius zyl. Rohr r2 = 7,0 cm<br />

Kantenlänge a = 22 cm<br />

Dicke äußere Platten d = 3,0 cm<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 38<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

4.2 Der kritische Radius<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

1. Beim Bau einer Prozessdampfleitung mit Nenndurchmesser = Innendurchmesser ≈ Außendurchmesser<br />

D = 60 cm wird überlegt, ob es sinnvoll ist, diese gegen Wärmeverluste zusätzlich<br />

zu isolieren, da das Phänomen ” kritischer Radius“ bekannt ist. Überprüfen Sie, ob die Maßnahme<br />

<strong>für</strong> gängige Isolationsmaterialien sinnvoll ist. Nehmen Sie an, dass auf der Außenseite der<br />

Leitung freie Konvektion mit einem Wärmeübergangskoeffizienten α = 10 W<br />

m 2 K auftritt.<br />

2. Die Wärmeabfuhr von einem kugelförmigen Druckbehälter soll maximiert werden. Daten<br />

des Tanks: Innenradius r1 = 55 cm, Wärmeleitfähigkeit des Wandmaterials λ = 52 W . Aus<br />

m K<br />

Festigkeitsgründen wird eine Mindestwandstärke von d = 1 cm verlangt. Wäre es <strong>für</strong> eine bessere<br />

Wärmeabfuhr sinnvoll, die Wand dicker zu machen, wenn der Wärmeübergangskoeffizient auf<br />

der Außenseite unverändert α = 8 W<br />

m2 beträgt? Bis zu welchem Außenradius?<br />

K<br />

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Hausaufgabe 5<br />

5.1 Boilergeometrien<br />

xx<br />

xxx<br />

xxx<br />

xxx<br />

xxx<br />

xx<br />

xx<br />

xx<br />

xxx<br />

xx<br />

xx<br />

xxx<br />

xx<br />

xx<br />

xxx<br />

xxx<br />

xx<br />

xxx<br />

xxx<br />

xx<br />

xxx<br />

xxx<br />

xx<br />

xx<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Boiler werden dort eingesetzt, wo keine zentrale Wassererwärmung vorhanden ist. In dieser<br />

Aufgabe sollen die Wärmedämmeigenschaften verschiedener Boilergeometrien beurteilt werden.<br />

Nehmen Sie dazu an, dass das Wasser ideal gerührt ist! Vernachlässigen Sie außerdem die<br />

Wärmekapazität des Isolationsmaterials. Des Weiteren sei der thermische Kontakt zwischen<br />

Isolationsschicht und Wasser ideal.<br />

Folgende Geometrien stehen zu Verfügung:<br />

1. Quader<br />

2. Zylinder<br />

3. Kugel<br />

1. Berechnen Sie die fehlenden geometrischen Abmessungen der verschiedenen Geometrien<br />

(rz, hz, rk) unter folgenden Voraussetzungen:<br />

• Alle drei Körper haben dasselbe Volumen.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 40


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

• Die Grundflächen von Quader und Zylinder haben denselben Flächeninhalt.<br />

2. Stellen Sie jeweils die nötigen Wärmedurchgangszahlen zwischen der Innenwand und der<br />

Umgebung auf (Uq, Uz,M, Uz,P , Uk). Beim Zylinder ist es notwendig, zwei verschiedene<br />

U-Werte <strong>für</strong> die Isolierung an der Mantelfläche (Uz,M) und an der Plattengeometrie der<br />

Grundflächen (Uz,P ) aufzustellen! Beziehen Sie die U-Werte auf die Innenwand.<br />

3. Leiten Sie anhand einer globalen Energiebilanz eine Differentialgleichung <strong>für</strong> den zeitlichen<br />

Temperaturverlauf des Wassers her und lösen Sie diese.<br />

4. Wie lange dauert es, bis das ideal gerührte Wasser innerhalb der verschiedenen Boiler<br />

von einer Anfangstemperatur T0 auf einen Wert von T1 gesunken ist? Vergleichen Sie<br />

die zeitlichen Verläufe anhand eines quantitativen Diagramms. Welche Geometrie besitzt<br />

dementsprechend die beste Isolationseigenschaft?<br />

5. Führt eine Verstärkung der Isolation der einzelnen Geometrien zu einer verbesserten<br />

Wärmedämmung?<br />

6. Prüfen Sie anhand einer charakteristischen Kennzahl, ob die Annahme eines ideal gerührten<br />

Behälters gerechtfertig war!<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Wärmeübertragungskoeffizient α = 5,0 W<br />

m 2 K<br />

Dicke s = 5 mm<br />

Wärmeleitfähigkeit der Isolation λ = 0,1 W<br />

m K<br />

Kantenlänge des Quaders dq = 0,2 m<br />

Höhe des Quaders hq = 0,4 m<br />

Anfangstemperatur T0 = 65 ◦ C<br />

Endtemperatur T1 = 35 ◦ C<br />

Umgebungstemperatur T∞ = 18 ◦ C<br />

Dichte von Wasser ρ = 998<br />

kg<br />

m3 Spez. Wärmekapazität von Wasser<br />

Wärmeleitfähigkeit von Wasser<br />

c<br />

λW<br />

=<br />

=<br />

4200<br />

0,654<br />

J<br />

kg K<br />

W<br />

m K<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 41


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

5.2 Die Platte als Blockkapazität: Heizkesselwand<br />

Betrachtet wird eine Heizkesselwand aus Stahl mit<br />

der Wandstärke DSt = 10 mm, die auf der feuerungsseitigen<br />

Fläche mit einer dünnen Keramikschicht (DK =<br />

3 mm, λK = 1,2 W/(m K)) beschichtet ist, um diese<br />

vor den Einflüssen des korrosiven Verbrennungsgases<br />

zu schützen. Die andere Seite ist gegenüber der Umgebung<br />

ideal isoliert. Die Wand habe vor Feuerungsbeginn<br />

die Temperatur TSt(t = 0) = T0 = 27 ◦ C.<br />

Bei Beginn der Feuerung strömt das heiße Gas mit der<br />

Temperatur TG = 1027 ◦ C entlang der Wand und gibt<br />

Wärme über den konstanten Wärmeübergangskoeffizienten<br />

αi = 100 W/(m 2 K) an die Kesselwand ab.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig zu bearbeiten:<br />

1. Bestimmen Sie die Wärmedurchgangszahl U vom Gas durch die Keramikschicht an die<br />

Innenfläche der Kesselwand!<br />

2. Berechnen Sie, unter Annahme einer vernachlässigbar geringen Wärmekapazität der Keramikschicht,<br />

die Zeit, die benötigt wird, um die Kesselwand auf TSt = 927 ◦ C aufzuheizen.<br />

3. Wie hoch ist die Temperatur TK,i der feuerungsseitigen Keramikfläche zu diesem Zeitpunkt?<br />

Zu Testzwecken wird die Heizkesselwand mit der Anfangstemperatur T0 <strong>für</strong> eine Zeitdauer von<br />

tT = 10 Minuten mit heißem Gas der Temperatur TT = 1550 ◦ C beaufschlagt. Innerhalb dieser<br />

Zeitspanne darf die Temperatur des Stahls die Temperatur Tmax = 1200 ◦ C nicht übersteigen.<br />

Der Wärmeübergangskoeffizient bleibe unverändert.<br />

4. Überprüfen Sie, ob die Dicke der Keramikschicht <strong>für</strong> diese Anforderung ausreichend ist,<br />

indem Sie die minimale Schichtdicke, die die Anforderung gerade noch erfüllt, berechnen.<br />

5. Skizzieren Sie qualitativ den Temperaturverlauf.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 42


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Wärmeübergangskoeffizient αi = 100 W/(m 2 K)<br />

Dicke der Keramikschicht DK = 3 mm<br />

Dicke der Stahlwand DSt = 10 mm<br />

Heißgastemperatur TG = 1027 ◦ C<br />

Anfangstemperatur T0 = 27 ◦ C<br />

Temperatur der Kesselwand TSt = 927 ◦ C<br />

Wärmeleitfähigkeit der Keramik λK = 1,2 W/(m K)<br />

Wärmeleitfähigkeit des Stahls λSt = 60 W/(m K)<br />

spezifische Wärmekapazität des Stahls cSt = 430 J/(kg K)<br />

Dichte des Stahls ρSt = 7850 kg/m 3<br />

Testdaten:<br />

Testdauer tT = 10 min<br />

Heißgastemperatur TT = 1550 ◦ C<br />

maximal zulässige Temperatur Tmax = 1200 ◦ C<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 43<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 6<br />

6.1 Thermometerfehler zweiter Art<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

In einem Lüftungskanal wird mittels eines Thermometers die Temperatur der vorbeiströmenden<br />

Luft gemessen. Bei einer Temperatur der Kanalwände TW = 20 ◦ C zeigt das Thermometer<br />

einen Wert T = 3 ◦ C an. Wie groß ist die tatsächliche Lufttemperatur T∞? Gehen Sie von<br />

einem Emissionsgrad ɛ = 0,9 des Thermometers und einem Wärmeübergangskoeffizienten α =<br />

60 W/(m 2 K) aus.<br />

6.2 Das Prinzip des Strahlungsschutzschirms<br />

Betrachten Sie den Austausch thermischer Strahlung zwischen zwei parallel zueinander angeordneten<br />

Stahlwänden unterschiedlicher Temperatur (T1 = 400 K, T2 = 300 K). Die Wände<br />

dürfen als diffus-graue Strahler mit Emissionsgrad ɛSt = 0,8 betrachtet werden.<br />

T 1<br />

eSt eSt<br />

T 2<br />

Schutzschirm e ( n=2)<br />

Die folgenden Aufgaben sind allgemein und zahlenmäßig zu bearbeiten:<br />

1. Wie groß ist die Wärmestromdichte ˙q, wenn sich die Wärmestrahlung zwischen den beiden<br />

Wänden ungehindert ausbreiten kann?<br />

2. Wie groß ist die relative Änderung der Wärmestromdichte ˙q, wenn zwischen die beiden<br />

Wände ein Strahlungssschutzschirm aus<br />

a. Stahl (ɛSt = 0,8)<br />

b. Aluminium (ɛAl = 0,04)<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 44


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

eingefügt wird?<br />

3. Berechnen Sie die Temperatur TS des Schutzschirms.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

4. Nun sollen weitere Strahlungsschutzschirme zwischen den Wänden installiert werden. Bestimmen<br />

Sie die relative Änderung der Wärmestromdichte als Funktion der Anzahl n der<br />

Strahlungsschutzschirme (bei jeweils gleichen Emissionsgraden <strong>für</strong> Platten und Schirme).<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 45


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 7<br />

7.1 Sichtbare Sonnenstrahlung<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Die Sonne ist näherungsweise ein schwarzer Strahler mit der Oberflächentemperatur T =<br />

5800 K. Berechnen Sie mit Hilfe der Schwarzkörperfunktion, welcher Anteil der von der Sonne<br />

emittierten Strahlungsenergie im Bereich des sichtbaren Lichts (0,38 – 0,78 µm) liegt.<br />

7.2 Wirkungsgrad einer Glühlampe<br />

Den Wirkungsgrad einer Glühlampe definiert man sinnvoller Weise als das Verhältnis der im<br />

sichtbaren Wellenlängenbereich emittierten Strahlung zur totalen Strahlungsintensität. Bestimmen<br />

Sie aus der Planck’schen Verteilung die Wirkungsgrade bei einer Temperatur der Glühwendel<br />

(diffus-grauer Strahler) von 2400 bzw. 3200 K.<br />

7.3 Emissions- und Absorptionsgrade von Glas<br />

Glas ist bekannt da<strong>für</strong>, dass es <strong>für</strong> Infrarot- und UV-Strahlung alles andere als “durchsichtig” ist,<br />

sondern diese Strahlung weitgehend absorbiert. Nehmen Sie <strong>für</strong> eine Glasscheibe im Folgenden<br />

vereinfachend an, dass ɛλ = αλ = 0 im sichtbaren Bereich des Strahlungsspektrums, ansonsten<br />

ɛλ = αλ = 1. Der Reflexionsgrad soll <strong>für</strong> alle Wellenlängen verschwindend klein sein.<br />

Berechnen Sie<br />

1. Den Emissionsgrad einer Glasscheibe.<br />

2. Den Absorptionsgrad einer Glasscheibe <strong>für</strong><br />

(a) Sonnenlicht.<br />

(b) Strahlung, die von einem Körper der Temperatur T = 300 K ausgeht.<br />

(Hinweis: Nehmen Sie <strong>für</strong> die Glasscheibe eine sinnvolle Temperatur an. Die Sonne können<br />

Sie als schwarzen Strahler der Temperatur T = 5800 K betrachten).<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 46


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

7.4 Wärmepilz<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Wärmepilze eignen sich um in großen Räumen die nötige Heizleistung zu Verfügung zu stellen.<br />

Dabei ist Strahlung die dominierende Art der Wärmeübertragung.<br />

In dieser Aufgabe wird der Wärmepilz als kugelförmig mit dem Radius rW P modelliert. Dieser<br />

befinde sich in einem sehr großen Raum, der eine Wandtemperatur Tw aufweist.<br />

Eine sich im Raum befindende Person wird als aufrecht stehender Zylinder mit einem Radius von<br />

rP und einer Höhe von hP modelliert. Die Oberflächentemperatur TP der Person sei bekannt.<br />

Es darf näherungsweise angenommen werden, dass die Wärmestrahlung des Wärmepilzes die<br />

Person parallel erreicht. Darüber hinaus soll nur die Wärmestrahlung vom Wärmepilz auf die<br />

Person, allerdings nicht die Strahlung von der Person auf den Wärmepilz, berücksichtigt werden.<br />

Alle Strahler dürfen als diffus-graue Strahler betrachet werden. Rechnen Sie stationär.<br />

1. Bestimmen Sie den Wärmestrom ˙ QP,W zwischen Person und Wand.<br />

2. Welcher Wärmestrom ˙ QW P wird vom Wärmepilz abgestrahlt?<br />

3. Bestimmen Sie den Wärmestrom ˙ QW P,P , der vom Wärmepilz auf die Person übergeht.<br />

4. Welcher Netto-Wärmestrom ˙ QP wird insgesamt auf die Person übertragen?<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Oberflächentemperatur Wärmepilz TW P = 800 ◦ C<br />

Oberflächentemperatur Wand TW = 30 ◦ C<br />

Oberflächentemperatur Person (Zylinder) TP = 40 ◦ C<br />

Emissionsgrad Wärmepilz ɛW P = 0,75 −<br />

Emissionsgrad Person ɛP = 0,4 −<br />

Radius Wärmepilz rW P = 0,075 m<br />

Radius Person rP = 0,25 m<br />

Höhe Person hP = 1,50 m<br />

Abstand Wärmepilz - Person dW P,P = 5 m<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 47


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 8<br />

8.1 Durchströmtes Rohr als Wärmeübertrager<br />

Ähnlich wie beim Wärmeübertrager<br />

˙Q = U · A · ∆T2 − ∆T1<br />

ln(∆T2/∆T1)<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

gilt <strong>für</strong> den von einem durchströmten Rohr an die Umgebung abgegebenen Verlustwärmestrom<br />

˙Q = U · M · ∆T0 − ∆TL<br />

ln(∆T0/∆TL)<br />

mit Temperaturdifferenzen ∆T0 ≡ Tm|x=0 − T∞, ∆TL ≡ Tm|x=L − T∞. M ist hier die<br />

Mantelfläche des Rohres (also die wärmeübertragende Fläche, auf die sich der U-Wert bezieht).<br />

Bestätigen Sie diese Beziehung, ausgehend von der Differenzialgleichung <strong>für</strong> die adiabate<br />

Mischtemperatur in einem durchströmten Rohr:<br />

dTm<br />

dx<br />

+ U 2π ra<br />

˙m c<br />

(Tm − T∞) = 0 , mit Randbedinung Tm(x = 0) = T0<br />

Kann man somit das durchströmte Rohr mit Wärmeverlust auch als Wärmeübertrager interpretieren?<br />

Wenn ja, welcher speziellen Bauform entspricht die Konfiguration?<br />

8.2 Nachrechnung Gegenstromwärmeübertrager<br />

Wir betrachten noch einmal den Doppelrohr-Gegenstrom-Wärmeübertrager aus Aufgabe 8.3.<br />

Welche Temperatur weist das Öl am Ende des Wärmeübertragers auf, wenn die Temperatur<br />

und der Massenstrom am Eintritt auf Th = 120 ◦ C bzw. ˙mh = 0,25 kg/s erhöht werden? (Alle<br />

anderen Parameter sollen unverändert bleiben.)<br />

1. Lösen Sie diese Aufgabe (Nachrechnung) mit Hilfe der Betriebscharakteristik<br />

2. Führen Sie nun diese Rechnung unter Zuhilfenahme der logarithmischen mittleren Temperaturdifferenz<br />

∆Tlog durch. Welche von beiden Methoden führt schneller zum Ziel?<br />

3. Ist bei einer weiteren Steigerung von Temperatur und/oder Massenstrom des Öls zu<br />

be<strong>für</strong>chten, dass das Kühlwasser zu sieden beginnt?<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 48


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 9<br />

9.1 Durchlauferhitzer<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Ein Durchlauferhitzer (DLE) besteht aus einem Rohr der Länge lDLE und dem Innen- bzw.<br />

Außenradius von ri bzw. ra, an das durch heißes Abgas eines Brenners konvektiv Wärme zur<br />

Wasseraufbereitung übertragen wird. Zwischen DLE und dem Warmwasserverbraucher sitzt ein<br />

freies Rohr, an dem konvektive Wärmeverluste an die Umgebung abgegeben werden (siehe<br />

Skizze).<br />

Der DLE soll dazu verwendet werden, Warmwasser der Temperatur T ′′ zu Verfügung zu stellen.<br />

Für die folgenden Aufgaben seien stationäre Bedingungen gegeben.<br />

1. Welche Wärmeleistung ˙ Qa muss dem DLE zugeführt werden, sodass am DLE-Austritt<br />

eine Temperatur von T ′′ gegeben ist?<br />

2. Auf welche Temperatur wird das Warmwasser im freien Rohr aufgrund auftretender<br />

Wärmeverluste abgekühlt?<br />

Definieren Sie weiter einen sinnvollen Wirkungsgrad <strong>für</strong> die Warmwassererzeugung und<br />

geben Sie diesen zahlenmäßig an. (Als Verluste werden ausschließlich Wärmeverluste im<br />

freien Rohr berücksichtigt).<br />

3. Um wieviel Prozent müsste die zugeführte Wärmeleistung erhöht werden, sodass am<br />

Warmwasserverbraucher tatsächlich eine Wassertemperatur von T ′′ gegeben ist? Wie groß<br />

ist dann die zugeführte Wärmeleistung ˙ Qb?<br />

4. Zeichnen Sie die dimensionsbehafteten Temperaturverläufe (Ta/b) über der Rohrachse im<br />

Bereich des freien Rohres sowohl <strong>für</strong> den Fall einer zugeführten Wärmeleistung von ˙ Qa<br />

als auch <strong>für</strong> den Fall der erhöhten zugeführten Wärmeleistung ˙ Qb.<br />

5. Nennen Sie Möglichkeiten, den Wirkungsgrad zu erhöhen.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 49


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Kaltwassertemperatur T ′ = 8 ◦ C<br />

Warmwassertemperatur T ′′ = 45 ◦ C<br />

Umgebungstemperatur T∞ = 15 ◦ C<br />

Wassermassenstrom<br />

Dichte Wasser<br />

˙m<br />

ρ<br />

=<br />

=<br />

0,125<br />

998<br />

kg<br />

s<br />

Spez. Wärmekapazität Wasser c = 4198 J<br />

kg K<br />

Innenradius ri = 2,0 cm<br />

Außenradius ra = 2,3 cm<br />

Länge Durchlauferhitzer lDLE = 0,3 m<br />

Länge freies Rohr lR = 3 m<br />

Wärmeübergangskoeffizient Rohr, außen αa = 5,1 W<br />

m 2 K<br />

Wärmeübergangskoeffizient Rohr, innen αi = 474 W<br />

m 2 K<br />

Wärmeleitfähigkeit Rohr λ = 41 W<br />

m K<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 50<br />

kg<br />

m 3<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

9.2 Ungemischter Kreuzstromwärmeübertrager<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Ein ungemischter Kreuzstromwärmeübertrager wird zur Kühlung von Rauchgasen verwendet.<br />

Massenstrom und Eintrittstemperatur des Kühlwassers bzw. der Rauchgase und der Wärmedurchgangswiderstand<br />

zwischen Rauchgasen und Kühlwasser seien bekannt.<br />

Der gesamte Wärmeübertrager ist als adiabat gegenüber der Umgebung zu behandeln.<br />

Führen Sie die Nachrechnung unter Zuhilfenahme der Betriebscharakteristik durch, bestimmen<br />

Sie die Austrittstemperaturen T ′ c und T ′ h von Kühlwasser und Rauchgas.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Wärmedurchgangskoeffizient U = 100 W/(m 2 K)<br />

Übertragungsfläche A = 40 m 2<br />

Kühlwasser:<br />

Massenstrom ˙mc = 1,0 kg/s<br />

Eintrittstemperatur Tc = 35 ◦ C<br />

Spezifische Wärmekapazität cc = 4197 J/(kg K)<br />

Rauchgas:<br />

Massenstrom ˙mh = 1,5 kg/s<br />

Eintrittstemperatur Th = 250 ◦ C<br />

Spezifische Wärmekapazität ch = 1000 J/(kg K)<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 51


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 10<br />

10.1 Laminare Grenzschicht an einer dünnen Platte<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Wir betrachten den Wärmeübergang an einer längsangeströmten, dünnen Platte mit konstanter<br />

Oberflächentemperatur. Das strömende Fluid habe eine Freistromgeschwindigkeit u∞ = 5 m/s,<br />

eine konstante Temperatur und und konstante Stoffwerte (s. Tabelle). Wie in der Vorlesung<br />

gezeigt wurde, hängt der Wärmeübergangskoeffizient stark von der Grenzschichtdicke und dem<br />

Strömungsregime (laminar/turbulent) ab und variiert damit über der Länge der Platte. Deshalb<br />

werden lokal dimensionslose Kennzahlen definiert:<br />

Nux = αx · x<br />

λ<br />

Rex = u∞ · x<br />

ν<br />

wobei x den Abstand von der Vorderkante der angeströmten Platte bezeichnet.<br />

1. Wie groß ist die Prandtl-Zahl des Fluids? Ist folglich die thermische oder die hydrodynamische<br />

Grenzschicht dicker?<br />

2. Wie lang darf die überströmte Platte maximal sein, damit die Grenzschicht laminar bleibt?<br />

Gehen Sie vom schlimmsten Fall aus, nämlich dass der Umschlag bei einer kritischen<br />

Reynolds-Zahl von Rex,krit = 3,2 · 10 5 erfolgt.<br />

Wir betrachten eine Platte der Länge L = 60 cm. In den Arbeitsunterlagen findet sich folgende<br />

Korrelation <strong>für</strong> die lokale Nußelt-Zahl:<br />

Nux = 0,332 Re 1/2<br />

x Pr 1/3 f(Pr) <strong>für</strong> 10 < Rex < Rex,krit und 0,01 < Pr < 1000<br />

3. Bestimmen Sie mit dieser Korrelation den lokalen Wärmeübergangskoeffizienten αx an<br />

der Stelle x = 1 cm und an der Stelle x = L = 60 cm. Warum sind diese beiden so<br />

unterschiedlich?<br />

4. Angenommen, Sie wissen den Verlauf des lokalen Wärmeübergangskoeffizienten αx(x)<br />

über der Längskoordinate x. Stellen Sie eine Formel <strong>für</strong> den mittleren Wärmeübergangskoeffizienten<br />

α als Funktion von αx auf, sodass der auftretende Gesamtwärmestrom bestimmt<br />

werden kann gemäß ˙ Q = α · b · L · ∆T . (b: Breite der Platte)<br />

5. Bestimmen Sie eine Formel <strong>für</strong> den mittleren Wärmeübergangskoeffizienten α unter Verwendung<br />

der oben gegebenen Gleichung <strong>für</strong> Nux und dem Ergebnis von Teilaufgabe 4.<br />

Verifizieren Sie damit die Formel <strong>für</strong> die mittlere Nußelt-Zahl in den Arbeitsunterlagen.<br />

Bestimmen Sie den Wert von α und vergleichen Sie ihn mit den Werten aus Teilaufgabe 3.<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 52


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

6. Welche Dicke haben die hydrodynamische und die thermische Grenzschicht am Ende der<br />

Platte?<br />

Stoffwerte des Fluids:<br />

Wärmeleitfähigkeit λ = 0,026 W/(m K)<br />

Dichte ρ = 1,18 kg/m 3<br />

Dynamische Viskosität η = 1,82 · 10 −5 Pa s<br />

spez. Wärmekapazität c = 1005 J/(kg K)<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 53


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

10.2 Der hydraulische Durchmesser<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Zur Bestimmung des Wärmeübergangs in nicht kreisrunden Rohren wird ein hydraulischer<br />

Durchmesser DH definiert gemäß<br />

DH = 4 · A<br />

O<br />

= 4 · durchströmte Querschnittsfläche<br />

benetzter Umfang<br />

u · DH<br />

α · DH<br />

Dann kann mit Re = und Nu = gerechnet werden, als ob ein kreisförmiger<br />

ν<br />

λ<br />

Querschnitt mit Durchmesser DH vorliegen würde.<br />

Bestimmen Sie den hydraulischen Durchmesser<br />

1. eines Kreises mit Durchmesser D<br />

2. eines Quadrates mit Seitenlänge a<br />

3. eines Rechtecks mit Seitenlängen a und b<br />

4. eines schmalen Spaltes der Breite b<br />

5. eines gleichseitigen Dreiecks mit Seitenlänge s<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 54


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 11<br />

11.1 Ähnlichkeitstheorie an der ebenen, dünnen Platte<br />

w •<br />

b<br />

T•<br />

l<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Zur Kühlung eines elektronischen Bauteils mit der konstanten Wandtemperatur TW,B wird<br />

ein Ventilator verwendet. Dabei wird die Oberseite der dünnen Platte von dem vom Ventilator<br />

erzeugten Luftstrom mit der Geschwindigkeit w∞,B = 10 m/s und der Temperatur T∞,B =<br />

303 K angeströmt. Das Bauteil hat eine Länge von lB = 10 mm und eine Breite von bB = 5 mm.<br />

1. Wie groß ist der mittlere Wärmeübergangskoeffizient αB zwischen der Luft und dem<br />

Bauteil?<br />

2. Bestimmen Sie die Temperatur des Bauteils TW,B, wenn die abgegebene Wärmeleistung<br />

˙QB = 25 mW beträgt!<br />

Für die Visualisierung der Strömung soll ein Modell im Maßstab 10:1 aufgebaut werden. Die<br />

<strong>für</strong> den Modellversuch zur Verfügung stehende Lufttemperatur beträgt T∞,M = 293 K.<br />

3. Welche Kriterien müssen generell erfüllt sein, damit die Ergebnisse aus dem Modellversuch<br />

übertragbar sind?<br />

4. Bestimmen Sie die <strong>für</strong> das Modell notwendige Geschwindigkeit w∞,M!<br />

5. Ermitteln Sie die notwendige Wandtemperatur des Modells TW,M, wenn die Wärmestromdichte<br />

beibehalten werden soll!<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Bauteil:<br />

Länge lB = 10 mm<br />

Breite bB = 5 mm<br />

Lufttemperatur T∞,B = 303 K<br />

Anströmgeschwindigkeit w∞,B = 10 m/s<br />

Wärmestrom ˙ QB = 25 mW<br />

Kin. Viskosität der Luft νB = 16,292 · 10 −6 m 2 /s<br />

Wärmeleitfähigkeit der Luft λB = 0,0264 W/(m K)<br />

Prandtlzahl der Luft Pr = 0,71 −<br />

Modell:<br />

Maßstab M = 10 : 1 −<br />

Lufttemperatur T∞,M = 293 K<br />

Kin. Viskosität der Luft νM = 15,354 · 10 −6 m 2 /s<br />

Wärmeleitfähigkeit der Luft λM = 0,0257 W/(m K)<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 55<br />

T W


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Hausaufgabe 12<br />

12.1 Volumenausdehnungskoeffizient<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Zeigen Sie mithilfe des Gasgesetzes, dass <strong>für</strong> ein ideales Gas bei konstantem Druck der Volumenausdehnungskoeffizient<br />

β bestimmt werden kann zu<br />

β = 1<br />

T<br />

12.2 Freie und erzwungene Konvektion im Vergleich<br />

g λ S<br />

freie Konvektion erzwungene Konvektion<br />

Ta<br />

Τ S<br />

L 1<br />

T8<br />

r i<br />

r a<br />

Für einen Getränkeautomaten soll der Kondensator, in dem das Kühlmittel kondensiert und<br />

Wärme an die Umgebung abgibt, ausgelegt werden. Der Kondensator kann näherungsweise<br />

als ein horizontales Rohr mit kreisförmigem Querschnitt betrachtet werden. Es hat den Innenradius<br />

ri = 0,003 m und den Außenradius ra = 0,006 m und besitzt die Wärmeleitfähigkeit<br />

λs = 1,50 W/(m K). Da die benötigte Rohrlänge erst noch zu bestimmen ist, soll zunächst<br />

von einer Rohrlänge L1 = 1 m ausgegangen werden. Der thermische Widerstand zwischen der<br />

Rohrinnenwand und dem Kühlmittel, das darin bei konstanter Temperatur TS = 50,0 ◦ C kondensiert,<br />

kann vernachlässigt werden. Außerdem werden alle Einflüsse von thermischer Strahlung<br />

zunächst vernachlässigt.<br />

Berechnen Sie allgemein und zahlenmäßig <strong>für</strong> den stationären Fall:<br />

1. Bestimmen Sie den Wärmeleitwiderstand Rs,L1 zwischen Rohrinnenwand und Rohraußenwand<br />

<strong>für</strong> ein Rohr der Länge L1.<br />

2. Berechnen Sie den Wärmeübergangskoeffizienten αF K von der Rohraußenseite an die<br />

umgebende Luft. Gehen Sie von freier Konvektion und einer Oberflächentemperatur von<br />

Ta = 49,0 ◦ C auf der Rohraußenseite aus. Betrachten Sie die Luft als ideales Gas mit<br />

c○<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong> <strong>Thermodynamik</strong> 56<br />

u 8<br />

λ S<br />

Τ S<br />

L 1<br />

T8<br />

r i<br />

r a


Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

Temperatur T∞ = 21,0 ◦ C, Wärmeleitfähigkeit λ∞ = 0,026 W/(m K), kinematischer Viskosität<br />

ν∞ = 1,55 · 10 −5 m 2 /s, und einer Prandtl-Zahl von Pr∞ = 0,70. Die Erdbeschleunigung<br />

beträgt g = 9,81 m/s 2 . Berechnen Sie daraus den Wärmeübergangswiderstand<br />

Ra,F K,L1 zwischen Rohraußenwand und der umgebenden Luft <strong>für</strong> ein Rohr der Länge L1.<br />

3. Wie groß ist der thermische Gesamtwiderstand Rges,F K,L1 zwischen Kühlmittel und Umgebungsluft<br />

<strong>für</strong> ein Rohr der Länge L1? Wie lang muss das Rohr folglich sein, wenn ein<br />

Wärmestrom von ˙ Q = 200 W abgeführt werden soll? Verwenden Sie bei der Berechnung<br />

nicht die angegebene Temperatur Ta, da diese nur eine Schätzung darstellte, um den<br />

Wärmeübergangskoeffizienten zu berechnen.<br />

Da die berechnete Rohrlänge aus konstruktiven Gründen nicht realisiert werden kann, wird ein<br />

zusätzliches Gebläse installiert, das die Umgebungsluft mit einer Strömungsgeschwindigkeit von<br />

u∞ = 0,60 m/s senkrecht zur Rohrachse an dem Rohr vorbeiführt.<br />

4. Berechnen Sie den sich aufgrund der Zwangskonvektion einstellenden Wärmeübergangskoeffizienten<br />

auf der Rohraußenseite αZK. Entnehmen Sie alle benötigten (konstanten)<br />

Stoffwerte den vorhergehenden Teilaufgaben. Die Temperaturabhängigkeit der Prandtl-<br />

Zahl kann vernachlässigt werden. Berechnen Sie daraus den neuen Wärmeübergangswiderstand<br />

Ra,ZK,L1 zwischen Rohraußenwand und der umgebenden Luft <strong>für</strong> ein Rohr der<br />

Länge L1.<br />

5. Wie groß ist nun der thermische Gesamtwiderstand Rges,ZK,L1 zwischen Kühlmittel und<br />

Umgebungsluft <strong>für</strong> ein Rohr der Länge L1? Vernachlässigen Sie da<strong>für</strong> den Einfluss der<br />

freien Konvektion. Wie lang muss in diesem Fall das Rohr sein (= LZK), um den bereits<br />

genannten Wärmestrom ˙ Q abzuführen? Wie groß ist der thermische Gesamtwiderstand<br />

Rges,ZK des Rohres mit dieser Länge?<br />

Folglich wird entschieden, das Ergebnis aus Teilaufgabe 5 als neue Rohrlänge zu wählen. Zum<br />

Schluss soll noch überprüft werden, ob die Annahme berechtigt war, dass Wärmestrahlung<br />

vernachlässigbar ist.<br />

6. Berechnen Sie den durch thermische Strahlung von der Rohroberfläche abgebenen Nettowärmestrom<br />

˙ QStr. Gehen Sie davon aus, dass die gesamte Rohroberfläche ein diffusgrauer<br />

Strahler mit dem Emissionsgrad ɛ = 0,24 und der Temperatur Ta = 49,0 ◦ C<br />

ist und im Strahlungsaustausch mit der sehr viel größeren Umgebung der Temperatur<br />

T∞ = 21,0 ◦ C steht.<br />

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Technische Universität München<br />

Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Kondensator:<br />

Innenradius ri = 0,003 m<br />

Außenradius ra = 0,006 m<br />

Wärmeleitfähigkeit λs = 1,50 W/(m K)<br />

<strong>für</strong> die Auslegung betrachtete Länge L1 = 1,00 m<br />

Emissionsgrad der äußeren Oberfläche ɛ = 0,24 –<br />

abzuführender Wärmestrom ˙ Q = 200 W<br />

Kühlmitteltemperatur TS = 50,0 ◦C Ta = 49,0 ◦C Äußere Oberflächentemperatur<br />

(Schätzung <strong>für</strong> freie Konvektion und<br />

thermische Strahlung)<br />

Umgebungsluft:<br />

Temperatur T∞ = 21,0 ◦ C<br />

Wärmeleitfähigkeit λ∞ = 0,026 W/(m K)<br />

Kinematische Viskosität ν∞ = 1,55·10 −5 m 2 /s<br />

Prandtl–Zahl<br />

Strömungsgeschwindigkeit bei erzwungener<br />

Konvektion<br />

Pr∞<br />

u∞<br />

=<br />

=<br />

0,70<br />

0,60<br />

–<br />

m/s<br />

Sonstiges:<br />

Erdbeschleunigung g = 9,81 m/s 2<br />

Stefan-Boltzmann-Konstante σS = 5,67 · 10 −8 W/(m 2 K 4 )<br />

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THERMODYNAMIK


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Prof. Dr.-Ing. T. Sattelmayer - Prof. W. Polifke Ph.D.<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> <strong>für</strong><br />

THERMODYNAMIK<br />

12.3 Wärmeübergangskoeffizienten am Durchlauferhitzer und am frei-<br />

en Rohr<br />

Zurück zum Durchlauferhitzer (DLE). In Hausaufgabe 9.1 wurden die Werte der Wärmeübergangskoeffizienten<br />

αi und αa auf der Rohrinnen- und außenseite vorgegeben. In dieser Aufgabe<br />

sollen diese Werte rechnerisch bestätigt werden. Zusätzliche nötige Größen und Stoffwerte entnehmen<br />

Sie bitte der gegebenen Tabelle. Luft kann als ideales Gas behandelt werden.<br />

1. Berechnen Sie den Wärmeübergangskoeffizieten αi auf der Rohrinnenseite. Welche Strömungsform<br />

liegt vor?<br />

2. Welche Art der Konvektion liegt auf der Rohraußenseite vor?<br />

Bestimmten Sie auch <strong>für</strong> die Rohraußenseite den Wärmeübergangskoeffizienten αa. Welche<br />

Strömungsform liegt hier vor?<br />

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Gegebene Größen und Stoffwerte:<br />

Umgebungstemperatur T∞ = 15 ◦ C<br />

Wandtemperatur TW = 36 ◦ C<br />

Wassermassenstrom<br />

Dichte Wasser<br />

˙m<br />

ρ<br />

=<br />

=<br />

0,125<br />

998<br />

kg<br />

s<br />

kg<br />

m3 Spez. Wärmekapazität Wasser<br />

Innenradius<br />

c<br />

ri<br />

=<br />

=<br />

4198<br />

2,0<br />

J<br />

kg K<br />

cm<br />

Außenradius ra = 2,3 cm<br />

Länge DLE lDLE = 0,3 m<br />

Länge freies Rohr lR = 3 m<br />

Wärmeleitfähigkeit Rohr λR = 41 W<br />

Viskosität Wasser νW = −6 1 · 10 m2<br />

m K<br />

s<br />

W<br />

Wärmeleitfähigkeit Wasser λW = 0,6 m K<br />

Pr-Zahl Wasser PrW = 7 −<br />

Viskosität Luft<br />

Wärmeleitfähigkeit Luft<br />

Pr-Zahl Luft<br />

Erdbeschleunigung<br />

νL<br />

λL<br />

PrL<br />

g<br />

=<br />

=<br />

=<br />

=<br />

−5 1,55 · 10<br />

0,026<br />

0,7<br />

9,81<br />

m2<br />

s<br />

W<br />

m K<br />

−<br />

m<br />

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